1896 / 287 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 03 Dec 1896 18:00:01 GMT) scan diff

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. Gebietsthellen.

aus dleser Ieh mb, gn . ö m ergänzend n en, ieß, braucht kaum heson de ü nn ö werden. doch was es oben gekennzeichnet ist.

ung durchaus annehmbar. queray zwar ohne die Vornehmhelt

n, Gentleman, aber doch anz Als 1 prechendes Wenk

ganz füllte, rie

tung in Scene.

fuͤhrte sich der Ellen, ein, welche trotz chen Namens und ihrer deutschen Erscheinung ein dialer lienisch sprach und durch die schlichte Natürlichkeit ihres die . auffiel. Das Publikum, welcheg das Haus nicht Ger Frau Duse und die anderen Darsteller der Haupt⸗ rollen wiederholt nach den Aktschlüssen auf die Bühne zurück.

Im Königlichen Opern hause geht morgen Karl Goldmark'z Oper Das Heimchen am Herd unter . Dr. Muck z

glaubhaft und räulein

Arzt Dr. Schap

ar ertwig, d

atzmer, s der Armee und der Marine.

direktor, Generalarzt erster erstattete den Jahresbericht üb

Im Königlichen Schau spielh ause findet morgen eine Auf⸗ e,, hielt Professor Dr. Ols

Haren. von Otto von der Pfordten's Schauspiel 18124 statt. Seid, Lustspiel in einem

Blumenthal, in folgender Besetzung in Scene: id: Herr Klein; Ibrahim, ein Teppichwirker! Herr Vollmer; Hochenburger; Jussuf, ein junger hre : Herr Heine.

lerauf folgt zum ersten Male Das zweite Gesicht', Lustspiel von Graf Balduin von

m Sonnabend geht zum ersten Mal Abu ö von Oscar Abu Se

rau von

et: Herr Purschian; Achmed, ein Schriftgelehrter

6 seine Tochter:

scar Blumenthal, mit der Besetzung: Mengers: Herr Klein; 1. . Gräfin Charlotte von Menger!

NVöldicke,

ferdehändler: Hartmann.

zu halben Preisen Nachmittags Der

als . Cameliendame· auf.

(Im Theater Unter den Linden wird morgen Abend, neu ginstudiert, Lousg Roth'z Sperette Der Lientenant zur Seer gegeben. Am Sonntag Nachmittag gelangt bei halben Preisen Millöcker's Bettelstudent zur Aufführung; Abends wird „Der Lieutenant zur

See wiederholt. Jagd.

zn . C. der Handel mit Kolonialwaaren, mit Vorkostwaaren, mit Morgen, Freitag, findet dan dl Parforce⸗Jagd nit Taber nr em

statt., Stelldichein: 1s / Uhr Jagds am Saugarten.

Mannigfaltiges.

Ihre Majestät die . Friedrich hat den Aeltesten ne zu Allerhöchstihrem Geburtstage übersandte Glückwunschadresse folgendes Bank schreiben zugehen

der Kaufmannschaft auf e

lassen:

Mit besonderem Woblgefallen habe Ich an Meinem Geburts.« tage die freundlichen Glück. und Segenswünsche empfangen, welche ir die Aeltesten der Kaufmannschaft' von Berlin in einer kunstvoll ausgestatteten Adresse gewidmet haben. Ich danke hierfür aufrichtig und wünsche, daß Ihre Bemühungen um“ die Fortentwickelung der Stadt auf den Gebieten, welche Sie pflegen, zum Wohle des ganzen

Landeg mit reichem Erfolg gekrönt werben mögen. Schloß Rumpenheim, den 25. ö 1896. etoria,

om 3. Dezember, Morgens.

8 324 w

m. 40 R.

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Wetter.

Stationen.

Bar. auf 0 Gr

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red. in Milli Temperatur in o Cel

So C.

bedeckt bedeckt wolkenlos bedeckt bedeckt wolkig bedeckt Nebel

Regen wolkig heiter wolkenlos wolkenlos heiter

Belmullet . Aberdeen. Christian fund Copenhagen. tockholm. apgranda. t. Petersbg. Moskau...

Cort. Queeng⸗

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9 vlt 1 burg .. winemünde Neufahrwasser wolkig Memel... bedeckt

1 3 4 3 9 3 4 Münster .. 2 3 4 4 3 4 J

Karlsruhe.. bedeckt Wiesbaden heiter München. bedeckt Chemnitz. heiter Berlin wolkenlos 1 wolkenlos Breslau.. wolkenlos

. 4 bedeckt

Uebersicht der Witterung.

Am höchsten ist der Luftdruck zwischen der Ostsee und dem Schwarzen Meere, am niedrigsten westlich von Irland, sodaß über Zentral Guropa sudõstiiche Winde vorwalten, unter deren Einfluß die Tempe⸗ ratur weiter herabgegangen ist, erheblich in den Im Streifen Krakau

oskau liegt die Temperatur mehr als 20 Grad unter dem Gefrierpunkt. In Deutschland hberrscht ruhiges, heiteres und trockenes Frostwetter, Neufahr— wasser meldet minus 163 Grad.

Das Heimchen am Abt , nach Dickens)

von esetzt vom . tung vom pettor Kapellmeister

seine Tochter: Fräulesn ö ; Fräulein Lindner; Juftiz= ath von Drontheim: Herr Molenar; Max Koberstein: Herr Blencke; Hans den Maltitz:; Herr Hertzer; Hermann Caspari: Herr Oberländer;

vert Oberländer; Jean Krüger: Herr

Im Neuen Thegter findet die . des Kirstein⸗ schen Stücks Junge Chen am Sonnta noch nicht statt;

üttenbesitzer in Scene. Eleonora Du fe hat sich entschlossen, noch einen Gastspiel⸗ Abend zuzugeben und tritt daher am Montag, den 7. Dezember, noch einmal

loß Grunewald, 16 Uhr

r. Vorstellung. Sonder

erdienste um die Chirurgie“. den Herren“ schloß die .

nung erlassen:

wird für de öffentlichen Kenntniß gebracht:

dafür geht

der Gewerbebetrieb genommen:

in offenen

bis 2 Uhr Nachmittags, b. der Handel ö. 10 Uhr Vormittags,

d. der

mittags.

wendung.“

freunde.

Abonnement B. 40. Vorstellung. 1812. Schau⸗ spiel in 5 Aufzägen von Otto von der Pfordten. In Scene Eiebt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 75 Uhr.

Sonnabend: Opernhaus. 245. Vorstellung. Ben⸗ venuto Cellini. Oper in 3 Aufgügen von de Waillv und Barbier. Deutsche Bearbeltung von eter Cornelius. Musik von Hector Berlioz. nfang 7 Uhr.

Schau spielhaus. 274. Vorstellung. Zum ersten Male: Abn Seid. Lustspiel in] Aufzug von Oscar. Blumenthal. Das zweite Gesicht. Lustspiel in 3 Aufzügen von Oscar Blumenthal. Anfang 74 Uhr.

Dentsches Theater. Freitag: Zum ersten Male wiederholf: Die versunkene Glocke. Anfang 74 Uhr.

Sonnabend: Morxituri. Teja. Fritzchen. Das Ewig ⸗Maae liche.)

Sonntag, Nachmittags 25 Uhr: Julins Cäãsar. Abends 73 Uhr: Die versunkene Glocke.

Berliner Theater. Freitag (12. Abonnements Verstellung): Kaiser Heinrich. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend: Renaiffance.

Sonntag, Nachmittags 25 Uhr: Die offizielle Frau. Abends 71 uhr: Kaiser Seinrich.

Lessing Theater. Freitag: Der Abend. (Georg Engels als Gast.) Anfang 79 Uhr. Sonnabend: Die goldne Eva. (Georg Engels

als Gast.)

e me Nachmittags 3 Uhr: Vorstellung zu volkethümlichen Preisen Parquet 2 —: Di Haubenlerche. Abends 71 Üühr: Der Abend.

(Georg Engels als Gast.)

Nesidenz · Theater. Direktion: Sigmund Lauten. burg. Freitag: Bocksprünge. Schwank in 3 Akten von Paul Hirschberger und E. Kraatz, mit Benutzung einer französischen Idee. Vorher: Die sittliche

orderung., Komödie in 1 Alt von Stto Erich

artleben. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend: ocksprünge. Vorher: Die sittliche Forderung.

Nenes Theater. Schiffbauerdamm 4 a. / 6. Direktton: Sigmund Lautenburg. Freitag: Fünfter Duse⸗Abend. La seconda imogiie. (Die zweite Frau) Schauspiel in 4 Akten von W. Dinero. Anfang 1 Uhr.

Sonnabend: Sechster Duse⸗Abend. La Sig- nora dalle Camelie.

Sonntag: Bocksprünge. Vorher: Die sitt⸗ liche Forderung.

Palms: . Jauchjet dem Herrn alle d ö Klasse Dr.

Bezüglich der Sonntagsru tagen vor Weihnachten und hat der e e: Prãsident von Windheim nachstehende Verord-

he an den drei letzten Sonn

Gemäß 8* 105 b Abs. 2 und 41 a der Reichs Gewerbeordnung n Stadtkreis Berlin Folgendes bestimmt und hiermit zur

1) Im Handelsgewerbe, soweit es in offenen Verkaufsstellen be⸗ trieben wird, jedoch mit Außtschluß der Bank⸗, Wechsel. und Lotterie⸗ Geschäfte, dürfen, abweichend von der allgemmein festgestellten sonn⸗ täglichen Beschäftigungszeit, Gehilfen, Lehrlinge und

an den drei letzten Sonntagen vor Weihnachten, dem 6, 13. und 20. Dezember d. J, von 18 bis 1II0 Uhr Vormittags und von 1 Uhr Nachmittags bis 9 Uhr Abends beschäftigt werden.

2) Von dem allgemeinen Verbot der Beschäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern im Handelsgewerbe

am 25. Dezember, dem ersten Weihnachtgfeiertage, werden, soweit

a. der Handel mit Milch, mit Back. Konditorwaaren und Kon⸗ fitüren während der Zeit von 5 bis 10 Uhr Vormittags und von 12

t Fleischwaaren während der Zeit von 5. bis

Brennmaterialien, mit Bier und Wein, während der Zeit von 8 bis 16 Uhr Vormitta 6, Handel mit Blumen während der Zeit von 7 bis 10 Uhr Vormittags und von 12 bis 2 Uhr Nachmittags, e. die Zeitungsspedition während der Zeit von 4 bis 9 Uhr Vor⸗

Y Am 26. Dezember d. J., dem zweiten Weihnachtsfeiertage, und am Sonntag, den 57. Dezember d. In, finden lediglich die allgemeinen Vorschriften über die Feststellung der Zeit zur Beschäͤftigung von Ge⸗ hilfen, Lehrlingen und Arbeltern im Handelsgewerbe Anwendung.

4) Alle mit den vorstehenden Festsetzungen nicht im Einklang stehenden Vorschriften früherer Verordnungen bleiben außer An'

Die Wärme hallen, deren wohlthätiger Zweck allgemein an—⸗ erkannt ist, sind nunmehr wieder eröffnet. Da die hierfür gesammelten Geldmittel sehr zusammengeschmolzen sind, appelliert das Tomitè für die Wärmehallen aufs neue an den Wohlthätigkeitssinn aller Menschen⸗ verwittwete Kaiserin und Königin Friedrich.“

I ichen 2c. An⸗ Regierungẽ⸗ Rath Br. Dr. Groß⸗ Schierning er estät des Kaisers und Königs, rektoren der Charits, General- er ⸗Regierungs Rath Spinola, äthe von Bergmann,

ajor von Dffiziere , n

den Weihngchtsfeiertagen

rbeiter

Verkaufstellen stattfindet, aug⸗

Sonntag, Nachmittag 3 Uhr: Zu Der Hütten besitzer. .

Das Duse ⸗Gastspiel ist um einen worden.

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e nr, Fr ere, pte, de die nebesshrunge

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Der hiesige Verein „Triton“ hat 3 wieder ganz

sind, bis Ende Dezember in Berlin ver⸗

neue Fischarten aus Ostindien, Borneo und Amersta erhalten, welche in der morgigen Sißzung im Vereinglokal Zum Münzhof . (Manz. straße 20, Äbends 85 r), vorgezeigt werden sollen. In derselben Sitzung wird das Vorstandsmitglied Herr Ernst 6 einen Vor⸗ trag über die Anlage von Seewasser- Aquarien im Zimmer“ haften.

u den an jedem ersten und dritten reitag im Monat stattfindenden

itzungen dieses Vereins, der sich die Pslehe und Beobachtung von Thieren in Aquarien und Terrarien angelegen sein läßt, haben Gäste stets freien Zutritt.

Neu damm. 2. Dezember. Gele ent der dee hrt en Wieder kebr der Treibjagden erläßt der Ver eln Wald hell *, welcher sich die Förderung der Interessen deutscher Forft. und Jagdbeamten und die Unterstützung ihrer Hinterbliebenen zur Aufgabe gessellt hat, wiederum einen Aufruf. Insonderheit richtet er darin an seine Mitglieder die Bitte, ihrer Jagdautzüstung auch Meldekarten und Sam melsisten für den Verein sowse dessen Satzungen zur Vertheilung an die Jagdgaͤste beizufügen. Wenn wir das vorgesteckte Ziel erreichen“ 6a in dem Aufruf, „daß alle Grünröch Deutschlands und die Mehrzahl der Freunde und Gönner der edlen Jägerei ihr Scherflein spenden, kann der Verein die an ihn gestell ten großen Anforderungen mit dem gewünschten Erfolg und Nachdruck in Zukunft erfüllen, und um diefes Ziel zu erreichen, bedürfen wir der treuen ilfe und der liebevollen Unterstützung aller unserer Mitglieder.“

ie Geschäftsstell, des ‚Waäsdhelss (in Neudam in) liefert die er- wähnten Drucksachen in jeder erwünschten Anzahl kostenlos.

Waldenburg i. Schles., 2. Dezember. Heute früh 4 Uhr wie. W. T. B. berichtet, auf dem Bahnschacht im er Grund Feuer aus, welches die Zimmerung vollffä Ein Verlust an Menschen leben ist nicht zu beklagen. D Brand konnte nach angesfrengter Thätigkeit gelzscht werden.

Köln, 3. Dezember. Die Kölnische Volkszeitung“ meldet: Heute Nacht verwundete ein Schiffer auß Mülheim drei Bahn⸗ beamte des hiesigen Zentralbahnhofs durch Dolchstiche; einer der Beamten wurde schwer verletzt. Der Thäter hatte einen Wagen be— schädigt und griff, als er zur Rede gestellt wurde, zum Meffer. Auf der Flucht wurde er von Soldaten verfolgt und sprang aus dem Bahnsteigfenster auf die Straße, wo er liegen blieb. Ber Thäter, . der verletzten Beamten wurden nach dem Krankenhause gebracht.

Prag, 2. Dejember. Das Prager Abendblatt! meldet aus Brüx:; Gestern Abend entstand in der Fahrbahn der wann , in Brüx infolge einer Nachsenkung ein Loch von 1 Ii Burch— messer und 36 em Tiefe. Die alsbald eingeleiteten Erhebungen ergaben, daß das Ereigniß rein lokaler Natur und ein Grund zur Beunruhigung nicht vorhanden ist.

Teplitz, 2. Dezember. Bei dem Bau der Eisenbahn Teplitz Lobositz erfolgte bei Auperschin infolge von Bergabgrabungen seit dem letzten Sonnabend eine Rutschung der Erdschichten, durch welche die vorüberführende Straße theilweise verschüttet wurde. Ein starkes Aufgebot von Arbeitern ist Tag und Nacht beschaäͤftigt, um das immer mehr nachstürzende Erdreich wegzuschaffen.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

———

halben Preisen: Konzerte.

Tag verlängert Sing Akademie. Freitag, Anfang 8 Uhr: Konzert des Klaviervirtuosen Carlos Sobrino

Montag, den 7. Dezember: Abschiedsvorstellung. mit dem Philharmonischen Orthester.

La Signora dalle Camelie.

Schiller · Theater. Teodeum.

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Kirchfeld.

Philharmonie. Freitag, Anfangs 76 Uhr:

Freitag, Abends 8 Uhr: nv. letztes Ftonzert von Ossip Gabrilowitsch.

Pfarrer von Konerthaus. Karl Meyder Konzert. 5 XI. Operetten⸗ und Walzer ⸗Abend,

Theater des Meslens. Kantstraße 12. (Bahn unter gefälliger Mitwirkung der Sängerinnen Ge—

hof Zoologischer Garten.) Freitag: Hempel. Anfang 74 Uhr.

Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Dritte Schüler- Vorstellung. Bei , . Treue. Abends ale: Zwischen Himmel

ba fn . i ,. 6. Klavier Abend von Cathérine Jatchinowska.

76 Uhr: Zum ersten und Erde. Franz Gensichen. zählung von Otto Ludwig.)

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: Der dritte Mann. Abende 7 Uhr: Zwischen

Himmel und Erde.

Theater Unter den Linden. Behrenstr. bb / 7. Freitag: Neu ein⸗ Verehelicht:

Direktion: Julius Fritzsche.

studiert: Der Lientenant zur See. Operette in

3 Akten (nach einer älteren Idee)

und L. Herrmann. Mussk von Louis Roth. Regie: . Hanno. Dirigent: Herr Kapellmeister Korolanyi.

afang 73 Uhr.

Sonnabend: Der Lientenant zur See.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei Der Bettelstudent.

Thalia · Theater (vorm. Adolph Dresdenerstraße 72/73. Direktion: Freitag: Das Wetterhäuschen.

no.) Musikalisches Genrebild von Adrian Roß. Deutsch von Hermann Hirschel. Mustk von Bertram Darauf: Gebildete Menschen.

Luard Selby. Zeitbild in 3 Akten von Viktor

74 Uhr.

Sonnabend: Das Wetter häuschen. Darauf:

Gebildete Menschen.

Bentral Theater. Alte Direktion: Richard Schultz.

von Sonnabend: Eine wilde Sache.

Jakobstraße 30. Freitag: Thomas a. G. Eine wilde Sache. ir, n, mit Gesang und Tanz in 6 Bildern

Mannstädt und Julius Freund. Musik von Jung Cin ghchofer Man, ,n Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagg⸗

schwister Spitz. Sämmtliche Abonnement-⸗-Billets haben Sonntag, den 6. Dezember, Gültigkeit.

Saal Bechssein.

Schiedsmann

Freitag, Anfang 74 Uhr:

ö / UMUä„U„„„„// //. Familien⸗Nachrichten.

Verlobt; Freiln Emma von Geyso mit Hrn. Rittmeister Oskar von Arnim (Mansbach =

Saarburg).

Senioratsherr und Lieut. d. R. Guide von Bose-⸗Breitingen mit Frl. Jobanna von Bose. Mylau (Ober⸗Rudelsdorff. Hr. Fabrikbesitzer Guido Gunther mit Frl. Lina Möser (Gießen). Hr. Karl Ritter von Seigel 361 3 verw. Dittmann (Berlin Munchen Riva).

Geboren: Ein Sohn:; Hrn Prem. -Lieut. Ernst Frhrn. von Wangenheim (Altenburg). Hrn. Prem ⸗Lieut. von Busse (Kulm). Hrn. von

göur, (Tschachawe). Hrn. Professor W. Jopf Breslau).

Gestgrben; Hr. Hauptmann a. D. Hugo von Gostkowski (Königsberg i. Pr.). Hr. General ; Major 3 D. Rudolph Eggers (Hi desheim). Verw. Fr. Staats. Minister Emllie Leonhardt, geb. Kahle (Goslar). Verw. Fr. Sberförster Emilie Perl, geb. Teschner (Rotterdam, Bendt—⸗

Loon. Anfang berg). Verw. Fr. Ober Amtmann Adelheid

Kersten, geb. Hartmann (Berlin). Hr. Inspektor

und Prem. -Lleut. 4. D. Arthur von Stegmann

und Stein (Treptow Berlin). Hr. Pfarrer

Alexander Zajadacz (Neumittelwalde).

von E. Schlack

halben Preisen:

Ernst Theater).

W. Hasemann. (Weather or

Verantwortlicher Redakteur: Siemenrot gmil 9 in Berlin. ö

Große Aus. . Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Anstalt Berlin 8W., Wi elmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage).

1 1

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗A1nzeiger.

M 287. Berlin, Donnerstag, den 3. Dezember 189. Deutscher Reichstag. weil die neuen Typen ungleich höhere Kosten verursachen als die alten. Partei, und es ist uns gleichgültig, ob wir uns durch eine Abstim-

138. Sitzung vom 2. Dezember 1896, 1 Uhr.

Tagesordnung: Fortsetzung der ersten Berathung des Reichs haushaltks⸗Etats“ für 1857/95

Abg. von Kardorff (Rp.): Auf die warmen Worte der An⸗ erkennung des Staatssekretärs Hollmann und des Herrn von Leipziger für die Helden des in der furchtbaren Katastrophe untergegangenen Iltis“ hatte der Abg. Schippel nur die Erwiderung, daß er die Worte seines Gesinnungsgenossen Schwarz gegen die Mannschaft des

„Iltis“ aus vollster Seele unterschreibe. Ich habe es mit Dank be.

grüßt, daß die Herren Hollmann und Von Leipziger in warmen Worten der Anerkennung für die brave untergegangene Mann⸗ schaft Ausdruck gegeben haben. Ich habe im Kriege 1870/71 Ge⸗ legenheit gehabt, an ergreifenden Beispielen zu erfahren, welch' stummer Herolsmus, welches Maß von Goltvertrauen, Vaterlandsliebe und Königstreue in den Herzen unserer einfachen Soldaten lebt. Aber ein glänzenderes Zeugniß für den Geist und diese edlen Eigen⸗ schaften, wie sie in unserer Armee und Marine leben, als das Beispiel des untergegangenen Iltis“ läßt sich kaum finden. Und ich begreife vollständig den giftigen Zorn der Sozialdemokraten darauf, daß ein solcher Geist in der Mannschaft lebt. Denn so lange dieser Geist lebt, werden Ihre Bemühungen, diesen Geist zu unterminieren, ganz vergeblich sein. Der Abg. Bebel hat früher immer in Aussichk gestellt, in wenigen Jahren würde der große Kladderadatsch' kommen, d. h. auf deutsch, es würde die Befehdung mit Druckerschwärze und Papler und in parlamentarischen Kämpfen aufhören und die weitere Schlacht würde nit Pulver und Blei zus; gefochten werden. Der Abg. Bebel wird nach den Erfahrungen, die er über den Geist in der Armee und Marine asimählich macht, es doch für gerathen halten, diesen Kladderadatsch etwas weiter hinaus— zuschieben, b's es der unausgesetzten Arbeit der Sozialdemokratie ge⸗ lungen sei, diesen edlen, tapferen Sinn in Marine und Armer so weit zu untergraben und an seine Stelle den sozialdemokratischen Fana⸗ tismus ju setzen. Daß das Ihnen nicht gelingen wird, ist unsere Hoffnung, und in dieser Hoffnung bestärkt mich, daß in der Be⸗ handlung der Sozialdemokraten durch die Regierung eine gewisse Umkehr zu konstatieren ist. Wir alle, die wir die soziale Gesetzgebung mit⸗ gemacht haben, sind voll davon durchdrungen, daß das große Werk, welches Fürst Bismarck unter dem Heldenkaifer Wilhelm inauguriert hat, nicht stehen bleiben kann, sondern die Fortgestaltung nach dem Bedürfniß der Gegenwart verlangt. Die Weze, bie durch den Erlaß von 1890 eingeschlagen wurden, habe ich steis für ebenso bedenklich gehalten, wie mein Freund, der Abg. von Stumm. Ich freue mich, daß man von diesem Wege jetzt foweit abgegangen ist, wie wir est nach den letzten Erklärungen des Bundegraths annehmen können' Der Minister von Boetticher hat eine Erklärung abgegeben, auf Grund deren ich mit einiger Gewißbeit voraussetzen ann, daß die Verordnung wegen des 8 Uhr⸗-Ladenschluffes in ein stilles Grab ver⸗ senkt ist, und ich hoffe, daß der Bundesrath die moralische Ver⸗ pflichtung fühlen wird, die Bäckereiverordnung, die fehr viel böses Blut gemacht und nur dazu gedient hat, um' den Kleinbetrieb dem Großbetrieb zu opfern, aufzuheben oder wenigstens so zu modifizieren, daß sie erträglich ist. Herr Schippel that gestern so, als ob der Reichs kanzler das bindende Versprechen abgegeben hätte, daß das Ver⸗ einsrecht nur durch die Reichsgesetzgebung gelöst werden solle. Ein solches Versprechen ist niemals abgegeben worden. Der Abg. von Stumm hat im vorigen Jahre ausdrücklich festgestellt, daß auch wir der Meinung sind, 3. das Verbot der Ver⸗ bindung der Vereine aufzuheben fei. Ich habe aber ausdrücklich hervorgehoben, daß diese Aufhebung durch die Einzellandtage erfolgen müsse und daß Vereinsgesetze in den Einzelstaaten zu stande gebracht werden müßten, analog den bayerischen oder fächsischen Gefetzen, wodurch die staatsgefährlichen Umtriebe wirksamer bekämpft werden können, als es seither der Fall gewesen wäre. Ez sollte also die Polizei befugt sein, Vereine zu schließen, die die religiösen und sitt⸗ lichen Grundlagen des Staats zu untergraben drohen. Der Abg. Haußmann hat seinerzeit ausdrücklich bestritten, daß der Reichskanzler gesagt habe, die Angelegenheit müßte hier im Reichstage geregelt werden. Ob aber die betreffenden Landesgesetze zu stande kommen würden, wüßten wir alle nicht. Von einem illoyalen Verfahren könnte also gar keine Rede sein, wenn die Einzellandtage sich wirklich mit dieser Frage befassen. Die Stellung der Sozialdemokratie zum Marine⸗ Etat ist eine sehr einfache; sie hält die Marine für ebenso kulturfeindlich wie die Landarmee. Ich habe aber bereits früher dem Abg. Bebel nachgewiesen, daß die Beseitigung der Marine die Schließung aller Werften und die Entlassung der Arbester zur Folge haben müßte. Herr Bebel hat dann seine Aeußerungen etwas eingeschrankt. Von den übrigen Parteien ist durchschnittlich anerkannt worden, daß wir eine Kriegs—⸗ marine haben müssen; die Fortschrittspartei will nur ein bescheideneres Maß bewilligen. Das folgt aus ihrer Stellung zur Kolonialfrage, da e glaubt, unsere Kolonien wären ein werthloser Plunder, den man o bald wie möglich verschenken müßte. Abg. Richter sagte ja neulich, das Deutsche Reich müsse sich vor dem Weltmacht s⸗ dünkel hüten. Das entspricht der Auffassung der früheren Fortschritts⸗ partei, man müsse Preußen den Großmachtskitzel austreiben. Ich glaube, man würde heute mit solchen Bestrebungen denselben Erfolg haben, wie vor Jahren. Mit einem Worte möchte ich die Angriffe des Abg. Richter gegen meinen Freund Dr. Arendt zurückweisen. Ich bedauere, daß Herr Richter diesen Angriff nicht im preußischen Abgeordnetenhause gemacht hat, wo Dr. Arendt selbst hätte antworten können; Dr. Arendt hat mich aber ersucht, hier wenigstenz einiges zu seiner Vertheidigung zu sagen. Herr Richter hat behauptet, Herr Arendt habe sich an Herrn Direktor Kayser gewissermaßen herangedrängt und habe da eine ge⸗ wisse Erpressung durch Drohungen ausgeübt. Herr Arendt hat mir mitgetheilt, daß er bei einem Diner mit dem Direktor Kayser zufammen gesessen habe und daß dieser ihn gufgefordert babe, mit ihm Rücksprache zu nehmen über die Angelegenheit des Dr. Peters, und wie dieser dem Kolonialdienst er⸗ halten bleiben könne. Hr. Ärendt ist zu ihm gegangen und hat mir nachher mitgetheilt: Ja, Direktor Kayser ist gans willens, für Peters alles Mögliche zu thun, aber Peters will durchaus nicht. In einem offenen Schreiben hat Dr. Arendt die Anschuldigungen in der Ab- schieds rede von Kayser öffentlich für unwahr erklärt. Ich bitte die Herren, das Schreiben im „Deutschen Wochenblatt‘ nachzulesen. Die Wünsche über die Große unferer Kriegsmarine gehen sehr auseinander. Ich stehe auf dem äußersten rechten Marineflügel. Meine Wünsche für die Ausdehnung der Marine gehen ziemlich weit, aber das Bessere ist des Guten Feind, und wir müssen uns über eine mittlere Linie verständigen, auf welcher fich die Majoritãts⸗/ parteien des Hauses einigen können. Ich muß mir gefallen laffen daß die Herren hier von den Marlineforderungen etwas abhandeln, weil fie die Gelder lieber für das Landheer verwenden wollen. Und der Ausdehnung der Marine sind auch gewisse Schranten gesetzt: einmal durch die Leistungs⸗ fähigkeit unserer Werften, durch die Nothwendigkeit, den Werften elne andauernde, möglichst gleichmäßige Beschäftigung zu sichern, um nicht Arbeiterkündigungen eintreten lassen zu müssen; ferner durch die Schwierigkeit, Ausbildung. und Mannschaftspersonal heranzuschaffen, und endlich in der Finanzlage. Ich meine nicht, daß wir die Er⸗= neuerungen der alten Schiffe ledit lich auf das Ordinarium legen; ganz ohne Anleihen werden wir auch hierbei nicht auskommen können,

In der Kommission werben wir in dieser Frage wohl eine mittlere Linie finden können. Die Vereinigten Staaten von Amerika haben einen weniger ausgedehnten Handel als das Deutsche Reich und weniger Staatsangehörige im Auslande wohnen als Deutschland. Sie haben also Lin geringeres Interesse im Auslande zu vertreten als Deutschland. Aber trotzdem ist die Kreuzerflotte der Vereinigten Staaten viel größer als die unsrige. In der Richtung müssen wir etwas thun, wenn wir nicht hinter Anderen Mächten zurückbleiben wollen, vor denen wir voraus sein sollten. Cin Redner der deutschen Volkspartei äußerte sich wegwersend Über die Möglichkeit, die deutsche Marine gegen die englische operieren zu lassen. Auf die Größe der Flotte kommt ez nicht allein an. Schon in den Perserkriegen war die persische Flotte fünfmal so groß wie die athenische. In manchen Dingen haben wir einen großen Vorsprung vor England. Unsere ausgehobene Mannschaft ist zuverlässiger, als das angeworbene Volk in England. Unfere artilleristische Ausstattung ist vollkommener als die englische, und in der Herstellung der Panzer haben wir England weit überflügeit. In maschineller Beziehung ist uns England allerdings noch überlegen. So wurde ein Torpedo⸗ jäger in England bestellt, weil wir ihn noch nicht herstellen können. Wir werden hoffentlich diesen Abstand allmählich ausgleichen. England hat auch noch den großen Vorsprung, daß es ein Kriegsschiff in weniger als einem Jahre herstellt, während wir fast vier Jahre dazu gebrauchen. Die Hit abzukürzen, ist auch in finanzieller Hinsicht für uns wichtig. er Abg. Richter hat im Abgeordnetenhaufe das Bibelwort zitiert, daß wir so ver= blendet seien, dort Mücken zu feihen und hier Kameele zu verschlucken; er meinte damit: im Abgeordnetenhaufe find die Mücken die kleinen Forderungen für die Kulturaufgaben, und im Reichstage, da sind die großen Kameele; er meinté: im Reichstage sind die großen schweren Forderungen. Das hat eine gewisse Berechtigung. Bie rreisinnige Agitation im Reichstage und im Volke gegen neue Steuern ist auch ein Mückenseihen gegenüber den ungeheuren Schäden, welche die verkehrte Wirthschastspoltiik mit fich bringt. Die Landwirthschaft weiß genau, daß diese Agitation: Nur keine Steuern mehr! sehr wenig zu bedeuten hat, denn die wirthschaftliche Schädigung der Landwirthschaft in den letzten 6 Jahren betrug das 30, 40, h6 fache von dem, was etwa an Steuern mehr erhoben werden könnte. Ich schreibe den Rückgang der freisinnigen Partei hauptsächlich dem Umstande zu, daß sie immer auf dieser Steuerpolitik herumgeritten ist und daß jetzt das platte Land allmählich einfieht, waz dag für Kleinigkeiten sind. Der Staatssekretär Graf von Posadowsky deutete auf eine günstigere Gestaltung unserer Handelsunterbilanz hin, die sich in den letzten Jahren von 1060 auf 800 Millionen verringert habe. In den letzten Jahren hat sie immer zwischen 1000 und 500 Millionen geschwankt. Der Abg. Richter sagte, das sei gleichgültig, England habe immer eine noch höhere Unterbilanz und befinde sich wohl dabei. Aber England besitzt ein Kapital an auswärtigen Werthen, dat auf etwa 70 Milliarden Francs zu schätzen ist. Va fallt die Ünter= bilanz nicht schwer ins Gewicht. Ünser Kapital an auswärtigen Werthen, die in Deutschland placiert sind, ist höchstens auf 12 bis 15 Milliarden zu schätzen. Deutschland ist durch die Unterbilanz jährlich um 300 Millionen Mark ärmer geworden, und zwar nicht die Städte und Industriebezirke, fondern allein das platte Land, dank unserer wirthschaftlichen Gesetzgebung. Deutschland importiert an Pferden jährlich für 60 Millionen, an Rindpich 55 Millionen, an Schweinen 90 Millionen, an Getreide bis zu 1600 Millionen mehr, als es exportiert, und an sonstigen landwirthschaftlichen Pro⸗ dukten 300 Millionen mehr, wovon auf den Rübenzucker allein 209 Millionen entfallen. Die Landwirthschaft ist also bei den jetzigen Preisen nicht mehr im stande, zu produzieren. Wir pro⸗ duzieren keine Pferde, kein Rindvieh, keine Schweine und kein Getreide mehr. Dabei wäre Deutschland wohl im stande, seinen ganzen Bedarf an Getreide und Vieh selbst zu produzieren, ohne jeden fremden Import. Die inländische Produktion muß wenigstent etwas mehr geschützt werden als heute. Die Wirkung des Zucker⸗ steuergesetzes läßt sich allerdings vorläufig noch nicht Überfehen. Ich machte im vorigen Jahre hler den Versuch, das alte Zuckerstener⸗ gesetz, wie es stand, auf weitere fünf Jahre zu verlängern, das wäre für die Zuckerindustrie und die Landwirthschaft das Nützlichste gewesen aber ich will nicht selbst in den Fehler verfallen, die Wirkungen des neuen Gesetzes schon jetzt zu beurtheilen. Graf Posadowky sagte mit Recht, die Zuckerindustrie ist jetzt eine so zarte Treibhaus⸗ pflanje geworden, daß sie die freie frische Luft nicht vertragen kann. Die Ueberproduktion an Zucker muß in Deutschland aus einem Grunde immer 1 im Wachsen bleiben, weil nämlich jeder Boden, der einigermaßen Zuckerrüben tragen kann, darauf angewiesen ist, Zuckerrüben zu bauen, um Überhaupt eine Rente herauszuwirthschaften. Wenn wir den Zuckerrübenbau wieder auf eine verständige Grenze zu⸗ rückführen wollen, so ist das wobl möglich, wenn wir wieder Ge⸗ treidepreise schaffen, bei denen wir bestehen können. Es heißt, der Antrag Kanitz sei von seinen Anhängern aufgegeben worden. Wir behelligen den Reichstag nicht wieder mit einem einmal abgelehnten Antrag, der doch wieder dasselbe Schickfal. hätte. Aber wir bekommen vielleicht von anderer Seite die Aufhebung unserer Handels. abmachungen angeregt. Sowohl bei rufsischen als auch österreichischen Landwirthen besteht ein wahrer Ingrimm gegen unfere Handels ver⸗ träge. Oesterreich hat dadurch seinen Export an Rußland abgetreten, und Rußland sagt: Was hilft uns dieser Export, wenn wir durch Argentinien und Indien in den Preisen gedrisckt werden? Die jetzige Preisteigerung ist nur darauf zurückzuführen, daß jetzt Indien wegen der Hungersnoth dort nicht exportiert, und daß Argentinien wegen des Fallens des Goldagios und wegen des Heuschreckenschadens auch nicht exportiert. Dadurch ist sofort eine erhebliche Besserung in den Weijenpreisen fühlbar geworden. Vielleicht geht von der russischen Landwirthschaft der Gedanke aus, daß wir gemeinsam gewisse Schutz- zölle gegen die Länder ergreifen, die mit unterwerthigen Valuten arbeiten, wie Argentinien und Indien. Wir bedauern sehr, daß die Regierung uns mit dem Margarmegesetz Schwierigkeiten gemacht hat, das doch in anderen Ländern anstandsloß votiert worden ist, und daß sie unsere wirklich bescheidene Bitte, den früheren Zinsfuß der land⸗ schaftlichen Pfandbriefe wieder herzustellen, nicht erfüllt hat. Der Reichsbank Präsident Koch hat hier sogar diefe Pfandbriefe zu dis⸗ kreditieren gesucht. Wohin soll es führen, wenn die großen Städte und Industriebezirke in der ungesund schnellen Weise wachsen, und das platte Land sich immer weiter entvölkert und verarmt? Minister Miquel hat einen sehr nützlichen Plan entwickelt. Die Freizůgig⸗ keit, meinte er, könne ja nicht aufgehoben werden, aber das Reich könne dahin wirken, daß in sanitärer, hygienischer und moralischer Beziehung viel schärfere Anordnungen über die Wohnu ngsverhaͤltnisse in den großen Städten erlassen würden. Im Königreich Sachsen hat man solche Vorschriften bereits ausgearbeifet; sie würden den Zuzug nach den großen Städten beschränken. Die Sozʒialdemottaten sprechen immer von den elenden Wohnungen der ländlichen Arbeiten. Ich habe als Landrath auch auf dem Lande Arbeiterwohnungen ge⸗ funden, welche eines Menschen nicht würdig waren; aber Wohnungen, die so sehr allen Geboten der Hygiene und Moral wider“ sprachen, wie die in den Städten, habe ich dort niemals gefunden. Herr Haußmann warf uns vor, in wirthschaftlichen Dingen machten wir der Regierung Oppesition, im Übrigen aber seien wir ihre getreuen Helfer. Wir kennen keine prinzipielle Opposition, bei uns gilt immer die Devise: Erst das Vaterland und dann erst die

mung unpoyulär machen. Herr Schippel mahnte uns in Be, auf die Flottenbewilligungen an die n . der einzelne Abgeordneke in seinem Vot

ließe, er könnte nicht wiedergewählt we

des Reichstages noch mehr sinken,

haben mit großer Sorge den Fürst

scheiden sehen und wahrnehmen

Theilen unserer Politik ein vollstã

wurde. Die Enthüllungen der

dies guch bezüglich der auswärti

auch die Sozialpolitik in ren wird. In der Wirth⸗ Schatten eines Vertrauen,

auch die monarchische Gesinnung. Nur Kampf gegen die Sozialdemoiratie mit mit ihren großen Erinnerungen hat Pr gerichtet. So war es nach Friedrich d freiungskriegen, so wird es jetzt sein,

ist, in der die Erinnerung an den lebendig ist.

Staatssekretär dez Auswärtigen Amts, Staats⸗Minister Freiherr Marschall von Bieberstein:

Meine Herren! Es ist nicht meine Absicht, auf die Ausführungen des Herrn Vorredners, insbesondere auf seine Angriffe gegen die neueste Handelsvertragspolitik eingehend zu antworten; ich müßte, wenn ich dies unternehmen wollte, eine Reihe von Argumenten einfach wiederholen, die, glaube ich, zur Genüge hier in diesem Hause vor⸗ gebracht sind. Zu meinem Bedauern habe ich nicht den ersten Theil der Rede des Herrn Vorredners anhören können; als ich eintrat, war er eben bei Besprechung unserer Handelsbilanz. Er machte Aus- führungen, die in der Behauptung gipfelten, daß wir infolge der Handelsvertragspolitik jährlich um 300 Millionen Mark ärmer würden. (Heiterkeit links Mir ist nicht erfindlich, auf welche Statistik sich diese Behauptungen des Herrn Vorredners gründen. Ich habe hier die amtlichen Zahlen vor mir. Mit vollem Recht hat gestern oder vorgestern der Herr Staatssekretär des Reichs Schatz amts darauf hingewiesen, daß vergleichbare Zahlen erst seit dem Jahre 1889 vorhanden sind.

Unsere Unterbilanz, d. h. der Ueberschuß unserer Einfuhr über die Ausfuhr, betrug im Jahre 1889 848 Millionen Mark, im Jahre 1890 830 Millionen Mark, im Jahre 1891 975 Millionen Mark das war in den Jahren, wo noch keine Handels verträge in Kraft waren. Nun kommt das in jeder Beziehung außerordentliche Jahr 1892, das Jahr des Uebergangs, da stieg die Unterbilanz auf 10664 Millionen, um im folgenden Jahre 1893 auf 869 Millionen zu fallen (hört, hört! links), also erheblich weniger als im Jahre 1891. Sie stieg im Jahre 1894 wiederum auf 976 Millionen, fiel aber im Jahre 1895, also im Vorjahre, auf rund 800 Mil. lionen Mark. Das ist also weit weniger als in den Jahren 1889, 1890 und 1891. Ich glaube, der Herr Vorredner wird mir zugeben, daß aus diesen amtlichen Zahlen die Behauptung sich nicht begründen läßt, daß unsere Unterbilanz sich seit dem Inkraft⸗ treten der Handelsverträge vermehrt habe. (Zuruf rechts) Der Herr Vorredner hat wörtlich gesagt, daß in den letzten vier Jahren Deutschland in jedem Jahre um 300 Millionen ärmer geworden sei. Das ist nicht der Fall. Ganz abgesehen von der Frage, inwieweit überhaupt die Handelsbilanz für das Wohlergehen eines Landes ent⸗ scheidend ist oder nicht, so hat sich unsere Handelsbilanz seit dem Inkrafttreten der Handelsverträge ganz wesentlich verbessert, und wenn ich mich der Ausdrucksweise des Herrn Vorredner bedienen wollte, so könnte ich sagen: es ist das deutsche Vaterland um so und so viele Millionen Mark reicher geworden. Ich will das nicht sagen, weil ich überhaupt die ganze Lehre Über Handels bilanzen, wie sie der Herr Vorredner vorgetragen, nicht für zutreffend erachten kann.

Der Herr Vorredner hat dann den Wunsch ausgesprochen, es möchten die Getreidepreise wiederum eine Höhe bekommen, bei der die Landwirthschaft bestehen kann. Diesen Wunsch theile ich von ganzem Herzen, möchte aber glauben, wir sind der Erfüllung dieses Wunsches ziemlich nahe gekommen in diesem Augenblick. (Sehr richtig! links. Zurufe rechts Der Herr Vorredner sagt, die gegen⸗ wärtige Steigerung der Getreidepreise beruhe auf ganz außer⸗ gewöhnlichen Umständen, namentlich der schlechten Ernte in Ost⸗ indien und der geringen Ernte in Argentinien. Ich bin um⸗ gekehrt der Ansicht, daß die ganz außerordentliche Baisse der Ge⸗ treidepreise in den letzten drei Jahren auf dem außergewöshn⸗ lichen Umstande beruhte, daß wir 3 Jahre hintereinander in der ganzen Welt außerordentlich reiche Ernten gehabt ha ben.

Das habe ich dem Herrn Vorredner für jetzt zu erwidern. (Bravo! links.)

le); Wir wünschen auch, da

Re . a e , , die . n e iczn er . der Bevölkerung halten möge; aber bei der Bevölkerun

der wir unsere Mandate, verdanken, hat sich ein großer Mißmut

heraugestellt. Und doch ist diese Bevölkerung nicht rechtlos, sondern auf Grund feierlicher Versprechungen zu Preußen und zum Reiche gekommen. Soweit der Ansturm gegen unsere Rationalität von der anonymen Presse und von Vereinen ausgeht, liegt es uns fern, darüber u klagen. Diese Agitation wird auch von der unabhängigen deutschen el verurtheilt. Anders würde die Sache steben, wenn die als christliche Obrigkeit gesetzte Regierung dieser Verhetzung unver= antwortlicher Kreise nachgeben würde. Der Reichskanzler 5 seiner

Stellung als preußischer Minister ⸗Präsident möge hier seiner Ver⸗ antwortung eingedenk sein.