Der Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung wird an⸗
genommen. Schluß 55/s⸗ Uhr. Nächste Sitzung Mittwoch 1 Uhr.
(Postdampfer⸗ Subvention.)
Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten.
8. Sitzung vom 5. Dezember 1896.
Ueber den Beginn der Sitzung ist vorgestern berichtet worden.
Auf der Tagesordnung steht die zweite Berathung des Gesetzentwurfs wegen Aenderung des Gesetzes vom 3. Juli 1876, betreffend die Besteuerung des Gewerbe— betriebes im Umherziehen.
Abg. von Brockhausen (kons. ): Eine Kommissionsberathung . ich auch heute noch nicht für zweckmäßig. Das Gesetz von 1876
ber die Besteuerung des Gewerbebetriebes im Umherziehen lehnte sich direkt an die damalige Gewerbeordnung an; mit der Aenderung derselben wurde es nothwendig, auch das Steuergesetz zu ändern. Man hätte das Gesetz ohne Diskussion annehmen können. Die Frage der Kommunalbesteuerung der Hausierer ist eine sehr schwierige, jedenfalls kann sie mit dieser Vorlage nicht verbunden werden. Wenigstens würde das Gesetz dann nicht zum 1. Januar in Kraft treten können. Die Handelskammern können doch nicht bei jedem kleinen Gesetz ge— fragt werden! Man kennt ja auch ihre Stellung zu dieser Frage. Das Wort „die Edelsten der Nation“ ist seiner Zeit gefallen vom Abg. Lasker, der es auf die Hausierer anwendete. Ich weiß nicht, wie Herr Richter dazu kommen könnte, diese Worte auf die Johanniter zu be⸗ ziehen. Große Ausführungsbestimmungen werden zur Vorlage gar— nicht nöthig sein. Bedauerlich ist es, daß für die Weinreisenden eine Ausnahme vom Bundesrath beschlossen ist; sie sind eine gewisse Land⸗ plage geworden. .
Ag. Möller (nl); Wir schöpfen unsere Erfahrungen aus dem parlamentarischen Leben; der Vorredner hält bei seinen mangelnden parlamentarischen Erfahrungen manche Dinge für harm los, die tief einschneidend wirken. Ich bin der Meinung, daß das Reichsgesetz viel mehr Schaden als Nutzen bringen wird. Die Herren, welche in industriell rückständigen Gegenden wohnen, kennen die Verhältnisse garnicht, welche sich in solchen Ortschaften heraus— bilden, die ineinander übergehen. Was die Großstadt mit sich bringt, daß man die Waaren nicht vom Kaufmann holt, sondern dieser sie auf Bestellung liefert, hat sich in industriellen Gegenden überall ausgebildet. Der Regierungskommissar hat uns gewisse beruhigende Eiklärungen gegeben; aber hat er autoritativ ge— sprochen und wird seine Meinung anerkannt werden, oder hat er nur seine persönliche Meinung geäußert? Die Verhandlung solcher Fragen in der Kommission und die Aufnahme der Auslassungen in dem Bericht hätte einen Kommentar ergeben für die Vorlage. Da das nicht geschehen ist, kann ich die Vorlage nicht annehmen.
Abg. Kirsch (Zentr.): Alle vorgebrachten Bedenken wären in der Kommisston ebenso erledigt worden wie hier. (Zurufe links: Sie sind nicht erledigt! Die Bedenken richten sich gegen das Reichs— gesetz oder gegen das Gesetz von 1876. Um das letztere zu ändern, müßte ein besonderer Antrag gestellt werden. Wie die Handelskammern sich zur Beschränkung des Detailreisens stellen, ist bekannt.
Abg. Dr. Hammacher (nl. :; Ich halte eine Kommission von 14 Mitgliedern üür zweckmäßig. Die Freunde des Reichsgesetzes werden die steuerliche Ausgestaltung desselben billigen; die Gegner desselben werden dazu nicht bereit sein. Aber diejenigen, welche der Tendenz nach auf dem Boden des Reichsgesetzes stehen, haben den Wunsch, dasselbe gründlicher zu prüfen, als es hier geschehen kann. Seit mehr als 33 Jahren gehöre ich dem Abgeordnetenhause an, erinnere mich aber nicht, daß das Haus eine solche Vorlage jemals ohne vorherige Kommissionsberathung erledigt hat. Anträge von Mitgliedern des Hauses, welche eine Geldfrage betreffen, dürfen geschäfts⸗ ordnungsmäßig nicht ohne kommissarische Berathung erledigt werden. Man sollte sich doch hier nicht dem Verdachte aussetzen, daß man die Sache überhastet. Die steuerlichen Erwägungen für den Hausierhandel passen garnicht auf den Verkehr der Reisenden. Soll der Schneider erst die Erlaubniß zum Besuche bei seinen Kunden nach- suchen müssen? Vielleicht wird eine Aenderung der Steuersätze vorgenommen werden müssen; dazu ist aber eine sorgfältige Vor— berathung in der Kommission nothwendig. ;
Abg. von Brockhausen (kons.) erklärt, daß er mit der Sache ebenso vertraut sei, wie es jeder preußische Verwaltungs⸗ beamte sein müsse. —
Ein Schlußantrag wird abgelehnt.
Abg. von Eynern (nl: Nach der Rede des Herrn Hammacher wird auch Herr Kirsch wohl der Meinung sein, daß eine ausgiebige Erörterung noch nicht stattgefunden hat. Eine Konsequenz der Reichs gesetzgebung ist die Vorlage nicht; ich betrachte sie nur als eine Vor⸗ lage, um neue Steuern zu bringen, weil der Minister, der die Gewerbe⸗ polizei unter sich hat, an den Berathungen garnicht theilnimmt. Die Erklärungen der Herren Regierungskommissare sind unmaßgebend kit die an, des Gesetzes. Der Minister ist nicht hier, dessen
ussprüche eine Bedeutung haben würden. Unsere Bedenken sind nicht beseitigt worden, denn Mehrheitsbeschlüsse sind keine Widerlegung. Ist da der Vorwurf nicht berechtigt, daß die Gesetze nur so zusammen« geschlagen werden ohne Rücksicht auf das Bedürfniß? Der Vorwurf wird auf die Partei fallen, welche die kommissarische Berathung abgelehnt hat.
General⸗Direktor der direkten Steuern Burghart: Die Er—⸗ klärungen des Ministers würden keine andere Bedeutung haben als die meinigen; denn ich habe nichts gesagt, was nicht aus den Motiven und aus dem Gesetze herauszulesen ist. ;
Gegen die Stimmen der Rechten und des größeren Theiles des Zentrums wird die Vorlage einer Kommission von 14 Mitgliedern überwiesen.
Ohne Debatte genehmigt das Haus sodann in dritter Berathung die . und den Gesetz⸗ . über den Erwerb der Hessischen Ludwigs⸗ bahn nebst dem dazu gehörigen Nachtrags⸗Etat.
Der , von Schenckendorff wegen des Fort⸗ bildungsschulwesens wird auf Vorschlag des Abg. Felisch von der Tagesordnung abgesetzt.
Schluß /e Uhr. Nächste Sitzung: Donnerstag, 10. De— ember, 11 Uhr. (Vertrag mit Holland wegen des Leucht⸗ . auf Borkum; Antrag von Schenckendorff, betreffend das
ortbildungsschulwesen, und Antrag Weyerbusch wegen enderung des Kommunalabgabengesetzes.)
Statistik und Volkswirthschaft.
Die m und ⸗-Besteuerung im deutschen ollgebiet während des Betriebsjahres 1895,96.
Nach der im neuesten Vierteljahrsheft zur Statistik des Deutschen Reiches veröffentlichten 66 über Zuckergewinnung und Besteuerung im deutschen Zollgebiet waren während des Betriebts⸗ ö (1. August bis 31. Juli) 1895 96 397 Rübenzucker⸗Fabriken, 5. Raffinerien und 6 selbständige Melasse⸗Entzuckerunges⸗ Anstalten, im Ganzen also 458. Zuckerfabriken im Betriebe. In den 397 dübenzucker⸗Fabriken (Fabriken mit Rüben verarbeitung) sind im Ganzen 115,7 Millionen Tonnen Rüben verarbeitet worden, wogegen im Vorjahre in 405 Fabriken 1455 Millionen Tonnen Rüben zur Verarbeitung gelangt waren. Da die Fabriken in der Kampagne 1894/95 wegen stark gesunkener Zucker⸗
.
preise schlechte Geschäfte gemacht hatten, wollten sie für die folgende Kampagne die Rüben zu wesentlich geringeren Preisen als bisher erwerben, und diese schlechten Preisgebote veranlaßten die Landwirthe, den Anbau von Zuckerrüben im Jahre 1895 wieder wesentlich einzu⸗ schränken. Auch aus dem Grunde standen den Fabriken geringere Rübenmengen zur Verfügnng, weil die Rübenernte 1895 keinen so hohen Ertrag geliefert hatte als 1894 (durchschnittlich 31 t auf 1 ha gegen 329 t 1894). Dagegen war der Zuckergehalt der 1895 ge— ernteten Rüben ein sehr hoher. Die gesammte Erzeugung der Fabriken (Melasse⸗Entzuckerungs—⸗ Anstalten eingerechnet) betrug 1895/96, in Rohzucker umgerechnet, 1637057 t gegen 1827 974 t im Betriebsjahre 1894/ñ 95. Aus diesen Mengen im Vergleich zu den verarbeiteten Rühenmengen be⸗ rechnet sich, daß zur Herstellung von 1 t Rohzucker 1894/95: 7,94, 1895/96 dagegen nur 7, 13 t Rüben erforderlich waren. Diese fehr ünstige Ausbeute ist jedoch nicht ausschließlich eine Folge des hohen uckergehalts der Rüben, sondern zum theil nur scheinbar und auf die durch das neue Zuckersteuergesetz hervorgerufenen Aenderungen zu— rückzuführen, welche die Raffinerien veranlaßten, ihre schwimmenden Produckte noch vor dem 1. August 1896 aufzuarbeiten, anstatt sie, wie zu gewöhnlichen Zeiten, in das neue Betriebsjahr zu übernehmen. Die Ausfuhr von Zucker nach dem Auslande betrug, in Rohzucker ausgedrückt, 98 128 w gegen 10460435 t 1894s95. Ber Verbrauch an Konsumzucker ist nach den in den freien Verkehr gesetzten Mengen ermittelt zu 668 860 t oder 12,72 kg auf den Kopf der Bevölkerung gegen 552 6965 t oder 10,68 kg auf den Kopf im Jahre 1894195, wobei jedoch wieder auf die Wirkung des neuen ZuckersteuerGesetzes hinzuweisen und darauf aufmerksam zu machen ist, daß erheblich größere Mengen als sonst in den freien Verkehr gesetzt worden sind, K Verbrauch nicht mehr in das Betriebsjahr 5 iel.
Die Fideikommisse in Preußen.
Auf Veranlassung des Ministeriums für Landwirthschaft, Domänen und Forsten sind durch die Ober⸗Landesgerichte Nachweisungen über die preußichen Familiensideikommisse (einschließlich der Thronlehen) aufgestellt und im Königlichen Statistischen Bureau verarbeitet worden. Den demnächst in der „Zeitschrift des Königlich preußischen Statistischen Bureaus“ (Jahrgang 1897) zur Veröffentlichung gelangenden Ergeb— nissen entnimmt die „Stat. Corr.“, daß am Ende des Jahres 1895 in Preußen die Fideikommisse 2121 636 ha, d. i. 6,09 v. H. der Gesammtfläche des Staates, umfaßten, und zwar Hunderttheile der Gesammtfläche
in Ostpreußen. ... 3, 40 in Schleswig⸗Holstein 7,28
Westpreußen 35,38 Hannover 2, 13
Brandenburg ... WMWesffalen 754
Pommern Hessen Nassau .. 4,57 Posen im Rheinland ... 2,65 Schlesien in Hohenzollern . . 16,32.
Sachsen 5,95
Außer Schlesien, wo der Regierungsbezirk Oppeln sogar 18,93 v. H. erreicht und der Fideikommißwald allein fast ein Neuntel der Fläche des ganzen Bezirkes bedeckt, geht also nur noch Hohenzollern erheblich über den Staatsdurchschnitt hinaus. Die bisher welt ver— breitete Annahme, daß vorzugsweise nur der Osten des Staatsgebietes den Sitz der Fideikommisse bilde, erweist sich nicht als zutreffend. In Ost⸗ und Westpreußen, Posen und Sachsen erreicht die Verbreitung der Fideikommisse nicht den Staatsdurchschnitt, und auch in Pmmern und Brandenburg übertrifft sie diesen nicht bedeutend. Im Ganzen sind 33 Kreise vorhanden, bei welchen die Fideikommisse mehr als ein Fünftel der Gesammtfläche umfassen; davon kommen allein 16 auf die Provinz Schlesien, 3 auf die Provinz Posen, auf die übrigen Pro—⸗ vinzen je einer bis zwei, auf die Rheinprovinz keiner.
Die Fideikommisse sind im Durchschnitt fast doppelt so stark bewaldet wie der Staat überhaupt, nämlich mit 45,60 v. H. gegen 23.50 v. H. In waldarmen Gegenden sind auch die Fideikommisse nicht besonders waldreich, aber immerhin weit stärker bewaldet als die übrigen Besitzungen. So hatten die Fideikommisse in Schleswig⸗ Holstein eine Bewaldung von 18,49 v. H., die Provinz überhaupt eine solche von nur 656 v. H. In einundzwanzig Kreisen umfaßten die Forsten der Fideikommisse mehr als die Hälfte der Forsten des Kreises überhaupt; neun davon, nämlich die Kreise Krotoschin, Adelnau, Militsch, Reichenbach, Pleß, Ratibor, Kosel, Wernigerode und Wittgenstein würden ohne ihre Fideikommißforsten zu weniger als 19. v. H. der Fläche bewaldet oder nahezu entwaldet erscheinen. Die Einwirkung der Fideikommisse auf die Erhaltung des Waldes in guter Beschaffenheit entzieht sich der Darstellung durch die Statistik, ist aber kaum bestritten. ;
Die Fideikommisse umfassen 5,89 v. H. des Grundsteuer-⸗Rein⸗ ertrages im Staate überhaupt, also etwas weniger, als ihr Antbeil an der Fläche beträgt. Unzweifelhaft liegt dies an ihrer reichlichen Ausstattung mit Waldungen, die bekanntlich mit weit geringeren GrundsteuerReinerträgen eingeschätzt sind als landwirthschaftlicher Kulturboden. Wo die Waldungen keinen so großen Flächentheil der Fideikommisse bedecken, ist der letzteren Antheil am Grundsteuer— Reinertrage größer als an der Fläche. So stellte sich dieses Ver— hältniß in Ostpreußen auf 4,36 zu 3,40, in Pommern auf 9,27 zu 6,64, in Schleswig ⸗Holstein auf 8, 84 zu 7, 28 bei einer Bewaldung der Fideikommisse von 29,81᷑ bezw. 24,51 und 18,49 v. H. und bei 65 J dieser Provinzen von 17,51 bezw. 20,15 und „H6 v. g.
Im Jahre 1895 haben die Fideikommisse einen Zugang um 12 491 ha und einen Abgang um 700 ha gehabt, sodaß der Mehr⸗ zugang 11 791 ha betrug. Von der Gesammtfläche der vorhandenen Fideikommisse mit rund 2,12 Mill. Hektar ist fast genau ein Fünftel aus Lehngütern mit oder ohne Zuschlagung anderer Besitzungen ent⸗ standen. Rund zwei Fünftel jener Gesammifläche ferner sind erst in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts zu Fideikommissen geworden. Dabei sind die Zugänge, welche ältere Fideikommisse in diesem Zeit⸗ raum gehabt haben, nicht eingerechnet. Auf der anderen Seite hat während desselben unzweifelhaft auch ein Abgang an Fideikommissen stattgefunden; doch ist dieser ebenso wenig zu beziffern wie der jeden falls sehr beträchtliche Abgang, welchen inzwischen der in der Erbfolge k durch die Allodifikation früherer Lehngüter er— ahren hat.
Preußische Zentral⸗Genossenschaftskasse.
Folgende Daten veranschaulichen die zunehmende Geschäftsthätig⸗ keit der Kasse. Wo keine weitere Angabe gemacht ist, sind im Nach⸗ stehenden stets die sechs Monate vom 1. Oktober 1895 bis Ende März 1896 und die vom 1. April 1896 bis Ende September 1896 in Vergleich gestellt und mit 1 bezw. IL bezeichnet.
Der Gesammtumsatz auf den Konten: ‚Laufende Rechnung mit Verbandskassen, Vereinigungen 2c. und Darlehnskassen (5 2, 1 a be des Ges. v. 31. Juli 95) sowie Lombard, Depositen., Wechsel⸗, Effekten, Kupon⸗, Separat⸗Konto und Konto pro Diverse“ betrug in dem Zeitraume zu 1 78 697 494 S6, zu II dagegen 166 538 392 Der gesammte Umsatz auf beiden Seiten des Hauptbuchs betrug in denselben Zeiträumen 141 545 655 M und 327 985 963 M
Der Gesammtumsatz in laufender Rechnung betrug: mit Vereinigungen von Genossenschaften (5 2, La. des Ges. v. 31. Juli 18965) zu 1 21 146 705 S, und zwar: gewährte Dar⸗ lehen 12576046 „ und Rückzahlungen 8570 659 S, zu 11 32 937 665 S, und zwar: gewährte Darlehen 21 529 608 „S, Rück- zahlungen 19508 057 M; mit landschaftlichen und pro⸗ vin ziellen An stalten (52, 16 e des Gesetzess zu 1 167955845 , davon gewährte Darlehen 10 149 824 S und Rückzahlungen 6 649 824 S, zu II 37 055 572 „6, davon gewährte 20 847 540 M, Rückzahlungen 16208132
Das Depositengeschäft hat hauptsächlich durch den Ver⸗ kehr mit Spar, und Kommunalkassen sich wie folgt entwickelt: zu 1: eingezahlt 641 971 , abgehoben 469 857 M, 6 1111828 ; zu II: eingezahlt 13 567 476 Æ, abgehoben 9 380 922 S, Umsatz
Darlehen
22948 398 M . Dabei ist zu bemerken, daß bis jetzt denjenigen ö. kassen, deren Statuten eine ö. des e r d ren bestimmte Geldinstitute enthalten, noch nicht die Erlaubniß zur Auf⸗ nahme der . Zentral. Genossenschaftskasse in die Reihe dieser Geldinstitute ertheilt worden ist, und daß, sobald dies geschehen, noch eine erhebliche Zunahme des Verkehrs zu erwarten steht.
Der Gesammteingang und-Ausgang durch den Giroverkehr mit der Reichsbank betrug zu 1: 50 812 683 Æ, zu II: 94 499 927 0, Die Benutzung der durch die Preußische J
ausgegebenen Checks hat in, dem Zeitraume zu J Üüberbaupt nicht stattgefunden, zu II wurden bei den Kreiskassen eingelöst 988 628 6, durch die Reichebank 744 283 , zusammen also 1732 311 „S Hier' ven entfallen auf die drei Monate vom 1. April bis Ende Juni 1896 374 125 6 und auf die drei Monate vom 1. Juli bis Ende Sep— tember 1896 1 358 186 M, was die fortschreitende Mehrbenutzung der Einrichtung beweist.
Konten waren eröffnet am 31. Dezember 1896 33, am 31. März 1896 52, am 30. Juni 1896 141, am 30. September 18965 237.
Der Eingang von Werth sendungen — ohne den Giro— verkehr — betrug zu 1: 1134, zu 11: 2796 Stück; der Ausgang entsprechend 1631 und, 3766. Aehnlich ist die Stesgerung bei den Briefsendungen mit Eingang von 4353 bezw. 10314, mit Aus- gang von 4547 bezw. 11113.
Bei dieser Entwickelung der Anstalt ist das Personal — ab— geseben von den 3 Direktlonsmitgliedern — allmählich von 3 auf 17 Personen gestiegen.
Handel und Gewerbe.
St., Petersburg, 5. Dezember. (W. T. B.). Das Amtsblatt des Justiz⸗Ministeriums meldet, die endgültige Entscheidung des Zol. departements in dem Prozeß gegen mehrere Batumer Naphtha— Industrielle wegen systematischer, ein Jahrzehnt hindurch betriebener Einschmuggelung gusländischen Weißblechs für Petroleum behälter ist nunmehr ergangen. Danach soll der Zoll für 600 090 Pud Blech mit 1 Rubel 55 Kopeken in Gold für das Pud und eine Strafzahlung für das auf den Märkten des Inlandes zum Verkauf gebrachte Blech auf gerichtlichem Wege beigetrieben werden. Falls sich die Fabrikanten dieser Entscheidung widersetzen, soll ihr Eigenthum mit Beschlag belegt werden. Die ganze Strafsumme beträgt über eine Míntlion Rubel.
Bern, b. Dezember. (W. T. B.) Der Bundesrath beabsichtigt die Unifizierung sämmtlicher eidgenössischen Anleihen in ein einziges 30½iges Anlehen, worauf bei der 1897 vor— zunehmenden Konversion des Anlehens von 1387 im Restbetrage von 24248 09090 Fr. Rücksicht genommen wird. Die Konversion in das 30loige Anlehen soll den Titresinhabern al pari angeboten werden. Der Bundesrath behält sich vor, gleichzeitig mit der Konpersion eine Subskription zu eröff nen, oder den etwa nicht konvertierten Betrag auszuzahlen oder durch freihändigen Verkauf zum Tageskurs auf⸗— zunehmen.
Matland, 5. Dezember. (W. T. B.) Italienische 5 c Rente 7.20. Mittelmeerbahn 513,90, Möridionaur 665,00, Wechsel auf Paris 104,65, Wechsel auf Berlin 129,60. Banca d'Italia 755.
Am sterdam, 5. Dezember. (W. T. B.) (Schluß ⸗Kurse.) 94 er Russen (6. Em.) 10098, 4 060 Russen v. 1894 633, Konv. Türken —, 300 holl. Anl. 934, 5 oo Transv.-Obl. 91 er — 60 Trangtz= vaal 2283, Warschau⸗Wiener —, Marknoten 59,32, Russische Zoll⸗ kupons 151.
— Getreidem arkt. Weijen auf Termine flau, do. pr. März 192, do. pr. Mai —. Roggen loko —, do. auf Termine matt, do. pr. März 199, do. pr. Mai 110. Rüböl loko —, do. pr. Mai 28, do. pr. Herbst —.
— Java-Kaffee good ordinary 5. — Bancazinn 361.
Antwerpen, 4. Dezember. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen träge. Roggen ruhig. Hafer ruhig. Gerste ruhig.
— Petroleum (Schlußbericht). Raffiniertes Type weiß loko 186 bez. u. Br., Pr. Dejember 181 Br, pr. Januar 185 Br., pr. Januar März 185 Br. Ruhig. — Schmalgz pr. Dezember 51, Margarine ruhig.
Belgrad, 6. Dezember. (W. T. B.) Die Monopol verwaltung macht in der heutigen Nummer des Amteblatts be— kannt, daß sie die für die Zahlung des Januar-Kupons der 40o Staatsschuld von 1895 erforderliche Summe bei der Serbischen Nationalbank, der Berliner Handelsgesellschaft und der Banque ottomane in Paris eingezahlt hat. Die Einlösung des Kupons findet bei den genannten Stellen vom 2. Januar 1897 ab statt. Ferner ist der Sfaatsbank in St. Petersburg der Betrag für die diesjährigen 5 Interessen der in Rußland 1876 aufgenommenen Anleihe zugestellt worden.
NewYork, 5. Dezember. (W. T. B.) Die Börse er—
öffnete ruhig, wurde unregelmäßig und schloß ruhig. Der Umsatz in Aktien betrug 80 009 Stück. Die Stimmung für Weizen war bei Eröffnung des Marktes fest. Auf Grund von Ernteberichten aus Argentinien und von besseren Kabelmeldungen zogen die Preise alsbald beträchtlich an. Dies gab Anlaß zu Gewinnrealisierungen infolge deren eine lebhafte Reaktion eintrat, die durch Verkäufe unterstützt wurde. Die ursprüngliche Festigkeit kam indeß bald wieder zum Durchbruch, da die Baissiers Deckungskäufe vornahmen und die Platznachfrage in Chieago eine gute war. — Mais durchweg fest. Der Markt wurde durch die * wegungen des Weizenpreises beherrscht.
„(Schluß Kurse. Geld für Regierungsbonds, Prozentsatz 18, do. ür andere Sicherheiten do. 23, Wechsel auf London (60 Tage) 483k, Cable Transfers 4,874, Wechsel auf Paris (60 Tage) 5,20, do. auf Berlin (60 Tage) 9441, Atchison Topeka & Santa F Aktien 144, Canadian Paeifse Aktien 5bt, Zentral Pacifte Aktien 153, Chicago Milwaukee & St. Paul Aktien 75, Denver K Rio Grande Preferred 44, Illinois Zentral Aktien 93, Lake Shore Shares 153, Loutg= ville C Nashville Aktien of, New⸗Jork Lake Erie Shares 153, New⸗Nork Zentralbahn 9654, Northern Pacifie Preferred 243, Norfonl and Western Preferred 166, Philadelphia and Reading 5 oo J. Ine. Bds. 484, Union Paeifie Aktien 11. 490 Vereinigte Staaten Bondg pr. 1925 1194, Silber, Commercial Bars 654. Tendenz für Geld Leicht.
Waarenbertcht. Baumwolle⸗Pretß in New⸗JYork Jois, do. do, in New⸗Orleans 75 /is, Petroleum Stand. white in New⸗Yor? 6,560, do. do. in Philadelphia 6,45, do. rohes (in Cases) 7,45, do. Pipe line Certif. per Januar 105, Schmal; Western steam 4,07, do. Rohe & Brothers 4,45. Mais per Dezember 293, per Januar 291, per Mai 562, Rother Winterweizen 100. Weizen per Dezember S9, do. per Januar 893, do. per März 908, do. per Mai 88. Gerreidefracht nach Liverpool 4, Kaffee fair Rio Nr. 7 10, do. Rio Nr. 7 per Januar 9.50, do. Rio per März 9.55, Mehl, Spring- Wheat elears 3, 65, Zucker 26 /ig, Zinn 13,00, Kupfer 11,40. — Nachbörse: Weizen 5 C. niedriger.
Der Werth der in der vergangenen Woche ein geführten Waaren betrug 8 399 345 Doll. gegen 7100 815 Doll. 9 der BVor⸗ woche. Davon für Stoffe 1515 579 Doll. gegen 1347 293 Doll. in der Vorwoche.
Chicago, 5. Dezember. ö T. B.) Weizen eröffnete fest und nahm im weiteren Verlauf infolge von Nachrichten aus Liverpool eine steigende Tendenz an; auch die Abnahme der Eingänge trug wesentlich zur weiteren Befestigung bei. Die Thatsache, daß wenig Kaufordres vorlagen, beeinträchtigte zwar vorübergehend die Fort— entwickelung der Preisbildung, fiel aber den Käufen der Haussiers und Baissiers gegenüber nicht sonderlich ins Gewicht, umsomehr als man allgemein eine bedeutende Abnahme der sichtbaren Vorräthe erwartete. — Mais anfangs fest, . nach ,, Reaktion . Der Markt wurde durch die Bewegungen des Welzenpreises beherrscht.
Weijen pr. Dezember 793, pr. Januar 798. Mais pr. De—⸗ zember 23. Schmal pr. Dezember 3.57, do. pr. Januar 3, 82. Spec short elear 4 00. Pork pr. Dezember 6, 85.
Rio de Janeiro, 5. Dezember. (W. T. B.) Wechsel anf London 8.
Uuntersuchungs⸗ Sa ö . ustellungen u. der
J. 3. Unfall⸗ und Invalidttäts⸗ ꝛc. . . . Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
err e ch , mt; u. Aktien ⸗Gesellsch
Deffentlicher Anzeiger.
10. Verschiedene
ekanntmachungen.
h untersuchungs⸗Sachen.
Reine.
Y Aufgebote, Zustellungen und dergl.
63809
In Sachen des Kaufmanns Wilh. Aumann in Braunschweig, und der Wittwe des Photographen W. Aumann, Ida, geb. Schäfer, als Vormünderin ihrer Kinder Franziska und Heinrich Aumann, da— selbst, Kläger, wider den Anbauer Karl Pape in Lehndorf, Beklagten, wegen Hypothekzinsen, wird, nachdem auf Antrag der Kläger die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen Anbauerwesens No. ass. 44 zu Lehndorf zum Zwecke der Zwangsver— steigerung durch Beschluß vom 23. November 1896 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche an demselben Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 23. März 1897, Nachmittags A Uhr, vor Herzoglichem Amts gerichte Riddagshausen in der Wedderkob'schen Gast⸗ wirthschaft zu Lehndorf angesetzt, in welchem die ö die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.
Braunschweig, den 3. Dezember 1896. Herzogliches ö Riddagshausen. A. Raabe.
Veröffentlicht: A. Freund, Gerichisschreiber. b37 36 Aufgebot.
Der 35 prozentige Pfandbrief II. Serie Litt. D. Nr. 792 über 500 υι der Neuen Westpreußischen Landschaft ist angeblich verloren gegangen. Auf Antrag der verwittweten Stadtrath Amalie Nelte zu Inowrazlaw wird der Inhaber der Urkunde auf— gefordert, spätestens in dem am 14. Juli 1897, Vormittags II Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 7, anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Marienwerder, den 27. November 1896.
Königliches Amtsgericht.
28460
Das Königl. Amtsgericht München 1, Abth. A. f. 3. S., hat unterm Heutigen folgendes Aufgebot erlassen: Es sind, wie geltend gemacht, zu Verlust gegangen:
1) der der Austragsbauerswittwe Magdalena Obersteiner in Bennoberg, Gemeinde Eiting, gehörige 409 Pfandbrief Litt. G. Nr. 17 808 der B. Hypo⸗ theken. & Wechselbank dahier zu 50) ,
2 der der Austragsbauerwittwe Maria Sedlmair in Malching gehörige, zum 1. August 1882 verlooste 43 09 ge Pfandbrief Ser. VII Litt. D. Nr. 37 297, der Süddeutschen Bodenkreditbank dahier zu 600 e, 3) der der Privatbediensteten Johanna Strobl in Kalksberg bei Wien gehörige, zum 1. August 1895 verlooste 40,0 ige Pfandbrief Ser. T XIV itt. K. Nr. 441 655 der gleichen Bank zu 200 S und
c) der dem Oekonomen aver Linder in Kniebis, Gemeinde Buching, gehörige 36ᷣwoige Pfandbrief Ser. T XXIII Litt. J. Nr. 5218 der gleichen Bank zu 500 606
Auf Antrag der vorbezeichneten Magdalena Ober⸗ steiner bezw. des Prozeßbevollmächtigten der Eigen— thümer der sub 3. 2—4 aufgeführten Werthpapiere, deß K. Advokaten und Rechtsanwalts Theodor Riegel dahier, werden nun die allenfallsigen Inhaber der bezeichneten Pfandbriefe aufgefordert, ihre Rechte hierauf bis spätestens im AÄufgebotstermin am Freitag, 26. März 1897, Vormittags 89 Uhr, im diesgerichtlichen Sitzungszimmer Nr. 40,11 im Augustinerstock, anzumelden und die bezeichneten Urkunden vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftlos— erklärung erfolgen wird.
München, 28. Juli 1896.
Der Kgl. Sekretär: J. V.: (L. S) Graf, gepr. Rpr.
39339
Das Königl. Amtsgericht München J, Abth. A. f. 3. S., hat unterm 25. ds. Mts. folgendes Auf— gebot erlassen:
Es sind wie geltend gemacht. zu Verlust gegangen:
I) der Mantel zu dem dem Kasernenwärter Anton Mittermaier hier gehörigen 34 igen Pfandbrief Litt., MM. Nr. 7298 der Bayer. Hypotheken. u. Wechselbank über 00 M,
27 der Mantel zu dem dem Oekonomen Johann ,, ., in Altötting gehörigen 30 /oigen Pfand
rief derselben Bank Litt. I. Nr. 460949 über 1000 4,
3) die der Köchin Margaretha Herrmann in Bam⸗ berg gehörigen 3 Gäigen Pfandbriefe der Südd. Bodenkreditbank hier Ser. 366 Litt. H. Nr. 75467 zu 1000 M und Litt. J. Nr. S3485 zu 500 A6,
4) die dem Bankgeschäft J. A. Heilbronner in Stuttgart gehörigen 46, igen Bayerischen Eisenbahn—
Anlehensobligationen Ser. 1024 Nr. 265 596 und
Ser. 1086 Nr. 27 149 zu je 2000 ,
o) der dem Schmied Cduard Heim hier gehörige 3 5lcige Pfandbrief der Bayer. Vereinsbank hier Litt. D. Ser. II Nr. 9679 zu 200
Auf Antrag der Betheiligten bejw. deren Ver— treter werden nun die allenfallsigen Inhaber der bezeichneten Werthpapiere aufgefordert, ihre Rechte hierauf bis spätestens im Aufgebotstermine am Mon tag, den 14. Juni 1897, Vormittags 9 uhr, im diesgerichtlichen Sitzungszimmer Nr. 40611 im Augustinerstock anzumelden und die bezeichneten Urkunden vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftlos—
lärung erfolgen wird.
München, 26. September 1896.
Der Kgl. Sekretär: (L. S.) J. V.: Keidel.
39817 Aufgebot.
Dag Aufgebot nachstehender verloren gegangener ren en st von folgenden Personen beantragt
orden:
1) Der Schuldverschreibung der Eichsfeld'schen Tilqungskasse Litt. B. Nr. 4059 über 9 4 von der Gemeinde Hausen bei Niederorschel.
Y Der Lebensversicherungspolicen der Magde⸗ burger Allgemeinen Versicherungs⸗Actien · Gesellschaft (Wilhelma)
a. Nr. 3183 über 1000 Æν, lautend auf das Leben der Frau Amglie Steppat, geb. Schlegelberger, in Ragnit in Ost⸗Preußen.
b. Nr. 3974 über 1600 „M, lautend auf das Leben des Mühlenbesitzers Johann Christian Schwabe in Friesen b. Reichenbach i. V.
C8. Nr. 20569 über 3000 M6, lautend auf das Leben des Schuhmachermeisters Marcus Hans Detlef Sievers in Rendsburg, zur Zeit noch in Höhe von 628 ½ in Kraft.
d. Nr. 14704 über 3000 SL, lautend auf das Leben des Handelsmanns Martin Karsch in Köln a. Rhein.
Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 27. April 1897, Mittags 12 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine vor dem unterzeichneten Gerichte, Domplatz 9g, Zimmer Nr. J ihre Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird und den Verlierern neue Urkunden ausgefertigt werden.
Magdeburg, den 27. September 1896.
Königliches Amtsgericht A. Abth. 8.
659738 Aufgebot.
Auf Antrag der Wiitwe des Wirths Johann Leonhard Zeh, Almuth Anna, geb. Willen (Wilkens), wohnhaft in Bremerhaven, Grabenstr. 69, wird der unbekannte Inhaber der von der Bremischen Sterbe— kasse a. G. gegründet 1877‘ über den Versicherungs— vertrag auf das Leben der Antragstellerin und über den Versicherungsvertrag auf bas Leben ihres ge— nannten verstorbenen Ehemannes am 19. Oktober 1883 ausgestellten Policen Nr. 5299 und Nr. b300 hiermit aufgefordert, die bezeichneten Urkunden unter Anmeldung seiner Rechte auf dieselben spätestens in dem hiermit auf Freitag, den 18. Juni 1897, Vormittags 95 Uhr, bor dem Amtsgerichte, im Gerichtshause hierselbst, 1. Obergeschoß, Zimmer Nr. 69, anberaumten Aufgebotstermine dem Gerichte vorzulegen, widrigenfalls dieselben für kraftlos erklaͤrt werden sollen.
Bremen, den 3. Dezember 1896. Das Amtsgericht. (gez. Arnold, Dr. Zur Beglaubigung: Stede, Gerichtsschreiber.
38896 Aufgebot.
Der Amtsgerichts⸗Rath a. D. Georg Voeltz zu Neu⸗Stettin hat das Aufgebot folgender unter Nr. 1783 gebuchter Depotscheine der Kur, und Neumärkischen Ritterschaftlichen Darlehnskasse in Berlin:
1) Litt. G. vom 23. August 1887 nisches 10 Rthlr.« Loos,
ö 335. Mai 1891
N Litt. J. vom j9. Januar I585 Preuß. 33 o/ Staatsschuldscheine,
3) Litt. K. vom 25. Juni 1891 über 10 000 Rmk. Deutscher 35 0 Reichsanleihe,
; 28. Juli 1891 üb 33 000 Rmk. 37 υ· Preuß. kons. Staatsanleihe,
5). Litt. N. vom 31. August 1891 über 28 Stück russischer 4 oso Goldanleihe von 1890 IV. Emission (3660 Rubel),
6) Litt. 2. vom 30. Dezember 1891 über 6000 Dollars 6 0, 1 Gold⸗Bonds der Northern pacific railroad Com a, 8g
2. Juni . . 4 C6/⸗è Oblig. von 1888 der Kursk⸗Charkow.Asow⸗ Eisenbahn · Gesellschaft, .
2. Juni 1892
8) Litt. S. vom 17 ö 1895 über 4200 Rmk. Aktien der Berliner Unions⸗Brauerei,
9) Litt. L. vom z8. Juli 1894 über 3000 Rmk. 34 0, Pommerscher Pfandbriefe,
10 Litt. U. vom 31. Dezember 1894 9000 Rmk. Preuß. konsol. 40,9 Staatsanleihe,
1I) Litt. V. vom 10. Februar 1896 über 10 000 Franes 4 0 steuerfreier italienischer Rente,
beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 23. April 1897, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter— zeichneten Gerichte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B., Parterre Zimmer 32, anberaumten Auf— gebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.
Berlin, den 24. September 1896.
Das Königliche Amtsgericht 1. Abtheilung 82.
über ein Fin
über 5250 t
über
63737 Ausfertigung. Aufgebot.
Amortisation eines Depositionsscheines der K. Filialbank Regensburg betreffend. . .
Dem Gutebesitzer Josef Dafner in Höhenberg, K. Amtsgerichts Regensburg II, ist ein von der K. Filialbank Regensburg unter dem 4. Januar 1896 ausgestellter Depositionsschein über fünf bei dieser Bank zur Deckung eines Darlehens von 1080 hinterlegte Manz-⸗Verlagsanstalts Aktien Nr. 26, S0, 605, 99 und 28 im Gesammtnennwerthe von ho00 M nebst Dividendenkupons vom 1. Oktober 1896 anfangend, zu Verlust gegangen. Auf Antrag des Genannten wird der derzeitige Inhaber dieses Depositionsscheins aufgefordert, spätestens in dem auf Samstag, den 26. Juni 1897, Vormittags KO Uhr, im Zipvilsitzungssaale des unterfertigten Gerichts anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte bei diesem Gerichte anzumelden und die oben- bejeichnete Urkunde vorzulegen, widrigenfalls solche für kraftlos erklärt werden würde.
Regensburg, den 2. Dezember 1896.
Kgl. . , 23
L. S. gez. aider,
ͤ K. Ober Landesgerichts Rath. Zur Beglaubigung: Regensburg, den 3. Dezember 1896. Gerichtsschreiberei des Kgl. Amtsgerichts Regensburg I. Der Kgl. Ober ⸗ Sekretär: (L. S) Sarg.
61533 Aufgebot.
Zwecks Kraftloserklärung folgender Kontrabücher der Steinhorster Spar- und Leihkasse zu Steinhorst a. Nr. b00? Bd. V über 8698 M6 57 3 J,,
J . 1 ist das Aufgebot beantragt
zu a, von dem Halbhufnerssohn Hans Heinrich Willhöft⸗Schiphorst, z. It. in Franzdorf,
zu b, von dem Arbeiter Heinrich Wittern Labenz, früher in Sirksrade,
zu C. von der unverehel. Caroline Wulf (Wulff), Siebenbäumen, z. Zt. in Linau. Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 8. Juni 1897, Vormittags HEI Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, anbe— raumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.
Steinhorst, den 14. November 1896.
Königliches Amtsgericht. Hudemann.
53728 Aufgebot.
Das Kgl. Amtsgericht Abensberg hat folgendes Aufgebot erlassen:
Auf Antrag des Ludwig Brücklmeier, Soldners in Thann, als Vertreters der Erben der verstor— benen Theres Brücklmeier, Söldnerstochter von Thann, wird zum Zwecke der Kraftloserklärung des zu Verlust gegangenen, auf den Namen der vor⸗ genannten Erblasserin Theres Brücklmeier lauten⸗ den Sparkassabuches Nr. 6226 der Distriktssparkassa Abensberg über 139 ½ Einlagekapital, das Auf⸗— gebotsberfahren eingeleitet, und ergeht hiermit an den dermaligen y des vorbezeichneten Spar⸗ kassabuchs die Aufforderung, spätestens in dem auf Mittwoch, den 7. Juli E897, Vorm. SJ Uhr, bei dem Kgl. Amtsgerichte Abensberg anberaumten Aufgebotstermine seine Ansprüche und Rechte auf dieses Sparkassabuch unter Vorlage desselben anzu— melden, widrigenfalls es für kraftlos würde erklärt werden.
Abensberg, den 3. Dezember 1896.
Der Kgl. Sekretär: (L. S.) Remm'er.
388971 Gesammtaufgebot.
Folgende Sparbücher:
1) das für den Freistellenbesitzersohn Friedrich Wilhelm Berger, früher zu Charlottenfeld, jetzt zu Frankfurt a. O, ausgestellte, Ende 1893 über einen Bestand von Q,38 Mark lautende Sparkassenbuch der stäbtischen Sparkasse zu Groß⸗Wartenberg Nr. 4957,
2) das auf Maria Kulawig aus Kenchen, jetzt verehelichte Kola zu Blumenthal, und Ende 1895 über 180,01 Mark Bestand lautende Sparkassenbuch derselben Kasse Nr. 5936,
3) das auf Rosina Kulawig aus Kenchen und Ende 1895 über einen Bestand von 142.37 Mark lautende Sparkassenbuch derselben Kasse Nr. 5937,
4) das auf Christiane Kulawig ebendaher und Ende 1895 über einen Bestand von 124413 Mark lautende Sparkassenbuch derselben Kasse Nr. 5938,
5) das auf Helene Kulawig ebendaher und über einen Bestand von 111,94 Mark Ende 1895 lautende Sparkassenbuch derselben Kasse Nr. 5939,
6) das auf den Arbeiter Albert Kos zu Rippin⸗ Ellguth und im Monat Juni 1896 über einen Be— stand von nöch 470 Mark lautende Abrechnungsbuch Nr 25647 über freiwillige Spareinlagen bei dem Vorschußverein zu Groß.⸗Wartenberg, eingetragene Genossenschast mit unbeschränkter Haftpflicht,
sind angeblich verloren gegangen. Aus Antrag der durch den Rechtsanwalt, Justiz. Rath Dr. Wieczorek zu Groß Wartenberg vertretenen Eigenthümer dieser Sparkassenbücher bezw. des Vormundes der Helene Kulawig, des Häuslers Balzer Seela zu Kenchen, werden die etwaigen Inhaber dieser angeblich ver⸗ lorenen Sparkassenbücher aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 29. April 1897, Vor⸗ mittags 10 Uhr, ihre Rechte anzumelden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls dieselben für kraft⸗ los werden erklärt werden.
Groß ⸗ Wartenberg, den 22. September 1896.
Königliches Amtsgericht. Ander eck.
h2694
Das Königl. Amtsgericht Hengersberg hat unterm 27. November 1896 folgendes Aufgebot erlassen: Es ist angeblich zu Verlust gegangen das Spar⸗ kassenbuch Fol. 3075 der Sparkasse Hengersberg über eine Einlage von 500 S und lautend auf den Namen der Karolina Mühlender, Gütlerswittwe von Sonndorf. Auf Antrag der Karolina Mühlender wird der Inhaber obigen Sparkassenbuchs hiermit aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am Montag, den 25. Januar 1897, Vormittags 9 Uhr, beim Kgl. Amtsgerichte Hengersberg seine Rechte anzumelden und das Sparbuch vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird.
Hengersberg, 28. November 1886.
Gerichtsschreiberei des Amtsgerichts. Der Kgl. Sekretär: (L. S) Hütting er.
(46016 Aufgebot. —
Das Quittungsbuch Nr. 29 234 der Kreis⸗Spar⸗ kasse zu Neumarkt, ausgefertigt für Josefa Hecker in Lobetinz, über 252 M 52 lautend, ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag des durch den Rechtsanwalt Keil in Neumarkt vertretenen Vormundes der Josefa Hecker, des Stellenbesitzers Carl Halbsgut zu Groß⸗Guhlau, zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisiert werden. Es wird daher der Inhaber dieses Buches aufgefordert, spätestenß im Aufgebotstermine am 18. Juni 16897, Vormittags 10 Uhr, bei dem unter⸗ zeichneten Gericht (Zimmer II) selne Rechte anzu⸗ melden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.
Neumarkt, den 27. Oktober 1896.
Königliches Amtsgericht.
(26698 , .
ö dag tee . 26 , 96 14 em Herzoglichen Kreisger n Zer m 1. 1864 6 dem y Gottfried Nickel
aus Dessau und der Wittwe Louise Wulff, geb. Mette, aus Zerbst verlautbarten Schuld⸗ und , , welche in Verbindung mit Theil⸗ . vom 7. Januar 1871 und 1. Sktober 1873 und Kaufkontrakt vom 5. April 1875 als Forderungs⸗ dokument über eine dem Oekonomen Chriftoph 636 aus Naundorf gegen den Handelsmann Ludwig Friedrich und dessen Ehefrau Friederike, geb. Deckert, in Dessau zustehende im Grundbuche von Dessau Bd. VII Bl. 42 Rubr. III Zahl 1 eingetragene Forderung von 5499 4 für den ꝛc. Christoph Jänsch ausgestellt worden ist, ist angeblich verloren gegangen, und hat der allein berechtigte Eigenthümer des Do⸗ kuments das Aufgebot dleser Urkunde beantragt. Diesem Antrage ist allenthalben stattgegeben worden, und werden die etwaigen Besitzer der obbezeichneten Urkunde hierdurch aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 19. Januar 1897, Vormit⸗ tags 9 Ühr, bei dem unterzeichneten Herzoglichen Amtsgericht, Zimmer Nr. 4, anberaumten Aufgebots⸗ termin zu erscheinen und ihre etwaigen Rechte an den vorzulegenden Urkunden geltend zu machen, widrigen⸗ falls auf Antrag des erschienenen Berechtigten die Kraftloserklärung der qu. Urkunde ausgesprochen werden wird.
Dessau, den 10. Juli 1896.
Herzoglich Anhaltisches Amtsgericht. gez) Gast. Ausgefertigt:
Dessan, den 10. Juli 1896. Der Gerichtsschreiber des Herzoglichen Amtsgerichts:
(L. S.) J. V.: Neupert, Bureau ⸗Assistent.
36620 Ausfertigung.
ö Aufgebot. Im diesgerichtlichen Hypothekenbuch sind die nach⸗ stehend aufgeführten Posten eingetragen:
1) im Hypothetenbuche für Kellmünz Band 19 Seite 604 auf dem Anwesen Hs. Nr. 10 in Kell⸗ münz der Oekonomens-Eheleute Jakob und Rosina Bertele von da für den vermißten Soldaten Josef Bertele von Kellmünz 100 Fl. — 171 S 43 3 zu 4 0 verzinsliches Elterngut nebst 100 Fl. — 171 10 43 rückständige Zinsen vom 16. Januar 1806 bis 16. Januar 1831 und endlich das Dach⸗ und Fach⸗ recht auf die Dauer des ledigen Standes, laut Ueber⸗ gabsvertrags vom 6. Mai 1806
2) im Hypothekenbuch für Illereichen Band VI Seite 203 auf dem Anwesen Hs. Nr. 266. in Alten stadt der Fabrikarbeiters, Eheleute Taver und Ma⸗ rianna Brugger von da,
a. 350 ö — 600 S mit 5 Ye verzinslicher Kauf⸗ schillingsrest der Wittwe Jette Guggenheimer, geb. Mayer, in Altenstadt, 16. Juli 1844,
b. 164 Fl. 48 Kr. — 282 MÆ 50 8 mit h o verzinslicher Kaufschillingsrest, und zwar 50 Fl. — S5 Mυν 71 * des Samuel Mayer in Altenstadt,
64 Fl. S Kr. = 111 66 68 3 des C. B. von Neubronner in Kempten,
50 Fl. — S5 S 71 8 der A. Maria Mayer von Weißenburg, laut Kaufbriefs vom 4. Juni 1847;
3) im Hypothekenbuch für Kellmünz Band IV Seite 652 auf dem Acker Pl. Nr. 837 der Steuer- gemeinde Kellmünz des Kaufmanns Naphthali Weiß in Altenstadt für Georg Schwarz von Kellmünz 33 Fl. — 56 S 57 4 Ackerkaufschillingsrest, laut Kaufvertrags vom 28. Oktober 1830;
4) im H.⸗B. für Illereichen Bd. V Seite 183 auf den Pl. Nr. 1150, 11535 u. 1154 der Steuer⸗ gemeinde Illereichen des Leopold Strauß, Metzger in Altenstadt, für Viktoria, Maier, Marx, Selig— mann, Herrmann und Ida Schwarz von Altenstadt 210 Fl. — 360 M Muttergut, laut Verlassenschafts⸗ verhandlung vom 3. März 1837.
Nachdem die Nachforschungen nach den recht⸗ mäßigen Inhabern fruchtlos geblieben und vom Tage der letzten auf diese , , sich beziehenden Handlungen dreißig Jahre verstrichen sind, werden im Hinblick auf F§ 824 bis 836 D. R. 3.P. -O. und Art. 1233 3. 3 D. A.-G. hierzu auf Antrag der Hypotheken Objekts Besitzer diejenigen, welche auf die Forderungen ein Recht zu haben glauben, hier⸗ mit aufgefordert, dasselbe innerhalb 6 Monaten, spätestens aber im Aufgebotstermine vom Samstag, den 7. März 1897, Vormittags 9 Uhr, bei Vermeidung des Rechtsngchtheils bei Gericht anzu⸗ melden, daß im Unterlassungsfalle die Forderungen für erloschen erklärt und im Hypothekenbuche f werden.
Illertissen, den 31. Juli 1896.
Königliches Amtsgericht. (gez Ammann. Zur Beglaubigung: Illertissen, den 31. Juli 1896. Gerichtsschreiberei des Königlichen Amtsgerichts. Der K. Sekretär: (L. S.) Traßl.
laut Kaufvertrags vom
537301 Aufgebot.
Die Wittwe des Bäckermeisters Ludwig Peinecke, Friederike, geb. Frohme, aus Stadtoldendorf, hat als Rechtsnachfolgerin ihres Ehemannes das Auf- gebot der abhanden gekommenen, von unterzeichnetem Gerichte aufgenommenen Schuldurkunde vom 17. August 1866 und des Hypothekenscheins vom gleichen Tage, über ein von ihrem Ehemanne, dem welland Maurer Ludwig Küster gegebenes, nach jähriger Kündigung rückzahlbares Darlehn von 660 Thalern — 1956 M nebst 5H Gο jährlicher, in halbjährigen Kalenderterminen zu entrichtender Zinsen, eingetragen im Grundbuche für Stadtolden⸗ dorf Band III Blatt 13 auf das Wohnhaus No. ass. 238 daselbst, beantragt, Die Inhaber der Urkunde werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 6. Juli 1897, Vormittags 95 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotg- termine ihre Rechte anzumelden und die Urkunde vorjulegen, bei Vermeidung des Rechtenachtheils, daß die Urkunde den Rechtsnachfolgern des Schuldners und Eigenthümers, des verpfändeten Grundstücks gegenüber für kraftlos erklärt werden wird, Stadtoldendorf, den 19. November 1896.
Herzogliches Amtsgericht.
gä.) Mitgau. Veröffentlicht: Schünemann, Gerichtsschreiber.