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Offizieller Strecken Rapport.
Bei der am 11.
sees abgehaltenen Hof ja mit hohen . jer und 2966 Stück Kahlwild erlegt Die Strede Seiner Ma betrug 26 meist kapltale Schauf
Damw 38 Spieß
Der Borstand der Deut in Berlin (Vorsitzender: S
Schriftführer:
1897 in Berlin W.
veranstalten.
schauseln, Rehkronen und
of
Jagd.
er.
schen Geweih⸗Ausstellung 1897 berst⸗ .
Ober Jägermeister vom Obmann: General. Major 3. B. nunmehr folgendes Programm für diefelbe aufgeste
§ 1. Der Vorstand für die Geweih. Autstellungen wird in der z
ländern auf deutschen Jagdrevieren erbeutet Pflege aufgezogenem Wilde dürfen sie nicht
§ 3. Nur die betreffenden Wildes selbst sind berechtigt, solch 4. Die ausgestellten Geweihe,
schaddecht sein.
§ 5. In jeder Kate hältnisse besten Einzelstũ preise, deren 3
verwaltenden
U
erkennung dur
eine Berufung nicht stattfindet.
§ 6. Jeder Aussteller hat die einzusendenden Ausstellungẽgegen⸗ Januar bei dem Schriftführer — Berlin W,
stände bis zum 10.
Potsdamer Straße 13 § 7. Die zeichnung der Aut
Schußort ** ist; c. den
unter der Adresse: diteur Walter Taeschner⸗ Die Kosten des Platzmiethe wird nicht Verwechselungen und Vertauschungen vorzubeugen, ist jeder Ausstellungsgegenstand mit einer sicher befestigten Holz⸗ oder welche ebenso wie Kiste und Deckel den Namen zur
sein.
§ 9. Um
edertafel zu versehen, und Wohnort des Ausstellers recht deutlich tragen follen.
§ 10. Jeder Aussteller erklärt durch Unterzeichnung und Ein— sendung des Anmeldeformulars“) sein Einverständniß mit vorstehendem
Besondere Wünsche, auch insofern si
Programm. § 11.
amen des Jagdbesitzers; § 8. Bis zum 15. Januar müss 1897er Deutsche Geweih
erhoben.
4c — anzumelden. nmeldung ') muß enthalten; a. die genaue Be— stellungsgegenstände nach Art und Anzahl; b. den und den Tag, an welchem das betreffende Wild erlegt d. den Namen des Erlegers.
en die Ausstellungs⸗Gegenstände Ausstellung p. A. Spe⸗ Berlin NW., Luisenstraße 15, eingesandt Hin- und Rücktrantports trägt der Aussteller.
Dezember im Grunewgld unweit des d, wurden von 49 Schützen in einem auf
eingestellten Jagen 72 Schaufler, . des Kaisers und Königs
ienst Freiherr von . n bat
Veranstaltung jährlicher deutscher eit vom 27. Januar bis 10. Februar — Voßstr. 1 — die dritte desfallsige Ausstellung
2. Zur Ausstellung gelangen Hirschgeweihe, Elch⸗ und Dam⸗ emskrickel, welche im Laufe des Jahres 1896 von deutschen Jägern im In- und Auslande oder von AÄuß— ind. Von in häuslicher errühren.
Jagdbesitzer oder die Erleger des e Trophäen auszustellen.
Gehörne und Krickel müssen
orie erhalten die nach Maßgabe der Ver⸗ e oder Gruppen deutschen . Ehren⸗ ch ein Preisgericht erfolgt, welch
usschuß gewählt wird, und gegen deffen Aussprũche
von Benkendor
gruppenweise Ausstellung eingesandter Gegenstän
WAnmeldeformulare — efr. Ss§ 7 und 10 — sind unentgeltlich
vom Schriftführer zu beziehen.
*) mit dem Zusatz freie Wildbahn“ oder eingefrie digtes Re⸗ ha groß.
vier cirea.
Wetterb
ericht vom 15. Dezember,
ch dieselben auf eine de beziehen, werden gern entgegengenommen und möglichste Berücksichtigung finden.
8 Uhr Morgens.
Stationen.
8
Bar. auf 06Gr.
u. d. Meeressp. red. in Millim
—
Wind.
Wetter.
Belmullet .. Aberdeen Christiansund Kopenhagen. Stockholm. ö . koskau ... Cork, Queens⸗ town... Cherbourg. , ylt amburg . winemünde Neufahrwasser Memel...
755 755 757 149 7142 7169 767
58 7152 750 750 7147 7147 7147 7146
SD
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. O r — dd K — E.
bedeckt
l
. ö Münster ... Karlsruhe.. Wiesbaden München. Chemnitz. ö Wien.... Breslau.
7560 745 44 144 44 744 7145 44 744
VN W O SW NW
S e — X d — & Db , .
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Nebel bedeckt Regen bedeckt Schnee Nebel Schnee i) bedeckt bedeckt
l
Nizza . .
7146 745
) Nachts Schnee. Uebersicht der Witterung.
Dag barometrisché Minimum, das gestern über dem Kanal lag, ist ostsüdostwärts nach Böhmen , , , die Witterung von fast ganz Europa
ĩ An der westdeutschen Küste wehen frische nordöstliche, überm Kanal starke nordnord= In Deutschland ist das Wetter Fast überall ist Regen oder Schnee gefallen, in erheblicher Menge in den süd⸗
eeinflussend.
westliche Winde. ⸗ trübe und etwas kälter.
lichen Gebietstheilen.
still
wolkig
bedeckt
—— — —— — — t — — —— . — — 6
Deutsche Seewarte.
Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern
baut. Mit aufgehobenem Abonnement. Bühnenfestspiel von Richard Das Rheingold. Dirigent: Erda: Frau Ernestine n Hamburg, Donner: vom Sadt-⸗Theater in nrich Vogl, Königlich
des Ni
Wagner. J. A
Kapellmeister Weinga ink, vom Stadt⸗Theater err Hermann Bachmann,
Hir rdf, . i. Hei 9 ayerischer Kammersänger, aug München, Alberich
Herr Fritz Friedrichs, als Gäste t Schauspiel haus. 285. Vorste
Lustspiel in
belungen.
Theater.
end:
rtner.
Der Ring
Anfang 8 Uhr. ung. Abn Seid. 1ẽAufzug von Ogzear Blumenthal.
Pech⸗
u der
war durch den
. Gesangverein Heintze; kurzen
Thölde, einen obgleich er
Vereins, der,
des Beamten
trieben; nur sein Alter
es vom sind; Kalt, und
welcher
rend er im Badesaal weilt
nommen.
das Brod (200 g) gereicht; in der Halle weilen,
Feldbetten hält. ür ist umsichtig Sorge Erzeugung des
Maschine versagen sollte.
Güterzuges 10 im wurden dadurch gesperrt.
In Seene gesetzt vom Ober- Regisseur Max Grube. — Das zweite Gesicht. Lustspiel in 3 Aufzügen von Oscar Blumenthal. In Scene gesetzt vom Ober Regisseur Max Grube. Anfang 77 Ühr. onnerstag; Opernhaus. Der Ring des Nibe⸗ lungen. 2. Abend: Die Walküre in 3 Akten. Von Richard Wagner. (Brünnhilde: Frau Ellen 8sesen aus Christiania, als Gast. Anfang t. Schauspielhaus. 286. Vorstellung. Letzte Liebe. Lustspiel in 5 Aufzügen aus dem Ungarischen des Ludwig Döczi. Anfang 79 Uhr.
Deutsches Theater. Mittwoch: Moxituri. Teja. Fritzchen. Das Ewig Männliche.) nfang 75 Uhr.
Donnerstag: Die versunkene Glocke.
Freitag: Haunele' s Simmelfahrt. — Vorher: Ohne Liebe.
Berliner Theater. Mittwoch, 3 Uhr: Zum ersten Male: Abends 75 Uhr: Renaissance.
Donnerstag: Kaiser Heinrich.
Freitag (14 Abonnements⸗Vorstellung): brödel.
Nachmittags Aschenbrödel. —
Aschen ·
Lessmng Theater. Mittwoch: Untren. (Jenny irh — Hierauf: Das Oelkrüglein. Anfang * ö
Donnerstag: College Crampton. (Georg Engels als Gast.)
Freitag; Zum ersten Male: Getheilte Liebe. 8 Komödie in 5 Aufzügen von Maurice onnay.
Residenz · Thealer. Direktion: Sigmund Lauten
burg,. Mittwoch; Bocksyrünge. Schwank in 3 Akten von Paul Hirschberger und C. Kraatz, mit Benutzung einer französtschen Idee. — Vorher: Die sittliche Forderung. Komödie in 1 Att von Stto Grich Hartleben. nfang 75 Uhr.
Donnerstag: Fernandes Ehekontrakt. (Un fil R la patte.) Schwank in 3 Akten von Georges Feydeau, deutsch von Benno Jacobson.
Neunes Theater. Schiffbauerdamm 4a. 6.
Virettion: Sigmund Lautenburg. 3 Zum Besten des Unterstützungs⸗Fondo der Geno enschaft deutscher Bühnengngehöriger. Die Wildente. Schauspiel in 4 Aften von Henri Ibfen, deutsch von Ernst Brausewetter. In Scene gefetzt von Sigmund Lautenburg. Die Vorstellung eginnt ausnahmsweise um 7 Uhr.
Donnerstag: Gastspiel von Agathe Barsegcu. Ullranda. — Hierauf: Bocksprünge.
Freitag: Gastspiel von Agathe Barsegeu.
Ulfranda. — Hierauf: Bocksprünge.
Mannigfaltiges.
Am Sonntag Mittag fand die feierliche Ersffnung des neuen Männer ⸗Asyls für irg n welches der Asyl⸗ der verein für Obdachlose! in der Wiesenstraße errichtet hat, statt. eier waren der Vize Präsident des Staats⸗Ministertums, Stgatssekretär des Innern Dr. von Boetticher und der Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten D. Dr. Bosse erschienen. f tadtratb Mugdan, das Stadtverordneten, Kollegium durch die beiden Vorsteher Dr. Langerhans und Michelet und zahlreiche Stadtverordnete vertreten. Die Feier fand in ber Sammelhalle des neuen Asplg statt. Eingeleitet wurde sie vom Erk'schen Männer⸗ mit Beethoven's In der Weihrede gab der Vorsttzende des Asylvereins, Guftap Rückblick auf die
nun schon drei Milllonen Hilflosen Obdach gewährt habe. Schluß der Ansprache übergab Herr Thölde die Anstalt dem Häuz— Kurator, Stadtverordneten Singer. — j mann in Backsteinen erbaute Asyl präͤsentiert sich, der Beschreibung in der Nordd. Allg. Itg. zufolge, bon der Ecke der Pank. und Wiesenstraße als eine langgestreckte Baugruppe, die durch den Wasserthurm, den Giebel
6 und die imposante Haupthalle wirkungsvoll ge⸗ liedert wird und die schlichten Formen holländischer Rengissanee gat. ine Privatstraße leitet zu dem Portal der geräumigen Sammelhalle.
sonderer Vorrichtung zum Waschen der Füße und 29 Wannen bereit stehen, werden die Kleider einer Desinfektion durch heiße Luft unter⸗ zogen und dem Eigenthümer ausgehändigt, Nun kann er die Speisehalle betreten, die, etwa 50 m lan die Breite eines großen Zimmers besitzt. Eichentische mit bequemen Bänken. dann können die Leute bis 9 Uhr worauf das elektrische Licht erlischt und jeder sein Lager aufsuchen muß. Dieses findet er in einem Schlafsäle, deren jeder bei einer Grundfläche von 156 qm ho eiserne mit federndem Drahtnetz und entsprechende Lufterneuerung, getragen. elektrischen vorhanden zur Nacht. und eventuellen Nothbeleuchtung, falls die Selbstverständlich sind die Nebenanlagen nach den neuesten Erfahrungen eingerichtet. Aspl seine Gäste, gestärkt durch eine Schale Kaffee und eine Schrippe. Viermal im Monat gewährt es dem Einzelnen seine Gastfreundschaft.
Amtlich wird bekannt gemacht: Gestern Nachmittag 6 Uhr 20 Mi⸗ nuten entgleisten auf Bahnhof Bern au bei der Ausfahrt (ineg, Zuge laufende Wagen. Personen sind nicht verletzt, die Betriebs. mittel dagegen theilweise erheblich beschädigt worden. verkehr wurde zunächst durch Umsteigen aufrecht erhalten; die Sperrung der Geleise wird nur kurze Zeit dauern.
und
Der Magistrat Dru
bekannt. vmne „Die Himmel rühmen“. Entwickelung des mit leeren Händen begonnen, Zum
Das von dem Baumeister Töbel⸗
grat Der Weg zur Speisehalle
eingesenkt Der,
anbe
ist vorhanden. — gejwungen wird niemand im Auskleidesaal ab. Wäh⸗ wo 690 Brausebäder mit be
sobald er sein Bad ge—
In jwel Reihen stehen die
ier wird die Abendsuppe und Mülheim a.
der vierzehn
zwei Decken ent- eizung und Wasser Maschinenanlage
Außer . Accumulatoren
Lichts sind
Am Morgen entläßt das heute
ordentli
Beide Hauptgeleise
Der Personen⸗
Große Beunrꝛbigung hat im Stadttheil Moabit eine
abend Nachmittag fe e Explosion im n Son Chemikers Georg J Genannte und drei seiner zur Gehilfen, der Monteur Krüger aut Werner, jum Opfer fielen. n Blätter melden, durch die Cxplofion eines
mit Aeetylengas gefüllten Behälters, dessen sich des Laboratoriums zur 8 . eines neuen Lichtes bediente; ist die n . Ursa
Armee ⸗Abreiß⸗ Kalender det für das Jahr 1897. Lieutenant z. D. Berlin W. — Dieser gefällig ausgestattete Kalender enthält auf jedem Blatt Angaben über Geburtetage eurxopäischer Regenten ꝛc., Erinnerungen an Kriegsthaten der Armee mit Bezeichnung der dabei betheiligten Truppen ꝛc. Der Kalender eignet sich vorzüglich für militaͤrische Dienst⸗ räume, wird aber auch dem S und juverlässiger Rathgeber sich nützlich erweisen.
Leipzig, 14. Dezember. d. M. verstorbene Rentier Rh. dem Zentralvorstand des
bat der am H.
Vereins sein als Legat vermacht.
Paris, 15. Dezember. Präsident der Suez Kompagnie, ist nach Egypten öͤrderung des Projekts, in Ppõoo tt Said eine Kolossal⸗ Statue für Lesseps zu errichten.
Stockholm, 14. Dezember. früh um etwa g Uhr ein Erdbeben in der Richtung von Osten nach Westen verspürt. gestern früh etwa um starke Erderschütterungen in der Richtung von Süd- west nach Nordost wahrgenommen, welche etwa 20 Sekunden dauerten. Häuser und Hausgeräthe schwankten. anderen Stellen der Provinz verspürt; den Stößen voraus.
Laboratorium .
aak (Spenerstraße 13) hervorge ;
eit im Lale r rg ge urzen und die Arbeiter Muhste Ver Unglücksfall geschah, u
unter ho der ö.
e, welche die Katastrophe herbeiführte, nich
ie Gewalt des Schlages hat im Innern des Laborat große Verwüstungen angerichtet. Die einm waren zerstückelt und bis zur Unkenntlichkeit entstellt.
Leichen der vier Verunglũchten
Zum Weihnachtsfest läßt der Verlag von Otto Magier in Ravensburg einen reich il fuft rierten KatalyorF ũ ber Gesell schafts⸗ und Beschäftigungsspiele erscheinen, Eltern und Jugendfreunde, i eigneter Festgeschenke für Knaben und Mädchen erwünscht ist, hiermüjt aufmerksam gemacht Spiele sind nach ausgestattet (namentlich der bildliche Thei die Künstlerhand) und dem jugendlichen Verständniß und Gemüth ge⸗ Diese faßt über 409 Pers in ihr harren die Aufnahmebegehrenden y, , ö . . ,,, und gt heilen ese faßt über ersonen; in ihr begehr ausgestattete Katalog wird von dem genannten Verlage au bis sich um 6 Uhr die Innenräume öffnen. Keiner, der da eine Stãtte der ͤ . ö ge auf Wuns Ruhe sucht, wird gefragt, wer er fei, welche Roth ihn hierher ge—⸗ at er anzugeben. führt entweder durch den Waschraum oder die Badehalle. In ersterem stehen Waschvorrichtungen für 66 Personen zur Def nn, Waschtische aus Eisen mit Schieferplatten, in welche Porze en Warmwasserspülung ein Bad nehmen will dazu —, giebt seine Kleidung
auf w denen ein Mentor bei der i n fle,
seien. Die Maier'schen (sog. Ravengkh pädagogischen Grundsätzen ersonnen, ge mn gg, der Spiele verräth sichtlich
8 und franko verschickt.
Deutschen Soldatenhorteg Herausgegeben von General.
X. Jahrgang. Verlag von Karl Siegismund in
von Below.
reibtisch des Offiziers als schneller
Wie das „‚Leipz. Tageblatt‘ erfährt, S. Hugo Rolffs in Gu stap· Adolf.
esammtes Vermögen im Betrage von 3000069 4
W. T. B. meldet: Prinz Arenberg,
ahgereist behuft
In Laurvir (Norwegen) wurde In Karlstadt (Schweden) wurden 35 Uhr zwei auf einanderfolgende, außer⸗
Das Erdbeben wurde auch an ein starkes Gepolter ging hier
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten
Beilage.)
Sonnabend: Ullranda. — Hierauf: Bocksprünge.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Der Hüttenbesitzer.
Freitag, den 25. Dejember 1896: Zum ersten Male: Marcelle. Schauspiel in 4 Akten von Victorien Sardou. Für die deutsche Bühne be⸗ arbeitet von Paul Lindau.
Schiller Theater. Mittwoch, Abends 8 Uhr:
Ein Ehrenwort. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Ein Wintermärchen.
Theater des Westens. Kantstraße 12. (Hahn hof. Zoologischer Garten.) Mittwoch: Gräsin Lea. Anfang 74 Uhr.
Theater Anter den Linden. Behrenstt. 6b / p? Direktion: Julius Fritzsche. Mittwoch: Der Mikado, oder; Ein Tag in Titipu. Burlegfe Operette in Akten von W. S. Gilbert, deutsch von Juliug ie fe. Mustk von A. Sullivan. Dirigent: Herr
abellmeister Korolanvt. — HFierauf: Unter den Linden. Balletphantasie von Benno Jacobson. Musik von Paul Linke. Dirigent: Herr Kapell⸗ meister Dahms. Der choreo raphische Theil arrangiert und einstudiert von Greco Poggiolesi. Anfang 74 Uhr.
Donnerztag: Der Mikado. — Hierauf: Unter den Linden.
Sonnabend, den 19. Dezember: Die schöne er. Operette in 3 Akten von Jacques Offen⸗
ach.
Freitag, den 25. Dezember: Zum ersten Male:
Operette in 3 Akten von
Der Schmetterling. Willner und Buchbinder. Musik von Weinberger.
Thalia . Theater (vorm. Adolph Gruft Theaten. Dresdenerstraße 72773. Direktion: W. Hasemann. Mittwoch: Das Wetterhäuschen. (Weather or no.) Mustkalisches Genrebild von Adrian Roß. Deutsch won Hermann Hirsches. Mustk won Bertram Luard Selby. — Darauf: Goldene Herzen. ann in 4 Akten von C. Karlweig. Anfang
r.
Donnerstag und folgende Tage: Das Wetter⸗ häuschen. — Goldene Herzen.
Zentral Theater. Alte Jakobstraße 30. Direktion: Richard Schultz. Mittwoch: Emil Thomag a. G. Eine wilde Sache. Große Ausstattungg⸗ posse mit Gesang und Tanz in z Bildern von W. Mannstädt und Jullug Freunb. Musik von Julius Einödshofer. Anfang 76 Ühr.
. . und die folgenden Tage: Eine wilde
e.
Gastspiel von Agathe Barsescu.
Konzerte.
Konzerthaus. Karl Meyder Konzert.
Mittwoch: Beethoven⸗ Feier. Ouverture Leonore III. Violin - Konzert (Herr Schmidt- Reineke). „Septett“ (mit mehrfacher Besetzung der Streichinstrumente). Symphonie Rr. 5, Gmah.
e Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Marianne Pütter mit Hrn. Amtt⸗ richter Hr. jur. Arthur Schroeder (Neiffe S. S. Ober ˖ Glogau). — Frl. Nina Neiter mit . Fabrikbesitzer William Leibholz; (Berlin Fürsten⸗ walde b. Berlin). — Vallv Fresin von Reitzen⸗ stein mit Hrn. Regierungs Referendar und Leut. d. R. Grafen Kurt Straächwitz von Groß⸗Zauche und Camminetz (Pawlowitz Gleiwitz. — Fil Eva Mittelhaus mit Hrn. Referendar Dr. Jur. Johannes Giesel (Breslau).
Verehelicht; Hr. Regierungs . Assessor Friedrich Rogge mit Frl. Hildegard Anders (Berlin).
Geboren; Ein Sohn: Hrn. Landrath Carl von Davier (Gardelegen). — Hrn. Ingenieur Föͤrster (Brandenburg a. S.). — Hrn. Pastor G. Rey⸗ mann (Neustettin.— Eine Tochter: Hrn. Privatdozent Dr. Heffter (Leipzig). — Hrn. Hre⸗ diger Paulus Schmidt (Berlin. — Srn. Horst von Platen (Tengen).
Gestorben: Fr. Eisenbabn Direktions- Praͤsident Auguste Becher, geb. Deinhard, verw. gew. Hammer (Frankfurt a. M.). — Hr. Rittergunsbesitzer Robert Boltz (Kroexen b. Marienwerder 4. Pr.). — Hr. Hauptmann Alexander von Gröͤling (Breslau). — Hr. Rittergutsbesitzer Edmund Julius Wilhelm Frhr. von Massenbach 6 schen). — Hr. Gutsbesitzer Eduard Schidlowski⸗ Güldenboden (Pongrien). — Hr. Regterunge⸗ Baumeister 4. B. Ottomar Kaplick (Berlin). — Hr. Ecster Staatsanwalt a. D. Ewald Martins (Breslau). — Verw. Fr. Ober ⸗Amtmann Leo poldine Arnoldt, geb. Haßford, vereh. gew. Stabenow (Wiesbaden) . — Hr. Senator Horne⸗ i (Hannover). — Hr. Hans von Euen (Leob⸗
ütz).
Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin. . Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
Drug der Norddeutschen Buchdruckerei und Ver lage Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Acht Beilagen seinschließlich Börsen⸗Beilage)
sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent;,
lichen e. ( Mommanditgesellschaften 1
Attien und Krtiengesellschaften) für bie W vom T7. bis 12. Dezember 1896.
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Kö
M. 297.
Königreich Preußen.
Pri vilegi um wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Anleihe⸗ scheine der Stadt Oschersleben im Betrage von 5öö 5650
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c.
Nachdem der Magistrat der Stadt Oschersleben in Ueberein— stimmung mit den Beschlüssen der dortigen Stadtverordneten Ver- sammlung vom 26. Aprillso. Juni 1895, 5.s7. September 1894, 16. März 1895 und 31. Juli 1896 beschloffen haf, die zur Aus führung von Straßen und Schulbauten, zur Errichtung eines Kranken— hauses und zur Straßenkanalisatson erforderlichen Mittel im Wege , zu beschaffen, wollen Wir auf den Antrag der städtischen Behörden,
zu diesem Zwecke auf jeden Inhaber lautende, mit Zinsscheinen
dersehene, feitens der Gläubiger unkündbare Anleihescheine im
Betrage von 500 000 Ss ausstellen zu dürfen, da sich hiergegen weder im Interesse der Gläubiger noch der Schuldner etwas zu erinnern gefunden hat, in Gemͤßheit des 52 des Gesetzez vom 17. Juni 1835 zur Ausstellung von Anleihescheinen zum Betrage von 500 000 S, in Buchstaben: Fünfhundert lausend Marke, durch gegenwärtiges Pripilegium Unsere landesz⸗ herrliche Genehmigung ertheilen.
Die Anleihescheine sind in folgenden Abschnitten:
100 000 ς zu 1000 A
100 000 4M zu 500 M,
150 000 S zu 300 M
150 000 S zu 200 .
zusammen. 00 000 66
nach dem anliegenden Muster auszufertigen, mit drei und einem halben Prozent jährlich zu verzinsen und nach den festgestellten Tilgungsplänen mittels Verloofung jährlich vom 1. April 18958 ab zu einem Betrage von 317 500 4 mit wenigstens drei Prozent und ju einem Betrage von 182 500 * mit wenigstens zwei Prozent des genannten Betrags, unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Anleihescheinen, zu tilgen.
Die Ertheilung der Genehmigung erfolgt mit der rechtlichen Wirkung, daß ein jeder Inhaber dieser Anleihescheine die daraus hervor⸗ gegangenen Rechte geltend zu machen befugt ist, ohne zu dem Nach⸗ weise der Uebertragung des Eigenthums verpflichtet zu sein.
Durch vorstehendes Privilegium, welches Wir vorbehaltlich der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Anleihescheine eine Gewährleistung seitens des Staats nicht übernommen. . — .
Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel.
Gegeben Plön, den 23. Nobember 1896.
(L. 8.) Wilhelm R. Miquel. Freiherr von der Recke.
Regierungsbezirk Magdeburg.
Anleiheschein
der Stadt Oschersleben te Ausgabe, Buchstabe .. . Nr. .
ũber Mark Reichswährung.
Ausgefertigt in Gemäßheit des landesherrlichen Privilegiums vom
23. November 1896 (Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Magde⸗
burg vom .. ten 19 Nr SGeitkt... . und Gesetz Sammlung für 189 .. Seite . . . laufende Nr. . . . . J.
Auf Grund der von dem Bezirksausschusse des Regierungsbenirks Magdeburg genehmigten Beschlüsse des Magistrats und der Stadt, verordneten Versammlung zu Oschersleben vom 26. April! zo. Juni 1893, 5. 7. September 18394, 15. März 1895 und 31. Juli 1896 wegen Aufnahme einer Schuld von 500 000 S bekennt sich der Magistrat der Stadt Oschersleben namens der Stadt durch diese, für jeden Inhaber gültige, seitens des Gläubigers unkündbare Verschrei⸗ bung zu einer Darlehnsschuld von Mark, welche an die Stadt baar gezahlt worden und mit drei und einem halben Prozent jährlich zu verzinsen ist. ö
Die Rückzahlung der ganzen Schuld von 500 090 4 erfolgt nach Maßgabe der genehmigten Tilgungspläne mittels Verloosung der Anleihescheine in den Jahren 1898 bis spätestens 1935 einschließlich aus einem Tilgungsstocke, welcher für den Kapitalsbetrag von oI7 500 4 mit wenigstens drei Prozent und für den Restbetrag von 182 500 M mit wenigstens zwei Prozent des genannten. Betrags jährlich, unter Zuwachs der Zinsen bon den getilgten Anleihescheinen, gebildet wird. Die Ausloosung geschieht in dem Monat Juli jeden Jahres. Der Stadt bleibt jedoch das Recht vorbehalten, den Tilgungs⸗ stock zu verstärken oder auch sämmtliche noch im Umlauf befindliche Anleihescheine auf einmal zu kündigen. —
Die durch die verstärkte Tilgung ersparten Zinsen wachsen eben falls dem Tilgungsstocke zu. 5 ö
Die ausgeloosten sowie die gekündigten Anleihescheine werden unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern und Beträge,. sowie des Termins, an welchem die Rückzahlung erfolgen soll, öffentlich bekannt gemacht. Dlese Bekanntmachung erfolgt spätestens dre Monate vor dem Zahlungstermine in dein „Deutschen Reichs— und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger“, dem Amtsblatte der Königlichen Regierung zu Magdeburg, dem Kreisblatte für den Kreis Oschersleben und der, Bodezeikung“' für die Kreise Oschers leben, Wanzleben, Aschersleben, Neuhaldensleben und Ballenstedt. Geht eines dieser Blätter ein, so wird an dessen Statt von dem Mggistrat mit Genehmigung des Königlichen Regierungs⸗-Präsidenten in Magde—⸗ burg ein anderes Blatt bestimmt. ö —
Bis zu dem Tage, an welchem das Kapital zu entrichten ist, wird es in halbjährlichen Terminen, am 1. April und am J. Oktober, von te an gerechnet, mit drei und einem halben Prozent jährlich verzinst.
Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der fällig gewordenen Zinsscheine, bezw. dieses Anleihe scheins bei der Gall ee zu Oschersleben, und zwar auch in der nach dem Eintritte des Fälligkeitstermins folgenden Zeit. Mit dem zur Empfangnahme des Kapitals eingereichten Anseihescheine sind auch die dazu gehörigen Zinsscheine der fväteren Fäüligkeitstermibne zurück⸗ zjuliefern. Für die fehlenden Zinsscheine wird' der Betrag vom Kapital abgezogen. . ⸗
Die gekuͤndigten . welche innerhalb dreißig Jahren ef dem Rückzahlungstermine nicht erhoben werden, sowie die inner halb vier Jahren nach Äbiauf des Kalenderjahres, in welchem sie 3 geworden, nicht erhobenen Zinsen verjähren zu Gunsten der adt. Das Aufgebot und die Kraftloserklärung verlorener oder ver- nichteter Anlelhescheine erfolgt nach Vorschrift der FS§ 838 ff. der ivilprozeßordnung für das Peu fg Reich vom 30. Januar 1877 (Meichs. Gesetzblatt S. S3) bew. nach § 20 des Ausführungsgesetzes 3 ff lchen Zivilprozeßordnung vom 24. März 1879 (Gesetz⸗Samml.
Zinsscheine können weder aufgeboten noch für kraftlos erklärt werden. Boch soll demjenigen, welcher den Verlust von Zinsscheinen vor Ablauf der vierjährigen Verjäͤhrungsfrist bei der Stadtverwaltung anmeldet und den stattgehabten Besitz der Zinsscheine durch Vor⸗ zeigung des Anleihescheins oder sonst in glaubhafter Weise darthut, nach Ablauf der Versährungöfrist der Betrag der angemeldeten und
Provinz Sachsen.
Gr st e Beilage
Berlin, Dienstag, den 15. Dezember
. ö. nicht vorgekommenen Zinsscheine gegen Quittung ausgezahlt erden.
Mit diesem Anleihescheine sind halbjährige Zinsscheine bis zum ech f des Jahres.. . ausgegeben; die ferneren Zinsscheine werden für ze niährige Zeiträume ausgegeben werden. Ple Ausgabe einer neuen Reihe von Zinsscheinen erfolgt bei der Stadtkasse in Oschers⸗ leben gegen Ablieferung der der älteren Zinsscheinreihe beigedruckten Anweisung. Beim Verluste der Anweisung erfolgt die Aushändi⸗ and der neuen Zinsscheinreihe an den Inhaber des htnlẽlesc mn so⸗ ern dessen Vorzeigung rechtzeitig geschehen ist.
Zur Sicherung der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet die Stadt mit ihrem Vermögen und mit ihrer Steuerkraft.
Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt.
Oschersleben, den.
Der Magistrat. (Unterschriften.)
Anmerkung: Die Anleihescheine find außer mit den Unter—⸗ schriften des Magistratsdirigenten und eines anderen Magistrats⸗ mitgliedes mit dem Siegel des Magistrats zu versehen.
Provinz Sachsen. Re Zinss
= te Ausgabe, ö. zu 34 0½ Zinsen
en Rückgabe ab die Zinsen des
Oschers leben. .
en, den Der Magistrat. ; (Unterschriften.) Die, neren ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht innerhalb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres der Fall igkeit erhoben wird.
Anmerkung: Die Ramenzunterschriften der Mitglieder des Magistrats können mit Lettern oder Faksimilestempein gedruckt werden, doch muß jeder Zinsschein mit der eigenhändigen Unterschrift eines
Kontrolbeamten versehen werden.
Regierungsbezirk Magdeburg. Anweisung zum Anleihescheine der Stadt Dschersleben te Ausgabe, Buchstabe . . . . Nr. . .. über.... Mark.
Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem obigen Anleihescheine die .. te Reihe von insscheinen für die zehn Jahre 18. . bis 19 .. bei der Stadtkasfe zu Sschersleben, sofern nicht rechtzeitig von dem als solchen sich ausweisenden Inhaber des Anleihescheins dagegen Widerspruch erhoben wird.
Oschersleben, den .. ten .
Der Magistrat. (Unterschriften .
Anmerkung: Die Namenzunterschriften der Mitglieder des Magistrats können mit Lettern oder Faksimilestempeln gedruckt werden, doch muß jede Anweisung mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.
Die Anweisung ist zum Unterschiede auf der ganzen Blattbreite unter den beiden letzten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken:
... ter Zinsschein.
Provinz Sachsen.
.. ter Zinsschein.
Anweisung.
Deutscher Reichstag.
146. Sitzung vom 14. Dezember 1896, 1 Uhr.
Auf der Tagesordnung steht die dritte Berathung des Gesetzentwurfs, kern ffe ln Abänderung und Er⸗ gänzung des Gerichtsverfassungsgesetzes und der Strafprozeßordnung.
Ueber den Anfang der Sitzung wurde in der gestrigen Nummer des Blattes berichtet.
In der Generaldiskussion erhält nach dem Abg. Spahn (Zentr.) das Wort der
Abg. Dr. von Buchka (d. kons.): In der Kommission hatte die Vorlage große Aussicht, zu stande zu kommen. Aber es scheint jetzt, daß wir die Vorlage zu Grabe tragen werden. Das Plenum ist weit über die Beschlüsse der Kommisston hinausgegangen, und dadurch ist eine Mißgeburt entstanden, deren Beseitigung dringend nothwendig ist. Zwei Fragen werden immer wiederkehren: Die Wiedereinführung der Berufung und die Entschädigung . Verurtheilter. Die Berufung ist eine nothwendige Forderung der Gerechtigkeit, weil der Angeklagte zum ersten Male vor der Strafkammer eine autoritatipe Aufklärung über die Auffassung seiner That von dem Gerichte erhält. Erst von diesem Augenblick an kann er sich gegen das Urtheil wehren. Die Berufung vermag allerdings eine fehlerhafte erste Instanz nicht zu ersetzen; ich bestreite aber, daß die erste Instanz in der vorge⸗ schlagenen Ausgestaltung eine fehlerhafte ist. Die Frage der Be⸗ setzung der Strafkammern wird ja wohl das Entscheidende sein für das Schicksal der Vorlage. Der größte Theil meiner Freunde wird für die Besetzung der Strafkammern mit drei Richtern stimmen. Die Strafprozeßordnung ist nicht bloß dazu da, 6 den Staatsanwalt Schutz zu schaffen, sondern um die Wahrheit zu ermitteln. Die Garantie ist auch bei einem Drei ⸗-Richter Kollegium vorhanden, trotz alledem, wat von der linken Seite behauptet ist. Wer will behaup- ten, daß ein von drei Richtern gefundenes Urtheil ein falsches ist? Der Vorschlag des Herrn Schmidt Warburg, die Straf⸗ kammern mit vier Richtern zu besetzen, ist auch nicht annehmbar. Gegen ihn sprechen dieselben rechtspolitischen und fingnipoitischen Gründe, welche die Regierung gegen die Besetzung mit fünf Richtern vorgebracht hat. Die Zulassung der Assessoren zu den Strafkammern zur. Aushilfe, nicht als regelmäßige Vertretung festangestellter Richter, muß im Interesse der Justipflege 4. gestattet sein so⸗ wohl zur Ausbildung der Assessoren als auch zur Verhütung von Verschleppungen. Es ist möglich, daß jemand, der freigesprochen ist, weil seine Schuld nicht zu erweisen ist, vollständig unschuldig ist; aber deswegen kann man noch nicht allen denen, welche freige—⸗ sprochen sind, eine Entschädigung gewähren, weil doch unter ihnen auch Ich ige sein könnten, deren Schuld nur nicht erwiesen werden kann. Redner schließt mit dem Ausdruck des Bedauerns darüber, daß die Vorlage, welche so viele Arbeit in Anspruch ge— nommen habe, nicht zu stande kommen werde, weil der Reichstag sich
niglich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
1896.
den festen und bestimmten Erklärungen der verbündeten Regierungen nicht fügen wolle.
Abg. Bass ermann (ul): Wir würden es sehr bedauern, wenn eine Einigung über dieses Gesetz nicht zu stande käme. Was unsere Stellungnahme zu den einzelnen ,, anbelangt, so sind wir verschiedener Meinung, namentli darüber, ob das Richter- kollegium erster Instanz aus drei oder fünf. Richtern bestehen sol, ob und in welchem Umfange Assessoren als Berufsrichter zugelassen werden sollen, und ob die Berufungen besser den Landgerichten oder den Ober · Landes gerichten übertragen werden sollen. Wenn in der zweiten Instanz darauf hingewiesen worden ist, daß die Berufung sich mit dem Grundsatz der Oeffentlichkeit und Unmittelbarkeit nicht vertrage, so kann ich dies nicht anerkennen, da die Beweisaufnahme ja wieder⸗ holt wird; es wird eine Wiederholung der Zeugenautfagen möglich sein. Das Verfahren ist auch billiger, wenn die Berufung den Land⸗ gerichten überwiesen würde. Wenn wir den Antrag Schmidt⸗ Warburg däufrecht erhalten, ist. der Angeklagte in der Lage, die Wiederholung der Beweisaufnahme zu beantragen und Ein⸗ sprache zu erheben, daß nur das Protokoll der ersten Instanz verlesen werde. Er kann auch die Vorladung neuer Zeugen beantragen. Außerdem ist anzunehmen, daß auch in der zweiten Instanz ein Ver⸗ theidiger vorhanden sein wird, der prüfen kann, inwieweit eine Wiederholung des Beweis verfahrens nothwendig ist. Bei den Schöffengerichten haben wir die Erfahrung gemacht, daß unnöthige Beweisaufnahmen nicht stattfinden und daß der Vertheidiger mit der Verlesung des Protokolls sich begnügt, wenn er glaubt, daß die Zeugenaußsagen genau aufgenommen sind. Auch der Einwand, daß die Zeugenausagen in zweiter Instanz an Frische und n,, verlieren würden, ist nicht stichhaltig. Fassen wir ins Auge, wie das Verfahren in der ersten Instanz sich abspielt. Es ist klar, daß die deutsche Justiz viel langsamer arbeitet als die anderer Staaten. Die Sachen bleiben vielfach monatelang beim Staats⸗ anwalt, ehe sich der Untersuchungerichter damit beschäftigt. Die Untersuchungsrichter sind ebenfalls überlastet. Bei uns im Süden haben sie auch noch die Geschaͤfte der Zivilkammern zu besorgen. Ebenso sind die Strafkammern selbst überlastet. Diese Uebelftaͤnde sind von juristischen Autoritäten längst gefühlt und gerügt worden; le haben ein Ueberwuchern des Hilfsrichterthums und der
ssessorenwirthschaft zur Folge. Die Strafkammersachen würden viel schneller erledigt werden, wenn die Richter nicht überlastet wären. In der ersten Instanz ist in vielen Fällen eine vollständig er⸗ schöpfende Klarstellung garnicht möglich. Manche Zeugen, die in erster Instanz ganz positive Angaben gemacht haben, werden iu und nachdem sie sich genauer orientiert haben, sind sie unter Um⸗ ständen in der Lage, in der zweiten Instanz Aussagen zu machen, die ihre Aussagen in der ersten Instanz bedeutend abschwächen und trotzdem der objektiven Wahrheit viel mehr entsprechen. Das Volk wird nie verstehen, daß derjenige, der heute in eine Bagatelle ver⸗ wickelt ist, wenn er z. B. eine Ohrfeige gegeben hat, in zweiter Instanz Recht suchen kann, und daß jemand im Zwilprozeßwege sogar durch drei Instanzen prozessieren kann, während da, wo es si um die Freiheit und andere hohe Güter handelt, nur eine Instanz entscheiden soll. Bei der Ueberlastung der Strafkammern ist eine zu⸗ berlässige Rechtsprechung absolut nicht gewährleistet. Das liegt in der menschlichen Natur. Die Spannkraft des Vorsitzenden muß sich infolge der Nervenerregung erschöpfen, und die? eisitzer können längeren Verhandlungen nicht mit voller Aufmerksamkeit folgen. Das ist eine Erfahrung aller alten Richter. Die erfte Instanz darf aber nicht so eingerichtet werden, daß wesentliche Garantien zum Schutz des Angeklagten beseitigt werden. Infolge dessen nehme ich zu den betreffenden Bestimmungen der Regierungsvorlage einen ab⸗ lehnenden Standpunkt ein. Dem Antrag Rembold aus der zweiten Lesung, das Laienelement zu den Straftfammern heranzuziehen, um Kosten zu sparen, siehe ich freundlich gegenüber, weil er die Möglichkeit bietet, in der zweiten Instanz das Fünfrichterkollegium beizubehalten. Ich für meine Person spreche mich unbedingt für das Fünfrichterkolleglum aus. Es ist mir von älteren Richtern, von Vorsitzenden, die 20 bis 50 Jahre elne Straf⸗ kammer geleitet haben, versichert worden, daß bei einem Dreirichter⸗ lollegium in der weitaus größten Mehrzahl der Fälle der Vorsitzende den Ausschlag giebt. Das liegt auch in der menschlichen Natur. Er wird zwei oder wenigstens einen der Richter zu seiner Ansicht herüberziehen. Nun hat der preußische Justiz⸗Minister in der zweiten Lesung zwei Bedenken gegen die Fünfrichterzahl hervorgehoben: einerseits die finanzielle Frage, daß für Preußen . Million mehr auszugeben sei. Das ist aber kein Bedenken, das uns veranlassen fönnfe, davon Abstand zu nehmen; denn für Million ist eine gute Rechtsprechung wohl nicht zu theuer erkauft. Man hat ja seitens der Justijverwaltung gesagt, die Landgerichte könnten nicht vollauf beschäftigt werden, man müßte ihr Gebiet vergrößern, wie man es schon gethan hat. Zur Frage der Hilfsrichter nehme ich im wesentlichen auch elnen Ab- lehnenden Standpunkt ein. Nur ständig angestellte Richter, nicht Assessoren sollten zu Strafkammerrichtern verwendet werden. J halte das zweifellos für das allein Richtige. Denn man sucht do von Anfang an eine Garantie für eine gute Rechtsprechung darin, daß man nur unabsetzbare und unversetzbare Richter in den Land⸗ gerichten beschäftigt. Das Mindeste, was verlangt werden muß; wäre, daß als regelmäßige Vertreter unter keinen Umständen Assessoren zugelassen werden können. Daß man im Süden, z. B. in Baden, ohne Hilferichter aug— kommen kann, liegt daran, daß bei uns die einzelnen Kräfte nicht so überlastet sind, daß nicht Vertretung der Richter durch Richter möglich wäre. Bei Erkrankungen erfolgt im Suden die Vertretung der Richter nicht durch Hilfsrichter, sondern durch Mitglieder des elben Kollegiums, weil die Richter nicht so belastet sind, wie es in Preußen theilweise der Fall ist. Aus der Statistik ergiebt sich, daß auch ür Preußen eine Aenderung möglich ist. Was die Kompetenz der Schwurgerichte betrifft, so bin ich für meine Person ein warmer Anhänger derselben; ich glaube, daß sie im Vollsbewußtsein als eine durchaus nothwendige und nützliche Institution betrachtet werden. Aber andererseits müssen 6e von solchen Verbrechen entlastet werden, die ihrer ganzen Natur nach nicht zur Zuständigkelt der Schwurgerichte gehören. Wenn der Meineid den Strafkammern zugewiesen würde, hätte ich nichts dagegen; aber nicht deshalb, weil je t ein zu hoher Prozentsatz von Freisprüchen erfolgt. Der Stoff ist schwieri etz müssen so viele Vorlesungen aus Alten erfolgen da die Geschworenen häufig nicht folgen können. Beim Meineid sin 490s0 Freisprechungen erfolgt, sodaß also zu befürchten ist, daß häufig Schuldige freigesprochen werden. 1895 sind 847 Angeklagte ver⸗ urtheilt, 535 freigesprochen; das ist etwas weniger als 40 0. Vor den Strafkammern ergiebt, sich folgendes interessante Bild: Wegen fahrlässigen falschen Eides 486 Verurtheilungen und 335 — also bor gelehrten Richtern mehr als 40 ono Freispr * bei Verleitung zum Meineid wurden 309 verurtheilt, 297 . esprochen, also ca. 50 9 Freisprechungen bei gelehrten Richtern; 6 an Eidesstatt 29 verurtheilt, 39 freigesprochen, 9 mehr als 590 o bei gelehrten Richtern ei reg Das J auch gegen die Auffassung des Abg. Lenzmann, daß sich hier ein Üniet⸗= schied in der Anschauung der Lalen⸗ und gelehrten Richter ergiebt. Die hohe Zahl der Freisprechungen ergiebt fich aus der Schwier gkeit der Materie und daraus, daß hierbei vielfach falsche ir, vorliegen. Wenn aber nachgewiesen ist, baß der Prozentsatz anderen Eidesdelikten bei gelehrten gichtern höher ist, dann