1896 / 308 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 29 Dec 1896 18:00:01 GMT) scan diff

1 .

besindet sich tr wiederholter Ausbesserung in den Jahren 1769, 18227 und 1862 in einem baufälligen gastand n die früheren Verhandlungen über ihre Erhaltung, für die bereits ein gewisser Betrag e wurde, sollen von neuem aufgenommen werden. Der Schloß⸗

lr Burg, über dessen Werth von verschiedenen Gelehrten und Anthropologen die günftigsten Gutachten vorliegen, ist durch eine neuerdings geplante Sekundärbahn an seinem westlichen Ausläufer , . nach langer Berathung sprach sich die Kommission ein⸗ müthig für feine Erhaltung aus und empfahl Schritte nach dieser Richtung. er Ausbau der Klosterkirche in Zinna, für den ö durch die Gemeinde 3600 M und von Seiner Majestät dem Kasser 5200 M bewilligt wurden, kann demnächst in Angriff . werden. Gesichert wurde u. a. der Fortbestand der

apelle der Klofterkirche in Königsberg, dann ein durch E. Friedel gemessener Burgwall nahe Kliestow bei Trebbin, die Aufnahme sigürlicher Theile in gebranntem Thon am Thurmportal der Kirche in Gberswalde und die vorläufige Erhaltung einer Holfkirche in Burschen im Kreise Oststernberg. Die Pfarrkirche in Beelitz soll mit einem Aufwande von 12000 M zunaͤchst im Aeußern hergestellt, die in Stand gesetzte Kirche in Sorau (mit der Promnitz⸗Kapelle) noch im Dezember geweiht werden. Weitere ittheilungen betrafen die Mauern und Thore von Gransee, Templin, Mittenwalde und Lychen, für die . . geschehen oder vorbereitet ist; ferner das St. Spiritus⸗ Hospital in Wusterhausen und das Berliner Thor in Potsdam. An Stelle des verstorbenen Herrn von Meyer-Arnswalde ist der bisherige Landes ⸗Direktor, Wirkliche Geheime Rath Dr. von Levetzow in die Kommission eingetreten.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Bom bay, 28. Dezember. (W. T. B) Die Pest breitet sich hier und in den Vorstädten weiter aus. Todesfälle von Europäern waren in der letzten Woche weder infolge von Pest, noch von anderen Krankheiten zu verzeichnen. Seit dem Ausbruch der Seuche sind 2094 Fälle, davon 1494 mit tödtlichem Ausgange, vorgekommen. Die Sierblichkeit betrug in der letzten Woche 109 pro Tausend. Die Einwohner verlassen fortdauernd in großer Zahl die Stadt.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 28. d. M. gestellt 11 941, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

Berlin, 28. Dezember. Marktpreise nach Ermittelungen des Königlichen Polizei⸗Präsidiums. (Höchste und niedrigste Preise.) Per 100 kg für: Richtstroh —— M;: ÆM. Heu **; 4. Erbsen, gelbe, zum Kochen 40, 00 M; 20, 00 AÆ. Speisebohnen, weiße 50, 00 M; 25,00 ƽτ. Linsen 60, 090 M6; 25, 00 S6. Kartoffeln 6, 00 M; 4,00 66. Rindfleisch von der Keule 1 Rg 1,60 ½; 1,10 4. dito Bauchfleisch 1 kg 1,20 M; O, 90 S. Schweinefleisch 1 1,50 ; 1,00 6. Kalbfleisch 1 kg 1,60 A; 1,00 AM. Hammel fleisch 1 Kg 1 O, 90 S6. Butter 1 Eg 2, 60 M; 2, 00 6. Eier 60 20 4M; 2,60 M6. Karpfen 1 kg 2,40 4A; 1,B20 4A.

40 4AM; 1,20 S6. Zander 1 kg 2,40 M; 100 4. Hechte 1 kg 1,60 AS; 1,00 S6. Barsche 1 Eg 1,60 A; O, So .

g 2 1,20 S6. Bleie 1 Rg 1,20 AM; O, 60 . Krebse 60 Stück 12, 00 M; 2, 00 .

Liguidationskurse der Berliner Börse für Ende Dezember 1896. 30/9 Deutsche Reichs⸗Anleihe 98,50, 30 Preuß. onsols 98, 60, Desterreichische Kredit ⸗Aktien 235,25, Lombarden 39,75, Franzosen 153,25, Berliner Handelsgesellschaft 156,75, Darmstädter

Bank Aktien Mark. St. 166,75, Deutsche Bank Aktien 18350, Dig. konto⸗Kommandit⸗Antheile 209,50, Dresdner Bank 168,25, National-

bank Deutschland 144.560, Russische Bank für auswärtigen 2 . Aachen · t ef g sd , ; Ii 0,

ndel 126,50, i, Lübeck ⸗Büchener 150 00, Mainz Marienburg⸗Mlawka 94,00, Sfthreu ische Südbahn 94,00, Busch⸗ tehrader NI. 75, Canada Pacifie 50, 70. Gotthardbahn 167,26,

allenische Wieridiona 1246 75, do. Mittelmeer 7 00, Juͤrg⸗

implon (kon. Schwz. W. j N, 00, Oesterreichische Nordwest⸗ bahn 185,09), do. do. Elbethal 138,00, Prince Henri 88,75, Transvaal 226,75, Schweizer Zentralbahn 139,75, do. Nordost⸗ bahn 133,50, do. Union 90,25, Warschau⸗Wiener 265,50, Italienische 5 o/ Rente 91,60, Mexikaner 60½ Anleihe 96,76, bo. v. 1836 gö, 75, Oest. 1860er Losse 149,75, Russische 46,0 Konsols 103,26, do. 40½ 80 er Anleihe 102,75, do. 4 o Rente 66,60, 96 er 30/0 Gold ⸗Anleihe 91,25, Türken konv. 20,0,

Laofe 101,50, Fürkische Taback = —. Ungar sche 409 Gold⸗Rente 103,70, do. Kronen Rente 99,50, Chi⸗ nesische 5 oso do. 98,25, Bochumer Gußstahl 164,50, Konsolidation 2650,50, Dannenbaum 119,50, Dortmunder Union 60/0 Stamm⸗ . 48,‚50, Gelsenkirchen 169,00, Guano 74,25, Hamburg. Packetfahrt⸗Akt. 134,25, Harpener 173,00, Hibernia 179, 75, Königs⸗ und Laurahütte 160,25, Norddeutscher Lloyd 113,25, Trust Komp. 192,50, Russische Banknoten 216,25, Buenos Aires 28, 60, Mexikaner 1893 93,99. Heutiger amtlicher Durchschnittskurs für deutsche Fonds und . Amtlicher Durchschnittskurs vom e 9 M. für Oesterreichische Noten, Wechsel pr. Wien u. St. etersburg.

Theater und Musit.

Neues Theater.

Vietorien Sardou's Schauspiel Marcelle“, welches seit dem ersten Weihnachtsfeiertage gegeben wird, übt einen starken Eindruck auf das große Publikum aus, trotz der Unwahrscheinlichkeit der Charaktere, die nur der Dichterphantasie ihr Dasein verdanken, und trotz aller andern Schwächen, die man leicht entdeckt, wenn man das Schauspiel an dem Maßstabe künstlerischer Grundforderungen mißt. Die Theaterbesucher fragen aber in der Mehrzahl weniger nach dem künstlerisch Feinen und Reinen, als nach dem, was ihnen Vergnügen bereitet und sie gut unterhält. In dieser Richtung sichert wa jede Handlung den Erfolg, in welcher die Tugend beschützt und allen Widersachern zum Trotz belohnt wird. Hierdurch erklärt sich auch die Theilnahme, welche Sardou's neueste Dramenheldin Marcelle erweckt: ein armes tugend⸗ haftes Mädchen, welches einst in einem Prozeß selbst ihre Ehre öffentlich verleumdete, um den einzigen Bruder vor einer Verurtheilung zu retten. Diese aufregende Geschichte hat sich freilich vor dem Beginn des eigentlichen Stücks zugetragen und wirft in seine recht bescheidene Handlung nur ihre Schatten. Die Entdeckung des Vorlebens Marcelle's, welche als Gesellschafterin bei einer ebenso klugen wie edelmüthigen Baronin Zuflucht gefunden hat, durch boshafte und leichtfertige Herren und Damen aus der vornehmen Gesellschaft und die endliche Vereinigung der armen Dulderin mit dem jungen, ideal veranlagten Sohne der Baronin bilden den eigentlichen Inhalt des Stückeß. Aus diesem geringen Vorrath an wirklichen Ereignissen hat die geschickte Technik Sardou's doch für jeden der vier Akte des Dramas einige spannende Scenen heraus— zuarbeiten verstanden, was um so höher anzuschlagen ist, als die handelnden Personen zwar mit kräftigen Strichen, aber zumeist doch nur oberflächlich gezeichnet sind. Die romantischen Fährlichkeiten der jungen Marcelle rührten das Herz der Zuschauer umsomehr, als ihre Darstellerin, Frau Elise Sauer, durch ihre ruhige, zarte Erscheinung und den sympathischen Klang ihrer Stimme den Worten des Dichters zu

Hilfe kam. Diese Darstellerin bot die beste Lelstung deg Abends dar

neben Herrn Jarno, der den Urheber alles Leides der Marcelle sehr 9 ickt und mit der J seiner Rolle gehörigen Mischung von ntriganter Rücksichtslosigkeit und Vornehmheit des Wefens spi if rau Carlsen gefiel in der Rolle der alten Baronin, deren Herz stets särker ist als die Vorurtheile ihrer Standesgenossen.

Im Königlichen Opernhause gelangt morgen Meyerbeer's Oper „Der Prophet“ unter Fapellmeister Sucher's Leitung in folgender Besetzung zur Aufführung: Johann von Leyden: Herr Sylva; Fideß: Frau Goetze; Bertha: Fräulein Hiedler; Wieder⸗ täufer: die Herren Lieban, Krasa und Mödlinger; Graf Oberthal: Herr Krolop. Anfang 7 Uhr.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen das Schauspiel „Der lange Preußen von Rudolf Stratz gegeben. Die . . spielt Fräulein Poppe, den Achim von Lohde Herr

atkowsky.

Im Berliner Theater findet die 16. Abonnements Vorstellung wegen des Feiertags in dieser Woche nicht am Freitag, den 1, sondern am. Sonnabend, den 2. Januar, statt. Zur Aufführung gelangt König Lear“.

Im Schiller⸗Theater wird am Neujahrstage Nachmittags Ein Wintermärchen“, als Abendvorstellung Kretzer's Volksstück Der Millionenbauer gegeben. Morgen findet noch eine Wiederholung von Anzengruber's Pfarrer von Kirchfeld“ statt. Im Bürgersaale des Rathhauses wird am Sonntag, den 3. Januar, ein „‚LenauAbend“ veranstaltet.

Im Theater des Westens wird Ludwig Fulda's Lustspiel Die wilde Jagd“ morgen und am Donnerstag (Sylvesterabend) wiederholt werden. Am Neujahrstage geht Nachmittags „Schieds⸗ mann Hempel“ in Scene, während am Abend die bereits an⸗ gekündigte Nobität: der vieraktige Schwank „Harakiri von Max Kempner⸗ Hochstaedt, zum ersten Mal aufgeführt wird. Sonn abend, Sonntag und Montag bringen Wiederholungen dieser Neuheit. Am Sonntag Nachmittag wird „Gräfin Lea“ gegeben. Da der Neujahrstag auf einen Freitag fällt, so muß das Abonnement auch für diesen Tag aufgehoben werden, jedoch wird den Abonnenten wiederum der nächstfolgende Mittwoch zur Verfügung gestellt.

Bei dem Orgelvortrag in der Maxienkirche am morgigen Mittwoch, Mittags 12 Uhr, werden Fräulein Helene Worgitzka, Fräulein Martha Davies und Herr Organist Reinhold Curth mit⸗ wirken. Der Eintritt ist frei.

Aus Kopenhagen meldet W. T. B.“, daß das Berliner Philharmonische Orchester unter Leitung von Arthur Nikisch dort gestern Abend mit glänzendem Erfolge sein erstes Konzert ver⸗ anstaltete; besondere Begeisterung erregte die Ausführung von Tschaikowski's E-moll-Symphonie.

Mannigfaltiges.

den, 29. Dezember. Ein Segelschiff, vermuthlich die der Danziger Schiffahrts⸗Aktiengesellschaft gehörige Bark Concordia“ (Kapitän Holz, Steuermann Lame), ist, nach einer Meldung des W. T. B.“, vorgestern am Strande von Oerum an der Westküste Jütlands gescheitert. Das Schiff ist völlig zertrümmert, das Schicksal der Mannschaft unbekannt. Bei Nörre Vorupöer (West⸗ jütland) sind in der letzten Nacht fünf Leichen, welche wahrscheinlich von der Bark „Concordia“ herrühren, ans Land getrieben worden.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

.

Stationen. 7 Uhr.

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp in O Celsius

58 C. 40 R.

red. in Millim. Temperatur

Belmullet.. I60 Aberdeen. 64 Christiansund 758 Kopenhagen. 768 Stockholm. 763 . .

toskau. .. 765 Cork, Queens⸗

K 767 Cherbourg. 770

1 67 1

mburg .. 765

winemünde 767 Neufahrwasser 769 Memel... 7566

Kd, JU.

künster. .. 764 Karlsruhe. 764 Wiesbaden. 764 sti München.. 765 SD. Chemnitz.. 767 SSO Berlin... 766 SO Wien .... 767 NW Breslau... 768 O Ile dAix. . 771 ö bedeckk 1 still bedeckt . 7636 O 2 woltenlos

) Früh Schneefall. Uehersicht der Witterung.

4 wolkenlos 1 halb bed. 1 bedeckt

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Regen bedeckt bedeckt bedeckt bedeckt) wolkig halb bed. bedeckt

bedeckt Dunst bedeckt bedeckt bedeckt heiter

Heinrich.

& e- = Re Re . —— d& O M 0,

. do

Anfang 74 Uhr.

wolkenlos

C QD C C R C., M

dem westli

sich nahezu ausgeglichen, während ein Hochdruck. Benno Jacobson. Donnerstag und folgende Tage: Der Frauenjäger.

gebiet vorm Kanal erschienen ist. Ueber Skandinavien ist das Barometer stark vet cg, Bei schwachen, im Norden südlichen, im

Winden ist das Wetter in Deutschland im Westen Stellvertreter.

trübe und wärmer, im Osten heiter und kälter, 3 Atten von W. Busnach und G. Duval.

Wefstdeutschland ist frostfrei. ; Deutsche Seewarte.

Theater. 2

aul Lindau.

bauer.

Donnerstag: Opernhaus. 2659. Vorstellung. Zum r 200. Male: Fra Diavolo.

Schauspielhaus. ; schwender. Original ⸗Zaubermärchen in 3 Aufzügen von Ferdinand Raimund. Kreutzer. Anfang 7 Uhr.

Dentsches Theater. Mittwoch: Die ver 5 Jann ar hi ghz, statt sunkene Glocke. Donnerstag: , , , nn, . . Freitag, Nachmittags 25 Abends 71 Uhr: Die versunkene Glocke.

Berliner Theater.

Donnerstag, Nachmittags 3 Uhr: Aschenbrödel. Julius Fritzsche Abends 74 Uhr: Renaissance.

Freitag, Nachmittags 23 Uhr: Aschenbrödel. Abends 73 Uhr (außer Abonnement): Renaissance.

Lessing · Theater.

treten von Georg Engels. College Crampton.

Nebel und Hanns Fischer.

Freitag, Nachmittags 3 Uhr d Preise): Der Herr Senator. Abends 77 Ühr: lisches Jedem das Seine.

Residenz ˖ Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ Die Devression, die gestern über der Irischen See burg. Mittwoch: Der Frauenjäger. (Le Dindon.) lag, ist, iet von Schneefall, füdoftwärts nach Schwank in 3 Akten hon Georges Feydeau, über⸗ en Deutschland fortgeschritten und hat setzt und für die deutsche Bühne bearbeitet von

; Freitag, den 1. IJ üden umlaufenden nuar, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Der

Nenes Theater. Sigmund Marcelle. Komödie in 4 Akten von Victorien Sardou. Für die deutsche Bühne bearbeitet von In Scene gesetzt von Sigmund autenburg. Anfang 7 Uh

Donnerstag und .

Freitag, den 1. Januar 1897, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Der Hüttenbesitzer.

Schiller Theater. Mittwoch, Abends 8 Uhr:

Der Pfarrer von Kirchfeld. Donnerstag, Abend, 8 Uhr: Der Millionen⸗

, , ,. Theater des Westens. Kantstraße 12. (Bahn⸗ ! ö . hof Zoologischer Garten. Mittwoch: Abonnements⸗ e J. r n ert . . . Vorstellung für die Freitags ⸗Abonnenten vom Pantomimisches Ballet ⸗Divertissement von Haßreiter und Gaul. Musik von Joseph Bayer. Anfang

25. Dezember: Die wilde Jagd. Donnerstag: Die wilde Jagd. Freitag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen:

Wilhelm von Schweinitz (Dölzig, Neumark). Frl. Laetitia von Doering mit Hrn. Ritt⸗ meister a. D. Carl von Schöning (Kolberg). Frl. Elli Schultz mit Hrn. Hauptmannn Fritz von Zglinieki (Berlin Karlsruhe). Frl. Thea von Elbe mit Hrn. Reinhold Zuehlke⸗Gedde (Carnitz-Gedde). Frl. Minzi Hofmeier mit

Anfang 74 Uhr.

299. Vorstellung. Der Ber. Schisdomaun Hempel, Abends w uhr; Mit Prin. Sanitaͤts Kath r. med. J. Hofmerer

Mustk von Konradin a ren

Abonnenten die nächste Anfang 74 Uhr. .

hr: Der Talisman. Direktion: Julius Fritzsche.

Korolanyt. Anfang 75 Uhr.

Mittwoch: Vorletztes Auf Maskenball.

4 Akten von C. Karlweis.

nfang 75 Uhr.

Bentral Theater. Alte Anfang 75 Uhr.

Sache.

aufgehobenem Abonnement: Zum Harakiri. Schwank in 4 Akten von Max Kempner⸗

Wegen des n n findet für die Freitags⸗

Theater Unter den Linden. Behrenstr. S6 / g. Mittwoch: Der n, ,, ,. 6 * at, i,. ittwoch, ; weiser Benutzung einer fremden Grundidee) von 3 Uhr: Aschenbrödel. e, ,, er,, A. M. Willner und Bernh. Buchbinder. Musik j . pon, Carl. Weinberger. In Scene gesegt von Verehellcht: Hr. Misstonar Fritz Pape mit Fil.

Dirigent: Herr Kapellmeister Else Wiese (Jala Hazaribagh, Ost⸗Indien—

Donnerstag: Der Schmetterling.

Freitag, den 1. Januar 1897, Nachmittags 3 Uhr: Geboren: Ein Sohn: Hrn. Bureau⸗Direktor Bei halben Preisen: Der Zigennerbaron.

Sonnabend, den 9. Januar 1897: Erster großer

Thalia ˖ Theater (vorm. Adolph Ernst · Theater).

heiter . Donnertztag: Zum ersten Male: Jedem das Dresdenerstraße 72/73. Direktion: W. Hasemann. 5

Seine. Schwank in 3 Aufzügen von T. Kanzler Mittwoch; Goldene Herzen. 6 Hierauf: Das

hümli 3 th . ; J w, n. . . fe een f. Gestorben: Hrn. von Geibler Sohn Theoder

mann Hirschel. Musik von Bertram Luard Selbv.

Donnergztag und folgende Tage: Goldene Herzen. Hierauf: Das Wetter häuschen.

Jakobstraße 30. Direktion: Richard Schultz. Mittwoch: Emil Thomas Stettin). . . , . . S 3. Fa⸗ roße Ausstattungsposse m esang un anz in , , , Le R lacant.) E j usik von Julius Einödshofer. Anfang r. , Donnerstag und die folgenden Tage: Eine wilde

sten Male; Wien Berlin. Frl. Martha Berfin mit

Hrn. Kammergerichts⸗Referendar Edward Clément Cantow b. Wildberg i. d. Mark Berlin). Frl. Annemarie Prager mit Hrn. Sec. ⸗Lieut. Alexander

orstellung Mittwoch, den Dertell (Hanzigr. —= JF. Jlara Bönnhoff mut

Hrn. Assistenz⸗Arzt 2. Kl. Dr. med. Georg Roemert (Berlin). Frl. Clara Kieselich mit Hrn. Bibliothekar Dr. Max Hippe (Breslau). ij Margarethe Flügel mit Hrn. Kammer⸗ gerichts⸗ Referendar Dr. jur. Wilhelm von Weickhmann (Breslau - Berlin. Frl. Ruth Wenzel mit Hrn. Assistenz Arzt Dr. Walter Rindfleisch (Weimar Berlin).

Friedenau). Hr. Oberförster Luther mit Frl. Elisabeth Goltz (Potsdam).

Alexander Reißig (Berlin). Hrn. Erich von Helmolt (Göttingen). Hrn. Major Max von Laffert (Großenhain). Hrn. Prem. ⸗Lieut. Hans von Tschirschky und Bögendorff (Brandenburg a. H.). Hrn. Prem. Lieut. von Stechow (Bremen).

rn. von Siegroth (Ob-Lobendau). Hrn. n,, r berg (Devant les Ponts b. Metz).

(Kl. Küssow). Hr. Sanitäts⸗Rath Dr. H. Brekenfeld (Wriezen). Mi, 669 Marie Guischard, geb. Douglas (Magdeburg) Hr. Bernhardt von Malachowski (Groß -⸗Lichterfelde). Hr. Bürgermeister Karl Mattert (Arnswalde). * DOberst a. D. Leo von Mach (Stolp). erw. Fr. Major Minna e, nn,. geb. Kropf erw. Fr. Rechnungs Rath Louise

els, geb. Kluge (Löwenberg i. Schl.). Hr. Ingenieur und Fabrikbesitzer Heinrich Dopp (Berlin). Hr. Amtmann Carl Michels (Nauen). Hr. Fabrikbesitzer Theodor Martin (Koslow b. Gleiwitz⸗. Verw. Fr. Ober- Regierungs⸗ Rath Lutse Fritze, geb. Frisch (Breslau). Hrn.

Schiffbauerdamm 42a. / b. Konzerte.

dautenburg. Mittwoch: Ronzerthaus

Mittwoch: Virtuosen⸗Abend.

Sylvester⸗Feier mit Ball.

. de Tage: Marcelle. des Hauses.

Karl Meyder⸗ Konzert.

Donnerstztag, den 31. Dezember Sören 8 illets im Bureau

Pastor Paul Lymplus Sohn Gerhard (Maliers b. Groß⸗ Graben).

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗

Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Helene Wittstock mit Lieut. Viktor von Platen (Leipzig Wahlstatt). sowie die Inhaltsangabe zu Nr. G6 des öffen⸗ 6 Erna von Schkopp mit Hrn. P

ustav von Lind (Braunschweig Straßburg i. G.). Aktien und Frl. Gabriele von Tresckow mit Hrn. Lieut.

Sieben Beilagen

rn. Sec. (einschließlich Börsen · Beilage),

rem. Vieut. lichen Anzeigers (Cοmmanditgesellschaften uf * . für die Woslche vom 21. bis 28G. Dezember 1896.

M 3oOs.

Statistik und Bolkswirthschaft.

Die Zählung der Arbeitslosen in Berlin am 14. Juni 1895. ö

Ja einem Sonderabdruck aus dem „Statistischen Jahr⸗ buch der Stat Berlin“, Jahrgang XXI, liegen „die Ergebnisse der Berufs⸗ und Gewerbezählung vom 14. Juni 1895. jetzt veröffent- licht vor. Die Veröffentlichung enthält in Abschnitt 1 und 2 nach den Auszählungen des Statistischen Amts der Stadt die Entfernungen der Wohnungen von den Betriebostätten' auf etwa 6 Seiten und „die Zählung der Arbeitslosen' auf fast, 25 Seiten, ferner in Ab- schnist 3 nach der Auszählung des Königlichen Statistischen Bureaus „die Bevölkerung nach Berufsklassen und der Erwerbsthätigkeit' im Auszuge auf 3 Seiten. Im Nachstehenden soll aus dem zweiten Ab— schnitt, der Zählung der Arbeitslosen, einiges mitgetheilt werden, wobei jedoch von vornherein zu bemerken ist, daß auf das detaillierte statistische Zahlenwerk und, die zu seiner Gewinnung angewandte komplizierte statistische Technik hier natürlich nicht eingegangen werden kann. Leider sind in dieser Veröffentlichung die Ergebnisse der mit der Volkszählung vom 2. Dezember 1895 verbunden gewesenen Zählung der Arbeitslosen nicht enthalten und nicht berũcksichtigt, sondern lediglich die Zählung vom 14. Juni 1895 behandelt. Es ist dies wohl zu berücksichtigen, da die Ergebnisse der einen Zählung für sich allein naturgemäß noch weniger zu weltgehenden Schlußfolgerungen berechtigen dürften als die Ergebnisse beider Arbeitelosenzählungen von 13965. .

Das Statistische Amt der Stadt Berlin hat wie eine Reihe anderer Großstädte auch die Zählung der Arbeitslosen bei der Berufs— zählung am 14. Juni 1895 durch Nacherhebungen ergänzt. Die Auf— rechnung der ersten Notierungen in Sxpalte 15 und 17 der Haus⸗ haltungslisten der Berufszählung hatte die große Zahl Arbeitsloser von 36035 männlichen und 12711 weiblichen Personen, zusammen also 42 746, ergeben. Davon hatten sich als „vorübergehend arbeitsunfähig, also wegen Krankheit an der Beschäftigung gehindert“ bezeichnet 13 611 (9100 männl. und 4511 weibl.), sodaß 29 135 Personen (20 gö5 männliche und 82069 weibliche) übrig blieben, welche wegen Mangels an Arbeit“ arbeitsloz gewesen zu sein scheinen. ‚Diese Zahl“ sagt der Bericht „veränderte sich jedoch schon bei der ersten Durchsicht, sobald man die Notierungen mit dem verglich, um was es sich hier wirklich handelte, nämllch daß nur wirklich Arbeits, fähige für die eigentlichen Arbeitslosen, nur vorübergehend durch Krankheit Behinderte für jene zweite Kategorte in Betracht kämen, nicht die dauernd Erwerbsunfähigen, auch nicht die durch Untersuchungshaft oder Strafgefängniß in ihrer Thätigkeit Behinderten, und daß es sich überhaupt nur um wirk— liche Arbeitnehmer handelte, nicht um felbständige Gewerbe⸗ treibende, Beamte, Militärpersonen, Rentiers, Künstler u. s. w.“. Nachdem so schon bei der ersten Durchsicht mehr als tausend Fälle ausgeschieden worden seien, habe sich aus den dabei vorgenommenen Ermittelungen ergeben, daß eine große Anzahl weiterer Fälle auf falscher Auffassung beruhte. Daß auch nech jetzt in den mitgetheilten Zablen eine große Anzabl Fälle begriffen seien, in denen wahrscheinlich am Zählungstage eine Arbeitslosigkeit überhaupt nicht vorgelegen habe, ergebe sich aus der Analyse derselben. Einschließlich dieser zahlreichen zweifelhaften Fälle sind herausgerechnet worden:

Arbeitslose . 23 985, davon wann ßß . 467 n,, 3 wg Kranke. 18 dannn e 894 ,, . Danach würden von den am 14. Juni 1895 gezählten Arbeitnehmern arbeitslos“ gewesen sein ea. 31 G, und zwar von den männlichen 4,9809 und den weiblichen 3,17 /, dagegen wegen Krankheit vorübergehend arbeitsunfähig“ ea. 2430/0, und zwar von den männlichen 2,59 L und den weiblichen 2,1609.

Ueber den Beruf der Arbeitslosen (die Kranken lassen wir hier und weiterhin außer Betracht) sind vorläufig nur folgende Angaben mitzutheilen. Es kamen auf

männl. weibl. männl. weibl. Nahrungs⸗ u. E nußmittel . Bekleidung

Land und Forst⸗

wirthschaft .. 121 Gärtnerei... 88 Fischerei J 3 Reinigung Bergbau, Hütten⸗ Baugewerbe...

k : , Steine und Erden ; Künstlerische Be⸗ Metall verarbeitung triebe . Maschinen, Werk⸗ Handelsgewerbe.

zeuge, Instru⸗ Versicherung

,, 3 Verkehr Chemische Industrie 5 ö Beherbergung Ae. Le Schaustellungen

Oel 25 3 Poersönliche Dienste Textilindustrie. . 246 6 Gemeine Hand⸗ Papier 569 ö , Leder 205 2 Gesundheitepflege 34 Holz⸗ und S Schreiber, Sekretäre 189

stoffe UUnbestimmt 148

Was die angebliche Dauer der Arbeitslosigkeit anbelangt, so waren von obigen 17 487 männlichen Arbeitslosen 438 seit 1 bis 14 Tagen, 2382 seit 15 bis 28 Tagen, 2006 seit 29 bis 42 Tagen, 1022 seit 43 bis. 56 Tagen, 987 seit 57 bis 70 Tagen, 648 seit 71 bis 84 Tagen, 815 seit 85 bis g98 Tagen, 292 seit 99 bis 112 Tagen, 441 seit 113 bis 126 Tagen, 170 seit 127 bis 140 Tagen, 513 seit 141 bis 164 Tagen, 1197 seit 165 bis 250 Tagen, 631 seit 257 bis 365 Tagen, 350 1 bis 2 Jahre arbeitslos. Ueber 2 Jahre batten angeblich keine Arbeit 108 Personen, nicht angegeben war die Dauer der Arbeitslosigkeit bei 487 Personen. Bei den 6488 weib⸗ lichen Arbeitslosen ist die angebliche Dauer der Arbeitslosigkeit in 2640 Fällen mit 1 bis 14 Tagen notiert worden, in 1051 Fällen mit 15 bis 28 Tagen, in 763 Fällen mit 29 bis 42 Tagen u. s. w. Der Bericht macht darauf aufmerksam, daß ein Theil der Fälle mit besonders langdauernder Arbeits—⸗ losigkeit wahrscheinlich überhaupt nicht hierher gehört. Erinnert sei hier aber auch an die z. B. in Hamburg gemachten, die Zuver— lässigkeit der Angaben über die Dauer der Arbeitslosigkeit außer- ordentlich beeinträchtigende Erfahrung, daß „in vielen Faͤllen nicht die Zeit angegeben ist, die seit dem letzten Verdienst verflossen ist, sondern seitdem der Besagte eine auf längere Zeit innegehabte Stelle verloren oder seinen gelernten Beruf zuletzt ausgeübt oder eine regelmäßige Beschäftigung aufgegeben hat u. dgl. mehr“. Nur „sehr unbestimmte“ Ergebnisse hat wie der Bericht sagt

die Frage nach der Ursache der Arbeitslofigkeit ergeben. Die Antwort ‚Geschäftsstille' oder ‚„Arbeitsmangel über⸗ wiegt. Das so überaus wichtige subjettive Moment ist durch die Arbeitslosenzählung nicht ersichtlich gemacht. An sich würden die Aus⸗ drücke Geschäftsstille und Arbeitsmangel, wenn sie den Thatsachen ent— sprächen, allerdings, wie der Bericht sagt, „lediglich ein lokales Ueber wiegen des Angebots über die Nachfrage bedeuten“, und zwar „zu einer Zeit, welche im allgemeinen nicht als die geringerer gewerblicher Thätigkeit betrachtet werden kann. Beim weiblichen Geschlecht macht die Angabe Aufhören der Saisonarbeit ! einen ziemlich

Er st e Be i Lag e zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Dienstag, den 29. Dezember

erheblichen Bruchtheil aus: 16,1 0 gegen 4,7 0 bei den männlichen

Arbeitslosen.

Was das Alter der Arbeitslosen anbetrifft, so entnehmen

wir den Tabellen folgende Uebersicht:

männliche

geb. 15881— 76 ... 2203

. 3 , 3 18665— 651... 2 1860-55 ... . J 1350-45 ... I 1145— 44... 1840 - 36 1835 31 1830-26 vor 1826 ohne Angabe.

770 169 350 797 316 126 774 496 270 133

42

41

weibliche 1420 1556 1041 682

537 424 351 275

153

64

22

1 16

17

137

6 498

. ö. ; = . Ueber den Familienstand der Arbeitslosen geben folgende

Zahlen Auskunft. Es waren —ͤ männl

iche

J Hherh ratßet 66 9881

ö 31

36

1 116

ohne Angabe... 81 .

Der Herkunft nach waren von den 17 487 männlichen Arbeits⸗ losen in Berlin geboren: 3820, zugezogen 9011, die Angabe fehlte bei 460efe Von den sol1 Zugezogenen stammten aus Kreis

Teltow 438, Kreis Nieder⸗Barnim 37

1,

weibliche 4913 639 833 97 16

sonst aus der Provinz

Brandenburg 1730, Ostpreußen 395, Westpreußen 323, Pommern 606, Posen 501, Schlesien 703, aus westlichen Provinzen 783, anderen

Theilen des Reichs 741, dem Auslande 2

41.

Die Angabe fehlte oder

war ungenügend in 27179 Fällen. Von den 6498 weiblichen Arbeits- losen waren in Berlin geboren 1758, zugezogen 3117, die Angabe

fehlte bei 1623.

Der Bericht weist mit Recht auf die Modifikation hin, welche die Beurtheilung der Arbeltslosen durch die Berücksichtigung der An— gehörigen erfährt: einerseits die Steigerung der Nachtheile der Aibeits⸗ s von Familienange⸗

losigkeit durch das Vorhandensein

hörigen, welche durch die Arbeitslosigkeit des

in Mitleidenschaft gezogen sind, handensein anderer Erwerbsfähiger in

andererseits

Ernährers durch das Vor⸗

der Familie des Awbeits⸗ losen. Es sind notiert worden: Arbeitslofe ohne Angehörige 11011 männliche und 58h weibliche; Arbeitslose mit nicht erwerbs⸗ fähigen Angehörigen: 4712 männliche mit 11 292 Angehörigen und 590 weibliche mit 1071 Angehörigen; Arbeite lose mit zum theil er= werbsthätigen, zum theil nicht erwerbsthätigen Angehörigen: 1428 männliche mit 23153 erwerbsthätigen und 3167 nicht erwerbsthätigen

Angehörigen und 162 weibliche mit 232 erwerbsthätigen und 307 nicht

erwerbsthätigen Angehörigen.

Ein Zentralverein für Versicherung gegen unver— schuldete Arbeitslosigkeit

soll am 1. Januar k. J. mit dem Sitz in Stuttgart ins Leben treten. Versicherungsplan und Statuten sind fertiggestellt. Es wird bei eintretender Stellenlosigkeit dem Versicherten neben finanzieller Unterstützung für die Dauer eines Vierteljahrs, nach Maßgabe des bisher bezogenen Gehalts, thatkräftige Beihilfe zur Erlangung einer neuen Stelle gewährt. Der „Zentralverein“ will namentlich auch den zahlreichen Berufsvereinigun gen die Möglichkeit bieten, ihren Mitgliedern unter erleichterten Bedingungen die Versicherung zugäng⸗ lich zu machen. Anfragen behufs weiferer Auskunft nimmt Herr G. J. Ritter, Stuttgart, Kanonenweg 83, entgegen.

Literatur.

Die Verfassung

der rheinischen

Landgemeinden

nach der Gemeindeordnung für die Nheinprovinz vom 23. Juli 1845 15. Mai 1856 und den dieselbe abändernden und ergänzenden Gesetzen, inébesondere dem Kommunalabgabengesetze vom 14. Juli 1893. Von Dr. jur. Richard Schmidt, Regierungs⸗Rath zu Trier. Verlag

der Fr. Lintzschen Buchhandlung, Trier.

Den Kern dieses Werkts bildet

ordnung rom 23. Juli

1845/15.

die

zahlreichen, eine Uebeisicht über das zur Zeit der rheinischen Landgemeinden erschwerenden Abänderungen, die sie im Laufe des letzten Jahrzehnts durch die neuere Gesetzgebung erfahren hat. In Nachahmung des Beispiels, welches in dem der Rhein— probinz gewidmeten Ergänzungäb bande der „Nenen preußischen Ver waltungegesetze von Brauchitsch gegeben ist, hat der Verfasser in den Text der rheinischen Gemeindeordnung nicht nur die auf dieselbe bezüglichen Bestimmungen des Landes verwaltungs, des Zuständigkeite gesetzes und der Kreisordnung für die Rheinprovinz, sondern auch die aller späteren die Gemeinderrdnung abändernden Gesetze, z. B. die Bestimmungen des Gesetzes vom 25. Juni 1893 über die Aenderung des Wahl—⸗ verfahrens, des Gesetzes wegen Aufhebung direkter Staalssteuern u. a., eingeschaltet und damit eine vollständige

jenigen gesetzlichen Vorschristen Zeif das Verfassungsrecht der

beruht. Das Kommunalabgabengesetz

Preis 4,50 M rheinische Gemeinde⸗

Mai 18565 mit den

geltende Verfassungsrecht

Zusammenstellung der⸗

geliefert, auf denen zur rheinischen vom 14. Juli 1893

Landgemeinden

ist in der Fassung der Novelle vom 56. Juli 1895 vollständig zum

Abdruck gebracht.

Diejenigen Bestimmungen desselben, welche für

Landgemeinden vorzugkweise von Bedeutung sind, sowie die Gemeinde ordnungen selbst sind in eingehender, wissenschaft icher und den An⸗ forderungen deß im praktischen Leben stehenden Verwaltungsbeagmten Entscheidungen des Ober⸗

genügender Weise erläutert, auch die Verwaltungsgerichts überall

gebührend

berücksichtigt worden.

Eine sehr ausführliche Darstellung haben z. B. das Recht der Gemeinde⸗ nutzungen, der Gemeinderathswahlen, die Vertretung der Gemeinde durch Bürgermeister und Gemeinderath, die Abgrenzung der Befug⸗ nisse beider, die Lehre von der Beanstandung der Beschlüsse der Ge⸗ meindevertretungen und von der Zwangsetatisierung, die Aufgaben und Befugnisse des Gemeindevorstehers und des Bürgermeisters auf dem Gebiete der örtlichen Polizeivernaltung, die Verwal⸗ tung der Gemeindewaldungen, die perfönlichen Verhältnisse (Anstellung, Gehalt, Ruhegehalt, Die ziplin) der Gemeindebeamten, inebesondere der Bürgermeister und Gemeinde⸗Forstbeamten, erfahren. Erfreulich ist die Zugabe eines sorgfältig zusammengestellten Sachreßisters; Tas; selbe erleichtert ez, das umfangreiche Materigl, das in diesem Buch gesammelt ist, für die Bedürfnisse der täglichen Verwaltungspraxis

nutzbar zu machen.

Das Verfahren in Grundbuchsachen. Praktische Anweisung zur Dekretur in Beispielen nebst erläuternden Anmerkungen von Robert Freiherrn von Kittlitz, Amtsgerichts Nath, Breglau, J. U. Kern's Verlag. Preis 3 Während faͤst alle Leitfäden

für den Vorbereitungsdienst der Gerichts⸗Referendare nur eine An⸗ die gesammte freiwillige

leitung für die Prozesse geben und Gerichtsbarkeit, eine auf den mütterlich behandelte Materie, gerade in Grundbuch,, Vormundschast jungen Referendare am hilflosesten

Universitaͤten unberücsichtigt lassen, obwohl und Nachlaßsachen die

besonders sties⸗

zu sein pflegen, wird

E8SG6G.

in dem vorliegenden Buche wenigstens ein Zweig der , Gerichtsbarkeit, das Verfahren in Grundbuchsachen, behandelt. ie Arbeit zerfällt in zwei Theile. In dem eirsten werden die in der Praxis am häufigsten vorkommenden, aber einfacheren . in dem zweiten die seltenen und verwickelteren Fälle erörtert. n lebhafter, fortlaufend durch Beispiele unterstützter Darstellung giebt der Ver—⸗ fasser hier so treffliche Anleitungen jur Bearbeitung der Grundbuch- sachen, daß die Lektüre des Buches für den jungen Juristen von Nutzen sein wird. . öDas gesammte , Etats⸗, Kassen⸗ und Rechnungswesen einschließ

der Staatsbeamten, zusammengestellt und erläutert von G. Herrfurth, Gebeimem Rechnungs⸗Rath. Dritte, wesentlich ver⸗ mehrte und verbesserte Auflage. JI. Theil: Rechtsverhältnisse der Staatsbeamten. Berlin, Karl Heymann's Verlag. Preis 18 S6 Dieser zweite Theil behandelt auf ca. 1009 Seiten mit denkbar größter Ausführlichkeit die Rechtsverhältnisse der Staats- beamten, insbesondere die allgemeinen y über Annahme und Anstellung derselben, die Annahme und Anstellung der Zivil⸗ Anwärter, die Versorgung und Zivilanstellung der Militärpersenen des Heeres und der Marine, die Anstellung im Gnadenwege, das Gesetz vom 71. Juli 1892, betreffend die Besetzung der Subaltern⸗ und Unter⸗ beamtenstellen in der Verwaltung der Kommunalverbände mit Militär⸗ anwärtern, die Amtstitel und Rangverhältnisse der Zivilbeamten, die Uniform, die Militärpflicht und Militärverhältnisse der Beamten und die Gewährung des Diensteinkommens an dieselben bei Ein—⸗ berufung zum Militärdienst, ihre Beurlaubung u. s. w. Einen breiten Raum nimmt ferner der Abschnitt über das Dienst⸗ einkommen der Beamten, über Besoldung, Verwendung der Besoldungs⸗ Ersparnisse, Regelung der Gehälter der etatsmäßigen Beamten nach Dienstaltersstufen, Wohnungsgeld⸗Zuschuß, Diäten, Remunerationen, Dienstwohnungen und sonstige Emolumente ein. In dieser Session wird sich der preußische Landtag mit der Durchführung der Auf⸗ besserung der Beamtengehälter zu beschäftigen haben, diese Frage also längere Zeit mit im Vordergrunde der publizistischen Erörterung stehen und das Interesse weiter Kreise in Anspruch nehmen. Die Herrfurth'sche Arbeit, welche eine vollständige Uebersicht über die zur Zeit bestehenden Ein⸗ kommensverhältnisse der verschiedenen Kategorien der Staatsbeamten giebt, ist daher gerade jetzt sehr zur rechten Zeit erschienen. Die letzten Abschnitte handeln von der Zulässigkeit der Beschlagnahme des Gehalts bezw. der Pension durch Gläubiger und der Einleitung des Abzugsverfahrens, von der Disziplin und den Dienstvergehen, dem Wartegeld, den Gnadenkompetenzen, Unterstützungen, Tagegeldern und Reisekosten, Umzugsfosten, Pensionen, der Wittwen⸗ und Waisenversorgung, der Fürsorge fuͤr Beamte infolge von Betriebsunfällen, der Unfall- und Krankenversicherung sowie von den Abgaben und Lasten der Beamten. Was im allgemeinen über den vor kurzem gewürdigten ersten Band dieses Werkes gesagt worden ist, gilt auch von dem vorliegenden zweiten, der gleichfalls allen denen, die sich über die Materie informieren wollen, empfohlen werden kann.

System der nationalen Schutzpolitik nach außen. Nationale Handels⸗(insbesondere auch Getreide), Kelonial⸗, Währungs⸗, Geld⸗ und Arbeiterschutz⸗Politik. Ein Handbuch für die Gebildeten aller Stände ron Dr. Johannes Wernicke. Jena, Verlag von Gustav Fischer. Preis 6 M. Dieses neueste Werk des Verfassers, der die vollswirthschaftliche Literatur schon wiederholt durch schätzens- werthe Beiträge bereichert hat, zeichnet sich vor der allsährlich erscheinenden großen Zahl von Büchern und Broschüren, welche die Fragen der Schutzpolitik vom Parteistandpunkte der betreffenden Autoren aus behandeln, Belehrung Suchenden es ungemein erschweren, sich ein richtiges Urtheil zu bilden, durch eine streng sachliche und wissenschaftliche Darstellung aller zum Schutze der nationalen Arbeit nach außen angewandten Mittel aus. Diese Objektivität ist es, die, verbunden mit den von dem Verfasser darin niedergelegten geistigen Errungenschaften einer längeren Thätigkeit auf den einzelnen Gebitten, den Werth des Buches ausmacht. Die Theorie des Schutzes der nationalen Arbeit nach außen, der Zollschutz, die Handel verträge, die Ausfuhrprämien, Freihäfen, Schiffahrt, Eisen⸗ bahntarife, ferner das Konsulatwesen und die Kolonialpolitik, die Währungs⸗Theorie und Politik, die Bank⸗ und Geldpolitik, die besonderen Schutzmittel für die Landwirthschaft, die Produktenbörsen, der Zollkredit für den Getreidehandel, die Transit⸗ und Mühlenläger, der Antrag Kanitz, endlich der Schutz der heimischen Arbeiter und die innere Kolonisatien werden hier in einer Weise behandelt, die den größten Theil der einschlägigen Literatur, wöenigstens für den Laien, geradezu ersetzt. Das Buch enthält eine Reihe von selbständigen Einzelforschungen, welche aber systematisch zu einem Ganzen berbunden sind. Der Verfasser begnügt sich nicht damit, die bisherigen Resultate der Literatur zusammenzufassen, sondern er bringt überall neue Ideen und neues Material hinzu. Von großem Werth ist die vollständige, bis in die neueste Zeit fortgeführte Statistik, welche er seiner Arbeit in der Erkenntniß bei⸗ gefügt hat, daß ohne das nöthige statistische Material kein richtiges Urtheil über wirthschaftliche Dinge möglich ist. Nament⸗ lich in der Behandlung der Währungsfrage ist das ganze vorhandene Material verarbeitet worden. Zur Illustration der Wirkungen der Silberentwerthung hat der Verfasser die Verhältnisse Japans be⸗ leuchtet, wo er in den Jahren 1889 bis 1892 als Lehrer der Staatswissen⸗ schaften thätig war. Er ist zu dem Resultat gekommen, daß die für die Länder mit Goldwährung nachtheiligen Wirkungen der Silber entwerthung auf die Silberländer bereits ganz oder theil⸗ weise ausgeglichen sind. In die Statistik der Gold—⸗ bewegung ist auch eine eingehendere Untersuchung über die Höhe des Goldvorraths des Deutschen Reichs eingefügt. Vielen werden endlich die Anhänge höchst willkommen sein, welche reiche Literatur- angaben, eine Vergleichung der Zolltarife von Deutschland, Rußland, Oesterreich Ungarn, Frankreich, Spanien und den Vereinigten Staaten von Amerika, einige Tabellen über den auswärtigen Handel der Haupt⸗ handelsländer und eine Preisstatistik der letzten Jahre enthalten. Man kann dem fleißig gearbeiteten und verdienstvollen Werke nur wünschen, daß es die Verbreitung finde, die es thatsächlich verdient.

Die Ursprungsformen des griechischen Atanthus⸗ Ornaments und ihre natürlichen Vorbilder. Von M. Meurer. Berlin, Georg Reimer. Pr. 1 66 60 J. Ist es für den Architekten und den dekorativen Künstler interessant, dem Ur⸗ sprunge der Kunstformen nachzugehen, so bat der Kunstschul-⸗ Lehrer die Aufgabe, sich auch mit der , der ornamentalen ormen zu beschäftigen, damit er dem Schüler die Herkunft, das Werden und die Bedeutung derselben darlegen könne. Erst durch Vergleichung der natürlichen mit den ornamentalen Formen läßt sich der Weg nachweisen, welchen die stilistische Umwandlung der Vorbilder in dem überlieferten Ornament genommen hat, und damit wird es dem Lehrer auch erst 6 den Schüler auf den künstlerischen Gehalt der Naturformen au ö zu machen. Zugleich lann er damit das äußerliche Kopieren der über lieferten Formen berhüten und zu selbständigem Erfassen derselben anregen. Auch die vorliegende Schrift, die ein Sonderabdruck aus dem Jahr buch des Kaiserlich deutschen Archäologischen Instituts ist, hat keineswegs etwa den Zweck, zu einer unmittelbaren Verwendung bistorischer Stilformen anzuleiten: im Gegentheil will sie nur an dem Beispiel der K Naturformen, wie sie sich in Griechen⸗ land in so logischer ise volliogen hat, bei unseren angehenden Rünstlern den Sinn dafür erwecken, damit sie in analoger Weise die

ich der Rechts verhältnisse.

ö