1896 / 310 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 31 Dec 1896 18:00:01 GMT) scan diff

unter Führung eines Adjutanten des genannten Regiments, werden um 35 Uhr früh vom inneren 3 des Königlichen Schlosses aut ( 11 über den Schloßplatz, e Sh enn fle eit, den Mittelweg der Straße Unter den Linden bls zum. Brandenburger Thor und ebenso zurück das Wecken ausführen. Während dieser Musikkorps des 1. Garde Dragoner. Regiments Königin ven Groß⸗ britannien und Irland, von der Kuppel der Schloßkapelle einen Choral sowie einige geistliche Lieder blasesg. Beim Beginn der Gratulationgcour im Schlosse werden von einer Batterie des 1. Garde⸗Feld⸗Artillerie Regiments im Lustgarten 101 Salut⸗

eit wird das

Seeger bestellt.. Mit, der det chen der Feuersozietäts⸗ Beilräge für das Geschäftsjahr vom 1. Sktober 1895 bis 30. Sey= tember 1896 auf 4 J für 160 . der Versicherunggsumme erklärte 6 die Versammlung einherstanden. Von den Stadtverordneten

acobi und Genoffen lag ferner folgender Antrag vor: Die Ver- sammlung ersucht den ,. eine Verbreiterung der Spandauer⸗ straße in ihrem füblichen Theil ehestens durchzuführen und zu diesem

weck 1) eine Baufluchtlinie für die betreffende Straßen⸗ trecke zur Festsetzung zu bringen; 2) wegen Abtretung des zur Straßen⸗ verbreiterung erforderlichen Terrains mit den betreffenden Grundstücks⸗

Kind zahlt auf Balkon, II. Rang und Galerie die Hälfte, auf den Hef Platzen die vollen Preise. Das Programm der Nachmittags Vor . ist ein sorgfältig gewähltes, und es treten in denselben die ersten Kräfte des Künstlerpersonals auf; daß auf die Kinderwelt durch einzelne Nummern besondere Rücksicht genommen wird, dürfte den Produktionen erhöhte Anziehungekrast verleihen. Am Neu⸗ 6 gelangt Nachmittags Weihnachten im Zirkus Renz‘ zum letzten Mal zur Aufführung; am Sonnabend und Sonntag wird in, der Nachmittags ⸗Vorstellung auf vielseitiges Verlangen das militärische Ausstattungsstück „1870/71“ gegeben, welches neben neuen Kostümen und Dekorationen überraschente Licht⸗ und Farbeneffekte

schüsse abgefeuert. des

Abhandlungen und die für den naturwissenschaftlichen höheren Lehranstalten. batte die Versammlung

Unterricht bei

den Etat zur wägung zu ziehen. einen ablehnenden Standpunkt gebeten, von der abhandlungen in den Etat sehen. Auf Empfehlung des

eingesetzten

Mittags 12 Uhr bei der großen Parole⸗ 6 im Lichthofe des Zeughauses nimmt eine Ehren. Kompagnie

Garde⸗Regiments z. F. mit Fahne, Spielleuten und Regimentz⸗ musik auf dem Platze vor dem Zeughause Aufstellung.

In der gestrigen außerordentlichen Sitzung der Stadt⸗ verordneten berichtete zunächst der Stadtverordnete Kalisch über die Vorlage, betreffend die von der Versammlung angeregte führung von Ersparnissen an den Kosten für die wissenschaftlichen Einstellung einer Summe den städtischen Durch einen Beschluß vom dem Magistrat anheimgegeben, durch Einführung eines Turnus für die wissenschaftlichen Akhandlungen, bezw. burch Vereinigung derselben zu einem Bande wesentliche Er= sparnisse anzustreben und gleichzeitig die Einstellung einer Summe in örderung des naturwissenschaftlichen Unterrichts in Er⸗ Letzterer Anregung gegenüber hat der Magistrat eingenommen und im Verminderung der für die Summen Berichterstatters

ren einzuleiten; 3) zur Deckung ö Etat einzusetzen.“ einen Antrag begründet und mann demselben widersprochen ö. Ausschusse zur Vorberathung überw erbel⸗

in den Etat letzterem Zeitpunkt würde nach kurzer genommen.

12. Marz Debatte

e folgte eine geheime Sitzung. übrigen Das Ballfest des Klubs d , . abzu⸗

stimmte die

e 61, bis zum 3. Januar einge

seiner Vorlage vom 14. November er. bezüglich der wissenschaftlichen

Abhandlungen.

neusprach die Summe von 4000 0 einzustellen. Es folgte die

beimischer Eltern, welche bis zur Aufnahme gemeldet seien, Schülern zu bevorzugen. sung der Vorlage an einen Ausschuß,

für außwärtige Schüler eintreten könne. Vorlage des Magistrats, betreffend die feste fechnischen Lehrerinnen, wurde nach kurzer Debatte zur Vorberathung überwiesen.

Magistrat in Gemeinschaft mit saale des Rathhauses des Magistrats die seitenß der Versammlung die

feierlich begehen will, Stadträthe Borchardt

Wetterbericht vom 31. Dezember, 8 Uhr Morgens.

Stationen. Wetter.

8 C. —= 40 R.

Temperatur in O Celsius

5

3 82 2 27 6 * Q 2 3235 * 6. 3 D 3 *

z bedeckt 3 heiter bedeckt Nebel Nebel bedeckt 2 bedeckt

Belmullet .. Aberdeen Christiansund Kopenhagen. Stockholm. aparanda. oskau ..

Cork, Queens⸗ town.. Cherbourg. K z 4 bedeckt H ö 5 Regen

. . z bedeckt winemünde 3 Dunst Neufahrwasser

0 0 0 0 =

6 82

Dunst Memel... 1 Riegen 4 hedeckt bedert I bedeckt 3 halb bed. flin halb bed. bedeckt Nebel 2 bedeckt

= SG O d ·

Münster .. Karlsruhe .. Wiesbaden. München .. Chemnitz.. Berlin ... K Breslau...

K Iꝛooltig 4

Uebersicht der Witterung.

Ein barometrisches Minimum, das gestern Abend bei den Hebriden lag, ist nordostwärts nach dem norwegischen Meere fortgeschritten, während das gestern erwähnte Maximum sich nach Ungarn fort⸗ gepflanzt hat. Auf, den Britischen Inseln ist der Luftdruck in starker Zunabme begriffen. Bei schwacher bis frischer südlicher und südwefsllicher Luftstrßmung ist das Wetter in Deutschland mild und trübe; in Norddeutschland ist fast allenthalben Regen gefallen; nur in den östlichen Gebietstheilen herrscht am Morgen noch leichter Frost.

Deutsche Seewarte.

Theater.

Ninigliche Schauspiele. Freitag: Opern- baus. 1. Vorstellung. Auf Allerhöchsten Befehl: Der Freischütz. Romantische Oper in 3 Alten von Carl Maria von Weber. Dichtung von , Kind (nach der gleichnamigen“ Erzählung

ugust Apel's). Dekorative Finrichtung vom Qben⸗ Brandt. Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. Anfang 74 Uhr.

Schauspielhaus. 1. Vorstellung. Sonder, Abonne⸗ ment B. 1. Vorstellung. Faust von Wolfgang von Goethe. Der Tragödie erster Theil. Die zur e n gehörende ustt von Anton Fürsten

dziwill und von Peter Joseph von Lindpaintner. . Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube.

ekorative Einrichtung vom Ober ⸗Inspektor Brandt. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend: Opernhaus. 2. Vorstellung. Ben⸗ vennto Cellini. Oper in 3 Aufzügen von de Wailly und Barbier. Deutsche Bearbeitung von Peter Cor⸗ nelius. Musik von Heetor Berlioz. In Seene ge⸗ setzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative Ein⸗ richtung vom Ober ⸗Inspektor Brandt. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. Anfang 76 Uhr.

2) Die Versammlung erfucht den Magistrat, zur Förderung des naturwissenschaftlichen Unterrichts, ähnlich wie beim

lich Unterricht, in den nächstjährigen Spetial⸗Etat Nr. 14 Vorlage, betreffend die Erhöhung des Schulgeldes für auswärtige Schüler der städtischen Neal⸗ schulen von 8h M auf 130 6 Ferner sollen nach der Vorlage des Magistrats die Direktoren angewiesen werden, diejenigen Kinder ein⸗ zu näher zu bestimmenden Terminen bei der Aufnahme vor auswärtigen Die Versammlung beschloß die Ueberwei⸗ welcher namentlich prüfen soll, ob nicht für alle höheren Anstalten eine Erhöhung des Schulgeldes Die hierauf folgende Anstellung

Zu den Vorbereitungen für die

. des Geburtstags Seiner Majestät des Kaisers, welchen der der Versammlung im

wurden

Stadtverordneten Seibert und

Die Haupt versammlung der 18707712 findet am Dienstag, den

vorhandenen Gewinne der Ausstell

Im Zirkus Renz finden e einiger Sonnabend und Sonntag, sowie einem Ausschuß je zwei Vorstellungen statt, die zweite um 74 Uhr beginnt. Fest⸗ auf 3, Tribüne und Sperrsi seitend II. Rang auf 1 und Schäfer, hat jeder Erwachsene das Kind unter

Schauspielhaus. 2. Vorstellung. Die Inng⸗ frau von Orleans. Eine romantische Tragödie in 1 Verspiel und 5. Aufzügen von Friedrich von Schiller. In Scene gesetzt om Ober ⸗Regisseur Max Grube. Anfang 795 Uhr.

Sonntag: Opernhaus. 3. Vorstellung. Die Afrikauerin. Oper in 5 Akten von Gigeomo Meyerbeer. Tert von Eugsne Scribe, deutsch von 3 Gumbert. Ballet von Paul Taglioni. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 3. Vorstellung. Der lange Vreuße. Schauspiel in 4 Aufzügen von Rudolph Stratz. Anfang 3 Uhr. .

Reues Königliches Opern- Theater (Kroll). Sonn—⸗ tag, den 3. Januar, Nachmittags 3 Uhr: Wilhelm Tell. Der Billet Verkauf zu dieser Vorstellung findet morgen in der Zeit von. 9 —– 10 und 12— 13 ühr im Königlichen Schauspielhause statt. Preise der Plätze: 3, 2, 150 S und 75 . Auf⸗ geld wird nicht erhoben.

Dentsches Theater. Freitag, Nachmittags 23 Uhr: Der Talisman. Abends 71 Uhr: Die versunkene Glocke.

(Teja. Fritzchen.

Sonnabend: Mor itaxi. Das Gwig⸗Männliche.)

Sonntag, Nachmittags 25 Uhr: Freiwild. Abends 7 Uhr: Die versunkene Glocke.

Berliner Theater. Freitag, Nachmittags 25 Uhr: Aschenbrödel. Abends 7 Uhr (außer Abonnement): Nenaissauce.

Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Aschenbrödel. Abends 75 Uhr (16. Abonnements⸗Vorstellung): König Lear.

Senntag, Nachmittags 23 Uhr; Aschenbrödel. = Abends 77 Uhr: Kaiser Heinrich.

Lessing Theater. Freitag, Nachmittags 3 Uhr (volksthümliche Preise): Der Derr Senator. Abends 75 Uhr: Jebem das Seine. Hierauf: Das Oelkrüglein.

Sonnabend: College Crampton. (Letztes Auf⸗

volksthümliche

treten von Georg Engels.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr

Preise)h: Die goldne Eva. Abends 71 Uhr:

Jebem das Seine. Das Oelkrüglein.

Residenz ˖ Thegter. Direltion: Sigmund Lauten. burg. Freitag: Die Frauenjäger. (Le Dindon.) Schwank in 3 Akten von Georges Feydeau, über—⸗ setzt und für die deutsche Bühne bearbeitet von Benno Jacobson. Anfang 76 Ubr. Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Ter Stellvertreter. . Remplagant.) Schwank in 3 Alten von W. Busnach und G. Duval.

Sonnabend: Die Frauenjäger.

Sonntag, Nachmittags 3 Ubr; Zu halben Preisen; Der Stellvertreter. Abends 76 Uhr: Die Frauenjäger.

Neurs Theater. Schiffkauerdamm 42. / 8. Direktion: Sigmund Laufenburg. Freitag: Marcelle. Komödie in 4 Akten von Vietorien Sardou. Für die deutsche Bühne bearbeitet. von Paul Lindau. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang 75 Uhr. Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Der Hüttenbesitzer. Schau—⸗ spiel in 4 Akten von Georges Ohnet.

Sonnabend. Sonntag e,. Tage: Marcelle.

Sonntag, Nachmlttags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Bocksprünge.

ö. in Verhandlung zu treten und eventuell das Enteignungsver⸗ a9

Jahre verheilt werden können, bereits einen Betrag in den nächst⸗ Nachdem der Stadtverordnete Jacohi ö Bildern aufweist. legeszuge der Germania, während der zweite Kriegers Heimkehr dar⸗ stellt. Herr Direktor Renz hat das Stück glänzend insceniert. In den drei Abend ⸗Vorstellungen gelangen die Lustigen Blätter‘ zur Aufführung. Es sei ferner darauf ,. daß in dem vornehm auggestatteten Foyer des Zirkus ein e gestellt ist, in welchem die zum ho jährigen Jubiläum des Instituts eingegangenen Ehrengaben ausliegen. Unter den zahlreichen Geschenken Fürstlicher Personen zieht eine goldene, mit Brillanten besetzte Taschen schwarzem Email das Wappen des Hauseg Savoyen zeigt, als das Präsent Seiner Majestät des Königs von Italien die Aufmerksamkeit besonders auf sich. Außerdem enthält die Sammlung eine kunstvoll ausgeführte Adresse der Stadt Hamburg, eine Reihe silberner und goldener Tafel⸗ und Rauchgeräthe sowie eine Anzahl reich verzierter Ehrenpeitschen von verschiedenen Geschenkgebern.

des Wagistrats: in Bezug auf das Grun stück Königstraße 1 bis 6 (Alte Post) das bis zum 1. April 1897 bestehende Provisorium noch auf ein Jahr zu , und die Räume des Grundstücks bis zu weiter zu

Mit der Erweiterung des Börsengebäudes auf dein Vieh. und Schlachtbofe erklärte sich die Versammlung einver⸗ standen, ebenso mit der Erwerbung des in der Warschauerstraße be⸗ e. eifenbahnfiskalischen Entwässerungskanals. Auf die öffent⸗

Genoffenschaft wird am Donnerstag, den 14. Januar, in den Fest⸗ räumen des „Kaiserhofs“ stattfinden. . von Theilnehmerkarten ausgegeben wird, so können nur solche Mel

Versammlung folgendem Antrag des Ausschusses zu: 1 Vie Ver dungen Berücksichtigung finden, die dem Klubeomits, W., Kronen sammlung nimmt Kenntniß von den Ausführungen des Magistrats in n ĩ

Einjährig⸗Freiwilliger Kampfgenossen Restaurant Friedrichst: aße 172 statt.

Der geschäftsführende Ausschuß der Ausst ellung hat beschlossen, die aus den. Serien A und B noch

(bis auf etwa 0 oo) ermäßigten Preisen in den nächsten Tagen ver⸗

kaufen zu lassen sodaß sich nochmals die Gelegenheit zu preiswerthen Antkäufen von Kunst und Gebrauchsgegenständen bietet.

von denen die erste um Für die Nachmittags · Vo rstellungen hat die Direktion die Eintrittspreise crmäßigt und zwar für Logen „S und Gaserie auf 50 4.

10 Jahren frei

der Kosten, welche auf mehrere

der Stadtverordnete Kyll⸗ hatte, wurde derselbe einem iesen. Es folgte ein Antrag

Der Antrag Majorltät an⸗

vermiethen. mit großer uhr, welche in

er Deutschen Schriftsteller⸗

Da nur eine beschränkte Amahl geöffnet. reicht werden.

Vereinigung ehemaliger von 1864, 1866,

Abends 8 Ühr, im ruts

5. Januar,

noch unbestimmt.

Berliner Gewerbe⸗

ungslotterie zu weiterhin erheblich

am morgigen Neujahrsiage, am an allen folgenden Sonntagen 4 Uhr,

ertranken.

auf 150, Außerdem sein Billet ein

jedes weitere

tz auf 2, Balkon

Recht, auf einzuführen;

Schiller · Theater. Freitag, Nachmittags 3 Uhr: Gin Wintermärchen. Abends 8 Uhr: Der Millionenbaner.

Sonnabend, Abend, 8 Uhr: Der Milliouen⸗ bauer.

Theater des Mestens. Kantstraße 12. (Bahn- hof Zoologischer Garten.) Freitag, Nachmittags z Uhr? Bei halben Preisen: Schiedsmann Hempel. Abends 71 Ubr: Mit aufgehobenem Abonnement: Zum ersten Male: Harakiri. Schwank in 41kten don Max Kempner⸗Hochstädt.

Sonnabend: Harakiri.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: Gräsin Lea. Abends 77 Uhr: Die wilde Jagd.

Wegen des Neujahrstages findet für die Freitag? Abonnenten die nächste Vorstellung Mittwoch, den 6. Januar 1897, statt.

Theater Anier den Linden. Behrenstr. ob / dJ. Dirertion: Julius Fritzsche. Freitag, Nachmittags 3 Uhr: Bei bis zur Hälfte ermäßigten Preisen: Der Zigeunerbaron. Operette in 3 Akten, nach einer Grzäblung M. Jokai's, von J. Schnitzer. Musik von Johann Strauß. Abends 76 Uhr: Der Schmetterling. Operette in 3 Akten (mit theil⸗ weiser Benutzung einer fremden Grundidee) von A. M. Willner und Bernh. Buchbinder. Musik von Carl Weinberger. In Seene gesegt von Julius Fritzsche. Dirigent: Herr Kapellmeister Korolanyi.

Sonnabend: Der Schmetterling.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bel halben Preisen: Der Mikado.

Sonnabend, den 9. Januar 1897: Erster großer Maskenball.

Thalia Theater (vorm. Adotyh Ernst Theater). Dresdenerstraße 72/73. Direktion: W. Hasemann. Freitag: Goldene Herzen. Schwank in 4 Akten von C. Karlweis. Hierauf; Das Wetterhänchen. (Weather or no.) Musika⸗ lisches Genrebild von Adrian Roß. Deutsch von Hermann Hirschel. Musik von Bertram Luard Selby. Anfang 71 Uhr.

Freitag, Nachmittags 2 Uhr: Drittes Opern . Enfemble⸗Gastspiel unter Leitung des Herrn Kapell⸗ meisters Carl Meyder. Don Juan. Oper in 2 Akten von W. A. Mozart.

Sonnahend und folgende Tage: Goldene Herzen. Hierauf: Das Wetterhäuschen.

Dentral - Thealer. Alte Jatobstraze 30. Direktion: Richard Schultz. Freitag: Emil Thomas a. G. Gine wilde Sache. Große Ausstattungs posse mit Gefang und Tanz in 6 Bilpern von WKW. Mannstädt und Julius Freund. Mustik von Julius Einödshofer. Anfang 71 Uhr. ; . und die folgenden Tage: Gine wilde

ache.

Konzerte.

Konzerthaus. Karl Meyder Konzert. Freitag, den 1. Januar, Abends 6 Uhr: Fest⸗

Konzert. Sonnabend, den 2. Jaruar,. Abends 7 Uhr: (Johann,

Operetten. und Walzer ˖ Abend.

dem anderen Geleis aufrecht erhalten.

Reichen berg, 31. W. T. B. ist die Schafwollspinnerei der Firma Anton Jaeger in Ruppersdorf heute früh vollständig niedergebrannt; der Schaden soll beträchtlich sein.

Joref und Eduard Strauß.)!

bietet und in zwei Abtheilungen ernste und heitere Episoden aus dem Soldatenleben, Volksscenen, Massenaufzüge, Gefechte und Tänze in

Der erste Theil schließt mit einem

eganter, über 2 im hoher Glasschrank auf⸗

Das Beresina⸗Vanoxam a ist am Neujahrstage und Sonntag, den 3. Januar, in den Tagesstunden gegen ein Eiatrittsgeld von 50

Braun schweig, 30. Dezember, Amtlich wird bekannt gemacht: Das Fa hrgel.eis Schandel ah Königslutter der Linie Braun⸗ schweig Magdeburg ist seit gestern Abend wegen einer

ö bei Skation 16,7 gesperrt. Der Betrieb wird auf

Damm⸗

Die Dauer der Störung ist

Dezember. Nach einer Meldung des

Plymouth, 30. Dezember. Heute fand an Bord des Schiffes ‚Dekta'“, welches bei Hafenarbeiten hierselbst verwendet wurde, eine heftige Dynamit-⸗Explosion statt. fanden sich 40 Leute;

. An Bord des Schiffes be— dasselbe sank alsbald, und zwei Personen

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Saal Zechstein. Sonnabend, Anfang 73 Uhr: Konzert des Violinvirtuosen Ossip Schnirlin,

Zirkus Renz. Karlstraße. (Inbiläums. Saison 1896197.) Freitag. 1. Januar 1897 (Neujahrsfeft), Sonnabend, 2. Januar, und Senn— tag, 3. Januar 1897, je 2 Fest⸗Borstellungen, Nachmittags 4 Uhr und Abends 79 Uhr. Freitag Nachmiltag: Zum letzten Male: Weihnachten im Zirkus Renz. Sonnabend und Sonntag Nach⸗ mittags: Auf vielseitiges Verlangen: Aufführung des großen militärischen Ausstattungsstückes: ES70/7E6; Abends 7 Uhr: Kolossaler Erfolg! Lustige Blätter! In beiden Vorstellungen: AufQ— treten der ersten Käͤnstler⸗Spezialitäten des Konti⸗ nents. der berühmten Original⸗

2 i ö D

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Ella Schmidt mit Hrn. Negie⸗ rungs -Assessor Karl von Harling (Wiesbaden). Frl. Gertrud Hahn mit Hrn. Privatdozenten Dr. jur. Ernst Hehmann (Pellschütz b. Koberwitz Breslau). Frl. Elle Gurlt mit Hrn. Landrath Richard Spendelin (Berlin Schrimm).

Verebhelicht: He. Amtsrichter und Lieut. d. R. Zedler mit Frl. Olga Stoerig (Namslau= Wongrowitz). Hr. Archidlakonus Laube mit Frl. Else Skirl Leipzig).

Geboren: meister Alfred Brandt (Berlin). Hrn. Pastor p. d. Heydt (Berlin). Hin. Werner von Man⸗ teuffel (BGrosland b. Polzin). Hrn. Hauptmann Frhrn. von Tschammer (Dresden). Hrn. Re—⸗ gierungs-Assessor und Bürgermeister Georg von Loeper (Saargemünd). Hrn. Ritterguts besitzer Goerlitz (Ndr.⸗Großhartmannsdorf, Kr. Bunzlau). Eine Tochter: Hrn. Pfarrer Dürselen (Berlin).

Gestorben: Hr. Prem -Lieut. a D. Bodo von Bülow (Chicago). Hr. Superintendent emer. August Walter (Gramsow). Hr. Geheimer Sanitäts⸗Rath und Ober⸗Stabesarjt a. D. Hr. Ludwig Stahmann (Charlottenburg) Hr. Fürstlich Schwarzburg⸗Nudol städtischer Kammerherr Frhr. Anton von Humbracht (Dresden). Hr. Mar von Wolfframsdorff (Breslau). Hr. Geheimer Bergrath und Ober Bergrath Alexander Moecke (Dortmund). Hr. Wirklicher Geheimer Dber⸗Reglerungs⸗Rath a. D. Hermann Stepyuhn (Potedam). Fr. Stadtrath Emilie Jordan, geb. Rohde (Magdeburg).

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Czpedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerel und Verlags Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen leinschließlich Börsen · Beilage).

Ein Sohn: Hrn. Regierungs Bau⸗

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

M 310.

Statistik und Volkswirthschaft.

Die soziale Zusammensetzung der Bevölkerung in Deutschland. II.)

Das Bild, welches in der gezeichneten Gestalt die Berufsgliede⸗ rung für das Deutsche Reich in seiner Gesammtheit darbietet, kehrt nun freilich nicht auch in allen seinen Theilen wieder; vielmehr kann man die Wahrnehmung machen, daß kaum auf einem anderen Felde der Bevslkerungsstatistik größere räumliche Verschiedenheiten hervor treten als auf dem der Beruféverhältnisse. Eine irgendwie zulängliche Erforschung der obwaltenden ᷓ. ist deshalb darauf angewiesen, zum mindesten auf die umfassenderen politischen Bezirke einzugehen. Geschieht dies und wird das Verhältniß der an den einzelnen Beruftz= klassen betheiligten Personen zur Gesammtbevölkerung ermittelt, so entjallen von je 100 Einwohnern auf:

Land⸗ Handel Dienste, wirth⸗ Industrie und Lohn⸗ schaft Verkehr arbeit

82

36,12 38,73 F 31,0 Sachsen .. 15, 58,0 Württemberg. 45,99 34,95 Baden. 42,4 34,8

. 38,20

kecklenburg . 48,7 25,7 Staat Ham⸗

39, 98 l 7,53

Die räumlichen Schwankungen, welche hier entgegentreten, er⸗ weisen sich als außerordentlich belangreiche. Namentlich sind die Ab- stände stark bei der , ,,. der Industrie, dem Handel und Verkehr erkennbar, während bei den übrigen drei Berufeklassen nur geringe Unterschlede bestehen. Die landwirthschaftliche Bevölke⸗ rung bewegt sich, auch wenn man vom hamburgischen Staate absieht, von nur 15 im Königreich Sachsen bis hinauf zu 48, 0 in MecklenW— burg, ist hier mithin mehr denn dreimal so ausgedehnt als dort; und in einem ähnlichen Verhältniß wie Sachsen zu Mecklen⸗— burg stehen innerhalb des Königreichs Preußen auch die Probinzen Rheinland und Westfalen zu Ost!⸗ und West⸗ preußen, Posen und Pommern. Mecklenburg und die genannten östlichen Probinzen Preußens gelten im Deutschen Reich bekanntlich als Ackerbauländer par excellence. In der That erreicht in diesen keine andere Berufsgruppe an Zahl der von ihr lebenden Personen auch nur annähernd diejenige der Landwirthschaft, Gärtnerei und Thlerzucht. Aber auch . sind die Zeiten vorüber, in denen mehr als die Hälfte der gesammten Bevölkerung dem landwirthschaftlichen Berufe angehörte.

Die Bichtigkeit der landwirthschaftlichen Bevölkerung hängt ohne Frage einerseits von Kulturverhältnissen des Bodens wie von der Art der Grundeigenthumsvertheilung und der Form ab, in welcher der landwirthschaftliche Betrieb vorherrschend ausgeübt wird; anderer⸗ seits und wohl noch in höherem Grade wirkt hierauf die Entwicklung ber übrigen Berufszweige ein. Namentlich ist die Ausbreitung der Industrie dafür maßgebend. Je mehr die landwirthschaftliche Be— Dölkerung es aufgiebt, sich neben der Bodenbestellung mit der An⸗ fertigung der verschiedensten industriellen Erzeugnisse zu befassen, je mehr diese alte nationale“ Hausindustrie unter dem Druck ker Maschinenthätigkeit und der sonstigen Vervollkommnungen der Technik von der eigentlichen berufsmäßigen Industrie verdrängt wird, desto mehr büßt zu Gunsten dieser durch den Zug in die Städte und in die Fabriken die landwirthschaftliche Gruppe ein. Die Entfaltung vor allen Dingen des industriellen und hier wieder namentlich der für den großen Markt arbeitenden industriellen Thätigkeit und daneben die der Verkehrs gewerbe und der übrigen Berufszweige wird daher im allgemeinen für den der . schaft verbleibenden Spielraum entscheidend. So kommt im Königreich Sachsen, in den preußischen Provinzen Rheinland, West⸗ falen, Hessen, Sachsen, Schlesien und Brandenburg, wo sich die Klasse der Land. und Forstwirthschaft verhältnißmäßig hre g erweist, die Industrie fühlbar zur Geltung und zwar so, daß ihr im Königreich Sachfen mehr als die Hälfte und in den genannten preußischen Pro⸗ vinzen mehr als zwei Fünftel aller Bewohner angehören, während in Bayern, Württemberg, Baden, Mecklenburg und in den übrigen mehr agrarischen Gebieten die industrielle Her dlkerung eine schwächere Ver⸗ tretung zeigt. .

Minder ansehnlich als in der Industrie treten die räumlichen Verschiedenheiten beim Handel und Verkehr auf. Auszunehmen sind allerdings das hamburgische Staatsgebiet und der Stadtkreis Berlin, welche durch eine reiche Besetzung dieser Berufsklasse (37,78 0½υ bezw. rund ein Viertel der gesammten Bevölkerung) hoch über das Mittel verhältniß emporragen. In dem übrigen Deutschland geht die Be—⸗ setzung von 14 bis zu knapp. 7 0lo herab. Daß in den Gebieten aus⸗ eprägter agrarischer Gestaltung mit ihren schwachen industriellen

nsätzen für den Handel noch kein so weites Feld besteht, ist wohl verftändlich, ebenso daß in den mehr industriell gearteten Ländern, die für den Weltmarkt arbelten, die Vermittelung des Handels in um— fassendem Maße erforderlich ist. .

Das Beutsche Reich giebt also je nach seinen Gebietstheilen für den beruflichen Aufbau der Bevölkerung eine außerordentlich wechselnde Gestalt zu erkennen. Neben den höchst belangreichen Abweichungen, welche die geschlossenen räumlichen Bezirke darbieten, bestehen nun aber noch solche und nicht minder bedeutsame, die aus der größeren oder geringeren Dichtigkeit des Zusammenlebens an den einzelnen Wohnplätzen entspringen. Einmal und in besonders augenfälliger Weise ennzeichnen sich die Städte und dag platte Land als scharfe Gegensätze. Jwar hat dies nichts mehr mit rechtlichen ,, zu thun, die einst städtischen und ländlichen An K ihre eigenthümlichen Aufgaben zuwiesen, diesen die Bestellung des Bodens und die Anfertigung einer Menge einfacher Geräthe und Erzeugnisse des Massenverbrauchs, für die der Boden die Stoffe hergab, überließen, jenen die kunstmäßige, durch zünftige Vorschristen geregelte Ausübung des Gewerbeflelßes und die Ver⸗ msttelung des weiteren Absatzes vorbehielten. Aber immer noch sind die wirthschaftlichen Bedingungen der Städte und des platten Landes ihatsächlich verschiedene, verschleden ist darum auch die Bevölkerung hier wle dort gegliedert. Freilich kann man, streng genommen, bei diefen Unterschieden nicht von Stadt und Land reden. Denn die städtische oder ländliche Verfassung der Gemeinde ist hierbei nebenfäͤchlich: ein kleiner Ort, der sich seinen geschichtlichen Stãädte⸗ namen und gewisse Rechte städtischer Verwaltung bewahrt hat, der sich aber wefentlich vom Betriebe Les Ackerbaues nährt, steht dem platten Lande viel näher als ein großes Fabrikdorf, in welchem für den Weltmarkt gearbeitet wird. Die Begrsffe von Stadt und Land sind flüffig geworden; für die Erkenntniß sozialer und wirthschaftsicher Vorgänge haben sie nur noch Werth, wenn sie aus der Dichtigkeit der Irftichen Ansiedelung, der Wohnplätze abgeleitet werden.

Bayern

D O

2 D 0 D

2 28029 8

) S. Nr. 309 d. Bl., Erste Beilage.

Sachsen⸗Altenburg 1895:

Berlin, Donnerstag, den 31. Dezember

Dem gegenwärtig üblichen Gebrauch entsprechend hat denn auch die deutsche Reichsstatistit die Ortsbevölkerung ö. e . der Unterscheidung von Städten und plattem Lande genommen und die Grenzlinie bei einer solchen von 2000 Einwohnern gezogen. Uebersieht man nun, was zu den städtischen und den ländlichen Ort⸗ schaften zählt, so wird es dem ersten Blicke erkennbar, daß zwischen beiden ein greifbarer Gegensatz in der ganzen, Beruf und Erwerbs- leben berührenden Zusammensetzung der Bevölkerung obwaltet. Dieser Gegensatz bekundet sich darin, daß in den . Orten die Land wirthschäft im allgemeinen eine unbedingt vorherrschende Stellung einnimmt, dergestalt, daß alle übrigen Berufsklassen Ie . zurũck⸗ treten, daß dagegen in den stäßtischen Wohnplätzen eine viel, größere Mannigfaltigkeit an Berufszweigen und dem gemäß eine größere Gleichmäßigkeit in dem Verhältniß der einjelnen Klassen zu einander offenbart. Eine Ausnahme hiervon bildet das Königreich Sachsen, wo zwar der Antheil der landwirthschaft⸗ lichen Bevölkerung gleichfalls mit der abnehmenden Größe der Orte zunimmt, aber die im ganzen Lande vorherrschende Industrie auch in den Orten mit weniger als 2000 Bewohnern noch erheblich stärker als die Landwirthschaft vertreten ist. Auf die verschiedenen Berufs⸗ klassen vertheilt sich nämlich die ortsanwesende Bevölkerung in den einzelnen Ortsgrößenklassen im Königreich Sachsen prozentual,

wie folgt: Beruftabtheilung Si, 2 55 Sorg 30 ö Bewohnern Landwirthschaft ... 10 3 ö 4 Handel und Verkehr. Ia. O,

Orte mit mehr als Orte m. wenig. als 2000

Häusliche Dienste .. ; Oeffentlicher Dienst ꝛc. 10, d Berufẽslose 8,3 6,6 ; 5,4.

Der Antheil der industriellen Bevölkerung an der Gesammtzahl

der Orts anwesenden ist hier am stärksten in den Orten mit über 2000 bis 20 000 Bewohnern, während der Antheil der vom Handel und Verkehr lebenden Personen mit der abnehmenden Größe der Orte gleichmäßig abnimmt. Die Klasse der nicht im Haushalt der Herr- =. lebenden Dienstpersonen für häusliche Dienste, einschließlich zohnarbeit wechselnder Art, ist mit ihrer an sich sehr niedrigen Ziffer ziemlich gleichmäßig vertreten; nur die Großstädte und die kleinen Orte mit weniger als 2000 Bewohnern bilden einen Gegensatz. Daß der Antheil des öffentlichen Dienstes und der sog. freien Berufsarten mit abnehmender Größe der Orte erheblich abnimmt, ist nicht nur durch das dazu gehörige Militär, sondern überhaupt durch das gesammte Beamtenpersonal bedingt, für welches sich das Thätig= keitsgebiet vorzugsweise in größeren Orten findet. Es war ja auch von vornherein anzunehmen, daß die nicht agrarischen Berufs—⸗ zweige, zumal. Handel und Verkehr, der öffentliche Dienst und die freien Berufsarten, um so mehr zur Bedeu⸗ tung gelangen, je mehr die städtische Eigenart durch die Verdichtung der Bepölkerung zur Entfaltung kommt und je mehr die Städte sich von einfachen Landstädtchen zu Kleinstädten, von diesen zu Mittel« und endlich zu Großstädten erweitern. In ununter— brochenem Gange nimmt auf diesem Wege im ganzen Reiche der An⸗ theil dieser Klassen zu und der der Landwirthschaft ab. Nicht so aus geprägt ist der Stufengang in der Industrie, welche auch im Reiche schon 1882 in den Kleinstädten . während bei dem Handel und den übrigen Berufsarten die Abstände zwischen den Groß und den Mittel- und Kleinstädten wieder belangreicher sind.

Welche eingreifende Bedeutung für die berufliche Gliederung der Bevölkerung die Art ihres örtlichen Zusammenschlusses hat, läßt sich schon , . aus den vorstehenden Ausführungen abnehmen. Die in diefer Richtung hervortretenden Eigenthümlichkeiten beschränken sich aber keineswegs nur auf den Beruf im allgemeinen, sondern äußern sich auch nach der besonderen Stellung, welche die an einem Beruf Betheiligten ausfüllen. Auf die örtliche Bewohnungodichtigkeit wird daher ebenfalls die Aufmerksamkeit hinzulenken sein, wenn nun⸗ mehr nach diesem Ueberblick über die Vertheilung der Erwerbszweige, aus denen die Bevölkerung ihren Unterhalt schöpft, die nähere Auf. gabe, die den Einzelnen hierbei zufällt, die Umstände, unter denen dies geschieht, des weiteren darzulegen sind.

5 9 9 9 1

Statistik der Aerzte in Deutschland.

In der neuesten Nummer der Deutschen medizinischen Wochen- schrift⸗ giebt der Statistiker Dr. G. Heimann im Anschluß an den soeben erschienenen Börner'schen „Reichs. Medizinal - Kalender für Deutschland' für das Jahr 1897, herausgegeben von Professor Eulen⸗ burg und Dr. Schwalbe, folgende Statistik der Aerzte, die wir ihres allgemein interessierenden Inhalts wegen ausführlich wiedergeben.

Dle Zahl der Aerzte im Deutschen Reich ist, wie seit einer Reihe von Jahren, auch 1896 nicht unerheblich gestiegen. Sie betrug Anfang November d. J. 24000 j. Zum Vergleich seien die Zahlen der zehn vorhergehenden Jahre aufgeführt; diese betrugen für 1856 16292, 1887 16 864, 1888 17690, 1889 18 467, 1890 18 846, 1891 ig 536, 1592 26 506, 1893 21 521, 1894 22 287, 1895 23099. Seit dem Jahre 18856 hat die Zahl der Aerzte also um 7708 oder 47,2 vom Hundert, seit dem Vorjahre um 911 oder 3,9 vom genommen. Wenn wir dazu übergehen, zu ermitteln, wie viel Aerzte in den einzelnen Staaten waren, so ergiebt sich, daß in Preußen 1896 14351, 1895 13 775, i894 I3 357, 1893 12 361, 1895 12074. 1891 114487, 1596 11 6069, 1889 10 667, 1883 10 186, 1887 9699, 1886 9347 Aerzte waren und die Zunahme derselben seit 1386 5004 oder 53,5 vom Hundert, feit dem Vorjahre b73 oder 4,1 vom Hundert beträgt. In Bayern waren 1895 2643 Aerzte gegenüber 26559 im Vor⸗ jahre. Die Zunahme beträgt also für das letzte Jahr 84 oder 3, vom Hundert. In Württemberg waren S800 Aerzte vor⸗ handen gegenüber 784 im Vorfahre; . für das letzte Jahr 16 oder 2,5 vom Hundert. In Sachsen war Hie * der Aerzte 1711, im Jahre 1896 1766, die Vermehrung beläuft demnach auf 5 oder J2 vom Hundert. Für Baden, dag im Vorjahre einen Rückgang lum 3) zu verzeichnen hatte, ist im Jahre 18965 ein Zu⸗ wachs um 72 (8, vom Hundert) ö, es beläuft sich die Zahl der Aerzte dort auf 934. Erheblich ist die Vermehrung in

ffaß Lothringen; dort ist die Zahl der Aerzte von 661 im Jahre 1I895 auf 722 oder um g, 2 vom Hundert gestiegen,. Es waren ferner in Hefsen 1855: 571, 1896: 609, Ham burg, 1835 469, 1896: 506, Mecklenburg⸗Schwerin 1895: 248, 1896: 264, Braunschweig 1395: 218, 1856: 236, Sachsen⸗Weimar 1895: 173, 1896: 187, Olvenburg 1895: 144, 1896: 138, Anhalt 18953 146, 1896: 127, Bremen 1895: 120, 1896: 125, Sach sen⸗Coburg⸗Gotha 1595: 1063, 18965: 98, Sach sen⸗ Meiningen 1895: 89, 1896: 90, 71, 1896: 73, Lübeck 1895: 58, IIgd6: 63, Lippe Detmold 1896: 49, 18963. 50, Reuß jüůngere Linte 1895: 48, 1896: 50, Schwarzburg-Rudolstadt 1895: 37. 1896: 39, Mecklenburg⸗Strelitz 1895: 35, 18963: 37, Waldeck 1895: 28, 1896: 33, Schwarzburg⸗Sondershausen 1895: 31, 1856; 3, Schaumburg-Lippe 1895: 18, 1896: 19, Reuß ältere Linie 1535; 7, 1896: 19 Aerzte. Eine Abnahme hat also

) Die Wundärzte II. Klasse sind in diesem Jahre nicht mit ein gerechnet.

undert zu⸗

1896.

nur in Oldenburg und Sachsen Coburg⸗Gotha stattgefunden; in Schwarzburg ⸗Rudolstadt ist keine Veränderung .

Von den preußischen Pinrovinzen hat, wie im Vorjahre, die

Rheinprovinz am meisten Aerzte: 2208; 1895 waren dort 2117 sodaß eine Vermehrung um 91 oder 43 vom Hundert zu verzeichnen ist. An zweiter Stelle steht der Stadtkreis Berlin, die Zahl der Aerzte ist daselbst 1896 bis auf 2077 gestiegen. Sie betrug 1886 1193, 1887 1218, 1888 1300, 1889 1398, 1890 1460, 1891 1615 1892 1636, 1893 1799, 1894 18834, 1895 1978; es hat also seil 1886 eine Zunahme um 884 oder 74 vom Hundert, seit dem Vorjahre um 89 oder 5 vom Hundert stattgefunden. Zu Berlin ist noch ein Theil der in den Vororten, besonders Charlotten⸗ burg, Schöneberg ꝛc., verzeichneten Aerzte zu rechnen, weil die⸗ selben in an Berlin angrenzenden oder zum theil zu dieser Stadt ge⸗ hörenden Straßen wohnen. Charlottenburg hat jetzt 212, Schöneberg 64 Aerzte. Von den übrigen Vororten haben: Lichterfelde 20. Rix⸗ dorf 19, Dalldorf 14. Pankow 14, Lichtenberg 12, . 11, Nieder⸗ Schönhausen 10, Weihensee 19, Wilmersdorf 9, Zeh endorf (mit Schweizerhof) 8, Friedenau 7, Tempelhof ?, Friedrichshagen 7, Rummelsburg 56, Biesdorf 6, Britz s, Lankwiß 6, Köpenick 5, Friedrichsberg 4, Neu⸗Rahnedorf 4 Adlershof. Tegel, Friedrichsfelde, Hohen ⸗Schönhausen, Schmargendorf, Grunewald, Reinickendorf, Rummelsburg je 3, Halensee 2 Aerzte, Wannsee, Schlachtensee, Johannisthal, Treptow, Stralau, Grünau, Ober Schönweide, Nieder⸗ Schönweide, Malchow, Hermsdorf, Herzfelde, Mariendorf, Marien⸗ felde, Südende, Plötzensee, Gütergotz, Großbeeren je 1 Arzt. In Woltersdorf und Walbmannelust ist kein Arzt. Von den übrigen Provinzen folgt, wie in den Vorjahren, Schlesien, wo die Zahl der Aerzte während des letzten Jahres von 1521 auf 1565 gestiegen ist, demnächst Brandenburg mit 1303 (1895: 1191), HesfsenNassau mit 1154 (1895: 1666), Sach sen mit 1133 (18595: 1128), Hannover mit 1111 (1895: 1102), Westfalen mit 1027 (1895: 10601), Schleswig⸗Holstein mit 619 (1895: 602), Pommern mit 663 (1895; 548), Ostpreußen mit 578 (1895: oßch, Posen mit 499 (1895: a. Westpreußen mit 449 (1855: 439), Sigmaringen (Hohenzollern) mit 26 (1895: 28) Aerzten. Es hat also in allen Provinzen, mit Ausnahme von Sigmaringen, die Zahl der Aerzte zugenommen. Wenn wir die deutschen Städte, welche, abgesehen von Berlin, über 100 0009 Einwohner haben, ins Auge fassen, so kommen in München auf 107 174 Einwohner 523 Aerjte, in Hamburg auf 625 557 Einwohner 487 Aerzte, in Breslau auf 373 140 Einwohner 447 Aerzte, in Leipzig auf 358 448 Einwohner 368 Aerzte, in Dresden auf 334 66 Einwohner 354 Aerzte, in Frankfurt a. M. auf 229 299 Einwohner 292 Aerzte, in Köln auf 321 548 Einwohner 257 Aerzte, in Königsberg J. Pr. auf 172758 Einwohner 218 Aerzte, in Han= nover auf 7609 550 Ginwohner 215 Aerzte, in Charlottenburg auf 132 383 Einwohner 212 Aerzte, in Straßburg auf 155 313 Ein⸗ wohner 179 Aerzte, in Stuttgart auf 158373 Einwohner 174 Aerzte in Halle a. S. auf 116307 Einwohner 167 Aerzte, in Magdeburg auf 214557 Einwohner 160 Aerzte, in Düsseldorf auf 176024 Einwohner 146 Aerzte, in Stettin auf 146731 Cinwohner 135 Aerzte, in Nürn-= berg auf 162 380 Einwohner 120 Aerzte, in Danzig auf 120 639 Ein⸗ wohner 118 Aerzte, in Bremen auf 141 937 Einwohner 104 Aerzte, in AÄachen auf L160 439 Ginwohner 95 Aerzte, in Braunschweig auf 115 125 Einwohner 4 Aerzte, in Altong auf 148 944 Einwohner S5 Aerzte, in Chemnitz auf 160 991 CGinwohner 31 Aerzte, in Elberfefd auf 139 168 Einwohner 71 Aerzte, in Dortmund auf III 235 Einwohner 71 Aerzte, in Barmen auf 127 002 Einwohner 61 Aerzte, in Krefeld auf 167 278 Einwohner 50 Aerzte. Es ergiebt sich hieraus, daß neben der Einwohnerzahl noch andere Momente die Zahl der Aerzte beeinflussen, wie das Vorhandensein einer Universitãt, Garnison ꝛe. ö

Nachdem nunmehr die vorläufigen Ergebnisse der i,, vom 2. Dezember 1895 veröffentlicht sind, war es möglich, diese einem Vergleich der Anzahl der Aerzte mit der Ein⸗ wohnerzahl zu benutzen. Es entfallen auf 10 9 ,

erzte

(iss6i (887

im Deutschen Reich 3,97 3,60 in Preußen 3,83 Bayern 4,19 Sachsen 401 Württemberg 3,38

Baden 4,64

Hessen 5.19

Mecklenburg⸗ Schwerin 3,96

Elsaß ˖ Lothringen ... 3,80

Samburg 6,30

Bremen 6.37 5,16

K / 7,56 5,88 5,60

r bie übrigen kleineren Staaten schwankten die Zahlen zw ischen 1 (Waldeckj und 2.82 (Reuß ältere Linie).

Von den preußischen Probinzen hat Hessen⸗Nassau die höchsten Zahlen (6,57 aufzuweisen, dann Schleswig⸗Holstein (4,81), Branden⸗ durg (4.523), Hannover (4,59), Rheinprovinz C432), Sachsen (4.18), Sigmaringen (z,. 34, Pommern (5, 835. Westfalen (3,80), Shlesien bd), Mestpreißßzeñ (3651), Ostpreußen (2.38), Posen (2,78). In Berlln kommen auf 16 G60 Einwohner 12, 33 Aerzte (1891: 1009, 18387: 8, 70).

Nicht ohne Interesse ist auch ein Vergleich der Zunahme der Aerzte mit der der Bevölkerung in der Volks zählun göperiode 1896 / 35. Es betrug in dieser Zeit

ö die Zunahme der der Aerzte Bevölkerung r 5,70 o

5, 86 4,42 446 7, 42

o,

*

Sachsen Württemberg Baden

D de D Dee m D = = en, e,

a a a a 9 2 2

den preußischen Regierungsbezirken: Potsdam Vannover ;

Düsseldorf ö . Münster 169. 1065 . Während diese Regierungsbezirke den größten Bev lkerungszuwachs hatten, findet Ich der geringste verzeichnet für die Regierungsbezirke

Liegnitz und Gumbinnen. Es betrug; die Zunahme der Aerzte

2

82 *

der Bevölkerung

in Liegnitz 12.9 0/0 1,5 O/o in Gumbinnen. 26, 1 0iso 1885 9/9 Die Bevölkerung von Sigmaringen ging in der Volkszäblungsperiode 1590/55 von 66 085 auf 63 121 zurück, berminderte sich alse um 964 oder 1, 45 Mo; die Zahl der Aerzte ging von 29 auf 28 zurück, also um 1. Die Vertheilung der Aerzte auf den Flächenra um des Reiches weist je nach der Wohlhabenheit und Dichtigkeit der Be- völkerung erhebliche Differenzen zwischen den einzelnen Staaten und