am glũcklichsten felungen, weil bier die
werden und weil man auf die
einen schweren hätten erproben können. des Räthsels ihrer
Dichter umgangen hat, gur versuchen. Herr Stall, Romberg, hätte mehr und mehr Liebenswürdi Geftalt des
zen glaubh
niedrigen
gut zur Geltung. Die
rztes mit wohlthuendem Humor unkleidete. . Theater des Westens.
Das Lustspiel Der Militãrstaat⸗ und Thilo von Trotba, welches früher
erfolgreiche Aufführungen erlebte, Aufführung auf freundliche Aufnahme. dem Militärleben entnommen lustigen Inhalt und
sonen auch zumeist oberflächlich, ihre Bekanntschaft, weil sie alle Menschen sind. Der
die Aufgabe zu,
das Gemüth Zuschauer
der
lungen angesehen werden. Tüchtiges dar, sondern Herr
eine
Vallentin, der prächtige komische
standen Vogel
und Bach (Gutsbesitzer Nordmann); (Resi),
Im Königlichen Opernhbause
komische Oper „Fra Diavolo“ führung: Fra Schmidt;
ierauf folgt das Ballet . Slavische Brautwerbung‘, in welchem die men Dell Era und Urbanska auftreten.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Carl Nie— Wie die Alten sungen“ gegeben. Frau Schramm; Sophie: rst Leopold: Herr Molenar. heagters mußte für diese Kaiser Heinrich“ wird heute, am Mittwoch und am Sonntag Abend, Fenaiffance“ dagegen morgen, am Donnerstag und Sonnabend zur Aufführung gelangen. roßer Bühnensaal in seinem Schmuck von Tannenzweigen und
Ein französisches Ensemble. Gastspiel wfrd unter Lei⸗ 8 tung des Impresario Théodore de Glaser im Lessing-Theater Es handelt sich bei diesem die der deutschen eit geben werden,
manns Lustspie
der Hauptrollen lautet: Hanne:
Lindner; Eleonore: Fräulein Hausner;
Der Spielplan des Berliner Woche folgende Abänderung erfahren:
vom 25. bis 30. Januar stattfinden. Gastspiel um eine Vereinigung von
die französische Schauspielkunst in tretern kennen zu lernen. Bühne“, der schon bei
stehen. nerin sein. ersten Mal in Berlin
Theater die erfolgreichsten Novitäten
8 . Morgens.
so
r Darstellung fällt bei die vom Dichter ia abt ni in eister Linie stehenden Belustigung zu vernachlãssigen. Sinne darf die Aufführung im Theater des Westens als durchaus ge⸗ Nicht nur die einzelnen Darsteller boten ; auch das Zusammenspiel schnellem Tempo lobenewerth. Im Vordergrunde der Darstellung aus dem Chokoladenfabrikanten schuf. und die Ries (Fabrikdirektor) aber nicht weniger erfreulich war das naturwahre Spiel und anmuthige Wesen der Bamen Ella Gabri (Asta) und Wenck (Mathilde Haller). gefüllte Haus spendete vielen und wohlverdienten Beifal.
Charge Herren Rohland (Kommissiong. Rath Haller),
amela. Fräulein Rothauser; ; . Fräulein Dietrich; Banditen: die
haben
macht
gelangt morgen Auber s ĩ in folgender Besetzund zur Auf— Diarolg: Herr Philipp; Lord Cookburn: Herr Lorenzo: Herr Sommer; Herren Krolop und Lieban.
Künftlern, Reichshauptstadt zum ersten Mal die eren ren
t vom 11. Januar,
äden geschickt verknüpft harmonĩische Verschmelzun Charakter und =. noch hoffen konnte. — Di tand, da der Stoff feblte, an dem ste ihre Kraft n Fräulein Dumont gab die vornehme Frau des Gelebrten mit künftlerischer Zurückhaltung; aber die 23 ung Handlun konnte die
e Darsteller aussch
goweise,
ellerin eben auch der heimlich geliebte Leichtigkeit in der Unterhaltung eit in seinem Wesen zeigen müssen, um die äbrerischen und tapferen Edelmanng mst dem braven ? zu machen. Herr Suske brachte als Professor von hoff die Ruhe des Gelehrten und die Milde des altlichen Gatten ; n glücklichste Rolle der die gutmüthige Aufrichtigkeit und ungenierte Derbheit eines alten
hatte
ven Gustap von Moser bereits im Neuen Theater ĩ fand bei seiner vorgestrigen ersten dieser neuen Bühne bei den Zuschauern eine gleich Die 6 Tbeaterstũcke, deren Stoffe nd, s t den lomischen Verwickelungen gemüthvoll Anheimelndes, wodurch ihre Wirkung vertieft und ihnen Dauer verliehen wird. Ist die Charakteriftik der handelnden Per⸗ man doch gern im Grunde gute und herzige solchen Lustspielen igte Wirkung auf
alle
über
vornehmfsten Antoine, der Begründer der Freien seinem ersten Besuch in Berlin alsseitige Anerkennung gefunden hat, wird im Mittelpunkt dieser Gesellschaft Marcelle Josset, eine Künstlerin von Ruf, wird seine Part⸗ In Jean Coquelin werden wir bei diefer Gelegenheit zum einen Sprossen der berühmten Künstlerfamilie Coquelin kennen lernen. Camille Dum nv, der Jahre lang im Vaudeyille⸗ in ihren tragenden Rollen
Wetterberi
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Stationen.
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in O Celsius — 40R.
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X23 * 7
Belmullet .. Aberdeen Christiansund Kopenhagen. Stockholm
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Temperafur
Cork,. Queens⸗ . Cherbourg. . 1 mburg .. winemünde Neufahrwasser Memel
Paris....
—— — 2 — d — t N , — E ,
Uebersicht der Witterung.
D 0 O0 do oO Oct = O
—
Der höchste Luftdruck liegt über dem Finischen Busen, während West⸗Europa von einer umfang⸗
reichen Depression überdeckt wird. Ostseegebiet, sowie an der see dauert die lebhafte östliche fort, wogegen Winde aus östlichen Richtungen
im Binnenlande nur wehen. In
Im südlichen deutschen Luftströmung
Nord⸗
schwache
Deutschland ist das Wetter kalt und trübe, ohne nennenswertbe Niederschläge. Nur an der ostdeutschen Küste, wo die Temperatur bis 18 Grad unter Rull
liegt, herrscht heitere Witterung. dauert die milde Witterung fort.
In Frankreich
Deutsche Seewarte.
Theater. Koͤniglithe
haus. 11. Vorstellung. Fra Diavolo.
Schauspiele. Dienstag: Opern⸗
Komische
von
Da
Svprache zur Au
des eln e welche der Im Baron
machen, we
werden soll. Sodann
rr Guthery, Venedig, Der Zigeunerbaron
Kräften in
in welchem die Chorwerke
dem etwas
neben
Mittwoch, Mittags 12 Uhr, lle, Frãulein
der natürlich
Musik⸗Zeitung“ In die sem
war bei W. Mauke, und Inftrumental. Virtuosen gogische Artikel. komponisten, Berichte über
nungen der Literatur,
Baumbach Künstleranekdoten 2c.
Das gut
Stuttgart koftenfrei.
Die Besetzung
Fräulein Mittwoch daselbst halten wird.
druck machte. Der gesetzt, und bereits
Ver ⸗ wog das jugendliche Glement
von Anfang an
Dper in 3 Akten von Auber. Text von Eugsne Scribe, bearbeitet von Carl Blum. Scene gesetzs vom Ober · Regisseur 2 Dekorative Einrichtung vom Si , n ne. Brandt. Dirigent: Musikdirekter Steinmann. — Slavische Braut werbung. Tanzbild von Emil Graeb. Masik komponiert und arrangiert von P. Hertel. (Mit Einlagen von J. Brahms) Dirigent: Herr Bennhold. Anfang 74 Ubr.
Schauspielhaus. 12. Vorstellung. Wie die Alten sungen. Lustspiel in 4 Aufzügen von Karl Rie⸗ mann. In Scene gesetzt vom Ober ⸗Regisseur Max Grube. Anfang 74 Ühr.
Mittwoch? Opernhaus. 12. Vorstellung. Ben⸗ venuto Cellini. Oper in 3 Aufzügen von de Wailly und Barbier. Deutsche Bearbeitung von Peter Cor⸗ nelius. Musik von Hector Berlioz. Anfang 71 Ühr.
Schauspielbaus. 13. Vorftellung. Die Jour nalisten. Lustspiel in 4 Aufzügen von Guftav Freytag. Anfang 71 Ubr.
Dentsches Theater. Dienstag: Die ver— sunkene Glocke. Anfang 7 Uhr.
Mittwoch: Die versunkene Glocke.
Donnerstag: Die Wildente.
Ferliner Theater. Dienstag: Renaiffauce. Anfang 74 Uhr.
Mittwoch: Kaiser Heinrich.
Donnerstag: Nenaiffauce.
Lessing Theater. Dienstag: Wer war's? Anfang 75 Uhr.
Mittwoch: Wer war's?
Donnerstag: Wer war's?
Residenz · Theater. Direktion: Sigmund Lauten burg. Dienstag: Die Franenjager. Le Dindon.) Schwank in 3 Akten von , . Feydeau, übersetzt und für die deutsche Bühne bearbeitet von Benno Jacobson. Anfang 74 Uhr.
Mittwoch und folgende Tage: Die Frauenjäger.
Nenes Theater. Schiffbauerdamm 4a. / 6. Virektion: Sigmund Lautenburg. Dienstag: Marcelle. Komödie in 4 Akten von Victorien Sardou. Für die deutsche Bühne bearbeitet von 8 Lindau. In Scene gesetzt von Sigmund
utenburg. Anfang 7 Ubr. ö
Mittwoch und folgende Tage: Marcelle.
Sonntag, den 17. Januar: Matince. Zum ersten Male: Junge Ehe. .
— —
bat der .
K 2 . . . die jum , . 6 dessing · Theater kommen * Ein
wird am Schluß dieser Woche erfolgen. Theater Unter den Linden wird, nachdem die . Audran'sche komische Oper Gilette von Jarbonne⸗
aufführung erfahren, ein Cyclus aller oder doch der meisten Operetten von Johann Strauß Den Anfanß dieser Vorstellungen wird die Operette Indigo⸗ che in großer Ausstattung mit Ballets gegeben ; sollen sich die folgenden des Kompanisten anschließen: Der Karneval in Rome, Die Fleder⸗ Der lustige Krieg. Eine Nacht in und Jabuka“y. werden ergf alt vorbereitet, neu insceniert und mit alle
n Hauptrollen besetzt sein.
Der Sängerbund des Berliner Lehrervereins (Dirigent: , . Felix Schmidt) veranstaltet zur Feier seines 10 jährigen? Be⸗ tehens am 21. Januar in der Philharmonie ein großes Konzert, e . Das Liebesmahl der Apostel von Richard Wagner und „Heinrich der Finkler von Fr. Wüll ner zur Auf⸗ führung gelangen. Als Solisten wirken mit: Frau Professor Schmidt⸗ Köhne, sowie die Herren van Eweyk, H. Grahl und P. Schilf.
Bei dem Or gelvortrag in der Marien-Kirch e am nãchsten wirken Fräulein Johanna Haacke aus in
maus“, „Prinz Methusalem ,
arianne de Beaulleu und uer mit. Der Eintritt ist frei.
Die von Carl Grüninger in Stuttgart herausgegebene Neue brachte in den sechs Nummern des verflosfenen Quartals eine poetische Novelle von Peter zählungen von Clara Nast und H. von der Rhön, ferner musikgeschicht · liche Essavys. Auszüge aus neu erschienenen Memoiren von Musikern, einen interefsanten Aufsatz über die Harmonik Richard Wagner's von Biographien von 3 Komponisten, von Vokal⸗ m Den weiteren Inhalt bildeten Texte für Lieder⸗ neue Nachrichten über das Musikleben der Gegenwart, Urtheile über Erschei⸗ Besprechungen neuer Musikalien, heitere , . von Rheinbaben volljog, wie. Die zahlreichen Musik. Beilagen boten aus— gewählte Klavierstücke, Lieder, sowie ein Duo für Violine und Klavier. Probenummern der Neuen Musik- Zeitung? L versendet die Verlags buchhandlung von
Mannigfaltiges.
Herr Professor Linde, dessen Methode zur Verflüs sigung der atmosphärischen Luft“ so berechtigtes Auffehen erregt, hat seinen Apparat der alten Urania“ (Inbalidenstraße) für zwei Vor— träge zur a nz gestellt, welche Herr Dr. Spieß morgen und am
a
Das Ballfest des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller fand am Sonnabend in den Räumen des Reuen Königlichen Opern-⸗Theaters (vormals Krolh statt, dessen
uirlanden bunter elektrischer Glähkörper Beginn des Balles war auf 87 Uhr an in der elften Stunde
volllählig, welche zusammengekommen war, um Tanzfest dieses Winters zu begehen.
eine sehr rege. sich der Vorhang der Bühne und eröffnete den Ausblick auf einen sich über den ganzen stattlichen Raum des Garten, in dessen Mitte ein Springbrunnen plaͤtscherte. Im Hinter⸗ grunde des Gartens, zu welchem vom Saale aus teppichbelegte Treppen führten, war der Königliche Qpernchor in altdeutscher Tracht aufgestelst, um zunächst die Kücken sche Festpolonaise vorzutragen, nach deren Klängen die Gäste, von einer Schaar von Lanzknechten angeführt, in langem
Bũ s zesetzt ist, 9 hnen werken ern ne ehr ist, e ö Feftstellung
eine Wieder ins zusam
zur Aufführung vorbereitet. Werke
Die n,. n ersten
Guinea
essant.
Herr Organist Paul unde,
Rosegger sowie Er⸗
Porträtè) und musikpäda. Rheydt, Konzertwerke,
Opern und
(Preis vierteljährlich Carl Grüninger in
und
unterbrochen. einen festlichen Ein⸗
war die Gesellschaft das erste öffentliche Unter den Theilnehmern über⸗ und die Tanzlust war daher Gegen Mitternacht erhob
worden.
odiums hinziehenden
Schiller ˖ Theater. Dienstag, Abends 8 Uhr:
Der Pfarrer von Kirchfeld. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der Millionenbauer.
Theater des Westens. Kantstraße 12. (Bahn hof Zoologischer Garten.) Dienstag: Der Militär⸗ ftaat. Anfang 75 Uhr.
Mittwoch: Der Militäãrstaat.
Donnerstag: Der Militärstaat.
Freitag: Ter Militärstaat.
Theuter Anter den Linden. Behrenstr. S / g. Direttion: Julius ritzs Dienstag: Der Schmetterling. Operette in 3 Akten (mit theil⸗ weiser Benutzung einer fremden Grundider) von A. M. Willner und Bernh. Buchbinder. Mußt von Carl Weinberger. Anfang 74 Ühr.
Mittwoch: Der Schmetterling.
Thalia ⸗ Theater (vorm. Adolph Ernst Theater. Dres denerftraße 72/73. Direktion: W. Hasemann. Dienstag; Fran Lientenaut. Vaudeville in 3 Akten von Paul Ferrier und Antony Mars. Deutsch von Hermann Hirschel. Musik von Gustap Serpette und Victor Roger.
Mittwoch und folgende Tage: Frau Lieutenant.
Zentral Theater. Alte Jakobstraze 30. Direltion: Richard Schultz. Dienstag: Emil Thomas a. G. Sine wilde Sache. Große Ausstattungg. posse mit Gesang und Tanz in 6 Bildern von W. Mannstädt und Julius Freund. Mußt von Julius Einöde hofer. Anfang 73 Uhr.
Mittwoch: Eine wilde Sache.
Sonnabend, den 16. Januar: Neu einstudiert: Eine tolle Nacht.
Konzerte.
Ronzerthaus. Karl Meyder⸗ Konzert.
Dienstag: Ouverturen ‚Das eherne Pferd“ von Auber, „ Semiramiden von Rossini, Le Cad“ von Thomas. Waljer Mein Ideal⸗ von Blon. Cavatine“' für Violine von Raff (Herr Schmidt⸗ Reinecke). Ungarische Rhapsodie Nr. 2 von Lißzt. Weber's letzter Gedanke“ für Cornet A- Piston von Fuchs (Herr Werner).
der Deutschen Gesells Naturkunde wird am nächsten Bürgersaal des Ratbhauses), lichen Vortrag halten über bunden mit Demonftrationen. ein Besuch des Berliner Aquariums unter Führung des Direktorz Dr. Hermes statt.
Dem Zoologischen Garten
Tho rn, 9. Januar. Kiesgrube ein. getödtet, ein vierter erlitt einen Beinbruch.
Rath haus in Anwesenheit des Präsidenten des Reichs. amts Dr. Boediker feierlich eingeweiht.
meister Dr. Strau Reichs⸗Versicherungẽgmts Dr. Boediker, welche dankte. An Seine Majestät den Kaiser und eistertes Huldigungs Telegramm abgesandt. estessen statt, welches einen glänzenden Verlauf nahm. Die Bürger. schaft veranstaltete Abends ein Festmahl.
London, 10. Januar. dem Hilfsfonds zur Bekämpfung der Hungersnoth in In dien beigesteuert.
Sevilla, den gewöhnlichen Wasserstand gestiegen und überfluthet die Straßen Promenaden. Die Eisenbahnverbindung mit Madrid ist infolge der Ueberschwem mung Auch die Flüsse Henares und Faram a sind ans den Ufern getreten.
Chur, 9. Januar. Zizers von einer 20 Ställe sind, wie W. T. B.“ Ein Verlust an Menschenleben 33 Familien sind obdachlos.
Kristianstad (Schweden), 9. Januar. wurden in der hiesigen Gegend zwei von heftigem Getöse begleitete Erd stöße verspürt, welche Thüren und Fenster erzittern machten.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten
insi ö
aft für volkstbümli iltwoch. * Abend *
ads 8 Uhr (im r Kustos Dr. Tornier einen öffent. Das Entstehen der Thierarten ', per. Am darauffolgenden Sonntag findet
bat die glücklich verlaufene
deutsche Expedition in das bieher unbekannte Innere von Neu- werthvolle Bereicherungen hat dem Garten zwei junge Kafugre und zwei schenk gemacht. Bekanntlich fehlen in Polynesien alle Raubthiere von denen vielleicht die dortigen Haushunde abstammen önnten. Es muß also angenommen werden, daß diefe Sausthiert von irgend woher eingeführt worden sind. Die Kasuare sind noch nicht bestimmt worden, kennt von Neu. Guineg nicht weniger als sechs Formen diefer Vöõng l, von denen wahrscheinlich jede einzelne ein beschränktes Gebiet bewol nn
gebracht. Herr Tappenbec hunde zum Ge— besonders inter. Auftralien, auf Neu⸗ Guinea und
und damit auch die wilden
Die letzteren sind zoologis
weil sie noch das Jugendkleid tragen. Man
In Seyde bei Leibitsch stürzte eine Drei Arbeiter wurden, dem W. T. B. zufolge,
10. Januar. Heute wurde das pig neuerbaute , . w .
er Regierungs⸗Präsident W. T. * 3 die
eihe des prächtigen Gebäudes. Alsdann überreichte der Bürger⸗
den Ehrenbürgerbrief an den Präsidenten dez r in herzlichen Worten König wurde ein be— Nach der Feier fand ein
Die Königin bat 5090 Pfd. Sterl. zu
8. Januar. Der Guadalquivir ist um 9 m über Von den Behörden wird überall Hilfe geleistet.
Bei starkem Föhn wurde beute das Dorf heimgesucht; 20 Häuser und meldet, ein Raub der Flammen ge⸗ ist nicht zu beklagen.
Feuersbrunst Heute früh 3 Uhr
Beilage.)
Dirkus Renz. Karlstiaße. ¶ Jubilaums Saison 1896/97.) Dienstag, Abends 71 Ubr: Gala Vorstellung. Kolossaler Erfolg! Lnustige Blätter?! Neue Einlage. Original! Leuchtende Karrikaturen Kavalkade. Aus dem equestrischen Theil des Programms sind besonders herborzuheben: 6 Trakehner Fuchshengste, in Freiheit dress. u. . D Herrn Hugo Herzog. Das Non plus ultra afler Pferdedressur. Chicago, Rapphengst, dress. und ge⸗ ritten von dem berühmten Schulreiter Mr. Gaberel. Außerdem Auftreten des phänomenalen humo⸗ riftischen Rechengenies Mr. Inandi (als Gash). Mittwoch, Abends 74 Uhr: Lusftige Blätter! Auftreten des phänomenalen humoriftischen Rechengenies Mr. Juaudi (als Gast).
Familien⸗Nachrichten.
Berloht: Frl. Maria Katharina von Arnim mit Hrn. Gerichts⸗Assessor und Sec. ⸗Lieut. d. R. = mann von Nordenskjöld (Berlin). — Frl. Mar⸗ garete von Winterfeld mit Hrn. Rittergutsbesitzer und Prem ⸗Lient. d. R. Wilhelm von Massom (Neustettin Groß⸗Volz). — Frl. Elisa Simmer⸗ macher mit Hrn. Lient. d. R. Adolf Gontard Estancia la Germania und Buenos Aires). —
rl. Johanna Unverdorben mit Hrn. Fabrik⸗ esitzer Dr. Hans Sauermann (Dahme, Mark).
Geboren: Ein Sohn: rn. Major von ö. (Rastatt)t. — Hrn. Hans von Götz (Hobhen⸗ bocka).— Hrn. General⸗Major Grafen zu Eulen⸗ burg (Königsberg i. Pr.). — Hrn. Landrath Dr. Engelhard (Johannisburg. — Eine Tochter: Hin. Amtsrichter Ulke (Frankenstein). — Hrn. Prem. ⸗Lieut. Hermann Pinder (Berlin).
Gestorben; Hr. General Major a. D. von Uth⸗ mann (Wiesbaden). — Hr. Konsistorial⸗Rath und ir D. Wilhelm Krafft (Bonn),. — Hr.
olizei⸗Lieut. Hans Große (Berlin). — Hr. Kanzlei Rath Wilhelm Elden (Breslau). — Hr. Geheimer Regierungs-Rath a. D. Rathjen (Schleswig).
Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.
Verlag der Exypedition (Scholz) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlage⸗ Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sieben Beilagen
leinschließlich Börsen Beslage). (483)
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
M 8.
Erste Beilage
Berlin, Montag, den 1J. Januar
Berichte von dentschen Fruchtmãrkten.
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16,60 16.30 1440 15,33 14,69 15,80 15,30 16,20
Landshut Insterburg Grauden Franffurt a. Oder Stargard. Neuß Strauhing Regensburg Meißen 1 lauen i. V. . d //
16,80 15.09 1633 15,50 16,20
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Landshut Insterburg Grauden . rankfurt a. Oder k =. . . Straubing Regene burg Meißen ; 1 Plauen i. V. .
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Landsõbut Insterburg. Grauden rankfurt a. Oder targard Neuß. Straubing . Regensburg Meißen. irnga. . lauen i. V.. k
13,09 13,92 13,00 1400
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13,74 12.90 12,60 14,00 12 80 13,80 1453
1484 12,00 12,60
2 . . 13,0 13,12
Landshut Insterburg Graudenz ; rankfurt a. Oder targard. Neuß. Straubing Regensburg. Meißen ö Plauen i. V. H
10,99
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10343 12386
Preusßischer Landtag. Haus der Abgeordneten.
14. Sitzung vom 9. Januar 1897.
Auf der Tagesordnung steht die Besprechung der am Freitag verlesenen und beantworteten Interpellation der Abgg. Dr. Stephan-⸗-Beuthen und Stanke 3 über die Auflösung politischer Versammlungen in Oberichle ien, in denen die Redner sich nicht der deutschen Sprache bedienten.
Ueber den Beginn der Debatte ist vorgestern berichtet worden.
Abg. Dr. Stephan ⸗Beuthen (3entr): Das Urtheil des Ober⸗ Verwaltungsgerichts stellt den Gebrauch der fremden Sprachen in Versammlungen als berechtigt hin, es sei denn, daß der Gebrauch in fraudem legis benutzt werde, um der Polizei die Ueberwachung unmöglich zu machen. s ist in den betreffenden Fällen aber nicht nachzuweisen. Wenn der Beamte das Wasserpolnische verstand, aber nicht das Hochpolnische, so hätten die in der Versammlung an⸗ wesenden Personen ja den Redner auch nicht versteben können; dann hätte die tzanzze Versammlung gar keinen Zweck gehabt. Der Unterschied zwischen Wafferpolnisch und Hochpolnisch i nicht größer als der jwischen Berliner und gutem Dentsch. Redner geht nochmals uf das Urtheil des Ober⸗-Verwaltungegerichts ein, welches die in Oberschlesten vorgekommenen Fälle vollkommen treffe, und bestreitet, daß eine hochpolnische Agitation zum Zwecke der Loslösung polnischer Landestheile bestebe. Wenn . von Zedlitz dem Zentrum Mangel an Nat onalgefühl vorgeworfen habe, so könne ihm vorgeworfen werden, daß er einen Mangel an Gerechtigkeitsgefübl beweesen habe. In Oberschlesien überwiege die Zahl der polnisch sprechenden Katholiken; es sei deshalb durchaus nicht auffällig, daß ein polnisches Weihnachtostũck aufgeführt werden solle.
Abg. Dr. Krause (nl): Es sind manche Dinge hier zur Sprache gebracht worden, die zur Interpellation gar nicht gehören. Dazu rechne ich auch die Anführung des F 8, in Bezug auf den ich allerdings auch wünsche, daß daz im Reichstage zugesagte Gesetz über die Aufhebung des selben balbigst ergehen möge. Es handelt sich nur um die Frage, ob Verbote von Versammlungen zulässig sind, wenn polnisch gesprochen wird. Die Verkächtigung der Berichte der Be⸗ amten war ganz unangebracht. Die drei Falle, welche vorgebracht sind, 6 wohl die drei einzigen, die vorgekommen sind. Ber Fall in
euthen scheidet aus, weil die Versammlung von dem Vorsitzenden i dlossyn und nicht von der Polizei aufgelöst wurde. In Wieschowa st die Auflösung wahrschein lich auf Grund des F 8 bes Vereine Eseßes erfolgt. Eg bielbt alfo nur der Fall in Beneschau übrig. Das Urtheil des Obei⸗Verwaltungszgzerichts stellt keine Rechtsgrund 6 auf, sondern spricht nur über den einzelnen Fall, dessen That. estand allein entscheidend ist. Ob nicht in Beneschau eine Aesicht vorgelegen hat, das Ueberwachungsrecht illusorisch zu machen, können wir hier nicht entsche den, auch wenn wir mehrere Tage darüber ver andeln. Glaubt man, daß Unrecht geschehen ist, fo soll dagegen
Beschwerde erhoben werden. Wenn trotz der schwebenden Gerichts ⸗ verhandlung bier die Interpellation eingebracht wird, so will man nur damit politisch Kapital herausschlagen. Wenn die nationalpolnische Agitation zugenommen bat, so liegt die Schuld daran, daß man nicht zeitig genug energisch dagegen vorgegangen ist. Bei einer energischen A-wehr solcher Agitationen wird die Regierung unsere Unterstätzung finden. Die Gesetzgebung reicht auch dazu vollkommen aus, sie braucht nicht verschärft zu werden. Die ganze Interpellation ist ein Schlag ins Wasser gewesen; die Mehrheit des Hauses ist sich darüber einig, daß in Preußen nach Recht und Gesetz gehandelt werden soll und daß ein Zuwiderhandeln dagegen nicht festgestellt ist.
Abg. Motty (Pole): In Oberschlesien wird seit Jahrhunderten polnisch gesprochen; da kann man doch nicht von einer fremden Sprache reden. Die Polizeiverwaltung geht mit großer Schärfe gegen die Polen vor in allen ehemals polnischen Landestheilen. Redner wendet sich gegen die Ausführungen der einzelnen Redner und bestreitet, daß eine großpolnische Agitation in Oberschlesien vor handen sei. Die Leute in Oberschlesien sind, führt er aus, sich ihrer Nationalität und ihrer Muitersprache bewußt geworden und vertheidigen sich gegen die Angriffe der preußischen Bebõrden. Wenn die Agitation aus den öffentlichen Versammlungen verdrängt würde, so würde sie sich in die Heimlichkeit flüchten und viel gefährlicher werden.
Abg. Woleczyk (Zentr.) bestreitet, daß die wasservolnische Sprache sich von der bochpolnischen unterscheide. Die Pflege der Muttersprache sei in Oberschlesien in der Schule nicht gestattet; wo solle sie anders gepflegt werden als in Vereinen, deren eine Menge entstanden seien, um die Leute vor der Sozialdemokratie und vor dem Schnaps ju bewahren, indem man ibnen edlere Erbolungen biete? Was solle es nun bedeuten, daß man die Auffübrung barmloser polnischer Theaterstücke verbiete?
Abg. Rickert (fr. Vag ):; Es handelt sich um eine Frage nicht der Politik, sondern lediglich des Gesetzes. Dberschlesien wird allerdings ein preußijcher Landestbeil bleiben; dagegen wird niemand Widerspruch erheben. Ein Vertreter Oderschlestens. Derr Szmula, bat es auf das bestimmteste zurückgewielen, daß seine Freunde irgend- wie von Preußen loskommen wollen. Solchen bindenden Erklärungen gegenüber sollt, man doch nicht mit Jweiseln kommen. Daß jeder polnische Mitbürger deutsch lernen möge, wäünsche ich im Jateresse der Leute selbst ebenfalls. Ader auf dem Gediet des Vereins. und Versammlungrechts liegen die Müttel dicht, um dafür Propaganda zu machen. * wäre ein verfebltes Mittel. den Leuten die deutsche Sprache beizubringen. Seit dem PVolengeseß ist das Verbältniß von Polen und Deutschen nicht besser geworden. Ich dabe das Gegentbeil wahrgenommen und auch konserdatide Männer siad der Meinung., daß die Pelengesetze nicht den beabsichtigten Grfelg gedadt da ken. Ga dandelt sich bier nickt um den Schaß des Staates gegen gefädi liche Glewente, sondern um die anz badung dez Vereiakeezetzeß gegen die Polen, denen gegenüber man Augnadmemaßtegela anwendet. Ich freue mich daß Herr Krause namens feiner Freunde erklärt dat, das die desteden den Gesetze vollkommen ausreichen. Daz int auch meln Meinung. Ich
1897.
hätte mich gefreut, wenn der Minister erklärt hätte, daß er die Gründe des Ober⸗Verwaltungègerichts in seinem Erkenntnisse von 1856 voll⸗ kommen theilt. Seine Gründe decken sich aber nicht mit denen des Erkenntnisses. Hätte der Minister auf das Ergebniß der verwaltungs⸗ gerichtlichen Verhandlungen vertröstet, so wären wir befriedigt ge⸗ wesen. Aber er ist weiter gegangen, er hat eine Verschärfung der ge⸗ seßzlichen Bestimmungen angeregt. Wir haben mit Rücksicht auf die. Erklärung des Reiche kanzlers davon Abstand genommen, das Vereins⸗ wesen im Bürgerlichen Gesetzbuch zu regeln. Wir wollen warten, trotz aller reaktionären Bestrebungen, die sich bemerkbar gemacht baben. Ohne Widerspruch von seiten der Regierung babe ich die Eiklärung abgegeben, daß wir die Worte des Reichskanzlers dahin auffassen, daß keine reaktionären Maßregeln bezũglich des Vereint gesetzes ergriffen werden sollen. Aber man hört nichts davon, daß dieses Versprechen eingelöst wird. Der Minister des Innern erklärt dagegen, daß er auf dem Wege der Gesetzgebung Abhilfe schaffen will, wenn die Prüfung der Verhältnisse ergeben sollte, daß die gesetzlichen Be= stimmungen nicht ausreichen. Liegt der preußischen Regierung daran, einen Konflikt mit dem Reichstage hervorzurufen? Diejenigen, welche sich einbilden, daß sie den Reichstag, wie er jetzt ist, niederdrücken können, müssen mit dem Staatsstreich rechnen. Bei den nãchsten Reichstagswahlen wird trotz der Agitation des Bundes der Landwirthe eine Aenderung nicht eintreten in politischer Beziehung. Das Bei⸗ spiel von Hamburg und Sachsen mit ihren schärferen Verei sgesetzen zeigt, daß trotzdem die Sozialdemokratie triumphiert. Mit dem Polizeistock und mit kleinlichen Maßregeln wird man politisch nichts ausrichten, auch nichts bezüglich der Germanisierung.
Minister des Innern, Freiherr von der Recke:
Meine Herren! Ich habe mich gestern, glaube ich, so unzwei⸗ deutig über die der Interpellation zu Grunde liegenden Verhältnisse ausgesprochen, daß ich keinen Anlaß finde, diesen Ausführungen noch etwas hinzuzufügen. Das gilt auch für die heute hier angeregten, aber nicht nothwendig mit der Inteipellation in Verbindung stehenden Gebiete, insbesondere von dem auch von anderen Rednern gestreiften Punkt der Modifikation des 5 8 des Vereinsgesetzes, den soeben auch der Herr Abg. Rickert wiederum hervorgehoben hat. Es wird selbst der Beredsamkeit des Herrn Abg. Rickert nicht gelingen, mich bei dieser Gelegenheit aus der für mich gebotenen Reserve herauszudrängen, und ich kann dem Herrn Abg. Rickert nur anheimstellen, die Ent⸗ wicklung der Dinge abzuwarten. (Bravo! rechts) Wir haben ja aller Wabrscheinlichkeit noch die Freude, die Herren noch recht lange hier zu sehen, und es wird sich schon rechtzeitig heraus= stellen, mit welchen Absichten sich die Königliche Staats regierung hinsichtlich der Regelung des VBereinswesens trãgt. Hinsichtlich des von mehreren Rednern auch heute wieder berührten Unterschiedes zwischen dem wasserpolnischen und dem hochpolnischen Idiom will ich nur noch bemerken, daß ich eine veigleichende Zu⸗ sammenstellung einer großen Anzahl von Worten beider Idiome babe machen lassen, welche ich denjenigen Herren, die sich für diese Frage interessieren, zur Verfügung stelle. Sie werden, glaube ich, daraus entnehmen, daß meine Behauptung die richtige gewesen ist.
Was mich eigentlich dazu veranlaßt hat, mir noch das Wort zu erbitten, meine Herren, das sind Punkte allgemeiner Natur. Der eine be= zieht sich auf eine Aeußerung des Herrn Abg. Kirsch, der in meiner Meinung nach durchaus unzulässiger Weise hier die Glaubwürdigkeit von Be—⸗ amten bezweifelt hat. Zu meiner großen Freude hat sowohl Herr Abg. Freiherr von Zedlitz, als auch Herr Abg. Dr. Krause be—= reits erklärt, daß es auch nach ihrer Auffassung vollständig unzulãssig ist, den treuen preußischen Beamtenstand in dieser Weise anzugreifen. Daß Fehler hier und da einmal vorkommen seitens der Beamten, das wird keiner bestreiten wollen, und das bestreite ich am aller⸗ wenigsten, der ich vielfach Gelegenheit habe, in diese Sachen Einblick zu gewinnen. Ich halte es aber für vollständig unthunlich und un— billig, daß man aus einem einzelnen Vorgang die Berechtigung her— leitet, den ganzen Beamtenstand anzugreifen. (Sehr richtig! rechts.) Wir haben alle Veranlassung, unsere Beamten hoch zu halten, um welche uns alle Länder beneiden. Um so bedauerlicher ist es, wenn aus dem hohen Hause einer der Herren Veranlassung nimmt, die Beamten herabzusetzen und die Glaubwürdigkeit derselben zu be⸗ zweifeln. (Sehr richtig! rechts.)
Meine Herren, ich möchte nun noch eingehen auf eine Aeußerung, die zunächst von dem Herrn Abg. von Heydebrand gemacht worden ist und die nachher angeklungen ist in den Reden der freikonservativen und der nationalliberalen Partei. Meine Herren, der Herr Abg. von Heydebrand wies darauf hin, daß nach seiner Meinung in Oberschlesien, welches früher keine großpolnische Agitation gekannt habe, sich die Anzeichen mehrten für das Wachsen einer solchen. Er sprach dabei der Königlichen Staatsregierung das Vertrauen aus, daß dieselbe ver⸗ stehen werde, diesen Agitationen gegenüber mit Erfolg vorzugehen. Meine Herren, ich freue mich, konstatieren zu können, daß die König⸗ liche Staatsregierung mit dieser Auffassung des Herrn von Heyde⸗ brand sich in der erfreulichsten Uebereinstimmung befindet. (Bravo! rechts)
Ich kann es nicht leugnen und habe gestern auch schon darauf bingedeutet, daß es namentlich auch in Oberschlesien an Anzeichen für ein Wachsen der Agitation im großpolnischen Sinne nicht fehle. Sie zeigen sich auf den verschiedensten Gebieten des öffentlichen Lebens. Sie zeigen sich in den Vereinen, in Versammlungen, auch in den Schulen und namentlich auch in der Presse. Die Königliche Staatsregierung ift der Meinung, daß diesen Agitationen mit aller Energie entgegengetreten werden muß. (Bravo! rechts) Es geht nicht an — und das gilt zu gleicher Zeit in bervorragender Weise natürlich auch von den eigentlich volnischen Landestheilen —, daß sich bier gewissermaßen ein Staat im Staat bildet. Es geht nicht an, daß die Bevölkerung dergißt, was sie sein soll, daß sie das Bewußtsein verliert, preußisch zu sein. (Sebr richtig! rechts und bei den Nationalliberalen Meine Herren, sollte diese Bewegung nicht nur eine ganz vorübergebende sein, sollte sie fortbestehen oder gar sich mebren und stärken, so ist die Königliche Staatsregierung sest ent schlossen, mit allen ihr zu Gebote stebenden Mitteln energtich da⸗ gegen einzuschreiten. (Bravo! rechts und bei den Nationalliberalen.)
Aba. Dasbach (Zentr.): Der Minister hält seine Beamten für glaubwürdiger als die Angaben eines Abgeordneten, der Augenzeuge
der Vorgänge war. Dagegen wandte sich der Abg. Kirsch; einen