⸗ 56 ö ö. . 4 5 ö Kö . . . ; . . ö. ö.. . 9 4 ( J . .
..
Stadtrath, unbesoldeten Beigeor setz liche Amtsdauer von sechs Jahren zu bestätigen.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und e em, f n r, m r,
Der bisherige Privatdozent an d ĩ i München Dr. * ö. ö
zu Göttingen, und
der Maler Julius Bergmann zu Karlsruhe i. Baden zum ordentlichen Lehrer an der Kunst⸗Akademie zu Düsseldorf
ernannt worden.
Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. ;
Der Thierarzt Arnold Grimme ist zum Königlichen Kreis⸗Thierarzt ernannt und demselben die Kreis⸗Thierarzt⸗
stelle für den Kreis Melsungen übertragen worden.
Den Domänenpächtern Wiechm ann zu Rehden und Krause zu Fiewo, Regierungsbezirk Marienwerder, ist der
Charakter als Königlicher Ober⸗Amtmann beigelegt worden.
Ju st i ⸗Ministe rium.
Der Rechtsanwalt Dr. Jo natha in ö. b. M. ist zum dandes aumburg a. S; eines Wohnsitzes in Burg b. M., ernannt
Notar für den Bezirk des Qber⸗Landesgerichts mit Anweisung j worden.
Angekommen:
. Seine , der kommandierende IV. Armee⸗Korps, General der Kavallerie von Hänisch.
abrikbesitzn Hermann Mantels daselbst als eten der Stadt Gumbinnen fur die ge⸗
ochschule Ack ichard Mollier ist zum außerordent⸗ ichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universitãt
General des
Nichtamtliches.
Deuntsches Reich.
Preußen. Berlin, 15. Januar.
In der am 15. d. M. zunächst unter dem Vorsitz des Vize⸗Prasidenten des Staats⸗Ministeriums, . des Innern Dr. von Boetticher und sodann des Königlich bayerischen , von Lerchenfeld⸗Koefering abgehaltenen Plenarsitzung des Bundesraths wurde den Gesetzentwürfen für Elsaß-Lothringen über das Stempelwesen und die Gebühren in Verwaltungsangelegenheiten, über die Erhebung von Abgaben behufs Deckung der Ausgaben der
andelskammern und über die k des Landeshaushalts⸗
tats für 1897/98. — ferner dem Ausschußantrage, betreffend Abänderung des Etats der Zoll⸗ und Salzsteuerverwaltungs⸗ kosten für Mecklenburg-Schwerin, — der Vorlage, betreffend die zollfreie Ablassung von Eisbunker⸗Rahmen,⸗-Ringen und Deckeln hei der Verwendung zum Schiffsbau, — sowie dem Antrage Preußens wegen Ergänzung des Bundesrathsbeschlusses vom 14. Dezember 1876, betreffend die statistische Aufnahme der Dampfkessel, — die Zustimmung ertheilt. Den zu⸗ ständigen Ausschüssen wurden überwiesen: der Nachtrags⸗ antrag Preußens, betreffend die Ausführung des Börsengesetzes vom 22. Juni 1896, und der Entwurf eines Gesetzes, be⸗ treffend den Servistarif und die Klasseneintheilung der Orte. Eine Nachweisung der Veränderungen im Bestande, des als Eigenthum des Reichs festge⸗ stellten Grundbesitzes wurde vorgelegt. Von einer Mit⸗ theilung, betreffend Veröffentlichungen der Kommission für Arbeiterstatistik, wurde Kenntniß genommen. Außerdem wurde über die Seiner Majestät dem Kaiser zu unterbreitenden Vor— schläge wegen Besetzung von Stellen bei den Disziplinar⸗ kammern sowie über verschiedene Eingaben Beschluß gefaßt. SHeute hielten die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Handel und Verkehr und für Justizwesen, sowie der Aus⸗ schuß für Handel und Verkehr Sitzungen.
Das Staats-Ministerium trat heute Nachmitta
2. Uhr im Reichstagsgebäude unter dem Vorsitz des . . Fürsten zu Hohenlohe zu einer Sitzung en.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath. G i hessisch. Munisterial⸗Virektor Hr. Dittmar gt . e .
abgereist.
Laut telegraphischer Meldung an das Ober⸗Kommando der Marine ist S. M. S. „Stosch“, Kommandant Kapitän
zur See Thiele (August), gestern von Corfu nach Venedig in See gegangen.
Reuß j. L.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Ober⸗-Regierungs—⸗ Rath, Kammerherr von Meding hat sich behufs Theilnahme an den Sitzungen des Bundesraths nach Berlin begeben.
. Elsasz⸗Lothringen.
Der Kaiserliche Statthalter Furst zu Hohenlohe⸗ Langenburg ist am Mittwoch Abend von erh . Straßburg eingetroffen.
Oesterreich⸗ Ungarn. Der Minister
Berlin an.
Das österreichische Abgeordnetenhaus
erbau⸗Ministeriums.
unlautere Reklame überhaupt erlassen werden
mit, der Gesetzentwurf, betreffend die Betheiligung O Jreichs an der
Genehmigung des Kaisers erhalten. Frankreich.
, T. B.“ erfährt, der Minister des Aeußern kom men, betreffend Tunesien, welches dem neuerdings mit anderen Ml enen ähnlich sei,. Der Minister
arthou machte Mittheilung von den besonderen
getroffen worden seien.
Loubet mit 205 Stimmen wiederum zum Praͤsidenten. Rußfzland. .
Ministers des Auswärtigen werde ernannt werden.
Spanien.
den Vereinigten Staägten in Verhandlungen gestanden, für unbegründet erklärt. Auch der Minister⸗-Präsident Canovas del gastillo bestreite, daß von einer Anordnung von Reformen für Cuba die Rede sei.
Niederlande.
Aus dem Haag wird dem „W. T. B.“ berichtet: am Mittwoch Abend hätten einige Personen vor der Wohnung des spanischen Gesandten die Marseillaise gesungen und Kundgebungen zu Gunsten der spani schen Anarchisten veranstaltet. Die Polizei habe die Untersuchung der Angelegen⸗ heit, welcher übrigens wenig Bedeutung beigelegt werde, in die Hand genommen.
Türkei.
Nach einer Meldung ber „Times“ aus Konstantinopel vom 13. d. M. wäre . Pascha zum Kommandanten des VI. Armee⸗Korps (Bagdad) ernannt, worden. Zugleich mit seiner Ernennung habe Fuad Pascha den Befehl erhalten, binnen 48 Stunden dorthin abzugehen; er habe jedoch die Annahme des Postens abgelehnt.
ö Aus Athen wird demselben Blatte berichtet, einem Telegramme aus Kreta zufolge wären daselbst weitere Unruhen und Mordthaten vorgekommen. Die Erregung nehme unter Christen wie Mohamedanern zu; türkische Bauern wanderten in die befestigten Städte.
Griechenland. In Athen wurden, wie „W T. B.“ erfährt, in der Nacht zum Donnerstag in griechischer Sprache abgefaßte Aufrufe der Jungtürken angeschlagen, worin die Unter— stützung der Griechen angerufen wird.
Serbien.
Auf die Ansprache des Minister⸗Präsidenten Simitsch bei der vorgestrigen Neujahrsgratulation der Regierung er⸗ widerte, dem W. T. B.“ zufolge, der König: Er schenke der Regierung volikommenes Vertrauen und hoffe, mit ihrer Hilfe im Laufe des Jahres Serbien auf den Weg einer normalen Entwickelung zu führen. Im Laufe des Tuüges stattete der König in Begleitung des Königs Milan dem Metxo— , und dem Minister⸗Präsidenten Simitsch einen Be⸗ ab.
Montenegro.
Anläßlich der Feier des 200jährigen Bestehens der Dynastie Petrovic-Njegosch wurden vorgestern Abend in Cetinje die sterblichen Ueberreste des Begründers der Dynastie, des Metropoliten Danilo, in Gegenwart der Fürstlichen . in der Kathedrale ausgestellt und Gebete verrichtet.
estern wurde in Anwesenheit der . . des diplomatischen Korps und der staatlichen ürden⸗ träger ein Requiem abgehalten. Hierauf wurde der Sarg in feierlichem Zuge von den Mitgliedern der fürstlichen Familie und den Generalen zu dem Grahdenkmal getragen. Die Truppen bildeten Spalier. Nach der Einsegnung der Leiche hielt der His Metropolit eine Rede, in welcher er die hohen Tugenden des Begründers der Dynastie hervorhob. Später wurde, wie „W. T. B.“ meldet, in der Kathedrale ein Tedeum zelebriert, worauf der Für st Nikolaus eine Ansprache an das Volk hielt, in welcher er an die zweihundertjährigen Kämpfe erinnerte, die, dank dem brüderlichen Geiste ware Fürsten und Volk, von sehr großem Erfolge gekrönt gewesen seien. Der Fürst versprach alsdann, treu den Traditionen seiner Ahnen zu bleiben, rief den Segen Gottes auf Montenegro herab und dankte der russischen Brudernation für ihr Wohlwollen und ihren Schutz sowie den befreundeten Souveränen und Völkern fur das dem Lande leichfalls bewiesene Wohlwollen; schließlich versprach der . sein Leben dem Volke 9 weihen. Aus dem ganzen
ande hatten sich zahlreiche Theilnehmer an der Feier in Cetinje eingefunden.
g . Alien. Aus Manila wird gemeldet, der General Polavieja sei eifrig mit der eendigung der . .
Angriff auf Cavite beschäftigt, bei welchem von der Seeseite her Kriegsschiffe miteingreifen sollten. —
kinister. des Auswärtigen Graf Goluchowski tritt, wie die „Wiener Ztg.“ 33 heute seine Reise nach
nahm gestern den Etat des Eisenbahn⸗Ministeriums unver⸗ andert an und begann sodann die Berathung des Etats des i Der Ackerbau⸗Minister Graf Ledebur widerlegte die Angriffe des Abg. Stefanowicz gegen die Verwaltung der griechischorientalischen Religionsfonds in der Bukowing. Ver Abg. Patt ai interpellierte wegen Ein⸗ bringung einer Novelle noch vor Inkrafttreten des neuen Straf⸗ ffir, nach welcher Strafbestimmungen gegen leicht⸗ inniges Börsenspiel und die Verleitung dazu, . egen kl. ollten. Der Handels⸗Minister Freiherr Glanz von Eicha theilte ester⸗ Pariser Weltausstellung, habe die
In dem gestern abgehaltenen Ministerrath theilte, wie ̃ des ano taux daß Spanien das französisch⸗-spanische Ab⸗ unterzeichnet habe, Mächten ab⸗ des rn a hB⸗ regeln, welche auf Vorschlag des Oberen Gesundheittz⸗ raths angesichts der im Orient herrschenden Epidemien
Der Senat wählte gestern den bisherigen Präsidenten
Die „Russische Telegraphen⸗Agentur“ meldet; es verlaute aus authentischer Quelle, daß vorläufig kein Adjunkt des
Dem „W. T. B.“ zufolge wird in Madrider Blättern die Nachricht der New⸗Yorker „World“, Spanien habe mit
hätten die spanischen Truppen 180 Todte und 60 ,, seien 170 derselben gefangen genommen, 400 deportiert und i er gel ruf . eines von dem General
en Aufrufes ö hätten sich 2000 Aufständische
ine weitere amtliche Depesche aus Manila meldet
Aufständischen seien bei Bustos in der Provinz Heft nnn geschlagen worden und hätten 107 Mann verloren; der oberste Insurgentenführer Eu sebio Roque sei gefangen ge= nommen worden.
9
Parlamentarische Nachrichten.
Die Berichte über die gestrigen Sitzun Reichstages und des Hauses . . ö finden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.
— In der heutigen (1653.) Sitzung des Reichstages welcher der Staatosekretär . Innern, en e enn, Dr. von Boettich er beiwohnte, wurde die zweite Berathung des , für 1897/98, und zwar beim Etat des Reichsamts des Inn ern fortgesetzt.
Der . Freiherr von Buol ertheilt vor der weiteren 1 des Etats das Wort zur Beantwortung der Angriffe des Abg. Schön lank (Soz.) .
Königlich sächsischen Geheimen Regierungs⸗Rath Dr. Fischer: Der Abg. Schönlank hat auf eine, Bemerkung des Staatssekretärs daß die Koalitionsfreiheit der Arbeiter im vollen Umfange aufrecht erhalten werde, an einzelnen Beispielen nachzuweisen gesucht, daß dies in Sachsen nicht der Fall sei, und daß dort das Vereinsrecht mit doppeltem Maße gemessen werde. Sein Material an doch sehr gering gewesen sein, sonst hätte er nicht nach dem alten Ladenhüter, on der Auf. lösung des Gesangvereins „Frohe Sänger‘ zurückgegriffen, der ent- ken seinem ursprünglichen Namen sich mit öffentlichen Angelegen⸗
eiten befaßt hat und mit anderen Vereinen in Verbindung getreten ist. Mit der von dem Abg. Schönlank, angeführten Statistit 9j es eine eigene Sache. Was nützt uns die Zahl der verbotenen Versamm⸗ lungen und der Wortentziehungen, wenn wir nicht wissen, wie viel Versammlungen in Sachsen überhaupt stattgefunden haben. Auch ersehen wir daraus nicht, ob diese Verbote gerechtfertigt gewesen nd oder nicht, und nur in dem letzteren Falle kann man sich be⸗ chweren. Ich kann auf Grund meiner Beschäͤftigung im Ministertum des Innern feststellen, daß nech in keinem Jahte die Zahl der sozialdemokratischen Beschwerden eine so geringe gewesen ist, wie im letzten Jahre. Das giebt zu denken; die Herren können sich auch nicht hinter den Einwand derstecken, daß sie sich nicht beschwert haben; weil sie beim sächsischen Ministerium keine Hilfe gefunden haben, denn in den letzten Jahren ist diese oder jene Maßregel vom Ministerium des Innern rektifiziert worden. Daß das sächsische Vereinsgesetz sich nur gegen Sozialdemokraten wende, ist vollständig unrichtig; es wird gegen jeden angewandt, der die Gefetze Übertritt! Der Abg. Schönlank hat behauptet, daß der par eth Müller gegen hohes Honorar erichte über die Arbeiterbewegung der Weipziger Zeitung“ und einen gefälschten Bericht über einen , geliefert habe, in dem in ungqualifizierbarer Weise Theilnehmer der Bewegung beleidigt wurden. Auf Grund eines Berichts kann ich feststellen, daß ein solcher Bericht von dem Polizei⸗Rath nicht eingeliefert worden ist. (Wider pruch des Abg. Schönlank.) So steht es in Ihrem unkorrigierten Stenogramm. Im übrigen hat sich der Vorfall in der That so zuge⸗ tragen, wie er in der, Leipziger Zeitung“ dargestellt ist. Wie mir mit⸗ getheilt wird, thut e dem Berichterstatter sehr leid, daß er sich in der ersten Hitze über diesen Vorfall hat hinreißen lassen, solche Be⸗ leidigungen gegen die Theilnehmer auszusprechen. Dem Leiter der Zeitung thut es leid, daß er im Vertrauen auf die sonstige Zuverlässigkeit des Berichterstatters diese Notiz in seine Zeitung aufgenemmen hat, ohne sie vorher genau durchzulesen. Wozn der Lärm? Der verantwortliche Leiter der Zeitung ist mit einer entsprechenden Geldstrafe — den Sozialisten scheint sie allerdings nicht entsprechend — belegt worden. Jedenfalls muß ich mich dagegen ver⸗ wahren, wenn man hier von einer sächsischen Polizeimißwirthschaft gesprochen hat. Daß die Sozialdemokraten gegen die Be— leidigungen die Hilfe der Gerichte in X ruch nehmen, ver⸗ denke ich ihnen nicht. Sie mögen aber vor ihrer eigenen Thüre kehren. Es ist ,,. daß man den Vorsitzenden des Schöffengerichts versönlich beleidigt und in den Staub gezogen hat. Man hat ungerechtfertigter Weise die Familienverhältnisse des Staats Ministers von Metzsch in einer Weise in der sozialdemokratischen Presse erörtert, die geeignet ist, ihn in der öffentlichen Achtung herabzusetzen ein Versuch, der selbstverständlich ganz erfolglos geblieben ißst. Der Abg. Schönlank sollte als Journalist wissen, daß die Leipziger Zeitung kein Regierungsorgan und ein Unterschied zwischen einem offiziellen und einem offiziösen Organ vorhanden ist. Seinem Fraktionsgenossen Geyer ist von der sächsischen Regierung klipp und klar gesagt worden, die „Leipziger Zeitung“ lei durchaus kein Regierungsorgan. Die Regierung enthält sich jeder Beeinflussung dieser Zeitung. Wenn sich ein fach de Staatẽ⸗ angehöriger über ihre Haltung beschweren will, so mag er das allen⸗ alls im sächsischen Landtage thun; es gehört nicht vor den Reichstag. Wenn der Abg. Schönlank angeführt hat, daß bei einem rer. jemand wegen versuchter Erpressung verurtheilt worden sei, so kann ich ohne Kenntniß der Akten nicht beurtheilen, ob diese Verurtheilung gerechtfertigt war oder nicht. Jedenfalls erkläre ich auf das bestimmteste, daß der sächsische Richterstand ebenso intakt und unbeeinflußt von oben ist, wie der Richterstand in jedem anderen deutschen Staat. Die Sozialdemokraten machen es so wie der Kranke mit dem Arzte ist der Kranke nicht zu retten, so wird die Schuld auf den Doktor geschoben, wird der Kranke gesund, so hat der liebe Gott geholfen. Wenn der Richter eine Verwaltungsmaßregel als dem Gesetze wider⸗ sprechend aufhebt, dann spricht man nicht von der Selbständigkeit det Gerichts, sondern verhöhnt, die Verwaltung; wird aber ein Ver⸗ waltungtsakt bestätigt, so ist es Kabinetssustiz und Beelnflussung don oben. Nur noch eine kurze Erklärung:; Wir sächsischen Vertreter im Bundesrath werden ich hatte beinahe gesagt . — bereit sein, auf fachliche Beschwerden gegen sächsische Be⸗
chwerden dann zu antworten, wenn diese Beschwerden zur Kompeten: des Reichstages gehören. Auf persönliche Angriffe dagegen, die mir meine Stellung verleiden sollen, zu antworten, werde ich von jetzt ab unter meiner Würde halten.
Bei Schluß des Blattes nahm der Abg. Dr. Schönlank (Soz.) das Wort.
— Die Abgg. Prinz von Arenberg, Gröber (Württem⸗
berg), Letocha, Dr. Rinte len Dr. Spahn und Dr. Step han
9 haben im Reichstag den Entwurf eines Gesetzes, betreffend
ö und Ergänzungen des Strafgefetbucht, racht.
— Dem Hause der Abgeordneten ist die Nachweisung über die Ergebnisse der ander weiten Verpachtung der im Jahre 1856 pacht los gewordenen Domänenvorwerke zugegangen.
Seit dem Beginn des Aufstandes auf den Philippinen
. und 11) Beifall verdienen.
Arbeiterbewegung.
Aus en wird der Voss. Itg. zum Autstande der Hafenar eiter geschrieben: Die Arbeit im Hafen läßt immer noch nanches zu wũnschen Übrig, allein sie ist mehr gehindert durch die Jahres zeit, als durch die Fortfetzung des halben Außstandes der Hafen- zrbeiter. Von den im Hafen 23 A5 Schiffen arbeiteten am Mittwoch 180 mit 4090 Gängen. Auf 76 Schiffen, die an den Quais sagen, waren 1503 Arbeiter an 180 Krähnen beschäftigt. Auf den Dugi selbst waren 596 feste und 1716 Hilfsarbeiter beschäftigt. An⸗ gemusteri wurden im Lgufe des Pienstag auf dem Seemanngzamte ol Seeleute. Gestern Abend hat sich, wie die Hamb. Börsen⸗-Halle“ berichtet, die Senta, Str fe, reiten n schriftlich an den Arbeit⸗ cber⸗ Verband gewandt. In dem Schreiben wird angefragt., ob der gehe itgeber.· Ver and bereit sei, mit den aus der tte der stritenden Hafenarbeiter und Seelente heraus gewählten Delegirten in Unterhandlungen zu treten.
Aus Schwelm wird der Rh.⸗Westf. Ztg.“ berichtet: Die Arbesterinnen der Westfälischen Holschraubenfabrik haben am Blensiag der Fabrikleitung Forderungen gestellt, die in kürzerer“ Arbeitszeit he hoͤherem Lohn bestehen. Die Arbeitszeit begann Morgens um 6 Uhr und endete Abends um 7 Uhr; Mittags eine Stunde ind Morgens und Nachmittags je 4 Stunde Pause. In Zukunft wollen pie Mädchen von 7 Uhr Morgens bis 7 Uhr Abends arberten bei einer
ufe von 1 Stunde Mittags und je K Stunde Pause Morgens und e ene. Bisher betrug der Minimallohn 21 6 und soll in akunft 22 * betragen. Da sich die Fabrikleitung wohl mit der er mel nicht aber mit der Lohnerhöhung einverstanden erklärte, so ist der Ausstand von 130 Arbeiterinnen zu erwarten. ;
Die Mittheilung, daß die Maler, Lackierer, An st reich er und Berufsgenossen der Propinz Brandenburg im nãchsten n in eine Lohnbewegung einzutreten beabsichtigen (vgl. Nr. 9 d. Bl.), sist einer Mittheilung des Vorwärts. zufolge unrichtig:
Aus Aarhus meldet W. T. B.“: Nach zwei Versammlungen der ausständigen Schauerleute fanden am Mittwoch Abend Straßenunruhen statt, bei welchen einige Verhaftungen vorgenommen wurden. Der Polizeimeister erließ gestern ein Verbot gegen Straßen⸗ ö und forderte die Bürger auf, in ihren Behausungen zu bleiben.
Aus Frankreich wird dem Vorwärts“ gemeldet: In der großen Spinner gi von Ferran? in Darnetal bei Rouen haben zo Arbeiler die Arbeit eingestellt. Sie verlangen die Entlassung eines Direktors. Der Besitzer Ferrand will sich, von diesem aber nicht trennen. —In Magnon courtz bei Vesoul haben 250 Stu hl⸗ arbeiter der dortigen großen Stuhlfabriken die Arbeit eingestellt, weil die Unternehmer die Wiederaufnahme von fünf entlassenen Arbeitern verweigerten.
Kunst und Wissenschaft.
Aus St. Petersburg meldet W. T. B., daß daselbst der Geschichtsschreiber Konstan tin Bestushew⸗Rjumin, Mitglied der Kalferlichen Akademie der Wissenschaften, gestorben ist.
— Hie berühmte Borghesische Sammlung zu Rom wird, wie man der „Nat. Ztg. schreibt, wahrscheinlich noch im Laufe des Frübjahrs in den Besitz des italienischen Staats übergehen. Der Unterrichts Minister Giantured hat, mit der Fürstlichen
hamilie Borghese über den Ankauf schon längere Zeit verhandelt;
rofessor Venturi und der Direktor der Gemaͤlde Galerie in
ologna haben die Einschätzung vorgenommen, und der Staat hat auf Grund ihrer Gutachten für die antiken Statuen der Sammlung zwei, 5 die Gemälde fünf Millionen ö. geboten. Die Borghesische Galerle ist die bedeutendste Privat⸗Galerie Roms. Unter den Statuen befinden sich Meisterwerke ersten Ranges, wie der tanzende Faun“, der David und die Daphne des Bernini; unter,. den Ge⸗ malden Tijian'z „irdifche und himmlische Liebe“, die allein einen un⸗ schätzbaren Werth bestzt, und die Danas des Correggio, eines der besten Bilder dieses Meisters, ferner die herrliche Grablegung Rafael's, die Diana des Domenichino und zahlreiche Bilder aus der besten Zeit der umbrischen und Bologneser Schule. Die Statuen werden voraussichtlich in dem Museum der Diokletians Thermen, die Gemälde im Palazzo Corgini untergebracht werden.
— Aus Pavia wird berichtet: Professor Majocchi, der vor kurzem in einer kleinen Schrift die im Jahre 1896 bei Restaurgtions⸗ arbeiten in der Kirche San Pietro in Ciel doro in Bruchstücken aufgefundenen Grabschriften der Langobardenkönige Antprand und Liulprand ergänzt und erläutert hat, hat sich zugleich ein Ver⸗ dienft erworben durch die Einrichtung des seiner Leitung unter⸗ stellten hiesigen Museo civieo di Stoxia pa tri a. Als Sammlungsgebäude ift der alte Palazzo Malaspina gewählt worden, in deffen Erbgeschoß eine schöne Auswahl von Steindenkmälern zu⸗ sammengestellf ist, während im Hof allerlei Skulpturen eingemauert worden sind. Neben zahlreichen römischen Ueberresten sieht man hier eine der ö Sammlungen lango⸗ bardischer Monumente; als besonders hervorragend seien ge⸗ nannt: ein Kapitäl' mit. menschlichen Figuren, dann das prächtige Theodosische Grabmal und der unedierte Grabstein des Bischols Senator mit dem Monogramm dieses Kirchenfürsten in der Mitte. Von technologischem Werth ist eine Steintafel, die nur zur Hälfte ausgeführt ist, und bei der man sieht, wie die Orna⸗ mente zunächst vorgezeichnet und leicht umrissen und dann das 5 des Reliefs tiefer gelegt wurde. Außerdem liegt hier ein ganzes
ortiment ornamentaler Skulpturen des frühen Mittelalters, die ein charakteristisches Bild eines wenig bekannten Formenschatzes geben. In den hinteren Sälen sind Mosaiken und Maslergiens unter⸗ gebracht, während die Wände des Treppen hauses mit Inschriften, unter denen sich auch das ö. König Ansprand's findet, bekleidet find. Im erften Stock find in Vitrinen kleingte Gegenstände aus Thon, Glas und Metall ausgestellt; besondere Erwähnung ver⸗ dienen die Grabkreuzchen aus Goldblech, auf denen allerlei typische Zierrathen eingeprägt sind. Alles in allem enthält das Museum nur gute und auserlesene Stücke und darf sich dem zu Brescia immerhin an die Seite stellen.
Literatur.
Der soeben erschienene XIV. Band der neuen, fünften Auf⸗ lage von Meyer's Konversations-Lexikon eipzig, Verlag des Bibliographischen Instituts) umfaßt die Stichworte Politik“ bis e f, Reich ⸗= Bel der Neubearbeitung sind besonders berüd⸗ sichtigt die Abfchnitte über die polnische, portugiesische und russische Literatur, welche ein klares Bild der Entwickelung des geistigen Lebens dieser Nationen gewähren. Eine vortreff liche literarische Ar eit sst auch der Artikel Roman, der nach einem Resums über Begriff und Wesen diefer Dichtungs⸗ Gattung in die Geschichte des Romanes äbergeht und sich hier zu einer umfassenden Studie über die Ausbreitun der Fomanliteratur bei den Kulturvölkern erweitert, Der Presse ist gleichermaßen ein 66 Aufsatz in Verbindung mit einer eingehenden Darlegung der preßgefetzlichen Bestimmungen in Deutschland Dester⸗ reich und den übrigen Nachbarreichen gewidmet, Die bei Besprechung der früheren Bände bereits hervorgehobene Gründlichkeit in der Be⸗ handlung geschichtlich , geographischer Themen zeigt sich auch in dem neuen Bande bei, den von reichem kartographischen Material unterstũtzten Arbeiten üher ö mit neuer farbiger Tafel Preußische in n mne. Portugal. Rumänien, Rom (Alt. und eu. Rom), Römisches eich, Russisches Reich. Vit wissenschaftlicher Vertiefung. abgefaßt sind die Beiträge über Psychologie, Psychophysil und Psychiatrie. während aus der Sphäre der Kunst und Kunstgeschichte die anziehend geschriebenen biographischen Artikel . Raffael, Rossini⸗, . Rubens und weiter der Aufsatz. . Kunst (mit neuen Tafeln „Rassische Kultur l
Für Fragen aus dem Gebiete der Rechts gemeinverständlichen Ab⸗
Verhältnisse, und
nd Staatswisfenschaften ermöglichen die lungen ũber eh ie e und
X
. . 6
die jüngste der juristischen
Dis ivlinen, die vergleichende Rechtswissenscha e ir Reichsbehörden 2c. eine ung. Der Arkifel . Poft behandelt neben der Geschichte des Postwesens die heutige Einrichtung und den Betrieb dieser Verkehrganstalten im deutschen und internationalen Verkehr und in großen Zügen auch das Postwesen in außerdeutfchen Landern. Arbeiten von wichtigem öffentl Intere fe aus dem Gebiete der Hygiene und Volkgwohlfahrt findet man unter den Stichworten ‚Reltungtwesen zur See“ (mit Karte Rettungsstationen an den deutschen Küften. ), ‚Rieselfel der“, Rothes Kreuz'. Was die naturwiffenschaftlichen Beiträge betrifft, so gebührt aeg ht den Mittheilungen uber die Rönt 3. Strablen Beachtung; daneben zeichnen aber auch die AÄrtilel . Queller', Reblaus, Regen durch musterhafte lexikographische Behandlung der ge ebenen Themata aus. — Die sllustrative Ausstattung des Bandes ist so reich und i, wie die der früheren Bände der neuen Auflage. Neben erheblicher Vermehrung und auch theilweiser Verbesserung der Textillustrationen sind zahlreiche Textkärtchen der letzten Auflage durch neuere und beffere ersetzt worden. Von den farbigen Tafeln fallen durch ihre Schönheit und künstlerische Ausführung besonders auf die Blätter Deutsche Raubpögel⸗ und Reiterei“. Daneben können aber auch die neuen Holzsa nitttafeln Reichs tagsgebäude zu Berlin“, , ,, zu Leipzig. (mit Grundrissen), Reit kunst' (hohe Schule), Ringe“ (in historischer Darstellung den vor⸗ trefflichen Eindruck nur vervollständigen, welchen man von diesem neuen Bande der Meyer'schen Eneyklopädie empfängt.
— Mit der angekündigten Veröffentlichung der Memoiren des Schauspielers Friedrich Haase hat die Moderne Kun st“ (Verlag von Richard Bong, Berlin W., in ihrem soeben erschienenen 9. Heft V. Jahrgangs begonnen. Nach der Einleitung und dem Anfang zu urtheilen, versprechen diese Memoiren in hohem Grade interessant zu werden. Haafe erweist sich auch als ein Meister der Feder, als ein Mann feinen Geistes und treffenden 3 als ein liebenswürdiger Plauderer, der Menschen und Dingen stets die packende Seite ab⸗ zugewinnen und den Leser dauernd zu fesseln weiß. Eine vor⸗ treffliche Leistung ist das als Brief an den Verleger gerichtete Vorwort in dem er in großen Zügen über den Inhalt seiner Me— moiren Kenntniß giebt. ‚Memolren, Erinnerungen eines Histrionen in üblichem hergebrachten Inhalt, landläufiger ' mochte ich“, fo heißt es darin, nicht wohl darbieten, sondern Bruchstũcke, Erlebnisse mit interessanten Perfönlichkeiten, Menschen, nicht Leuten“, wobei ich denn auch den Versuch zu machen gedenke, diesen oder jenen etwas näher zu fkijzieren, soweit ich dies vermag, um verklungene Zeiten wieder tönen zu lassen — wenn auch nur verhallend!“ lt großer Lebendigkeit ist in dem Beginn der Memoiren das Bühnenleben Berling in den vierziger Jahren geschildert. Treffend ift Ludwig Tieck, Haafe's dramatischer Lehrer, gekennzeichnet, der bei Hofe hochgeschätzt und als Vorleser unübertrefflich war. Eine Fülle bedeutender und bemerkenswerther Personen treten auf, voran König Friedrich Wilhelm ITV. selbst, der Haase's Pathe war. Hübsche Anekdoten, elliche Jugendstreiche Haase'z und sonstige lieben würdige Scherze sind eingeflochten. Mit Gustav Richter, dem einst berühmten Berliner Maler und Verherrlicher der Frauenschönheit, sowie dessen Bruder derlebte er einen großen Theil seiner Jugendiahre. Richter hat ihn auch damals gemalt, und dieses Bildniß, das uns einen schönen, schlanken Jüngling mit idealem Ausdruck vorführt, ist in borzuůglicher Reproduktion beigegeben. Andere Illustrationen nicht minder trefflicher Ait sind von Friedr. Stahl hinzugefügt. — Das vorliegende Heft ist auch reich an sonstigen fesselnden Beiträgen. Stimmungsvoll in hohem Grade ist das „Erlebniß einer Schleich⸗ patrouille in Paris von Georg Buß, mit einem wohlgelungenen Bilde bon E. Zimmer. Edel und groß berührt Ernst von Wolzogen's formschöne Dichtung .Welträthsel', zu der J. B. Engl eine sinnige Zeichnung geliefert hat. Die spannende Nopellette gan fa von UÜnton von Perfall wird fortgesetzt. Auf die eigenartigen photo⸗ graphischen Studien des Grafen Tysfkiewie in Paris sei noch be⸗ sonders aufmerksam gemacht, ebenso auf die hervorragenden pylo⸗ graphischen Blätter: Die Abgebrannten“, nach Louis Bokelmann, und „Mazureck', nach Th. Axentowich.
ferner über Reichs⸗ ö.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßszregeln.
Türkei.
Zufolge Beschlusses des internationalen Gesundheitsraths in donflantinopel vom 5. d. M. unterliegen wegen der in Indien herrschenden Beulenpest alle aus Hindostan kommenden
ilgerschiffe einer fünfzehntägigen Quarantäne. Alle Waaren und ffekten der Passagiere müssen ausgeschifft und desinfiziert und die ge—⸗ brauchte Leibwäsche verbrannt werden. .
Gs steht den Schiffen frei, nach Ausschiffuag ihrer Pilger in Kamaran ihre Reise nach einem anderen Bestimmungsort im Mittel. meer oder nach London fortzusetzen, ohne daß die Waaren ausgeschifft zu werden brauchen. Ist aber der Bestimmungsort ein tuͤrkischer Hafen, so fällt diese Begünstigung fort. ; .
Mit Pest infizierte 3 unterliegen einer zwanzigtägigen Quarantäne, die infolge neuer Peflfälle verlängert werden kann. Persien gegenüber wurde beschlossen, nunmehr die Landgrenze bis nach Sorbatste bezw. Hanegin hinauf ganzlich zu sperren und Schiffe von Mohammere in Basra einer achttägigen Quarantäne zu unter⸗ werfen, soweit es die dort vorhandenen Einrichtungen erlauben. (Vergl. . R. Anz.“ Nr. 307 vom 28. v. M.)
Triest, 14. Januar. (W. T. 3. Der österreichische Lloyd dampfer „Imperator. in Suez er lelt, weil der an Bord vor— gekommene Krankheitsfall (s. Nr. 16 d. Bl.. Zweite Beilage) kein Pestfall war, freie Fahrt und hat die Fahrt nach Triest fotze t
London, 14. Januar. (W. T. B.). Der Agent des „Reuter. schen Bureauß. in Bom bay hat einen eingebenden Bericht über die durch die . in Bombay verursachten Verheerungen telegraphisch hierher übermittelt. Danach ist der Handel vollständig ge lähmt und die Hälfte der Bevölkerun geflohen. Die Ge⸗ richte sind geschlossen. Die Einwohner weigern sich, die auf den Straßen liegenden Leichen zu beerdigen. Bis jetzt hat die Pest die Europäer und ebenso die im Herien des Eingeborenen ⸗ Viertels wohnenden Levantiner verschont. Der amtliche Bericht für gestern meldet 3394 Erkrankungen, 2356 Todesfälle. Die Pest tritt nunmehr
auch in Poonah auf.
Verkehrs⸗Anstalten.
Von dem Kompendium der Bahnen niederer Ord⸗ nung“, welches der Eisenbahn⸗Bau⸗ und Betriebsunternehmer Max Hahn in Berlin unter Benutzung offizieller Quellen (im Selbst⸗ verlage) herausgiebt, liegt der zweite Jahrgang, vor. Der eigent · lichen Sammelarbeit sind die preußischen Gesetze über die Eisenbahn⸗ unternehmungen wom 3. November 1838) und über Kleinbahnen und Privatanschlußbahnen (vom 28. Juli 1892) vorausgeschickt. Die Mit- sheilungen über die einzelnen Bahnen niederer Ordnung enthalten alle statistischen und Personal ⸗ Angaben, welche für die Interessenten hon Belang sind, so namentli auch Angaben über die finanziellen zwar sowohl die Eigenthums verhãltnisse und die verwendeten Kapiltalien, als auch etwaige Antheilscheine, Altien und ihren Ertrag. Hierdurch, sowie durch die jedesmalige An- gabe der Adressen der Bahnverwaltungen, der , , und Vorstandsmitglieder gewinnt das Kompendium auch für kaufmãnnische Zwecke Bedeutung. Zur Erhöhung der Uebersichtlichkeit ist dem Nachschlagebuch diesmal ein besonderer Abschnitt hinzu en worden, in welchem die Babnen nach Spurweiten geordnet erscheinen.
fortges. RpD. Darm sta Lt., v. Australlen kammend, 13. Jan. Vorm. Albany angek. RP D. o ehen. n. Ost· Asien bestimmt. 13. Jan. Vm. in Genua angei. RPD. ‚Gera“ 13. Jan. Vm. Reise v. Reayel n. Genu J rtges.
— 165. Jan. (W. T. B.) SD. Lahn‘ 14. Jan. Mrgs. und PD. Dres den“, 13. Jan. Abds. in New Vork angek. PD. . Krefeld. 15. Jan. Nm. v. Baltim ore n, d. Weser abgeg. PD.. Willebad / Sv. Baltimore kommend, 13. Jan. Nachm. rawle Point passiert. D. . Sachsen‘, 13. Jan. Abds. eise v. Southampton n. Antwerpen fortgef. D Wart. burg‘ 13. Jan. v. Sant os abgeg SD. . Aller . v. New⸗York kommend, 18. Jan. Nachm. auf d. Weser angek. PD. Mark 14. Jan. Rachm. Relse v. Southampton nach Corunna fortges. Pamburg, 14. Januar. (W. T. B.) Der Schnelldampfer Fürst Bismarck“, welcher bei Blankenese mehrere Tage fest⸗ gefessen hat, in der letzten Nacht, nachdem höherer We feeflesd eingetreten ist, wieder flott geworden und hat heute Nachmittag auf der Rhede von Cuxhaven geankert.
Der Schnelsdampfer Normannia“ ist, als er die Elbe herauf. kam, auch bei Blankenese auf Grund gerathen, aber wieder flott geworden.
PD. ‚Asturia“ von New. Jork kommend,
Cuxh av en eingetroffen.
— 15. Januar. (W. T. B.) Bei Finkenwärder sitzen 4 Segelschiff' und 3 Dampfer fest, wodurch die Elbepassage fast ge⸗ sperrt it. Gestern Abend herrschte bei 2 Grad Nebel Kälte. Man hofft, bei Hochwasser durch Schlepper die festsitzenden Schiffe ab= zubringen. — Der deutsche, von Hamburg nach New. Jork bestimmte Dampfer Geestemünde“ wurde von dem Londoner Dampfer Wee hawken“ in den Hafen von Falmouth bugsiert. Der Dampfer Weehawken war am Montag mit dem Dampfer SGeeste⸗ müůnde/ , , welcher am 4. d. M. die Schraube ver⸗ loren hatte und seltdem hilflos umher getrieben wurde. = 15. Januar. (W. T. B.) Der Postdampfer Prussia ist, . ö kommend, heute Morgen in Cuxhaven ein— getroffen. London, 14. Januar. (W. T. B). Castle⸗-Linie. D. Tintagel Cast le? ist auf der Ausreise gestern in der Delagoa Bay angekommen.
ist heute früh in
Theater und Musik.
Königliches Schau spielhaus. Das Königliche Ech n ft ile rs das sich in den letzten Jahren die Aufgabe ift. fn zu haben scheint, Hebbel's Dramen nach und nach fämmtlich zur Aufführung zu bringen, fügte gestern den frũheren wohlgelungenen Darstellungen der „Nibelungen“ und der Judith! „Genoveva? hinzu, und zwar in einer Gestalt, in der die Tragödie noch nie auf einer deutschen Bühne erschien. Ueberhaupt ist das nun schon ein balbes Jahrhundert alte Werk nur sehr selten zur Aufführung gelangt; es war von jeher ein Schmerzenskind des Dichters, der es selbst — 6 Umarbeitungen unterzog und zum besseren Verstãndniß den fünf ausgiebig langen Aufzügen ein Nachspiel hinzufügte. Den Stoff zu der Handlung bildet die bekannte Sage von der heiligen Genoveva, deren unendliches Weh uns der Dichter in einer Reihe von Büdern vorführt, wie sie seiner häufig dem Grausamen zuneigenden Phantasie entsprossen sind., ähnlich wie sie auch Shakespeare in „Macheth‘, „Richard III.. und „König Lear“ bekundet hat. Genoveva steht eigentlich nur passiv im Mittelpunkt der Handlung als liebendes, leidendes und schließlich verkläctes Weib, das allen Tücken des Bösen, aller Versuchung und aller Qual zum Trotz in Pflichterfüllung und Gottvertrauen, bis zuletzt aus⸗ harr. Daß treibende Element der Tragödie ist Golo. der von dem in den Kampf gegen die Heiden ziehenden , . Slegfried zum Hüter seines Hauses und seines Weibes estellt wurde und, obgleich von Natur ursprünglich gutartig gestaltet, aus maßlofer Leidenschaft zum Verräther an seinem Herrn, seiner Herrin und ich selbst wird. Er verdächtigt die Reine des Ehebruchs und wird von dem zurückkehrenden Pfalzgrafen zum Vollstrecker des Todesurtheils Doch vermögen weder er noch die von ihm . dungenen Mörder Hand an sie zu legen, Sie wird in den tiefen Wald geführt und mit ihrem Kinde ausgesetzt. Golo aber sühnt sein iebermaß der Schuld durch einen selbstgewählten grausigen Tod. Sieben Fahre später begiebt sich die Handlung des Nachspiels. Der Pfalzgraf. welcher mit einem Gefährten jagend den Wald durch⸗ streift, gelangt, der . einer Hindin folgend, an den Eingang einer Höhle, aus welcher ihm ein Weih mit ihrem Kinde entgegentritt: es ist Genoveva, deren Unschuld ihm kurz zuvor kund wurde, die nun fast als Heilige vor ihm steht, und sein eigenes Kind, das er, im Wahn, es selß ein Bastard, ebenfalls zum Tode verurtheilt hatte. Rur kurz soll die Freude des Wiedersehens sein, das ahnt der Zuschauer, aber dennoch klingt das Werk mit diesem Wiedersehen versöhn⸗ lich aus. Bas Publikum folgte den Vorgängen auf der Bühne mit sicht · lichem Interesse, zwar nicht ohne Grauen, ließ sich aber durch das rührende Schlußbild zu lebhaftem Beifall bewegen. Unter den Dar stellern ragte Herr Matkowsky als Golo um Haupteslänge hervor. Fraͤulein Poppe bot als Genobeva namentlich im Nachspiel eine er⸗ greifende . mit edlem Anstand gab Herr Ludwig den Pfalz⸗ grafen. Die übrigen zahlreichen Mitwirkenden trugen das Ihrige zu dem Erfolge bei. Regie und Inseenierung des Oberregisseurs Grube waren einwandfrei.
Im Königlichen Opernhause geht morgen Karl Goldmarck's Oper Das Heimchen am Herd“ unter Kapellmeister Dr. Mucks Teitung und in nachstehender Besetzung in Scene: John: Herr Betz; Dot: Fräulein Dietrich; May: Fräulein Egli;. Eduard: Herr Philipp; Tackletoa; Herr Krolop; Heimchen: Fräulein Rothauser.
Im Königlichen Schausptslbause wird morgen Friedrich Hebbel „ Genobeva. mit Fräulein Poppe und Herrn Matkowsky in den Hauptrollen wiederholt. . ,
ür das französische En semble-Gastspiel im Lessing; Theater hat nunmehr die endgültige Feststellung des Reyertoires fattgefunden. Am Montag, den 265. . wird das Gastspiel mit rel Prevost's „Les Bemi- zierges“ eröffnet. Am Dienstag, 26. d. M, folgt Heniy Beeque's Komödie La Parisienne“, an die sich das einaktige Lustspiel „L Hté de la St. Martin- von Henry Meilhac anschließen wird, das in Berlin unter dem Titel Marien fommer“ mit Friedrich Haase vielfach dargestellt worden ist. Am Mitt woch, 27. d. M., folgt Jules Lemaitre s Komödie „Lage difficile in Ver- bindung mit einigen Soloseenen von Antoine. Am Donnerstag, den 28, wird Victorlen Sardou'z vieraktige Komödie, Marcelle“, die gegenwärtig den Spielplan des Neuen Theaters beherrscht, und am Freitag, den 29. „‚Frou-Frou“n gegeben, während am Sonnabend, den 30. Januar, das furze Gastspiel wieder schließt, und zwar mit einer gemischten Vor⸗ stelkung, die allen ersten Kräften Gelegenheit zu carakteristischen Darbietungen geben wird. — Der Vorverkauf für alle sechs Gaftvorstellungen wird am Montag an der Tageskasse des dessing Theaters den Anfang nehmen. Die Eintrittspreise sind nur für das erfte Parquet, den ersten Rang und die Logen mäßig erhöht worden, während für die letzten Parquetreihen und den zweiten Rang die ublichen Preise des Lessing. Thegters beibehalten worden sind.
Infolge vielfeitiger Wünsche um Fortsetzung, der Au führungen der Posse „ine wilde Sache“ hat sich die Direktion des Zentral⸗ Theaters entschlossen, dieselbe noch bis Ende der nächsten . auf dem Reherlolre zu belassen. Die Wiederaufnahme der Posse „Eine kolle Nacht“ ist daher vorläufig noch binausgeschoben worden.
Mannigfaltiges.
Das Königliche Polizei Präsidiunm bringt für Angler in Erinnerung, daß nach einer zwischen der Regierung zu Potsdam und dem fine Polizei- Präͤsidium getroffenen Vereinbarun Gesuche um Ertheslung der Erlaubniß zum Angeln während des onntags
an ihr ausersehen.
Bremen, 14. Januar. (W. T. B. Norddeutscher Lloyd. PD. Krtreiink- am 13. Jan. die . v. Vigo n. Southampton
sich um außerhalb der Berliner Weichbildgrenze belegene Gewässer
*
oder während der wöchentlichen Schonzelt der Fische, auch soweit es