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rath gebalten bat. Sein Verhalten in der Sache Peters cheint mir diesen Mann zu einem bohen Richter gan be⸗ onders wenig geeignet zu machen. Entweder glaubt er an die
hrheit des ihm Mitgetheilten oder nicht; in beiden Fällen hat er in der sonderbarsten Weise hier vor dem nommen.
e Hause seine Stellung ge⸗ In seinem Auftreten erblicke ich eine Doppelzũngigkeit, deren sich ein Jurist am wenigsten hätte schuldig machen sollen, aß dent Freiherr von
nes hier nicht Anwesenden, und als solche muß ich ihn rügen. Ich mußte diese Begründung nachbringen; es thut mir leid, daß inhaltlich an der Ernennung der aufgetauchte Zweifel nach wie vor Hängen bleibt, und ich frage, ob die Ernennung einstimm
Bundesrath beantragt ist.
Staatssekretär des Reichs⸗Justizamts Dr. Nieber ding:
Was die letzte Frage betrifft, so bedauere ich, darauf keine Ant⸗ wort geben ju können. Die Berathungen des Bundesraths sind der Oeffentlichkeit verschlossen, und ich habe nicht das Recht, aus diesen Verhandlungen auf Wunsch eines geehrten Herrn hier Mittheilungen zu machen.
Was die Sache selbst angeht, so will ich, absehend von allem Persönlichen, nur zwei Momente hervorheben, weil ich besorge, daß sie nach den Aus führungen des Herrn Abg. Munckel dazu beitragen könnten, die nach seiner Meinung beunruhigte öffentliche Anschauung weiter zu verftimmen, und weil ihre Beleuchtung, wie ich hoffe, einigermaßen zur Beruhigung beitragen kann. Nicht nur von Herrn Abg. Munckel, sondern auch von Herrn Abg. Dr. Förster sind, soviel ich verstanden habe, hauptsächlich zwei Gesichtepunkte ins Feld geführt worden, um hier Bedenken geltend zu machen: einmal, daß ein Mann in ein hohes Richteramt berufen worden sei, der lange Zeit der Justiz entfremdet gewesen, in der Verwaltung thätig gewesen sei, und dann, daß ein Mann hineinberufen sei — das hat, glaube ich, Herr Dr. Förster besonders betont —, der es in der richterlichen Laufbahn nicht über den Amtsrichter hinaus gebracht habe. Meine Herren, was den ersten Punkt be— trifft, so ist hier in den Ausführungen des Herrn Abg. Munckel insofern ein thatsächlicher Irrthum vorhanden, als die ganze Thätig⸗ keit des fraglichen Richters, auch nachdem er aus dem preußischen Juftizdienst ausgeschieden war, wesentlich auf juristischem Gebiet gelegen bat. Er war zunächst eine Reihe von Jahren mit legislato- rischen Arbeiten im Reichs⸗Justizamt betraut. Die Herren werden doch wohl anerkennen, daß das eine geeignete Vorbildung auch für ein hohes Richteramt sein kann. Er war demnächst mit Justiziar⸗ geschäften im Auswärtigen Amt beschäftigt, und die Herren müssen erwägen, daß in der Praxis des Reichsgerichts auch sehr viele Rechtefälle zu würdigen sind, welche öffentliches Recht und internationale Rechts— beziehungen betreffen, und bei denen es immerhin werthvoll ist, Mitglieder zu haben, welche nach dieser Richtung hin nicht nur theoretisch vorgebildet, sondern auch praktisch geschult sind. Dieser Richter war aber drittens in der Rechte organisation und Gesetzgebung unserer Kolonien sehr erheblich betheiligt in einer Thätigkeit, die hohe Anforderungen an das juristische Wissen und die juristischen Erfahrungen des leitenden Beamten stellt, und das auch, meine ich, wird für eine hohe richterliche Stellung nicht unterschätzt werden dürfen.
Uebrigens, meine Herren, wenn bier besondere Besorgnisse daran geknüpft werden, daß man in hohe Richterstellen Männer berufe, die lange Zeit der Verwaltung angehört hätten und infolge⸗ dessen sich nicht mehr in der nöthigen innigen Be⸗ ziehung zur Rechtsprechung befänden, so bin ich in der angenehmen Lage, Sie mit Beispielen aus dem Leben des Reichs— gerichts selbst beruhigen zu können. Eins der bervorragendsten Mit- glieder des Reichsgerichts haben wir dem früheren Ober⸗A1ppellations⸗ gericht in Lübeck entnommen. Damals bat man kein Bedenken gehabt, einen Mann in diesen Gerichtshof hineinzuzieben, der eine lange Reihe von Jahren nicht Richter gewesen war, sondern im städtischen Kom⸗ munaldienst gestaͤnden hatte. Die Wahl hat sich ausgezeichnet bewährt. Der hervorragende Mann, den ich meine, ist ein vorzüglicher Richter in diesem hochberühmten Gerichtshof gewesen, ist noch jetzt Mitglied von großer Autorität in dem Reichsgericht, und niemals sind Besorgnisse, wie sie jetzt erhoben werden, ihm gegenüber auch nur aufgestellt, geschweige denn durch die Erfahrungen bestätigt worden.
Dann, meine Herren, einer unserer ältesten und verdientesten Senats Präsidenten im Reichsgericht ist auch in der unglück— lichen Lage, die der Herr Abg. Dr. Förster hier moniert hat: er hat es vorher eben auch niemals über den Amtsrichter gebracht. Er war Amtsrichter gewesen und trat dann in die Ver⸗ waltung ein, war in verschiedenen Verwaltungs zweigen außerhalb der Juftiz beschäftigt, trat dann wieder in die Justizverwaltung ein und wurde von der Justizverwaltung aus unmittelbar in ein Senats Prä⸗ sidium befördert. Bedenken der Art, wie es jetzt beliebt wird, sie zu äußern, sind damals nicht geäußert worden; die Erfahrungen hätten sie auch auf das glänzendste widerlegt. Denn ich spreche nicht nur aus der Meinung des Reichsgerichts, sondern auch aus der Meinung des ganzen deutschen Juristenstandes, daß dieser Herr, obwohl er über den Amtöẽrichter nicht hinausgekommen war, einer der ersten und her⸗ vorragendften Männer im Reichsgericht ist.
Daraus werden Sie ersehen, meine Herren, daß es nicht richtig ist, fich pedantisch an eine gewisse schematische Vorbildung zu halten, daß es vielmehr darauf ankommt, den Mann seiner Wahl in der gesammten geistigen Entwickelung anzusehen. Ich glaube, die öffent⸗ liche Meinung wird sich, wenn sie auch diesen Gesichtspunkt in das Auge faßt, bald beruhigen, und die Regierung ist überzeugt, die Autorität des Reichsgerichts und die Rechtsprechung desselben werden unter der getroffenen Wahl nicht leiden. (Bravsh
Abg. Dr. Vielhaben: Es liegt bei dem besprochenen Falle noch der Umstand vor, daß ein Mann, der so mitten im Streit der Meinungen stand, mitten aus diesem Streit heraus an diese so verantwortungsvolle Stelle gesetzt wird. Ein solcher Mann bat nicht die Vermuthung für sich, daß er den Dingen an höchster richter⸗ licher Stelle objektiv gegenübersteben wird. Und gerade in der beutigen Zeit müssen derartige Momente berücksichtigt werden. Die Beschwichtigung der großen Menge wird mit. den erfolgten Er— klärungen nicht zu Wege gebracht. Die Auffassung, wie sie der Abg. Munckel vorgetragen hat, theile ich nicht.
Die Ausgabekapitel „Reichs⸗-Justizamt“ und „Reichs⸗ gericht“ werden genehmigt, desgleichen die Einnahmen.
Darauf vertagt das Haus gegen 6 Uhr die weitere Etats⸗ berathung auf Dienstag 1 Uhr. Außerdem soll die Novelle zum Unfallgesetz in erster Lesung berathen werden.
Bu ol: Dieser Ausdruck ist eine Beleidigun5
üg wem
auf das vorhandene geschlagene Holz vorsichtig aufgestellt.
Haus der Abgeordneten.
2V. Sitzung vom 18. Januar 1897.
Auf der Tagesordnung steht die erste Berathung des Staatshaushalt s⸗Etats für 1897/98.
Etats, nachdem bereits einige wichtige Vorlagen zur Erledigung gekommen sind, so z. B. die Konvertierungsvorlage und das Lehrer- besoldungsgesetz. Dadurch wird der Etat erheblich beeinflußt. Es
ind weitere Vorlagen angekündigt, io über das Vereinsgesetz über
heike Le Hine der ckigdentlich Andertunge smackt ai 3m
Reichstage ift das Versprechen gien, die unhaltbare Bestimmung, betreffend das Verbot des Inverbindungtretens, solle in den Einzel⸗ staaten aufgehoben werden. Das Versprechen ist ohne jede Ein⸗ schrãnkung gegeben worden und sollte auch so erfüllt werden. (Zuruf des Grafen zu Lim burg⸗Stirum: Ach, wie naiv) Ja wir nehmen eine andere Stellung ein, wir nehmen die naive Zusage 1 Reichskanzlers ebenso naiv hin. Die Auslassungen des Ministers deb Innern scheinen aber eine Verschlechterung in Aussicht zu stellen und baben im Lande große Beunrubigung erregt. Cine Belastung der Vorlage mit reaktionären Maßregeln würde zu lebhaften Kämpfen führen, denn wir würden eine solche Vorlage nicht annehmen können. Von der Ministerbank ist das Versprechen gegeben worden, im Gebiete des rheinischen Rechts konfessionelle Kirchböfe zuzulassen, wie in den östlichen Provinzen. Der Widerstand scheint beim Minister des Innern zu liegen. Es handelt sich nicht um eine konfessionelle Frage, sondern um eine J. der Gerechtigkeit. Die Frage des Wahlrechts ist ebenfalls noch nicht gelöst; ja, man beabsichtigt sogar, in Hessen⸗ Nassau das Drelllaffenwaßl yftem einzuführen. Dasselbe ist unerträg⸗ lich und bedarf dringend einer Verbesserung. Unsere speziellen Wünsche bezüglich der Verbesserung der Lage der Hein lin werden wir beim Kultus⸗Etat, die Besoldungswünsche der unteren Eisenbabnbeamten werden wir beim Eisenbabn⸗Etat vorbringen; die Aufbesserung der Be⸗ soldungen der Postbeamten hat man im Reiche mit dem Hinweis auf die preußischen Eisenbahnbeamten zurückgewiesen, trotzdem man ihre Berechtigung nicht verkennen konnte. Berechtigte Wünsche sollte man aber bei der günstigen Lage des Eisenbahn-Etats erfüllen.. Bei, der Besoldungsaufbesserung babe ich eine Rüchsicht⸗ nabme auf die Verhältnisse im Reiche vermißt. Man hätte nicht ae,. zeitig vorgehen, sondern im Reiche vorangehen sollen, die Einzel⸗ staaten mußten nachfolgen. Im Reiche ist die Finanzlage lange nicht so gut wie in den Einjelstaaten; man wird vielleicht auf die Ma⸗ trikularumlagen zurückgreifen müssen. Die Art und Weise der Besoldungaufbesferung bat im Lande keine große Begeisterung hervor. gerufen. Man kann die Berechtigung der einzelnen Klagen noch nicht beurtheilen; aber wenn die ße , . Dinge so ohne weiteres einleuchten und Unbilligkeiten ergeben, so muß man die Sache prüfen. Es fehlen feste Grundsätze, man ist durch Hunderte von Kom promissen zu einer Vereinbarung gekommen. Die. Beamten⸗ besoldung ist nicht bloß eine Frage des Gehaltes, sondern eine eminent politische Frage. Zu viel gegeben ist nach oben, zu wenig gegeben ist nach unten; die Unterbeamten und die Kanzleibeamten sind unberücksichtigt geblieben, deren Wünsche man in erster Linie hätte befriedigen sollen. Das Existenzminimum muß den Beamten mindestens gewährt werden. S50 0 Gehalt ist für große Städte nicht ausreichend. Wenn solche Beamte sich namentlich bei den Eisenbabnen finden, dann muß man bei den guten Eisenbahnfinanzen an diese in erster Linie denken. An uns soll es dabei nicht fehlen. Die Subalternbeamten der Justiz werden schlechter behandelt als die der Verwaltung, trotzdem die ersteren eine größere und verantwortlichere Arbeit haben. Völlige Gleichbeit ist allerdings nicht zu schaffen, aber im Großen und Ganzen muß sie ersttebt werden. Bei den höheren Beamten 3 die der Justtz schlechter geftellt als die anderen Beamten, aber ür sie ist nichts gescheben. Kennexionen spielen die Rolle bei der Uebernahme in die Verwaltung (Zuruf: Der Adel), da spielt die Tüchtigkeit keine Rolle. Wir haben in der Justiz viele tüchtige Be—⸗ amte, die nur deshalb nicht in die Verwaltung gekommen sind, weil fie kein Loch gefunden haben, durch das sie hindurchschlüpfen konnten. Historische Verhäͤltnisse, wenn sie schlecht geworden sind, müssen ver⸗ bessert werden, und sozial gleichbewerthet werden die Beamten der Justiz und der Verwaltung don dem ganzen Volke, trotzdem werden die Verwaltungsbeamten wieder bevorzugt. Nach dem Amts bezirk ist das Gebalt auch nicht bemessen, denn sonst müßten die Ober- Landesgerichts Präsidenten mehr Gebalt bekommen wie die Regierungs Präsidenten. Im Prinziv muß ich auch die Gleichstellung der Philologen befürworten, denn ibre Vorbildung ist dieselbe, auch wenn sie nicht an dem Imperium des Staates theilnehmen, denn sie leiten die Erilebung derjenigen, die später an dem Imperium theilnebmen sollen. Die Regierungẽ⸗ und Ober. Präsidenten und die ihnen gleichftebenden Beamten haben das Existenzminimum, eine Aufbesserung dieser Beamten, wenn die unteren Beamten nicht verbessert werden können, ist ganz un⸗ möglich. Geht es denn den übrigen Bevölkerungsschichten so gut, daß man die Gehälter vermehren müßte? Man klagt überall über den Rückgang des Einkommens aus dem Grundbesitz, aus dem Kapitalvermögen. Die Einkommen sind allerdings gestiegen, aber nur entsprechend der Volksvermehrung. Nun die Frage der Parität; eine mechanische Parität will ich nicht; aber grundsätzlich muß sie anerkannt werden. Die evangelischen oberen Kirchenb⸗amten sollen aufgebessert werden, aber an katholische Geistliche hat man nicht gedacht, trotzdem Dom kapitulare vorhanden sind, die bis in ihr böchstes Alter nur 00 Thaler erhalten. Eine Aufbesserung wäre eine Forderung der Gerechtigkeit. Aber dabei nimmt man Rücksicht auf das Nichtverheirathetsein, das . gar nicht in Frage kommt. Wollen Sie wirklich auch bei den
eamten danach einen Unterschied machen? Das kann ich nicht glauben. Die Beamtenprivilegien schädigen eine große Anzahl von Gemeinden; man sollte diese Privilegien einschränken gerade bei dieser Gehalteaufbesserung. Ebenso sollten die Bestimmungen über die Reisekosten und die Diäten revidiert werden, denn die Kosten sind sehr boch, und wenn sie bestehen bleiben, dürfte die Unzufriedenheit mit der Aufbesserung der Gehälter der böheren Beamten noch wachsen. Auch die Gratifikationen, die nur zu Belohnungen dienen, sollten ver⸗ schwinden, weil sie heute überlebt sind. Also ohne weiteres kann man die Besoldungsaufbesserungen nicht erledigen; mindestens muß darüber ein ausführlicher schriftlicher Bericht erstattet werden, damit wir uns entscheiden können, ob wir die ganze Vorlage annehmen oder ablehnen mässen, weil ihr soziale Bedenken entgegensteben. Wir behalten uns freie Hand und werden uns nicht eber entscheiden, als bis im Reichstage entschieden sein wird.
Abg. Graf zu Limburg Stirum (kons): Daß die Finanzlage eine besonders guͤnstige ist, kann man trotz aller Sicherheit, die man im Urtheile zeigt, nicht sagen. Wir vertrauen dem sicheren Urtheile des erfahrenen Finanzministers. Trotz der Ueberschüsse, die wir erzielt und noch zu erwarten haben, müssen wir den Durchschnitt immerbin als noch sehr mäßig annebmen. Die vorsichtige Schätzung dieses Etats ist noch nicht sicher, trotzhem haben wir Ausgaben in Aussicht genommen für die Beamten und Lehrer; wir wollen trotz der Kon⸗ version mitmachen; aber mit Begeisterung thun wir es nicht. Jedenfalls muß das Extraordinarium gut dotiert werden. Redner geht dann auf ein- zelne Etats ein und fübrt dabei aus: Der Forst Etat ist mit 46
aß im Eisenbahn ⸗Etat den berechtigten Wünschen der Bauinspektoren Rech⸗ nung getragen ist, ist mit Freuden zu begrüßen, ebenso daß man bei Bahnbofsbauten die betreffenden Gemeinden heranzieht. Bei der Bauverwaltung bat man aus den Kanälen ein Mehr an Abgaben zu erzielen gesucht, aber es ist nicht ge— nügend. Bei den für die Bildung des Volks bestimmten Museumsbauten sollte man nicht sparen. Die Besoldungeverbesse⸗˖ rungen können nur in der Budgetkommission erledigt werden. Die Nothwendigkeit der Verbesserung erkennen wir an; wir werden auf die Unterbeamten zurückkommen müssen, aber nicht in diesem Stadium, wo es sich um die Vervollständigung des früher gethanen
— Abg. r- Rach a. (It): Das Haus triti an vie Serathung. des
Schritts handelt. Die Sache scheint nicht nach einheitlichen
Prin nipien erledigt iu sein, sondern es macht den als wenn viele an einem Tuche baben,
möglichst viel für sich ju bekommen suchte. raͤsentationsgelder scheint nicht das richtige.
an jedenfalls nicht ganz beseitigt werden. Die Stellen sollten so geregelt werden, den MinisterialRäthen und den Rathen erungen idien. Die Gebälter der Beam
ie ber i
einsgesetz denke ich anders als
des Reichskanzlers folgt nicht, daß auf dem Gebiet des Vereinswesens nicht auch noch andere Aenderungen getroffen werden, am der wüster Verhetzung der Sezialdemokratie Einbalt zu thun. Das Wahlrecht Preußens ist nicht vollkommen, aber das des Reichs ist noch viel m. vollkommener. Solche Zustände wollen wir in Preußen nicht haben. Ich kamme nun auf die Beziebung der Regierung zur Presse und auf die Beziebungen der einzelnen Ressorts zu einander. Wi erkennen an, daß ein Verkehr mit der Presse im Interef⸗ des Staats liegt; es giebt bei allen Parteien gewissenbhafte Prer. vertreter. Aber es giebt auch Blatter, die nur nach Sa. sation suchen. Daß ein auswärtiger Minister mit den Zeitungen in Verkehr treten muß, ist richtig; aber er muß sich fern halten von Zeitungen, die intriguieren gegen ein anderes Ressort. Einer solchen Zeitung müße⸗ die Thüren geschlessen sein. Ganz untergeordnete Leute habe⸗ Zutritt zu den Ministerien gehabt. Unzulässig ist es, daß Beamte ohne Weisung des Chefs Mittheilungen an die Presse machen. Du Vorgänge bei dem bekannten Prozeß haben auf einen Mangel er Einheitlichkeit innerbalb der Regierung bingedeutet; der Staatssekreth⸗ des Auswärtigen flüchtete sich an die Oeffentlichkeit gegen einen dar brecherischen Menschen, der ja nun niedergeschlagen ist. Aber es nn bedauerlich, daß man nicht durch Verbandlungen zwischen den Ressernt diesen Unfug beseitigen konnte. Solche Dinge widersprechen alle monarchischen Anschauungen. Die Regierung muß geschlofsen sen nach außen; denn sonst wird es schwierig sein, die Monarchie und den Staat durch schwere Zeiten hindurchzubringen.
Abg. Dr. Sattler (al.): Herr Bachem scheint der Meinung j sein. daß das Einkommen eines Landes unverändert ist, 3. * durch Vermehrung der Bevölkerung sich auf den Kopf vermindert, den widerspricht den Thatsachen, die auch die Behauptung eines Arj— saugens des Mittelstandes widerlegen. Ueber das Verhältniß zun Reiche brauchen wir nicht zu reden. Das ist genügend geschehen. Aber seitdem Herr Lieber den Finanz⸗Minifler als einen Lindwurm, der sein Geld bewacht, bezeichnet bat, scheint im Zentrum eine Wendung eingetreten zu sein. Beim Wahlrecht müssen wir vorsichtig seis; denn die größte Verwirrung im Wahlrecht ist durch einen Antrag de Zentrums herbeigeführt worden. Bei dem Kampfe gegen das Polen, thum sollten alle Ressorts, auch die des Reiches, einbeitlt zufammensteben. Bezüglich des Versprechens zum Vereinsgeng bedauern wir, daß man noch nicht mit einer Vorlage gekommen ift Auf eine Rückwärtsrevidierung werden wir uns nicht einlafen denn in dem freien Vereinsrecht erblicken wir ein Schez, mittel gegen die Allgewalt der zägellosen Presse. Dei der Staatssekretär des Auswärtigen sich in die Offentlichken flüchten mußte gegenüber der Polizei, sollte nicht vorkommen; war wird feststellen müssen, wie so etwas vorkommen konnte. Bei einiger Verwaltungen herrscht die Rücksicht auf die Wünsche des Abgeordneter, hauses vor, namentlich bei der Eisenbahnverwaltung; weniger das der Fall bei der Bergwerksverwaltung, welche bei vielea Material gar keine erläuternden Bemerkungen mehr giebt. Aenßer zähe ist auch der Kultus-Minister in der Berücksichtigung unseret Wünsche; sein Etat ist eine Sammlung großer Disvositionsfondt. Die Stistungsfonds sind noch nicht in den Etat eingestellt, troß ne darüber eins Vereinbarung mit dem Finanz Ministerium gettes sein soll. Unter solchen Umständen müssen wir noch in diesem Jarn ein Komptabilitätegesetz verlangen, für welches die Lage jetzt besonden günstig ist. Vlelleicht nehmen die Mitglieder der Rechnung kommission Ki Sache in die Hand. Hoffentlich war die Amr müdigkeit des Finanz- Ministers nur voräbergebend; er (oll: * nächst das Komptabilitätsgesetz fertigbringen und das Gisen bade Garantiegeseßz, fonst ift eine gedeibliche Entwickelung nicht möglich. Te Etat zeigt einen allgemeinen Aufschwung mit Ausnahme der ** wirthschaft. Auch wir wollen Industrie und Landwirthschaft gleich mäßig fördern; die Erhaltung des Bauernstandes ist erfte osiali Pflicht, deshalb begrüßen wir die Verstärkung der land wirt ci sichen Fonds, auch für die westlichen Provinzen. Die Men. einnahmen haben zu manchen Verbesserungen gefübrt: Vermebran der Stellen der Richter und der Baubeamten, Gleichstellurg de Archirbeamten mit den übrigen Beamten. Aber es kleibt manches ju thun. Die Aufwendungen für Kunst uad Wisñsen cat sind auch vermehrt worden. Erfreulich ist es, daß bei den Muscun= bauten auch ein Denkmal für Kaiser Friedrich ersteben soll,. = 6 des Verkehrs brauchen wir noch viele Flußiegulierungen.
analbauten, um jo mehr bedauere ich, daß die Voranschläge kee. schritten werden und dadurch Mißstimmung hervorgerufen i= Benn der Gifenbahn, Minifter Fier nicht Remedur schaffen lan= dann sollte er Seiner Mejestät die Ernennung eines besendern Bauten. Minifters vorschlagen. Von einer Medijinalreform int stumm; sollte man das Medinizalwesen nicht dem Minifter ec des Innern jutheilen? Die Besoldungsaufbesserung ift eine gewichte politssche Frage. Bei der Aufbesserung der Unterbeamten ea wir keine glückliche Hand gebabt; es muß noch manche? bessert werden. Namentlich muß beim Wohnungsgeldzuschuß reo werden. Denn darin liegt allein das Mittel, die Tbeucran ger niffe auszugleichen. Auch konnte man ihn für die verberat= ö Beamten anders bemessen als für die unverheirateten An Diäten und Reisetesten, sowie die Remunerationen müss⸗⸗— geregelt werden. Ebenso müssen die Beamtenprivilegien terte. nicht aufgeboben werden. Für die Beamtenbeloltungen solltea 2. Gruppen gebildet werden. Die Stellen, gas denen die Beamten. vorwärts kommen: Oberlebrer, Oberförfter c, sollten ein nn bobes, gleiches Maximalgehalt haben, Berlin nicht rr, die technischen Behörden nicht benachtheiligt werden.
diesen Richtungen hin manche Fortschritte gemacht worden,
sind nicht ausreichend. Welcher Grund liegt vor, daß? 3 Verwaltungäbeamten nachgeftellt werden? Nicht die Hösr 2 an,, sondern die Gleichheit mit anderen Heamten n 3... cheidende. Meine Freunde wollen die Dienftalterestufen fü ri aßer ohne den 8 8 der vorjäbrigen Vorlage, den der Min ter nicht brauchte, also ruhig fallen lassen konnte. Bezrg! fessorengehälter wollten wir einige Schranken feststeller f
gebälter und Dienstalterszulagen, damit nicht die
daß gewechselt 2 könnte jwisch ken del er, , , m,
anderweit bleiben.
Löer wir 1 eine Erböhung des Gehalts, obne Maximal- md Mir imalgebalt; alle Universitãten werden zusammengeworfen in
hen Torf mit Ausnabme Berlins und wird ein Theil
Kollegiengeldes an die Staate fonds abgesäbrt ju einem neuen Hir ele oute für besondere Berufungen. Das widerspricht ganz dem Geiste der Dienstaltersstufen. Wir gehen mit schwerem Herjen n, die Besoldungsgufbesferung ein; Denn sebr. Populär ist die Sache cht. Aber gemacbt müßz die Sache werden, weil es sich um ein altes Verspreden handelt. Cs ist nothwendig, es zu erfüllen. im
sse der Autorität der Regierung und der Beamten. Die Frage
. e re, Hud etkommission gründlich geprüft werten; es wird
aber nothwendig ein, die Kommission um sfieben Mitglieder ju ver⸗ slärken. Gs wird schwer sein, die verschiedenen Interessen gegen- einander abzuwägen; aber ich hoffe, daß wir Gerechtigkeit dabei walten affen. Seute, am Gründungstage, der preußiscken Monarchie und des Ordens vom Schwarzen Adler, soll dessen Devise: Sunum cuique! maßgebend sein.
Darauf wird um 5i/ Uhr die weitere Berathung bis
Dienstag 11 Uhr vertagt.
Statifstik und Volkswirthschaft.
Wobhlfahrtseinrichtungen.
Der Kreis Worbis im Regierungsbezirk Erfurt beabsichtigt, 3wölf Arbeiterwobnungen (Einfamilienhäuser) zu bauen, deren Gigentbum auf den Bewohner übergehen soll., wenn er die Halfte des Hranpreises von 30090 M bezahlt haben wird.
Die Entwickelung der Kieler Sparkasse von 1786 bis 1896.
(Stat. Kort) Die Sparkasse der Gesellschaft freiwilliger Armenfreunde in Kiel konnte am 1. Juli 1896 auf eine hundert äbrige Eatwickel ung zurückolicken, welche sich ahnlich wie bei den übrigen Srarkassen durch ein . nur langsames und durch Räückschläge umnterbrochenes, seit el nem Menschenalter etwa aber stetiges und be⸗ schieunigtes Wachsthum kennieichnet. Wäbrend, das Rechnungsjahr 1635 86 mit einem Einlagebestaude von 31,97 Millionen Mark abschloß, war derselbe bis zum Jahre 184041, also fast während der Hälfte des
zen Zeitraumes, unter einer Million verblieben. Auch die zweite h r wurde erst im Jahre 1860ñ61 überschritten, nachdem von jöhssl bis 1865 56 ein beständiger Rückgang der Einlagen von 145 bis auf 1,18 Millionen stattgefunden hatte und der Bestand damit noch hinter denjenigen des Jahres 1841542 gewichen war. Später brachte nur noch das Jahr 1866/67 einen leichten Rück—⸗ gang der Einlagen; die zehnte Millien wurde im Jabre 1876,77, die zwamnigste 1886/87, die dreißigste 1384.95 überschrüirten. In den letzten 40 Jahren sind also die Einlagen um mehr als das
fache gestiegen. Zum theil mag dieses Wachstum dadurch bedingt worden sein, daß im Jahre 1852 die Höchsteinlage von 1600 * auf 3000 M binaufgesetzt worden ist. Im Jahre 1889 ist der Stand und Beruf der Einleger ermittelt worden. Es lauteten auf den Namen von Kindern 15 627, Frauen, Wittwen 69537, Ge— sellen, Lehrlingen 3385, Dienftboten 2238, Arbeitern 23533, Kauf ⸗ leuten und Fabrikanten 308, Pandwerkern, Kleingewerbetreibenden 203, Beamten und Angestellten 1598, Militärpersonen 1486, Land- leuten 802, Instituten, Vereinen 398, Sonftigen, Studierenden u. s. w. daI Bücher. Die Hauptmasse der Einleger bestand also nicht aus Dleaflboten, Arbeitern und Handwerkern, sondern aus Frauen und Kindern.
Schiffsverkehr an den Quai-Anlagen in Hamburg im Jahre 1896.
Nach der Uebersicht des Schiffsverkehrs an den Quai⸗Anlagen in Hamburg, welche die dortige Deputation für Handel und Schiffahrt zährlich veröffentlicht, betrug die Anzahl der angekommenen Schiffe im Jahre 1896 40335, welche einen Raumgehalt von 9 309 985 cbm oder von 32586424 Reg. Tons hatten, gegen 4015 Schiffe von S5fs 386 cbm oder 3416 682 Reg Tens im Jahre 18965. Von den in 1896 angekommenen Schiffen entfallen auf die im Staats betrieb stekenden Quai-Aalagen 3784 von 7 374 535 ebm Raum ehalt oder 2603210 Reg. Tons E 3754 Schiffe von 7711 996 ebm
aum geb alt oder 2722 334 Reg Tons 1835. Von den an den Staats- Quais angekommenen 3784 Schiffen waren 3633 (1895: 3574) Dampf ⸗ schiffe von 7 302293 (1895. 7616684) cbm Raumgehalt oder 2657 760695 (1895: 2688 589) Reg. Tons, ferner 119 (1885: 136) See- Schlexpkäbne von 67 768 (1855: 86 282) ebm Raumgebalt oder B ö (1895: 30 451) Reg. Tons und 32 (1895: 44) Segelschiffe von ar] (1885: 3020 cbm Raumgebalt oder 1579 1895: 3184) Reg. Tons. Hierzu ist zu bemerken, daß die Abnabme des Raumgehalts eine Folge der am 1. Juli 1895 in Kraft getretenen neuen Schiff cvermessungẽ⸗· ordnung ist. An den in Privatbetrieb stehenden Quai · Anlagen im be- sondern kamen 248 (1895: 261) Dampfschiffe an von 1335 450 1895: 1 955 890) cbm Raumgebalt oder 683 213 (18983: 694347) eg -Tons. — Von der in 1896 angekommenen Gesammtzahl der Schiffe waren 1374 (1885: 1307) deutsche Dampfschiffe von J S826 908 (1895: 4 8985 863) cbm Raumgehalt, ferner 22 (1895: 36) deutsche Segelschiffe von 2580 (1895: 4876 bm Raum- gehalt und 119 (1895: 136) See Schleppkähne von 67768 18956 S6 292) chm Raumgehalt. Englische Dampfschiffe kamen 1705 1895: 1733 an von 3381 883 (1895: 3630 450) ebm, an zöfische Dampfschiffö 61. (1895: 64) von 162 440 (1885 164 383) cbm Raumgehalt, norwegische Dampfschiffe 251 1895: 250 von 3375 516 (1385: 318 070) chm Raumgehalt; die dänische Flagge führten 183 (1895: 183) Dampfschiffe von 162735 (1895: 151 737 cbm Raumgehalt und 5 (15953 1) Segel schiffe von 75 (18553. 380) cbm Raumgehalt; die bolländische Flagge führten 212 (1855: 227) Dampfschiffe von 206 898 (1893: 208 714) cbm Raumgebhalt und 5 (1885: 6) Segelsckiffe von 1019 (1895: 1099) ebm FRaumgebalt; spanische Damrpfschiffe kamen an 37 (1895: 38) von 77 7865 (1895: 75 345) ebm Raumgebalt.
Literatur.
Dem Bedürfniß des deutschen Lesers, außer der beimischen Dichtung auch die Literaturen der anderen Kulturvölker dennen zu leinen, kommt die Halbmonateschrift Aus fremden Zungen Stuttgart, Deutsche Verlags. Anstalt) entgegen, indem sie ibn der
äße sberheßt, aus der Fälle literarischer Schöpfungen sich selbst das Beste herauszusuchen, und ihm alljährlich in 24 reichbaltigen Heften das Wertlvollste in guter Uebersetzung darbietet. Das soeben ausgegebene J. 3. des 7. Jahrgangs beweift von neuem, wie trefflich die Züschrift diefe Aufgabe erfüllt. Es bringt neben Guy de Maupassantis Roman
ö Herjé. einem der letzten Werke des genialen Franzosen, des
ngländers Thomas Hardy bedeutenden Roman „Juda, der Un berühmter. Mit kleinẽren Werken reihen sich zwei nicht weniger berworragendẽ Autoren an: die Italienerin Mathilde Serao mit der liebenswürdigen Novellette Gin Besuch', und der Schwede August
Strindberg mit der packenden Erjählung ', Gewissensqual'. Von der Zeitschrift' Aus freinden Zungen erscheinen monatlich iwei Hefte i m Preise von je 50 J. Dag erste Heft fendet jede Buchhandlung auf Verlangen zur Durchsicht ins Haus.
aus vestverseuchten
und men men, ,, Ab syerrungẽ⸗
Malta.
Zusolge Verordnung der Lokalregierung in Malta vom 2. d. M. sind die s. 3 gegen die Ginschleypung der Beulenpest angeordneten Maßregeln dahin abgeändert worden, daß nunmehr Schif fe, welche aus irgend ners. n di s cher Ser ee in Malta eintreffen. fich zweitägigen, vom Tage der Ankunft an gerechneten Quarantäne zu unterziehen haben. Vergl. R. Anz. Nr. 277 vom 21. November v. J. und Nr. S vom 11. d. M.)
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Durch Dekret des Präsidenten der Revublik vom 158. d. M. wird die Einfuhr von Lumpen, Kleidungsstücken, Leibwäsche und Bettzeug (mit Ausnahme der als Reisegepäck mitgeführten Gegenstãnde), 94 von ungegerbten Fellen, Häuten, von frifchen thierischen Bestandt heilen, Klauen ꝛ6. aus Bom bah oder anderen verpesteten Orten Indien nach Frankreich bis auf weiteres verboten.
Spanien.
Durch Königliche Verordnungen vom 14. d. M. wird für Her⸗ künfte von Joko hama wegen Cholera und von Taihoku auf For mosa wegen Beulenvest Quarantäne angeordnet. ;
Gleichseitig werden alle Häfen., welche von genannten Orten in 22 Linie nicht weiter als 165 Em entfernt find, für verdächtig erklãrt.
Belgien.
Der Moniteur Belge! Nr. 16 vom 16. d. M. enthält auf Seite 2355 eine Königliche Verordnung vom 8. d. M., durch welche die durch Königliche Verordnung vom 15. Juli 18985 (vergl. . R. Anz.“ Nr. 146 vom 30. Juni v. J.) zur Verhütung der Einschleppung der Cholera angeordneten Einfuhr beschränkungen auf Herkünfte Orten für anwendbar erklärt werden.
Dieselbe Nummer des Monitenr“ veröffentlicht eine Verordnung des Königlich belgischen Ackerbau-Ministers vom 10. d. M. durch welche, in Ausführung der vorerwähnten beiden Königlichen Verord— nungen, mit Rücksicht auf das Auftreten der Beulenpest in Britisch-Indien die dortigen Herkünfte, mit Ausnahme der von der Jusel Ceylon stammenden, bei ihrem Eintreffen an der Sanitäts. statioön der Schelde oder in den Häfen von Ostende und Nieuport den in Titel VIII der Dresdener internationalen Sanitätskonvention vereinbarten Maßnahmen unterworfen werden.
Türkei.
Der internationale Gesundheitsrath in Koastantinopel bat in seiner Sitzung vom 12. d. M. zur Verhütung der Einschleppung der Beulenp est folgende Maßnahmen dekretiert:
I) In Anbetracht der Unmöglichkeit, eine Quarantäne in Basza durchzuführen. sind alle Schiffe mit Pestfällen zuräckzuweisen.
2) Schiffe, welche von Mascat, Babrein oder sonst einem araäͤbischen Hafen kommen, unterliegen gleichfalls den bereits in der letzten Sitzung angeordneten Maßnahmen. (Vergl. . R. Anz. Nr. 12 vom 15. d. M.) - ͤ
3) In Fao ist ein provisorisches Lazareth einzurichten,
4 Die Zarückweisung der Schiffe soll aufhören, sobald dieses Lazareth geschaffen sein wird.
Ottawa, 18. Januar. Die heute veröffentlichten neuen Be stimmungen zur Sicherung des Viehs gegen Seuchengefahr, welche zwischen den Vereinigten Staaten und Canada ge— troffen find, heben, wie. W. T. B.‘ meldet, die Quarantäne an der Grenze auf, außer für das Vieh, welches ven Orten kommt, an denen eine Krankheit herrscht. Beide Länder sind übereingekommen, gegen Thiere, welche aus Großbritannien eingefuhrt werden, eine neunzigtägige Quarantäne in Anwendung zu bringen.
Bombay, 18. Januar. (W. T. B.) Nach dem amtlichen Ausweife sind bis gestern 3636 Eckrankungen an der Pe st und 2597 Todesfälle vorgekommen. Die Lage hat sich verschlimmert. Die Auswanderung dauert fort.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Rubr und in Oberschlesien.
An der Rubr sind am 18. 8. M. gestellt 13 473, nicht cechtzeitig
gestellt 6 Wagen. . . . In Oberschlesien sind am 18.8. M. geftellt Sols, nicht recht⸗ zeitig geftellt keine Wagen.
Zwangs ⸗Versteigetungen.
Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 16. und 18. Januar die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteige rung: Pallasstraße 13, dem Hauptmann a. D von Barby ge⸗ böͤrig; Flächenraum 1045 3; Nutzung werth 18 5310; Meistbietender blieb Kaufmann Hugo Rubem ann, Steaglizerftraße 45 46, mit dem Gebot von A4 460 — Nordufer 3a. der Aktiengesellschaft in Firma Deut sche Magnesitwer ke gehörig; Flächentaum 47,36 a; Nutzangswerth 5650 *; für das Meistgebot von 130 001 Æ wurden Therefa Gräfin von Harbuval und Chamars, geb. von Schlabrendorff, zu Schloß Kunzendorf mit 3 Antheilen und Gräfin Deym, Excellenz geb. von Schlabrendor fi, zu Neu; Schloß in Böhmen mit J UeAntbeil. Ersteberinnen. Zwingli⸗ sfraße 12, dem Bauunternebmer F. Schulze ju Neu⸗-Weißensee gehörig; Flächenraum 13,50 a.. Ersteberin wurde, das Im mo. bitten Komtor, Gesellschaft mit beschränkter Haftung zu Charlottenburg, Kurfürstendamm 245, für das Meistgebot von 238 500 M — Aufgehoben warde das Verfahren wegen des Grundstücks Schliemannstr. 3b, dem Maurermeister Rob. Kunst gehörig.
Beim Königlichen Amtsgericht 11 Berlin wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung wegen der nachbezeichneten Grund stäcke aufgehoben: Zu Zeblendorf am V. Seeschlag belegen, dem Fräulein Emma Kienaft und dem Oekonomen Otto Kienast gehörig. — Zu Groß ⸗Lichterfelde, Lankwitzstraße 12, belegen, dem Architekten Artbur Petzen bürger gehörig. — Zu 3 hlen⸗ dorf, angeblich an der Wannseebahn, belegen, der Frau Ingenieur Margarethe Keidel, geb. La Roche, zu Friedenau gehörig.
Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlacht- diehmarkt vom 18. Janugr 1857. Auftrieb und Markt preife nach Schlachtgewicht mit Ausnahme der Schweine, welche nach Lebendgewicht gehandelt werden. Rinder. Auftrieb 4933 Stück. Durchschnittepreis für 100 Kg.) J. Qualitãt 19 - I18 M. II. Qualitãt 372 - 104 „, III. Qualität 82 - 88 S, IV. Qualität 68 - S0 d — Schweine. Auftrieb 8521 Stück. (Durchschnittspreis für 100 Rg) Mecklenburger gs 100 „6, Landschweine: a. gute 94 — 976 „, p. geringere 88 - 92 , Galizier —— 6, leichte Ungarn — — 41 bei 20, Tara, Bakonyer —— „S bei — Eg Tara pro Stück — Kälber. Auftrieb 10952 Stück. ( Durchschnitts⸗ preis für 1 Eg.) J. Qualität 1,14 - L20 M, II, Qualität 100 - I, I0 M. III. Qualitãt , S6 - 0, 94 α - Sch a fe. Auftrieb 10 4532 Stück. Durchschnittspreis für i kg.) I. Qualstãt 0, SS- I, O0 t, II. Qualitãt öh G. ß A, III. Qualitt -
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wn dias berichtete der
— Die Freie Vereinigung der Berliner Produkten Börse bat, wie W. T. B. meldet, in der gestrigen auß ron dent ⸗˖ lichen Generalversammlung einstimmig die Auflösung beschlossen. Darauf konstituierte sich ein neuer Verein unter dem Namen: Verein Berliner Getreide und Produkten⸗Händler“. Die Statuten des neuen Vereins wurden genehmigt und ein Vorstand aus 21 Mitgliedern gewäblt. Der Verein bezweckt die Fördernng der wirthschaftlichen Interessen seiner Mitglieder obne Organisation
für die verschiedenen - Handelt wei ge- K
— Aus Essen a. Rubr meldet die Rhein. Weftf. Ztg. . In der gestrigen Versammlung der Zechenbesitzer des Koblen⸗ orstand, daß im Dezember v. J. die Betbeiligung 3 495 585 *,. die Förderung 3578151 * nnd die Ein⸗ 9 117262 t, d. h. 5,385 , 0 betrug gegen 3,33 0/0 im November v. J. und 3,35 9/0 im Dezember 1895. Die Ein⸗ schränkung wäre ganz fortgefallen, wenn nicht die vielen Feier⸗ tage die r, herabgedrückt hätten. stieg gegen No- vember v. J. die Betheiligung um OMS 6νν, die Förderung um O. 160, gegen Dezember 1895 um 6 37 , bezw. 89 0/9. Der arbeitstäzsliche Versaänd betrug für Kohlen 10566, für Koks 2015 und für Briquets 299 Doppelwagen, ins gesammt also 12 880 Doppel⸗ wagen gegen 12872 im November v. * und 12177 im Dezember 18965. — Die Gesammtbetheiligung für das Jahr 1896 belief sich nach den vorläufigen Monatsabrechnungen auf 42 6256516 t, die Gefammtförderung auf 38 916113 t, die Gesammteinschränkang auf 3710 404 t, d. h. 870 ο gegen 10,45 o, 0 im Jahre 1895. Der Versand betrug nach Abzug des Selbstverbrauches und des Landdebits 29477 870 t, davon 92,58 o für Rech- nung des Syndikats. Die Mehrförderung wurde im In- land und besonders im Ruhrbezirk untergebracht. In Hamburg und Holland ist die englische Konkurrenz ruhig. In Hamburg hat England einen e the mn , von einer Mark, während in Belgien eine Aus ehnung des Absatzes an Ruhrkohle stattfindet. Die durch die neuen Syndikatsschächfe geförderten Mehrmengen sind obne Schwierig keit unterzubringen. Obne sie wäre der stürmischen Nachfrage nicht zu genügen. — Die Verlängerung des Br iguet⸗Verkaufsvereins und des Koks Syndikats wurde einstimmig genehmigt und die Kommission zur Ieltstellung der Betheiligungsziffern wiedergewählt.
C —— 0 , Q m Q r , s — Q ' 22 . — — Das Königlich sächsische Ministerium des Innern hat auf Grund von 51 Abs. 2 des Börsengesetzes beschlossen, der Handels⸗ kammer zu Ehemnitz die unmittelbare Aufsicht über die Chemnißer Produktenbörse zu übertragen und mittels Verordnung vom 51. Dezember 1896 erfucht, einen aus 3 oder 5 mit den Börsen verhältnissen bekannten Mitgliedern bestehenden Aueschuß für diesen 2 ju wählen. Laut der unterm 13. Januar beim Plenum der ndelskammer eingeholten schriftlichen Abstimmung sind in den Börsenausschuß die Herren Vize, Präsident Eugen Esche in Chemnitz, Stadtrath C. E. Gaitzsch in Chemnitz und Louis Otto in Döbeln gewählt worden.
— Aus Prag wird der „Frkf. Ztg.“ gemeldet: Die Verloosung der 5 prozentigen Prag ⸗-Duxer Prioritäten erfolgte, wie ver⸗ lautet, ohne Rücksichtnahme auf die konverlierten Stücke. Der Prioritäten Kurator Marek aus Prag wird den Thatbestand fest⸗ stellen und sodann Stellung dazu nehmen; hierzu ist die Unterstützung der betroffenen Prioritätenbesitzer nothwendig, deren Mittheilungen der Kurator entgegensieht. ;
Stettin, 18. Januar. (W. T. B.) Nach Privatermittelungen wurde im freien Verkehr notiert: Weizen 170,00 —= 171, 90, Roggen . Hafer 130,00 —– 133,900. Rüböl Januar 5b, 00, Spiritus loko
7, 30.
Breslau, 18. Januar. (W. T. B.) (Schluß Kurse.) Schl. 3 oo 2. Pfdbr. Litt. X. 100, 365, Breslauer Diskontobank 118 50, Bres⸗ lauer Wechslerbank 104,00, Kreditaktien — — Schles. Bankverein 129, 85, Brel. Spritfibr. 135,75, Donnersmarck 155,76, det,, 166,75, Oberschl. Eis. 93 00, Caro Hegenscheidt Akt. 133,26, Oberschl. P. 3. 139.50, Opp. Zement 1565, 00, Giesel Zem. 135,99, T. Ind. Kramsta 145, 00, Schles. Zement 196,75, Schl. Zinkh. «A. 209,00, Laurahütte 166,75, Bresl. Selfbr. 108,00.
— Produktenmarkt. Spiritus per 100 1 100060 exkl. 50 M Verbrauchsabgaben pr. Januar 5h, 30 Gd., do. do. 70 M Verbrauchs⸗ abgaben pr. Januar 35,80 Gd.
Magdeburg, 18. Januar. Kornzucker exkl. von 92/0 — —, 9, So 9, 95. Nachprodukte exkl. 75 o, Rendement 725 — 7,96. Ruhig. Brotraffinade 1 25350. Brotraffinade II. 23,25. Gem. Rafsinade mit Faß 23,37 — 2400. Gem. Melis 1 mit Faß 22,50. Rahig. Robzucker J. Produkt Transito fr. a. B. Hamburg pr. Januar 9.25 bez. und Br., pr. Februar 9,25 bej. und Br., pr. März 9.36 bez. und Br. pr. April 9,321 bez, 9, 35 Br., pr. Juli 9.577 Gd., 9,62 Br. Matt.
Frankfurt a. M., 18. Januar. (W. T. B.) (Schluß ⸗Kurse.) Lond. Wechs. 20 382, Pariser do. 80,825. Wiener do. 170,02, J YM Reicht⸗A. g8, 50, Unsf. Egypter 105, 80, Italiener 91 50, ZY o port. Anl. 25,40, 5 oυ amort. Rum. 100, 86606, 4 960 russ. Kons. 193,30, Log Ruff. 1834 66,40. 40½ Spanier 62 80, Mainzer 119.90, Mittel
— — — — —
(W. T. B Zuckerbericht. Kornzucker exkl 88 ½ο Rendement
meerb. z 20, Darmstädter 16070, Diskonto⸗Komm. 210. 60, Mitteld. Kredit 117,66, Dest. Krebitakt. 317. Oest.-Ung. Bank S1 4,09, Reichs Lkank 157,70, Laurahütte 166 70, Westeregeln 176, 60, Höchster Farb werke 434 50, Privatdiskant 33.
Effekten⸗ Sozietät. (Schluß. Desterr. Kreditaktien 318, Gotthardbabn 167 50, Diskonto Komm. 210309, Laurahütte ——, Jtallen. Mittelmeerb. — , Schweizer Nordostbahn 1365,30, Italien. Yéridionaux 128,50, Mexikaner 94,70, Italiener 91, 60.
Köln, 18. Januar. (W. T. B) Getreidemarkt. In Weizen, Roggen, Hafer kein Handel. Rüböl loko 61, 00, per Mai 58, 70.
Leipzig, 18. Januar. (W. T. B.) (Schluß ⸗Kurse.) 3 0so Sächsische Rente 97 80, 3 oo do. Anleihe 101,90, Zeitzer Paraffin nad Solaröl - Fabrik 104.25, Mansfelder Kuxe. S065 G0, Leipziger Rreditanftalt. Aktien 212.35, Kredit. und Sparbank zu Leipzig 118,23, Leipziger Bankaktien 178.60, Leipziger Hypothekenbank 138,50, Sächsische Bankaktien 124,09, Sächsische Boden-Kreditanstalt 118,50, Leivniger Baumwollspinnerei⸗ Aktien 170,09, Leipziger Kammgarn⸗ spinnerei⸗- Aktien ——, Kammgarnspinnerei Stöhr u. Co. 197,00, Wernbausener Kammgarnspinnerei 9050, Altenburger Aktien braueres 240, 00, Zuckerraffinerie Halle/ Aktien 111, 00, Große Leipziger Straßenbabn i858, 75, Leipziger Elektrische Straßenbabn. 187 00, Thüuͤringische Gasgesellschafts Aktien 201,00, Deutsche Spitzen fabrik 224 00, Leipziger Elektrizitätswerke 136,60.
Kammzug- Termin handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Januar 5,05 Æ, pr. Februar 3, 5 M6, pr. März 3. 06 *. r 'n, w, r, Mai rte, Br. Jani as „, ri, Zul 3, 10 , pr. August 3, 10 4A, pr. September 3, 123 „, pr. Oktober 3,121 6, pr. November 3,121 46, pr. Dezember 3, 16 Umsatz 25 00. Ruhig.
Bremen, 18. Januar. (W. T. B.] Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum · Börse) Still. Loko 5,65 Br. chmalj. Ruhlg. Wilcox Di a, Armour stield 22t 3, Fudghr 24 4. Choice Groe 24 3, White label 24 . Speck. Ruhig. Short clear midd loco T2 . Reis sehr fest. Kaffee ruhig. — Baumwolle. Matt. Upland middl. loko 33 J. Taback. 293 Seronen Carmen.
Kurfe des Effekten Makler- Vereins, 5 o Nerd- deutsche Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei⸗ Aktien 167 Br. 5 op Norddentsche Llond ⸗ Aktien 113 Br., Bremer Woll lam merel 290 Br.
Hamburg, 18. Januar. (W. T. B.) (Schlußkurse, Damb. Kommerzb. 13210, Bras. Bk. f. D. 167, 25, Lübeq Büch. 120. 0( . A-C. Guano W. 77.50, Privatdiskont 35, Hamb. Packetf. 137.0, IYiorhd. Aoyd 115. 50, Trufl Dynam. 189, C0, ga V. Staatganl. 7 26,