1897 / 18 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 21 Jan 1897 18:00:01 GMT) scan diff

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den Wunsch ausgesprochen, es möge mit der englischen und der egyptischen Regierung ein Einvernehmen getroffen werden, damit die genannten

ovenienzen in Aden einer Quarantäne, verbunden mit einer

esinfektion, deren Dauer noch zu bestimmen ist, unterzogen werden. Um eine Stauung der Schiffe in diesem Hafen zu vermeiden, sollen Schiffe mit Pilgern, welche bereits einer ärztlichen Untersuchung in Aden unterliegen, von der Quarantäne befreit werden. Der Sanitäts ˖ rath übermittelt diefen Wunsch der . damit sie die Mächte ver⸗ ständige, und er glaubt, gleichzeitig auf die Gefahr hinweisen zu sollen,

ö . eig, un g. des Nichiverbetg. der Cinfahrt van Schiffen ju, den.

Persischen Meerbusey für dag versischs und fürfische Gebiet bestehe. Schließlich wird dẽr Wunsch ausgesprochen, daß rasch ergänzende Studien für die Wahl einer Schutz, und Sanitätsstation daselbst ge⸗ wd ///

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Verkehrs ⸗Anstalten.

Bremen, 21. Januar. (W. T. B) Norddeutscher Lloyd. SD. Lahn“ 19. Jan. Mttgâ. v. NewYork n. d. Weser abgeg. PFS. . Witte kin d. von La Plata kommend, 20. Jan. Mrgs. . d. Weser anget. RPD. . Geran, v. Australien kommend, 19: Jan, Nachm. gra rer passiert SDv. Spree, von New⸗York kommend, hat am 20. Jan. Mrgs. die Reise von Southampton n. Bremen fortges., überbringt 163 Passagiere und volle Ladung. PD. „Aachen =, v. Baltimore kommend, 20. Jan. Vorm. Dover passiert. BD. Kronprinz Friedrich Wilhelm“, n. Brasilien best.,, 20. Jan. Borm. Oporto angek. RpD. „Preußen“ 20. Jan. Vorm. Reise v. Port Said n. Suez fortges.

Theater und Musik.

Schiller ⸗Theater.

Der alte Schwank Mit Vergnügen? von Gustav von Moser und Otto Girndt, der gestern Abend an dieser Kunststätte zur ersten Aufführung gelangte, fand bei den frohsinnigen Zuschauern sast so lebhafte Theilnahme wie eine Novität und erfüllte völlig seinen Hauptjweck, harmloses Vergnügen und er, heiternde Unterhaltung zu bereiten. Es folgt zwar in dem Schwank eine Unwahrscheinlichkeit und eine Unmöglichkeit der andern, aber die unverdorbene Phantasie der Zuschauer brachte leicht alles ins

leiche. Unglaubliche Verwechselungs. und Verkennungescenen, die sich in einem kleinen Badeorte abspielen, erweckten um ihrer originellen Komik willen bald lautes Lachen, balv ermunternden Hei⸗ fall, zumal durch alle diese merkwürdigen Geschehaisse ein eifersüchtiger Ehemann glücklich geheilt wird und ein junges Liebespaar endlich durch List und Zusall den Widerstand eines, alten cholerischen Oheims gegen ihre Verbindung hesiegt. Die Darstellung ging frisch und lebhaft von statten. Die junge Frau, die unter der Eifersucht des Gatten zu leiden hat, wurde von Frau Lever mann zärtlich und mit liebenswürdigem Wesen gespielt; Frau Heinsdorff gab das junge liebende Mädchen sebhr gefällig. Herr Schmasow, jener junge Mann, der in seiner Verliebtheit zu allen Thorheiten bereit ist, wirkte sehr drollig; Herr Eyben brachte die gallige Komik eines eingebildeten Kranken gut zur Geltung, und Herr Veigt fügte sich als eifersüchtiger Ehemann dem fröhlichen Ensemble glücklich ein.

Im Königlichen Qpernhause gebt morgen Karl Gold— mark's Oper ‚Das Heimchen am Herd“ unter Kapellmeister Dr. Muck's Leitung und in folgender Besetzung in Scene: John: Herr Betz; Dot: Frau Herzog; May: Fräulein Weitz; Eduard: Herr Phillpp; Tackleton: Herr Krolop; Heimchen: Fräulein Rothauser.

Im Königlichen Schauspie l haue wird morgen, an Lessing's Geburtstage, „Nathan der Weise“ gegeben. Die Besetzung lautet: Saladin: Herr Ludwig; Sittah: Fräulein Poppe; Nathan: Herr Klein; Recha: Frau von Hochenburger; Daja: Frau Schramm; Tempelherr: Herr Matkowsky; Derwisch; Herr Arndt; Patriarch: Herr Oberländer; Klosterbruder: Herr Eichholz.

fürzer Disküfston beschlsssen wurde: das Aktienkapital durch

Im Deutschen Theater eröffnet am Sonnabend Alwine Wiecke vom Hoftheater in Weimar ein Gastspiel als Julia in Röemeo und Julia; den Romeo giebt Josef Kainz. Die Erst⸗ aufführung des neuesten Schauspiels von Henrik Ibsen, betitelt 3 Gabriel Borkman‘, ist nunmehr auf Freitag, den 29. d. M., fest⸗ gesetzt. Ludwig Fulda'ss Märchen Der Sohn des Kalifen‘, das 8 Ende Januar in Scene gehen sollte, ist auf Ende Februar verschoben worden.

Gestern Abend fand eine außerordentliche Generalverfammlung der Akt ien⸗Gesellschagit Schiller Theat er statt, n welcher nach

Aktien um 1060 000 ½ zu erhöhen und die Höchstzahl der Aufsichtsraths⸗ Mitglieder auf fünfzebn festzusetzen. Im eisten Theil des nächsten (VII.) Philhaxmonischen

Konzerts, welches unter Arthur Nikisch z Leitunß am 25. Ja-

nuar stattfindet, wirken die Altistin Frau Ernestine Heink⸗Schumann von der Hamburger Oper und der Klaviervirtuose Edouard Risler aus per mit. Der zweite Theil bringt zum Andenken Franz Schubert's dessen Symphonie in C-dur.

In der Parochial-Kirche (Kloster. Straße) findet am Diens⸗ tag, den 26. Januar, ein Konzert zum Besten eines seit mehreren Jahren erblindeten Familienvaters statt, und zwar unter Mitwirkung der hiesigen Konzertsängerin Fräulein Julie Müllerhartung, des Fräuleins Henny Hartwig, Konzertsängerin aus Weimar, des Violin= virtuosen Herrn Edmund Holtzheuer, des Organisten Herrn Adolf Friedrich und eines Posaunen Quartetts, bestehend aus den König⸗ sichen Kammermusikern Herren Weschke, Körner, Münding und Burghardt. Billets (Altarraum 2 „, Schiff 1 66) sind zu baben in der Hof⸗Musikalienbandlung von Bote u. Bock, Leipzigerstraße 37, und am Konzertabend am Eingang der Kirche. 2

Aus Wien meldet W. T. B.“, daß gestern Vormittag daselbst im Künstlerhause Seine Majestät der Kaiser Franz Joseph die Schubert ⸗Ausstellung feierlich eröffnet hat. Der Feier wohnten bei: die Erzherzoge Otto, Ludwig Victor, Eugen und Rainer, die obersten Hofchargen, der Unterrichts- Minister Freiherr von Gautsch, die Botschafter Graf zu Eulenburg, Graf Nigra und Lozé, sowie Vertreter der Behörden. Auf eine Ansprache des Büärgermeisters erwiderte der Kaiser: Er sei der Einladung um so lieber gefolgt, als sie einer echt österreichischen Feier gelte. Wohl gehört Schubert als Vertreter der reinsten Kunst und als Schöpfer des edelsten Gesanges längst der ganzen zivxilisierten Welt an; wir aber dürfen ihn mit Stolz als den unseren, Wien insbesondere kann ihn einen seiner größten Söhne nennen. Ich kann daher das Unternebmen, die gesammelten Zeichen liebevoller Erinnerung an den größten Meister der Oeffentlichkeit vor Augen zu führen, mit voller Anerkennung begrüßen. Ich erkläre die Gir len Auen, für eröffnet. Die Worte des Kaisers wurden von lautem Beifall begleitet. Nach der Vorstellung der Mitglieder des Landesausschusses und des Gemeinderaths trat der Kaiser einen Rundgang durch die Ausstellung an.

Mannigfaltiges.

Das Königliche Polizei-⸗Präsidium macht bekannt, daß die Verwaltung der IV. Polizei-Bauinspektion dem Königlichen Bauinspektor Hein und diejenige der VII. Polizei⸗Bauinspektion dem Königlichen Bauinspektor Kirstein übertragen worden ist. Die Diensträume der 1IV. Bauinspektion befinden sich Frankfurter⸗ Allee 116 a, die der VII. Bauinspektion Invalidenstraße 113.

Die Verkehrsdevutation des Magistrats beschäftigte sich in ihrer gestrigen Sitzung mit einer von dem Technischen Bureau des Magistrats entworfenen Aufstellung derjenigen nenen Straßen⸗ babnlinien, welche bei Mitbenutzung der Geleise der Großen Berliner Pferdebahngesellschaft gemäß dem Vertragsentwurf in einer Ausdehnung von je 460 m seitens weiterer

orzugs⸗.

Bewerber eingerichtet und als Betrieb genemmen werden kõnnten. D

ven. der Nansteinst. i Fsteitten. In er Sitzun5ỹ kam der Ergänzungen zu dem 2 mit der Direktion *. . en Berliner Pferdebahn - Gesellschaft zur Berathung. Ez ande Höhe der Betriebsabgabe und das Recht des Mägistrafs, jederzeit ven der Gesellschaft Auskunft einfordern zu dürfen. Vie Verkehre. deputation genehmigte die Q aller dieser Punkte. Der nunmehr fertige Vertragkentwurf soll demnächst dem Magistrat zur Genehmigung unterbreitet werden.

In der alten Urania“ (Invalidenstraße) wird morgen Abend 3 Uhr Herr Professor Frech aus Breslau einen Vortrag über Norwegische Fjordlandschaften und ihre Entstehung“ balten' Eine Wiederholung dieses Vortrags kann nicht stattfinden.

Königs berg i. Pr., 21. Januar. W. T. B.“ meldet: Gestern Abend 106 Uhr brach in dem am Hufen gelegenen Garten. Etablissement Flora Feuer aus, das bei dem herrschenden Sturm rasch eine große Aus. dehnung annahm. Mitperbrannt ist auch die Postagentur Mittel. hufen, aus der nur wenig gerettet werden konnte. Als der Brand. stiftung verdächtig erschien sofort ein Faltor des Besitzers, der nach einem für ibn ungünstigen Ausgang einer Klage gegen seinen Arbeit. geber Drohungen gegen letzteren ausgestoßen hatte. Der Verdächtige ist bereits verhaftet. ö.

Beuthen i. Oberschl,, 20. Januar. In der Heinitz grube hierselbst wurde nach einer Meldung des W. T. B.“ der gegen den alten Grubenbrand aufgeführte Damm durch Gase durchbrochen. Es erfolgte dabei eine Explosion, durch welche ein Arbeiter getödtet und drei schwer verletzt wurden.

Swinemünde, 260. Januar. Der englische Dampier Turreterown“ sitzt seit 8 Tagen bei der Greifswalder Die im Eise fest. Heute früh hat derselbe, dem W. T. B.“ zufolge, Proviant und Hilfe verlangt. Der Eisbrecher ‚Langenberg“ geht morgen früh zur Hilfeltistung ab.

Hon fleur, 21. Januar. Der große Dampfer Oriflam me', mit einer Ladung Petroleum an Bord, ist oberhalb Honfleur auf

der Seine gescheitert und wrack geworden. Die Ladung steht in Flammen.

Barcelona, 20. Januar. In einer Höhle bei dem Orte Gareia wurden, wie W. T. B. meldet, sechs Dy namitb om ben aufgefunden.

Athen, 20. Januar. Nach einem Telegramm aus Jannina hat ein heftiges Erdbeben die meisten Dörfer des Bezirks Delvino zerstört. Die Zahl der Opfer ist noch unbekannt. Hilfe ist eiligst abgesandt worden.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.)

ch dabei um den Umfang des Accumulaterenbetriebs, xxꝛ .

Wetterbericht vom 21. Januar, 8 Uhr Morgens.

40 R.

Wetter.

Wind.

Stationen.

Bar. auf 0 Gr. d. Meeressp.

red. in Millim. Temperatur in O Celsius

k 2C.

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Belmullet .. Aberdeen .. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. aparanda. St. Petersbg. Moskau . .. Cork, Queens⸗ town ... Cherbourg. . . amburg . winemünde Neufahrwasser Memel

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) Neblig. ) Nachts Schnee. 3) Nachmittags

Schnee. . Uebersicht der Witterung.

Unter dem Einfluß einer umfangreichen Depression über Nordoft⸗ Europa. welche über Finland die niedrigsten Barometerstände gufweist, wehen über Norddeutschland leichte bis mäßige westliche Winde, während im Süden unter der Einwirkung einer De—⸗ pression über Südwest⸗Europa die östliche bis nörd⸗ liche Luftströmung fortdauert. Am höchsten ist der Luftdruck westlich von Schottland. In Deutschland ist das Wetter kalt und trübe, ohne nennengwerthe Viederschlãge. Ganz Deutschland, der äußerste Südwesten ausgenommen, hat Frostwetter.

Deutsche Seewarte.

Theater. ö

Königliche Schauspiele. Freitag: Opern- haus. 21. Vorstellung. Das 3 am Herd. Oper in 3 Abtheilungen 6e nach Dickens' gleich⸗ D Erzählung) don M. Willner. Musik von U Goldmark. In Scene gesetzt vom Dber⸗

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Regisseur Tetzlaff. Dekorative Einrichtung vom Ober⸗ In pektor Brandt. Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. Anfang 79 Uhr.

Schauspielhaus. 22. Vorstellung. Sonder⸗ Abonnement B. 4. Vorstellung. Lessing's Ge— burtstag: Rathan der Weise. Dramatisches Gedicht in 5 Aufzügen von Gotthold Ephraim . Regie: Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 3 hr.

Sonnabend: Opernhaus. 22. Vorstellung. Mignon. Over in 3 Akten von Ambroise Thomas. Text mit Benutzung des Goethe'schen Romans Wilhelm Meister s Lehrjahre‘ von Michel Carrs und Jules Barbier, deutsch von ö Gumbert. Ballet von Paul Taglioni. Anfang 73 Uhr.

Schauspielhaus. 23. Ion lelllnt Die Komödie der Irrungen. Lustspiel in 3 Aufzügen von William Shakespeare. Für die Bühne eingerichtet von Karl von Holtz Der eingebildete Kranke. Lustspiel in 3 Aufzügen von Jean Baptiste Molisre, mit , der Wolf Graf Baudissin'schen Uebersetzung. Anfang 797 Uhr.

NDenutsches Theater. Freitag: vagabundus. Anfang 75 Uhr. onnabend: Romeo und Julia. Sonntag, Nachmittags 25 Uhr: Der Kanfmann von Venedig. Abends 77 Uhr: Die ver- sunkene Glocke.

Lumpaei⸗

Berliner Theatir. Freitag (8. Abonnemente⸗ Vorstellung): Zum ersten Male: Tie Weisheit der Aspasia. Hierauf: Zum ersten Male: Epitzbubenstreiche. Anfang 77 Ubr.

Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Aschenbrödel. Abends 7 Uhr: Kaiser Heinrich.

Sonntag, Nachmittags 25 Uhr: König Heinrich. Abends 73 Ubr: Renaissance.

Lessing Theater. Freitag: Das Glück im Winkel. (Louise Dumont.) Anfang 74 Uhr.

Sonnabend Die Wiederkehr. Louie Dumont.) Hierauf: Niobe. (Jenny Groß.)

Sonntag. Nachmittags 3 Uhr (volksthümliche Preise): Die Haubenlerche. Abends 79 Uhr: Die Wiederkehr. (Louise Dumont.) Hierauf: Niobe. (Letztes Auftreten von Jenny Groß vor ihrem Urlaub.)

Französisches Ensemble . Gastspiel. Tournée Marcelle Josset, Antoine, Jean Coquelin, Camille Dum ny. 25. 30. Januar. Vorverkauf täglich.

Residenz · Theater. Direktion: Sigmund Lauten burg. Freitag: Die Frauenjäger. (Le Dindon.) Schwank in 5 Alten von Georges Feydeau, übersetzt und für die deutsche Bühne bearbeitet von Benno

Jacobson. Anfang 74 Ubr. Sonnabend und folgende Tage: Die Franenjãger.

Nenes Theater. Schiffbauerdamm 4a. / 5. Direktion: Sigmund Lautenburg. Freitag: Marcelle. Komödie in 4 Akten von Victorien Sarzou. Für die deutsche Bübne bearbeitet von Paul Lindau. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang 76 Uhr.

Sonnabend und folgende Tage: Marcelle.

Sonntag. Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Die Grille. Ländliches Charakterbild in 5 Akten von Charlotte Birch⸗Pfeiffer.

Schiller Theater. Freitag, Abends 8 Uhr: Ein Wintermärchen. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Mit Vergnügen.

Theater des Westens. Kantstraße 12. (Bahn- hof Zoologischer Garten) Freitag: Der Militär staat. Anfang 78 Uhr. j

Sonnabend: Der Militãrstaat.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Vorstellung des Vereins für Volksunterhaltungen: Schiedsmann Hempel. Billets zu den bekannten Preisen bei den Verkaufsstellen des Vereins. Abends 79 Uhr: Wilhelm Tell.

Theater Unter den Linden. Behrenstt. S5 / 7. Dirertion: Julius Fritzsche. Freitag: Der Schmetterling. Operette in 3 Akten (mit theil⸗ weiser Benutzung einer fremden Grundidee) von A. M. Willner und Bernhard Buchbinder. Musik von Carl Weinberger. Anfang 743 Uhr.

Sonnabend: Zweiter großer Maskenball. 3 Musikkorps, 2 Ballets, 100 Tänzerinnen. Die Büffets bat der Hof ⸗Traiteur Seiner Majestät des Kaisers Herr A. Huster (Englisches Haus) über nommen. Herrenkarten 8 SM, im Vorverkauf 7 46, Damenkarten 5 46, im Vorverkauf 4 S0

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: Der Mikado.

Thalia · Theater (xorm. Adolvh Ernst· Theater). Dresdenerstraße 72/73. Direktion: W. Hasemann. Freitag: Frau Lientenant. Vaudeville in 3 Akten von Paul Ferrier und Antony Mars. Deutsch von Hermann Hirschel. Musik von Gustav Serpette und Victor Roger. Anfang 74 Uhr.

Sonnabend und folgende Tage: Frau Lieutenant.

Sonntag, Mittags 12 Uhr: Matinée. Trilby. Drama in 5 Alten, nach dem Roman des George du Maurier, von Georg Okonkowsky.

Zentral ˖ Theater. Alte Direktion: Richard Schultz. Freitag: Letzte Aufführung. Emil Thomag a. G. Eine wilde Sache. Große Ausftattungsposse mit Gejang und Tanz in 6 Bildern von W. Mannstädt und Julius 3 Mustk von Julius Einödshofer. Anfang

r. Sennabend, den 23. Januar: Neu inscentert und

Jakobftraße 30.

neu einstudiert: Eine tolle Nacht.

Konzerte.

Kanzerthaus. Karl, Mender ˖ Konzert. Freitag: 8. Wagner⸗Abend.

Philharmonie. Freitag, Anfang 79 Ubt: Konzert von Pablo de Sarasate mit dem Philharmonischen Orchester.

Saal Bechstein. Freitag, Anfang 75 Ubr— Konzert von Sigmund Bürger (Cello). Mit wirkung: Frau Olga Türk⸗Rohn (Gesang).

BDirkus Renz. Karlst: aße. Jubiläums . Saison 1896/97.) Freitag, Abends 75 Üb Lustige Blätter!

Sonnabend, den 23. Januar, Abends 71 Ubr Premiere „Aus der Mappe eines Niesen⸗ gebirgs⸗Phantasten!“ . Eine tomantisch · phantastisch Handlung, mit komischen Scenen. Gebirgsepisoden, einer naturgetreuen Hörnerschlittenfahrt im Rieser⸗ gebirge und einem zauberischen Ballet: Im Reiche des Geisterfürsten! Von Direktor Fr. Renz urd dem Greßherzeglich hessischen Hof Balletmeister August Siems. Noch nie gesehene. Kostüm, Dracht! Höchst charafteristische Dekorgtionen Ueberrtaschende maschinelle Effekte! Elbfal! Kochelfall! Zackelfall!

Sonntag, den 24 Januar: Zwei Vorstellungen. Nachmittags 4 Uhr (ermäßigte Preise und 1 Kind unter 10 Jahren auf allen Plätzen frei): Auffübruns des großen militärischen Ausstattungestũckes 1870/71. Abends 79 Ubr: Aus der Mappe eines Niesengebirgs⸗Phantasten.

—— 1 Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Marianne Steffen mit Hrn. Lien Albrecht von Stosch (Berlin). Frl. Ellen 24 Feinrichs mit Hrn. Prem. Lieut. Kurt Bartelt (Berlin Neisse).

Gestorben: Verw. Fr. General ⸗Major Emmy re Tiedemann. geb. Schoen (Wiecbaden). St. . 3 2. nton 24 3 ö rn, e.

r. Fabrikbesitzer Emi üũnsche reiffen ber C. Schl ). 1 Gymnasiassehrer Paul Gerhar⸗ Cuny (Breslau).

Giesche (Hirschberg i. Friedrich Buchholtz (Neu

r. Ober Amtmann Rober: . Hr. Pastor emen Ruppin). .

Verantwortlicher Redakteur: Siemen oth in Berlin.

Verlag der Gppedition (Scholj) in Berlin.

Drug der Norddeutschen Buchdruckerei und Velen Änstalt Berüin Sir., Wilhelmstraße Rr. *

Acht Beilagen leinschließlich Börsen · Beilage).

2

ö ; zum Deutschen Reichs⸗Anz

18.

Berichte von dentschen sSruchtmãrkten.

Erste Beilage

——

eiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 21. Jnngt.

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Erfatzfrage befaßt wäre, an der Hand dieses Präjudijes des han⸗

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Dentscher Reichstag. 1657. Sitzung vom 20. Januar 1897, 1 Uhr.

Auf der Tagesordnung steht zunächst alen, Inter⸗ pellatlon der Abgg. Dr. Hahn (b. k. F) und Genossen; ‚Gedenkt der Herr Reichekanzler demnächst den Erlaß einer Kaiserlichen Verordnung zu veranlassen, durch welche der Entwurf neuer, auf den Vorschlägen der internationalen Schiffahrtskonferenz zu Washington im Jahre 1889 beruhenden Vorschriften zur Ver— hütung des Zusammenstoßens der Schiffe auf See ohne den von der Lichterführung der Fischerfabrzeuge handelnden Artikel 9, aber mit dem den Fischdampfern das Wegerecht aberkennenden Artikel 26 jum 1. Juli d. J. für das Deutsche Reich in Kraft gesetzt wird? Welche Maßregeln gedenkt der Herr Reichskanzler ju ergreifen, um die aus der Durchführung des Artikels 26 sich naturgemäß ergeben⸗ den Gefahren für die Dampf ⸗Seefischerei und die gesammte See⸗ schiffahrt, sowie die daraus entstehende allgemeine Unsicherheit im Seeverkehr zu beseitigen?“ Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. von Boetticher erklärt sich zur sofortigen Beantwortung bereit.

Abg. Dr. Hahn (b. k. F.): Ich babe bereits am Freitag beim Ctat des Reichsamts des Innern auf diese den ganzen Fischereibetrieb auf See schädigende Maßregel hingewiesen. Bei rvorgerückterer Jahres.; zeit hätten die Mitglieder sich auf einem zweitägigen Ausflug nach Bremerhaven selbst von den Verhältnissen überzeugen können. Es sind 105 Fischdampfer in Betrieb, 13 weitere sind im Bau; es ban⸗ delt sich um eine zahlreiche Fischereibevölkerung von durchaus natio- naler Gesinnung. Die Verhäͤltnisse dieser Fischerei sind den Dele⸗ 363 in Washington durchaus unbekannt gewesen; das haben sie elbst zugegeben. Besonders kannten sie das bestehende Gewohnheits. Recht nicht, wonach den ruhenden und den arbeitenden Dampfern das . zusteht. Die Dampfschleppnetz ⸗Fischer fahren mit einer Höchst- zeschwindigkeit von 5 Em, im allgemelnen aber nur durchschnittlich don 26 Km in der Stunde. Daber sind die Segler sehr wohl in der Lage, diesen Fischdampfern auszuweichen. Der Geheime Rath von

onquisres hatte in einem Briefe den Interessenten mitgetheilt, daß den Fischereifahrzeugen das Wegerecht zustehen solle; es hat sich aber erausgestellt, daß damit nur die Segler gemeint sind; den Fisch⸗ mpfern soll das ihnen gewohnheitsmäßig zustehende Wegerecht ommen werden. Auf die einheitliche internationale Regelung wird

th gelegt, deshalb sollte diese Frage gesondert geregelt und 8 26 dorläufig nicht in Kraft gesetzt werden. Dem Auswärtigen Amt dürfte es leicht sein, zwischen den Nordseestaaten eine Verständigung herbelzuführen. Bis das geschehen ist, sollte man es bei dem be— ehenden Justand belassen, denn es kann dem Deutschen Reich nicht , werden, einen Fehler mitzumachen, weil ihn ein änderer Staat begehen will. Die englischen Bine enten wehren sich auch gegen Ketircf 26. Es würde ein Ruhmestitel für Deutschland ein, wenn es in dieser Frage muthig vorangehen wollte.

Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. von Boettiche r

Meine Herren! Was den Wunsch des Herrn Interpellanten an⸗

langt, daß der Versuch gemacht werden möge, zu einem Abschluß der dtage des Strafrechts auf See für die Fischerdampfer zu kommen, wie

er den Interessen unserer Dampffischerei entspricht, so ift er bereits durch die Aktion der deutschen Regierung nicht allein in die Hand genommen, sondern auch sehr dringend gefördert worden. Allein, wie es bei internationalen Verhandlungen geht, ist auch in diesem Falle nicht so schnell und zeitig das Ziel erreicht worden, daß ich sagen könnte, wir wären zur Zeit mit der englischen Regierung schon in voller Uebereinstimmung. Uebereinstimmung besteht zwischen uns darin, daß es wünschenswerth ist, prinzipiell die Frage des Wegerechts der Fischerei⸗ dampfer dahin zu regeln, daß alle fahrenden Schiffe auch den Fischereidampfern ausweichen müssen; nur ist es bisher nicht gelungen, diesen Satz schriftlich und vertragsmäßig zur Anerkennung zu bringen. Wie liegt denn nun die Sache? Der Herr Vor— redner hat mit vollem Recht gesagt, daß zur Zeit ein geschriebenes Wegerecht für die Seefischerei treibenden Fahrzeuge nicht besteht, daß aber die Uebung besteht, daß jedes fahrende Schiff dem Fischerei treibenden Fahrzeug, dem mit der Fischerei beschäftigten Fahrzeug, aus dem Wege geht. Dieser Zustand würde ein vollständig befriedigender sein, wenn er die vertragliche und gesetzliche Sanktion hätte. Es ist ein Zustand, der, und auch in dieser Beziehung bin ich mit dem Herrn Vorredner durchaus einverstanden, angestrebt werden muß und im Interesse unserer Dampffischkerei erwünscht wäre. Nun haben wir aber bisher einen solchen Satz nicht, und die Rechtsprechung hat uns davon überzeugt, daß ein Anspruch der Fischerei⸗ dampfer, daß jedes Fahrzeug ihnen aus dem Wege gehe, nicht besteht, auch nach deutschem Rechte nicht besteht; das Erkenntniß des hanseatischen Ober Landesgerichts vom No- vember 1894, das der Herr Vorredner angezogen hat, läßt darüber gar keinen Zweifel. Nun entsteht die Frage, was besser ist: den gegenwärtigen Zustand zwar für Deutschland zu kon servieren, aber in allen übrigen Staaten die Verabredung der Konferenz zu Washington, wie fie im Art. 26 ihren Ausdruck gefunden hat, zur Einführung zu bringen, oder eine Uebereinstimmung des Rechts⸗ zustandes dadurch hberzuftellen, daß auch Deutschland sich dieser Vor⸗ schrift des Art. 26 anschließt. Ich war anfänglich der Meinung, daß Deutschland es wohl darauf ankommen lassen könnte, daß die übrigen Staaten zwar Art. 26 der Washingtoner Konferenz einführen, Deutschland aber sich der Einführung dieser Vorschrift enthält. Ich habe aber doch bei weiterer reiflicher Ueberlegung zu der Ueberzeugung kommen müssen, daß ein solcher Rechtszuftand den Interessen unserer Dampffischerei erheblich widersprechen würde. Meine Herren, einmal schaffen Sie den von dem hanseatischen Ober⸗Landesgericht ausgesprochenen Rechtssatz nicht aus der Welt, und in jedem Falle, in welchem eine Kollision zwischen einem Fischereidampfer und einem anderen Schiff vorkommt, würde wahrscheinlich der deutsche Gerichtshof, der mit der Beurtheilung der Schuldfrage bezw. der

Fischereidampfer kein Wegerecht zur Seite steht; die Schiffe der übrigen Staaten aber, die nunmehr, nachdem der Art. 26 bei ibnen publiziert ist, sich für berechtigt halten, zu verlangen, daß ihnen der Fischereidampfer aus dem Wege geht, die würden nunmehr, nach Einführung des Art. 26 in ihre Gesetzgebung, unzweifelhaft das bie⸗ her bestehende, gewohnbeitsrechtliche Verfahren aufgeben und würden sich berechtigt halten, von dem Fischereidampfer zu verlangen, daß er ihnen den Platz räumt. Dieser Zustand, das werden Sie mir zu— geben, würde ein in hohem Grade unerwünschter sein. Das ist der Grund gewesen, weshalb wir, nachdem alle Versuche, und zwar energischen Versuche, die bisher gemacht worden sind, zu einer inter nationalen Verständigung über das Seestraßenrecht der Fischereidampfer in unserem Sinne zu gelangen, daß wir uns bereit erklärt haben, zunächst die sämmtlichen Beschlüsse der Washingtoner Konferenz, abgesehen von dem Art. 9, über dessen Nichteinführung unter mehreren Staaten Einverständniß ist, zu publizieren. Meine Herren, ich gebe zu, daß vorübergehend, wenn es dazu kommen sollte ich werde gleich nachher noch eine Trostpille dem Herrn Interpellanten geben —, aber, wenn es dazu kommen sollte, daß vorübergebend der durch den Art. 26 geschaffene Rechtsjzustand in Geltung sich befinden sollte, daß dadurch für unsere Fischereidampfer nicht allein manche Unbequemlichkeiten, sondern auch unter Umständen nicht unerhebliche Nachtheile entstehen könnten. Allein, meine Herren, je lebhafter die Besergniß ist, desto dringender ist auch die Veranlassung, schleunigst auf die Beseitigung eines solchen Zustandes hinzuwirken, und um so lebhafter dürfen wir auch hoffen, daß die englische Regierang, die ja in Bezug auf die Feststellung der Rechte der Fischereidampfer ein noch viel größeres Interesse hat wie wir, weil ihre Fischereiflotte eine so viel stärkere ist als die unserige, daß auch die englische Re— gierung sich in nicht zu ferner Frist davon überzeugen wird, daß es so nicht bleiben kann.

Nun, meine Herren, habe ich davon gesprochen, daß wir die Korrektur anstreben werden. Ich habe auch schon gesagt, daß die englische Regierung im Prinzip mit uns einverstanden ist. Auch sie ift voraussichtlich einer Vorschrift nicht abgeneigt, wonach jedes fahrende Schiff jedem Fischereifahrzeug, das sich in der Fischereithätigkeit be= findet, es sei Dampfer oder Segler, auszuweichen hat. Wenn in dieser Beziehung das Einverständniß noch nicht zum vertrag lichen Ausdruck gekommen ist, liegt das an gewissen ich möchte mehr sagen: formellen und zaktischen Gründen, die die englische Regierung bisher abgehalten hat, mit uns eine vertragliche Festsetzung zu treffen. Wenn jetzt von neuem in Deutschland uns durch die Be⸗ wegung, deren Träger der Herr Abg. Dr. Hahn soeben geworden ift, das dringende Bedürfniß, den Versuch fortzusetzen, nahe gelegt wird, so kann ich dem Herrn Vorredner sagen, daß die Anregung unverzüglich gegeben wird zu einer solchen Verständigung, wie ich sie soeben skizziert habe, von seiten der englischen Regierung die Zu—⸗ stimmung zu erhalten, und wenn die Aktion, die der Herr Vor⸗ redner auch von seiten der englischen Dampfschiffer in Aussicht ge⸗ stellt hat, in London ins Leben tritt, so wird sich daran eine um so stärkere Hoffnung knüpfen, daß wir zum Ziele kommen.

Meine Herren, der 1. Juli ist ja nicht allzufern, aber die Zeit bis dahin wird doch ausreichen, um auf diesem Wege wenigstens zu der Gewißheit zu kommen, ob man englischerseits auf unsere Vor schläge eingehen wird, oder ob es aussichtslos ist zu einem Termin, daß die Publikation der Verordnung noch zeitig genug erfolgen kann, noch vor dem 1. Juli, mit der englischen Regierung ins Reine zu kommen. Treten uns unüberwindliche Schwierigkeiten entgegen, dann werden wir allerdings wohl kaum darauf verzichten können, die Vor⸗ schriften des Seestraßenrechts, wie sie auf der Washingtoner Konferenz vereinbart worden sind, zu publizieren. Denn, meine Herren, die Ein« führung, die internationale Einführung übereinstimmender Vor schriften des Straßenrechts zur See wird hinsichtlich ihrer Nütz⸗ lichkeit und räücksichtlich ihrer Nothwendigkeit von keiner Seite bestritten werden können. Auf die Nothwendigkeit und Nütz lichkeit weisen die zahlreichen Unfälle hin, die ibre Entstehung in der Nichtübereinstimmung bezw. in der nicht zweckmäßigen Gestaltung unseres Straßenrechts zur See haben. Und wenn es sich nun darum handelt, den Art. 26 zugleich mit den übrigen Artikeln einzuführen, so kommt hier der Gesichtspunkt in Betracht, den ich anfangs meiner Auseinandersetzungen bereits zu betonen mir erlaubt habe: Die Nichteinführung des Artikels 26, zu der wir formell berechtigt wären, würde in dem Sinne einen verschiedenen Rechtszustand rtücksichtlich der Bebandlung der Fischereifabrzeuge zwischen dem deutschen Recht und dem ausländischen Recht herstellen, der unserer Fischerei nicht zum Vortheil, sondern nach unserer Ueber zeugung jum Schaden gereicht. Ich gebe mich der Hoffnung bin, daß es möglich sein wird, noch zeitig genug vor dem 1. Juli die Verhandlungen, welche wir im Begriff sind, von neuem aufzunebmen, zu einem guten Ende zu führen, und ich werde mich freuen, wenn damit den Bedürfnissen der Dampffischerei voll und ganz Genüge geschiebt.

In der Beurtheilung des wirthschaftlichen Werthes sowohl wie des sittlichen Werthes dieses Betriebszweiges stimme ich mit dem Derrn Vorredner durchaus überein, und ich gehe sogar noch weiter, indem ich sage: Wir können nicht genug Fürsorge für diesen Zweig der Fischerei entwickeln; denn er wird dazu bestimmt sein, unserem Volke ein gutes und gesundes Nahrungsmittel in ausreichenderem Um- fange zuzuführen, als das bisher, leider Gottes, der Fall war. Auf Antrag des Abg. Dr. Freiherrn von Langen (d. kons.) tritt das Haus in die Besprechung der Inter⸗ pellation ein.

Ahg. Frese (fr. Vgg.): Wenn Deutschland den Art. 26 nicht in Kraft setzen würde, so würde verschiedenartiges Recht geschaffen werden, aber die Einführung des Art. 26 würde ebenfalls die Gefabr von Zusammenstößen fördern. Das Interesse eines einzelnen Erwerds. zweigs müsse allerdings hinter dem der Allgemeinbeit zurücsteben.

Aber eine Nothwendigkeit dazu liegt hier nicht vor. Die Fisch⸗ dampfer sind weniger mandͤvrierfähig als die Segler. Die Rbedereien

seatischen Obez Landesgerichts auch sich dafür entscheiden, daß demt