1897 / 20 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 23 Jan 1897 18:00:01 GMT) scan diff

Die Damenspende, die bei dem Ballfest des Vereins ] der Aufftieg jum Gipfel B 14... e am 30. Januar (in der Phi onie) zur Ver wurde unter 236 Müuhsalen antragt werden. An alle Inbaber der genannten zeichnungen vom t ht aus einer Bibliothek wert jedoch, die leidenden Theile dad zu 1 abwärts ergeht biermit die Aufforderung, falls sie dieser einer zweiftündigen Rast ununterbrochen rieb

inladung folgen wollen, möglichft umgehend, srätestens aber bis zum lauf fũhrte 23 nicht zum Ziele. . Messun 1. März d. J. sich unter Angabe ibres ehemaligen Militärftandes zu ö Fulda, S Jede eine Höbe von 22 500 Fuß ergaben und der Gipfel noch lange n 3 melden bei der Geschäftsfte e für die Centenarfeier am 22. März Ballbesucherin foll mit einem diefer Werke bedacht werden, erreicht war, kehrten Alle wieder nach Inca zurück, um sich bon 1897, Berlin W., Leipzigerstr. 4. . . und da diess ven den Autoren, mit eigenhändigen Wid. Strapazen erft wieder erbolen zu können. Babel betraf Jurbri

Der 2 des Comitsés für die Centenarfeier. mungen, vielfach auch mit Originalgedichten, Sinnsprüchen oder scherj· ein Unfall, der ihm beinahe das Leben gekostet hätte. 14 i

weilen und an dem Festzuge ibeilzunebmen. Auch soll für di .

ö rte Seilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 25. Januar. 1892.

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den 240 20 ; freiherr von Broich, haften Einfällen für den Ballabend verfehen sind, so erhält das lite. schreiten eines Fluffes te sei l 2 2 K Erfter Prãsident. arische Angebin de auch noch einen gutograpbischen Werth. k ken, , nn, , ,,,. 1 . K—— Billetverkauf findet täglich im Stangen schen Hanse, Mohren. eingeklemmt war, entging der kubne schweizer Bergsteiger nur Im Monat Dezember sind in Berlin 244 Preben von straße 101, von 18 bis 13 Uhr, und von bis 5 Ubr im Bureau deß mit Mühe dem Tode durch Ersticken und trug eine B Rahrungs⸗ und Genu ßhmitteln amtlich untersucht und c Herrn Dr. Wasner statt. 8 letzung an der Schulter davon. Das Wetter war r davon beanstandet worden. Hiervon entfielen je 4 Proben auf Milch, . . : 5 noch schlecht. Die dritte Besteigung wurde am J. Januar angetret 2 Thüringer Wurst und gebrannten Kaffee, 8 auf Butter, 6 auf Eier, Die „Freie photographische Vere inigung * veranstaltet bei noch intensiwerer Kälte alg zuvor. Am 13. Januar rastete 26 Qualitat 10, auf Donigsyrup, je 3 auf Pfeffergurken und dengturierten Brannt⸗ am 2b. d. M. Abends 7 Uhr, im Hörsaal des Königlichen Museums in einer Höhe von 20 005 Fuß, und am nächsten Tage gelangte ma ; ̃ Ver⸗ Durch wein, 2 auf Imperialthee, 5 auf Medizinalweine und je 1 auf für Völkerkunde, Königgrätzerstraße 120 ihren 52. Projektions. Abend. bis zur Arete, die zwischen den Gipfeln in elner Höhe ö. gering mittel gut schnitt kJ , , , , , . K zer. e a Farbige osi . r. med. Franz Kronecker: Reisebilder briggen dagege eichte d ĩ ü i ü ; 1447 Geschäften, von denen 74 zu Beanstandungen führten. aus Java“. en nn g Ber, d , en 8 63. ** 5 9 ö . 8 fũr / 8g 3 ö Doppel ; 1Doppel⸗ böch nie⸗

e , , ; . und Mr. Fitzge ; ĩ ĩ . 6 . . 83 2. f. . 5 —⸗ . . 1 . . ift morgen, Sonntag, in den Yer. Fitzgerald hoffe, den Gipfel . Woche zu erklimmen. . ö. ; . er Deutschen Kolonialgese a err Lieutenant von Tagesstunden gegen ein Eintrittsgeld von 55 3 geöffnet. London, 23. Januar. i tei . 6 nie. höch⸗ ntner Depdebr eck über die Kämpfe der deutschen Schutztruppe in Süd. Schneetreiben * gestern 8 . ene rell drigster ster drigster ster drigster ster . 5 weft · Afrika · sprechen. Dem Vortragenden, welcher im Sommer des Meerane 22. Januar. In dem Kesselhause der 300 Arbeiter be. heimgesucht und großen Schaden im Lande sowie auf See n, Jahres 1893, nachdem er soeben aus Oft⸗Afrika zurückgekehrt war, in schäftigenden hiesigen Cam mgarnspinnerei brach um Mitternacht an der Sstküste, verursacht. ; 2 2 2 . 6 Schutz gebiet . . die a . 266 e, W. T. aan e. hat sich jedoch der Brand Wei ruppe zu verstärken, war es vergönnt, an dem Kriege gegen Hen auf das Kesselhaus und das Maschinenhaus beschränkt. Die Störun Ilfracombe, 22. Januar. D S . ĩ Witbodci sowie an anderen Kämpfen hervorragenden Antheil zu nehmen. des Betriebes, der eingeftellt werden mußte, wird in etwa 17 33 von Portreath ee ens ke 13 a 3 K Seine Mittheilungen versprechen sonach viel des Interessanten. Der gehoben sein. nach Finer Meldung des W. T. B., beute früͤ mit einem noch nicht 3 Ern 165,00 1620 Vortrag findet statt im „Kolonialheim“, Potsdamerstraße 22 a l, w stgestellten groß en Zweimast dampfer ju farm men geftoßen. 9 ö 1610 3 . Abends 81 Uhr. ö ö Mer n f. 3. ö i, . ö wird 2. 96 ö daß 1 tere mit seiner Mannschaft unfergegangen 6 ö . . z rgentinien) die glücklich vo e Besteigun es Dem Dampfer Sali ö ĩ n . . ; Am Freitag Abend führte Herr Professor 66 6 aus Breelan Aconcagua, des höchsten Berges der Anden, durch 9 2 1 . , Bug eingestohen ldesbeim - 1430 1500 1390 in dem alten Institut der Urania (Invalidenstraße) elne greße An. Zurbriggen, Theilnehmer der dig eraldeischen Expedition Lausanne, 22. Jenuar. Das Bundesgericht bestätigte beute , 1 zahl norwegischer jordlandschasten im Bilde vor, welche durch ihre gemeldet Mr. Fitzgerald und der schweizer Bergführer Zurbriggen einstimmig das am 10. November v. J. gefällte Urtheil des Kantons.; . 155 1880 1533 Schönheit und Naturwahrheit berechtigte Bewunderung erregten. machten sich am 75. Dezember mit vier schweljer Trägern und zehn gerichts in St. Gallen, welches die Bank in St. Gallen zur Zurück. k 18. . Städte und Dörfer, Berge und Thäler wechselten mit Fforden und Maulthieren von Inca aus nach dem Horcgnes. Thaf auf zahlung der bel ihr bon Johann Srth (Erzherzog Fohann Rog Schären, mit Eingeborenen germanischen und lappischen Ursprungs den Weg und bivouakierten daselbst, nachdem sie zwölf von Oesterreich) hinterlegten Million in Baar und 10,87 ab, Ueber die Entstehung der Fjorde gab Herr Profesfor Frech eine englische Meilen thaleinwärts zurückgelegt. Am folgenden den Bevollmächtigkẽn des Bruders des verschollenen Erz 1140 ; ĩ 1113 181 in 3 Ei Nebersicht der blsher aufgestellten Hypothesen, u. g. die von Oscar Tage umwanderten sie die Nordfeste' des Aconcagua * acht urthellt hatte. 1173 189 28.1. Ministert sich beschwert, daß. Eingaben des Bundes der Landwirthe Peschel, welcher sie allein durch die en,, entstanden Meilen weit und lagerten in einer Höhe von 14060 Fuß. Alle 1215 . lt reerden cht ie hm mwaeben, se fan iz ur aßen, der wissen will. Dieser Hypothese widersprechen aber manche Vorkommnisse, waren wohl und hofften, den Gipfel am 27. Dezember zu ereichen. 12336 ; V ; Pinter t f, wenig Entgegentommünd gewesen, daß er Fe andere sodaß sie verworfen werden mußte. Nach dem Vortrggenden sind die Nun aber traten Schwierigkeiten ein. Am 25. Dezember, als sie 145359 ; ; x . ; Höflichkeit nicht pon mig Erwarten kann. Zur Verbesserung der Rassen Fjorde uralte Flußläufe, welche durch mehrfache Vergletscherungs! 19 000 Fuß hoch auf dem Col“ Rast machten, litt die ganze Gesell— 1 ö = J . braucht kein Vieh eingeführt zu werden. . Perioden des Landes verändert worden seien. In Norwegen ist die schaft an Uebelkeit, dazu war die Kälte intensiv. Zwei der mitge⸗ Depeschen. 11,80 . 1205 21.1 An der weiteren Debatte betheiligen sich nochmals die Natur von dem Menschen unbesiegt geblieben, während in wärmeren nommenen Aneroid⸗Barometer zerbrachen infolge des Frostes. Auch Dii ; ö . ö ͤ ö Abgg. Gersten berger (Zentr), Dr. Bachnicke (fr. Vgg), Ländern der Mensch vielfach Einfluß auf den Charakter der Land! war das Wetter sebr schlecht, Schnee und Sturm herrschlen. Am iibuti, 2. Januar. (Meldung der, Agenzia Stefani“) 1357 1535 151 Ulrich (Soz) und Dr. Hahn (b. k. F), worauf die Debatte schasten ausgelht hat. Im Zusammenhang mit der Natur des Landes, nächsten Tage erplodierte der ruffische Ofen. Zwei Träger mußten Der Kommandant des Schiffes Provang!“ em pfing von . . o führte der Vortragende schließlich aus, stehe auch die Literatur wegen Unwohlseins hinuntergeschickt werden, die Blechbüchsen Ras Makonen die Nachricht, daß der Negus Menelik Norwegens in älterer und neuerer Zeit. mit Konserven erwiesen sich als verdorben, und Spirituofen fehlten. anfangs Januar eine zweite Kolonne Gefangener nach 2. Allenstein... 1073 118 ö J. - = . In der alten Urania. Inhalidenstraße) wird der Vortrag An diesem Tage entdeckte Jurbriggen beim Rekognogzieren eine Blech- arrar habe abgehen lassen. Der Gesundheitszustand der born. J 135309 . 13273 18.1. . . des Herrn Hr. P Spies Flüssige Luft“ morgen, Sonntag, am Mon- büchse mit einer Karte von Güßseldt, welche das Datum März 1883 efangenen sei gut. Die von der italienischen Regierung ge— , . 1273 ö 1 . tag und Freitag wiederholt werden. trug. Es war dies in einer Höhe von 21 000 Fuß. Am 27. De— sandte Hilfskarawane sei am 2. d. M. in der head v . 1141646 15,0 . P i Landta ö . . ö. zember mußte sich die ganze Gesellschaft zum Rückmarsch entschließen, Abeba angekommen J on Adis , . 14500 . U 1 reußischer La g. Gegenüber anders lautenden , weist der Arbeits. da sie keine warmen Speisen mehr zubereiten konnte. Man raftete drei 5 19 23 * ; ö. Lande hut. 11,59 14,55 14,59 Herrenhaus. ausschuß der Berliner Gewerbe Ausstellung 1896 aufs neue Tage unten im Thal und ließ mittlerweile Holz und Wasser nach dem Ag or dat, 253. Januar. (W. T. B) Die Nacht ist . 8 . Barguf, hin, daß der Verkauf der übrig gebliebenen Gewinne der „Gol schaffen. Am 30. wurde der zweite Verfuch der Besteigung unter.! ruhig verlaufen. 5. Sitzung vom 21. Januar 1897. Ausstellungs Lotterie nach wie vor in der Geschäftsstelle der Aus. nommen. Die Temperatur war sehr niedrig. Während dreier Tage ; ; - Alen 1210 1210 J V Die Rede, welche der Minister für Landwirthschaft ꝛc. stellung, Zimmerstraße 34, zu herabgesetzten Preisen stattfindet. betrug ihr Minimum 5 Grad Fahrenbeit und ihr Maximum (Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und 1710 1730 26 12,11 20.1. Freiherr von Hammerstein am Donnerstag im Herren⸗ K Dritten Beilage.) ; n . : ; ; ö hause bei Berathung des von dem Grafen zu Inn⸗ und Knyphausen eingebrachten Gesetzentwurfs, betreffend die Ergänzung einiger jagdrechtlichen Bestimmungen, gehalten hat, lautete, wie folgt:

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deutsche Viehzucht ist einer so großen Expansion fähig, daß die Grenz sperre keine Preissteigerung bringen · wird. Von einer Differenz zwischen Außerdem den verschiedenen Instanzen ift keine Rede, ich habe nur gemeint, wurden am daß es an dem nöthigen kräftigen nationalen Egoismus fehlt. Markttage⸗ Abg Ulrich (Soz.): Es handelt sich nicht um nationalen, sondern (Spalte 1) um agrarischen Egoismus. Die Agrarier aller Länder haben dasselbe nach über⸗ Interesse der ., Daß Deutschland seinen Bedarf ar Fleisch schlãglicher allein decken kann, wollte Graf Kanitz nawweisen; er bewies aber Schãtzung das Gegentheil, indem er mittheilte, daß wir aus Dänemark für vert᷑auft 49 Millionen Vieh einführen müssen, während wir nur für 720 000 S0 Doppel ausführen. Die Einfuhr österreichischen Viehs nach Hamburg hat ge⸗ zent ner zeigt, daß kein Fall von Maul und Klauenseuche, daß nur 459

(Preis Tuberkulose vorkamen, während deutsches Vieh zu 120j verseucht unbekannt) war; diese Verseuchung deutschen Viehes nimmt ftändig zu. Man übertreibt die Klagen über die Seucheneinschleppung, um die Sperre herbeizuführen.

Abg. Graf von Oriola (nl) meint, daß die Bekämpfung der Viehseuchen freiheitlichen Grundsätzen nicht widerspreche. In Ober- bessen habe die Seuche große Schädigungen hervorgerufen; deshalb verständen die dortigen Landwirthe nicht, weshalb man nicht die ö Grenzen zu ihrem Schutze sperre.

w Abg. Lessing (fr. Volksp.): Zur Abwehr der Seuche sind 17, 5 21.1. wir auch bereit, aber nicht zu einer Grenzsperre, welche nur eine

r . ö Prelssteigerung beabsichtigt. Die Sperren haben nur dahin geführt, 14,89 15.1. . daß wir unser Mastvieh im Auslande nicht mehr los werden und daß wir unser Zuchtvieh nicht verbessern können durch Aufnahme

anderer Viehrassen. Abg. von Ploetz (d. kons. );: Wenn der Landwirtbschafts—⸗

Berichte von deutschen gruchtmãrtten.

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Nach Schluß der Redaktion eingegangene

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schließt und die einmaligen Ausgaben genehmigt werden. Darauf wird um 553/ Uhr die weitere Debatte auf Sonn⸗

abend 1 Uhr vertagt.

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26,45 Grad Fahrenheit in der Sonne. Am Sylvestertage begann 17555

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vom 23. Januar, 8 Uhr Morgens.

Stationen.

Wind. Wetter.

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp red. in Millim.

Belmullet .. 7 NO 4 bedeckt Aberdeen. 3 NO 4 woll ig Christian fund OSO 3 wolkenlos Kopenhagen 566 NO 7 bedeckt Stockholm. NNO 4pedeckt Daparanda. SSO 2 halb bed.

t. Petersbg. ONO 1 bedeckt Moskau... z 6 OSO 2 Schnee Cork. Queens⸗

J N 4 wol fig Cherbourg. S wolkig er. / s wolkig w . 7 bedeckt i) Dimburg . 2 wolkig?) Swinemünde H bedeckt Neufahrwasser h bedeckt 3 wollig 4 Schnee bedeckt 3 bedeckt 3 bedeckt?) 1Schnee⸗) Schnee h bedeckt bedeckt Breslau Schnee Ile dMAix .. NNO 6wolkig , SW 4 bedeckt . 67 I bedeckt

) Schneewehen. ) Nachts Schnee. 9) Schnee. I) Nachts Schnee.

Uebersicht der Witterung.

Das barometrische Minimum, welches gestern Morgen an der mecklenburgischen Küste lag, jf sũd⸗ wärts fortgeschritten und hat sich mit einer Depression jenseits der Alpen vereinigt, während Nord⸗Europa von einem Hochdruckgebiet überdeckt wird. Ueber Mittel⸗Europa wehen lebhafte nördliche bis östliche Winde, unter deren Einfluß die kalte Witterung fort⸗ dauert. In Deutschland, wo überall Schnee gefallen ist, ist das Wetter an auernd trübe und kalt. Auch ganz Frankreich, die südlichen Gebietstheile aus— genommen, hat Frostwetter. Deutsche Seewarte.

Theater.

Ksnigliche Schauspiele. Sonntag: Opern. baus. 23. Vorstellung. Der Prophet. Große Dyer in 4 Akten von Giacomo Meyerbeer. T nach dem Französischen des Eugene Scribe, deutsch bearbeitet von Ludwig Rellstab. Ballet von Emil Graeb. In Scene gesetzt vom Ober Regisseur 6 Dirigent: Kavellmeifter Sucher. Anfang

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Schauspielbaus. 24. Vorstellung. Geuoveva. Tragödie in 5 Aufiügen und einem Aachspiel von Srledrich Hebbel. Für die Bühne eingerichtet und

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estern

in Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Dekorative Einrichtung vom Ober⸗Inspektor Brandt. Anfang 7 Uhr.

Neues Königliches Opern ⸗Theater (Kroll). Die Journalisten. Lustspiel in 4 Aufzügen von Gustav Freytag. Anfang 75 Uhr.

Montag: Opernhaus. 24. Vorstellung. Zar und Zimmermann. Komische Oper in 3 Aften von Albert Lortzing. Dirigent: Musikdirektor Wegener. Anfang 75 Uhr.

Schauspielhaus. 25. Vorstellung. Sonder Abonne⸗ ment A. 4. Vorstellung. König Richard der

weite. Trauerspiel in 5 Aufzügen von William

hakespeare, übersetzt von August Wilhelm von Schlegel. Für die deutsche Bühne bearbeitet von Wilhelm Oechelhäuser. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Gruhe. Dekorative Ein⸗ richtung vom Qber⸗Inspektor Brandt. Anfang 73 Uhr.

Dienstag; Opernhaus,. Keine Vorstellnng.

Schauspielhaus. 26. Vorstellung. Halali. Luft— spiel in 4 Aufzügen von Richard Skowronnek. Die ftille Wache. Schwank in 1 Aufzug von Richard Skowronnek. 6 76 Uhr.

Opernhaus. Mittwoch: Auf Allerhöchsten Be—⸗ fehl: Festvorftellung. Neu einstudiert: Undine. Anfang 8 Uhr. Donnerstag: Undine. Freitag: VI. Symphonie der Königlichen Kapelle. (Schubertfeier) Anfang 78 hr. Sonnabend: Die Afrikanerin. Anfang 7 Uhr. Sonntag: Undine.

Schauspielhaus. Mittwoch: 1812. Donnerstag: Der Verschwender. Freitag: Genoveva. Sonn- abend: Doctor Klaus. onntag: Zum ersten Male: Die Zeisige.

Neues Königliches Opern⸗Theater (Kroll). Sonn. tag: Das Leben ein Traum.

Deutsches Theater. Sonntag, Nachmittags 26 Uhr: Der Kaufmann von Venedig. Abends 77 Uhr: Die versunkene Glocke.

Montag: Die versunkene Glocke.

Dienstag: Morituri. (Teja. Fritzchen. Das Ewig⸗Mäunnliche.)

Berliner Theater. Sonntag, Nachmittags 25 Uhr: König Heinrich. Abends 76 Uhr: Zu 56. Male: 33 j

Montag: Tie Weisheit der Aspasia. Spitz bubenstreiche.

Dienstag: Reuaissance.

Lessing Theater. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr (volksthümliche Preise) Die Hanbenlerche. Abends 7 Uhr: Die Wiederkehr. (Louise Dumont.) Hierauf; Niobe. Letztes Auftreten von Jenny Groß vor ihrem Urlaub.)

Montag: Erstes Gastspiel der Tournée Marcelle Josset. Erou-Erom.

Dienstag: Zweites Gastspiel der Tournse Marcelle Josset. La Parisienne. Li6te de In St. Martin.

Residenz · Theater. Direktion: Sigmund Lauten · burg. Sonntag: Die Frauenjager. LS Dindon.) Schwank in 3 Akten von Georges Fevdeau, übersetzt und für die deutsche Bühne bearbeitet von Benno Jacobson. Anfang 74 Uhr.

Montag und folgende Tage: Die Frauenjãger.

Nenes Theater. Schiffbauerdamm 4 a. / S. Direktion: Sigmund Lautenburg. Sonntag: Marcelle. Komödie in 4 Akten von Victorien Sardou. Für die deutsche Bübne bearbeitet von

ul Lindau. In Scene gesetzt von Sigmund

utenburg. Anfang 74 Uhr.

Sonntag, Nachmittags 3Üühr: Zu halben Preisen: Die Grille. Ländliches Charakterbild in 5 Akten von Charlotte Birch⸗Pfeiffer. .

Montag und folgende Tage: Marcelle.

Schiller Theater. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Des Meeres und der Liebe Wellen. Abends 8 Uhr: Der Millionenbaner.

Montag, Abends 8 Uhr: Mit Vergungen.

Theater des Westens. Kantstraße 12. (Bahn—⸗ hof. Zoologischer Garten) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Vorstellung des Vereins für Volksunter— baltungen. Schiedsmann Sempel. Abends 77 Uhr: Der Militärstaat.

Montag: Der Militärstaat.

Dienstag: Die wilde Jagd.

Theater Unter den Linden. Behrenstr. os / v7. Dirertion; Julius Fritzsche. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: Der Mikado, 3 Sin Tag in Titipu. Barleske Operette in 2Akten von W. S. Gilbert, deutsch von Julius

ritzsche. Musik von A. Sullivan. Abends

FUühr: Der Bettelstudent. Operette in 3 Akten von F. Zell und R. Gense. Musik von Carl Millöcker. Dirigent: Herr Kapellmeister Korolanyi.

Montag: Der Bettelstudent.

Dienstag: Neu einstudiert: Flotte Bursche von Suppé. Rund um Wien. Großes Ballet.

Thalia Theater (vorm. Adolph Grnst. Theater). Dresdenerstraße 72/73. Direktion: W. Hasemann. Sonntag, Mittags 12 Uhr: Matinée. Trilbyn. Drama in 5 Akten, nach dem Roman des George du Maurier, von Georg Okonkowsky. Abends t Uhr: Fraun Lientenaut. Vaudeville in 3 Akten von Paul Ferrier und Antonv Mars. Deutsch von Hermann Vrschel. Musik von 1Gustav Serpette und Victor Roger.

Montag und folgende Tage: Fran Lieutenant.

Bentral ˖ Theater. Alte Jakobstraße 30. Direktion: Richard Schultz. Sonntag: Emil Thomas a. G. Eine tolle Nacht. Große Ausftattungs⸗ posse mit , und in 5 Bildern von J. Freund und W. Mannstädt. Mustk von Jultus Einödshofer. Anfang 71 Uhr.

, und die folgenden Tage: Eine tolle

Konzerte.

Sing Akademie. Sonntag, Anfang 71 Ubr V. Joachim ⸗Qnartett Abend.

Philharmonie. Sonntag, Mittags 12 Uhr: Oeffentliche Hauptprobe zum VII. Phzilharmo- nischen Konzert.

Montag. Anfang 7 Uhr: VII. Philharmonisches

Tonzert. Dirigent: Arthur Nitisch. Solisten w 1632 1153 137 151

Frau Ernestine Heink⸗Schumann [ Gesa Herr Ednard Risler (Klavier). (Gesang) un

Konzerthaus. Karl Meyder⸗ gonzert.

Sonntag, Anfang 6 Uhr: Gesellschafts⸗Abend.

Montag, Anfang ] Uhr: Symphonie. Konzert, unter freundlicher Mitwirkung der Opernsängerin Fräulein Wilhelmine Mayer. Symphonie ö 1, B-dur von Schumann. .

Saal Bechstein. Sonntag, Anfang 12 Uhr: IV. Schüler Aufführung des Stern schen Kon ,, Suhr: a gri

ontag, Anfang r: Konzert von Friedri Mulert (Cello. Mitwirkung: Fräulein 2 Goldberg (Gesang).

Birkus Renz. Karlstiaße. (Jubiläums. Saison 1896/97.) Sonntag: Zwei gro Vorstellungen. Nachmittags 4 Uhr e Preise und 1 Kind unter 10 Jahren freih: Auf— führung des großen militärischen Ausstattungsstüͤckes 1870 71. Abends 76 Uhr: Aufführung der Novität: Aus der Mappe eines Riesengebirgs Phantaften. Eine romantischphantastische Hand= lung, mit komischen Scenen, Gebirgsepfifoden, einer naturgetreuen Hörnerschlittenfahrt im Riesen⸗ gebirge und einem zauberischen Ballet: Im Reiche des Geisterfürsten Von Direktor Fr. Renz und dem Greßherzeglich hessischen Hof- Balletmeister August iems. Noch nie gesehene Koftüm⸗ Pracht! Höchst charakteristische Dekorationen! Neberraschende maschinelle Effekte! Elbfall! Kochelfall! Zackelfall!

Montag, Abends 77 Uhr: „Ans der Mappe eines Riesengebirgs⸗Phantaften!“.

e ——— —— Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Helene von Halfern mit Hrn. Regierungs-⸗Assessor und Prem. Lieut. d. E. Jo- hannes Lipschitz (Burtscheid Aachen).

Geboren; Ein Sohn: Hrn. Hauptmann von Drigalski (Konstanz). Hrn. Prem. Lieut Angern (Berlin). Hrn. Hans Georg von der Marwitz (Groß⸗Rietz. Hrn. Predlger Wäst (Berlin). Eine Tochter: Hrn. Fritz Frhrn. von Bock (Breslau).

Gestorben: Hr. Major z. D. Eduard von Aster (Berlin). Verw. Fr. Pastor Piper (Treptow a. Toll.). Fr. Dorothee von Jaͤckel, geh. Meyer (Blankenburg a. Harz). Hr. Graf Friedrich von Franken. Sierftorpff (Puschine). Hr. Paftor em. E. A. e, , (Greifswald. Hr. Amtg vorsteher Simon Modde (Gehrden). Verm.

Fr. pediger Mathilde Bocckler, geb. Jobst

Berlin).

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Sch olx) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlage ˖ Anstalt Berlin SM., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen leinschlleßlich Börsen⸗ Beilage).

1500 151.

1

Deutscher Reichstag. 159. Sitzung vom 22. Januar 1897, 1, Uhr.

Tagesordnung: Fortsetzung der zweiten Berathung des Reichshaushalts-Etats für 1897/98, und zwar bei den einmaligen Ausgaben des Reichs amts des Innern: 35 000 M für die Erforschung der Maul- und Klauen⸗

seuche.

Ueber den Anfang der Sitzung wurde in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet. .

Nach dem Abg. Gerstenberger (Zentr. nimmt das Wort der

Hierauf nimmt das Wort der Minister für Landwirth⸗ schaft ꝛc. Freiherr von Hammerstein, dessen Rede wir in der Nummer vom Montag nachtragen werden.

Abg. Feddersen (nl) erklärt sich in seinem eigenen Namen gegen die Schließung der dänischen Grenze, denn es sei seit mehreren Jabren aus Dänemark kein Fall von Maul, und Klauenseuche ein— geschleppt worden. England sei für schleswigsches Vieh gesperrt, nicht wegen der Nähe von Dänemark, sondern weil Schleswig zu Deutsch— ö wo in vielen Bezirken die Maul und Klauenseuche

trsche. Abg. Hilpert (b. k. F) tritt ebenfalls für eine vollftändige Grenzsperre ein.

Abg. Dr. Pach nice (fr. Vgg.): Die Ausführungen des Herrn aus Schleswig haben ergeben, daß die Landwirthe darüber nicht einig sind. Die geforderte Summe zur Erforschung werden wir be— willigen, aber weil die Ursache der Krankheit nicht bekannt ist, können wir übertrieben strenge Maßregeln nicht billigen. Seit zwanzig Jahren bat es fich als falsch herausgestellt, daß Deutschland seinen Bedarf an Getreide produzieren könne; ebensowenig wird das Fleisch in genügendem Maße produzirt werden. Die vollstãndige Grenzsperrte würde duch internationale Schwierigkeiten bereiten. Im nationalen Egoismus ist man weit genug gegangen, sodaß die Handels. berträge untergraben werden und wir in einen Zollkrieg kommen,. Die Grenzsperre würde die kleinsten Landwirthe, welche Magervieb be⸗ ziehen müssen, schädigen. Dieser Interessengegensatz jwischen dem roßen und kleinen Besitzer sprengt den Bund der Landwirthe, der

ie Bewegung der kleinen Bauern fürchtet. Strengste Durchführung

des Gesetzes, auch der Desinfektion der Wagen, billigen wir durchaus; aber wir können nicht zugeben, daß die deutsche Viebzucht sich in sammervoller Lage befinde.

Abg. von Ploetz (d. kon): Alle Redner haben sich der Land⸗ wtrthschaft angenommen mit Autznahme des Vorredner. Die voll, Fändige Sperre, wie fie Graf Knyphausen geschildert hat, kann wohl ein so wohlhabender Bezirk, wie feine Heimath, durchführen; arme

öoͤrfer sind dazu nicht im stande, wenn sie nicht gegen die Ginschleyyung von außen unbedingt geschißt sind. Wenn die Tuberkulinimpfung wirklichen Eifolg hatte, so. wäre S erfreulich. Aber es wird behauptet, daß auf eine wiederholte Impfung die Thiere nicht mehr reagieren. Der Landwirthschafte·

inifter war früher für die volle Sperre; wenn diese nicht duich= eführt wurde, fo führte man das auf Differenzen mit anderen In⸗ tanzen zurück. Daß volle Einigkeit herrscht, ist erfreulich. Das usland hat schon schärfere Maßregeln durchgeführt, als wir sie Waben. Was das Ausland darfiber fagt, kann ung gieichgültig sein. In der Landwirthschaft herrscht volle Einigkeit. a es mit dem Antrag Kanitz nichts ist, fo müßen wir die kleinen Mittel der- suchen., dazu gehört die Förderung der , Aber es ist hier nicht piel geschehen. Die Börsenordnung hat das Haus gemacht,

e de, ,, ist nicht ausreichend; das Zuckersteuergesetz ift nur einzelnen Gegenden ju guse gekommen. Daher verlangen

zum Schutze der Viehzucht die volle Sperrung der Grenze.

Die Handelsverträge sind kein nationaler, sondern ein einseitiger industrieller Egoismus; die Landwirthschaft ist dadurch geschädigt,

Abg. Aichbichler (Zentr.) tritt für die Sperrung der Grenze und eine zehn bis vierzehntägige Quarantäne ein. ;

Abg. Dr. Hahn (b. k. F.): Die Anschauungen über die schleswigschen Fettgräser, welche Herr Feddersen vertritt, können nicht maßgebend sein; das Magervieh braucht nicht aus Dänemark, sondern kann aus dem Inlande bezogen werden. Die Seuchenstatistik in Dänemark ist sehr unzuverlässig; viele Seuchenfälle sind von dort über den ham⸗ burgischen Markt eingeschleppt worden. Die Quarantänen können wegen ibrer Einrichtungen und ihrer kurzen Dauer keinen Schuß gewähren; man müßte mindestens vier Wochen Beobachtungszeit einführen. Die Uebertragung der Maul und Klauenseuche auf die Menschen ist nicht ausgeschlossen; sie ist den Bauern lange bekannt, und auch die Aerzte baben diese alte Erfahrung bestätigt. Die Mundseuche der Menschen ist auf die Thiere übergeimpft worden; der Bacillus der Krank. heit wurde von Aerzten, entdeckt. Zwischen dem großen und dem kleinen Besitz besteht kein Gegensatz: das beweist der Bund der Landwirthé, dem die Bauern schon angehören oder bis zu den nächsten Wahlen angehören werden. Man will im Interesse des internationalen Verkehrs den Schutz der nationalen Arbeit beseitigen durch Oeffnung der Grenzen. Bei unseren Bestrebungen liegt keine Ab⸗ sicht der Preissteigerung vor; um eine solche zu erreichen, müßte man dem Zwischenhandel seinen Gewinn abjagen. Die Landwirthschaft will nur auskömmliche Preise haben. Wir sehen in den Landwirthen die feste Grundlage des Staats und seiner militärischen Kraft. Deshalb wundern Sie sich nicht, daß auch Nicht Landwirthe sich an diesem Kampfe im patriotischen Interesse betheiligen.

Hierauf nimmt das Wort der Minister für Landwirth⸗ schaft ꝛc. Freiherr von Hammerstein, dessen Rede wir in der Nummer vom Montag nachtragen werden.

Abg. Graf von Kanitz (d. kons.): Die erste Rede des Ministers wird ihm das ungetheilte Lob aller Betbeiligten eintragen; allein die Behauptung, daß die kleinen Mittel ausreichen würden, ist nicht zu billigen. Daß Deutschland seinen Fleischbedarf allein produzieren kann, ist ein erfreuliches Zugeständniß. Wir wünschen nicht eine Isolierung Deutschlands, sondern nur das, was die anderen Staaten uns gegen⸗ über gethan haben; sie haben sich abgeschlossen gegen unsere Einfuhr von Kier Dänemark hat eine absolute Sperre nicht bloß gegen deutsches Vieh, sondern auch gegen deutsches Fleisch; Retorsionen festens Dänemarks sind also nicht zu befürchten. Dänisches Vieh ist 1895 nach Deutschland im Werthe von 496 Millionen Mark ein— geführt worden, unsere Ausfuhr an Vieh nach Dänemark betrug 20 600 M Wir sind Dänemark gegenüber durch keinen Vertrag gebunden, es besteht nur ein Bundesrathsbeschluß von 1885, der die Meistbegünstigung ausspricht, aber ohne Autorisation des Reichstages. Der Landwirthschafts, Minister sollte wie die wirtbschaftlichen auch die handelspolitischen Bedenken gegen die Grenzsperre fallen lassen.

Abg. Schulze⸗Henne (nl) spricht sich , seinen Fraktions-˖ genossen Feddersen aus und empfiehlt in Uebereinstimmung mit seinem Parteigenossen Frank · Baden die Sperrung der Grenze.

Abg. von Staudy (d. kons.): Die Rede des Herrn Pachnicke könnte Verwunderung erregen, wenn ich nicht urkundlich den Beweis erbringen könnte, daß er von der Landwirthschaft nichts versteht; denn er betrachtete die Abnahme an Fleisch und das Schwinden der Milch als ein Symptom der Maul! und Klauenseuche, während dieses Symptom auch bei anderen Krankheiten vorkommt. Wenn man auch nach dem . ft so sollte man doch den Schutz durch

ie Grenzsperre nicht vergessen.

; 9 (Soz.) erklärt sich für die Bewilligung der ge⸗ forderten Summe zur wissenschaftlichen Erforschung der Krankheit; ehe man aber die Grenzen sperre, sollte man namentlich eine obligatorische Viebversicherung einrichten und für eine strenge Handhabung des Ge—

sepen ora g. Graf zu Stolberg⸗Wernigerode C. kons.): Die

Meine Herren! Ich bin selbstverständlich nicht in der Lage, namens der Staatsregierung hier bindende Erklärungen zu dieser Frage abzugeben, weil weder zu dem Antrag Ihrer Kommission noch zu dem Antrag des Herrn Grafen Knyphausen die Staatsregierung bisher Stellung genommen hat. Wenn ich mich trotzdem auf die Sache schon im gegenwärtigen Stadium einlasse, so glaube ich, daß es zur Klärung der Verhältnisse dienen wird, wenn ich mir gestatte, meinen persönlichen Standpunkt, d. h. den Standpunkt des Ressort⸗ Ministers, in dieser Angelegenheit schon jetzt darzulegen.

Meine Herren, ich glaube, darüber kann kein Zweifel bestehen, daß es im hohen Grade erwünscht ist, die Divergenz, wie sie durch die jetzt ergangene Entscheidung des Ober ⸗Verwaltungsgerichts gegen⸗ über der bisher von allen Verwaltungsbehörden befolgten Praxis hervorgetreten ist, nach der einen oder anderen Richtung hin zu be⸗ seitigen. Denn, meine Herren, es ist zweifellos, daß in denjenigen Landestheilen, wo die Jagdgesetzgebung die Bestimmung enthält: „Die Trennung, welche Wege und Gewässer bilden, wird als eine Unterbrechung des Zusammenhanges nicht angesehen“, bisher die über⸗ einstimmende Praxis in der Auslegung dieser Bestimmung dahin gegangen ist, daß unter öffentlichen Wegen auch Schienenstränge zu verstehen sind. Der Herr Graf Knyphausen bat auch schon darauf hingewiesen, daß in dem kurhessischen Gesetz, übereinstimmend mit der praktischen Aus⸗ legung der übrigen Jagdordnungen, ausdrücklich die Vorschrift ent⸗ halten ist, die Bahalinien seien nicht als trennende Wege anzusehen. Es ist einleuchtend, daß, wenn plötzlich ein Erkenntniß des Ober Verwaltungsgerichts in Verhältnisse eingreift, die seit einer langen Reihe von Jahren diametral entgegengesetzt behandelt sind, eine be⸗ denkliche Verwirrung entstehen muß. Aber diese Verwirrung ist auch in jeder Beziehung, sowohl in politischer, wie in wirthschaftlicher und privatrechtlicher Rücksicht äußerst bedenklich; denn, wenn wirklich nach dieser Entscheidung des Ober⸗Verwaltungsgerichts eine Neutheilung und Neubildung der Jagobezirke herbeigeführt werden müßte, so würden in einem großen Theile der Monarchie gerade diejenigen Jagd⸗ bezirke aufgehoben werden und verschwinden, die bisher das Rückgrat der Erhaltung der Jagd gewesen sind; denn daß in Gemeinde⸗Jagd⸗ bezirken vielsach eine Raubwirthschaft stattfindet, ist zweifellos. (Sehr richtig!)

Aber, meine Herren, politisch wird auch eine große Verwirrung eintreten; denn es wird, wie das schon bei der erstmaligen Bildung der Jagdbezirke der Fall gewesen ist, von neuem ein Kampf Aller gegen Alle beginnen, um diejenigen Theile, die nun von einem be⸗ stehenden Jagdbezirk abgetrennt werden, an einen anderen Jagdbezirk anzuschließen, und daß es in hohem Grade unerwünscht wäre, einen solchen Kampf wieder heraufzubeschwören, darüber kann kein Zweifel sein. (Sehr richtig!)

Aber, meine Herren, es kommen auch noch andere Gesichtspunkte bei dieser Frage in Betracht. Bis dahin hat jeder Grundbesitzer, dessen Grundstücke von einer Eisenbahn durchschnitten wurden, ange⸗ nommen, daß die seinen Grundbesitz durchschneidende Eisenbahn rück⸗ sichtlich seiner Jagdverhältnisse keine Aenderung herbeiführe, und für

die damit eintretende Beschädigung und Werthsverminderung des Grund⸗

besitzes sind, weil man eben nicht annahm, daß eine solche vorliege, in keinem Falle Entschädigungsansprüche erhoben oder berücksichtigt worden. Einmal erscheint es mir nun äußerst zweifelhaft, ob, wenn jetzt eine

vollständig andere Rechtsauffassung durch das Erkenntniß des Ober- Verwaltungsgerichts herbeigeführt ist, nicht alle dielenigen Grund