1897 / 22 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 26 Jan 1897 18:00:01 GMT) scan diff

vom Stein: Herr Grube; Graf Dohna: Herr Nesper; Graf Henckel⸗ Donnersmarck: Herr Ludwig; Oberst von Kleist: . Purschian; Hauptmann von Schack: Herr Keßler; Major von Klausewitz: Herr Arndt; Rittmeister Hertling: Herr Matkowsky.

Im Berliner Theater wird, vielfachen Wünschen entsprechend, nach längerer Pause am Sonnabend Goethe's Faust‘ mit Teresina Geßner, Otto Sommerstorff und Max Pohl in den Hauptrollen zur Aufführung .

Hans LArronge's Schauspiel Vor der Fhe“ kommt nenmehr am nächsten Sonntag im Lessing⸗-Theater zur ersten Aufführung. Die weibliche Hauptrolle des Stücks wird von Louise Dumont dar— gestellt werden. Die Inscenesetzung des Werks wird von Ludwig Stahl geleitet. Der Vowerkauf, beginnt morgen an der Tagek kasse.

Der Spielplan des Schiller Theaters wurde dabin ab. geändert, daß auch am Sonnabend der Moser ⸗Girndt'sche Schwank „Mit Vergnügen“ gegeben wird. Morgen findet eine Wiederholung von Shakespegre's Wintermärchen“ statt.

Im Theater des Westens geht morgen das Moser— Schönthan'sche Lustspiel Unsere Frauen‘ in Scene. Wiederholungen dieses Lustspiels finden am Freitag. Sonnabend und Sonntag statt. Am Donnerstag wird.. Der Militärstaat! gegeben. U

Im Thalia -⸗Thegter wird das englische Schauspiel Trilby' vorläufig jeden Sonntag Nachmittag aufgesührt werden, da die Abend⸗ Vorstellungen des Vaudeville's „Frau Lieutenant“ nicht unterbrochen werden sollen. ;

Das Programm der nächsten (II.) Joachim Quartett. Soirée, welche am 2. Februar in der Sing⸗Atka demie statt⸗ findet, bringt die Streichquartette in D-moll von Schubert und in Acmoll von Brahms, sowie ein Streichquartett von Haydn.

Im Konzerthau se veranstaltet Herr Kapellmeister Meyder morgen unter Mitwirkung des Konz'rtsängers Herrn Severin und des Männergesangvereins. Berliner Liederkranz. (Dirigent: Herr Handwerg) zur Feier des Geburtstags Seiner Majestät des Kaisers ein großes Fest⸗Konzert. Das Programm dieses Abends enthält

unter anderem die Ouvertüre „Bas ist der Tag des Herrn“ von

Lachner, die „Jubel-⸗Quvertüre! von Weber, das Gebet des Königs aus ‚Lohengrin' von Richard Wagyer, das Zarenlied' von Lortzing, gesungen von Herrn Severin, den . Geburtetagsmarsch? von Taubert und fechs altniederlaͤndische Volkslieder aus der Sammlung des Andrianus Valerius vom Jahre 1626 (übersetzt von Josef Weil) für Solo, Männerchor und Srchester von Kremser. Die Abonnements Sillets haben zu diesem Fest· Konzert Gültigkeit.

Mannigfaltiges.

Morgen, am Geburtstage Seiner Majestät des Kaisers und König findet „großes Wecken“ statt. Um 383 Uhr früh werden die Spielleute der 2. Garde ⸗Infanterie Brigade und die Hoboisten des Garde- Füsilier⸗Regiments vom Schloßhofe, des Königlichen Schlosses aus üher den n n. die Schloß⸗ freiheit, die Straße Unter den Linden und ebenso zurück das Wecken ausführen. Zur gleichen Zeit bläst das Trompeterkorps des 2. Garde Dragoner, Regiments Kaiserin Alexandra von Rußland von der Kuppel der Schloßkapelle Choräle. Bei Beginn der Gratulationscour im Del, Saale des Königlichen Schlosses wird die Leib⸗Batterie 1. Garde Feld, Artillerie⸗ Regiments im Lustgarten

Salut schießen.

Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich hat das Protektorat über den ‚Deutschen Thierschutzverein‘ übernommen.

Beförderung des Gewerbfleißes beging am Sonnabend sein sechzundsiebzigstes Stiftungsfest im Englischen Hause durch ein Festmahl, das durch die ern gelt des Ministerz für Handel und Gewerbe Brefeld,

Der Verein zur

des Staatssekretärs Dr. von Stephan und anderer hoher Beamten und hervorragender Gelehrten en, nn, war. Der Geheime Regierungs⸗ Rath, Professor Dr. Slaby erstattete den Jahres⸗ bericht. Der Verein jählt danach gegenwärtig 1189 Mit- glieder, darunter 519 in Berlin. Das Vereinsvermögen beträgt 3. Z. 54 000 Æ; die mit dem Verein verbundene von e, besitzt 480 000 M, aus deren Zinsen 22 Stipendiaten neben freiem Unterricht an der Technischen Hochschule jährlich je 600 M erhalten. Aus der neuen Jubiläums Stiftung werden die ersten Stipendien

zum April d. J. jungen strebsamen Technikern her werben können.

Die Königliche Staatsregierung hat die Bestrebungen des Vereins wie bisher durch einen namhaften Zuschuß gefördert. Der Bericht endete mit den Worten ehrenden Gedenkens an den geistigen Schutzherrn des Vereins, König Friedrich den Großen. Der Vor⸗ sitzende des Vereins, Staate⸗Minister Hr. von Delbrück brachte alsdann in erhebenden Worten ein Hoch auf Seine Mazestätden Kaiser und König aus, Allerhöchstwelchen er als den Beschützer des Frie⸗ dens feierte, und bemerlte; der Gewerbefleiß verdanke der ruhigen inneren und äußeren Entwickelung aller Verhältnisse, daß er nach einer Reihe minder günstiger Jak auf das letzte Jahr mit Dank und Befriedigung zurückblicken könne. Auf ein von dem Direktor van den Wyngaert dem Minister für Handel und Gewerbe dargebrachtes Hoch erwiderte dieser etwa Folgendes: Die Ziele, welche der Verein seit 76 Jahren verfolge, seien die gleichen, rie ihm in seinem jetzigen Amt am Herzen lägen. Die Eigenart des Vereins bestehe darin, die Kräfte und Elemente, die auf verschiedenen Wegen das gleiche Ziel erstrebten, in gemeinsamer Arbeit zu einigen, d. b. Wifssenschaft, gewerbliche Arbeit und Verwaltung zu verbinden. Durch diese Vereinigung seien jene hohen technischen Leistungen erreicht worden, in welchen sich die Ueberlegenheit gegen⸗ über dem ausländischen Wettbewerb zeige. Neben issen⸗ schaft und Praxis stehe die Verwaltung, die auch ihre Verdienste habe, indem sie das weite Feld der gewerblichen Thätigkeit ebne, das Ge⸗ wonnene sammle, um alles zu einem gemeinsamen Ganzen zu gestalten. Es folgten dann noch Trinksprüche, die dem Vorsitzenden, Staats Minister Br. von Delbrück und dem Staatssekretär Dr. von Stephan galten und von diesen erwidert wurden, sowie ein Hoch, das dem Fürsten Bismarck dargebracht wurde.

Der Verein „Berliner Presse“ veranstaltet mit Rücksicht auf sein am Sonnabend stattfindendes Balltest seinen nächsten Vortragsabend erst am Donnerstag, den 4 Februar. An diesem Abend werden zwei auswärtige Autoren lesen: die Romanschriftstellerin Emil Marriot (Emilie Mataja) aus Wien und der Lyriker Otto Ernst aus Hamburg. Der Kartenverkauf für diesen Vortragsabend ist in den Buchhandlungen von Amelang etzt Potsdamerstraße 126), Trautwein (Leipzigerstraße 8) und Speyer u. Peters (Unter den Linden 45) bereits eröffnet. Der Billetverkauf zu dem Ballfest findet täglich im Stangen'schen Hause, Mohrenstraße 10, im Bureau des Herrn Hr. Wasner von 12 bis 19 Uhr und von 4 bis 6 Uhr stait.

Zur bevorstehenden Säkularfeier des Geburtstages Kaiser Wilhelm's. hat die Deutsche ,, . in der Nr. 3 ihres Blattes ein Preisausschreiben erlassen für die (dem Urtheil eines Preisgerichts zu unterwerfende) beste Komposition eines patriotischen Gedichtes, betitelt Der gute Soldat“. Diesem Ausschreiben liegt die Absicht zu Grunde, für den deutschen Soldaten ein leicht sangbares, frisches und erhebendes Lied zu gewinnen. Die bezeichnete Nummer wird durch die Expedition des genannten Blattes (Berlin 8W., Schöne bergerstraße 27) jedermann auf Verlangen und gegen Einsendung von 20 3 portofrei zugestellt. Von ebendaher kann auch der Gesammt⸗ Rechenschaftsbericht über den Allerhöchsterseits genehmigten Unter⸗ stützungsfonds für deutsche Militärmusiker unentgeltlich bezogen werden.

*

Die Vereinigung ehem aliger Ein jäbrig⸗ Freiwilliger,

Kampfgenossen von 1864, 1866, 1870/71 begeht ihr Stiftungs⸗ fest am 3. Februar, Abends 7 Uhr, durch ein 5 mahl im Römi. schen Hofe“. Die Vereinigung trat am 3. Februar v. J. ins Leben, an dem Jahrestage der Königlichen Verordnung von 1813, welche die Einrichtung der Freiwilligen Jäger schuf, aus welcher die Ein. richtung der e,, , en hervorgegangen ist. Sie will alle diejenigen umfassen, die an den der Wiedergeburt des Deutschen Reichs vorangegangenen Kriegen von 1864, 1866 und 1870 als Ein—⸗ jähris⸗Freiwillige oder ehemalige Einjährig ⸗Freiwillige theilgenommen haben. Beitrittserklärungen nimmt der Vorsitzende, Redakteur Schweitzer, C., An der Stechbabn-3/4, entgegen.

Paris, 26. Januar. Die „Agence Havas“ verbreitet folgende Meldung aus Alexandrien: Gine von einem englischen Offizier geführte Abtheilung Polizeimannschaften habe in Ober-⸗Egypten au Befehl des Offiziers ein Haus in Brand gesteckt, in welches si zuvor acht Uebelthäter geflüchtet hätten; die letzteren seien verbrannt. Dieses Vorgehen habe in allen Klassen der Bevölkerung großen Abscheu hervorgerufen.

St. Petersburg, 25. Januar. Gestern Abend brach, wie W. T. B.“ berichtet, in einem Hause der Apraxingasse Feuer aus, welches den Treppenraum so schnell verqualmte, daß 127 Bewohner der oberen Stockwerke nur mittels Rettungsschlauches vom Er— stickungstode gerettet werden konnten. Trotz der angestrengten Rettungs⸗ arbeiten sind dennoch 6 Hausbewohner in den Flammen umgekommen.

Samara, 26. Januar. Vorgestern Abend entgleiste auf der Linie Samara Slatoust bei der Station Illino ein aus Tschel— jabinsk nach Samara abgegangener Eisenbahnzug. Elf Wagen wurden zertrümmert, zwei Insassen getödtet und gegen 20 verletzt.

Carril (a. d. Arosabai, Spanien), 25. Januar. Heute wurde hier eine Trauerfeier für die mit dem deutschen Dampfer Salier“ Verunglückten veranstaltet, welcher, dem W. T. B.“ zufolge, die Behörden und die ganze Bevölkerung beiwohnten.

Harboöre (Jütland), 26. Januar. Ein Rettungsboot, welches gestern ausgefahren war, um zwei Fischerboote aufzusuchen, kenterte Nachts bei der Rückkehr. Die ganze, aus 12 Mann be⸗ stehende Besatzung ertrank. Zehn der Verunglückten waren Familienväter.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Bern, 26. Januar. (W. T. B.) Zu Vertretern der Schweiz bei der internationalen Pest⸗Konferenz in Venedig sind der schweizerische Gesandte in Rom Dr,. Carlin und der Direktor des Eidgenössischen Gesundheitsamts Dr. Schmid ernannt worden.

Karlskrona, 26. Januar. (W. T. B.) Nach amtlicher Mittheilung zersprang, während die schwedische Korvette „Balder“ sich am 21. d. M. bei Alexandria befand, beim Salutschießen eine Kanone. Zwei Matrosen wurden getödtet, mehrere andere verwundet.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Wetterb

er 8

D S

——

p m.

Stationen. J ö Lortzing.

arbeitet.

in O Celsius

59 C. 40 R.

Temperatur

u. d. Meeress red. in Milli

Belmullet .. Aberdeen .. Christiansund Kopenhagen. . ;

aparanda . van, ö. Cork, Queens⸗

, Cherbourg.

,, .

mburg .. Swinemünde Neufahrwasser Memel ...

ö

bedeckt wolkenlos 2 Schnee wolkenlos

* Bar. auf Ohr.

1 E

Kreutzer.

. C 0

Borkman. Ibsen.

einrich. bedecki?) d ch

Schauspielhaus. 27. Vorstellung. 1812. Schau⸗ spiel in 5 Aufzügen von Otto von der Pfordten. In Seene gesetzi vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 75 Ühr.

Donnerstag: Opernhaus. 25. Vorstellung. Undine. Romantische Zauber⸗Oper in 4 Akten von Albert Text nach Fouqusé's Erzählung frei be— Tanz von Emil Graeb.

Schauspielhaus. schwender. Original⸗Zaubermärchen in 3 Aufzügen von Ferdinand Raimund. Anfang 74 Uhr. Reu

Denutsches Theater.

sunkene Glocke. Donnerstag: Die versunkene Glocke.

Freitag: Zum Schauspiel in 4 Akten von Henrik

Berliner Theater. Mittwoch, 3 Uhr: Aschenbrödel. Abends 77 Uhr: Kaiser

Donnerstag: Die Weisheit der Aspasfia.

Hierauf:

Marie Immisch.

Anfang 71 Uhr.

28. Vorstellung. Der Ver.

Musik von Konradin einstudiert:

Anfang 795 Uhr.

ersten health. John Gabriel A. Me. Wil ner;

um Wien. Ballet. Nachmittags

Thalin · Theater (vorm. Adolph Ernst Theater). Dresdenerstraße 72773. Direktion: W. Hasemann. Mittwoch: Zur Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers und Königs Wilhelm II.

Prolog von Adalbert von Hanstein, gesprochen von

Zum ersten Male:

Unsere Frauen. Lustspiel in 5 Akten von Gustav digung, ausgeführt vom gesammten Herrenpersonal

von Moser und Franz von Schönthan. Anfang 795 Uhr. Donnerstag: Der Militärftaat.

Theater Unter den Linden. Behrenstr. 6 / 87. Direttion: Julius Fritzsche. Mittwoch: Zur Feier ö , . . len fen 6 , 9 , des einer naturgetreuen Hörnerschlittenfahrt im Riesen Kaisers und Königs Wilhelm II. Fest-Vorstellung. re n Jubel. Cuverture von Carl Maria von Weber. des Gisterfürsten! Flotte Bursche. Operette in . an inn! k ieh

j ; Franz von Suppé. Dirigent: Herr Kapellmeister JJ i . Hlerauf: Rund um Wien. Panto⸗ mimischts Ballet in 9 Bildern von Fr. Gaul und Musik von J. Beyer. Dirigent: Herr Kapellmeister Dahms. Anfang 74 Uhr.

Donnerstag: Flotte Bursche. Hierauf: Rund

Akt mit Tänzen, Gruppierungen, militärischen Auf⸗ zügen ꝛc. und einer Schluß ⸗Apotheose: Die Ful

und den Damen vom Corps de Ballet. Außerdem: Durchschlagender Erfolg! Aufführung der Novität: Aus der Mappe eines Riesengebirgs⸗ Phantaften. Eine romantisch ⸗phantastische Hand⸗ lung, mit komischen Scenen, Gebirgsepisoden,

gebirge und einem zauberischen Ballet: Im Reiche , . i. dem Greßherzegli e en Hof Balletmeister Mil Nugust“ Sien g? Roch! hie Fesehene KRoslüm— usit Fon Pracht! Höchst charakteristische Dekorationen! Ueberraschende maschinelle Effekte! Elbfall! Kochelfall! Zackelfall! Donnerstag, Abends 75 Uhr: „Ans der Mappe eines Riesengebirgs⸗Phantasten“.

ü / Familien ⸗Nachrichten. Verlobt: Frl. Agnes von Salviati mit Hrn.

Prem. ⸗Lieuf. Dettsof von Schwerin (Trebus b. Fürstenwalde Potsdam). Fr. Esther, verw.

zum Deuts

W 22.

chen Reichs⸗

Erste Beilage

Berlin, Dienstag, den 26. Januar

Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger. A899.

k

Berichte von dentschen Fruchtmãrkten.

Qualitãt

Außerdem wurden am

mittel

Ver⸗ Durch⸗

auste schnitta. i.

gut Spalte h

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

Menge preis na über⸗

für

nie höch⸗ nie⸗ drigster ster drigster ster

ö 6

Doppel. zentner

1Doppel⸗

nie⸗ höch⸗ zentner

drigsfter ster Ms M6

100 kg 16

Lissa

Lissa. Neuß.

Lissa

Llssa

Neuß

Breglau Neuß Breziau'ꝰ

Breslau

Breglau

16,20 16.20 17.00

11,75 12, 1 11,80

. . 12,75 11.40 12,40

12,10 12,90

1210 1230

13,0

Weizen.

41416 669 16,45 16, 80 16,90 ; . 17,00 1750 17,25

Roggen. 11,80 11.90

12,s0 12.40 11,809 12,30

Ger st e.

1470 16, 10

Hafer. 12, 30 12,50 13,10 13,20

22.1. 26.1.

11,80 22.1. 1209 1208 25.1.

12,70 22.1.

12,30 22.1. 8

113560 1265 so 123 12,10 26.1. 5

Deutscher Neichstag.

161. Sitzung vom 25. Januar 1897, 1 Uhr.

Tages ordnung: Fortse gesc ei nm. ö

Unfall versicherungsgesetze.

Abg. Grillenberger (Soz.): an dieser Versicherungsgesetzęgebung eifrig mitgearbeitet, wenn sie auch stimmen konnten. 1871

erst 1885 kamen die 1 Milliarde nehmen sollen, dann hätte man etwas anfangen können. hat das Geld zu Dotationen für andere Leute verwendet. J n der. Versicherungégesetz; kommen wir diesmal nicht. Das Richtigste wäre eine große Zentral Reichs. Versicherungsanstalt f rten der Versicherung der Arbeiter. schaften würden dabei frellich verschwinden müssen, die ja nur eine Klassengrganisation darstellen, in der die Unternehmer Richter in eigener

Für das Handwerk wollte man ja auch territorial ab— Organisationen Geseßß höchftens für

davon gegen Arbeiter. die Arbeiter nichts bet, aber zu den Krankenkassen, welche die größte Zahl der Unfälle zu tragen haben. nicht die vollständige Entschädigung, sondern nur F seines Lohnes als Rente. Trotzdem treten wir vorurtheilslos an die Vorlage heran. Wir bedauern, daß die Unfallversicherung nicht ausgedehnt ist auf das Handwerk und die Hausindustrie, wie es schon vorgeschlagen war, aber ohne den Weg in den Bundesrath und den Reichstag zu finden. Im Gegensatz zu den Meistern waren die Handwerks gesellen stets für die Einbeziehung in die Unfallversicherung. Wir werden in der Kommission beantragen, das Handwerk, die Haus . in die Versicherung einzubeziehen; ch in der Landwirthschaft werden die Dienstboten vielfach im andelsbetrieb müßte vollständig dersicherungspflichtig werden, nicht bloß soweit er mit Fahrwerks und ͤ Erfreulich ist es, daß die Forderung der Arbeiter endlich erfüllt wird, daß eine bereits gewährte Rente bei der Berechnung des Lohnes miteingerechnet wird. Das Mißtrauen Schiedtzgerichte, in denen auch Arbeiter siken, richtet sich nicht gegen die Unternehmer, sondern gegen ihre eigenen Klassengenossen. Das liegt daran, daß die Arbeitervertreter oft zu den rückständigsten Elementen gehören, die sich gegen die in ihren Krankenkassen neben ihnen fungierenden Arbeit Es sollten nicht bloß die Zwangskranken⸗

zuletzt nicht dafür

irrt und ätte man

für alle

Sache sind. gegrenzte

Arbelter ift Arbeitgeber nicht die

induftrie und die Dienstboten

namentli

Betriebe mitbeschäftigt.

Lagerbetrieb verbunden ist.

der Arbeiter gegen die

. den Mund aufzuthun.

Versicherungsgesetze. als Grundftock für dle

1 schaffen. Zweckmäßig hat die Unternehmerklassen erwiesen, keine Rede; denn die Folgen der Haftpflicht

Zu den Berufsgenossenschaften

Auch der

6 der ersten Berathung des betreffend die Abänderung der

Die Sozialdemokraten haben ist das Reich age⸗ ersicherung

Aber man Zu einer

Die Berufẽsgenossen⸗

sich das für die es sind ja nur die versichert,

Außerdem erhält der Arbeiter

nicht trauen, schen

sehr hohe Entsckädigungen von 10, 15⸗ und 20 000 M Da scheint man die Erwerbsmöglichkeit und Erwerbsfähigkeit anders aufzufassen, als bei den Arbeitern. Redner verlangt zum Schluß die Unfallver⸗ sicherung für die Gefangenen, die mit gewerblichen Arbeiten be—= schäftigt werden.

Staatssekretär des Innern, Staats-Minister Dr. von Boetticher:

Meine Herren! Das hohe Haus wird es begreiflich finden, wenn ich bei den Ausführungen, die ich Ihnen jetzt vorzutragen die Ehre habe, mich einer größeren Beschränkung befleißige, als der Herr Vor— redner. (Sehr richtig!) Es ist für mich ausgeschlossen, auf alle die Einzelfragen und insbesondere auf alle die einzelnen Beispiele, die der Herr Vorredner angeführt hat, einzugehen. Das letztere unterlasse ich schon um deswillen, weil ich über diese Beispiele in thatsächlicher Beziehung nicht unterrichtet bin das erstere aus dem Grunde, weil ich an der Meinung festhalte, daß die Besprechung der Einzel⸗ fragen eines Gtsetzentwurfs nicht in die erste, sondern in die zweite Lesung gehört. (Sehr richtig) Meine Herren, es kann auch wirklich nicht viel nutzen, daß man in der ersten Lesung die einzelnen Para—⸗ graphen des Gesetzes, soweit sie nicht auf den Geist und auf die Tendenz der Vorlage sich beziehen, unter die Lupe nimmt; denn die Begründung der einzelnen Paragraphen und der einzelnen Maßregeln, die in einem solchen Gesetzentwurf in Aussicht genommen worden sind, kann zweckmäßiger Weise nur durch Rede und Gegenrede in der zweiten Lesung erledigt werden.

Wenn ich an diesem Standpunkte festhalte, dann bieten mir die sehr eingehenden Ausführungen des Herrn Vorredners im allge— meinen nur eine geringe Ausbeute für meine Erwiderung. Einzelne Punkte jedoch, die er berührt hat, glaube ich nicht unerörtert lassen zu dürfen, weil in dieser Beziehung die verbündeten Regierungen einen vollständig anderen Standpunkt einnehmen, als denjenigen, welchen der Herr Vorredner vertreten hat. An Wohlwollen für die arbeitenden Klassen lassen wir uns von dem Herrn Vorredner nicht übertreffen (sehr richtig!, und keine Partei dieses Hauses bleibt in dem Bestreben, da, wo die Verbesserung der Verhältnisse der arbeltenden Klassen sich als erforderlich zeigt, auch wirklich die bessernde Hand anzulegen, hinter den Angehörigen der sozialdemokrati⸗ Partei zurück. (Sehr richtig) (Zurufe bei den Sozial demokraten Meine Herren, da Sie das bestreiten, so werde ich Ihnen gleich einige Zahlen geben und daran einige Ausführungen

1871

tragen

halb bed. bedeckl;?)

eiter halb bed. 5) wolkig ?) bedeckt bedecki!) bedeckt bedeckt

bedeckt

Paris... künster ... Karlsruhe ..

.

JJ O L. O O C de .

Breslau 744 Ile d'Aix. . 765 WMw wn, 766 O wolkenlos 6 7541 68 wolkig

I) Gestern Schnee. ?) Gestern u. Nachts Schnee. 3) Nachts Schneetreiben. 9 Nachts Schnee. 3) Gestern und Nachts Schnee. 5) Nachts heftiges Schneewehen. ) Nachm. Schnee.

Uebersicht der Witterung.

Ein Minimum, welches sich auf der Südseite der , erwähnten Depression über der südlichen

ordsee ausgebildet hat, ist ostwärts nach der mltt⸗ leren Ostsee fortgeschritten. Der höchste Luftdruck liegt über Südwest. Gurgpa. Ueber. West. Europa wehen starke, über Süd⸗Deutschland stürmische west⸗ liche Winde. In Deutschland ist das Wetter trübe und wärmer, indessen liegt die Temperatur allent ˖ halben unter Null. An allen Stationen ist Schnee gefallen. Schneehöhe zu Wiesbaden 20, Karlruhe

30, Bamberg 18 em. Deutsche Seewarte.

e —— Theater.

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern⸗ aus. Auf Allerhöchsten Befehl: Festvorstellung. Neu einstudiert: Undine. Romantische Zauber⸗ Dper in 4 Akten von Albert Lortzing. Zu dieser Vorstellung ist über sämmtliche . Allerhöchst verfügt. Ein Billet ⸗Verkauf findet Mittwoch nicht

Q N —— —— M— G

Spitzbubenstreiche. Freitag (20. Abonn.⸗Vorftellung): Renaissance.

Lessing Theater. Mittwoch: Bei festlich erleuchtetem Hause. Drittes Gastspiel der Tournée Marcelle Josset. MWarcelle. Anfang 75 Uhr.

Donnerstag: Viertes Gastspiel der Tournse Marcelle Josset. L'age dirücile. MHono- Iogues.

Freitag: Vorletztes Gastspiel der Tournée Marcelle Josset. Les Demi--Vierxes.

Residen / Theater. Direktion: Sigmund Lauten burg. Mittwoch: 5 Feier des Allerhöchsten Ge—⸗ burkstages Seiner Majestät des Kaisers und Königs. Prolog, verfaßt von Paul Block, gesprochen von Frl. Bertens. Die Frauenjäger. (Le Dindon.) Schwank in 3 Akten von Georges Feydeau, übersetzt und für die deutsche Bühne bearbeitet von Benno Jacobson. Anfang 74 Uhr.

Donnerstag und leb Tage: Die Frauenjãger.

Neues Theater. Schiffbauerdamm 4a. / 6. Direktion: Sigmund Lautenburg. Mittwoch: Marcelle. Komödie in 4 Akten von Victorien Sardou. Für die deutsche Bühne bearbeitet von

ul Lindau. In Seene gesetzt von Sigmund autenburg. Anfang 7 Uhr.

Donnerstag und folgende Tage: Marcelle.

Schiller · Theater. Ein Wintermärchen. Donnertztag, Abends 8 Uhr: Mit Vergnügen.

Mittwoch, Abends 8 Uhr:

Theater des Westens. Kantstraße 12. (Bahn

hof Zoologischer Garten.) Mittwoch: Zur Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers. Jubel

statt. Anfang 8 Uhr.

Ouverture von Carl Maria von Weber.

Fest Ouverture von GC. von Weber. Hierauf: Fran Lieutenant. Vaudeville in 3 Akten von Paul Ferrier und Antony Mars. Deutsch von Hermann Hirschel. Musik von Gaston Serpette und Victor Roger. Anfang 74 Uhr. Donnerstag und folgende Tage: Frau Lieutenant. Sonntag, Nachmittags 25 Ühr: Trilby.

Bentral ˖ Theater. Alte Jakobftraße 30. Direktion: Richard Schultz. Mittwoch: Emil Thomas a. G. Eine tolle Nacht. Große Ausstattungs⸗ posse mit n,. und Tanz in 5 Bildern von J. Freund und W. Mannstädt. Musik von Julius Ginödshofer. Anfang 74 Uhr.

6 und die folgenden Tage: Eine tolle acht.

Konzerte.

Konzerthaus. Karl Meyder stouzert.

Mittwoch: Fest⸗Konzert zum Geburtstage Seiner Majestät Kaiser Wilhelm's I., unter gefälliger Mitwirkung des Konzertsängers Herrn G. Severin und des Männergesang⸗Vereins „Berliner Lieder⸗ kranz“ (Chormeister: W. Handwerg).

Saal KHechstein. Mittwoch, Anfang 75 Uhr: Konzert der Klavier und Violinvirtuosin Elfriede Lippold.

Birkus Renz. Karlstraße. Jubiläums. Saison 1896/97.) Mittwoch, Abends 74 Uhr: Anläßlich des Allerhöchsten Geburtsfestes Seiner Majestät des Kaisers und Königs Parade⸗Gala⸗ Vorstellung mit einem vom Direktor Fr. Renz

der Feier des Tages entsprechend arrangierten Fest⸗

von Kyaw, geb. von Carlowitz mit dem sächsischen Staats. Minister Hrn. Paul von Seydewitz (Blasewitz = Dresden). Frl. Selma Stabl mit Hrn. Architekten Willy Bischoff (Berlin Charlottenburg). .

Vexrehelicht: Hr. Carl Kratz⸗Schübben mit Frl. Margarete von Pommer⸗Esche (Berlin). Sr. Gymnasial. Oberlehrer Franz Schickhelm mit Frl. Maria Ulbig (Ohlau).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Oberst von Schul (Leipzig). 363 Hauptmann ö. rhrn. von Rheinbahen (Rendsburg). Hrn. udolf von Alvensleben (Wittenmoor b. Vinzelberg). Hrn. Pr. Alfred Georg (Genf). Hrn. Prem. Lleut. d. R. Paul Mierendorff (Beisin). Eine gt. 86. k Hrn. Grafen von

allw mburg). ;

*in! Hr. Graf Dietrich von Rittberg (Liegnitzy. Fr. General Blanka von Sandrart. geb. von Hirschfeld Hannover. Hr. Justiy Rath Dr. Carl Gahbler (Ratibor). Hr. Fabtit· besitzer Anton n, (Berlin. Hr. Eisenbadn⸗ Befriebskassen. Rendant Rudolf Toll (Breslau). 3 Fr. Justiz Rath Justine Beyer, geb. Stoecke Ratlbor).

m.

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Velas

Anstalt Berlin sw., Wilhelmstraße Nr. 32

Acht Beilagen (einschließlich Börsen Beilage),

sowie die Inhaltsangabe zu Nr. S des õ ffent lichen , ,. nom mant its senscha ft. 2

Atrtien und Ättiengesell schaften) für die vom 196. bis zz. Januar 1897

afsen zur Wahl der Vertreter zugelassen werden, sondern alle Kranken⸗ affen, auch die freien Hilfskassen, und nicht bloß die Vorstände der Kassen, sondern alle Mitglieder müßten wahlberechtigt sein. Daß die Arbeiter nicht mehr so viel n g zu führen brauchen wie zur Zeit des Haftpflichtgesetzes, ist durchaus unzutreffend; denn sie hahen oft mehrere Jahre zu prozessieren, ehe sie nur erfahren können, welche Berufegenoffenschast entschädigungspflichtig ist. Daß alle Unfälle ver⸗ sichert sind, ist kein Grund dafür, nur z des Lohnes als Rente zu geben; warum sollen Diejenigen, welche durch die Fabriketarichtungen men Unfall erleiden, darunter leiden, daß es Arbeiter giebt, welche ch muthwillig Verletzungen zuziehen? Auf Grund des Haftpflicht⸗ ietzes hat man ganz andere Renten zugebilligt und ohne daß eine lästige Kontrole eingetreten wäre, ob der Zustand des Verletzten sich kändert hat. Daß manchmal neben der Theiltente noch der volle Itbeitslobn verdient wird, ist eine Ausnahme. In den Staatz⸗ detrieben wird die Rente sofort vom Lohn abgezogen. Den Unfall⸗ dersicherungs-Gesellschaften warf man früher vor, daß sie aus dem Unglück der Menschen Profit zögen; aber die Berufsgenossenschaften uchen auf jede Weise ihren Arbeitern von den Renten etwas abiujwacken oder sie ganz zu streichen, wobei ihnen die Vertrauenzg⸗ Rrite hilfreich zur Hand gehen. (Redner führt mehrere Fälle um Beweis dafür an. Man sollte besondere Amteärzte austellen and ärztliche Obergutachten einführen. Wenn aber der Zu— stand des Arbesters sich verschlechtert, dann nimmt die Beruss⸗ genossenschast niemals Rücksicht darauf. Zur Beschleunigung des Heil— derfabreng und um die Renten herabzudrücken, sind besondere beruft. e e hastliche Heilanstalten eingerichtet, wo die Arbeiter nicht als

tienten, sondern als Objekte für alle möglichen Experimente der ice mech anischen Heilkunst betrachtet werden. Ich bin mit dem da. Roesicke darin einverstanden, daß die Karenzzeit beschrãnkt ird, bin aber gegen die Verküämmerung der Rechte der Arbeiter, die rin liegt, daß den Arbeitern die Rollen des Verfahrens aufgebürdet 8 sollen, wenn sie unberechtigte Anträge stellen. Wer soll rüber entscheiden, daß die Anträge unberechtigt sind? Eine Ver= glechterung ist es auch, wenn die Spruchkammern des Reichs. Ver , . schwächer besetzt werden ollen ala bisher. Die deitigung des Rekurgverfabrend mißbillige ich ebenfalls. Wenn 1 das Reichs. Versicherungßamt entlasten will, dann sollte man ö 3 nicht die Rechte der ehrlter beeinträchtigen, indem man die r cd dung der Schiedsgerichte zum tbeil als endaültig r. e ehrenamtlichen Vorssßzzenden der Vernusagenossenschaften beileben

knüpfen, die unzweifelhaft darthun, daß ich Recht habe.

Meine Herren, wie steht es denn mit der Gesammtbelastung, die unsere sozialpolitische Gesetzgebung der Nation auferlegt hat? und wie steht es bei dieser Belastung um das Verhältniß dessen, was die Arbeiter aufgebracht haben, zu dem, was die Arbeitgeber aufge— bracht haben? Ich habe mir hier eine Zusammenstellung machen lassen, aus welcher sich Folgendes ergiebt: Es haben in den Jahren 1885 bis 1895 auf Grund der Arbeiterversicherungsgesetze an Krankengeld und durch fortdauernde Renten Entschädigung bekommen im Ganzen 25 051 620 Personen (hört! hörth, und diese Entschädigungen haben betragen in Summa 1243 763 965 , also nahezu 11 Milliarde. Beiträge sind aufgebracht von den Arbeitgebern 969 742 016 4, von den Arbeitern 887 865 084 M Die Arbeiter haben nun an Entschädigungen erhalten, wie ich schon vorhin bemerkte, nahezu 11 Milliarde und haben gezahlt 887 865 084 MS; sie haben also mehr erhalten als gezahlt rund 355 900 000 S Und dies ift auf Grund einer gesetzlichen Verpflichtung geleistet worden. Kein Arbeitgeber kann sich dessen besonders rühmen, er rühmt sich dessen auch nicht besonders. (Zuruf links.) Er hat sich dieser gesetzlichen Veipflichtung unter zogen in dem Bewußtsein, daß die Leistung für die Kranken und Invaliden nothwendig sei. (Zurufe links. Glocke des Präsidenten.)

Wenn der Herr Vorredner im Verlauf seiner Betrachtungen über die Berufsgenossenschaften ein so ungünstiges Urtheil gefällt bat, und

Hinweis auf gewisse Einrichtungen, die die Berufsgenossenschaften ge troffen haben und die er mit dem Namen ‚Rentenquetschen“ be⸗ zeichnete (Heiterkeit), so habe ich ihm darauf einmal jzu erwidern, daß die Thätigkeit der Berufsgenossenschaften nach meinen Wabr— nehmungen und denen des Reichs Versicherungsamts eine durchaus gedeibliche und die sachgemäße Durchführung der Unfallversicherunge« gesetzgebung förderliche gewesen ist. (Sebr richtig) Das ist

wesentlich der Grund gewesen, weghalb die verbündeten Regierungen

wenn er geglaubt hat, dieses Urtbeil begründen zu können durch den!

dem hier und da aufgetretenen Gedanken, die berufsgenossen⸗ schaftlichen Organisationen aufzugeben und an ihre Stelle eine andere Organisation zu setzen, nicht gefolgt sind. Ich habe ihm jweiten⸗ darauf zu erwidern, daß auch mit Bezug auf die Anstalten, die er mit dem Namen „Rentenquetschen' zu bezeichnen die Güte hatte ich kenne einzelne solcher Anstalten nach keiner Richtung bin eine begründete Beschwerde zu erheben ist. Ich weiß sehr wobl und gerade die Klagen, die in dieser Beziehung bezüglich der Neu⸗Rahns⸗ dorfer Anstalt erhoben worden sind, haben Veranlassung gegeben, der Sache näher zu treten —, daß es hier und da den verletzten und zur Kur einer solchen Anstalt zugeführten Arbeitern recht un— bequem ist, sich dort der für sie verordneten Kur zu unterziehen. Allein, meine Herren, diese Anstalten wirken unzwelfelhaft segens⸗ reich (sehr richtig h, und die Klagen, die über sie erhoben werden. sind das ist bei einer Reviston der Neu⸗Rahnsdorfer Anstalt, die auf meine Veranlassung vom Reicht. Versicherungtzamt vorgenommen ist, außer jedem Zweifel gestellt zum großen Theil auf eine frivole Auffassung einzelner darin befindlicher Patienten zurückzufũhren. (Hört! hörth

Wenn bei Gelegenheit dieser unvermutheten Revision, wie es der Fall war, die ärztliche Behandlung, die Verpflegung, die Haus= ordnung, die Einrichtung in bester Ordnung vorgefunden werden, wenn bei der Nachfrage bei einzelnen Patienten, wie sie sich dort fühlen, wie sie mit dem Essen zufrieden sind, nur zufriedenstellende Aeußerungen vorgebracht werden, was soll man dann dazu sagen, wenn nachher einer von den Patienten, die sich befriedigt geäußert haben, zum Chefarzt geht und sagt: Nehmen Sie mich in Schutz, man will mich verhauen, weil ich eine zufriedene Aeußerung über den Aufenthalt in der hiesigen Anstalt gethan habe? (Hört, hört) Ja, meine Herren, Engel sind Ihre Leute auch nicht alle lsehr richtig! Heiterkeit, und wenn Sie den Arbeitgebern alle möglichen Bosheiten unterschieben, dann denken Sie daran, daß auch vor der eigenen Thür zu kehren mitunter recht gerathen und nützlich ift= (Lebhafter Beifall.)

Der Herr Vorredner hat sodann die Berufsgenossenschaften und die Vorschriften der Unfallversicherungsgesetzgebung, durch welche die Berufsgenossenschaften errichtet sind, um deswillen bemängelt, weil durch diese Vorschriften nur Versicherungskassen für die Unternehmer begründet seien. Es habe der Gesetzgeber mit der Einrichtung der Unfallversicherung nicht den Arbeitern eine Wohlthat erwiesen, son⸗ dern nur eine Maßregel getroffen, die im Interesse der Arbeitgeber liegt. Ja, meine Herren, wenn die Gesetzgebung nichts weiter be⸗ zweckt hätte und wenn der Gesetzgeber dem Lande nichts weiter hätte gewähren wollen, als eine Versicherung gegenüber den Schäden, für welche die Unternehmer gegenüber den Arbeitern aufzukommen hatten, so hätte man das kürzer und einfacher haben können, als durch die Organisation, die wir eingerichtet haben (sebr richtig), und wenn wir vergleichen, was jetzt im Lande für die unfall— versicherten Arbeiter geleistet wird, und das, was vor Erlaß unserer Unfall versicherungs⸗Gesetzgebung im Wege der Haftpflichtprozesse mit Noth und Mühe, mit Sorge und Kummer der einzelne Arbeiter von dem einzelnen Unternehmer erkämpfen konnte, dann, glaube ich, kann man gar keinen Zweifel darüber haben, daß diese Gesetzgebung für den Arbeiter gesichertere und würdigere Zustände geschaffen hat . (Lebhafter Beifall.)

Der Herr Vorredner hat sich gegen die von mir hier im Reichs—⸗ tage einmal gemachte Bemerkung gewendet, die sozialdemokratische Partei habe gegen unsere sozialpolitischen Gesetze gestimmt, entweder um nicht dem Deutschen Reich den Vortritt in dieser Gesetzgebung zu lassen oder weil sie die Unzufriedenheit, die innerhalb der arbeitenden Klassen herrscht, zu vermindern keine Veranlassung babe. Ich lasse dahingestellt, welches Motiv bei der sozialdemokratischen Partei zu Grunde gelegen hat; das Eine aber kann ich Ihnen (den Sozialdemokraten) sagen, daß Sie auch von Ihrem Standpunkte, sofern der Standpunkt, den Sie öffentlich vertreten, aufrichtig und richtig ist, für die Gesetze hätten stimmen müssen. Denn diese Gesetze haben dazu geführt, den deutschen Arbeiter besser zu stellen in seinen Lebensbedingungen, als er bisher gestellt war, und da Sie ja die Förde⸗ rung der Arbeiterinteressen auf Ihr Panier geschrieben haben, so bätten Sie diese Besserung, selbst wenn Sie dieselbe für eine unzulängliche ansahen, doch acceptieren müfsen. Denn was wäre die Folge ge⸗ wesen, wenn bei Ihrer ablehnenden tung gegenũber den gesetz⸗ geberischen Vorschlägen des Bundes rat?? dier die Unfallversicheran g- Gesetzgebung, die Krankendersicherung?. Fese . Invaliditãts. Gesetzgebung nickt die Majeritãt des hätten? Dann würden wir die alten Zastẽ l spruch bei den Sozialdemokraten f Wasser auf Ihre Müdle gewesen seim. mit größerem Recht (Zara) ja. gexis ait g haupten können: Für den dentschen Ardetter geidzedt nicht wenn Sie wirklich die defserade Dend aalegen wellen in Bezug anf die Besserung der Verdälmiffe der dentschen Arbeitet, dann wußten Sie auch das nach Ideer Mernang Seringe waz Ibaen dieres

meme Bernen meine Herre

C H ö

n

Gesetz bot, accertiercta; denn ein un delegtes Barter- brot ift doch immer nech dbeffer I gar nickt? Bravo!)

Meine Herren, ich gebe, wie ich schon ꝛim CGingeng werner Se- trachtungen sagte, auf die Einzelbeiten deß Bortraz des Derr Wer- redners nicht ein. Ich freue mich darüber, deß er der Seren in keit seiner Parteigenoffen ausgesprochen bat wat Rr e er dennen, mad wenn er wirklich zu unseren Entwürrer Der de derne der nne bringt, so wird sich auch darüber reden aßen,

Nar Gins möchte ich noch auß Ffemmen Nukernenderiekungen de- rübren, das ist die Bebauptung die aller dengt auch schon voegefern in den Ausfübrungen des Herrn Abg. Noesicke durchtlang, daß man au den Schiedsgerichten im allgemeinen kein Vertrauen babe. Der Derr Vorredner bringt das in Verbindung mit den Vorschriften ber dae Wablen zu den Schiedsgerichten, und wenn in die ser Beziedung wirklich die bessernde Hand anzulegen sein möͤchle, Jo wird sich ja darnber

.

K

Te =.

. 3 e, .

e n , , , a a ö! 1 w

ö r

*

e m, re,.

2 z a a d 6 r 22 ü n . , , ö, r .

r , , s