Setanntm achung.
Mit Bezug * die knee n. e vom
11. Februar 1 Extrablatt zu AUmtabl. für 1898) bringe ich nachstehend ein anderweites, nach dem Stande der Lungenseuche i mr Verzeichniß der Sperrgebiete in Oesterreich⸗Ungarn zur öffentlichen Kenntniß, aus welchen eine 3 von Rindvieh in K nicht stattfinden darf.
reslau, den 30. Dezember 1896.
Der Regierungs⸗Praͤsident. Dr. von Heydebrand und der Lasa.
Verzeichniß der von der Lungenseuche betroffenen Sperrgebiete in Oesterreich⸗ Ungarn, aus welchen die Einfuhr von 53 auf Grund Art. 5h des BViebseuchen / Uebereinkommens vom 6. Dezember 1891 sowie Ziffer 5 . des Schlußprotokolls zu untersagen ist. Ausgegeben im Kaiserlichen Gesundheitsamt zu Berlin am
22. Dezember 1896. A. Oesterreich.
. B. Ungarn. Die Komitate: Arpa, Lipté (Liptau), Nyitra (Neutra), Pozsony (Preßburg) und Nögräd.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Landrath Dr. jur. Baerecke zu Ortelsburg zum Regierungs⸗Rath zu ernennen, Siren n aft Wiesbaden, ü
den Regierungs⸗Räthen Walter zu Arnsberg, Dr. Ruhnke zu seldorf, Schotte u Köln und Meyer zu Magdehurg den Charakter als Veb ner Regierungs⸗Rath zu verleihen, sowie infolge der von der Stadtverordneten⸗Versammlung zu Kreuznach getroffenen Wahl den bisherigen Bürgermeister der Stadt Ruhrort Bem me als Bürgermeister der Stadt Kreuznach für die gesetzliche Amtsdauer von zwölf Jahren, und infolge der von der Stadtverordneten⸗Versammlung zu Stolberg getroffenen Wahl den unbesoldeten Beigeordneten, Apotheker Albert Thyssen daselbst in gleicher Eigenschaft für eine fernere Amtsdauer von sechs Jahren zu bestaͤligen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den in die erste Pfarrstelle zu Daber berufenen Pfarrer zübner, bisher in Kramonsdorf, zum Superintendenten der Synode Daber, Regierungsbezirk Stettin, zu ernennen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
dem Kaufmann Gustav Vorsteh er in Wetter a. d. Ruhr, Landkreis Hagen, den Charakter als Kommerzien-Rath zu ver⸗
leihen.
Seine Majestät der König haben mittels Aller— höchsten Erlasses vom 18. d. M. die Einberufung des Pro⸗ vinzial-Landtages der Provinz Posen zum 21. Fe— bruar d. J nach der Stadt Posen zu genehmigen und
den Ober⸗Präsidenten Freiherrn von ilamowitz⸗ Möllendorff in Posen zum Königlichen Kommissarius,
den Landrath a. D., Nittergutsbesitzer Stefan von Dziembowski auf Schloß Meseritz zum Marschall und
den Rittergutsbesitzer Theodor von Zoéltowski auf Nekla zum Stellvertreter des Marschalls für diesen Provinzial⸗ Landtag zu ernennen geruht.
Ministerium des Innern.
Es ist in Frage gekommen, ob die Vorschrift des 46 des
Stempelsteuergesetzes vom 31. Juli 1895, wonach .
„die auf die Heeresergänzung und die Befreiung von
dem Heeresdienst sowie von den Reserve⸗ und Land⸗
wehruͤbungen bezüglichen amtlichen Urkunden“ von der Stempelsteuer befreit sind, auch auf die von Polizei⸗ behörden, Landrathsämtern, Gemeinde⸗Vorstehern 2c. ertheilten Beglaubigungen der Unterschriften von Zeugnissen sowie der Nachweisungen über die Familien⸗ und Erwerbsverhältnisse ꝛc. sich bezieht, die den Gesuchen von Personen des Beurlaubten⸗ standes um Befreiung von den militärischen Kontrolversamm— lungen beizufügen sind. ö
Der Herr Finanz-Minister hat sich im Einverständniß
mit dem Herrn ,, für die Bejahung dieser Frage ausgesprochen, weil die Pflicht zum Heeresdienst, d. h. zum Dienst im Heere, die aktive Dienstpflicht, die Reservepflicht, die Landwehrpflicht und die Ersatzreservepflicht umfaßt (Art. I des w, , , vom II. Februar 1888, R.⸗G⸗Bl. S. 11, und S8 6 und 7 des Wehrgesetzes vom 9. November 1867, B⸗G.-Bl. S. 131, 8 5 der Deutschen Wehrordnung vom 22. November 1888, C.- Bl. f. d. D. R. für 1889, S. 1 fiche und zur Reserve⸗, Landwehr⸗ und Ersatzreservepflicht auch die Pflicht gehört, zu den zwei⸗ bezw. einmal in jedem Jahre anberaumten Kontrolversamm⸗ lungen zu erscheinen 9. 1 des Kontrolgesetzes vom 15. Februar 18765, R G.⸗Bl. S. G5; sz 57 des Reichs⸗Militärgesetzes vom 3. Bial 1Sr4. Je. HG. Vl. S. 15. 8 111. Ziffer 1. der Hentschen Wehrordnung). Aus dem Umstande, daß die Stempelsteuer⸗ freiheit der auf die Entbindung von den Reserve⸗ und Landwehr⸗ übungen bezüglichen amtlichen Urkunden in der eingangs er— wähnten , . noch , hervorgehoben wird, ist nicht zu folgern, daß die die Befreiung von den Kontrol⸗ versammlungen bezweckenden Zeugnisse von der Stempel⸗ 666 ausgeschlossen sein sollen, zumal eine gewisse Unbilligkeit darin liegen würde, Zeugnisse der letzteren Art der Stempelabgabe zu unterwerfen, während die zweifellos wichtigeren Urkunden, die sich auf die Befreiung von den Uebungen beziehen, steuerfrei ausgehen. Unter diesen Umständen kann es unerörtert bleiben, inwieweit die in Rede n , Zeugnisse etwa auch als nicht innerhalb der Zu⸗ tändigkeit der ausstellenden Beamten ertheilt anzusehen ünd , g. zugleich aus diesem Grunde stempelfrei zu behandeln sind. Der Herr Finanz-Minister hat mittels Erlasses vom 13. Dezember v. J. die Stempelsteuer⸗ und Hauptämter mit Anweisung versehen lassen.
Ken gn, den 13 Januar 18697
St erhalten hiervon zur geeigneten weiteten Beranlassung
Der Minister des Innern. Im Auftrage; Haase.
An sämmtliche Herren , den .. olizei⸗Präsidenten von Berlin und die k Militär⸗ und Bau⸗Kommission zu
rlin.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 2 der Gesetz⸗ Sammlung enthält unter
Nr. 9g874 die Verfügung des Justiz-Ministers, betreffend die e, . des Grundbuchs für einen Theil des Bezirks des Amtsgerichts Vöhl, vom 12. Januar 1897; und unter
Nr. 9875 die , des Justiz⸗Ministers, betreffend die Anlegung des Grundbuchs für einen Theil der Bezirke der Amtsgerichte Heinsberg, Malmedy, Euskirchen, ,, Rheinbach. Adenau, Andernach, Cochem, Sankt Goar, ünster⸗ maifeld, Bergheim, Odenkirchen, Grevenbroich, Baumholder, Saarlouis, Sankt Wendel, Berncastel, Neuerburg, Neumagen, Perl, Trier, Wittlich, Saarburg, Merzig, Daun und Hilles⸗ heim, vom 21. Januar 1897.
Berlin W., den 28. Januar 1897.
Königliches Gesetz-Sammlungs⸗Amt. Weberstedt.
In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staats-⸗Anzeigers wird eine Hekannt machung des Ministers für Handel und Gewerbe, betreffend die Verleihung der Medaille mit der Inschrift „Für gewerbliche Leistungen“ in Silber bezw. Bronze, veröffentlicht.
Aichtamtliches. Deu tsches Reich.
Preußen. Berlin, 28. Januar.
Seine, Majestät der Kaiser und König hörten heute Vormittag den Vortrag des Kriegs-Ministers, Generai— Lieutenants von Goßler und arbeiteten sodann mit dem Chef des Militärkabinets. General von Hahnke. Um 191, Uhr Mittags hatte der Staats-Minister von Koeller die Ehre, von Seiner Majestät in Audienz empfangen zu werden. Um 3 Uhr Nachmittags gedachten Seine Majestät die Geweih⸗Ausstellung zu besuchen.
Die Feier des Allerhöchsten Geburtstages Seiner Majestät des Kgisers und Königs fand gestern Abend mit der Festvorstellung im Königlichen Opernhause einen glänzenden Abschluß. Der erste und zweite Rang des festlich geschmückten Hauses waren von den Damen des Hofes und der dem Hofe nahe stehenden Gesellschaftskreise besetzt; in den Logen des ersten Ranges saßen die Gemahlinnen der Bot— schafter, während die Plätze in den Prosceniums-Logen von den Botschaftern, den aktiven und inaktiven Staats-Ministern und der Generalität eingenommen wurden. Das Parquet war den anderen hohen Beamten und Würdenträgern, die mit Einladungen bedacht worden, zur Verfügung ge— stellt. Wenige Minuten nach 8 Uhr gab der er Tn gutt dant Graf von Hochberg durch dreimgliges Aufklopfen mit dem Stabe das Zeichen, daß der Allerhöchste Hof nahe. Seine Majestät der Kaiser trugen die rothe Gala⸗Uniform der Gardes du Corps, Ihre Mazestät die Kaiserin eine lichtrosafarbene Seidenrobe mit Brillantcollier und Diadem. Bei dem Erscheinen der Allerhöchsten Herrschaften hatte sich die Festoersammlung erhoben und verneigte sich ehrfurchtsvoll. Ihre Majestäten dankten huldvoll nach allen Seiten und nahmen sodann in der großen öniglichen Loge Platz und zwar. Seine Majestät der Kaiser in der Mitte, Allerhöchstdenselben zur Linken Ihre Majestät; neben Ihrer Majestät folgten weiter links: Ihre Hoheit die ferne in Friedrich Ferdinand zu Schleswig-⸗Holstein⸗Sonder⸗ urg-Glücksburg, Ihre Durchlaucht die Prinzessin Aribert von Anhalt und Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Adolf zu Schaumburg⸗Lippe, während zur Rechten Seiner Majestãt zunächst Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Friedrich Leopold und dann weiter rechts Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzessin Albrecht von Preußen und die Scbprinzessin von Sachsen— Meiningen, sowie Ihre Hoheit die Herzogin Johann Albrecht zu Mecklenburg saßen. In den weiteren Reihen hatten Platz genommen: Ihre Königlichen Hoheiten die vier, aͤltesten Prinzen Söhne Ihrer Majestäten, Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz Heinrich von Preußen, der- Prinz Friedrich Leopold, der Erbgrsßherzog von Sachsen, Seine, Hoheit der Herzog Ernst, Günther zu Schleswig—
olstein, Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Friedrich zeinrich und Joachim Albrecht von Preußen, Ihre Durchlauchten die Prinzessinnen Feodora von Sachsen— Meiningen und Feodora zu Schleswig⸗Holstein, Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Carl von Hohenzollern, Seine Hoheit der Landgraf Alexis von Hessen, Seine Königliche Hoheit der Erbprinz, von Sachsen-Coburg und Gotha, Seine Großherzogliche in, der Prinz Max von Baden, Ihre oheiten der Erbprinz von Sachsen⸗Meiningen und der Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg, Seine Durchlaucht der Prinz Ernst von Sachsen⸗ Meiningen, Seine Hoheit der Herzog Friedrich Ferdinand zu Schleswig⸗Holstein⸗Sonderburg⸗Glücksburg, Ihre Hoheiten die erzoge Johann Albrecht und Heinrich zu Mecklenburg, Seine oheit der Prinz Albert zu Schleswig⸗-Holstein⸗Sonderburg—⸗
lücksburg, Ihre Durchlauchten der Prinz Ernst zu * Altenburg, der Erbprinz von Hohenzollern, der Prinz Albert zu Schleswig⸗Holstein, der Prinz Aribert von Anhalt, und der Prinz Tarl von Hohenzollern. Zur Aufführung kam die neueinstudierte Oper „Undine“ von zortzing. Nach dem dritten Akte der Oper wurde von den Allerhöchsten und e r Herrschaften der Thee eingenommen und von Ihren
ajestäten Cercle gehalten. Gegen 12 Uhr erreichte die Vor— stellung ihr Ende.
eier des Geburtgta es Seiner
*. die ,, liegen aus deutschen Städten
München, 21. Januar. Gestern Abend fand bereits ein est⸗ 3 der 5 des Beurla ubtenstandes im alten Rathbausfaae
att, zu we Rupprecht, in. opeld, Arnulf und Alfons sowie der g Siegfried erschienen waren. Seine Königliche Hoheit der nz Ludwig, Häöchstwelcher den Toast auf Seine nn. Hoheit den Prinz. , ausbrachte, gedachte dabei warmen,. Worten Seiner Majestät des Kaifers, indem er betonte, daß
höchst dessen Bestreben, Guropa und jnghefondere Fer land den rieden zu sichern, 3 16 dem größten Dank anerkannt und esem bisher erfolgreichen Bemühen für und für der eiche Erfolg ge⸗ wünscht werde. Der Beytrks⸗Kommandeur Spberst von Gofen brachte den Toast auf Seine Majestät den Kaiser aus, worauf die Musik die Wacht am Rhein“ spielte. Ebenfalls gestern Abend fand bei dem preußischen Gesandten Geafen Monts ein Siner statt, zu welchem unter Anderen sämmtliche Minister erschienen waren. Hierbei brachte der Minister des Jeußeren Freiherr von Crailsheim dag Hoch auf Seine Maijestãt den Kaiser aug. Graf Ments toastete auf die Bundet fũrsten.
Heute gab Seine Königliche Hoheit der Prinz, Regent eine * tafel zu 34 Gededken, zu welcher der preußische Gesandte raf Monts und die Mitglieder der Gefandtschaft geladen waren. Ferne fanden Festmahle in allen Offizierkasinos unter Theilnahme der önig⸗· lichen Prinzen und der Generalität statt, wie auch ein aus den Krelsen der Bürgerschaft veranstaltetes Festmahl im alten Rathhaussaal.
Dres den, 27. Janugr. Bei der heutigen Gaiatafel brachte Seine Majestät der König, Allerhöchstwelcher die Uniform seines preußischen Garde⸗Ulanen. Regiments angelegt hatte, einen Toast auf die Gesundhelt Seiner H des Kaisers aus.
Bremen, 2. Januar. Dem Festgottesdienst, an dem die 14 hiesige Garnison theilnahm, folgte heute im Beifein der
pitzen der Behörden eine große Pargde der Truppen auf dem Domshofe. Der Senat vereinigte sich später zu einein Festbankett im Rathhause; auflerdem fand ein großes Festmahl, veranstaltet von hiesigen Bürgern und Offizieren, statt.
Sam burg, 27. Januar. Die Staatsgebäude und viele Privat · häuser sowie die Schiffe im Hafen trugen heute Flaggenschmugck. In den Schulen wurden . abgehalten. Nachmittags fand im Hamburger Hof, das offizielle Diner des Senats statt, zu welchem das diplo⸗ matische Korps und die Spitzen der Behörden geladen waren. In Altona war große Parade der Infanterie⸗Regimenter 76 und 1 und der Bahrenfelder Artillerie vor dem General-⸗Obersten Grafen Waldersee, der ein Hoch auf Seine Majestät den Kaffer auebrachte.
Straßburg, 37. Januar. Bel dem heutigen großen Festmahl, an welchem gußer den Spitzen der Zivil. und Mililärbehsrden ein? große Anzahl Straßburger Bürger theilnahmen, brachte der Kaiserliche Statthalter Fürst zu Hohenlohe ⸗Langenburg folgenden Trinkspruch aus:
„Wiederum sind wir heute versammelt, um das Wiegenfest
Seiner Majestät unseres erhabenen Kaisers zu feiern. Mit
freudigem Gefühl dürfen wir auf das abgelaufene Lebensjahr des
Kaisers blicken, das uns in vieler Beziehung eine gedeihliche Ent⸗
wickelung unseres großen Vaterlandes zeigt und uns vor allem den
6 Frieden nach außen bewahrt hat. Wir alle wiffen, wie
ehr Seine Majestaͤt bestrebt ist, durch große Maßnahmen und ver. das Friedensbedürfniß in Europa
söhnliches Entgegenkommen besonders dadurch, daß
zu fördern, aber auch ganz Seine Majestät das deutsche Schwert scharf und unsere Rüstung blank erhält. Gott stehe unserm Kaiser auch im neuen Jahre bei; in ungetrübter Gesundheit der schweren Re— gentenpflichten zum Wohle unseres Gesammtvaterlandes und unserer engeren Heimath walten zu können, denen er sich unermüdlich und stets opferfreudig unterzieht. Gott beschütze und beschirme Seine Majestät auch im kommenden Lebensjahre. Mit diefen innigen Wunsch bitte ich Sie, mit mir einzustimmen in den Ruf: Seine Majestat, unser Allergnäbigster Kaiser lebe hoch, hoch, hoch!“
Aus dem Auslande sind über die Feier des gestrigen Tages noch folgende telegraphische Mittheilungen eingegangen:
Wien, 27. Jaguar. In der Hofburg fand heute ein Galadiner statt, an welchem Seine Majestät der Kaiser, der Erzherzog Otto, der dentsche Botschafter Graf zu Eulenburg und die Mit lieder der Botschaft, ferner die Gesandten Bayerns und Sachsens, der Minister des Aut wärtigen Graf Goluchowski, der Reichs-KriegsMinister von Krieghammer, der, Reichs- Finanz- Minister von Kallay, der österreichische Minister— Präsident Graf Badeni, der Admiral von Sternegg, der Generalstabs-Chef Freiherr von Beck und andere Hof- und Staats— würdenträger sowie der Kommandant des Husaren⸗Regiments, welches den Namen des Deutschen Kaisers trägt, thellnahmen. Seine Majestät der Kaiser Franz Joseph brachte einen Trintspruch auf das Wohl Seiner Majestät des Deutschen Kaisers aus. )
Am Vormittag veranstaltete der deutsche Botschafter Graf zu Eulenburg ein Deseuner, an welchem außer der Familie des Bot schafters, die Mitglieder der Botschaft, der bayerische und der sächsische Gesandte, sowie zahlreiche reichsdeutsche Personen und Vertreter der reichsdeutschen Kolonie theilnahmen. Der Botschafter brachte einen sehr eindrucksvollen Trinkspruch auf Seine Majestät den Kaiser Wilhelm aus, welcher von den Anwesenden mit Begeisterung aufge⸗ nommen wurde. .
Bei dem Feste des Vereins Niederwald“ anläßlich des Geburts⸗ tages Seiner Majestät des Kaisers Wilbelm brachte der deutsche Botschafter Graf zu Eulenburg einen Toast aus, worin er, dem W. T. B.“ zufolge, sagte: —
„Stark sind wir, aber stärker sind wir geworden durch das Bündniß mit dem Lande, auf dessen Boden wir stehen, mit dem edlen Herrscher, welcher der Gebieter über das herrliche Land der Habsburger Monarchie ist. Er war es, der das Bündniß ein⸗ gegangen, das in jedem guten deutschen Herzen mit goldenen Lettern eingetragen ist. Ich möchte eigen vpragnanteren Ausdruck für dieses Empfinden gebrauchen, in dem ich bebaupte, daß jeder gute Deutsche sich selbst persönlich dem Kaiser Franz Joseph verbunden und verpflichtet fühlt. J .
Dieser Trinlspruch wurde mit i , Sochrufen begrũßt; sodann brachte der Botschafter ein dreifaches Hoch auf den Kaiser von Desterreich als den Bundesgenossen des Deutschen Kgisers und unfer Aller erhabenen Bundesgenossen' aus, worin die Versammlung be— geistert einstimmte.
Trie st, 27. Januar. . Sc fand zur Feier des Geburtstags Seiner Majestät des Seutschen Kaisers beute ein Festgottesdienst statt, welchem auch der Statthalter Ritter von Rinastinl, der Bürgermeister von Triest, der deutsche General ⸗Konsul Dr. Stannius und andere Würdentrãger sowie zahl⸗ reiche Herren und Damen der reichs deutschen Kolozie beiwohnten. Bei der darauf, folgenden Parade brachte der Kommanzant, Kapitän zur See Thie le, ein dreifaches Hurrah auf Seine Majestät den Kaiser aus. Um 1 Uhr gab der Kommandant den oben erwähnten Gästen ein Festdiner und brachte dabei ein begeistert auf- genommenes Hoch auf den erbabenen Freund und Bundesgenossen des Kaisers Wilhelm, Seine Majestät den Kgiser von Desterreich aus. Ritter von Rinaldini dankte und trank auf das Wohl Seiner Maßjeftät des Deutschen Kaisers. .
London, 27. Januar. Heute Abend fand bei dem deutschen Botschafter eine Festtafel statt, zu welcher die Mitglieder der deutschen Botschaft und des deut schen General⸗Konsulats sowie hervorragende Angehörigz der deutschen Kolonie geladen waren. Der Betschafter Graf e e ch brachte den Toast auf Seine Majestät den Faiser aus und gab dab i der Ueberzeugung Auggruck, daß alle Mächte Europas den gleichen Wunsch hegten, jeder Störung des Friedens vorzubeugen und daß namentlich Seine Majestät der Faiser Wilhelm seine ganze Macht und seinen ganzen Einfluß für die Erhaltung des Friedens anwende. ; ö
Paris, 27. Januar. Die hiesige deutsche Kolonie feierte den Geburtstag Seiner Majestät des Kaisers Wilbelm durch ein heute Abend abgehaltenes Feftmahl im Hotel Cont inental unter dem Vorsitz
2 Königlichen Hoheiten die Prinzen Ludwig,
Auf dem deutschen Schulschiff Stosch⸗
des 36 en Botschafters Grafen zu Münfter. An dem Mahle nahmen eiwa ? . theil. Der Botschafter Graf Münfter 23 den Trin auf Seine Majestãt den Kalser aus. Er feierte Allerhöch ft denselhen als das Symbol der Ginigkeit und Stärke Deutscklands und als den mächtigen Beschũtzer des Friedens, dessen Segnungen zu erhalten dem Kalfer gewiß auch heute
Hin g werde, wo manche Wolke den Sürosten Europas verdunkele.
Botschafter gedachte sodann in erhebenden Worten der bevor. stehenden Hundertjahrfeier der Geburt Kalser Wilhesm iz J. und schloß mit einem begesstert aufgenommenen dreifachen Hoch auf Seine r ne. den Kaiser, Ihre Majestät die Kaiserin und das Kaiserliche
us.
Die Deutschen in Havre begingen das Geburtstagsfeft Seiner Majestät gleichfalls durch ein 35 mahl. Die Theilnehmer richteten ein Telegramm an den deutschen Botschafter in Paris Grafen Münster, worin Fe ihrer Treue und Anhänglichkeit für Seine Majeftät den Kaiser Ausdruck gaben.
St. Peters burg, 27. Januar. Der heutige Festgottesdienst fand unter äußerst zahlreicher Betheiligung statt. Im Auftrage des Kaisers Nikolaus 1. war der General-Adjutant, General der In. fanterie von Richter anwesend. e. waren zugegen: ter Adjunkt des Ministers des . Graf Lambsdorff, der Minister des Innern Horempkin und der Finanz⸗Minister Witte, fowie daz gefammte
ersonal der österreichisch ungarischen und der italienischen Bot- chaft und viele andere hervorragende Persönlichkeiten. Bei dem deutschen Botschafter Fürsten Radolin erschienen die Großfürsten bersönlich zur Gratulation und trugen fich in die ausgefegten Listen ein, ebenso auch die höoͤchsten russischen ũrden.˖ träger sowie fast das ganze diplomatische Korps. — Deute Abend fand ein Festmahl' der hier lebenden Angehörigen des Deutschen Reiches statt, an welchem der deutsche Bolschafter i von Radolin, der bayerische Gesandte Freiherr von HGasser, die Mitglieder der Botschaft u. A. Hheilnahmen. Es wurden Toaste auf Ihre Majestäten den Kaiser Wilhelm und den Kaiser Nikolaus und auf das Deutsche Reich ausgebracht.
Moskau, 27. Januar. Die hiesige deutsche Kolonie feierte den
heutigen Tag durch einen Festgottesdienst in der evangelischen Kirche, dem auch der italienische und der schwedische Konful beiwohnten Abends fand ein Festessen statt. Rom, 25. Januar. Der König sandte heute, zugleich im Namen der Königin, der Königlichen Familie und des italienischen Volkes ein in herzlichen Worten abgefaßtes Glückwunschtelegramm an Seine Majestät den Kaiser Wilhelm.
Die Chefs der hiesigen diplomatischen Vertretungen bei dem Quirinal und zahlreiche hervorragende Persönlichkeiten schrieben sich heute anläßlich des Geburtstagsfestes Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm in dem deutschen Botschaftspalais ein.
Heute frũh fand in der Kapelle der deutschen Botschaft ein Festgottes⸗ dienst statt, hei welchem der deutsche Botschafter von Bülow und der
Preußische Gesandte bei dem päpstlichen Stuhle von Bülow mit
sämmtlichen Mitgliedern der Botschaft bezw. Gesandtschaft, sowie hervorragende Angebörige der hiesigen dentschen Kolonie zugegen waren. Abends war im Botschaftspalais festlicher Empfang für die ganze deutsche Kolonie. Bei demselben hielt der Botschaffer von Bülow eine Ansprache, in welcher er, anknüpfend an die geschichtlichen Gedenktage des vergangenen Jahres und an die bevorstehende Säkular⸗ Elter des Geburtstages Kaifer Wilhelm's J, Seine WMajeftät den Kaiser als den Erben der Traditionen seiner Ahnen feierte, welcher nach außen und im Innern den Frieden, die Machtstellung und die Wohlfahrt des Vaterlandes fördere. Die Rede schloß mit einem Hoch auf Seine Majestät den Kaiser, welches mit stürmischem Jubel aufgenommen wurde. Bald darauf brachte der Botschafter ein eben, . w aufgenommenes Hoch auf Seine Majestät den König umbert aus.
In Genug fand an Bord des deutschen Schulschiffes Stein“ anläßlich des Geburtsfestes Seiner Majestät des Kaifers Gottesdienst und Parade statt, welchen der Präfekt, der Bürgermeister hon Genua, der Divisions Kommandant, der deutsche und der österreichisch ungarische Konsul und viele Mitglieder der deutschen Kolonie in Genua bei— wohnten. Bei der Parade brachte die Besatzung des Stein“ ein dreifaches 8. auf den Kaiser Wilhelm und seine Verbündeten, die Herrscher
esterreich⸗ Ungarns und Italiens aus. Der Präfekt sprach dem Kommandanten des Schiffes seinen Dank aus. Abends gab der Kommandant, Kapitän zur See von Ahlefeld, den Behörden von Genua ein Festmahl. Auch in anderen Städten Italiens wurde seitens der dort lebenden Deutschen der Geburtstag Seiner Majestät des Kaisers festlich begangen.
Madrid, 27. Januar. In der neuen deutschen Kapelle fand heute ein Festgottesdienst start, welchem der deutsche Botschafter von Radowitz nebst Familie sowie die Mitglieder der Botschaft, des Konsulats und der deatschen Kolonie mit ihren Damen“ bei⸗ wohnten.! Abends vereinigte ein Festmahl in den Räumen der Gesellschaft Germania“ die in Madrid anwefenden Deutschen. In begeistert aufgenommener Rede, welche mit einem Doch auf Seine Majestät den Kaifer schloß, forderte der Botschafter auf, dem großen Beispiel des Kaisers in unermüdlicher Arbeit fũr das Vaterland zu folgen.
Zürich, 27. Januar. Die hiesige deutsche Kolonie beging den heutigen Tag durch ein Festessen, an dem 145 Personen theilnahmen. Der deutsche Konful Dr. Klofe brachte den Toast auf Seine Majestät den Kaiser, Professor Dr. Felix einen Toast auf das deutsche Reich und Professor Blümner einen solchen auf die Schweiz aus. Brüssel, 27. Januar. Unter dem Vorfitz des deutschen Ge⸗ sandten Graf von Alvensleben fand heute Abend ein glänzendes Fest⸗ mahl statt. Graf von Alvensleben brachte das Hoch auf Seine Majestät den Kaifer aus, in das sämmtliche Anwesende begeistert ein- stimmten.
Pera, 27. Januar. Zur Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Deutschen Kaisers wurde hier heute ein estgottes dienst abgehalten. Sodann fand seitens des Botschafters Freiherrn von Saurmg-Jeltsch in der Botschaft ein Empfang der deutschen Kolonie statt. An Nachmittag ließ der Sultan, nachdem er bereits tele. graphisch Seiner Masestät dem Kaiser gratuliert hatte, seine Glück wünsche durch einen Abgesandten darbringen. Am Abend fand in den Räumen der „Teutonia“ ein Festmahl unter dem Vorsitz des Bot⸗ schafters statt.
Sofia, 27. Jaguar. Der hiesige deutsche diplomatische Ver⸗ treter, General-⸗Konsul Dr. von Voigts. Rhetz, gab heute zur Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers eine Abendgesellschaft. Ihre Königliche Hoheit die Fürstin Marie Lusse war von Philippopei gekommen, um an der Gesellschaft theilzunehmen. Ferner waren bie diplomatischen Vertreter der anderen Staaten, mehrere bulgarische Minister und die Mitglieder der deutschen Kolonie zugegen. Bei der Tafel toastete Dr. von Voigts⸗Rhetz auf Seine Königliche Hoheit den
ürsten Ferdinand, der Minister-Präsident Stoilow auf Seine
ajestät den Deutschen Kaiser. .
Stockholm, 27. Januar. Zur Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Deutschen Kaisers Feranstalteten heute die Herren der hiesigen deutschen Kolonie ein Festmahl, während die Damen von
rau General-⸗Konsul von Eckardt empfangen wurden.
Der Bundes rath versammelte sich heute zu einer Plenarsitzung. Vorher beriethen die vereinigten Alusschüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen.
Bei den ae Staatseisenbahnen werden t
bekanntlich auf ministerielle Anordnung langjährig beschäftigten Arbeitern bei Vollendung einer fünfundzwanzig, fünfund⸗ leihe und in af big,. zufriedenstellenden Veschäftigung im Eisenbahndiensle besondere Anerkennungen in Form ein⸗ maliger Geldbelohnungen zum Betrage von 36 blo 100 z
*
u theil. Im Jahre 1896 sind in dieser Weise 2520 Arbeiter elohnt worden. Von diesen haben 206 ihr fue e nig e, ß. ihr fünfunddreißigstes und 39 ihr fünfzigstes Be⸗ schäftigungsjahr vollendet. Im Ganzen sind rund S6 000 für Belohnungen aufgewendei worden. Außerdem sind 16 der altesten Arbeiter der preußischen Staatsbahnen durch Aller⸗ h 2 Verleihung des Allgemeinen Ehrenzeichens ausgezeichnet worden.
J
Der hiefige Großherzoglich luxemburgische Geschäftsträger, 3 ro von Villers ff von He nn, in 35. eingetroffen.
In der Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des Reichs⸗ und Staats⸗Anzeigers“ wird eine Zusammenstellung der neuesten Aenderungen der juriftischen Prüfungs⸗ und Studienordnung gegeben.
Der heutigen Nummer liegt das Sachregister des Deutschen Neichs⸗Anzeigers und Königlich Preußischen Staatt⸗ Klnzeigerg / fur has Jahr 3g bei nn
Oesterreich⸗ Ungarn.
Der Minister des Aeußern e, , , . empfing gestern den auf der Rückreise nach Bukarest in Wien einge⸗ 3 früheren rumänischen Minister⸗Präsidenten Demeter Sturd za.
Der ungarische Minister⸗Präsident Baron Banffy hat sich gestern Abend, der ungarische Finanz Minister Lukacz heute früh von Budapest zur Forfsetzung der Ausgleichs— verhandlungen nach Wien begeben, wo die Minister dre Tage zu verbleiben gedenken.
Großbritannien und Irland.
Im Unterhause . gestern Sir Howard Vincent die zweite Lesung des 2 bänderungsvorschlages en Waarenmarkengesetz von 1887, nach welchem fremde
aaren nicht mehr mit dem Namen des Ursprungslandes be⸗ zeichnet werden, sondern nur die Worte „Äusländisches Er— zeugniß“ als Marke tragen sollen. Der Präsident des Handelsamts Ritchie erklärte sich gegen die zweite Lesung. Er sagte, der Zweck der Vorlage sei ihm wohl a . doch würden die Worte „Ausländisches Erzeugniß“ auch ferner eine Anzeige bilden, die darauf hinweise, wo billige Waare zu erhalten sei. Es sei besser, fügte er hinzu, wenn die englischen Fabrikanten ihre Waaren mit der Marke „Englisches Erzeugniß“ bezeichneten. Das Besetz bedürfe der bessernden Abänderung; daher sei die Unter⸗ suchung der Wirkung des Gesetzes durch einen Ausschuß er⸗ wünscht. Es empfehle sich, die Debatte zu vertagen bis nach Erstattung des Berichts dieses Ausschusses, dessen Ernennung die Regierung vorschlagen werde. Der Antrag wurde darauf mit 1553 gegen 97 Stimmen abgelehnt. .
In Wolverhampton hielt gestern der Präsident des
J Ritchie in der dortigen Handelskammer eine
ede, worin er sich gegen die unnöthige Beunruhigung über den deutschen Wettbewerb aussprach. Er sagte, der von den britischen Kaufleuten an den Tag gelegte Unternehmungs⸗ geist lasse es unnöthig erscheinen, in sklavischer Furcht zu leben, daß fremder Wettbewerb in irgend einer Weise Englands Vorrang auf den Märkten der Welt beeinträchtigen könnte.
Bei der gestern in Salisbury vorgenommenen Ersatz⸗
wahl zum Unterhause wurde Allhusen (kons) mit 1'424 Stimmen gewählt. Der Gegenkandidat Fuller (liberal) erhielt 1278 Stimmen.
Frankreich.
Der PVerweser des russischen Ministeriunss des Aus— wärtigen Graf Murawjew ist, wie ‚W. T. B. meldet, heute Vormittag in Paris eingetroffen und von dem rusfischen Botschafter Baron Mohrenheim, dem Botschafts⸗ Rath von Giers, dem Militär⸗Attachs Baron Fredericks sowie von sämmtlichen Mitgliedern der russischen Bot— schaft und des russischen Konsulats empfangen worden. Der Chef des Protokolls Crozier sowie der Chef adjoint Mollard erwarteten gleichfalls den Grafen Murawjew und be⸗ grüßten denselben im Namen der franzöͤsischen Regierung. Graf Murawjew , sich einige Jeit mit Crozler un Mollard sehr freundschaftlich und begab sich alsdann nach der russischen Botschaft. Aus der Menge, welche den Bahnhof umgab, wurden Rufe: „Es lebe Rußland!“ laut.
Die Armeekommission der Deputirtenkammer nahm heute den Bericht des Berichterstatters Mezieres ent— gegen. Derselbe empfiehlt die Annahme des Gefetzentwurfs, betreffend die Bildung der vierten. Bataillone— Im Einvernehmen mit dem Kriegs⸗Minister, General Billot wurde einstimmig folgende Fassung des Gesetz⸗ entwurfs angenommen? Der Kriegs-Minister wird er— mächtigt, je nach den Erfordernissen des Dienstes, den für die Rekrutierung zur Verfügung stehenden Mitteln und den im Budget vorhandenen Geldern allmählig vierte Bataillone in den subdivisionären Regimentern zu errichten, ohne daß die Stärke der drei ersten Bataillone unter die in dem Budget vom Jahre 1896 festgestellte Zahl hinuntergehen dürfe. Die Kommission nahm sodann den Bericht Mercier's an, welcher die Annahme des Gesetzentwurfs empfiehlt, den er . Zeit, als er Kriegs-Minister war, einbrachte, und der die
bschaffung, der Ariillerie-⸗Territorial Regimenter, und die Reorganisation der zur Territorial-Armee gehörigen Genie⸗ truppen und des Trains bezweckt. — Die Marine kom⸗ mission genehmigte den Gesetzentwurf, betreffend die Bildung einer höheren Marineschule. — Die Kommission zur Prüfung des Antrages Guillemet, nach welchem dem Staat das Monopol der Rektifizierung von Alkohol übertragen werden soll, nahm den Bericht Guillemet's an.
Türkei.
Dem Wiener „Telegraphen⸗Korrespondenz⸗Bureau“ wird aus Konstantinopel berichtet: Die Antwort der Pforte auf die Denkschrift des armenischen Patriarchats sei zwar in der Form K gehalten, bringe jedo den dringenden ünschen des Patriarchats thatsächli keine Erfüllung. In dem . nahestehenden Kreisen herrsche darüber tiefe Verstimmung, und es werde die Schwierigkeit betont, unter solchen Umständen die Versöhnungsaktion fortzusetzen. Das jungtürkische Comits in
Konstantinopel habe an hochstehende Zivil⸗ und Militaär⸗
funktionãre ein Schreiben mit der Aufforderung gerichtet, einen
WVechsel in dem gegenwärtigen, für das Re verderblichen
System herbeizuführen, da sonst das Comits eine Aktion be⸗
ginnen müsse, welche dem Reiche zum Schader gereichen könne. Griechenland.
Das in Athen orscheinende Journal „Hestia“ veröffentlicht, der „Agence Havas - zufolge, einen Auszug der Note, welche der türtische Gesandie Assim Bey * über die AÄAn⸗ gelegenheiten der Macedonier an die griechische Regierung gerichtet hat. Die Note behauptet, daß griechische Räuberbanden in Macedonien eindrängen und . aten eder Art verübten; sie beklagt sich ferner darüber, daß die Befehle es Ministeriums von keinerlei Wirkun gewesen seien, und fügt hinzu, eine Verlängerung diefes Zustandes werde den Be⸗ ziehungen guten Einvernehmens zwischen Griechenland und der Türkei schaden.
Bulgarien.
Die Sobranje hat, wie die Agence Balcanique“ be— richtet, gestern ihre Sitzungen wieder aufgenommen. Zur Verhandlung stand der Entwurf einer Strafprozeß⸗Ordnung. Auf die Tagesordnung der nächsten ö. ist die Vorlage über den Ausbau des Eisenbahnnetzes gesetzt worden.
Montenegro. Von oerl nf. sind, wie W. T. B. meldet, ein Kapitän, einige Offiziere, sowie 80 Mann nach Kanea abgegangen, um in die kreri sche Gendarmerie einzutreten.
Amerika.
Das K ., hat, wie „W. T. B.“ aus Washington e ährt, den von einem Ausschuß beider Häuser des Kongresses vereinbarten Bericht, betreffend die Einwande⸗ rungsbill, angenommen. Durch die Bill wird, wie man annimmt, der dritte Theil der gegenwärtigen Einwanderer aus⸗ geschlossen; namentlich 6 davon diejenigen Personen betroffen werden, welche des Lesens und Schreibens unkundig sind. Afrika.
Die „Agenzia Stefani“ meldet aus Agordat vom 26. d. M., Abends, daß die Lage daselbst unverändert sei⸗ Nach verläßlichen Nachrichten hätten die Derwische Anfang Januar Ghedaret verlassen, auf ihrem Wege Bazas geplün⸗ dert und ihren Vormarsch in der Absichk fortgesetzt, auch die Barigs zu brandschatzen und womöglich Agordat zu über— fallen. Die Raschheit, mit der die Barias sich in die Berge zurückgezogen, sowie die Schnelligkeit der Konzentrierung der Jialiener in der Ebene von Agordat hätten die Absichten der Derwische zu nichte gemacht. Gegenwärtig stehe das Gros der Derwische in Verschanzungen bei der Guclle von Amideb. Alle Brunnen in dem Lande des Feindes seien zerstört, und es beständen solche nur noch auf der Route nach der Aim⸗Oase. Die fortgesetzten Rekognoszierungen feitens der Italiener be⸗ stätig ten die bereits gemeldete Stärke der Derwische.
Parlamentarische Nachrichten.
In der heutigen (163) Sitzung des Reichstages, welcher der Staatssekretär des Rei SPostamts Dr. von Stephan beiwohnte, setzte das Haus dle zweite Berathung des Reichshaushalts⸗Etats fuͤr 1897/98 fort, und zwar beim Etat der Reichs-Post- und Telegraphen-Ver⸗ waltung.
Bei dem Gehalt des Staatssekretärs weist der . Berichterstatter Abg. Dr. Pa asche (nl) darauf hin, daß in der Kommission Mittheilung gemacht sei von dem An⸗ wachsen des Postver ehrs bezüglich der Briefe, Postkarten, Post⸗ anweisungen und Packete; die Petitionen beträfen die Er— höhung des Gewichts für gewohnliche Briefe von 15 auf 20 g. wozon die Reichs⸗Finanzverwaltung einen Einnahmeausfall don 4 Millionen Mark befürchte. Ebenso stehe es bezüglich der Telephongebühren. ., von Beamten wegen Aufbesserung ihrer G e r seien nicht bei diesem Etat berathen worden, sondern sollten bei der Besoldungsvorlage besprochen werden. Der Bericht⸗ erstatter empfiehlt ferner folgende von der Kommission vorgeschlagene Resolution: .
Den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, veranlassen zu wollen, daß die Annahme und Bestellung gewöhnlicher Packete von der Reichspost an Sonn und Feiertagen, mit Äusnahme der Weih⸗ ,, vom 18. bis 30, Dezember, auf Eilsendungen beschrãnkt werde.
(Schluß des Blattes.)
— Dem Hause der Abgeordneten ist der Bericht über die Bauausführungen und Beschaffungen der Eisenbahn⸗ verwaltung während des Zeitraumes vom 1. Oktober 1855 bis dahin 1896 zugegangen.
Arbeiterbewegung.
Aus Hamburg wird dem „Wolff'schen Bureau‘ zum Aus stande der Hafenarbeiter berichtet: Bei der Auszahlung der Ausstands-Unterstützungen am Dienstag mußte die wöchentliche Unterstüßung wegen nicht genügender Geldmittel um 3 M für den Kopf gekürzt werden. — In der gestrigen Versammlung der Quai— arbeiter erklärte der Referent Lorenz: in einem gestern Vormittag verbreiteten Flugblatt sei erwähnt, daß imn der Ver“ sammlung eine Abstimmung erfolgen solle. Diese Erwähnung sei . in der Meinung, daß am Dienstag Abend oder gestern Vormittag eine Antwort vom AÄrbeitgeberverbande eintreffe. Eine solche sei jedoch nicht eingegangen. Man müsse den Kampf vielleicht noch kurze Zeit fortsetzen. Redner bemerkte: wenn man vielleicht in den nächsten Tagen beschließe, daß der Ausstand beendet sein solle, fo würde der Kampf doch mit Vortheil für die Arbeiter beendet. Vie nächsten Reichstagzwahlen würden darüber quittieren, waz das Unternehmer- thum jetzt gethan habe. Im Laufe des nächsten oder des darauf fol genden Jahres werde man unter geschlossenem Vorgehen einen neuen Versuch zur Besserung der Lage der Arbeiter machen und sich in— zwischen zu einem Ausstand rüsten, welcher der Kapitalmacht zu schaffen machen ö Redner forderte alsdann zum Festhalten an der Organisation auf. .
Aus Bochum wird der „Köln. Itg. zu dem inzwischen beendeten Ausstande der. Straßenbahnbediensteten (vgl. Rr. A d. Bl) von der Virektion der Bochum. Gelsenkirchener Straßenbahnen über die Arbeitgeinstellung Folgendes mitgetheilt: Das Personal stellte nachstehende Forderungen; Die Prämien für das letzte Vierteljahr 1856 sollen ausgezahlt werden; der Lohn soll bei denjenigen, die ein Jahr im Dienst gewesen sind um 25 3 für den a erhöht werden; ein Kontroleur, der in den nächsten Tagen austritt, soll wieder angestellt werden. Die erfte Forderung konnte ohne weiteres bewilligt werden, da die Auszahlung der Prämien bereits beabsichtigt und nur durch die inzwischen ausge⸗ jahlten Weihnachts⸗Gratifikationen verzögert war. Das Personal war aber, wie sich bald herausstellte, in dem Glauben, die Vierteljabrs. prämien sollten überhaupt fortfallen. Die zweite Fordernng konnte nicht bewilligt werden. Die dritte Forderung beruhte ebenfalls, wie die