1897 / 25 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 29 Jan 1897 18:00:01 GMT) scan diff

gebrachten Auerochsen. Bemerkenswerth sind in diesem Saal ferner drei ftarke Rothhirschgeweihe geforkelt ausg 1 rften zu Schaumburg kippe, . des in einzelnen ober schlesischen Revieren eingebürgerten indischen hohe r sr Te ale e e gl r e, ffn, , ker mann in Jakobsdorf bei Falkenberg in Oberschleslen, un assen. n Herrn Förster Balke aus dem 3.

n Re uch (Regierungsbezirk Potsdam), das die Merk⸗ würdigkeit einer voll an dis gef Tren und einer Baststange zeigt. r aume an der Voßstraße ist wieder die großartige Ausstellung von Rehkronen un rn die noch rige Schau; aut

. ervorgehoben, welche ö. Seiner Majestät des Kaisers, Ihrer Hoheiten des

Durchlaucht dem F Schweinshirsches (eorvus porcinus), erlegt von

ein abnormes Damgeweih von Voß'schen Revier

In dem großen vorderen

viel schönere Stücke bietet

als die 4 dieser sei die Kollektion aus Primkenau

rzogs Erust Günther zu Schleswig-Holstein und des Prinzen hristian enthält, ferner die Sammlungen Seiner Majestät des Königs von Württemberg, Seiner Hoheit des Herzogs Johann Albrecht zu Seiner Durchlaucht des Herzogs von Ratibor, des Grafen Dohna. Mollwitz, des General Majors a. D Von den Ausstellern von Gemskrickeln hat Graf von Beroldingen Diese Sammlung enthält auch eine reich⸗ haltige Kollektion von Abnormitäten und Kuriosen; zu den letzteren trennende Kronen zweier verkämpften Böcke. Zum Schluß sei noch zweier mächtigen Elchgeweihe Erwähnung gethan, welche Ihre Durchlaucht die Fürstin zu HPohenloheSchillingsfürst in der Eingangshalle ausgestellt hat. Ihre Durchlaucht hat die beiden Vertreter der aussterbenden Riesen⸗ thiere am 3. und 5. September v. J. auf der freien Wildbahn der Besitzungen im russischen Gouvernement Minsk erlegt. ausgestellten Läufe des einen Thieres zeigen die gewaltige Größe der Schalen, die den Elch bei seinen Wanderungen durch Moor und Hier, im ersten Raum, hat auch Dr. Esser eine Sammlung von Elephantenzähnen, Antilopen⸗, Gazellen.· und Büffel⸗ hörnern ausgestellt, die er von seiner Expedition nach Weft-⸗Afrika Die ,,, vom 1. ; au un Stande samts ⸗Bureaux ausgefertigt und mit den beglaubigten Ein⸗ tragungen versehen werden, gelangen nunmehr zur Ausgabe. Die in Einband und Papier geschmackvoll ausgestatteten Stammbücher enthalten auf starken Urkundenblättern (54 Seiten) die Formulare für die Eintragungen der Ehegatten, der Kinder und der Groß— eine Reihe und einen Anhang“, worin die Gesetzesvorschriften über Anmeldung und ö der Geburten und. Sterbefälle, Berichtigung der ter, die Strafbestimmungen sowie der Gebühren⸗ tarif verzeichnet sind. Die amtlichen Eintragungen werden von den Standesbeamten bei der Anmeldung von Geburten und Sterbefällen, welche Familienmitglieder betreffen, Familien⸗Stammbuch muß daher bei der Anmeldung stets mit werden. Die geschieht durch das Pfarramt. Der

Mecklenburg.

den Preis davongetragen.

gehören zwei nicht mehr von einander zu

Bruch tragen.

mitgebracht hat. Mannigfaltiges.

Zu der geftrigen Sitzung der Stadtvererdneten erstattete en, , der Stadtverordnete Br. Schwalbe Bericht über die Vorlage, etreffend die Erhöhung des Schulgeldes für auswärtige Schüler der Im Ausschuß war der Magistratsantrag von Man hob hervor, der ausscheiden, weil die

städtischen Realschulen. verschiedenen Seiten bekämpft worden. finanzielle Gesichtspunkt müsse ganz Wirkung der vorgeschlagenen Maßregel die auswärtigen Schüler von den

dahin

Regierungs · Rat

namentlicher Vorlage des

wurde in

gelehnt und die Magistrats

II Stimmen angenommen. Es folgte die Vorlage, betreffend die Bewilligung von Jahrgeldern für dienstunfähig gewordene Bureau Hilfsarbeiter. Der Magistrat ersuchte um Annahme des folgenden Beschlusses: „Bei der nach zehnjähriger ununterbrochener Beschäftigung eintretenden Arbeitsunfähigkeit von Bureau⸗Hilfsarbeitern will der Magistrat denselben, soweit nicht eine bereits anderweitig erdiente Pension oder ein ähnlicher Umstand das Bedürfniß ausschließt, ein Jahrgeld im Jahre der Beschäftigung

iätensatzes bis zum Höͤchstbetrage von 1400 M steigend, Jedoch unterliegt jede einzelne Bewilligung der Zu⸗

Mindestbetrage von 400 MS mit jedem um Ro des ewähren.

timmung der Stadtverordneten Versammlung.“ Hierzu Stadtverordnete Dr. Preuß, anstatt will der Magistrat gewähren“

ju sagen „erhalten dieselbeñ“. Außerdem solle

48 von Seiner owie ein Geweih

von Arnim.

ö Realschulen zudrängen und anderen Lehrstätten zuzuführen. Von anderer Seite wurde dieser Ansicht widersprochen, weil die Stadtgemeinde Berlin keine Verpflichtung habe, auf ihre Kosten für die Vororte zu sorgen. Der Ausschuß hat sich schließlich mit fünf gegen drei Stimmen dahin geeinigt, die Ablehnung des Magistratsantrages zu empfehlen. Nach längerer Debatte, an welcher sich der Stadt-Schulrath, Geheime

h Bertram sowie die Stadtverordneten Zylicz, Sachs II., Cassel, Vogtherr und Dr. Gerstenberg betheiligten, Abstimmung der Ausschußantrag ab⸗

werden. Stadtverordneter Dr.

ununterbro der nachfolgenden

Annahme gelangte.

geheime Sitzung.

in baar, Wechseln und Vor Die ebenfalls

bücher à 10 .

jedem neuvermählten Paar

eltern der Ehegatten, sodann

Standesamtsregi würde,

gehen ganz ab⸗

gebracht und kirchlichen Einsegnung Inhaber selbst j. befugt, in

vorgelegt

heirathung der Kinder, ebenso

mit 71 gegen

Pflegerinnen dient. eantragte der

von der Zu⸗

Antrag. In einem . 6 schmidt, diejenigen Bureau. Hilfsarbeiter beschäftigt sind, in Affiftenten⸗ Stellen hinaufrückten zu Debatte e,. sich Dber · Bürger · melster Zelle sowie der Stadtverordnete Cassel Abänderungsanträge aus, worauf die Vorlage des Magistrats zur Mit der Einführung des der städtischen höheren Webeschule erklärte sich die Versammlung ein verstanden, ebenso mit der Zahlung von Vertretungskoften für Lehrer, welche an den ministeriellen Fortbildungskursen theil nehmen, und mit der Uebernahme der 21 Freibrunnen für Schiffer auf die Stadt⸗ gemeinde Berlin. Die von dem Verein für Feuerbestattung beantragte vorläufige Belassung der Ausstellungshalle im Treptower h

von der Versammlung genehmigt. Auf die öffentliche folgte eine

Die städtische Sparkasse hat im letzten Vierteljahr, Oktober Dezember, wiederum einen Ueberschuß von 1 95655 165,19 M der Ein⸗ zahlungen über die Auszahlungen zu verzeichnen gehabt. Erstere be trugen 10 461 39209 6, letztere dagegen 8 506 226,90 MS Hierdurch erhöht sich die auf 565 745 Sparkassenbücher vertheilte Forderung der Interessenten mit Ende Dezember 1896 auf 185 500 313,70 46, sodaß auf ein Sparkassenbuch im Durchschnitt 327,89 M entfallen. Das Gesammtvermögen der Sparkasse 203 670 382 ½ Dasselbe fee sich zusammen aus 6 549 592, 53 A6

chüssen, 150 601 835 M in Werthpapieren nach dem Nennwerth, 44 664 987,50 Werth der beiden Sparkassengrundstücke, straße 90 / gl, und 56 575,50 M„½ Werth der ausstehenden Sparkassen-⸗

Notizen über die Taufzeugen, die , und spätere Ver⸗ in die theilung IV wichtigere, die Familie betreffende Nachrichten einzutragen. Im Vorwort wird anempfohlen, auch die Personalien der Groß⸗ eltern der Ehegatten auf Grund sorgfältiger Ermittelungen einzu⸗ tragen, da diese nicht selten nothwendig gebraucht werden, Beispiel bei Anmeldung von Sterbefällen der Ehegatten. Die An⸗ schaffung dieser Stammbücher, die zum Preise von 50 3 abgegeben werden, wird vom Magistrat angelegentlich empfohlen.

Günstige Ausbildungs⸗Bedingungen für Kranken schwestern bietet das Krankenhaus, das der Badische Frauen- verein in Karlsruhe errichtet hat und unterhält, und das auch hervorragend dem Zweck der Ausbildung von Krankenschwestern und Nachdem durch Sammlungen im Lande Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog zum 70. Geburtstage über 160 000 6 behufs Erweiterung dieses Krankenhauses das fortan Friedrich- Krankenhaus heißen soll überreicht worden ist und der Großherzog

stimmung der Stadtverordneten Versammlung Abstand genommen einen an das big Grundstũck B dem kur seinen , . diff et ern, eine erf gf ; Dee , . dieses k vorgenommen werden; ei soll dach die Aus Nidung von Pflegerinnen wesentlich erweitert Frauenverein fordert daher Frauen und Mädchen aller Stände, die sich fühlen, auf, bei dem Friedri Krankenhaus behufs Ausbildung zu Krankenschweftern Geboten wird neben freier Station und Kleidung ein Gehalt von mindestens 200 M im Jahre, das sich nach und nach bis auf 400 A steigert, und es kann auch zualeich für Arbeitzunfähige und Invaliden des Dienstes Pension in Aussicht gestellt werden. Die Pensson kann auch bis zu 460 M ansteigend zugesichert werden.

Nach mancherlei Versuchen ist es im Jahre 1892 gelungen, in Shanghai eine deutsch⸗evangelische Gemein de zu gründen. Die e,, die jetzt 75 Hausvorstände als Mitglieder auf⸗

5 begründete empfahl Stadtverordneter Gold- welche 20 Jahre oder länger Badis gegen die gestellten

tickerei ˖ Unterrichts an

ark wurde weist, hat

Mittel i englischen

zu diesem Zeitraum betrug

vpotheken, 1797 392,892 M one e. 68 und Zimmer⸗ zur

ebruar ab

in den Berliner zugeben sein.

von Gedenkblättern

; zu interessieren. gebührenfrei bewirkt. Das in

Eintragung der die Abtheilungen II und III Gedenkblätter ! der Ab⸗

so zum

des Großherzogthums Sachsen mangelung der 1 sie vorläufig darauf angewiesen, ihren Gottesdienst in einem ihr gegen eine geringe . zur Verfügung gestellten otteshause abzuhalten. eine neue Aera des Wachsthums, verbunden mit einer außerordent- lichen Preissteigerung des Grund und Bodeng, einsetzt und ein im Innern der Stadt gelegenes Grundstäck, das sich für einen deutschen Kirchenbau eignet, 6 Preise mehr zu haben sein wird, se hält es die evangelische Gemeinde Shanghais für ihre Pflicht, die eben noch Erwerbung eines passenden Grundstücks hierfür sich nicht entgehen zu lassen, Dag Grundstück ist in der besten Gegend Shanghai, in der unmittelbaren Nähe des deutschen Konsulats, gelegen und kann für 20 000 Tael erworben werden. . den Bau einer, Raum für 250 bis 300 Personen haltenden Kir Der Kirchenbau wird also im Ganzen eine Summe von 15 000 Tael oder 135 000 ½ν nöthig machen. Ein kleinerer Theil dieser Summe ist bereits von freundlichen Förderern des Vorhabens zur Verfügung gestellt worden. Ein weiterer beträchtlicher Theil wird unter den nf Shanghais beschafft werden. größeren Theils kann nach Lage der Sache die auswärtige Hilfe, das ist die Hilfe aus der Heimath, nicht entbehrt werden. Der Kirchen« vorstand bittet daher Alle, die für Förderung des kirchlichen Lebens unter den Deutschen im Auslande ein offenes Herz haben, insbesondere aber alle die, welche selbst in China thätig gewesen s liche Beziehungen zu China i n r ff freundlich für die Sache ã

Weimar befürwortet den an das evangelische Deutsckland mit folgenden Mittheilungen: Die Gemeinde, gegen 400 Seelen zählend, ist unter gewissenhafter geistlicher Pflege in erfreulichem Aufblühen begriffen und hat als Mittelpunkt evangelischen Glaubens und Lebens eine wachsende Bedeutung für die dort ansässigen Deutschen sowie für die den Hafen von Shanghal besuchenden deutschen Seeleute. Gern bringen sie die Mittel zur Besoldung ihres Pfarrers, zur Bestreitung ihrer gottesdienstlichen Bedürfnisse und einen Beitrag zur Erhaltung der Schule auf.

kosten will die Gemeinde 20 009 beisteuern. vorläufig an der Grenze ihrer Leistungs fähigkeit angelangt. der Hilfe aus der Heimath, na wendet, in hohem Grade würdig.“ herzoglich sächsischen Kirchenrath in Weimar angenommen und weiter befördert werden.

Belfort, Elsässer Belchen wurden vom Schne esturm überfallen. Der eine erfror, der andere stürzte ab, erlitt einen Beinbruch und wurde erst nach 18 Stunden aufgefunden.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten

dabei soll

werden. Der

zur Pfle jerin eignen und den Beruf dazu in 3 (oder bisher er Hub in einzutreten.

Jahre der Landeskirche angeschlossen. In Er⸗ einer eigenen Kirche nöthigen

im vergangenen

für den Bau

a gerade jetzt in Shanghai

einigen Jahren voraussichtlich zu keinem vorhandene Gelegenheit

e werden weitere 25 000 Tael aus⸗

chen

Wegen Aufbringung eines anderen

nd oder geschãft·

Der Großbe rzogli chsische Kirchenrath Aufruf der Gemeinde in Shanghai

Zu den Kirchenbau Damit aber ist sie Sie ist ch der sie vertrauensvoll den Blick Beiträge werden von dem Groß⸗

29. Januar. W. T. B.“ meldet: Auf dem zwei französische Zollbeamte

Beilage.)

8

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u. d. Meeress red. in Milli

Bar. auf 0 Gr.

Stationen. Wind. Wetter.

Temperatur in O Celsius 50 C. 40 R.

WSW ) bedeckt 4 wollig 5 wolkenlos 2 Dunst

Belmullet .. Aberdeen .. ö

openhagen. Stockholm.

6 Schnee

. ! 2 8h. t. Petersbg. 1 Moskau... 770 1

Gork, Queens⸗ town... 765 Cherbourg. 263 lder .... 756 a , 66 amburg .. 753 winemünde 751 Neufahrwasser 751 Memel 7651 762 753 760 757 759 755 753 66 Breslau... 754 Ile d'Aix .. 767 Ii, ,,, . Triest .... 759 ͤ

1) Gestern Schnee. ?) Nachts Schnee. 9) Nachts Schneewehen. ) Gestern Vorm. und Nachm. Schnee. ) Nachts Schneewehen. S) Vorm. u. Abends Schnee.

Uebersicht der Witterung.

Das Minimum, welches gestern über Süd⸗Schweden lag, hat seinen Ort wenig verändert und an Tiefe abgenommen, während im Westen der Britischen Inseln das Barometer stark gefallen ist. In Deutsch⸗ land, wo allenthalben Niederschlag gefallen ist, dauert die trübe Witterung fort; in den nördlichen Gebietstheilen hat erhebliche Abkühlung stattgefunden; alle deutschen Stationen, Münster und Cassel aus⸗ genommen, haben am , wieder Frostwetter.

eutsche Seewarte.

2 Theater.

HNönigliche Schanspiele. Sonnabend: Opern haus. 26. Vorstellung. Die Afrikanerin. Oper in 5 Akten von Giacomo Meyerbeer. Text von Gugöne Scribe, deutsch von Ferd. Gumbert. Ballet von Paul Taglioni. In Scene gesetzt vom Ober⸗

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Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 30. Vorstellung. Doctor Klaus. Lustspiel in 5 Aufzügen von Adolf L'Arronge. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 71 Ühr.

Sonntag: Opernhaus. 27. Vorstellung. Undine. Romantische Zauber⸗Oper in 4 Akten von Albert Lortzing. Text nach Fouqué's Erzählung frei be⸗ arbeitet. Tanz von Emil Graeb. Anfang 74 Uhr.

Schauspielhaus. 31. Vorstellung. Zum ersten Male: Die Zeisige. Lustspiel in 4 Aufzügen von Heinrich Heinemann. eng r. Uhr.

Neues Königliches Opern⸗Theater (Kroll). Das Leben ein Traum. Dramatisches Gedicht in 3 Akten. Nach dem Spanischen des Calderon de la Barca, für die deutsche Bühne bearbeitet von Karl August West. Der Billet · Verkauf zu dieser Vorstellung findet heute und morgen in der Zeit von 9— 10 und 12—15 Uhr im , Schauspielhause statt. Preise der Plätze: 3, 2, 1.50 und 75 3. Auf⸗ geld wird nicht erhoben. Anfang 78 Uhr.

Dentsches Theater. Sonnabend: Die ver ; sunkene Glocke. Anfang 74 Uhr.

Sonntag, Nachmittags 2 Uhr: Die Wildente. Abends 75 Uhr: Zum ersten Male wiederholt: John Gabriel Borkman.

Montag: Die versunkene Glocke.

Berliner Theater. Sonnabend, Nachmittags 23 Uhr: Aschenbrödel. Abends ?7 Uhr: Fanst.

Sonntag, Nachmittags 23 Uhr: König Heinrich. Abends 73 Uhr: Kaiser Heinrich.

Montag: Renaissauce.

Lessing ·˖ Theater. Sonnabend: Sechstes Gast· spiel der Tournse Marcelle Josset. Les Demi- Viersges. Anfang 76 Uhr.

Sonntag, Nachmittag 3 Uhr (vollsthümliche nn. Das Glück im Winkel. Abends 71 Uhr:

um ersten Male: Vor der Che. Schauspiel in 3 Akten von Hans L'Arronge.

Montag: Vorletztes Gastspiel der Tournée Marcelle Josset. Marcelle.

Residenz · Theater. Direktion: Sigmund Lauten, burg. Sonnabend: Die Frauenjãger. (Le Dindon.) Schwank in 3 Akten von Georges Feydeau, übersetzt und für die deutsche Bühne bearbeitet von Benno Jacobson. Anfang 7 Uhr.

Sonntag und folgende Tage: Die Frauenjäger.

Nenes Theater. Schiffbauerdamm 4a. / 5. Direktion: Sigmund Lautenburg. Sonnabend: Marcelle. Komödie in 4 Akten von Victorien Sardou. Für die deutsche Bühne bearbeitet von

U Lindau. In Scene gesetzt von Sigmund utenburg. Anfang 73 Uhr.

Sonntag und folgende Tage: Marcelle.

Sonntag, Mittags 12 Uhr: Matinse der dra⸗ matischen Gefellschaft.

Schiller · Theater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Mit Vergnügen.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Stützen der Gesellschaft. Abends 8 Uhr: Der Schierling. Die Komödie der Irrungen.

Theater des Westens. Kantstraße 12. (Bahn; hof Zoologischer Garten.) Sonnabend: Unsere Frauen. Anfang 7 Uhr. —ͤ

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Treue. Schauspiel in 4 Akten von Alexander von Roberts. Abends 77 Uhr: Uusere Frauen.

Theater Anter den Linden. Behrenstr. 6b / z. Direction: Julius Fritzsche. Sonnabend: Flotte Bursche. Komische Operette in 1 Akt von Joseph Braun. Musik von Franz von Suppé. Dirigent: Herr Kapellmeister Korolanyi. Hlerauf: Rund um Wien. Pantomimisches Ballet in 9 Bildern von Fr. Gaul und A. M. Willner. Musik von J. Bever. Dirigent: Herr Kapellmeister Dahms. Anfang 73 Uhr.

Sonntag: Flotte Bursche. Hierauf: Rund um Wien. ;

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Der Obersteiger.

Thalia ˖ Theater (vorm. Adolph Ernst · Theater. Dresdenerstraße 72 73. Direktion: W. Hasemann. Sonnabend: Fran Lientenant. Vaudeville in 3 Akten von Paul Ferrier und Antony Mars. Deutsch von Hermann Hirschel. Musik von Gaston Serpette und Victor Roger. Anfang 74 Uhr.

Sonntag und folgende Tage: Fran Lieutenant.

Sonntag, Nachmittags 3 Ühr: Trilby.

Bentral Theater. Alte Jakobstrahe 30. Direktion: Richard Schultz. Sonnabend: Emil Thomag a. G. Eine tolle Nacht. Große Ausstattunge⸗ posse mit 84m und Tanz in 5 Bildern von J. Freund und W. Mannstädt. Musik von Julius Einödshofer. Anfang 74 Uhr.

JR, und die folgenden Tage: Eine tolle acht.

Zirkus Renz. Karlstraße. Jubiläums- Saison 1896/97.) Sonnabend, Abends 7 Uhr: Parade⸗Gala⸗Vorstellung. Aufführung der Nodbität: Durchschlagender Erfolg! Aus der Mappe eines Riesengebirgs⸗Phantasten. Eine romantisch⸗phantastische Handlung von Direktor Fr. Renz und dem Greßherzeglich hessischen Hof⸗Ballet⸗ meister August Siemg. Komische Scenen! Gebirgs⸗ episoden! Hochinteressanter Schlitten⸗Korso auf die steilen Anhöhen! Staunenerregende Auffahrt eines dahinjagenden Viererzuges, der mit Blitzesschnelle den über vierzig Fuß hohen Berg erreicht. (Erregt jedesmal die gröoͤßte Sensation!) Höchster Triumph der heutigen Zirkug⸗ kunst! Naturgetreue Hörnerschlittenfahrt im Riesen⸗ 6 Im e h des Geisterfürsten: Zauberisches

allet.

Sonntag. Zwei große Vorstellungen. Nach mittags 4 Uhr (ermäßigte Preise und 1 Kind unter 10 Jahren frei): Aufführung des großen militärischen Ausstattungsstuckes 1870/71. Abends 7 Uhr: Aus der Mappe eines Riesengebirgs⸗Phan⸗

tasten.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Ellinor von Schwarzkopf mit Hrn. Prem.“ Lieut. à la suits des 2. Garde⸗ Ulanen⸗Regts. ang Grafen von Haslingen gen. von Schickfus (Breslau). Nona Freiin bon König mit Hrn. Sec. ⸗Lieut. Theodor Ziegler (Saarbrücken St. Johann). tl. Helene Schön mit Hrn. Rirtergutsbesitzer Georg Lug (Breslau Nißmenau). Lollo Freiin von Brück mit Hrn. Rittergutshesitzer und Rittmeister a. D. Hubert von Nathustus (München Wablitz⸗ Schnega). Frl. Martha von Koeller mit Hrn. Prem. Lieut. Gerhard von Rosll (Berlin Star⸗ gard i. Pom.). .

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Amtsrichter Arndt (Kosten). .

Gestor ben: Hr. Geheimer Regierungs Rath Georg Stampe (Wiesbaden). Verw. Fr. Major Clara Schröder, geb. Negenborn (Königsberg). Hr. Otte von Zitzewitz (Bad Oeynhausen). 38 Professor von Kober (Tübingen). Hr. Kirchenrath und Profeflor D. Karl Holsten (Heidelberg.! Hr. Rechnungs⸗Rath Früedrich Halbscheffel (Schweid⸗ nitzi. Verw. Fr. Geheime Kommerzien⸗Rath Luise Kauffmann, geb. Faber (Berlin). Fr. Justiz · Rath Marie Paschke, geb. Meyenburg (Berlin).

Konzerte.

Konzerthaus. Karl Mender · Konzert. air, , 19. Oyeretten⸗ und Walzer⸗

Saal gechstein. Sonnabend, Anfang 76 Uhr:

IV. Lieder⸗Abend von Dr. SLudwig Wüllner.

Verantwortlicher Redakteur: Siemenr oth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Drug der Norddeutschen Buchdruderei und Verlagk⸗=

Anstalt Berlin sö'., Wäilhelmstraße Rr. 32 Sechs Beilagen leinschließlich Börsen · Beilage).

zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 25.

Erste Beilage

Berlin, Freitag, den 29. Januar

1897.

Berichte von dentschen Fruchtmãrkten.

Qualitãt

Außerdem wurden am

Ver⸗ Durch Am vorigen

; . gering

mittel gut

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Markttage (Spalte I)

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Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

nach über⸗ schlãglicher Schätzung

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1750 176

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17,50 220 15, 0 . 18, 00 350

12,30 80 12.40

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Ger st e.

28. Brumath.

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Hafer.

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28. Neuß K . Brumath .

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15, 66 200

15 18 1950

2880

12,10 27. .

Bemerkung. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppeljentner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Der Durch—

schnitlexrel⸗ wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet und auf Pfennige genau mitgetheilt.

F

Deutscher Reichstag. 163 Sitzung vom 28. Januar 1897, 1 Uhr. Tagesordnung: rrtseßunn der zweiten Berathung des Reichshaushalts-Etats für 1897/98 beim Etat der Reichs-Post⸗ und Telegraphen-Verwaltung, und zwar bei dem Titel „Gehalt des Staatssekretärs“. Ueber den Anfang der Sitzung wurde in der gestrigen

Nummer d. Bl. berichtet. .

Nach dem Abg. Dr. Paasche (nl.) nimmt das Wort der

Abg. Dr. Müller⸗-⸗Sagan (fr. Volksp.): Die Erhöhung des Mindestgewichts der Briefe wurde gerade den kleineren Leuten zu gute kommen, die das gewöhnliche Papier und die gewöhnlichen Umschläge benutzen. Wenn wirklich die Erhöhung des Gewichts der Briefe einen Einnahmeausfall ergeben sollte, so könnte dieser gedeckt werden durch die anderweitige Gestaltung des Post⸗Zeitungstarifs. Die Verhand⸗ lusigen über den letzteren schweben seit langer Zeit und kommen nicht zum Abschluß. Ist endlich mit der Reichs-Finanzverwaltung eine Vereinbarung erzielt worden? Die Steuerzahler haben auch ein In⸗ teresse daran, daß nicht weiter Liebesgaben an die Zeitungsbesitzer vertheilt werden. Dem Volke wird dadurch die Lektüre nicht vertheuert, die Verleger würden sich nur auf den anderweitigen Tarif einrichten müssen, der für Anzeigenblätter keine Bedeutung hätte. Ich bin ferner für die Herabsetzung der Telephongebühren. Die Kosten der Neuanlagen sind aus den laufenden Mitteln ge— deckt; es handelt sich dabei um werbendes Kapital und es wäre interessant u prüfen, welche Veizinsung dabei herauskommt. Man hat in der Kommission gesagt, die Verzinsung würde sich auf 1400 belaufen. Für den Telephonverkehr könnte man ebenfalls Zonen einrichten, wie für die Packetbeförderung, damit auch die kleinen Leute sich des Telephonverkehrs bedienen können, die nur auf kurze

Entfernungen sprechen. 1 ,. Cre tritt ebenfalls für die Ermäßigung der

Telephongebühren ein. pe er e tn des Reichs⸗Postamts Dr. von Stephan:

Meine Herren! Der Gegenstand beschäftigt uns ja nicht zum ersten Mal, und ich könnte einfach auf die früher abgegebenen sehr ausführlichen Erklärungen meinerseits und die sehr bestimmten ich möchte sagen: kategorischen Erklärungen meines Herrn Kollegen im Reicht⸗Schatzamt mich berufen. Sie werden es mir nicht verargen, wenn ich in alle Details im gegenwärtigen Augenblick nicht eingehe, um das hohe Haus nicht aufzuhalten, sondern mich beschränke auf einige neuere Gesichtspunkte, die heute zur Sprache gekommen sind.

Im Prinzip ist die Stellung der verbündeten Regierungen dieser Angelegenheit gegenüber eine völlig unveränderte, wie auch die Gründe, aus denen die verbündeten Regierungen Ihrem Wunsche nicht entgegenkommen können jur Zeit unverändert sind, so sehr sonst das Bestreben obwaltet, den Wünschen auf Erleichterung und Förderung des Verkehrs, in voller Anerkennung der Wichtigkeit der Aufgaben der Verkehrs verwaltung, den Interessen der Nation zu entsprechen.

Es wird bei diesen Anträgen stets übersehen so will ich wenigstens annehmen —,, daß bereits dreimal eine Ermäßigung der Fernsprechgebühren stattgefunden hat, seitdem der Fernsprecher über⸗ haupt besteht, nämlich seit 1881, also in der kurzen Zeit von 16 Jahren. Wenn keine diesmalige Ermäßigung stattgefunden hat, dann möchte ich fragen, was wollen Sie denn noch weiter? (Unruhe links.) Die erste Ermäßigung war im Jahre 1884, also vor kaum 13 Jahren; und es war eine sehr bedeutende Ermäßigung von 200 Abonnementsgebühr auf 150 6 Dann kam weiterhin, ein paar Jahre später, eine erhebliche Ermäßigung für den Vororts. und Nah⸗ verkehr, und auf demselben Gebiete jetzt, vom 1. Januar d. J. ab, abermals eine sehr erhebliche Ermäßigung auf 258 3 für Entfernungen bis ho km. Meine Herren, da kann man doch von Stillstand und Erstarrung in der Verwaltung nicht reden, wie der Herr Abgeordnete vorhin gesagt hat! Das sind die Fottschritte, die sich in kurzer Zeit volljogen haben und von großer Bedeutung sind. unter andern will ich ein Beispiel anführen, weil es mir gerade einfällt: Die letzte Ermäßigung der Fernsprechgebühren hat einen sehr bedeutenden Veikehr hervorgerufen. Das will ich ja zum theil bestätigen, was der Herr Vorredner und der Herr Abg. Mueller (Sagan) gesagt haben, daß durch eine Ermäßigung eine Vergrößerung des Verkehrt entsteht. Ja, meine Herren, daran hat noch niemand gezwelfelt, die verbündeten Regierungen auch nicht; das ist ja sonnen⸗

klar, daß, wenn die Tarife niedriger werden, immer mehr geschrieben und immer mehr telephoniert wird. Wenn man das Porto ganz abschaffen würde, was ja eigentlich die Konsequenz dieses Strebens ist (Lebhafte Zurufe links) ja, meine Herren, das sollte mich garnicht wundern; ein Antrag ist schon einmal dagewesen, das Porto überhaupt fallen zu lassen —, dann würden Sie eine noch viel höhere Verkehrsziffer haben. Aber, meine Herren, ich habe hier schon oft darauf ausmerklam gemacht: es wird immer die Kehrseite der Sache übersehen, nämlich die Ausgaben, die verursacht werden durch eine Vermehrung des Verkehrs.

Ich erwähne, daß der Vorortsverkehr seit der Erleichterung der Gebühr, seit dem 1. Januar 1897, in einigen Bezirken ganz bedeu⸗ tend zugenommen hat. Aber wie stellt es sich heraugs? Wir haben von einem Ober ⸗Postdirektionsbezirk erst vor drei oder vier Tagen einen Nothschrei bekommen, daß sofort wieder Mittel bewilligt werden müssen, um die neuen Leitungen zu besorgen, die nothwendig sind, um den Verkehr zu bewältigen, und zwar beträgt die geforderte Summe bei diesem einen Bezirk 40 000 S, und wir haben deren vierzig. So geht das in die Millionen. Das wird aber regel mäßig übersehen, und ganz ähnlich stellt sich das bei einer Er— mäßigung der Gebühren von 160 auf 100 4 in kleineren Städten, um auch diesen Punkt zu berühren, den der Herr Vorredner angeführt hat. Ich habe eine Berechnung aufstellen lassen. Darnach ergiebt sich bei Herabsetzung der Gebühren von 150 auf 100 M das ist wohl das Geringste, was man thun müßte, wenn man überhaupt eine Er— leichterung eintreten lassen wollte —, daß für Orte bis zu 10 000 Ein wohnern sich ein Einnahmeausfall von 305 004 M ergeben würde. Zur Deckung dieses Ausfalls von 305 004 46 würde eine Zunahme der Anschlüsse von 3054 Sprechstellen erforderlich sein. Die Her— stellungskosten für diese Sprechstellen würden 1527 000 M be⸗ tragen. (Hört! hört! rechts) Geht man weiter und läßt die Ermäßigung für Orte bis zu 20 000 Einwohnern eintreten, so würde das einen Einnahmeausfall von 593 000 „n ergeben. Zur Deckung dieses Ausfalls ist eine Zunahme von 5930 Sprechstellen nöthig und die Kosten, die für die Herstellung der Leitungen entstehen würden, belaufen sich in diesem Falle auf 2 965 000 Geht man bis zu den Städten bis zu 30 000 Einwohnern, so würde der Ein— nahmeausfall 850 800 M betragen. Zur Deckung wären 8508 Sprach⸗ stellen nöthig, und die Herstellungskosten würden 4 254 000 M betragen. Sie sehen, wie rapide die Steigerung zunimmt, in je größere Verhältnisse wir kommen. In den Orten bis zu 40 000 Einwohnern würde der Ginnahmeausfall 1018 600 M sein. Dafür wären nöthig 10186 neuer Abonnenten, und die Herstellung dieser 10186 Anschlüsse würde h 093 000 S betragen. Ich überspringe die Städte bis zu b0 000 Einwohnern. Da ist die Steigerung in demselben Maße vorhanden. Ich schließe mit den Städten bis zu 100 000 Ein wohnern. Hier würde der Einnahmeausfall 1 693 000 4 betragen. Zur Deckung dieses Ausfalls würden 16930 neue Anschlüsse erforder- lich sein, und das würde 8 465 000 K kosten. Ja, meine Herren, wenn man sich solche Sachen an der Hand genauer Berechnungen klar legt, so wird man doch ein bischen stutzig, ob man in der Weise vor— gehen soll bei der Finanzlage, die Sie ja alle kennen und die ich nicht näher zu schildern brauche. Außerdem möchte ich den Ausführungen entgegentreten, daß die Gebühren in der Schweiz und in Württemberg geringer seien als im deutschen Reichs. Postgebiet. In keinem größeren Staate sind die Fernsprechgebühren niedriger als bei uns. Die Schweiz und Württemberg sind eben nicht zu vergleichen mit unseren größeren Verhältnissen. Was sind das für Entfernungen in der Schweiz und Württem—⸗ berg, die kann man doch nicht vergleichen mit denen im Deutschen Reiche, davon kann keine Rede sein. Es sind sogar die Gebühren in allen größeren Staaten erheblich höher als bei uns. In Amerika be. tragen sie bis zu 981 , in Frankreich und England 400 bezw. 600 p Das ist doch bedeutend höher wie bei uns. Aehnlich ist es in Oesterreich. Keinem von diesen Staaten ist es bisher eingefallen, auch keine der parlamentarischen Versammlungen ist bisher auf den Gedanken gekommen, eine Ermäßigung der Fernsprechgebühren ju fordern, infolge der Finanzlage dieser Staaten, die alle ja durch die

gegenwartige Lage in Europa und im Orient in Anspruch genommen sind.

Das hat sich in keinem Staate geltend gemacht. Wie kommt man nun eigentlich dazu, bei uns in Deutschland die Sache immer fort und fort von Jahr zu Jahr zu urgieren? (Zuruf links. Sehr richtig! rechts.) Glauben Sie denn, daß das Volk damit einverstanden ist? (Zuruf links. Stellen Sie einmal die Frage in einem Plebiszit so: Jetzt haben wir in Deutschland die Zahl von 125 000 Abonnenten für den Fernsprechverkehr. Für diese 125 000 Abonnenten, welche von der Heruntersetzung von 150 auf 109 einen Ausfall von 6 bis 66 Millionen Mark erleben würden: wollt ihr das durch Steuern aufbringen? Stellen Sie die Frage so, so werden Sie sehen, was Sie für eine Antwort bekommen. (Sehr wahr! rechts.) Ich denke, wir hätten Besseres zu thun, als unsere Mittel dazu zu verwenden, was, abgesehen von den Handelskammern, nicht weiter verlangt wird. Die Petitionen sind nur von Handelskammern ausgegangen. Daß diese beflissen sind, die Spesen für das Handelsgeschäft herunter zu setzen, das ist klar.

In keinem Staate also sind die Gebühren geringer. Was Württemberg betrifft, welches, wie angeführt wurde, 100 A6 fordert, so muß man die Verhältnisse kennen. Die 100 in Württemberg finden nur Anwendung für Gespräche bis zu 3 km, während im Deutschen Reich die Zone bis 5 km reicht. Sowie Sie 5 kim weit sprechen wollen, müssen Sie auch in Württemberg 150 M zahlen. Sie sehen also, daß der Unterschied nicht so groß ist. Dag ist von dem Herrn Abgeordneten nicht erwähnt worden; das ist aber ein außerordentlich wichtiger Punkt. Ferner möchte ich darauf aufmerksam machen, daß Württemberg erst von dem Augenblick an, wie es auf diesen niedrigeren Satz herunterging, die dringenden Telegramme und dringenden Fernsprechgespräche, welche das Dreifache kosten, eingeführt hat, gegen welche es sich Jahre lang gesträubt hatte. Dadurch wird ein Theil des Ausfalls ausgeglichen.

Die Zunahme der Fernsprecher bei uns hat mindestens gleichen Schritt gehalten mit der Zunahme der Fernsprecher in Württemberg. Ich habe darüber sehr ausführliche Zahlen hier, welche be— weisen, daß in der Verwaltung kein Stillstand herrscht. Wir hatten im Jahre 1881 1504 Fernsprechstellen; jetzt haben wir 125 810 im Deutschen Reich bei 180 89 km Leitung und 1 284 468 Gesprächen täglich. In Berlin befinden sich allein 32 865 Sprech⸗ stellen und werden täglich 267 000 Gespräche geführt. In Hamburg haben wir 12000 Sprechstellen und es werden täglich 230 000 Ge— spräche geführt, in Dresden 5070, in Leipzig 4507. Nun haben wir 583 Anlagen in die Weite, und hier kommt eben der Vergleich mit der Schweiz mit ihren nahen Entfernungen vollkommen in Wegfall. Zwischen Berlin und Breslau, also auf eine bedeutende Entfernung, werden täglich 150 Gespräche geführt, von Berlin nach Köln täglich 8l, von Berlin

Entfernungen über 500 km. Von Berlin nach Hamburg, 295 km, werden 254 Gespräche täglich geführt, von Berlin nach Königsberg⸗ Memel 1031 km, die längste Linie, die bis jetzt auf dem ganzen Kontinent besteht werden täglich 112 Gespräche geführt.

Ferner die Sprechanlagen in Industriebezirken. Sie wissen, daß wir in den Hauptindustriezentren besondere Fernsprechanlagen eingerichtet haben, und zwar im oberschlesischen Industri bezirk,

industrie umfaßt, haben wir 597 Sprechstellen, uad es werden dort täglich 7519 Gespräche geführt zwischen Kattowitz, Myzlowitz, Tarno⸗ witz u. s. w. Im rheinischen Seidenbezirk Krefeld, Düren, M.⸗Glad⸗ bach u. s. w., befinden sich 1655 Sprechstellen und es werden täglich 22 700 Gespräche geführt; dann in dem niederrheinisch⸗westfälischen Kohlen und Industriebezirk, also Hagen, Gelsenkirchen, sind 3245 Sprechstellen, und es werden 39 2710 Gespräche geführt; in dem bergischen Industriebezirk Remscheid, Solingen befinden sich 420 Sprechstellen mit 2967 Gesprächen; dann in dem Industriebezirk der sächsischen und preußischen Oberlausitz, Bautzen, Görlitz, Reichenau,

haben wir noch Fernsprechnetze im Kreise Halberstadt, wo die Zucker industrie, die ja nur einige Monate im Jahre für ihre Thätigkeit in Anspruch nimmt, auck 400 Sprechstellen und 1884 Gespräche nöthig macht. Am bedeutendsten ift es aber in dem Distrikt Frankfurt a. M. mit den kleinen Städten im Rbeingau und am Main. Dert befinden sich 6205 Sprechstellen, und es werden täglich 67 000 Gespräche ge⸗ führt. Dann baben wir noch den Bezirk der Leinwandweberei Hirsch⸗ berg, Landeshut u. s. w.; da sind 170 Sprechfstellen mit 1561 Ge—⸗ sprächen täglich.

Meine Herren, Sie werden aus diesen wenigen Zahlen, die noch vielfach ergänzt werden könnten, erseben, daß die Sorgfalt der Ver- waltung ständig darauf gerichtet ist, das Verkebrswesen weiter aus- zudehnen und die entsprechenden Mittel zu ergreifen. Ich glaube, es bat sich aber niemand darüber beklagt, daß er nicht Gelegenheit ge⸗ funden hätte, für seine Geschäftsverbindungen die nöthige Kommuni- kation zu finden. Soweit meine Wahrnedmungen reichen, ist das nicht gescheben. Ich glaube kaum daß in irgend einem anderen Staate Europas das Telephonwesen in dieser rapiden Weise fortgeschritten ist, als gerade bei uns in Deutschland, und wenn etwa Verkleinerungen laut werden sollten gegen unser Vaterland in dieser Beziehung, so muß ich sie zurückweisen, und ich bebaupte noch beute, daß wir das erste Fernsprechwesen der Welt be- sitzen und verbältnißmäßig die niedrigften Gebühren. Ich möchte Ihnen zur Beherzigung empfeblen, daß in keiner Stadt der Welt ein so niedriger Tarif besteht wie gerade in Berlin, wo täglich 267 000 Gespräche geführt werden, und das Gespräch nur 3,3 A kostet. In Norwegen kostet es 9 3 und in der zitierten Schweiß 1 4 also in keinem Lande kann man so billig sprechen, alt gerade bier in Berlin.

Nun sagt der Herr Abg. Müller: warum hat denn der Derr General ˖ Postmelster nicht die Kraft, dem Derrn Reiche Schatz sekretr entgegenzutreten? Meine Derren, wad wollen Sie denn mit der Kraft ausrichten ? (Deiterkeit Der Hert Abg. Singer hat in der Budgetkommtsston, und ich bin ihm dankdar für feine Mitwirkung, einen ähnlichen Gedanken ausgesprochen. Er fagte: a,

die Jahre machte er dem Herrn Staats sekretär nicht zum Vorwnrf,

nach Frankfurt am Main täglich 203 Gespräche das sind alles

welcher die Kohlengruben, die Zink- und Galmeihütten, die Montan⸗

Löbau, befinden sich 960 Sprechstellen mit 8460 Gesprächen täglich; dann

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