begründete, und in feiner Uranographie ! einen seinerzeit 25 neuen Sr rennt ne . 2. ö 6 = . ziele der genannten gr Männer sind gleichzeitig verdienstvolle bysiker gewesen, so Newton, Galilei, Kepler, der u. a. die totale eflexion entdeckte, Olaf Römer, der die Geschwindigkeit deg Lichtes
feftftellte und die Gpicykloide als beste Geftalt der Zähne von Räder⸗
werken erkannte, vor Allen aber Huygheng, dem man fast an jeder Stelle der Phyfik mit irgend einer hervorragenden Feistung . Auch Halley gehört zu den Männern, die sich in der Physft faft ebenfo auszeichneten wie in der Astronomie.
Unter den Physikern des 17. Jahrhunderte möchte ich mir die beiden Brüder Erasmus und Thomag Bartholinus nicht entgehen lassen; beide waren hervorragende Mediziner, und Thomas zugleich einer der bedeutendsten Anatomen aller Zeiten. Er hat über das Leuchten der Thiere schöne Beobachtungen hinterlassen, machte auch darauf aufmerksam, daß das Eis des Meerwassers feinen Saligehalt verliere Erasmus beobachtete zuerst die Doppelbrechung (beim Kalfspatb). Bis aber die Polarisation des Lichtes entdeckt wurde (1510 durch den französischen Artillerie · Obersten Malus), vergingen noch 150 Jahre. HPuvghens war nahe an dieser Entdeckung vorübergegangen.
Zu den fruchtbarsten Physttern des 17. Jahrhunderts gehören Robert Boyle (1626 —- 1631), Otto von Guerlcke (1602 —= 1686) und Mariotte (1629 — 1684). Boyle hat mit Papin die größten Verdienste um die Verbesserung der Luftpumpe, die bekanntlich 1650 Guericke erfand; ferner war er der Erste, der das vielfach nach Mariotte be⸗ nannte so wichtige Gesetz, daß die Volumina einer bestimmten Luft⸗ masse , prgportional dem auf ihr lastenden Drucke sich ver⸗ halten, feststellte. Boyle fand ferner die Verdunstung des Eises, das leichter Sieden des Wassers bei min derem Drucke und vieles Andere. Auch nicht geringe chemische Verdienste dürfen wir ihm zuschreiben, wie die erste Gewinnung des Holzessigs und Versuche zur Darstellung eines reinen wasserfreien Alkohols. ⸗
Groß sind die Erfindungen von Guericke's: Außer der schon er— wähnten Evakugtignsluftyumpe, welche ja unstreitig eines der wichtigsten n , . Instrumente ist, das wir besitzen — ich erinnere nur
aran, daß die Erzeugung der Röntgen⸗Strahlen die Anwendung der Luftpumpe voraussetzt — erfand von Guericke das Wasser baro— meter (auch das Quecksilberb arometer, von Torricelli, dem roßen Schüler Galilei's und Erfinder der Lehre vom Luftdruck er— onnen und von seinem Freunde Viviani zuerst ausgeführt, ist ein Kind des 17. Jahrhunderts), dann das Manometer, ein Instrument, welches dem Barometer an Wichtigkeit kaum nachsteht. Mariotte, der gelehrte Prior von St. Martin sur Beaune in Burgund, später Mitglied der Pariser Akademie der . begründete die barometrische Höhenmessung, und muß auch als einer der Be⸗ ründer der Meteorologie angesehen werden, indem er sich an eine
rklärung des Steigens oder Fallens des Barometers bei verschiedener Windrichtung und an die der Passatwinde heranwagte. Er ersann die noch heute gebräuchliche Mariotte'sche Flasche, und die aus einer Reihe hinter einander aufgehängter Elfenbeinkugeln bestehende Stoßma chin e. Auch der blinde Fleck des Auges, der dem Eintritt des Sehnerven entspricht, trägt seinen Namen.
Wollte man anführen, daß sich das 19. Jahrhundert besonders durch kühne Thaten bei der Erforschung des uns umgebenden Luft— meeres und der Polarzonen auszeichne, so darf daran erinnert werden, daß Pilatre de Rozier's und der Brüder Montgolfier Wagemuth ge— wiß nicht geringer war, als sie mit ihren gebrechlichen Werkzeugen aufstiegen, und an Kühnheit hat sich kein Seefahrer des 17. bis 18. Jahrhunderts übertreffen lassen.
Es ist unmöglich, alle die großen und bedeutsamen physikalischen Erfindungen und Entdeckungen des 18. Jahrhunderts hier aufzuzählen. Fügen wir nur noch an, .. Black's grundlegende Versuche die Lehre von der latenten und der spezifischen Wärme geschaffen haben, daß Gray, Dufay, Coulomb großartige Fortschritte in der Elektrizitätslehre anbahnten, daß Benjamin Franklin ein Sohn des 18. Jahrhunderts ist, daß des Anatomen Galvani weltumwälzende Entdeckung, wozu ein kupferner Draht, Eisen und ein Froschschenkel — aber auch ein auf merksames Auge nöthig waren, und daß die Erklärung von Galvani's Entdeckung durch Volta, und dessen eigene Versuche, die ihn zur Konstruktion seiner Säule“ führten, noch in das 18. Jahrhundert fallen. Wir ersehen dann, daß, was ernste Beschäftigung mit der Physik, was Menge und Bedeutung der Entdeckungen anlangt, die beiden letztvergangenen Jahrhunderte sicher nicht hinter dem unfrigen zurückstehen.
Für die Chemie ist ohne weiteres zuzugeben, daß fast die ge⸗ sammte organische Chemie ein Kind des 19. Jahrhunderts ist, ebenso wie die theoretische Chemie und die jüngste sich anschließende Wissen⸗ schaft, die physikalische Chemie, die in der neuesten Zeit ihre Triumphe feiert. Wir dürfen aber nicht vergessen, daß auch das 17. und 18. Jahrhundert hier Großes geleistet haben.
Die Chemie ist zum theil ein Kind des Aberglaubens, zum theil ein Kind der Sucht nach dem Golde, zum tbeil — und das ist ihre reinste Quelle — der Medizin. Es sind die Mediziner van Helmont, ein Belgier, und der in Hanau 1614 geborene, als Leidener Professor 1672 gestorbene Franz de le Bos (Sylvius), von denen wir die ersten wiffenschaftlichen Grundlagen der Chemie anheben dürfen. Van Helmont führte den Namen „Gas“ ein — abgeleitet von den dünnen luftführenden Gewebestoffen, die man als „Gaze“ bezeichnet, nach der Stadt Gaza, ihrem früheren Hauptfabrikationsorte —, und unterschied als Erster streng die Gasarten von der atmosphärischen Luft. Sein größtes Verdienst liegt aber darin, daß er die Unveränderlichkeit der Grundstoffe in den wandelbaren chemischen Verbindungen klar er kannt, bewiesen und gelehrt hat, z. B. das Fortbestehen des Kupfers in seinen mannigfaltigen Salzen. Dies ist ja die unveräußerliche Grund⸗ lage aller Chemie! Vor van Helmont hatte man daruͤber zum theil gänzlich falsche oder doch unklare Vorstellungen. Aus Silvius' Schule ging unter Anderen Tachenius hervor, der zuerst einen klaren Begriff von dem, was man ein Salz zu nennen habe, ausstellte. Neben diesen Männern müssen noch der vorhin schon erwähnte Agricola, wohl der erste wissenschaftliche Metallurge — er gehört mit Paracelsus und
alissy, dem Mineralogen, noch dem 16. Jahrhundert an — sowie Glauber (1604 —- 1668) genannt werden. Durch die Verdienste dieser Forscher wurde auch die Technik, ins besondere die Keramik, Glas industrie und Färberei sehr gefördert.
Mit Boyle, dessen Verdienste auf dem Gebiete der Physik wir bereits gewürdigt haben, beginnt die Emanzipation der Chemie von der Medizin und von den übrigen Naturwissenschaften. Bovyle selbst bestimmte genauer, was in chemischem Sinne ein Element sei, was man unter chemischer Verwandtschaft verstehen müsse und wie sich eine chemische Verbindnng von einem einfachen Gemenge unterscheide. Indem er nun die Körper in ihre Elementartheile nach sesten Grund- sätzen zu zerlegen suchte, kann man ihn als den Begründer der ana⸗— Iytischen , . betrachten. Das 17. Jahrhundert zeitigte ferner in dem Arzt John Mapcw schon einen Vorläufer Lavoisier's, indem ersterer annahm, daß die Verkalkung von Metallen durch die Auf nahme eines Stoffes aus der Luft, welcher Stoff auch im Salpeter enthalten sei, bestehe.
Aus der Fülle der chemischen Erwerbungen in den beiden Jahr— bunderten führen wir noch an die Entdeckung einer großen Zahl von Elementen? Phosphor (durch den Hamburger Chemiker Brand), Chlor, Sauerstoff, angan, Baryt (durch den Stralsunder, fpäter in Schweden lebenden Karl Scheele, einen der bedeutendsten Chemiker aller Zeiten), Wasserstoff durch Cavendish (geb. 1731 in Niza), Stickstoff durch, Rutherford (1772) Der Sauerstoff wurde gleichzeitig und unabhängig von Scheele auch von Priestley entdeckt. Cavendish fand ferner die 5 ammensetzung des Wassers und das Ge⸗ menge der Luft aus Sauerstoff und Stickstoff. .
Das 18. Jabrhundert schließt in der Chemie ab mit einer der nschaftlichen Thaten aller Zeiten: mit dem Sturze der
rößten nig. . ehre des Berliner Königlichen Leibarztes und Akademikers Stahl und mit der richtigen Erklärung der Verbrennungs- und Ory⸗ Ddationsvorgänge durch die Aufnahme von Sauerstoff, nicht durch die Abgabe eines Stoffes, des Stahl'schen Phlogistons. Dies ist die That Antoine Laurent Lavoister's, der von 1743 bis 1794 wirkte, in welchem Jahre er ein Opfer der Guillotine wurde. Das Werk, worin er seine Lehre
.
vortrãgt: Opus cules ꝑphysiques et ehy mi
, , e n, , n 2
Leuten seiner Zeit gehört. Er war ein ern f
Pblogiston · Lehre, die er im Anschluß an den Ch und erweitert hatte, ero die ganze damalige
und er wurde das Haupt einer derzeit und n
demische Chemiker Andreas Sigismund Marggraf (1709 bis 1782) an⸗ d, ,. e n em ng hn 2
wir noch hinzu, daß jim 18. Jahr hundert auch die Technik ze
sich mächtig zu regen beginnt, daß Watt und Newcome die von Denys Papin 1690 erfundene Kolben ⸗Dampfmaschine erheblich verbesserten, sodaß in England gegen Ende des 18. Jahrhunderts schon große Maschinenbetriebe thaͤtig waren; erfahren wir weiter, daß das Leucht ⸗ . eine Entdeckung des 18. Jahrhunderts ist und daß die Gasbe⸗ euchtung sich schon mit dem Anfang des 19 Jahrhundertg in London einzubürgern begann, daß ebenso der große Betrieb des Steinkohlen-⸗ abhaues sich im 18. Jahrhundert entwickelte: so dürfen wir auch auf diesen technischen Gebieten emsigste Thätigkeit und regen Fortschritt konstatieren. Aber auch die biologischen Zweige der Natur- wissenschaften haben im 17. und 18. Jahrhundert ein frisches Leben geführt, wenn sie auch, als die jüngst sich entwickelnden Disciplinen, nicht so glänzende Namen und Thaten aufweisen können wie die physilalischchemischen Fãcher. . .
Die Scientia amabilis, die Botanik, pflegt in allen Stücken der Zoologie ein wenig vorauf zu eilen. Während die letztere zu Ende des 16. und zu Anfang des 17. Jahrhunderts die großen, jedoch noch un⸗= kritischen Sammelwerke Geßner's, Ulysses Adrovandi's und Jonston's erhält, liefern der Anatom Caspar Bauhinus (ibo bis 1624) und Cesalpino (1519 bis 1603) für die Botanik schon Besseres. Sie führten die organologische Untersuchung ein, stellten bestimmte verwandtschaftliche
flanzengruppen auf und bereiteten die Linns'sche Nomenklatur vor. Linné (1707 bis 1778) ist einer der führenden Geister des 18. Jahrhunderts im ganzen Gebiete der beschreibenden Naturwissenschaften; sein für alle Zeiten unvergeßlicher Name allein schon sagt, daß das 18. Jahr⸗ hundert vollauf im Zeichen der Naturwissenschaften, insbesondere der biologischen Wissenschaften stand. Linné's System war eine große That, welche die gesammte Biologie gewaltig gehoben bat. Uebrigens fällt auch der Anfang der natürlichen ,,. welche durch die beiden Jussieu (Bernard 1699 bis 177 und Antoine Laurent 17458 bis 1836) begründet wurden, in das 18. Jahrhundert. — Ein wunderbarer Mann dieser Epoche ist Hooke, der im 17. Jahrhundert lebte; von ihm haben fast alle Zweige der Naturforschung Bereicherung gefunden, insbesondere die Botanik und Physik; er war es, der in seiner 1665 in London erschienenen ‚Mikrographia“ zuerst die Pflanzenzelle beschrieb. Bald darauf folgte ihm mit gleichen mikrostopischen Beobachtungen über thierische und pflanzliche Gewebe der große Bolegneser Anatom Marcello Malpighi, deffen „Opera omnia. 16866 in London aufgelegt wurden. Desgleichen muß hier Leeuwenhoek, der unermüdlichste aller Forscher auf dem Gebiete der Mikrographie, der das 17. mit dem 18. Jahrhundert verbindet, genannt werden. Man kann ohne Uebertreibung sagen, daß auf Malpighi und Leeuwenhoek die mitrostopische Entdeckungen und ersten Untersuchungen im Gebiete fast aller thierischen und pflanzlichen Gewebe zurückgehen. Für die Botanik mag noch bemerkt werden, daß schon Johann Hedwig in Leipzig in det Kryptogamentunde sehr Bemerkenswerthes lesstete, und daß in der Pbysiologle der Pflanzen die Werke von Stephan Hales (1677 bis 1761), Inzenheuß, Senebier und Saussure gleichfalls Zeugen . 1 und erfolgreichen Thätigkeit auch auf diesem Spezial- ge ind.
Für die biologischen Wissenschaften wirkten ungemein befruchtend die großen geographischen Entdeckungen. Es darf nicht Wunder nehmen, daß nicht alebald nach der Entdeckung Amerikas und der des Seewegeß nach Ostindien die wissenschaftliche Ausbeute der neu entdeckten Länder beginnt. Erst mußten dieselben unterjocht und im Innern beruhigt sein, erst mußte auch der Durst nach dem materiellen Erwerbe und dem Golde gestillt sein, ehe die edleren Ziele der Wissenschaften aufgesteckt werden konnten. So beginnen die e , wissenschaftlichen Reisen erst mit dem Ausgang des 16. und m 17. und 18. Jahrhundert. Als einer der ersten naturwissenschaft lichen Forschungsreisenden ist der Spanier ö HSernandez, Leibarzt Philipp's II., zu nennen. Im Auftrage seines Königs besuchte er in den Jahren 1593 bis 1600 vorzugsweise Mexieo. Sein Werk ist erst später herausgegeben worden. Lichtenstein hat noch
in den Abhandlungen unserer Akademie vom Jahre 1827 sich mit
den in dem genannten Werke beschriebenen Säungethieren beschäftigt. Im Jahre 1637 bereisen Maregrav und Piso im Auftrage der holländisch - westindischen Kompagnie Brasilien; später finden wir Maregrap, der zu Liebstadt bei Meißen geboren war, an der afrikani= schen Westküste wieder, wo er ein Opfer des Klimas wird. Auch deren Sammlungen sind von Lichtenstein in einer Reihe von Abhand— lungen unserer Akademie eingehend besprochen worden. In das 18. Jahr⸗ hundert fallen die wichtigen Cook'schen Entdeckungsreisen, deren beide ersten von Naturforschern begleitet waren, unter Anderen von den Brüdern Forster, und reiche wissenschaftliche Ausbeute lieferten. Inzwischen war auch durch Hang und Zacharias Janssen zu
Middelburg in Holland gegen Ende des 16. oder zu Anfang des 17. Jahrhunderts das zusammengesetzte Mikroskop erfunden worden, und es verbreitete sich seitdem die mikroskopische Forschung mit großer Schnelligkeit über die ganze Kulturwelt. Unter den Forschern, die sich dieses Instrumentes bedienen, ist vor allen Swammerdam (geb. 1637) zu erwähnen. — ;
Bedeutendes leisteten im 17. Jahrhundert noch Ray, der ein großes Werk über die Wirbelthiere und die Insekten herausgab, in welchem die Anfänge einer vernünftigen Klassifizierung enthalten sind, und Martin Sifter, der das Werk Ray's bezüglich der Spinnen und Mollusken ergänzte. Aus dem 18. Jahrhundert müssen wir außer Linné's großer Thätigkeit für die Zoologie, die vorhin schon erwähnt wurde, die vergleichende Anatomie von Alexander Monro dem Aelteren (1697 bis 1767J, ferner Rõaumur's, des in aller Welt bekannten Aufstellers der achtziggradigen Thermometerseala. große Abhandlung über die Naturgeschichte der Insekten (1734 bis 1742) in 6 Bänden erwähnen. Ungefähr um dieselbe ö. hatte Frisch, Rektor des Gymnasiums zum grauen Kloster und Mitglied der Atademie der Wissenschaften in Berlin, ein ähnliches Werk in 13 Theilen erscheinen lassen, welches zum theil zum zweiten Male aufgelegt wurde. Man kann aus diesem Umstande, wie aus dem Umfange dieser Werke entnehmen, wie groß damals das Interesse an dergleichen Studien bereits war.
Unzweifelhaft muß Buff on's (Georges Louis Leclerc, geb. 1707 zu Montbard) großes Werk hier genannt wert en, welches einen außer⸗ ordentlichen Einfluß auf die Verbreitung des Interesses für die Zoologie gehabt hat und auch einzelne Theile, wie z. B. die Zoogeographie, thatsächlich förderte.
Unter den großen Forschungsreisenden der letzten Hälfte des 18. Jahrhunderts ragt tburmhoch der in Berlin 1741 geborene Peter Simon Pallas hervor. Sowohl in verschiedenen Meeren, wie auf dem russisch⸗asiatischen Kontinente hat er die ausgedehntesten Reisen und Forschungen angestellt; er muß als einer der Begründer der wissen⸗ schaftlichen Völkerkunde gelten. Das führt uns auf den mit Recht gefeierten Namen Blumenbach's, der, als Zoologe wie Eth⸗ nolo ge gleichbedeutend, seine Hauptwerke noch im 18. Jahrhundert verfaßt hat (geb. 1752 gest. 1840). Seine Inauguraldissertation, de generis humani varietate nativas erschien 1775 und erlebte — bei einer Doktordissertation gewiß ein seltener Fall — vier Auflagen, sowie Uebersetzungen in mehrere Sprachen! Seine Collectiones craniorum diversarum gentium beginnen 1790.
SSelbst die Entwickelungsgeschichte, die man in der That die Naturwissenschaft des 19. Jahrhunderts nennen könnte, wurde schon insbesondere durch Malpigi und Harvey, der sich mit Servetus in die . . Entdeckung des Blutkreislaufes theilt, in würdigster Weise eingeleitet.
Ich verzichte darauf, noch auf die Tausende von Einzelabhand⸗ lungen, welche die Biologie im 18. Jahrhundert aufzuweisen hat, ein⸗ zugehen; das Angeführte hat reichliche Arbeit und großen Fortschritt
iche Wenn, nach ibm in Berlin blühenden Chemikerschule, der unter Anderen der hiesige aka⸗
di elde kun — 2 — 4 Ge delnden Naturwissens
Les folgen Cacpar mee eee, e g,. urg. ein biete der Ent⸗
er, deren 5
riedrich
ĩ
die er e
seitig empfundenes Interesse schließen. .
Aber die Künste? so höre ich fragen. Die Künste und die Künstler leiden mit am meisten unter der Wahrheit des 5. Pro⸗ pheten gelten nicht in ihrem Vaterlande und nicht in ihrer Zeit! Heute leben zwar weder Schiller noch Goethe unter uns; unsere schöne Literatur hat auch in den letzten Jahrzehnten manche Miß⸗ gestalten geboren, zu welchen ich die Romane und Bühnenstücke rechne, die nicht gesunde, sondern körperlich kranke oder geistig umnachtete Menschen behandeln. Das sollten unsere Literaten den überlassen; die verstehen das doch noch besser. Aber, Gottlob, es scheint, daß diese Zeit überwunden ist. Unsere Bühne wird wieder mit besserem Gute bedient, der englische Roman hat Sachen von unvergänglichem Werthe bis in die neueste Zeit hinein geliefert, und unter den Dichtern des 19. Jahrhunderts begrüßen wir manche, an deren Sang sich noch unsere Enkel bis in die späteste Zeit erfreuen werden: ich will nur die Namen Annette von Droste. hülshoff, Emanuel Geibel und Longfellow — absichtlich wähle ich den feinsinnigen, tief empfindenden Sohn des hartgefügten grotzen Volks jenseits des Wassers — nennen. Blicken wir schließli auf die bildende Kunst, so haben wir erst recht Erfreuliches zu sagen: die Marmorwerke, welche Meister Schaper und Meister Hildebrand heute schaffen, die Pinsel Adolf Menzel 's, Arnold Böclin's und Franz von Lenbach's, sie stehen in nichts zurück hinter dem Besten, was wir aus früherer Zeit besitzen?! Ich würde auch aus dem Kreise der übrigen Nationen und aus den musikalischen Leistungen der Gegenwart noch vieletz anführen können, was ergiebt, daß unser Jahrhundert, indem es zum den
; e g. ein
22 es auf der e, Linie ein aufstrebendes . 6 . . 2 v nehmen. ge
* 23 ,, unsere Herzen schlagen, läßt
o sein möge.
* . Pflege der Wissenschaften berufen sind. denken beute sicherlich daran, daß auch die Wissenschaften und ihre Vertreter eine narionale Aufgabe haben. Das Bild. was ich vor Ihnen beute aufrollen durfte, jeigt überall warme Töne und leuchtende Farben;
auf den Gebieten, die wir zu bebauen haben, ist für 3
ißwachs kein Boden! Freuden sehen wir unseren Kaiserli — den Künsten und Wissenschaften ein warmes Herz ent⸗ gegenbringen. So wird uns denn unsere schöne Aufgabe leicht., und wir können, was an uns ist, guten Sinn und sicheres Vertrauen Lberall beleben, fest und opferwillig die Hand an der Arbeit für Kaiser
und Reich!
Alsdann wurden die folgenden Berichte über die fort⸗ laufenden größeren wissenschaftlichen Unter⸗ nehmungen der Akademie und über die mit der⸗ selben verbundenen Stiftungen und Institute er—
stattet. iti Korrespondenz Friedrich's des Großen. polig erg der Herren . und Koser.
In der Kommission für die Herausgabe der Politischen Korrespon denz Friedrich's des Großen sind wäbrend des Berichtsjahres folgende Veränderungen eingetreten. An die Stelle des am 1. August 1895 ver⸗ storbenen Herrn von Sybel wurde am 22. Oktober 1896 Herr Koser gewählt. Einen schmerglichen Verlust erlitt die Kommission durch den Tod des Herrn Albert Naudé; er verschied nach schwerem Leiden am I7. Dezember 1896 in Marburg. Der Kommission gehörte er seit Ostern 1893 an, nachdem er bis dahin mit der Herausgabe der Publi⸗ kation betraut gewesen war. Auch als Mitglied der Kommission hat er die Leitung der Publikation wesentlich in Händen gehabt, und wir
d ihm zu warmem Dank für seine unermüdliche, treue und gewissen⸗ afte Arbeit für immer verpflichtet.
Die Redaktion der Politischen Korrespondenz“ wurde von Herrn Dr. Treusch von Buttlar mit Hilfe des Herrn Dr. Volz besorgt. Er⸗ schienen ist der 2. Band. Er umfaßt in 608 Nummern die Zeit vom April 1763 bis zum September 1754. Das wichtigste Ereigniß, das er behandelt, ist der Abschluß der Defensiv⸗Allianz mit Rußland am LI. April 1764. Einen breiten Raum nimmt daneben in den Schrift⸗ stücken des Bandes die polnische Königswahl ein, die für Friedrich in nahem Zusammenhang mit dem russischen Bündniß stand. Durch dieses Bündniß kommt die Wendung zum Ausdruck, die Friedrich's Politik nach dem Siebenjährigen Krieg nahm: in dem engen Anschluß an Rußland hat er von jener Zeit an die Grundlage für eine gedeih⸗ liche Entwickelung seines Staates und die Garantie für die Wahrung des Friedens gesehen. Die große Rolle, welche die Verbindung mit Rußland in der politischen Korrespondenz des Königs fortan spielt, ver⸗ anlaßte die Kommission, durch Herrn Dr. von Buttlar die auf Preußen bezüglichen Akten für die Zeit von 1762 bis 1786 in den Staatsarchiven zu Moskau und St. Petersburg durchsehen zu lassen; insonderheit kamen die Berichte der russischen Gesandten in Berlin über Unterredungen mit König Friedrich in Betracht. In der That ist hierbei mancherlei zu Tage gefördert worden, was, in Ergänzung der Königlichen Kabinets— e dazu dienen kann, die politische Auffassung Friedrich's zu be⸗
Uchten. Die Arbeiten für den 24. Band sind im Gange.
Acta Borussica. Bericht der Herren Schmoller und Koöser.
Herr Dr. Krauske, seit 1. Oktober 1895 Professor der Geschichte in Göttingen, hat im Jahre 1896, soweit es seine dortigen Amtsgeschäfte erlaubten, den Briefwechsel zwischen König Friedrich Wilhelm J. und dem Fürsten Leopold von Dessau, der als Beilageband der Acta Borussiea, Behördenorganisation, erscheinen soll, und eine größere Einleitung dazu soweit gefördert, daß auf den Beginn der Drucklegung im Laufe des Jahres 1897 zu hoffen ist.
Die Gewinnung eines Nachfolgers für Dr. Krauske, um die Akten der Behördenorganisation unter Friedrich Wilhelm J. weiter zu be⸗ arbeiten, verzögerte sich leider bis in den August 1896, da über einen vielfach empfohlenen Kandidaten lange und zuletzt nicht zu einem Resultat führende Verhandlungen schwebten. Im August konnte die Kommission endlich Dr. Victor Löwe mit der Aufgabe betrauen. Es ist zu erwarten, daß er den nächsten, von Dr. Krauske vorbereiteten Band, der vom 1. Juli 1714 bis 1717 reichen soll, in einigen Monaten druckfertig abliefern wird.
Herr Dr. Hintze hat an der Behördenorganisation und Justiz- derwaltung von 1740 — 1756 weitergearbeitet; der Druck des ersten hierhergebörigen Bandes kann wahrscheinlich auch bald beginnen. Dr. Fin: ift jetzt mit einer Einleitung für ihn beschäftigt, welche einen
urzen Ueberblick über den Stand der Behördenorganisation im Jahre 1749 geben soll.
Dr. W, Naudé hat den Einleitungsband zur preußischen Getreide⸗ bandelspolitik im 18 Jahrhundeit, welcher die europäische Getreide⸗ kandelspolitik vom 13.—18. Jahrhundert übersichtlich darstellt, im Jahre 1896 fertig gestellt; Dr. Schmoller hat darüber in der Klasse 20. Februar 1896 eingehender berichtet . den Abdruck im Jahrbuch für Gesetzgebung u. s. w. 1896, XX, 696 ff). Dr. Nauds hat seither an den folgenden Bänden gearbeitet.
Pr; von Schrötter, welchem 1895 die Bearbeitung des Münz ⸗ wesens im 18. Jahrhundert aufgetragen wurde, hat zunächst die Münz. akten des Berliner Staatsarchivs, welche sich auf das 17. Jahrhundert beziehen, durchgearbeitet und daraus eine summarische Darstellung bandschriftlich hergestellt, um für die Arbeiten über das 18. Jahr—⸗ kundert eine ganz feste Grundlage zu haben. Jetzt ist er mit den Akten dieser letzteren Epoche beschäftigt. erg. Assesor Haber, welcher bis Juni 1896 die Auszüge aus den Akten der Bergwerks-, Hütten- und Salinenverwaltung , , batte, übernahm zu dieser ö. einen Auftrag, welcher ihn für längere Zeit ins außereuropäische Ausland führt. Da zu hoffen ist daß er dielleicht in Jahresfrist hierher zurückk hre, so wurde von seiner Er—⸗ 8 zunächst Abstand genommen. Der zu häuflge Wechsel der ö , ist schlimmer als eine Pause in der Fortführung der
rbeiten.
Dr. Bracht, über dessen Eintritt zu Ende des Jahres 1895 vorm Jahr berichtet wurde, hat das ganze Jahr fortgefahren, die branden⸗ burgischen Archivalien über Tuchindustrie, Woll han del und Einschlägiges bis 1713 auszuziehen.
Mit Dr. F. Lohmann, welcher für eine Anzahl Monate zu wissen⸗ schaftlichen n gn nach Paris und London gehen wollte, wurde im Auguft 1896 ein Abkommen getroffen, daß er gegen eine Aversal— entschädigung übernehme, für die Zwecke der Acta Borussica in den dortigen Archiven und Bibliotheken Studien über die Reglements der Hausindustrie und die Handelsstatistst Frankreichs und Englands im I. und 18. Jahrhundert zu machen. Zur Erforschung der Frage, in wie weit die preußischen Einrichtungen denen der westeuropaͤischen Länder nachgebildet feien, erschien der Kommifsion eine solche Durch— forschung des dortigen Quellenmaterials wünschenswerth und nöthig.
Die durch den Tod des Herrn von Sybel auch in der Kommission der Acta Borussica erledigte Stelle wurde durch Wahl der Klasse am 22. Oktober Herrn Kofer übertragen.
Sammlung der griechischen Inschriften. Bericht des Herrn Kirchhoff. Der Druck des von Herrn Dittenberger redigierten dritten Bandes Ter Nordgriechtschen Inschriften ist im Laufe des verflossenen Jahres Ffertgesetzt und bis ju den Inschriften der Inseln, des Jonischen eeres einschließlich gefördert worden. Leider ist seinem Fortgange dadurch eine ln fe, Störung bereitet worden, daß Herr
ie , . Weise der Akademie zur Verfügung
Dr. Wilhelm in Athen, welcher es in unserem Auftrage über⸗
nommen hatte, zum der Reyvifion voll · feeding des cigraphi Materials Thessalien zu bereisen, nach Zögern gegen Ende des vorigen Jahres von dieser Arbeit endgültig zurückgetreten ist, und Herr Br. Stto Kern, welcher an seiner Stelle sie durchzuführen sich bereit erklärt hat, nunmehr erst in diesem Jahre sie wird in Angriff nehmen können. Unter diesen Umständen ist beschloffen worden, obne weiteres Zögern den bis jetzt im Druck fertiggestellten Theil der Arbeit Herrn Dittenberger s als erstes . ö auszugeben, was in nächfter Zeit sich wird elligen lassen.
Din in mit dem bezeichneten Theile der Nordgriechischen In⸗ schriften ist als Anhang zur Sammlung der Attischen Inschriften eine Arbeit des Herrn Dr. Richard Wuensch in Druck gegeben worden, deren Inhalt eine Zusammenstellung der in Attica gefundenen und zum größten Theil in seinem 3. befindlichen Defirionstäfelchen mit dorausgeschickter erlãäuternder Einleitung bildet, und i , 9 *
estellt hatte. er Druck ist jetzt beendigt, sodaß die Ausgabe des Heftes in aller nächster Zeit wird erfolgen können.
Was die . — Inschriften betrifft, so hat Herr Prof. Fränkel diejenigen Gebiete der Halbinsel, deren epigraphisches Material in der erften Abtheilung der Sammlung zusammengestellt zu werden bestimmt ist, im vorigen Jahre in unserem Auftrage wiederholt mit sehr befriedigendem Erfolge bereist und ift nunmehr mit der Redaktion dieses Materials beschãftigt. ö .
Herrn W. R. Paton hat, seinem von der Akademie seiner Zeit mit Dank angenommenen Erbieten gemäß, uns seine Zusammenftellung und Redaktion der Inschriften von Lesbos und Tenedos im Manuseript zugehen lassen; sobald eine nothwendig erscheinende und hoffentlich zu ermöglichende Vervollständigung erfolgt sein wird, wird mit der Druck⸗ legung vorgegangen werden. ; .
Zum Schluß kann die erfreuliche Mittheilung . werden, daß Herr Dr. Freiherr Hiller von Gaertringen, wie schon früher einmal die evigraphischen Ergebnisse seiner Reisen auf Rhodos, so auch jetzt wiederum diejenigen seiner Reisen und erfolgreichen Aut.
rabungen auf Thera und den benachbarten Inseln der Akademie zur
. zu stellen und für ein weiteres Heft des Corpus der Insel inschriften in Verbindung mit dem von früher her bekannten Material zu redigieren sich bereit erklärt hat.
Sammlung der lateinischen Inschriften. Bericht der Herren Mommsen und Hirschfeld.
Der Druck der Nachträge zu dem 6. Bande (Inschriften der Stadt Rom) ist bis Bogen 402 fortgeschritten; den Abschluß derselben stellt Herr Hülsen für dieses Jahr in Aussicht.
rr Bormann hat auf einer Reise in Mittel Italien das Material für die Nachträge zum 11. Bande gesammelt und redigiert; die Druck⸗ legung der Ziegel ist von Herrn Ihne bis zum 129. , . gefördert worden. Die Beendigung dieses seit langer Zeit im Druck befind⸗ lichen Bandes scheint demnach bevorzustehen.
Die Inschriften von Aquitanien hat Herr Hirschfeld im 13. Band zum Abschluß gebracht und den Druck der Lugdunensis begonnen. Das Material für die Inschriften von Unter ⸗ Germanien, insbesondere für die Thoninschriften, hat Herr Zangemeister auf einer längeren Reise in Holland und am Niederrhein vervollständigt; er gedenkt, die Weiter- in der Germanischen Abtheilung, von der die von den Herren
ommsen und Hirschfeld übernommenen Abschnitte seit Jahren ge⸗ druckt sind, demnächst in Angriff zu nehmen. Die Bearbeitung des Instrumentum von Gallien und Germanien hat 63 Bohn, der mehrere Museen im Rheinland in diesem Sommer besucht hat, so—⸗ weit ,. daß der Druck in diesem Jahre wird beginnen können.
Herr Dressel hat den Satz des 15. Bandes (Instrumentum der Stadt Rom) bis zum 103. Bogen fortgeführt; etwa die Hälfte der gestempelten Lampeninschriften ist damit zum Satz gebracht.
Die Fertigstellung der Indices zu dem von den ö Mommsen, Hirschfeld und von Domaszewski bearbeiteten 3. Supplementbande hat auch in diesem Jahr noch nicht erfolgen können. Der von Herrn Bürcklein redigierte Namenindex ist im Satz abgeschlossen; die Druck⸗ legung der übrigen, Herrn Jacobs übertragenen Indices hat begonnen. Das wiederum sehr zahlreiche neugefundene Material ist dem Bande noch einverleibt worden.
Den Druck der Pompejanischen Wachstafeln und der Einleitung zu denselben (4. Supplementband, erste Abtheilung) hat Herr Zangemeister fast zu Ende geführt; die Zummaria und eine palaeographische Tafel, die den Abschluß des Bandes bilden werden, sollen demnächst dem Druck übergeben werden. Für die Herausgabe der neu hinzugekommenen Pompejanischen Wand ⸗ und Amphoreninschriften (4. Supplement⸗ band, zweite Abtheilung) sind die Vorbereitungen von Herrn Mau seit langerer Zeit beendigt, sodaß die Drucklegung sofort nach Abschluß des ersten Theils wird beginnen können.
Der 8. Supplementband ist von den Herren Cagnat und Dessau bis zum 110. Bogen gefördert; die far gn, des Bandes, bis auf die Nachträge und die Indices, ist für dieses Jahr in Aussicht genommen.
Das epigraphische Archiv, das sich zur Zeit in den Räumen der Königlichen Bibliothek befindet und jeden Dienstag von 11—1 Uhr unter den durch die Beschaffenheit der Sammlung gebotenen Kautelen der Benutzung offen steht, hat im vergangenen Jahr einen größeren Zuwachs nicht erhalten.
Prosopographie der römischen Kaiserzeit. Bericht des Herrn Mommsen.
Die beiden ersten Bände (A — 0) sind von den Herren Klebs und Dessau im Druck abgeschlossen und werden in allernächster Zeit zur Ausgabe gelangen. Die Fertigstellung des 3. Bandes (-=-) glaubt Herr Dessau fur dieses Jahr in Auesicht stellen zu können. Ein 4. Band, der die Konsularfasten und die Magistratslisten in der Bearbeitung der Herren Klebz und Dessau bringen wird, soll den Abschluß des Werks bilden.
Arist oteles⸗ Kommen are. Bericht des Herrn Diels.
Im verflossenenen Jahre sind drei Bände des Kommentatoren⸗ werks fertiggestellt worden: Anonymus Neoharii et Stephanus in Rhetorica (X XI2), herausgegeben von H. Rabe, Philoponus de anima, herausgegeben von M. Hayduck (CV) und Philoponus de generatione et corruptione (XIV 2), herausgegeben von G. Vitelli. Ammonius de interpretation (IV 5) in der Bearbeitung von A. Busse und Alexander in Sophisticos eienchos (I 3), bearbeitet von
M. Wallies, befinden sich im Druck. Corpus nummorum. Bericht des Herrn Diels.
Der Druck des ersten Bandes der nordgriechischen Sammlung, den Herr Pick bearbeitet, ist leider auch in dem abgelaufenen Jahre noch nicht vollendet worden, auch ist der Abschluß nicht vor Ende dieses Jahres zu erwarten.
Für den dritten Band hat Herr Gäbler die Vorarbeiten fort- geführt und eine Reihe Einleitungen ausgearbeitet. Der Druck soll in diesem Jahre begonnen werden, sobald eine Revisionsreise nach Wien und Odessa beendet sein wird.
Die literarischen Vorarbeiten für die Bearbeitung der klein asiatischen Münzen auß dem Fonds der Mommsen-Stiftung sind unter der Leitung des Herrn Kubitschek in Graz gefördert, aber noch nicht ganz zum . gebracht worden, da der Umzug des Leiters nach Graz und die Nothwendigkeit, dort neue Hilfskräfte einzuschulen, hinderlich in den Weg traten. Es werden daher noch einige Monate zur Bewältigung dieser Vorarbeiten nöthig sein.
Fhesaurus linguae Latina. Bericht des Herrn Diels.
Die Pfingstkonferenz hat im vergangenen Jahre vom 277. big 29. Mai in Wien stattgefunden. Es wurde dabei der verhältnißmäßig rasche Fortgang der Verzettelung und Excerption der Autoren konstatiert.
Bis Ende 1896 lagen fertig vor: die Indices zu den Dichtern Varro's Menippea, Cicero's Aratea, Lucre3, Publilius Syrus, Virgi Culex, Copa, Moretum, Tibull, Germanieus, Lucan, Seneca's Trag⸗ dien, Calpurnius, Bucol. Einsid., Laus Pisonis. Phaedrus, Consol. ad Liviam, Nux, Martial, carmen ad paganos. Ferner zu Pro- satkern: Historicorum fragmenta, Oratorum fragmenta, Auctor ad Herennium, Varro de l. J., Cicero Rhetorica, Epistulae ad fam., ad Quintum, ad Brutum, Livius bis XTXXV, Seneca Suasoria u. Controv. ( - X, Velleius, Valerius Maximus, Seneca de beneficiis, de clementia, Scribonius Largus, Asconius. Größtentheils vollendet sind die Indices zu Plautus, Lueilius, Statius, Properz, Ovid, Aetna, Cicero Epistulas ad Atticum, Quintus de petitione cons., Rutilius Lupus; in Arbeit begriffen Gato de agricult, Varro de r. rust,, Cicero's Reden und Ehilosophica, Cäsar, Pomponius Mela, Seneca ad Lucilium. Plinius N. Hist. und Plinius Epist. und Paneęg.
Von der späteren Literatur sind ganz oder theilweise excerpiert: Damasus, Avian, Serenus Sammonicus, Prudentius, Frontin, 8 Hegesippus, Pseudosallustius. Sulpicus Severus, Ampelius, Macrobius Sat., Sidonius Apollinaris. al vollstãndige Lexika stellen dar die Excerptzettel zu Ammian (60000 Stellen) und zur Vulgata des A. u. N. Test. 260 6000 Stellen). Von Speziallexieis ist das Lexicon Taciteum von Greef ganz, das Zangemeister'sche Horazlexikon theilweise ver zettelt worden.
Nachdem sich die Konferenz auf Grund von Probeartikeln über die Druckeinrichtung des Thesaurus geeinigt hatte, konnten am 1. Juli die Verhandlungen wegen des Verlages eingeleitet werden. Diese haben zu einem mit der B. G. Teubner'schen Buchhandlung abgeschlossenen, von den fünf Akademien genehmigten Vertrage geführt, durch den sich die genannte Buchhandlung verpflichtet, den Druck des Werkes auf eigene Kosten zu übernehmen und 105 000 A in jährlichen Raten in die Thesauruskasse einzuzablen. Damit ist die Finanzierung des Unternehmens dem Kostenanschlage gemäß gesichert.
Historisches Institut in Rom.
Bericht des Vorsitzenden der Kommission Herrn Wattenbach.
Durch die Berufung des Herrn Koser zum Direktor der Staats- Archive und seine Wahl zum Mitglied der Akademie ist es möglich geworden, die Kommission in erwünschtester Weise durch seine Zu—= wahl zu ergänzen. Herr Lenz ist als besonderer Kenner der Zeit der Reformation ein vorzüglich werthvolles Mitglied der Kommission, e, . er schon vor seiner Wahl zum Mitgliede der Akademie an⸗ gehörte.
Im Bestand der Mitglieder des Instituts in Rom ist nur die Aenderung eingetreten, daß der Hilfsarbeiter Herr Dr. Heidenhain nach sechsjähriger Thätigkeit am 1. Oktober 1896 auf seinen Wunsch aus dieser Stellung ausgeschieden ist.
Als , , . wird die . der Deutschland be⸗ treffenden Nuntiaturberichte unablässig betrieben, und je mehr sich der nun zur wissenschaftlichen Benutzung vorbereitete Stoff abrundet, um so mehr wird der Arbeit auch hoffentlich in weiteren Kreisen die An erkennung zu theil werden, welche ihr von kompetenter Seite schon jetzt nicht fehlt.
Aus der ersten Abtheilung (1533 — 1559) hat der Sekretar des Instituts, Professor Friedensburg, den achten Band über die Nuntiatur des Verallo u. A. (1545 bis 1546) seit mehr als einem halben Jahre vollendet, aber die Schwierigkeiten, welche das Verhalten der Firma Fr. A. Perthes in Gotha uns bereitet, verzögern leider noch immer die Drucklegung und erschweren dadurch auch die Fortführung der Arbeit, sodaß wir nicht lebhaft genug die Beseitigung dieses
emmnisses wünschen können. Vorgearbeitet ist schon viel; für den
ontificat Julius III. (1550 bis 1555) hat Herr Dr. Kupke das
aterial gesammelt, aber das Fehlen des Hauptstocks der Depeschen aus dem Anfange dieses Abschnittes hat bis jetzt den Abschluß der Arbeit verhindert.
Aus der dritten Abtheilung (1572 — 1585) ist der dritte Band erschienen, welcher die erste Hälfte der süddeutschen Nuntiatur Portia's (1573 —- 1574) enthält, bearbeitet von Dr. Schelhaß; die zweite Hälfte ist in Arbeit. Für diesen Abschnitt waren in besonders aus⸗ gedehnter Weise die süddeutschen Archive heranzuziehen und vorzüglich hat das Königlich bayerische Reichsarchiv in München sehr reiches und noch unbenutztes Material ergeben, besonders lehrreich in Bezug auf die Kämpfe des Augsburger Domkapitels mit den Jesuiten wegen ihrer Zulassung in das Heiligkreuzkloster, wobei Portia lebhaft be— theiligt war.
Mit der Zeit Paul's V. (1605 bis 1621) war der Hilfsarbeiter Dr. Heidenhain beschäftigt; den Abschluß der Arbeit erschwerte das Verhältniß zur Görres⸗Gesellschaft, welche sich die vorbergehende Zeit vorbehalten hatte. Da aber jetzt die unentbehrlichen Akten der öster⸗ reichischen Nuntiaturen von 16093 bis 1605 ihm zur Veröffentlichung . sind, ist der Abschluß des ersten Bandes baldigst zu er⸗ warten.
Unter der Presse befindet sich der zweite Band der vierten Ab⸗ theilung: die Nuntiatur des Pallotto (1629) von dem ehemaligen Hilfsarbeiter Dr. Kiewning, welcher auch mit der weiteren Fortführung beschäftigt ist. .
chon im vorjährigen Bericht wurde erwähnt, wie sehr nützlich es für das Institut sein würde, ein Organ zu besitzen, in welchem gelegentliche Funde veröffentlicht und wissenschaftliche Fragen besprochen werden könnten; es würde dadurch in lebhaftere Verbindung mit wissenschaftlichen Kreisen treten und gewiß manche Förderung da⸗ durch erfahren. Nach früheren vergeblichen Versuchen ist jetzt Aus= sicht vorhanden, das Ziel endlich zu erreichen, und wir hoffen, im nächsten Bericht das Erscheinen dieser „Miscellanea“ anzeigen zu können.
In erfreulicher Entwickelung befindet sich die Bibliotbek des In⸗
stituts, in welcher die nothwendigsten Hilfsmittel für den Hand— ebrauch bei der gelehrten Forschung gesammelt werden; mit vorzüg⸗ ichem Eifer aber wird die Sammlung ven Nachrichten über römische und andere Archive betrieben, wodurch es ermöglicht werden soll, daß die Mitglieder sowohl wie auch fremde Gelehrte ohne Zeitverlust, obne selbst die massenhaften Archivalien durchzumustern, Nachricht erbalten, wo über deutsche Angelegenheiten etwas zu finden ist, mit speziellen Nachweisen, soweit es die Umstände erlauben. Zahlreichen schrift⸗ lichen und persönlichen Nachsuchungen von seiten deutscher Forscher haben auch in diesem Jahre die Beamten des Instituts sich hilfreich erwiesen.
Verbunden mit dem Institut ist die Bearbeitung des Repertorium zormanicum unter der Leitung des Königlichen Archivars Hr. Arnold.
er erste Band ist im Druck vollendet; er umfaßt nur das erste Jahr Eugen's 1V. (1431/2). In diesem Jahr lagen einerseits nach der Erstarkung des Papstthums besonders viele Gesuche vor andererseits ist hier zuerst das von der neugebildeten bierarchischen Organisation ausgebende Material in greßer Vollständigkeit erhalten; in der Folgezeit nimmt die Masse sebr ab. Man übersieht bier höoͤchst anschaulich die jabllosen Beziebungen der Kurie zu der ganzen deutschen Kirche, und es feblt doch auch nicht ganz an Schreiben politischen Inhalts, besonders in Bezug auf die Hussiten. Eine außerordentliche Arbeit erforderte das Register, und von böchstem Werth ist die ausführliche Einleitung, welche die ganze Organisation der Kurie und dig aktenmäßigen n ihrer Thätigkeit klar vor Augen stellt. Die von Seiner Majestät dem Kaiser und König Allergnädigst für diesen Zweck bewilligte Summe wird am 1. April d. J. erschöpst sein; e8 ist aber begründete Hoffnung vorhanden, daß noch eine jweite Bewilligung die Fortfübrung des schönen Unternehmen ge. statten wird, welcheg namentlich auch ür die deutsche Provinzialgeschichte von bobem Werth ist. Gs wäre sedr zu dedauern wenn 9 für diese Arbeit e Arbeitskräfte jetzt verloren gingen, Herr Dr. Arnold zu seiner Archivtbätigkeit jurückkebren müßte, die DDr. Kaufmann und Lulves einfach auer Tbättakeit gesetzt würden Herr Dr. Haller bat seinerseits jum 1. Ayrtl gekuündtat.