11. Februar, im Algemeen Verkooplolaal zu Rotterdam: BVersteigerun . zu einer noch , Stunde von 6915 Paden Java 330 h⸗ en Manila und 25 Rörben geschnittenem Sumatra. Tatraqᷓ; 2) um 2 Ubr von 300 Packen Sumatra. und 50 Packen Java · und anderem Taback.
Serbien.
15. Februar. Direktion der serbischen Staatsbabnen in Bel⸗
rad: Lieferung von 8 Stück Gummispiral⸗Saugschläuchen à 3 m ang. 102 mm Durchmesser, 8 Stück messingenen Schlauchverschrau⸗ bungen, 102 mm Durchmesser, 2 Stück lackierten Saugkörben, 102 mm Durchmesser. Adresse: Angebot behufs Lieferung von Kautschuk⸗ schläuchen u. dergl. An die Direktion der ferbischen Staatsbahnen in Belgrad. Jedes Angebot muß eine 19 Dinar. Stempel marke tragen. Kaution 300 Din., Lieferungsfrist 1 Monat nach Bestellung; bei der . werden 10ͤ und 106M der Gesammtsumme in Abzug gebracht.
Verkehrs⸗Anstalten.
Gjedser, 3. Februar. (W. T. B.) Der am 1. d. M. bei Giedser ˖ Leuchtthurm gestrandete Postdampfer . Edda“ ist wieder flottgebracht und hierher eingeschleypt worden.
Krefeld, 3. Februar. (W. T. 36. Die Trajektstörung Spyck⸗ Welle ist seit heute Nachmittag 2 Uhr beseitigt.
Bremen, 4. Februar. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. RPD. „Sach sen“, n. Ost⸗Asien best.,. 2. Febr. Nm. DOuessant passiert. Pßsb. . Stuttgart“, n. New. Vork best., 2. Febr. Nm. Lizard passiert. SD. Trave“ 2. Febr. Mitt. v. New⸗JYork n. d. Weser abgeg. SD. Havel“, n. NewYork best., 3. Febr. Vm. Gastbourne passiert. SD. Werra“ 3. Febr. Nm. Alexandrien angek. D. „Karlsruhe“, v. New⸗York komm., 3. Febr. Vm. Gastbourne passiert. RPD. Bayern“, v. Ost⸗ Asien komm., 3. Febr. Mrgs. Genua angek. PD. „Graf Bis m ar ck‘, v. Brasilien komm., 3. Febr. Nm. Antwerpen angekomm.
London, 3. Februar. (W. T. B.) Castle- Linie. D. Do une Castle⸗ Dienstag auf Heimreise von Kapstadt abgeg⸗ angen. D.. Methven Castle “ heute auf der Heimreise in Lon don angekommen.
Rotterdam, 3. Februar. (W. T. B.) Holland ⸗Amerika⸗ Linie. D. Ob dam“, von New-Port nach Rotterdam, heute Nachmittag Beach y Head passiert. B.. Maasdam“, von Rotter⸗ dam nach New⸗York. heute Nachmittag von Rotterdam abgegangen. D. . Spagrndam“, von New. York nach Rotterdam, heute Nach= mittag in Rot ter dam angekommen.
Theater und Musik.
Im Königlichen Opernhause wird morgen Flotow's Oper Martha“ in folgender Besetzung gegeben; Lady Durham: Fräulein Dietrich; Nancy: Frau Götze; Lord Micklefort: Herr Schmidt; Lyonel: Herr Naval; Plumkef: Herr Berz.
Im Königlichen Schauspielhause geht morgen zum 100. Mal Shakespeare's Komödie der Irrungen in Scene. Die Herren Matkowsky und Vollmer, die Damen von Hochenburger und von Mayvburg spielen darin die Hauptrollen. Hierauf folgt „Der ein⸗ gebildete Kranke! von Molire, in welchem Herr Vollmer und Frau Conrad in den Hauptrollen auftreten.
Im Central⸗Theater gelangt am Sonntag die angekündigie theatralische Revue unter dem Titel „Ein fideler Abend“ zur ersten Aufführung.
Mannigfaltiges.
Dem Magistrat lag in seiner gestrigen außerordentlichen Sitzung der Plan des Geheimen Bauraths Dr. Hobrecht zur Kanali— sierung des Radialsystems TI zur Genehmigung vor. Das Radial-
system XI wird von den Ortschaften Pankow, Neu. Weißenser und Lichtenberg. bee r wurde vom Magistrat unverändert ge nehm Die Stadtverordneten Versammlung wird demnachst durch eine Vorlage des Magistrats ersucht werden, ges Zustimmung zur In⸗ angriffnabme dieser Anlage, durch deren Ausführung einem frũ An ⸗ trage der Stadtverordneten. Versammlung entsprochen wird, zu ertheilen. Zunachst sollen dieienigen Straßen erworben werden, weiche zur Anlage der Ausfũhrungskanäle für die Abwässer erforderlich werden. Als erste Baurate, welche vorläufig aus der Kanalisationganleihe gedeckt werden soll, wird die Summe von 3 300 900 M6 gefordert. — mächst ge⸗ langte der Spezial ˖ Ctat der Gemeindeschulen pro 1897/98 zur Berathung und Annahme. Derselke schließt in Einnahme mit 1053 172 , in Ausgabe mit 11 442246 M ab, erfordert also einen Zuschuß aus der Stadthauptkasse von 11 339 07 M. Die Gin nahmen: besteben im wesentlickken aus Miethen und den Schul- versäumnißstrafen. Letztere konnten von Jahr zu Jabr herabgesetzt werden; jetzt sind nur 40090 6 eingestellt gegen 5000 MÆ im Vor⸗ ahre, 6000 Æ im Jahre 1896/93. Zur Zeit sind 3520 Klassen hor= anden. Die Durchschnittsfrequenz betragt für die oberen Klassen 30 Schüler, für die mittleren 60 und für die unteren 70 Schüler. Es soll dahin , . werden, allmählich die Frequenz aller Klassen auf 50 üler herabzusetzen. — Endlich wurde der Spezial- Etat für das Armenwesen in Einnahme auf 692 200, in Ausgabe auf S 216 600 4 festgestellt. Die Ginnahmen bestehen im wesentlichen in von auswärtigen Armenverbänden erstatteten Unterstützungen. Unter den Ausgaben sind — in diesem Jahre zum letzten Mal = 20 000 jum Kartoffelbau durch Arme gufgefübrt, wofür Ackerfelder gepachtet und an Arme in kleinen Parzellen vertheilt werden; da diese Ein⸗ richtung sich jedoch nicht bewährt hat, soll sie aufgegeben werden.
Gestern Abend hielt Herr Professor Dr. Kny-⸗Berlin in dem wissenschaftlichen Theater der alien Urania“ über die Bewegung im Pflanzenreich einen Vortrag, den er durch geeignete Demonstrationen mittels des Projektionsapparates sehr interessant gestaltete. Er ging zunächst auf das Leben in der ö. ein und wies auf die Bewegungen des Protoplasmas hin unter Vorsührung geeigneter typischer Bilder, so u. a. von Elodea canadensis, Vaucheria sessilis u. 4. Das Wandern des Prstoplasma ⸗Leibes bei den Schleimpilzjen, namentlich von Ehysarum albipes, erregte die Aufmerksamkeit der Zuhörerschaft in besonders hobem 1 Zum Schluß sprach der Vortragende über die Bewegungen der Nährstoffe bei den höheren Pflanzen. Der nicht nur sehr lehrreiche, sondern auch an Unterhaltungsstoff reiche Vortrag fand bei den Hörern lebhaften Beifall, aber bedauerlicher Weise war ihre Zahl nicht sehr groß.
In der letzten Sitzung der Deu tschen Gesellschaft von Freunden der Photographie“ wurde Herr Geheimer Sanitäts- Rath Dr. Tobold zum Ersten Vorsttzenden, 3. Major von Western⸗ bagen zum Zweiten und Herr Major Beschnidt zum Dritten Vor⸗ sitzenden, Hert Direktor Schultz ⸗Hencke zum Ersten und Herr Dr. Brehm zum Zweiten Schriftjührer gewählt. Herr Direktor Schultz · Hencke referierte in einem Experimentalvortrag über die Frage, inwieweit das Acetylengas · Licht zu photographischen Zwecken verwendbar sei.
Die Deutsche Gesellschaft für volksthüůmliche Natur⸗ kunde hat für den laufenden Monat folgendes Programm auf⸗ gestellt: Mittwoch, den 10. Februar, Abends 8 Ubr, im Bürgersaale des Rathhauses: Vortrag des Königlichen Landes ⸗ Geologen Herrn Dr. Keilhack: Gine Wanderung durch die Vulkangebiete Italiens, Jelands und der Sandwichinseln! mit Projektionsbildern. — Sonntag, den 14. Jebruar, Mittags 12 Uhr: Führung durch das Königliche Museum für Naturkunde (Insekten) ö. Herrn Kustos Kolbe. — Montag, den 22. Februar, Abends 8 Uhr, in den Germania -Festsälen en n, straße 163): Vortrag des Herrn Professor Dr. Müllenhoff: „Das Genossenschaftsleben der Thiere. (Eintritt für Jedermann frei) — Anmeldungen zum Beitritt nimmt der Schatzmeister der Gesellschaft Herr Konsul R. Seifert, Berlin C., Neue Grünstraße 11, entgegen.
Wetterbericht vom 4. Februar, 8 Uhr Morgens.
p.
red. in Millim.
Stationen. Wind. Wetter.
Bar. auf 0Gr. Temperatur in O Celsius
u. d. Meeress
bedeckt heiter
380 RRB
Belmullet ..
Aberdeen. (¶Pasliacei.)
Schauspielhaus. ment B. 6. Vorstellung. Komödie der Irrungen. Lustspiel in 3 Auf⸗ zügen von William Shakespeare. eingerichtet von Karl von Holtei. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. — Der ein⸗
ebildete Kranke. Jean Baptiste Molière, mit Benutzun Graf Baudissin'schen Uebersetzung. In vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 77 Uhr.
Sonnabend; Spernhaus. 33. Vorstellung. Bajazzi.
Bretlan, 4 Februar. Der E Abend infolge Achsenbru 6 Neumarkt 6 Die onen und die
wurden pen e mi , m — e r mr, ,,, n, , n, m , 2
Köln, 3. Februar. Der Rhein steigt bier, dem W. T. B. zufolge, stündlich um 9 em. Infolge ka starken Schmelzens 8 Schnees steigen alle Nebenflüsse des Rheins und führen die fem ge waltige Wassermassen zu. Bei Koblenz steigt der Rhein fand um 6 em. Die Mosel hat die niedrigeren Stadttheile von Trier bereits unter Wasser gesetzt und schwillt immer mehr an. .
Koblenz, 4. Februar. Wegen des Hochwassers haben di Bewohner der an der Mosel liegenden 5 al kee. — * —
Lübeck, 3. Februar. Eine Anzabl von Fischerbooten aus ,
a die Lage sehr isch ist, en die er Ro ; t ö Ein Eisbrecher ist zur Hilfeleistung in See r, .
Straßburg, 4. Februar. Infolge des jüngst eingetretenen Thauwetters führen die meisten Flüsse im Elsaß Hochwasfer. Der Rhein hat bei Hüningen, die Ill bei Colmar heute früh mit 491 keijw. 4,75 m den Höhepunkt erreicht. Beide Flüsse fallen Jangfam. Zwischen Sundhofen und Andolsbeim ist gestern, wie das Glfäffer Tageblatt‘ meldet, der Damm der Ill gebrochen. Bahn⸗ verkehr zwischen Horburg und Munsenheim ist unterbrochen; in Andolsheim stärzten zwei Häuser ein.
Paris, 3. Februar. Die Seine ist in der vergangenen Nacht plötzlich beträchtlich gestiegen; einige von den 36 . . lagernden Waaren wurden fortgeschwemmt. Nach Meldungen aut den Propinzen sind auch dort jahlreiche Flüsse erheblich angewachsen. Man befürchtet Verheerungen.
Rom, 3. Februar. Die Studenten von Rom verhielten sich beute, nachdem die Universität geschlofsen worden ist, ruhig. Wie W. T. B. meldet, hielten sie eine Versammlung ab, um ihre Solidaritãt mit den bestraften Genossen zu erklären, beschlossen aber, den gesetzlichen Boden nicht zu verlassen und öffentliche Kundgebungen hinfort zu meiden. Der alademische Rath der Universitãät Mace. rata hat beschlossen, die Universität wegen der Solidaritätskund. gebungen für die römischen Studenten zu schließen. In Palermo kam es seitengz der Studenten zu lärmenden Auftritten; der Rektor befahl die Schließung der Universität. An den anderen italienischen Universitäten wurden die Vorträge gehalten und fanden Ordnungs.« störungen nicht statt.
Barcelona, 3. Februar. In einer Parfümeriefabrik in der Sepulvedastraße fand heute früh eine Kessel⸗Expiosion statt. Der Waschinist und zwei Arbeiter wurden getödtet, ein Arbeiter verwundet. Der Unfall ereignete sich, ehe die Fabrikarbeiter ein⸗ getroffen waren.
Bern, 4 Februar. . bat sich, nachdem in der Nacht Frest eingetreten, überall in der schweizerischen Hochebene und in den Alpen das Wetter aufgeklärt. Das Wasser der Flüsse gebt zurück; der Pegelstand des Rheins bei Basel (vgl. Nr. 25 d. Bl) ist seit gestern Abend unverändert.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
36. Vorstellung. Sonder ⸗Abonne⸗
Zum 100. Male: Die Neues Theater.
Direktion: Sigmund Marceelle. Komödie in 4 Akten Sardou. . Lindau. In Scene gesetzt autenburg. Anfang 73 Uhr.
Für die Bühne
Lustspiel in 3 Aufzügen von der Wolf
cene gesetzt Die Grille.
Oper in 2 Akten und einem
Schiffbauerdamm 4 a. / 6. Lautenburg.
Für die deutsche Bühne bearbeitet von
Sonnabend und folgende Tage: Marcelle. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen:
Elly Finger⸗Waileti, Natalie Lechner⸗Baner,
Freitag: Luey Herbert CVampbell.
von Victorien
Birkus Renz. Karlstraße. ¶ Jubiläums- Saison 1896/97.) Freitag, Abends 7 Uhr: Außerordentliche Borstellung. Aufführung der Vodität: Durchschlagender Erfolg! Aus der Mappe eines Riesengebirgs⸗Phantaften. Eine romantisch⸗phantastische Handlung von Direktor Fr. Renz und dem Greßherzoglich hessischen Hof. Ballet⸗
von Sigmund
Erste Beilage
zum Denutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M 30.
Berlin, Donnerstag, den 4. Februar
Berichte von dentschen Fruchtmãrkten.
DSO wolkenlos heiter!) wolkenlos heiter Schnee Schnee
Christiansund Kopenhagen. Stockholm. aparanda. t. Petersbg. Moskau ...
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Cork, Queens ⸗ önn, Cherbourg. K . amburg .. winemünde Neufahrwasser Memel. Münster ... Karlsruhe ..
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. / wolkenlos Breslau ... 3 bedeckt
ö halb bed. h Dunst. Y) Nachts Schnee. 3) Schnee. 9 Nachts nee.
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Uebersicht der Witterung.
Eine Zone mit hohem Luftdruck erstreckt sich von den Shetlandtinseln südostwärts über die Alpen hinaus, das Gebiet nördlicher bis westlicher Luft— n im Osten von demjenigen südlicher und üdöstlicher Winde im Westen scheidend. In Deutschland, wo stellenweise Niederschlag gefallen sst, ist das Wetter kälter und heiter, in den südwestlichen Gebietstheilen herrscht noch Thauwetter, dagegen in Norddeutschland liegt die Temperatur bis zu 9 Grad
unter Null. Deutsche Seewarte.
Theater.
Königliche Schauspiele. Freitag: Opern— haus. 32. Vorstellung. Martha. Romantisch⸗ komische Oper in 4 Akten von Friedrich von Flotow. Text theilweise nach dem Plane des Saint Georges) von Wilhelm Friedrich. Dirigent: Musskdirektor Steinmann. Anfang 73 Uhr.
Prolog. Musik und Dichtung von R. Leoneavallo, deutsch von Ludwig Hartmann. — Phantasien im Bremer Rathskeller. Phantastisches Tanzbild, frei nach Wilhelm Hauff, von Emil Graeb. Musik von Adolf Steinmann. Anfang 76 Uhr.]
Schauspielhaus. 37. Vorstellung. Die Zeisige. Lustspiel in 4 Aufzügen von Heinrich Heinemann. Anfang 797 Uhr.
Neutsches Theater. Freitag: Die versunkene Glocke. Anfang 74 Uhr. (Teja. Fritzchen.
Sonnabend: Moöorituri. Das Cwig⸗Männliche.) Sonntag, Nachmittags 23 Uhr: Die Jüdin von 5 — Abends 75 Uhr: Die versunkene ocke.
Berliner Thenter. Freitag (21. Abonnements⸗ Vorstellung): Zum ersten Male: Mutterrechte. Anfang 77 Uhr.
Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Aschenbrödel. . . ih 1. ; , ,
Sonntag, Nachmittags r: König Heinrich. — Abends 7 Uhr: Mutterrechte. . ö
Lessing Theater. Freitag: Die Wieder⸗ kehr. — Hierauf:
Niobe. ᷣ ] Anfang z . iobe. Eouise Dumont.)
Sonnabend: Zum ersten Male: Das Ordens band. (e Ruban,) Schwank in 3 Aufzügen von Georges Feydeau und M. Degvallisres, deuisch von ö. .
onntag. Nachmittags 3 Uhr (voltsthümliche reise)h: Der Fall Clsmenceau. — e g. Uhr: Das Ordensband.
Residenz · Theater. Direltlon: Sigmund Lauten⸗ burg. Freitag: Letzte Aufführung. Die Frauen ⸗ jäger. (Le Dindon.) Schwank in 3 Atten bon Georges Feydeau, übersetzt und für die deutsche . bearbeitet von Benno Jacobfon. Anfang
r.
Sonnabend: Zum ersten Male: Associ s. Schwank in 3 Akten von Leon Gandillot. von Max Schönau. ,
Schiller Theater. Freitag, Abends 8 Uhr: Der Millionenbauer. Sonnabend, Abends 8 Ubr: Ein Volksfeind.
Thenter des Westens. Kantstraße 13. (Bahn- hof Zoologischer Garten.) Freitag: Der Raub der Sabinerinnen. Anfang 74 Uhr.
Sonnabend: Der Raub der Sabinerinnen.
Sonntag, Vachmittags 3 Uhr: Bei halben Preifen: Die wilde Jagd. — Abends 75 Uhr: Der Raub der Sabinerinnen.
rah rater Unter den Linden. Behrenstr. S6 /57. krtion: Julius Fritzsche. Freitag: Die schöne Helena. Komische Operette in 3 Akten von Meilhac und Halsvp, deutsch von J. Hoppe. Musik von Jacques Offenbach. Dirigent: Herr Kapellmeister Lorolanyi. — Hierauf: Pierrot als Nekrut. Pantemimische Balletscene von Greco Poggiolesi. Musik von M. Dahms. Anfang 73 Ubr.
Sonnabend, den 6. Februar: Dritter großer ,, . chmittags z Uhr: Bei h
onntag, Nachmittags r: Bei halben Preisen:
Der Bettelstudent. ö.
Thalia ˖ Theater (vorm. Adolph Grnst · Theater). Dregdenerstraße 72/73. Direktion: W. Hasemann. Freitag: Fran Lientengnt. Vaudeville in 3 Akten von Paul Ferrier und Antony Marg. Deutsch von Hermann Hirschel. Musik von Gaston Serpette und Victor Roger. Anfang 79 Uhr.
Freitag, Nachmittags 3 Ühr: Triloy.
Sonnabend und folgende Tage: Frau Lieutenant.
Bentral Theater. Alte Jakobstraße 30. Direktion: Richard Schultz. Freitag: Emil Thomas a. G. Eine wilde Sache. Anfang 7 Ubr.
Sonnabend: Zum letzten Male: enefiz für Robert Guthery. Eine wilde Sache.
Konzerte.
Konzerthaus. garl Mender ˖ Konzert. Freitag: Virtuosen⸗Abend.
Saal Bechstein. Freitag, Anfang 7 Uhr:
meister August Siemgz. Komische Scenen ] Gebirgs- episoden! Hechinteressanter Schlitten⸗Korfo auf die steilen Anhöhen! Stauneuerregende Auffahrt eines dahinjagenden Viererzuges, der mit Blitzesschnelle den über vierzig Fuß hohen Berg erreicht. (ECrregt ,, die größte Sensation) Höchster Triumph der heutigen Jirkus⸗ kunst! Naturgetreue Hörnerschlittenfahrt im Riesen⸗ . Im Reiche des Geisterfürsten: Zauberisches
allet.
Sonnabend, Abends 78 Uhr: „Aus der Mappe eines Riesengebirgs⸗Phantaften“.
Sonntag Zwei große Vorstellungen. Nach⸗ mittags 4 Uhr (ermaͤßigte Preise und 1j Kind unter 10 Jahren frei): Lustige Blätter! Finale: Großes elektrisches Ballet. — Aber ds 74 Uhr: Aus der Mappe eines Riesengebirgs⸗Phantasten.
l — — — . — — —— Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Mimi von Stammer mit Hrn. Lieut. Otto von Pflugk⸗Cottewitz (Dresden).
Verehelicht: Hr. Dr. med. August von Eck mit 4 Elise Auerbach (Nassau a. L. — Godesberg
a. Rh.).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Oberförster Kirchner (Oberf. Grünheide). — Hrn. Regierungs Assessor Haase (Elbing). — Eine Tochter: Hrn. Geftüts⸗ Direktor Werner (Rastenburg). — Verw. Fr. Sascha von Decker, geb. Glade (Schloß Bober⸗ stein b. Schildau a. B..
Gestorben: Hr. Amtsrath August Eger (Franken⸗ felde b. Haselberg, Mark). — Hr. Ober ⸗ Amtmann Herrmann Gravenhorst (Klosternaundorf b. Allstedth. Verw. Fr. Oberlehrer Lina Schul, geb. Bychel⸗ berg (Berlin). Mathilde Gräfin von Westarp, geb. Gräfin Pückler (München). — Hr. Oberst 3. D; und Flügel Adjutant Karl von Pentz (Nen. strelig). — Hr. Landgerichts Rath a. D. Rudolf Hirsch (Breslau). .
Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
Druck der , Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sieben Beilagen
II. Quartett · Abend von Marie Soldat · Noeger,
leinschließlich Börsen · Beilage).
Qualitãt
Außerdem wurden am
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Insterburg Prenzlau Stargard . Bromberg. Limburg a. L. Schweinfurt fullendorf raunschweig. Brumath.
2 2 * 2 2 2 22
11,25 12,00 12.30 12, 00 11,80 11,40 12, So 13,68 14,00
1220 13 66
Ge
1255 — 13, 65 13,00 12566 153,60 12,75 3 11,23
16,35 15,85 12,30 153,30 15,50 14,50 13.605 13. 86
892 88
Insterburg . renzlan. .. rankfurt a. O..
Stargard =
8,
Bromberg. derborn. imburg a. L. Schweinfurt. Pfullendorf. Braunschweig . Brumat
1710
1175 1126
13,61 13,50 14,20 12,00 13,40
1210
11,65 11,20
13,61 13,50 14,00 12,00 13,20
— —— K
1
2 32 2 2 62
In sterhurg 12,55 renzlau 12,90 targard .. 1259
. 12 65
Limburg a. SL. .
Schweinfurt 19.35
Pfullendorf 1290
Braunschwe g. 13,590
Brumath. 13,40
d 3 6 2 2 2 2 26
12.90 1756 1256 13. 66 12386
12,90 12,00 12,50 13.59 12,90
13,20 12.16 15.06 1460 13.40 1236 17366 1367 1235 1576 14,25
Insterburg. wenn,, renzlau. ankfurt a. O.. targard. ; Jö Paderborn . Limburg a. L. fullendorf Braunschweig Brumath
12,79 12500 13,00 1400
12,79 11,10 13,90 13,75
1160 12536 1566
gop 12,30 13,25
3.
Roggen.
Hafer.
z e n. 16,47 16,40 16,40 16,50 16,40 18,42 16,50 20, 50 15,30 17,50
16, 47 1633 16 46 16.46 18.35 1830
1700
11,25 12,00 12,30 12, 20 11,90 11,40 1289 13,68 1400
1220 13,80 v st e.
11,25
12,13 11, 80 11,B31 12,80 13, 62
1402 1340
12,33 125687 17375 1125 12546 1340
12,75
12383 17.56 1I 65
13,40 13,00
11,23 15, 85 14, 60 14.56 14.06
13 40
13,17
1320 1200
123 5360 15. 9 11.00 13.46 13 56 17.536 15 52 13, 95 13.76
13,20 11,93
13,00 12,40 12,60 13,83 12, 10
1286 12,40 12,60 12,84 11,94
1456 1400 1440 28.1. 128
Bemerkungen.
3. Februar. Paderborn Zufuhr durch Schneefall beeinträchtigt.
Stolp wegen zu geringer Zufuhr keine Notierungen
Die verkaufte Menge wird auf volle Doppeljentner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitget eilt. Der Durch
schnittsrreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.
Deutscher Reichstag. 166. Sitzung vom 3. Februar 1897, 1 Uhr.
Auf der Tagesordnung steht zunächst die erste Berathung des Entwurfs einer Grundbuchordnung.
Staatssekretär des Reichs⸗Justizamts Dr. Nieberding:
Meine Herren! Die Grundbuchordnung, die heute im Entwurfe vor Ihnen liegt, ist bestimmt, eines der wichtigsten, aber auch eines der schwierigsten Kapitel aus unserem neuen bürgerlichen Recht zur Durchführung bringen zu helfen, nämlich das Immobiliar⸗ sachenrecht. Mehr wie auf anderen Gebieten werden wir auf diesem Gebiete des gemeinsamen Liegenschaftsrechts genöthigt sein, in die bisherigen Formen des Rechtsverkehrs einzugreifen und in die sich anschließenden, auf die Regelung der Eigenthums⸗ und Belastungs⸗ verbältnisse des Grundbesitzes hinzielenden gerichtlichen und sonstigen Verwaltungseinrichtungen. Mehr wie anderswo sind wir also hier zur besonderen Vorsicht genöthigt, und wir haben es uns angelegen sein lassen, den Entwurf, der vor Ihnen liegt, in reiflichster Weise zu prüfen: einerseits, um die für das bürgerliche Recht unentbehrliche Rechtseinheit wirksam zur Ausführung zu bringen, andererseits, um den Einrichtungen der einzelnen Bundesstaaten und den Gewohn⸗ heiten ibrer Bevölkerung nicht mehr Abbruch zu thun, als es durch den Zweck der Rechtseinheit unbedingt geboten ist. Dies ist der Grund, weshalb die gegenwärtige Vorlage erst jetzt, später, als wir es eigent⸗ lich gewünscht hätten, zu Ihrer Berathung gelangt.“
Das Liegenschaftsrecht unseres Bürgerlichen Gesetzbuchs beruht auf dem Grundsatze, daß das Eigenthum und die Belastung der Grundstücke eingetragen werden sollen in öffentliche Bücher. Wir müssen also Bestimmungen haben über die Art, wie diese Bücher an⸗ zulegen sind, und über die Art, wie sie geführt werden müssen. Darüber, wie die Bücher angelegt werden sollen, durch welche Behörden, in welchem Verfahren, auf Grund welcher Unterlagen und unter welchen Kontrolen, hat das Einführungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuch dem Landesrecht die Entscheidung vorbehalten; und es konnte auch wohl nicht anders handeln, weil es sich hier vielfach um sehr ab— weichende partikularrechtliche Einrichtungen und Zustände handelt, die von dem Standpunkt der Reichsgesetzgebung aus sich kaum maßgebend beurthellen lassen. Aber auf der anderen Seite umfaßt das formale Grundbuchrecht auch eine Menge von Gesichtspunkten, die eine ein⸗ beitliche Regelung unbedingt erheischen, wenn nicht das materielle Recht, das wir im Bürgerlichen Gesetzbuch geschaffen, dem wir dort zur
Einheit verholfen haben, in seiner Einheit sich wieder verflüchtigen soll unter der Einwirkung partikularrechtlicher Rechtsnormen formaler Art. Die Frage, wie die Eintragungen in das Grundbuch vor sich gehen sollen, Eintragungen, die ja, wenn sie ihre Bedeutung für ganz Deutsch⸗ land behaupten sollen, auch in ganz Deutschland nach ihrem rechtlichen Werthe müssen geprüft werden können; die Frage, wie die Urkunden über die Eintragungen, also vornehmlich die Hypothekenbriefe, ge⸗ staltet sein sollen, wenn diesen Urkunden, wie dies im Interesse der Rechtssicherheit und im Interesse des Bodenkredits liegt — ihr Verkehr in ganz Deutschland gesichert sein soll; die Frage, welche Rechts- wirkungen sich an die verschiedenen Verfügungen der mit der Be— arbeitung des Grundbuchs betrauten Behörden knüpfen, in welchem Verfahren und von welchen Instanzen die Betheiligten ihre Anträge, ihre Ansprüche auf gewisse Eintragungen und ihre Verwahrungen und Proteste gegen gewisse Eintragungen geltend machen sollen: das sind Gesichtspunkte, in denen wir unbedingt einheitliche Grundsätze für das ganze Reich haben müssen, wenn wir nicht das Gegentheil von dem herbeiführen wollen, was beabsichtigt war, als wir ein ein⸗ heitliches Liegenschaftsrecht für Deutschland schufen. Deshalb hat das Einführungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuch dahin Vorsorge ge⸗ troffen, daß von Reichswegen eine Grundbuchordnung geschaffen werden soll, die gleichzeitig mit dem Bürgerlichen Gesetzbuch in Kraft zu treten hat.
Dieser Forderung des Reichsgesetzes soll die heutige Vorlage genügen. Ihrem Inhalte nach beruht sie auf den Grundsätzen des Preußischen Grundbuchrechts. Das Preußische Grundbuchrecht ist jetzt nahezu 25 Jahre in Geltung; es hat unbestreitbar und unbestritten im Großen und Ganzen einen sehr wohlthätigen Einfluß ausgeübt; seine Grundsätze haben sich in einem großen Theil der Nachbar— staaten Preußens ebenfalls eingeführt. Wir dürfen gegenwärtig sagen, daß dasjenige, was die Grundlage des vorliegenden Entwurfs bildet, nicht nur preußisches, sondern norddeutsches Recht darstellt.
. Wenn der Entwurf in manchen Punkten von dem geltenden Recht Preußens und den verwandten Rechten anderer Bundesstaaten abweicht, so hat das zum theil seinen Grund in den Konsequenzen, die die abweichenden Bestimmungen im Liegenschaftsrecht des Bürger lichen Gesetzbuchs auch nach der formalen Seite nothwendig nach sich ziehen müssen; zum theil beruht es in den Erfahrungen und Er— gebnissen der Rechtsprechung, die bei der Anwendung des bestehenden Rechts gemacht worden sind, und die wir benutzen mußten, um
Irrthümern, Zweifeln und Mißverständnissen den Weg zu verlegen.
1897.
Im übrigen unterscheidet sich der Entwurf von den Grundbuch- ordnungen, die gegenwärtig in Deutschland auf verwandtem Rechts- boden bestehen, vornehmlich dadurch, daß er den Gegenstand nicht erschöpfend regelt, sondern daß er in einer verbälmißmäßig nicht kleinen Anzahl von Punkten noch Ergänzungsgesetze für die Einzel- staaten vorbehält oder doch nothwendig macht. Das ist vielleicht von dem technischen Standpunkt nicht ganz erwünscht; vom politischen Standpunkt können wir nicht anders handeln, wenn wir nicht in unnöthiger Weise in die Verhältnisse der einzelnen Staaten ein—⸗ greifen wollen. Wir haben zu berücksichtigen, daß die bestehenden Elnrichtungen, wie ich schon vorher bemerkt habe, gerade auf diesem Gebiet in den einzelnen Staaten beträchtlich von einander abweichen, daß eine zu sehr und unnöthig durchgreifende Hand auf diesem Gebiet von seiten der Verwaltung und bei der Bevölkerung ganz außer ordentlich schwer empfunden werden würde. Rücksichten der Politik legen uns die Verpflichtung auf, hier schonend und vorsichtig vorzu—⸗ gehen, wenn wir nicht die Gefahr herbeiführen wollen, daß sich mit dem Zeitpunkt, wo das Bürgerliche Gesetzbuch in das Leben ein— treten soll, Verstimmungen und Besorgnisse in der Bevölkerung ver breiten, die das Gegentheil von dem bewirken, was wir wünschen müssen: Vertrauen in das neue Recht.
Meine Herren, von diesem Gesichtspunkt aus bitte ich Sie, vor allem den Entwurf da zu prüfen, wo er nach Ihrer Meinung in ziemlich weitgehender Welse noch Vorbehalte zu Gunsten des Ein⸗ greifens des Landrechts macht. Auf das Sachliche des Entwurfs gehe ich hier nicht ein; der Inhalt ist wesentlich technischer Art, und infolgedessen, wie ich nicht leugnen will, mit einer gewissen Langweilig keit behaftet. Aber, meine Herren, ein gutes formales Grundbuchrecht — das dürfen wir nicht verkennen — ist von weittragender wirth— schaftlicher Bedeutung; es erhöht die Rechtssicherheit des Verkehrs, es vermehrt den Kredit des Grundbesitzes, es kommt also dem Handel und Wandel und andererseits auch dem landwirthschaftlichen Betrieb zu gute. Wir haben uns bemüht, nach beiden Richtungen hin das Beste zu leisten, und ich kann Sie nur bitten, nach beiden Gesichtspunkten auch von Ihrer Seite den Entwurf wohlwollend prüfen zu wollen. (Bravo!)
Abg. Spahn (Zentr.): Meine Freunde tbeilen den Stand⸗ punkt * Staatssekretärs vollkommen, daß nur das Nothwendigste reichsgesetzlich geordnet werden muß, während die Einzelheiten den Einzelstaaten überlassea bleiben. Trotz des Einverständnisses mit der Vorlage können wir aber dieselbe nicht im Plenum berathen, sondern beantragen, die Vorlage der Kommission zu überweisen, welche mit der Vorlage über die Zwangsversteigerung beschäftigt ist. Die Ein heitlichkeit muß jedenfalls so gestaltet sein, daß die Auszüge aus den Grundbüchern uͤberall verständlich sind, damit der Norddeutsche ver- steht, was in den süddeutschen Grundbüchern eingetragen ist. Die Haftung des Staats für den entstehenden Schaden ist nicht aus-
edehnt genug, wenn sie sich auf Fahrlässigkeit und Absichtlichkeit kerh unt Es muß die allgemeine Haftpflicht eintreten; der Staat muß auch eintreten für Versehen der unzurechnungsfähigen Beamten. Redner verbreitet sich dann über einige Einzelheiten des Verfahrens.
Abg. Himburg (d. kons.): Meine Freunde sind damit ein verstanden, daß die Vorlage sich an die preußische Gesetzgebung angeschlossen hat, sie wünschen nur eine Verbesserung bezüglich der Einsichtnahme der Grundbücher, die möglichst erleichtert werden soll. Wir beantragen ebenfalls die Ueberweisung der Vorlage an die Kom— mission, welche sich mit der Zwangsversteigerung beschäftigt.
Abg. Kauffmann fr. Volkep.) schließt sich diesem Antrage an. Die Vorlage sei nicht als eine vollständige Grundbuchordnung 1 betrachten, sondern * gebe nur allgemeine Regeln für den Verkehr mit den Grundbüchern, über Eintragung, Löschung ꝛc. Die Ein— richtung des Grundbuchs selbst sei aber den Einzelstaaten überlassen. Das Ideal wäre ja eine vollständig einheitliche Regelung der Grund bücher, aber dadurch würden die Volkggewohnbeiten allzu stark be⸗ einträchtigt; an lokalen Einrichtungen haͤnge das Volk mit großer Hartnäckigkeit, es bestehe zum Beispiel in Berlin noch ein besonderes Grundbuch für die Hasenhaide und für die Weinberge. Der Verkehr mit den Grundbüchern müsse einheitlich geregelt werden. Ein wich- tiger Punkt sei die Einsichtnahme in die Grundbücher; jetzt werde sie nur dem gestattet, der ein Rechtsinterese an dem Grundstück nach⸗ weise. Der 10 müsse erweitert werden, damit die Einsichtnahme jedem Interessenten gestattet werde. Daß der Staat die Haftpflicht übernehme und dem Beamten gegenüber nur den Regreß behalte, während der Staat bisher nur subsidiär verpflichtet gewesen, sei ein Fortschritt. Redner legt es den Landes Justizbehörden ans Herz, bei der Auswahl der Grundbuchrichter namentlich zum Zeitpunkt der Einführung dieses neuen Gesetzes sehr vorsichtig zu sein. -.
Abg. Dr. Pieschel (nl): Im Auftrage meiner politischen . habe ich zu erklären, daß wir dem Gesetzentwurf. durchaus shmpathisch gegenüberstehen, daß wir zwar Bedenken in Einzelheiten haben, aber hoffen, daß diese in der Kommission werden erledigt werden können, und daß wir uns dem Antrage auf Ueberweisung der Vorlage an die erwähnte Zwangsvollstreckungskommission anschließen. Wir begrüßen die Vorlage, weil sie sich innerhalb der Grenzen bält, die auch bel der Preußischen Grundbuchordnung festgehalten worden sind, weil sie die Prinzipien der Publizität, Spezialität und Legalität beachtet. Das Prinzip der Publizität ist nicht nur überall voll auf⸗ recht erhalten, sondern auch in zwei Punkten wesentlich erweitert. Der Entwurf erleichtert die Einsicht in das Grundbuch insofern, als er nur verlangt, daß der Antragsteller sein rechtliches Interesse dem Grundbuchamt darlegt. Daß aber derjenige, der ein derartiges Interesse hat, auch eine Abschrift verlangen kann, scheint mir zu weit zu geben; es kann damit auch ein Mißbrauch getrieben werden, indessen wird sich ein Weg figden lassen, um dieses Bedenken zu beseitigen. Es waͤre mir am liebsten, wenn es in irgend einer Weise ermöglicht werden könnte, Grundbuchamt und Kataster zu verbinden. Allerdings verkenne ich die großen Schwierigkeiten einer solchen Vereinigung nicht. Ein neuer Grundsatz wird durch dieses Gesetz insofern ein- geführt, als die Berechtigung an einem Grundstück nicht bloß ein · getragen wird bei dem liegenden Grundstück, sondern auch bei dem. jenigen Grundstück, zu welchem die Berechtigung gebört. Das trägt sehr zur Spezialität bei. Ein Vorzug ist es auch, daß der Gesetz« entwurf wesentliche Erleichterungen der Eintragungen feststellt und damit eine Reihe von Prozessen vermeidet. Der Gesetzentwunf bewegt sich auf derselben Linie, wie das Bürgerliche Gesetzbuch. Er wird die Einheitlichkeit des Gerichtsversahrens auch auf diesem Gebiete durchführen, und deshalb werden wir für die Vorlage stimmen.
Abg. Dr. von Buchka C. kons.) spricht als Vertreter eines Einzelstaats, in dem die Verhältnisse anders lägen als in Preußen. Wenn die verbündeten Regierungen auch nach Möglichkeit die be— sonderen Verhältnisse der GKinzelstaaten geschont bätten, so würde doch die Aenderung manche r. , . berorbringen. Redner geht dann im einzelnen auf die mecklenburgischen Verhältnisse ein.