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191 Uhr verließen Ihre Majestãten und die Höchsten Herr⸗ r feinen Forigang nahm und gegen 2 Uhr sein Ende erreichte.
Der Bun desrath versammelte sich heute zu einer . Vorher beriethen die Ausschüsse für Handel und Verkehr, für Justizwesen und für Elsaß⸗Lothringen.
Der im Reichs⸗Eilenbahnamt aufgestellten Nachweisung uber die in den Monaten Oktober bis Dezember 1896 auf den 1 deutschen Eisenbahnen (ausschließlich der nerischen) bei den fahrplanmäßigen Zügen mit Per⸗ sonenbeförderung vorgekommenen Verspätungen ist Folgendes zu entnehmen: Anzahl der in Vergleich gezogenen Bahn⸗
k 42 deren Gesammtlänge Ende Dezember 1896 39 149 km, davon zweigleisig J
Befördert wurden Schnellzüge 74722 Personenzüge SslI8 244 gemischte Züge 328 479
Geleistet wurden
ö auf 1 Rm im Tages⸗ . , . itt im Vierteljahrs⸗
mn , durchschnitt
Zugkilometer 50 219 3144 545 882 1283 Von den fahrplanmäßigen Zügen mit Personenbeförderung haben sich verspäͤtet:
im Ganzen
ᷓ gegen im das Gamen Vorjahr 11468 —1750 6961 — 649
1507 —1101
e und zwar durch Abwarten verspäteter Anschlußzüge . bei den verspäteten Zügen J
Von den Verspätungen der letzteren Art entfallen auf:
1 Million Zugkilometer 980 — 27 Anzahl der versäumten Anschlüssse 7 562 — 326
Nach der Anzahl der auf 1 Million Zugkilometer entfallen⸗ den Verspätungen nehmen die Königlichen Eisenbahn⸗ Direktionen in Danzig, in Königsberg i. Pr. und in Essen a. d. Ruhr die ungünstigsten Stellen ein.
Wird nach der Anzahl der auf 1 Million Zugkilometer entfallenden Anschlußversäumnisse geordnet, so treten die Königlichen Eisenbahn⸗Direktionen in Essen, in Elberfeld und in Frankfurt a. M. an die ungünstigsten Stellen.
Laut telegraphischer Meldung an das Ober⸗Kommando der Marine ist S. M. S. „Stein“, Kommandant Kapitän zur See von Ahlefeld, gestern in Maddalena (Sardinien) angekommen und beabsichtigt, am 19. Februar nach Carta⸗ gena in See zu gehen.
Breslau, 18. Februar. Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich traf gestern Nachmittag von Kiel auf dem Oberschlesischen Bahnhofe hierselbst ein, wo Seine Hoheit der Erbprinz und Ihre Königliche Hoheit die Erbprinzessin von Sachsen⸗Meiningen, sowie der zum Ehrendienst bei Seiner Königlichen Hoheit kommandierte Major von Graevenit vom Grenadier-Regiment Nr. 11 und der Kommandeur dieses Regiments, Oberst von Porem bsky mit dem Regiments⸗-Adjutanten Lieutenant von Struensee zum Empfange anwesend waren. Nach kurzer Be— grüßung begab sich der Prinz Heinrich mit dem Erbprinz— lichen Paare nach dem General-Kommando, wo eine Frühstücks— tafel zu zwölf Gedecken stattfand.
Baden.
Die über das Befinden Ihrer Königlichen Hoheit der Kronprinzessin von Schweden und Norwegen in Karlsruhe eingetroffenen Nachrichten sind, wie die, Karlsr. Itg.“ meldet, in den letzten Wochen sehr befriedigend gewesen. Wäbh⸗ rend des ersten Theils des Aufenthaltes in Rom war das Wetter ungünstig, sodaß die Kronprinzessin nicht soviel in freier Luft sich ergehen konnte, als es für ihr Befinden er— wünscht gewesen wäre. Nachdem aber seit etwa drei Wochen anhaltend schönes Frühlings wetter eingetreten ist, wirkt dasselbe sehr günstig auf die Gesundheit Ihrer Königlichen Hoheit.
Sachsen⸗Meiningen. Der Landtag genehmigte am 15. d. M. den Gesammt— Etat für die naͤchste Finanzperiode mit allen gegen eine (sozialdemokratische) Stimme.
Samburg.
Die Bürgerschaft genehmigte in ihrer gestrigen Sitzung den zwischen Preußen und Hamburg abgeschlossenen Staatsvertrag, betreffend die Regelung verschiedener Ver⸗ hältnisse der Elbe.
Elsasßz⸗Lothringen.
Der Landes-Ausschuß genehmigte im weiteren Verlauf seiner vorgestrigen Sitzung noch den Etat der Zölle, in⸗ direkten Steuern und Verkehrssteuern und irat sodann in die erste Berathung des Entwurfs, betreffend die Erhebung von Abgaben behufs Deckung der Ausgaben der Handelskammern, ein. Nachdem der Unter⸗-Staatesekretär von Schraut den Entwurf begründet hatte, wurde die Vorlage nach kurzer Debatte, in welcher sich die Abgg. Dr. Höffel und Winterer egen, der Abg. Köchlin für die Vorlage aussprachen, auf 2 des Abg. Dr. Gunzert an die 4. Kommission ver⸗ wiesen.
Oenterreich Ungarn.
Der deutsche Botschafter in Wien Graf zu Eulenburg ist, wie W. T. B. meldet, an einem ichn Anfall von Influenza erkrankt.
Den heutigen Wiener Blättern zufolge ist der Kontre⸗ Admiral Hinke zum Kammandanten des zu versiärkenden ͤsterreichisch ungarischen Geschwaders vor Kreta bestimmt.
Großbritannien und Irland.
Dem britischen Kolonial amt war, dem W. T. B.“ zu⸗ folge, gestern noch keine Mittheilung darüber zugegangen, daß die Südafrikanische Republik ihren Entfchädi⸗ gungsanspruch wegen des Jameson'schen Einfalls nunmehr erhoben habe. (Siehe die gestrige Nr. d. BÜ.)
Frauktkreich.
Der Kreuzer Eclaireur“, welcher gestern von Brest nach Indochina abgehen sollte, hat, wie W. T. B. erfährt, den Befehl erhalten, sich fuͤr die Fahrt nach der Levante bereit zu halten. Starke Detachements Marine Mannschaften für das Mittelmeer-Geschwader find von Brest nach Toulon abgeschickt worden.
Tũůrtkei. Die gestrige Ramasganfahrt des Sultans nach Stamvul erfolgte auf dem Wasserwege und verlief ohne jeden Zwischenfall. Das Wiener Telegraphen⸗Korresp. Bureau“ be⸗ richtet aus Konstantinopel, daß daselbst jetzt täglich Kon— ferenzen der Botschafter stattfänden. Die Heim⸗ kehr der Militär-Attachss von Kreta stehe unmittelbar bevor. — Der neue Militär⸗Kommandant von Kreta Saad⸗ Eddin Pascha sei gestern mit drei Bataillonen nach Kreta e, Photiades Bey, früher Fürst von Samos, solle als General-Gouverneur für Kreta in Aussicht genommen sein. — Das Archid der Kommission zur Reorganisation der Gendarmerie in Kreta ist verbrannt
Die von dem Ministerrath beschlossene Mobil machungs— ordre umfaßt alle 64 Redif-⸗Bataillone, ferner beide Grenz⸗ linien-Divisionen Nr. 6 und 17 des III. Korps, zusammen insgesammt 9838 Bataillone mit rund 80 000 Mann. Der Marschall Edhem Pascha, welcher im vorigen Jahre bei Zeitun kommandierte, ist zum Ober⸗ Kommandanten und
berst Seysullah, bisher Militär-Attachs in Athen, zum Ckef des Generalstabes ernannt. Der Diyvisions-General Omer Neschad übernimmt das unmittelbare Grenzkommando in Elassong. Dem „Reuter 'schen Bureau“ zufolge sind Befehle für die Ausrüstung von zwei Geschwaderg erlassen worden, von denen das erste binnen fünf Tagen nach Kreta abgehen soll. r
Aus Kanea meldet die „Agence Havas“: der italienische Admiral Canevaro habe dem griechischen Konsul die Mittheilung zugehen lassen, die Mächte hätten beschlossen, die vier Bunkte Kanea, Reihymon, Kandia und Sitia zu besetzen und keinerlei Aktion gegen diese Punkte zu gestatten. Die griechische Armee müsse auch an anderen Punkten von einer Aktion alksehen. Der griechische Konsul in Kaneg werde von einer gemischten Truppenabtheilung bewacht. Die türkischen Truppen fuhrten um Kanea herum Befestigungen auf. Der griechische Konsul in Kanea hat den übrigen Konsuln und den Geschwader-Chefs die Proklamation des Obersten Vassos übermittelt. Das griechische Operations⸗ Korps verharrt einige Stunden vor Kanea in unthätiger
altung. Nach einer Meldung der „Daily News“ soll die Zahl der in dem griechischen Lager von Platanias befindlichen Aufständischen schon 60) betragen. In einigen Tagen werde sich ihre Zahl auf 20 0900 belaufen.
Gestern früh bei dem kretischen Comité in Athen eingetroffene Nachrichten besagen, daß auf Kreta vollständige Ruhe herrsche. — Privat⸗Nachrichten zufolge hätten die christ⸗ lichen Bewohner des Distrikts Rethymon die Loslösung Kretas von der Türkei und die Vereinigung mit Griechenland proklamiert. Die Christen hielten die Stadt Rethymon eingeschlossen.
Griechenland.
Der Minister des Aeußern Skuses hat, wie die „Agence Havas“ berichtet, die Vorstellungen der Gesandten Frankreichs, Rußlands und Italiens dahin beant— wortet, daß die griechische Regierung es Ablehne, die Torpedoboots⸗Flottille zurückzuberufen; die derselben ertheilten Befehle würden aufrechterhalten werden.
Der Oberst⸗Lieutenant Dimbritio ist zum Chef des Stabes
des Expeditionskorps unter Oberst Vassos ernannt worden.
Mehrere Offiziere sind nach Kreta gesandt worden, um Freiwilligen⸗ Kompagnien zu bilden. Ein Bataillon hat den Befehl erhalten, sich zur Einschiffung nach Kreta bereit zu halten. Dem Prinzen Nikolaus wurden bei seiner Abreise nach Larissa lebhafte Kundgebungen dargebracht.
In der Deputirtenkammer beantragte gestern der Deputirte Ralli, die Einbringung eines Gesetzentwurfs, be— treffend die Organisation Kretas, zu beschleunigen. Die Kammer vertagte die Diskussion hierüber.
Amerika.
Wie dem ‚W. T. B.“ aus Washington berichtet wird, hat der Senat mit 34 gegen 31 Stimmen den Bericht des Konferenz-Comités beider Häuser angenommen, welcher die Einwanderungs-⸗-Bill dahin abändert, daß von den Ein⸗ wanderern verlangt wird, die englische oder irgend eine andere Sprache lesen oder schreiben zu können, anstatt, wie es das Repräsentantenhaus angenommen hatte, die englische oder die Sprache ihres Geburts—⸗ landes. Die Bill in der veränderten Form beugt auch der Möglichkeit einer Trennung des Mannes von der Frau vor und behält den Zusatzantrag bei, welcher sich gegen die Beschäftigung fremder Arbeiter in Staats-Werkstätten und gegen die Beschäftigung Fremder ausspricht, die regelmäßig nach den Vereinigten Staaten kämen, um als Handwerker oder Handarbeiter Beschäftigung zu suchen, mit der Absicht, nach ihrem Heimathslande wieder zurückzukehren. Die Bill wird nunmehr dem Präsidenten vorgelegt werden.
Die „Times“ meldet aus Montevideo vom 15. Februar: Die neuen Kammern wurden heute eröffnei. Der Präsident erklärte in seiner Botschaft, daß die Regierung den inneren und äußeren Schuldendienst aufrecht erhalten werde Die finanzielle Lage des Staats sei ein wenig gedrückt, doch hoffe die Regierung über die Schwierigkeiten hinwegzukommen. Wie es in der Meldung
des Blattes weiter heißt, werde der Ausbruch einer Revolu jeden ugenblick erwartet doch . wer, ne,
A die Regierung im stande sei, dieselbe rasch zu unterdrücken
Parlamentarische Nachrichten.
Die Berichte über die gestrigen Sitzunge Reichstages und des 11 . 5 2 Ersten Beilage.
— In der heutigen (179) Sitzung des Reichstage welcher der Staatsekretär des Innern, Staats⸗Minise⸗ Lr; von Boetticher und der Siaatssekretär des Reiche Schatzamts Dr. Graf von Posadowsky beiwohnten, stand zunächst auf der , die zweite Berathung des Gesetzentwurfs, betr. die Kündigung und Um wand lung der vierprozentigen Reichs-Anleihen. .
Den Sz 10, welcher bestimmt, daß die umgewandelten Reichs⸗Anleihen vor dem 1. April 1905 nichi gekündigt werden sellen, beantragte der Abg. Richter (fr. Volkep) z sireichen oder die Schutzfrist nur bis 1903 auszudehnen.
Der Antrag wurde nach längerer Debatte, an welcher sich außer dem Antragsteller der Staatssekretär des Reichs Scha amts Dr. Graf von Posadowsky sowie die Abgg. Fritzen (entr . Dr. von Marquardsen (ul), Freihnr von Stumm (Rp) und von Staudy (d. kons.) betheiligten, abgelehnt und die Vorlage unverändert nach den Vorschlägen der Regierungen angenommen.
Bei Schluß des Blattes gelangte die In terpel lation des Abg. Dr. von Levetzow (8. kons.), betreffend die Organisaton des Handwerks, zur Verlesung.
— Das Herren haus setzte in der heutigen (¶ 1) Sitzung. in welcher der Minister der geistlichen, Unterrichts⸗ und Me dizinal⸗Angelegendeiten D. Dr. Bosse zugegen war, die Speꝛialberathung des Lehrerbesoldungsgesetzes fort.
S ö bestimmt, daß die Alterszulagen nach siebenjähriger Dienstzeit im öffentlichen Schuldienst zu beginnen haben, und daß neun Zulagen in Zeiträumen von drei zu drei Jahren gewährt werden. S 6 siellt die Höhe der Alierszulagen fejt. Beide Paragraphen werden ohne Debatte angenommen. Nach S] steht ein rechtlicher Anspruch auf Neugewährung einer Alierszulage den Lehrern uns Lehrerinnen nicht zu; die Versagung ist aber nur bei unbefriedigender Dienst= führung zulässig. Die Versagung bedarf der Ge—⸗ nehmigung der Bezirksregierung, in Berlin des Provdinzial⸗ Schulkollegiums. Das Abgeordnetenhaus hatte auf Antrag des Abg. Rickert die Bestimmung hinzugefügt, daß im Falle der Versagung dem Lehrer oder der Lehrerin über die Gründe ein schriftlicher Bescheis ertheilt werden soll. Die Kommission hat diese Bestimmung wieder gestrichen.
Auf. eine. Anfrage des Ober. Bürgermeisters Bender erklär Ministerial⸗Direktor Dr. Cuegler, daß über die Bersagung der Alterszulagen lediglich die Schulaufsichtsbebörde zu bestimmen bat und der Gemeinde eine Einflußnahme hierauf nicht zustebt.
Over⸗Bürgermeister Bender: Danach ware die Versagung der
Alterswmilazen eine reine Dis iplinarmaßregel, was sie nicht sein jol. Daß die Aufsichtsbebörde dieses Recht ür sich in Anspruch nimm, halte ich nach wie vor für unzulässig; es widerspricht auch den übrigen Bestimmungen des Gesetzes. Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenbeiten Dr. Bosse: liegt uns ferner, als die Rechte der Gemeinde auf Anste lung der Lehrer irgendwie zu keschränken. Die Initiative der Anstellunge⸗ behörden joll durch die einmalige Versagung einer Alterszulage in keiner Weise beeinträchtigt werden.
. wird angenommen, ebenso S 9 ohne Debatte. .
Die S§ 10 und 11 handeln von der Berechnung der Dienstzeit bei Gewährung des vollen Grundgehalts, der Alterszulagen und der Miethsentschädigung, sowie von der Berechnung der Dienstzeit an Privatschulen.
Freiberr von Maltzan wendet sich gegen die Bestimmung, daß als öffentlicher Schuldienst nur die Vienstzeit an solchen Anstalten angerecnet werden soll, welche vertraasmäßig Die Vorbereitung von Zöglingen für die staatlichen Lehrerbildungs. anstalten übernommen haben. Dieje Beschränkung würde das Bugenbagen⸗Stin in Ducherow erheblich schädigen, velches diese Vorbereitung thatfächlich pflege, aber nicht vertrags mäßig. In der Kommission habe der Kultus, Minister eine entgegenkommende Erklärung abgegeben. Redner bittet den Minister, diese Ertlärunz im Plenum zu wiererholen.
Minister der geistlichen 23. Angelegenbeiten Dr. Bosse: Daz Stift bat selbständige Rechttrersénlicktit; es bat auch mit der Präparandenausbildung dem Staat sebr gute Dienste erwiesen. Das bisherige Abkommen soll weiter bestehen; das Wort „vertrage: mäßig“ bat in dieser Beziehung keine einschräniende Bedeutung.
Ober · Bũrgermeister Becker erklärt, daß nach seiner Auffa ssurg die beiden Paragravben für diej nigen Gemeinden, welchen eine Mit wirkung bei der Anstellung der Lebrer nicht zufteht, nicht aagebracht seien. Er werde gegen dieselben stimmen.
Ss 10 und 11 werden aufrechterhalten. Ohne Debatte
werden die 88 12 — 21 angenommen; ebenso wird 8 2, die Umzugskosten betreffend, entgegen dem Antrage des Ober- Bürgei meisters Becker auf Streichung, mit großer Mehrheit genehmigt. ö 24 soll die hinterbliebene Familie eines der⸗ storbenen Lehrers nach Ablauf des Sterbemonats noch 3. Monate in der Dienstwohnung belassen werden; im übrigen sollen 30 Tage Frist zur Räumung ge⸗ währt werden. In jedem Falle muß auf Erforderniß der Schulaufsichtsbehörde dem neuen Lehrer oder dem mit der Verwaltung der Stelle Beauftragten in der Dienstwohnung ein Unterkommen gewährt werden. . .
Ein Antrag des Ober⸗Bürgermeisters Becker, tat Schulaufsichts behörde“ zu setzen „Orteschulbehörde“, wund vom Minister der geistlichen c. Angelegenheiten Dr. Bosse bekämpft und vom Hause abgelehnt; 5 24 wird angenommen.
Nach 5 AN in der unverändert gebliebenen Fassung des Abgeordnetenhauses soll denjenigen Gemeinden, die nach den Bestimmungen des Gesetzes geringere Zuschüsse erbalten, als ihnen nach den Gesetzen von 1888 und 1889 zustehen, der Ausfall soweit ersetzi werden, als er den Betrag don 2 00 Ses Veranlagungssolls der Gemeindeeinkommenstene; übersteigt. Ein Antrag Becker will den gesammten Ausfa in der Höhe des Betrages, der sich am 1. April 187 ergiebt, durch Gewährung eines festen, dauernden Zuschusses aus der Staatskasse ersetzt wissen. .
Dber. Bütgermneister Becker spricht die Ansicht ans, daß es r Staatste ierung mit den 2Yο garnicht so recht ernst gewesen a wen man diese wunderbaren, vrinzipienlosen Beflimmungen ablebne und seinen Antrag annebme, so trtffe man un. gefabr die wirklicke Meinung der Regierung. Sein Antre⸗ fei der Aatrag Saitler, den der Finanz- Minister im anderen S* austrudlich far fulässig erklärt babe. Mit cinem entsprechenden Be=
6 Nicht?
würde das Hauz den Städten wenigftens in einem Punkt ent , und auch konservativer verjahren als mit der Genebmigung . Beschlaffe des andern Hauseg. Die Stärte seien kei der Kommunal- orm keineswegs besonders günstig gefahren; in allen Städten
sten die Einwobner jetzt mehr als vorher. Die Ueberweisung
er Grund · und Gebäãudesteuer sei doch nicht nur den Stãdten, sondern auch dem rlatten Lande zu gute gekommen, welches 285 Mill ionen erkalten babe. Durch die fortgesetzte Auflegung nener Lasten werde die Zukunft der Städte geradezu in Frage gestellt. Das Ver ⸗ halten der Regierung sei auch nicht konsequent. Die Zuschläge zur Staatgeinkommenftener sollten möglichst niedrig gebalten werden; mndererseits mwinge die Regierung die Städte zu immer neuen Aus- gaben. die dech unmöglich auf die Realsteuern gelegt werden könnten. Gebeimer Ober · Finanz. Rath Dr. Ger mar bestreitet, daß es der Regierung mit dem Vorschlage der 270 nicht ernst gewesen sei. Sie kae geglaubt, den Stäzpten damit gan; erbeblich entgegenzukommen. Tie gesetzlichen Staats beiträge bätten anderweit geregelt werden wüssen, und dabei babe man sich an die Verfassung balten müssen. welche die Prüfung der Leistungafãbigkeit und Bedürftigkeit vorschreibe.
(Schluß des Blattes.)
— Dem Hause der Abgeordneten ist der vom Herrenbause genebmigte Gammurf eines Gesetzes. betreffend die Recht verhält ˖ niffe der Auktionateren im Geltungsbereich der Ver⸗ teigerungsordnung für Ostfriesland und Harlingerland rem 16. Dejember 1834, zugegangen.
Rr. 7 der Versffentlichüungen des Kailerlichen Ge⸗ fund deitsamts“ vom 17. Februar bat folgenden Inbalt: Mediz. fiatift. Mittheil. a. d. Kaijerlichen Gesundheitsamte, Bd. 4 Heft 1. Ankündigung. Sesundbeitsftand und Gang der Volkskrankheiten. — Zeitweilige Wahr ecgeln gegen Pest. — Geburten und Sterbefälle in München, 1895. — Thätigkeit des Gesundbeitsratbs fär das Seine⸗ Tervartement. 1885. — Medizinalstatistische Mittbeilungen aus Kopen bagen, 1895. — Gesetzgebung u. s. w. (Schweiz. Kanton Basel Stadt.) Kanalisation. — , Maßregeln gegen Tbierseuchen. Peeuß. Reg. Bezirke Gumbinnen, Liegnißz. Oppeln, Bavern, Elia ỹ Veothringen, Desterreich, Sroßbritannien, Schweden, Sũdafrikanische Re⸗ rablik, Kapland.) — Verhandlungen von gesetzzebenden Kötrverschaften, Vereinen, Kongressen u j. w. (Deutsches Reich.) 2. Berathung des Fiets des Kaiserlicken Gesundbeitsamtz. — Maul- und Klauenserche. Schluß) — Besckläßse des Deutschen Landwirthschaftsratbs. — FPrenßen) Staatebausbalts - Etat für 1897/38. — Vermischtes. brrßen ) Schlesischer Bädertgg, 1898. — (Oldenkurg) Farben- biindbeit bei Seeleuten. — (Oesterreich) Krankenbänser, 18985. — Rutland) Leyra. — (Makao. Pest, 1835. — (Kolumbien) Sera. — Wochentabelle über die Sterbefälle in deuts ben Orten mit 40 0900 und mebr Einwobnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen in Krankenbäusern dernscher Großftädte. — Desgl. in deutschen Stadt ⸗ und Landbeirken. — Witterung.
Arbeiterbewegung.
In Barmen fand, wie der Rbein.⸗Westf. Ztg. geschrieben wird, am Dienstag eine Versammlung der Barmer Tischlergebilfen statt, in welcher die Lobnkommission Bericht über den Miß⸗ erfolg ibrer Verbandlungen mit den Arkeitgebern er⸗ stattete. Nach eingehender Debatte wurde endlich folgende Resolution angenommen: Die Schreinerversammlung schlicßt sich den Vorschlägen der Lobnkommission wegen Einreichung der Kündigung und Peoklamierung des Ausstandes an. Die Kündigung soll am nächten Sonnabend erfolgen, sodaß der Ausstand 14 Tage später, am b. Mäãcj, beginnt. Den Tischlermeiftern sollen folgende Forderungen noch einmal unterbreitet werden: I) 3 stũndige Arbeitszeit unter Beibebaltung des jetzt üblichen Tagelobns reip. 1000 Zuschlag für alle Stunden. und Accordlõbne. ) 2500 3Zuschlag für alle Ueberftunden, sowie Sonntags. und Feiertaagarbeit. 3) TZohnzahluang wöchentlich und zwar Freitags. Bei Umzügen darf für die Stunde nicht unter 60 3 bezahlt werden. Wenn ein Meister gewillt ist, diese Forderungen in seinem Geschäft in Kraft treten zu laffen, so bat er dies durch Namensunterschrift zu er⸗ kennen zu geben und der Lobrkommission mitzutbeilen, welche die Zurücknahme der Kündigung veranlassen wird. — Wie ein anwesender Schreiner aus Elberfeld mittheilte, beabsichtigt man auch dort in den Ausstand einzutreten. (Vgl. Nr. 33 d. Bl.)
Anus Riesa wird dem Vorwärts“ über die Lohnbewegung der Steinarbeiter berichtet: Zwischen Meistern und Gesellen war ein Tarif vereinbart, der am J. April d. J. abläuft. Die Gesellen batten nun einen etwas erhöhten Tarif ausgearbeitet, über den es am 5. Februar zu mündlicher Verhandlung kam. Die Meifter lebnten aber nicht nur jedes Jugeständniß ab, sondern versuchten auch nech Kürzungen des alten Tarijs. Die Gesellen dagegen beharrten auf ihren Forderungen. Alle weiteren Einigungsversuche scheiterten, und bereits am 6. Februar wurden sämmtliche Arbeiter entlassen, ob⸗ gleich der alte Tarif noch in Kraft ist.
Hier in Berlin ftehbt, einer Mittheilung der Berliner Volksztg.“ kefolge, eine Lobnbewegung der Korbmacher bevor, welche auf Ver⸗ kärzung der Arbeitsseit und Erhöbung des Lehntarifs abzielt. — In der Goldleistenkabrik von Herning u. Co. haben nach dem rn. sechs Versilberer die Arbeit wegen Lobnstreites nieder gelegt.
Kunft und Wissenschaft.
Mit dem so0eben erschienenen vierten Hefte ist der Jahr⸗ gang 1896 des Jahrbuches des Kaiserlichen Archäolo⸗ gischen Instituts abgeschlossen. Im Beiblatt, dem An⸗ zeiger, bringt das Heft Tie Mittheilung, daß Ihre Majestät die Kaiserin und Königin Friedrich zum Ehrenmitgliede des Inslituts gewählt worden ist und die Gnade gehabt hat, die
ahl anzunehmen. Außerdem sind Herr G. Calderini in Nom zum ordent— lichen, Herr A. Stergoglidis in Vathy auf Samos zum korre— dondierenden Mitgliede ernannt. ⸗
Das Heft berichtet ferner über den Kursus für deutsche Gymnafiallehrer, welchen das römische Sekretariat des In⸗ tituts auch im vorigen Jahre im Oktober⸗November veranstaltet hat, und über die feierlichen Sitzungen, welche zur Eröffnung des Winter⸗Semesters beim Institute in Rem und Athen im Anschlusse an den Geburtstag Winckelmann's im Dezember v. X. stattgefunden haben. In Rom gedachte der Vorsitzende es Hinganges eines Wohlthaters des Instituts, des Herrn Fer⸗ dinand von Platner, dessen werthvolle Schenkung einer Samm⸗ lung von Stadt- und Provinzialgeschichten Italiens die römische Mstitutsbibiiothet bereichert hat Sodann trugen vor Herr Mau über die sogenannte Kurie in Pompeji, Herr Lumbroso üder das weibliche Modell in der antiken Kunst, Herr Petersen der Erklärungen des Monuments von Adamklissi in der Dobrudscha. In Athen, wo der Vorsitzende im Nachrufe be⸗ sonders der hingeschiedenen Mitglieder Ernst Curtius und sarl Humann gedachte, trug der Direktor der englischen archäclogischen Schule in Athen, Herr C. H. Smith, über eine lar lic in Patras gefundene Kopie der Athena Parthenos des Phidias und Herr Wolters über Herrn Hiller von Gärtringen's
usgrabungen auf Thera vor.
tief ergreifenden Gemüthsauedrucks
Endlich giebt das Heft davon Nachricht, daß im Anschluß an das am B. April d. J. zu . fũnfzigjãhrige Jubilãum der le archãologischen Schule in Athen dorthin von den Vo der verschiedenen auswärtigen Institute und griechis Vertretern zu einer internationalen
Archãologen⸗Versammlung Einladungen ergangen sind.
Das große Werk über die Marcus säule auf Piazza Colonna in Rom ist im Bruckmann schen Verlage er⸗ schienen. Nachdem bereits ein Exemplar Seiner — dem Kaiser und eines Seiner Königlichen Hoheit dem Groß⸗ herzoge von Baden überreicht worden war, hat Seine Majestät der König von Jtalien von dem einen der Herausgeber, Herrn Professor Dr. Petersen, Erstem Sekretar des Kaiserlichen Archãologischen Instituts, persönlich ein Exemplar entgegen⸗ zunehmen geruht.
t Michael Mun kacsy's großes Gemälde Eece homo-, das den Abschluß einer Reibe kolossaler Passions darstellungen bildet, ist zur Zeit in dem Uhrsaal der Königlichen Akademie ausgestellt: Auf dem Altan des Gerichts banses steht der gefesselte Chbriftus mit der Dornenkrone neben dem Landrfleger Pontius Pilatus, der zu den auf⸗ geregten Volksmassen die Worte spricht: Sebet, welch ein Mensch!“ Die größere linke Hälfte des Breitbildes füllt in wildem Durch einander die tobende Menge der Juden, die ungestũm den Tod Jesu verlangen. Die zahlreichen Gestalten des Riesen⸗ bildes sind sorgsam durchgeführt, geschickt gestellt und durch leiden⸗ schaftliche Geberden charakterisiert: so sorgsam und geschickt, daß man die Hand eines kundigen Regisseurs aus dieser tbeatraliichen Scene berauszufüblen meint. Für das Feblen echter Leidenschaft, vermag diese vernũnftelnde Regiekunst den Beschauer jedech richt ju entschädigen. Ein kalter, äußerlicher Zug gebt durch die ganze Komposition, deren Gegenstand durch die Meisterschäpfungen eines Dürer und Rembrandt so unendlich viel menschlicker und damit vackender ver⸗ ewigt worden ist. Auch die technische Mache bat etwas von der Härte und Kälte, welche die Auffassung Munkacsy's kennzeichntt. Die Farben sind unvermittelt nebeneinandergeftellt, das Licht nicht auf der Haurt- gruppe agesammelt, die Linien und Formen akademisch leer, obne Kraft des Ausdrucks. U⸗berall verstimmt die Absicht, die Wirkungen erklügelt, obne den Beschauer von deren innerer Nothwendigkeit und Lebenswahrbeit zu überzeugen. Die Züge Christi. zu starrer Resignation versteint. baben eiwas Leeres, Unbedeutendes; weit besser ist der Schmerzausdruck in den Köpfen der obnmächtig zusammensinkenden Maria und des asketisch abaezebrten Jobannes gelungen, die aus der erregten Umgebung wirkungs⸗ voll berdorleuchten. Ganz verfehlt ist dagegen die Gestalt des Pilatus, die so gar nichts von den Gewissenszweifeln ausdrückt, die den Land— pfleger bedrãn gen. So macht das ganze Sild trotz seines großen Auf⸗ wandes an Studien und äußerer Kostümtreue doch den Eindruck des Aeußerlichen, Zasammengeleimten. und läßt nur den Wunsch zurück, daß es dem augenblicklich schwer erkrankten Maler vergönnt sein möge, nach seiner Genesung durch neue Schöpfungen den erschütterten Glauben an sein Talent wieder zu befestigen.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Die Vorstandesitzung der Deutschen Land wirtbschafts⸗ Gesellschaft leitete der Jahres Prãsident, Seine Hoheit der Herzog Jobann Albrecht zu Mecklenburg. Es wurden einige Zuwablen vor⸗ geschlagen und die reichhaltige Tager ordnung des Gesammtausschusses berathen, wobei insbesondere die Nachricht Befriedigung bervorrief, daß für die Ausstellung im Jabre 13990 die beiden in Frage kommenden Ausstellungsorte Posen und Breslau sich lebhaft mit der Bearbeitung der Vorfragen beschäftigen. Die Beschickung der Ausftellung in Hamburg rersprickt nach den kis jetzt eingegangenen Anmeldungen und nach dem vorbereitenden Brie wechsel mit den Zäüchtervereinigungen eine hr reiche zu werden. Für die nächfljäbrige Ausstellung in Dresden ist der jehr günstig gelegene Platz des großen Gartens gesichert. Für 1899 ist Frankfurt 4. M. in Aussicht genommen worden. — Der Sonderausschuß für Futtermittel beschloß, der Frage der Verwertbung der Zuckerrübenblätter näber zu treten, in welcher Beziehung insonderheit Versuche über die zweckmäßigfte Trocknung derselben gemacht werden sollen. Für Hambmg wird eine systematiich geordnete Auestellung von Hanxelsfuttermitteln nebst ibren Rohssoffen und ibren Zwischenstufen in Auessicht genommen. Des weiteren sollen Futterversuche in die Wege geleitet werden, um die Verwerthung des Roggens ju Futterzwecken zu ermüteln, wobei besonders auf seine diäterischen Wirkungen Werth gelegt werden wird. Endlich sollen noch Fütterungs⸗ versuche bezuglich der Wirkangen Lersckiedener Kraftfuttermittel auf den Feitgebalt der Milch nach Menge und Qualität veranftaltet werden. — Der Sonderausschüuß für Thierabbil dungen bat über Maßnabmen zur weiteren Verbreitung der Thierbilder nochmals be— raten und davon Kenntniß genommen, daß eine umfassende Samm— lung don Thierbildern der verschiedenen Ausstellungen dem Ministerium für Landwirthschaft mit dem Anheimtellen vorgelegt worden ist, daraus verschiedene Gruppen auszuwählen und diese zu Prämien in Landes und Provinzial Schulen zusammen ustellen.
Gejnnudheitswesen, Thierkraukheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Aus den ‚Versffentlichungen des Kaiserlicken Sesundbeitsamts“ Nr. 7 rom 17. Februar. Cholera.
Britisch⸗Ostindien. Kalkutta. Vom 3. bis 9. Januar
starben 17 Personen an Cholera und 169 an Fiebern. Verschiedene Erkrankungen.
Pocken: Odessa 3, St. Petersburg 2, Werschau 10 Todesfälle; London 12 (Rrantenbanser); 18. St. Petersburg 12 Er⸗ krankungen; Rack falltteber: S Petersburg 3 Erkrankungen; Genigstarre: New-⸗ Jork 7 Todesfälle; Influenza: Berlin 6, Sam burg 2, Budaypest, Kovenbagen je 3, London 11, Mer kau 6, New Joik 3. Paris 5, Rom 2 Todesfälle; Kopen bagen 811, Stockbolm 73 Erkrankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gesterbenen star an Masern (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 18351390: 1,A30 00): in Dessau, Fürtb, Nürnberg —
ror in Berlin 453. in den Regierungsbeztrken ; ich 97, Düsseldorf 121. Königeberg 125, Munster 196, Posen 192, Stettin 154, in München 41, Nürnberg 301. Butarest 83. Grinkurg 85. Kerenbagen 81, St. Petersburg 58, derle und Croup (1881/90: 4,4900):
wurden
Türkei.
Zufolge Beschlusses des internationalen Gesundbeitsraths in Kensfantinopel vom 19. d. M. ist die für Herkünte aus Indien angeordnete 10 tägige Quarantäne auf 14 Tage erböbt worden. Die Zurückweifung solcher Schiffe, auf denen während der Fabrt Fälle don Pest oder peftverdächtigen Krankheiten vorgekommen sind, kleibt aufrecht erbalten. Zeigt sich jedoch die Pest erst nach Ankunit des Schiffes im Lazareib von Basta, so werden Schiff und Passagiere einer 20 tãgigen Quarantãne, vom letzten Fall an gerechnet, sowie einer Desinfektion unterworfen. Doch stebt es olchen Schiffen frei, nach ibrem Herkunftsland , .
Dieselben Quarantãnen und strengen Maßnahmen gelten für Schiffe aus den Häfen der Küste von Belutschistan bis zur persischen
Grenze. (Vergl. R. Anj.“ Nr. 23 vom 10. und Nr. 207 vom 23. Dejember d. J.)
Venedig, 17. Februar. (W. T. B.) Die internationale
estkonferenj begann beute die Generaldebatte über das von
erreich Ungarn vorgeschlagene Arbeitepregramm. Es wurde be⸗ schlofsen, über die Berathungen Stillschweigen zu besbachten.
Verdingungen im Auslande.
Italien.
24. Februar, 1 Uhr. Provinzial Deputation von Catania Rekonstruktion des Oberbaues der eisernen Brücke über den Gurna⸗ lungo. Voranschlag 43 083 Fr.; Kautien 2300 Fr.; Lasten 1100 Fr. Definitiver Zuschlag 11. März, 1 Uhr.
Spanien.
22. Februar, 2 Uhr. Ministerium des Innern in Madrid und Stadtverwaltung von Hernani (Guivozcoa): Bewãässerungsanlagen am Fluß Urumta. Boranschlag 105 8690 Peseten; Kaution 520 des Submissionsbetrazes; Ausführungszeit 8 Menate. Auskunft bei den genannten Bebörden.
26. Februar, 3 Ubr. Stadtverwaltung ren Villada (Paleneia): Elektrische Beleuchtung der Stadt für die Zeit von 16 Jahren. Kaution 3000 Peseten. Auskunft bei der Stadtverwaltung.
11. Mãrj, 1 Uhr. General Direktion der öffentlichen Arbeiten in Madrid: Lieferung von gußeisernen Röbren 26. für die Wasser⸗ leitung in der Calle OD Donnel in Madrid. Voranschlag 22 094,90 PVeseten; Kaution 1150 Peseten; Aus führungszeit 8 Monate. Aus- kunft bei der genannten Verwaltung.
Rumänien.
20. Februar. General Direktion der rumãnischen Eisenbabnen in Bukaxre st: Lieferung von Isolatoren und Röhren aus Porzellan.
1. März. Desgleichen: Lieferung von 80 Personenwagen J. und 2. Klasse. .
3. März. Kriegs ⸗Ministerium in Bukarest: 75 O00 m Leinwand.
15. März. General Direktion der rumänischen Eisenbabnen in Bu ka rest: Lieferung von 2665 * Schienen.
Serbien.
26. Februar. Militãr⸗Montierungskammer in Belgrad: Mündliche Verdingung behufs Lieferung von 4000 kg Terjleder und 50C(0 kg Brandsohlleder. Kautien 2009 vom Werth. Mufter und Bedingungen in der Kanzlei der genannten Montierungskammer.
27. Februar. Schlachtbaussesellschkaft zu Belgrad: Schriftliche Verdingung bebufs Lieferung von 533 Trägern, 57 Pfeilern (Säulen) und 90 Stück Winkeleisen. Anfklärungen. Zeichnungen ꝛc. in der Kanzlei der genannten Gesellschaft.
Bulgarien.
2. März. Minifterium der öffentlichen Arbeiten in Lieferung von Koks.
13. Mãrj. Desgleichen: Lieferung von Kupfer.
Egypten.
1. März, 10 Uhr. Der Cbef der Verwaltung in Kairo: Liefe⸗ rung von ca. 20 t Keilen, Kulissen und Schwellen aus Gußeisen. Voranschlag und Lastenbeft in den Bureaur des Inspekteuts des ersten Bewässerungskreises an den Nichtfeiertagen von 8 bis 1 Uhr
einzusehen. Au stralien.
24. Februar, 3 Ubr. Supply and Tender Board Office in Adelaide: Lieferung von Eisendabsmaterial, insbesondere Platten aus Stabl und Kupfer, Radreifen, Röbren u. i. w.
8. März. Gouvernement der Kolonie Victoria: Lieferung don Schienen.
Lieferung ven 8
Sofia:
Verkehrs⸗Austalten.
Ueber Verkebrsstörungen, welche durch verbältnisse verursacht wurden, liegen felgende Wolff'schen Bureaus' vor:
Allenstein, 17. Februar. Wegen Schnee verwehun Strecken Allenstein —-Kobbelbude, Allenstein — boden, Mobrungen—Wormditt und Meblsack — berg bis auf weiteres unfahrbar.
Danzig, 17. Februar. Seit dem 16 d. N., Ab ist infolge von Schneeverwehung der Personen⸗ und C der Strecke Praust — Kart wischen Lar vin unterbrochen. Die Zuge verkebre Die Störung wird dotaussichtlich noch
die Witterungs- Meldungen des
2 B angek. PD. H. H. Lizard passiert. P. 16. Febr. Abd. IIv passiert. 2 Asien bestimmt, 17. Febr. Vm. in Sbangbhai angek. v. New Jork kommend, hat am 17. Febr. Mttgz. v. die Reise n. Bremen fortges.; überbringt 146 Passag Ladung. . . Ham burg, 17. Februar. (W. T. B. Hamburg ⸗Amerika⸗ Linie. Der Postdampfer, Californ ia“ ist, von Hamburg kommend gestern in St. Thomas eingetroffen. . . London, I7. Februar. (W. T. B.) GCastle⸗Linie. „ Hawarden Castle“ bat auf der Heimreise beute Madeira
Moor 1 — — ö—
r. (W. T. B.) Union Linie. D. ise gestern in Kapstadt angekommen.
Theater und Musik.
Konzerte. . .
Im Saal Bechstein gaben die Damen Eugenie Reinbold (Klavier) und Martha Davies (GSesang) am Montaa ein Konzert, das einen nennenswertben Erfolg nicht ju erzielen vermochte und jenen musikalischen Veranstaltungen beigezäblt werden muß, die spur · und ein druckslos in der Konzertfluth vorüberzieben. Das Programm war nicht uninteressant zusammengestellt, aber die Ausfübrung ließ ron seiten beider Mitwirkenden ju wünschen. — In demselben Saale gab am nächstfolgenden Abend Herr Akos von Buttykaw seinen JI. Klavierabend, der gleich dem ersten, kürilich besprochenen bewies, daß der junge ungarische Klaviervirtuos nicht nur zu den Berufenen, sendern bald zu den Auserwählten seines Faches ju rechnen sein wird. Sein Spiel ist sowobl in dem energischen, markigen forte wie im piano“ gleich wirksam, seine Technik bedeutend, sein Vortrag temperamentvoll. . . .
Die Herren Florian Zajie und Heinrich Gränfeld batten ibr dritt's, am Dienstag in der Sing Akademie gegebenes Abonnements Konzert in die Form einer Schubert -⸗Feier gekleidet, was um so mebr anzuerkennen ist, als die der Stilgattung der Kammermusik angehörenden Werke des Meisters in diesen Tagen wenig berücksichtigt worden sind. Das berrliche, melodienreiche Trio (op. 100) für Klavier, Violine und Violoncello, das den Anfang machte, wurde von dem Kammervirtuosen Herrn Max Pau er (Klavier) und den Konzert- gebern ganz vortrefflich gespielt. Tasselbe Lob gebäbrt auch der Uutgfüährung des Quintetts (9p. 163) in C-dur, für zwei Violinen, Bratsche und zwei Violoncklli, an Delchem sich noch die Herren Löwenberg, Sckloming und Gowa wirkungsvoll et bei- ligten. Zwischen beiden Instrumentalwerken kamen sechs be⸗ liebte Lieder Schubert's zu Gebör, die der Baritonift Bap tist Hoffmann freilich mit allzugroßer Lungenkraft vortrug. Der Künstler, dessen Tkätigleit an der ehemaligen Kroll schen Oper noch manchem erinnerlich sein dürfte, vermochte nicht, die Zartheit und Poesie diefer Lieder genügend zum Ausdruck zu bringen. Das zahl reich erschienene Publikum spendete allen Mitwirkenden reiche Beifalls
bejengungen.