Hann man nicht aus dem privatrechtlichen Gesichtzwunkt eines Banquiers behandeln, sondern man muß sie als Staatsmann behandeln, man muß sich auch fragen, wie oft die Stellung der einzelnen großen Körper wechselt, die auf diese Sache einwirken. Das bat man vielleicht im Jahre 1869 nicht in genügendem Grade gethan.
Wir hatten vorgeschlagen, wir sollten uns durch Gesetz ver⸗ pflichten, pro minimo, als Mindestbetrag, jährlich Y zu tilgen. Das wäre etwa dem beutigen thatsächlichen Tilgungsbetrage, wie Sie ihn im Etat finden, gleich gewesen. Der Landtag hat diesen Betrag erhöht und zwar auf 2/3, und ich habe mit Genehmigung des Staats Ministeriums zugestimmt, sodaß wir in Zukunft verpflichtet sind, kraft Gesetzes jährlich etwa 40 Millionen zu tilgen. Diese Tilgung würde ja, wenn keine neuen Schulden hinzukämen, etwa gleichzeitig mit Frankreich jur Tilgung unserer Gisenbahnschulden führen.
Man kann sagen, unsere Staatsschulden sind jetzt Eisenbabn⸗ schulden, und das ist also wohl genügend. In Anbetracht aber, daß wic jährlich noch bis auf weiteres, obwohl ich hoffe: in abnehmender Richtung, für Sekundärbahnen und andere Zwecke Anleihen aufnehmen müssen, welche immer weniger rentabel zu werden drohen — denn die meisten Sekundärbahnen haben heute schon keine sichere Rente mehr, — ferner für Kanalbanten, für Fluß⸗ regulierungen und bei den verschiedensten Gelegenheiten Anleihen neu werden kontrahieren müssen, welche die Garantie einer Verzinsung in sich immer weniger geben, habe ich beantragt und hat der Landtag genehmigt, daß neben dieser obligatorischen Tilgung von * /8 0so auch alle Uebeischüsse der Rechnungen zur Schuldentilgung verwendet werden müssen. Ein Ansatz dazu ist schon im Eisenbahn⸗Garantie⸗ gesetz von 1882; aber ganz klar ist die Sache doch nicht. Es bandelt sich da eigentlich meist um jeweilige etatsmäßige Verfügungen über etwaige Ueberschüsse in der Rechnung. Man kann leicht verführt werden, wie dies im Reiche stattfindet, daß man ein schlechtes Jahr dadurch zu einem äußerlich guten macht, daß man das, was man im Vorjahr gewonnen hat, in den Etat des nächsten Jahres als Deckung einführt. Das ist aber eine sehr gefãhrliche Sache. Denn die Ueberschüsse verzehrt man dadurch zu laufenden Zwecken, die aus laufenden Mitteln der Nation beschafft werden müssen, und man verwirrt dadurch die richtige Beurtheilung der Komptabilität des einen Jahres mit dem andern. Man weiß dann schließlich nicht mehr: ist das das Vorjahr oder kommt dieses Jahr allein in sich aus in Einnahme und Ausgabe. Das vermeiden wir; der Finanz⸗Minister kann solche Kunststücke nicht machen, sondern er muß den ganzen Neberschuß zur Schuldentilgung verwenden. Das würde in dem jetzt abgelaufenen Etat, nachdem wir 20 Millionen in den Eisenbahn⸗ bahn Dispositionsfonds gegeben haben, noch 40 Millionen betragen, und das wird im laufenden Jahre, wenn andere Bestimmungen nicht getroffen werden, mindestens auch so viel betragen. Das ist eine schöne Schuldentilgung; sie könnte kommende Jahre schon überholen, während in den schlechten Jahren dieses Minimum von drei Fünfteln immer getilgt werden muß.
Ich komme nun in Anknüpfung hieran auf den Ausgleichsfonds. Die Idee des Ausgleichsfonds ist mir durch die Betrachtung ge— kommen, daß Fehljahre mit Fehlbeträgen eine große Erschütterung in der ganzen Staatsverwaltung herbeiführen: Angefangene Unter— nehmungen kann man nur langsam fortsetzen, die Raten werden ver⸗ mindert, vor neuen Unternehmungen scheut man sich. Man sucht an allen Ecken und Kanten zu sparen. Man weiß nicht, wie lange die Defizitjahre dauern, welchen Umfang die Fehlbeträge annehmen. Eine gewisse Aengftlichkeit und Penibilität dringt nicht allein in das Finanz- Ministerium, sondern von ihm auch in alle Ressorts und Verwaltungen. Eine Menge von Unternehmungen, welche gerade in diesen Jahren zweck⸗ mäßig ausgeführt würden, wo die Preise vielfach billig sind, die Löhne sowohl wie die Preise der Waaren, riskiert man nicht, lediglich weil man den dauernden Zustand der Staatsfinanzen nicht überseben kann. Man sucht den Etat selbst, abgesehen von der Rechnung, mit großer Vorsicht und Aengstlichkeit aufzustellen. Habe ich einen solchen Aus— gleichsfonds, der mir aus den Vorjahren gekommen ist, so brauche ich in den Defizitjahren nicht diese übermäßige Aengstlichkeit zu haben. Ich kann sagen, ich babe einen Fonds von 80 Millionen, den haben wir in den Vorjahren redlich verdient, den können wir im äußersten Falle verwenden, ohne daß der Staat in Verlust geräth. Man kann die Industrie regelmäßig weiter beschäftigen, die großen Schwan kungen in Hausse und Baisse, die in der Industrie bei der Ausdeh— nung der Staatsbetriebe häufig auch durch den Staat selbst ver— ursacht werden, vermeiden. Die zeitweilige Ueberanstrengung der Produktion, der arbeitenden Klassen, binterher der Rücksc lag, keine Arbeit, Hunger, Unzufriedenheit — diese größten Gefahren unserer gegenwärtigen Produktionsweise, die man auf hundert Weisen be— kämpfen kann, gegen welche man kein Allheilmittel hat, aber die man im höchsten Grade einzuschränken lernen wird: die wollte ich hier bekämpfen durch Sicherung des regelnäßigen Gauges der Staats maschine, der Bestellungen und Beschäftigungen.
Meine Herren, vorläufig ist dieser Ausgleichsfonds gefallen; aber ich bin mit dem Herrn Referenten und den Herren von der Kommission der Meinung, daß diese Sache wiederkommen wird; die ist noch nicht todt. Man braucht eine solche Sache. Man muß nicht alles auf einmal machen wollen, und es hat auch einen besonderen Grund, weshalb ich das hohe Herrenhaus nicht bitten möchte, diesen Fonds wieder in das Gesetz einzustellen. Meine Herren, einmal kann man diesen selben Zweck, den der Ausgleichsfonds haben kann, auch bis auf eine gewisse Grenze durch eine vernünftige Finanjverwaltung erreichen. In guten Jahren muß man das Extra— ordinarium sehr hoch ansetzen; man kann sich das ja erlauben, weil die Einnahmen aus der Betriebsverwaltung dann sehr boch stehen. Wir baben jetzt ein Extraordinarium für die Eisen— bahnen allein von 48 Millionen, unser Gesammt⸗Extra—⸗ ordinarium beträgt 40 der Gesammt - Staatsausgaben, über 90 Millionen. Ich weiß ganz genau, meine Herren, daß die Betriebe verwaltungen diese 980 Millionen nicht verwenden können in dem einen Jahre; aber ich sammle in diesem guten Jahre die Mittel dafür, und die Ausführungen werden vielleicht in ungünstigere Jahre fallen, wo dann die Mittel aus den günstigeren Jabren dafür vorhanden sind. In dieser Richtung ist es ein Ausgleichsfonds.
Außerdem, meine Herren, kann man auch eine Reihe anderer Maßnahmen treffen, und wir baben sie getroffen. Wir haben selbst das Ordinarium bespielsweise der Eisenbabnverwaltung im letzten Jahre so verstãrkt, daß allmählich übertragene Ersparungen im Ordinarium von 45 Millionen vorhanden sind, die in diesem Jahre wabrscheinlich noch steigen werden. Das ist wieder eine Art von Ausgleichsfonds.
Wenn nun einmal schlechte Jahre kommen, so kann ich die laufenden Ausgaben der Eisenbahnverwaltungen, beispielsweise jur Unterhaltung des Oberbaues, der Schienen u. s. w., decken, obwohl ich für die be⸗ treffenden schlechten Jahre die ordinären Ausgaben in dem betreffen⸗ den Jahre niedrig veranschlage. Ich weiß nicht, ob ich mich klar genug ausgedrückt habe. (Zustimmung. )
Wenn man so verfährt — und mein Herr Kollege Thielen steht ja in dieser Beniehung mit mir auf einem Standpunkt; er ist ja heutzutage der eigentliche Finanz ⸗Minister — (Heiterkeit), dann kann man die Zwecke des Ausgleichsfonds im wesentlichen erreichen. Nun kam aber hinju, daß sehr starke Wünsche im Abgeordneten⸗ hause hervortraten, welche dahin gingen, eine äbnliche Scheidung, wie wir sie angestrebt haben zwischen den Einzelstaaten und dem Reiche, nun auch innerhalb Preußens, zwischen der Eisenbahn und der allgemeinen Staatsverwaltung zu machen. Man wollte also ein Gesetz machen, wonach die Eisenbahnen nur eine bestimmte Rente an die allgemeine Staatskasse ablieferten; hätten sie mehr Ueberschüsse über die Rente hinaus, so sollen diese in einen Ditpositions— und Ausgleichsfonds fließen bezw. zur Schuldentilgung ver⸗ wendet werden. Damit wollte man zwei Zwecke erreichen: einerseits, daß der Ansturm auf die Staatskasse in guten Jahren mit erheblichen Ueberschüssen der Betriebsverwaltung nicht zu stark würde, indem man sagte: bis hierker und nicht weiter, mehr braucht die Eisenbahnverwaltung nicht abliefern; folglich habt ibr das Nachsehen, ihr müßt euch beruhigen, es ist kein Geld da. Zweitens wollte man aber auch erreichen, daß die großen Betriebsperwaltungen mehr für sich selber thun könnten. Ich habe zwar immer bestritten, daß in dieser Beziehung ein unbefriedigender Zustand vorliegt; im Gegentheil, ich habe schon gesagt, wir haben der Eisenbahnverwaltung mehr Geld bewilligt, als sie in diesem Jahre gebrauchen kann. Wenn nun diese Idee weiter verfolgt werden soll, dann wäre es allerdings richtig, z. Z. in diesem Gesetz einen besonderen Ausgleichsfonds nicht herzustellen. Dann muß erst die Frage entschieden werden: soll dieser Ausgleichsfonds für die allgemeinen Staatsfinanzen dienen oder für die Verwaltung der Eisenbahnen? Da ist nun der Herr Minister der öffentlichen Arbeiten gleichzeitig mit solchen Vorschlägen an mich herangetreten und hat mich gebeten, die Frage zu verhandeln, ob nicht ein Gesetzentwurf gemacht werden könnte; so habe ich schon — möchte ich sagen — aus Konvenienz gegen einen verehrten Kollegen unter diesen Umständen diesen Ausgleichsfonds für dieses jetzige Gesetz nicht mehr so bestimmt vertreten können, und war schließlich damit einverstanden, da namentlich auch die obligatorische Schuldentilgung von 1a auf 3/8 0 erhöht wurde, daß man zur Zeit af den hier vorgeschlagenen Ausgleichsfonds verzichtet, wobei auch noch immer die Erwägung kommt, daß, wenn das Wichtigste erreicht ist, man nicht gut thut, auf dem Aeußersten zu be— stehen, weil man durch den Gipfel, den man noch nicht erreicht hat, wenn man ihn durchaus haben will, vielleicht das Wichtigste auch verlieren könnte. Es ist mir daher lieber, daß die Sache hier in dem Kardinalvunkt der obligatorischen Schuldentilgung im Herrenhause in voller Uebereinstimmung mit dem Abgeordnetenhause zur definitiven Entscheidung kommt, als daß ich alle Klippen und Zufälligkeiten einer nochmaligen Verhandlung im Abgeordnetenhause nochmal laufen müßte.
Ich glaube, das hohe Haus wird das wohl billigen und mit mir, obgleich es einen solchen Ausgleichsfonds für wünschenswerth hält, doch nach den angeführten Gründen darauf verzichten können und sich damit trösten, daß nach meiner vollen Ueberzeugung unsere Nach— kommen, d. h. der preußische Staat, in seinem dauernden, hoffentlich ewigen Bestand uns dankbar sein wird, wenn wir diese neue und sichere Garantie guter Finanzverhältnisse durch das Gesetz weiter befestigen. (Lebhafte Zustimmung.)
Ohne Debatte wird die Vorlage im Einzelnen und darauf im Ganzen einstimmig angenommen.
Die Vorlage wegen Vereinigung der Stadtgemeinde Burtscheid mit der Stadigemeinde Aachen ist von der Kommunal⸗ kommission angenommen worden. Der Referent, Obei⸗-Bürger⸗ meister Becker, empfiehlt die unveränderte Genehmigung des Gesetzentwurfs, welche das Haus ohne Diskussion ertheilt.
Schluß 25 / Uhr. Nächste Sitzung unbestimmt, jedenfalls erst nach Eingang des Etats aus dem Abgeordnetenhause.
—
Statistik und Volkswirthschaft.
Die Arbeitsvermittelung in Bayern.
Als Separatabdruck aus der Zeitschrift des Königlich bayerischen Statistischen Bureaus (Jahrgang 1896, Heft 2 u. 3) ist eine ein— gehende Arbeit des früberen wissenschaftlichen Hilfearbeiters des ge⸗ nannten Bureaus und seitdem in das Kaiserliche Statistische Amt berufenen Dr. Friedrich Zahn über die Arbeitsvermittelung in Bayern soeben veröffentlicht worden, welche umsomehr Beachtung beansprucht, als ihr das umfangreiche amtliche Material zu Grunde liegt, welches gemäß Entschließung des Königlich bayerischen Staats— Ministeriums des Innern vom 9. Mai 1895 über alle gewerbs— mäßigen Gesindevermiether und Stellenvermittler sowie über alle übrigen Arbeits. und Stellennachweisanstalten im Königreich erhoben
worden ist.
Der Erbebung wurde der Stand vom 351. Dezember 1894 zu Grunde gelegt; sie wurde durch Zäblkarten unter Mitwirkung der Ortepolizeibeborden vorgenommen und die Aufarbeitung des gesammten Erbebungsmaterials — zu dem die von den Regierungen über die bei der Arbeitsbermittelung bervorgetretenen Mißstände und Nachtheile zu erstartenden Gutachten hinzutraten — dem Königlichen Statistischen Bureau übertragen.
Was zuaächst die gewerbsmäßigen Gesindevermiether und Stekllenvermitiier anbelangt, so ist bekanntlich nach der Reichs Gewerbeordnung eine gewerbepolizeiliche Genehmigung für die Eröffnung eines derartigen Gewerbebettiebs nicht erforderlich, vielmehr nur die Anzeige des Beginns an die zuständige Behörde vor—⸗ geschrieben. Wobl aber baben nach § 38 der Gewerbeordnung die Zentralbebörden die Befugniß, Vorschriften darüber zu erlassen, in welcher Weise diese Gewerbetreibenden ihre Bücher zu führen und welcher p lizeilichen Kontrolle über den Umfang und die Art ihres Geschäfisbetriebes sie sich u unterwerfen haben. Für Bovern sind durch Ministerialbekanntmachung vom 28. Juli 1879 zunächst für die Geschdevermiether“ die entsprechenden Be⸗ stimmungen getroffen worden, wobei den Ortsvpolizeibehörden das Recht verblieb, den Geschäfte betrieb dieser Gewerbetreibenden durch ortepolizeiliche Vorschriften noch weiter zu regeln. Durch die Ministerialbekanntmachung vom 18. Dezember 1893 sind diese Be- stimmungen auf den Gewerbebetrieb der Stellenvermittler“ ausgedehnt worden. Von der Befugniß, durch ortepolizeiliche Be⸗ stimmungen den Geschäftsbetrieb der fraglichen Gewerbetreibenden zu regeln, wurde bisher nur vereinzelt Gebrauch gemacht. Eingehende Vor⸗ schriften in dieser Beiiebung bat die Polizeidirektion der Stadt München unterm 24. Juli 1886 erlassen. Zu bemerken ist noch,
daß nach § 35 der Reiche ⸗ Gewerbeordnung der Gewerbebetrle⸗ betreffenden Unternehmern zu untersagen ist, wenn Thatsachen * liegen, welche die 4 des Gewerbetreibenden in Ben auf diesen Gewerbebetrieb darthun.
Die Verbreitung der gewerbsmäßigen Stellen. vermittler leinschl. Gesindevermiether) in den acht Regi
bent len ergiebt fich aus folgenden Zahlen a Gewerbs⸗ davon in größeren in den
6 mäßige Regierungsbenirke Städten Benirkeämter
Stellen. vermittler o/ s) 272 53, 21,6
52.3 63,2 807 67,0 51,5
Niederbayern Vfal Oberpfalj Oberfranken Mittelfranken Unterfranken Schwaben 48.4 önigreich 57, d Ganz überwiegend gehören die Stellenvermittler dem weiblichen Geschlecht an: von den 877 gezählten derartigen Gewerbetreibenden waren 722 weiblichen Geschlechts, d. i. S2 /o. Wegen Verbrechen und Vergeben waren bestraft 10,7 / . — 29 Stellen vermittler standen . . Ansicht der betreffenden Ortspolizeibehörden in schlechtem eumund.
Die Hauptthätigkeit betrifft die Vermittelung der Stellen für Dienstboten. Der Vermittelung von weiblichen Dienstboten und Ammen widmen sich 466 oder 53,1 d der Stellenvermittler, au die Vermittelung von männlichem Gesinde und landwirthschaftlichen Arbeitern ist ziemlich stark vertreten. Kellnerinnen vermitteln 10
Gewerbetreibende, Kellner 52, gelernte gewerbliche Arbeiter 25, Hand.
lungsgehilfen und ⸗Lehrlinge 21, Hauslehrer oder Erzieherinnen 14, ungelernte Arbeiter im Gewerbe und bei Bauten 13, Schauspieler und Artisten 10 u. s. w.
Was die Gebühren betrifft, die diese Stellenvermittler der. langen, so forderten nach den vorliegenden Angaben eine
von den Stellensuchern von den Stellengebem ö 20 Vermittler, von 25 bis unter 50 4 13 . von 50 bis 1 Æ . 34 58 ‚. von 1 bis 3 Æ ... 500 371 . re,;,, 280 153 ö
Auch Gebühren bis zu 19 und 20 M kommen öfter vor; noch höbere Beträge nur ganz vereinzelt. 19 Stellen vermittler verlangen als Entgelt einen Prozentsatz des Lohnes oder eine dauernde Zahlung Dies ist besonders der Fall bei den Vermittlern für Schauspieler und Artisten, welche von der Monatsgage der vermittelten Stellen im allgemeinen 5⸗=—=100e erheben, Auch in natura wird zuweilen die Gebühr entrichtet, z. B. ein Laib Brot oder 50 4.
Beherbergung, Beköstigung und Warteraum wird von diesen gewerbemäßigen Stellenvermittlern nur in geringem Maße ge— währt, zum theil, z. B. in München, ist die Beherbergung und g. köstigung von stellensuchenden Personen den e, , Stellen vermittlern untersagt.
Ueber den Umfang der Stellenvermittelung lagen von 848 oder 9670, der gezählten gewerbsmäßigen Vermittler Nachweisungen vor. Wenn daraus hervorgebt, daß die Stellengesuche häufiger sind als dit Stellenangebote, so ist zu bedenken, daß die Stellensuchenden sich viel fach an mehrere Stellen gleichzeitig wenden.
An Stellengesuchen wurden im Jahre 1894 gezäblt
unter 10 bei 113 Vermittlern,
10 bis unter 50 „ 308 3 50 bis unter 160 164 . 100 bis unter 500 . 189 ö 500 bis unter 1000 27 ö.
1000 und mehr 1 An vermittelten Stellen wurden gezählt: unter 10 bei 141 Vermittlern, 10 bis unter 50 . 367 . 50 bis unter 100 153 100 bis unter 500 . 151 500 bis unter 1000 15 ; 1000 und mehr ö 1
Bei saͤmmtlichen 843 Vermittlern, von denen die entsprechenden Nachweisungen vorlagen, wurden gezählt:
Stellengesuche . 97 362, angebotene Stellen. 71 494, . vermittelte Stellen.. 61111.
Allein auf München entfielen von den Stellengesuchen 45,2 *, von den vermittelten Stellen 30,7 e; auf die Städte mit mehr als 10000 Einwohnern 79,65 , der Stellengesuche und 74,3 00 der ver mittelten Stellen.
Bezüglich der ,,, Stellenvermittelung wird in den Gutachten der Regierungen, abgesehen von den belannten, im allgemeinen nicht zu häufigen und dringlichen Klagen über zu, hohe Gebühren, Verleitung zum Stellenwechsel u. s. w. namentlich darauf bingewiesen, ‚daß die meisten der gewerbt⸗ mäßigen Stellenpermittler insofern ihren Aufgaben nicht gewachsen sind, als ihnen die nöthige Geschäftsgewandtheit abgeht, sodaß sie nicht einmal den formellen Obliegenheiten ihres Geschäftabetrieb (Führung der Geschäftsbücher) zu entsprechen, geschweige denn in zielbewußter Weise dem Bedürfniß nach rascher Arbeitsvermitte lung, dem Ausgleich zwischen Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage zu dienen vermögen.“ Angeregt wird in den Gutachten mehrfach, die Ausübung der gewerblichen Stellenvermittelung konzessionspflichtig zu machen, während von anderer Seite die bestehenden Vorschriften als genügend erachtet werden und nur eine schärfere Handhabung derselben ver⸗ langt wird.
Nicht gewerbsmäßige Stellenvermittelung wurde von im Ganzen 438 Veranstaltungen betrieben, und zwar war bei 48 der, selben (11, 00 ) der „Träger der Einrichtung“ eine Innung, bel 5 (LL 5so) ein Gewerbe eder Fabrikantenverein, bei 136 31.1 oo ein Arbeiter? Fach- oder Gewerkverein, bei 1 3,2oo) ein gemischter Verein, bei 38 (37 90) ein katholischer
erein, bei 17 (3,4 5/9 ein „vprotestantischer. Verein, bei 57 (U3, oe) ein gemeinnütziger oder woblthätiger Verein, bei 15 6344 09), eine Gemeinde oder Pelizeibehörde, bei 169 (24060) ein Distrittsverband. Dem Regierungsbezirk nach ent⸗= fallen von diesen 438 nicht gewerbsmäßigen Einrichtungen auf Ober bayern 86, Niederbayern 53, Pfal; 29, Sberpfal; 25, Oberfranken 2b, Mittelfranken SI, Unterfranken 71, Schwaben 8.
Meist — in S6 5 / der Fälle — beschränken diese Anstalten ibn Thätigkeit auf die Gemeinde des Sitzes und deren nächste Um gebung. Nur Arbeitervereinsanstalten machen eine Ausnahme,
Ibrem vornehmlichen Zweck nach dienen die in Rede stebenden Anstalten hauptsächlich den „gelernten gewerblichen Arbeitern“. Nun ein kleiner Theil erhebt Gebühren, theils bel der Anmeldung, tbeils beim Nachwels, theils beim Antritt der Stelle. Die Gebübren sind durchweg . z50 Anftalten gewähren auch noch Reise geld u. dergl., 233 Beherbergung, 268 Beksstigung, 166 Warte raum, 53 eine Arbeitsstel te. Im Ganzen wurden 1564 bei 331 Anstalten gezählt: 212 467 Stellengesuche, 52 100 an. gebotene Stellen und 36 723 vermittelte Stellen. entfallen dabei 66,2 , der Stellengesuche, 940 . der An gebotenen Stellen und 94,1 00 der vermittelten Stellen 4 die in größeren Städten befindlichen Anstalten. Es i hier ganz besonders darauf hinzuweisen, daß noch mehr als bei der gewerbsmäßigen Stellenvermittelung die angegebene Zahl der Stellen irc keineswegs der Zahl der wirklich stellenlofen Personen, die um
beit nachsuchten, entspricht, sondern erheblich größer ist.
Imhm einzelnen hatten 226 Innungen“ nur 48 Arbeits nach weise, von denen allein auf das Väckergewerbe 11, auf das Friseur. * Gewerbe 7, auf die Schuhmacher 4 entfielen. 3 Nachwes stellen
ammtinnungen unterhalten. Bei 40 Innungsanstalten — ö Stellen. Die 136 Arbeitervereine wiesen auf 2) 8285 Stellen Zuche, 16 76 angeboten. Stellen, aber nur S715 vermittelte
ellen. Ueber die 5. Nachweigstellen der Gewerbe- und Fabrikan tenvergine liegen vollftändige Angaben nicht vor. Von a 14 , gemischten Vereinen.? d., b. Vereinen. denen Arbeiig ber und Arbeiter angehören, waren 12 kaufmännische. Die Thätigkeit war wenig bedeutend. 11 Vereine, von denen die Zahlen rorliegen, hatten 2655 Stellengesuche, 1462 angebotene Stellen und e, vermittelte Stellen aufjuwelsen. Bei den 24 katholischen. Vereinen stellten sich diese Zahlen auf 11 6998 — 8538 — 6764, bei den 15 protestantischen? auf 275 578 — 8588 — S368, und bei den 4 An stalten gemeinnütziger Vereine auf 59 733 — 7683 5709. .
W eden wir uns nunmehr ju den Arbeitsnach weisanstalten der Gemeinden, so waren an solchen zu Ende des Jahres 1894 18 vor- handen, und zwar in der Pfalz 4 (Dürkheim, Kaiserslautern, Ludwig hafen, Speyer), in Oberbavern d (Hof. München, Oberkotzau, Rebau, Schwarsenbach a. S), in Unterfranken 2 (Kitzingen, Würzburg), in Schwaben 4 (Kaufbeuren, Lauingen, Memmingen, Neu-Ulm). Diese gemeindlichen Arbeits nachweise waren im. wesentlichen polizeilicher Natur und zumeift auch mit dem Polizeibureau ver- hunden; 3 waren, wie der Bericht sagt, Attribute gemeindlicher Ver⸗ flegungsstationen. Zur Zeit der Erhebung, d. . Ende 1894 war die . dieser Anstasten eine noch sehr unbedeutende, während infolge der durch das baverische StagtsMinifterium des Innern im Juli 1894 egebenen Anregung in den Jahren 1895 und 1896 gerade auf diesem
biet sehr nambafte Fortschritte gemacht sind. So ist in München ein Staͤdtisches Arbeitsamt! am 1. November 1895 ins Leben ge— rufen worden, auch in Nürnberg, Bamberg, Fürth und Erlangen sind ähnliche Anstalten entstanden. .
Distriktive Arbeitsnachweise“ waren 1894 vorhanden: 108. Dieselben waren sämmtlich „Attribute! von Natural perpflegungsstationen. Nach den Ausweisen von 79 solcher Anstalten sind 1697 Stellen vermittelt worden.
Gewerbsmäßige und nicht gewerbsmäßige Arbeits nach⸗ wei se sind im Ganzen 1315 gezählt, davon waren gewerbsmäßige s6,? o, nicht gewerbsmäßige 33,3 /. Sämmtliche Arbeits— nachweise batten, soweit Angaben vorliegen, 308 8279 Stellen gefuche, 123 594 angebotene und 97 834 vermittelte Stellen äaufjuweisen. Von den Stellengesuchen entfielen auf die gewerbs- mäßigen Betriebe 31.4 90, von den angebotenen Stellen 57, 8 co und ron den vermittelten Stellen 62,5 0. .
Ersichtlich steht sonach der nicht gewerbsmäßigen Arbeitsvmermittelung noch ein weites Feld rühriger Thätigkeit offen. Die behördlichen Gut⸗ achten heben bezüglich dieser Form der Arbeitsvermittlung unter Anderem bervor, daß vielfach das nöthige Vertrauen einerseits der Arbeitgeber, andererseits der Arbeitnehmer fehle, daß ferner der Unterstützungscharakter und der polizeiliche Charakter“ bei zahl⸗ teichen nstalten die gedeihliche Entwickelung hemme. Für das Land und die kleinen Städte wird ein besonderes Be⸗ dürfniß nach neuen Arbeitsnachweisanstalten im allgemeinen nicht betont, dagegen wird in den größeren Städten allgemein ein Bedürfniß dahin anerkannt, ‚daß die Arbeits vermitte⸗ lung durch eine unpartelische, des Vertrauens der Arbeitgeber wie der Arbeiter gleich theilhaftige Leitung gehandhabt werde, daß dieser Arbeitsnachweis im stande sei, über den Arbeitsmarkt wenigstens einer einzelnen Stodt Aufschluß zu gewähren und möglichst rasch und billig — womöglich unentgeltlich — zu vermitteln.“ Ueb'rein—⸗ stimmend wird dementsprechend die Errichtung „ städtischer bezw. gemeindlicher Arbeitsnachweiser empfohlen und, falls die bebörd⸗ lichen Anregungen den Gemeinden gegenüber nicht hinreichend , eine gesetzliche Bestimmung dabin vorgeschlagen, daß „die Landes- Zentralbebörde auf Antrag Betheiligter ermächtigt wird, die Errich. tung gemeindlicher Arbeitsämter von QOberaufsichtswegen anzuordnen.“
Damit verbunden werden unter Anderem Vorschläge, betreffend die obligatorische Einrichtung von . Naturalverpflegungsstatignen mit Arbeitsnachweis‘, ferner eine Einrichtung bei ländlichen Nachweis⸗ stellen dabin, daß der „Arbeitgeber und Arbeitnehmer sich am Ort der Nachweiestelle persönlich treffen können. Die gewerbe mähige Arbeitsvermittlung und die sonstige, nicht gewerbsmäßige zu Gunsten der gemeindlichen oder Bezirksarbeitsnachweise zu unterdrücken, wird nicht empfohlen; wohl aber soll nach den geäußerten Ansichten das Umschauen von Haus zu —ᷣ welches ohnehin in vielen Fällen nichts Anderes ist als
ettel, nicht mehr geduldet, sondern unter entsprechende Strafe ge stellt werden. Eine „gegenseitige organische Verbindung der gemeind⸗ lichen Arbeitsnachweise! wird im Großen und Ganzen * sehr wünschenswerth gehalten.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.
An der Rubr sind am 19. d. M. gestellt 13 796, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. ö In Oberschlesien sind am 19. d. M. gestellt 46839, nicht recht-; zeitig geftellt keine Wagen.
Zwangs⸗Versteigerungen.
Bei dem Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 19. Februar die nachbezeichneten Grundftücke zur Versteigerung: Se ller⸗ straße 15, dem Zimmermeister Heinrich Kunert gehörig; Fläche 10.23 a; mit dem Gebot von 78 500 M blieb, der Zimmermeister Reinhold Werner, Lortzingstraße 20, Meistbietender. — König grätzerstraße 81, der Handelsgesellschaft in Firma Gebr. Wein mann gehörig; Fläche 798 a; Nutzungswerth 34 570 „e; für das Meistgebot von 456 500 M wurde die Handelsgesellschaft in Firma k u. Co., Oberwallftraße 158, als Meißftbietende
erkũndet.
Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin standen die nachbejeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Grundstück zu Groß Lichterfelde, Marienstraße 15, der verwittweten Frau Marie Ohlweiler, geb. Loeffler, jetzt verehelichten Kaufmann Chun, gehörig; Fläche 6, 84 a; Nutzung werth 1125 „; mit dem Gebot von 11 100 M blieb der Kaufmaan David Segel zu Berlin, Dres dener⸗ straße 75, Meistbietender. — Grund stück ju Glasow, angeblich Büdnerstelle 19a. belegen, dem Tischlermeister Leander Mitt mann gehörig; Fläcke 29,1 a; Nutzungewerth 225 Æ; mit dem Gebot von 9700 „ blieb der Handelsmann Gustarv Vetter ju Glasow Meistbietender.
Notierungen der amtlichen Notierungs⸗Kommission am 19. Februar 1897. Butter: per 50 kg. Hof- und Ge⸗ nossenschafts Butter La. 36 4A, IIa. 93 6, Ila. — „, do, abfallende S0 M, do. Land., Preußische 80 — 83 , do. Netz. brücher 80 -= 53 46, do. Pommersche 80 — 83 4, do. Polnische 80 bis oz , do. Baverische Senn. Is 50 M6, do. To. Land. 78-55 A, do. Schlesische S0 = 383 , do. Galizische 710 —- 73 — Margarine: 30 33 „ — Käse: Schweizer, Emmenthaler 890-99 „, do. Baverischer 58s — 63 6, do. Ost und Westyreußischer La. 66 bis 2 A, do. do. Ia. 40-55 M, do. Holländer 70-80 A6, do. Lim⸗ durger 38— 42. 4, do. Quadrat. Magerkäse L. 20 - 25 M., do. do Ia. 14 — 15 — Schm al;: Prima Western 1796 Tara 28— 29 4, de. reines, in Deutschland raffiniert 3 = 55 1 do. Berliner Braten⸗ schmalz 31 — Fett, in Amerika raffiniert 28 **, do. in Deutschland raffiniert 23 M Tendenz: Butter: fest. Schmalz: fest.
n . Der Vorstand der Fondsbörse zu Berlin macht bekannt, s wegen einer muftfalischen Feft- Aufführung, die aus Anlaß der undertjabrfeier für weiland Seine Majestät den Kaiser zilbelm J. in den Börsenfälen am 18. März d. J. statifinden wird, die Börse an dieser Tage geschlossen bleibt.
— In der geftrigen Sitzung des Aufsichtzrathes der Aktien gesellschaft Preußisches Leibhaus wurde die vom Vorstande aufgestellte Bilanz für 1896 festgestellt und beschloffen, der auf den 18. Marz d. J. einzuberufenden Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von z esa, gegen 60/0 im Vgyrjabre, vorzuschlagen.
— Der Aussichtsrath der Berliner Zementhau-Aktien Gesellschaft bat beschlossen, der auf den 6. April d. J. zu be⸗ rufenden Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 120,0 (ebenso wie für das Vorjabr) vorzuschlagen. —
— Der Aufsichtsrath des Berliner Makler-Vereins hat beschlossen, der für den 31. März einzuberufenden Generalversamm-⸗ lung die Vertbeilung von 80/0 Dididende vorzuschlagen gegen 9 oo im Vorjahre.
— Der Aussichtsrath der Aktien ⸗Gesellschaft für Fabri⸗ kation technifcher Gummiwagren T. Schwaniß u. Co. bat beschlossen, der am 9. März d. J. stattfindenden Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 1200 (gegen 100,6 des Vor- jahres) vorzuschlagen.
— In der gestrigen Sitzung des Aufsichtsraths der Chemischen Fabrik auf Aktien worm. E. Schering) erstattete der Vorstand Bericht über die Ergebnisse des Geschättsjahres 1896. Es wurde ein Reingewinn von 696 428 M erzielt, was im Vergleich zu 1895 ein Mebr von 134 706 4 ausmacht. Von dem Reingewinn kommen für Abschreibungen in Höhe der vorjährigen Quoten (nur diejenige auf Fabrikutensilienkonto ist von 124510 auf 185 0½ erhöht) nach Beschluß des Aufsichtsraths 128 284 M in Abzug, sodaß sich unter Berück⸗ sichtigung des Gewinnvortrages ein vertheilbarer Gewinn von 569 900 4 ergiebt, was ein Mehr von 193 413 S½ gegen 1895 bedeutet. Da zum ersten Mal die Vorzugs ⸗Aktien im Betrage von 1500 000 die Vorzugs. Dividende — 67 500 MÆ — erbalten, so wird, vor⸗ behaltlich des Richtigbefunds der vorgelegten Zahlen durch die Prüfung der Revisoren unter Berücksichtigung der übrigen Abzweigungen, welche statutengemäß, zu erfolgen haben, die Vertheilung einer Dividende von 11 d wie im Vorjahre auf die alten Aktien der Generalversammlung zur Genehmigung vorgeschlagen werden.
— In der gestrigen Sitzung des Aufsichtsratbs der Kaliwerke Aschersteben wurde der Rechnungsabschluß für das Jahr 1896 fest⸗ gestellt und beschlossen, der Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 7oo (gegen 5 oo im Vorjahre) vorzuschlagen.
Stettin, 19. Februar. (W. T. B.) Nach Privatermittelungen wurde im freien Verkehr notiert: Weizen loko 160-164, Roggen loko 115 — 120, Hafer loko 128— 133. Rüböl Februar 55,25, Spiritus loko 37,30, Petroleum loko — —.
Breslau, 19. Februar. (W. T. B) (Schluß Kurse.) Schl. 3 o/ο L. Pfebr. Litt. A. 100,30, Breslauer Diskontobank 118.25, Bres- lauer Wichslerbank 104 20, Kreditaktien 225,75 ult, Schles. Bankverein 128,50, Bresl. Spritfbr. 154,40, Donnersmarck 150,75, Kattowitzer 160,75. Qberschl. Eis. 93,85, Caro Hegenscheidt Akt. 125,75, Oberschl. P. 3. 136 50, Opp. Zement 148,25, Giesel Zem. 135,060, L. Ind. Kramsta 142,50, Schles. Zement 190,75, Schl. Zinkh.“A. 203, 00, Laurahütte 162,00, Bresl. Oelfbr. 107,50.
— Produktenmarkt. Spiritus ver 100 1 100 0 exkl. 50 M Verbrauchsabgaben pr. Februar bb, 00 Gd., do. de. 70 M Verbrauchs abgaben pr. Februar 36,50 Gd.
Magdeburg, 19. Februar. (W. T. B.) Kornzucker exkl. von 92/0 — — 9.70 -= 9, 85. Nachprodukte exkluside 750 Rendement 7.35 — 7,90. Ruhig, stetig. Brotraffinade 1 23,25. Brotraffinade II 25.00. Gem. Raffinade mit Faß 23,090 –- 23,75. Gem. Melis 1 mit Faß 22,25. Rubig. Robzucker J. Produkt Transito fr. a. B. Hamburg pr. Februar g, 15 Gd., 9p, 175 Br., pr. März 9, 121 bez., KI5 Br., pr. April 9,17 Gd, 9,20 Br., pr. Mai 98.25 Gd., R273 Br., pr. Juli 9,377 Gd, 9, 42 Br. Ruhig. — Wochenumsatz im Rohzuckergeschäft
383 600 Ztr.
Frankfurt a. M., 19. Februar. (W. T. B.) SSchluß⸗Kurse.) Lond. Wechs. 20 415, Pariser do. S106. Wiener do. 170,15, 3 os9 Reichs⸗A. 97,70, Unif. Egypter 105,50, Italiener 88 40, 30 port. Anl. 24,00, 5 ½ amort. Rum. 100,00, 4 0 rufs. Kons. 102,80, 40,0— Russ. 1894 65,70, 40/0 Spanier 6209, Mainzer 118 50, Mittel meerb. 983,50, Darmstädter 156, 90, Diskonto⸗Kommandit 202,80, Dresdner Bank 154,570, Mitteld. Kredit 116,50, Oesterr. Kreditakt. 303, Oest.„Ung. Bank 810,00, Reichsbank 157, 80 Laurahütte 16170, Westeregeln 174 09, Höchster Farbwerke 430 80, Privatdiskont 3.
Effekten⸗ Sozietät. (Schluß. Oefsterr. Kreditaftien 3033, Gotthardbahn 164,80, Diskonto⸗Komm. 203,50, Laurahütte 161,66, Portugiesen — — Italien. Mittelmeerb. —— Schweizer Nordost⸗ bahn 131,30, Italienische Möridionaur — —, Mexikaner — —, Italiener 88, 50.
Köln, 19. Februar. (W. T. B) Getreidemarkt. In Weizen, Roggen, Hafer kein Handel. Rüböl loko 60, 00, per Mai 58,70.
Dresden, 19. Februar. (W. T. B.) 3 9, Sächs. Rente 97,90, 34 0ᷣ/0o do. Staatsanl. 101,40, Dresdn. Stadtanl. v. 833 102,25, Allg. deutsche Kredit ——, Dresd. Kreditanstalt 135,900, Dresdner Bank 155,06, Leipziger Bank — — Sächs. Bank 123,50, Dres d. Straßen⸗ bahn 204 50, Sächs. Böhm. Dampfschifffabrts⸗Ges. 23709, Dresdn. Baugesellsch. 200,50, Bergmann Elektr.. 254 00, Gußstahlkugelfabr. 10 650, Elektrizitätswerk 179,75, Germania, Schwalbe 157,00.
Leipzig, 19 Februar. (W. T. B.) (Schluß Kurse) 3 0 Sächsische Rente 97 00, 34 C do. Anleihe 101,65, Zeitzer Paraffin. und Solaröl⸗ Fabrik 104,50, Maasfelder Kuxre 970 60, Leipziger Kreditanstalt Aktien 210. 50, Kredit. und Sparbank zu Leipzig 117,00, Leipziger Bankaktien 180,50, Leipziger Hypothekenbank. 147,26, Saächsische Bankaktien 123,60, Sächsische Boden-Kreditanstalt 120, 00, Leipziger Baumwollspinnerei ⸗Attien 166,00, Leipziger Kammgarn—⸗ spinnerei· Aktien — —, Kammgarnspinnerei Stöhr u. Co. 178,00, Wernhausener Kammgarnspinnerei ——, Altenburger Aktien- brauerei 240, 00, Zuckerraffinerie Halle ⸗Aktien 1069,50, Große Leipziger Straßenbahn 226, 00, Leipziger, Elektrische Straßenbahn. 169350, Thüringische Gasgesellschafts. Aktien 201,00, Deutsche Sxitzenfabrik ö. Leipziger Elektrizitätswerke 135, 0. Böhmische Nordbahn
tien — —.
Kammzug⸗TerminhandeJ. La Plata. Grundmuster B. . Februar 3,10 Æ, pr. März 3, 10 ,. pr. April 3,123 46, pr, Mai 3,125 4, vr. Junt 3,126 M, pr. Juli 53, 124 Æ , pr. August 3,12 „, vr. September 3, 15 A, pr. Oktober 315 Æ, pr. No⸗ vember 3, 15 S, vr. Dezember 3,15 , pr. Januar 3,17
Umsatz 15 000. Schwach.
Bremen, 19. Februar, (B. T. B.) Börsen - Schlußbericht. Rafiniertes . troleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum⸗ Börse.) Behauptet. Lolo 5330 Br. Schmal. Fest. Wilcox 22 43, Armour shield 22 8, Cudahy 236 4, Choice Grocery 236 . White label 2 . 3. Speck. Fest. Short clear middl. loco 22 3. Reis ruhig. Kaffee unverändert. Baum wolle. Ruhig. Upland middl. loko 37 83. Taback. 749 Seronen Carmen.
Kurse des Effekten Makler Vereins. 5 J Nord- deutsche Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei⸗ Altien — — , Llovd ⸗Aktien 1098 Gd., Bremer Wollkämmer
(W. T. B.) (Schlußkurse.) Hamb. Kommerzb. 125,75, Bras. Bk. f. D. 167,59, Lübeck ⸗Büch. 158,865, AC. Guano W. 80, 0, Privatdiskont 21, Hamb. Packetf. 128,25, Nordd. ACsoyd 110,50, Trust Dynam. 184,50, 350 H. Staatsanl. 6,60, 30/9 do. Staatar. 105,40, Vereinsbank 155,25, 3 0/0 Pfand⸗ briefe der finländischen Vereinsbank 99, 99, mburger Wechsler⸗ bank 132.00. Gold in Barren pr Kilogr. 2789 Br., 2785 Gd. Silber in Barren pr. Kilogr. 87, 85 Br., 87, 35 Gd. Wechselnotierungen: London lang 3 Monat 20,32 Br., 20,28 Gd., 20,31 bez., London kurz 20,13 Br., 20,39 Gd., 20 414 bez., London Sicht 20444 Br., 20409 Gd., 20 43 bg, Amsflerdam 3 Monat 16770 Br., 167,35 Gd., 167,60 bez., Wien Sicht 168,30 Br., 167,90 Gd. , 168, 20 bez, Paris Sicht 81,15 Br., 80, 95 Gd. , 81,12 bem, St tere?! 3 Monat 213,50 Br., 2153,00 Gd., 213,30
Zuckerbericht.
Hamburg, 19. Februar.
Kornzucker exkl 88 0 Rendement
bei. New · Jork Sicht 420 Br.,. 417 Gd. 418 bei, do. 60 Tage Sicht 4.177 Br., 4.14 Gd., 4.161 bei.
— Getreidemarkt. Weizen loko befestigt, bolsteinischer loko 168 — 172. Roggen loko befestigt, mecklenburger loko 1244130, rufsischer loko ruhig, 86 — 88. Mais 835. Hafer ruhig Gerfste ruhig. Räböl rubig, loko 57 Br. Sriritus (unverzollt) =. pr. Februar. März 153 Br., pr. Mpril-Mai 195 Br., vr. Mai⸗ Junk 198 Br., vr. Sextember⸗Oktober — Kaffee ruhig, Umsatz I 000 Sack. Petroleum ruhig, Standard white loko 5, 70 Br.
(Nachmittagsbericht . Good average Santos Mai 499, vr. September Ein 0h⸗
1,277, Brũxer 266.
— Getreidemarkt. Weizen pr. Frühjahr 829 Gr., 8,30 Br., pr. Mai⸗Juni 8,23 Gd., 8.24 Br., pr. Herbst 7,3 Gd, 7, 74 Br. Roggen pr. Frübjahr 7 00 Gd., Tol Br., do. vr. Mai⸗Juni — Gd., — Br. Mais pr. Mai⸗Juni 421 Gd., 4,22 Br. Hafer pr. Frübjabr 6,48 Gd., 6,50 Br.
20. Februar. (W. T. B.) Bei Beginn flau, jetzt fester. Ung. Kredit A 386, 00, Oest. Kredit⸗A. 356 25, Franzosen 337,00, Lombarden S4, 50, Elbetbalbabn 259 50, Oesterreichische Papierrente 100,25, 400 Ungarische Goldrente — — Oesterreichische Kronen ⸗Anleihe —, Ungar. Kronen. Anleihe 98. 560, Marknoten 58,877, Bankverein 249,59, Tänderbank 231, 90, Buschtierader Litt. B.-Attien 533,00, Türkische Loose 44 25, Brüxer 266,090.
Pest, 19. Februar. (W. T. B.) Prodaktenmarkt. Weizen leko fest, vr. Frühjahr 7,98 Gd., 8,00 Br., pr. Mai- Juni 796 Gd., 7,97 Br., pr. Herbst 7,45 Gd., 7,47 Br. Roggen ver Frühjahr 6.52 Gd., 6.64 Br. Hafer pr. Frühjahr 6,67 Gd. , 6,9 Br. Mais pr. Mai Juni 3,86 Gd., 3,88 Br. Koblraps vr. August · September 10,95 Gd., 1195 Br.
London, 19. Februar. (W. T. B.) (Schluß ⸗Kurse.) Engl. 2 Kons. 1111s13. Preuß. 40/0 Kons. — Ital 5ö /g Rente 8.73. 4 /o S9er Ruff. 2. S. 1024, Konvert. Türk. 183, 4 0. Spanier 614. 31 C Egypt. 1004, 40/0 unif do. 1041, 4 0,½0 Trib. Anl. 95 z, Go kons. Mex. 95, Neue 93er Per. 94, Ottomanbank 1063, De Beers neue AJ, Rio Tinto 2, 33 0, Rupees 623, 66, fund. Arg. A. 79, 5 O/o Arg. Goldanl. 75, 4300 äuß. do. 53, 30 0 Reichs Anl. 974, Brasil. S9 er Anl. 67, Platzdiskont 2. Silber 2911 /1s, 5 O Chinesen 1002, Anatolier 87.
— Getreidemarkt. Schluß.! Markt ruhig. Preise under⸗ andert. Von schwimmendem Getreide Weizen und Gerste geschäftslos Mais 4 — 1 sh. höher bezahlt. Stadtmehl 26— 31 sb.
— An der Küste 8 Weizenladungen angeboten.
— 86 ½ Javgzucker 114 stetig, Rüben-Robzucker loko * s stetig. — Chile Kupfer lz, pvr. 3 Monat 513.
Liverpool, 19. Februar. (W. T. B.) Baum wolle. Umsatz: 10 909 B., davon für Spekulation und Exvort 1000 B. Steigend. Middl. amerikan. Lieferungen: Stetig. Februar März 354 / . Verkänferpreis, März April 3* /e do., April⸗Mai 56s / g. Käufer preis, Mai⸗Juni 354/86 — 358/86 do., Juni⸗Juli 35558 do., Juli. August 3550 — 3356/6 Werth, August⸗September 383 e Verkäuferpreis, Sep- tember⸗Oktober 3/9 Käuferpreis, Oktober November 34/8 do., November ⸗Dezember 3*/½ d. Verkäuferpreis.
Baumwollen Wochenbericht. Wochenumsatz gegenwärtige Woche 52 000 (vorige Woche 55 000), do. von amerikanischen 48 000 (51 000), do. für Spekulation — (2000), do. für Export 3000 (20900), do. für wirklichen Konsum 45 000 (46 000), do. unmittelb. ex. Schiff 69 600 (74 006), wirklicher Export 4000 (4000), Import der Woche 87 000 (149 066), davon amerikanische 72 000 (151 0090), Vorrath 1384000 (13700600), davon amerikan. 1217000 (1209 900), schwimmend nach Großbritannien 185 000 (200 000), davon amerikanische 180 000
(190 000). Weizen stetig. Mehl ruhig. Mais g d.
— Getreidemarkt. höher.
Manche ster, 19. Februar. (W. T. B.) 121 Water Taylor 34, 30r Water Taylor 73, 20r Water Leigh 6g, 30r Water Clapton 66, 32 Mock Brooke 63, 40r Mavoll 7, 40 Medio Wilkinson 71, 32 Warpcops Lees 66 36 Warpcops Rowland 7 I6r Warpcoyg Wellington 7t, 40r Double Weston 8, 60r Double eourante k 327 116 vards 160 16 grev Printers aus 32r / 46r 155. Fest.
Glasgow, 19. Februar. (W. T. B.) Roheisen. Mixed numbers warrants 46 sh. 35 d. Schwach. — (Schluß.) Mixed numbers warrants 46 sy. — d. Warrants Middlesborough 111 39 s6. 7 D.
Paris, 19. Februar. (W. T. B.). Die Börse zeigte fort⸗ während schwankende Haltung. Die politischen Deveschen machten keinen großen Eindruck. Der Schluß war etwas besser.
(Schluß ⸗Kurse.) 3 0½ Frz. Rente 102,32. 400 Italienische Rente S8, 50. 3*/ Port. Rente 23,30, Portug. Taba. Abl. 484. 00, 40 Rumänen 85,10, 40/9 Russen 89 16220, 40, Russen 1894 66,20, 340 /o Russ. A. S9, g0, 30/9 do. (neue)] 90, 90, 3 c spanische äußere Anl. 611, Meridional. A. 623,090, Oest. Staatsb. 732 00. Bangue de France —, B. de Paris 81300, B. ottomane l 6, 0, Crèéd. Lyonn. 766, C0, Debeers 73050, Rio Tinto. A. — = Suezkanal. A. 3182, Privat- Diskont 13 Wchf. Amft. E. TVs 12. Wchs. a. dt. Pl. 1225, Wh. a. Italien 28, Wchs. London k. 2654166. Cheq. 4. London 25,185, do. Madrid k. 392, 00, do. Wien k. 297, S., Huanchaca 67350.
— Getreidemarkt. (Schluß. Weizen ruhig, pr. Februar 22,0, vr. März 22,25, pr. März⸗Juni 22,55, pr. Mai⸗August 22,90). Roggen ruhig, pr. Februar 14,75, pr. Mai⸗August 143285. Mehl ruhig, pr. Februar 46,60, vr. März 46,50, pr. März⸗Juni A6, 75, vr. Mai⸗Augusft 47,25. Rüböl fallend, pr. Februar 553. pr. März ht, pr. Mai⸗August bt, vr. September Dezember St. Spiritus ruhig, pr. Februar 321, vr. März 321, pr. März⸗April 33, pr. Mai⸗August 34.
— Rohzucker (Schluß) behauptet, 88 0/0 loko 244 - 25. Weißer Zucker bebauptet, Nr. 3, 100 Eg pr. Februar 266, pr. Marz 26k, pr. März⸗Juni 263, vr. Mai- August 273.
St. Peters burg, 19. Februar. (W. T. B.) Wechsel auf London (3 Monate) 94,090, do. Amsterdam do. — do. Berlin do. 45,95, do. Paris do. 37,324, Privatdiskont oz, Russ. 40̃ Staatsrente 983, do. 40,0 Gold⸗Anleihe von 1889 1. Serie 153, do. 40/0 Gold⸗Anleihe von 1894 6. Serie 1553, do. 3 o½ Gold⸗Anleihe von 1894 —- —, do. 399 Gold⸗Anleihe von 1894 — do. 5 ο0 Prämien ⸗ Anleihe von 1864 2778, do. H o/ do. von 1866 2658. do. 5 o / Pfandbriefe Adels- bank Loose 210, do. 40/0 Bodenkredit⸗ Pfandbriefe 1566, St. Peters burger Privat · Handelsbank J. Em. 500, do. Diskontobank 695, do. Internat. Handelsb. J. Em. 615, Russ. Bank für auswärtigen Handel IIS, Warschauer Kommerzb. 480, Ges. f. elektr. Beleuchtung 640.
— Produktenmarti. Weijen loko 925. Roggen loko 6, 25. dein . 3, 99. Leinsaat loko 9,50. Hanf loko —. Talg loko 47,00,
vr. August —.
Mailand, 19. Februar. (W. T. B.) Italienische 80/9 Rente g3, 70, Mittelmeerbahn 506 00, Möridionaux 663, 00, Wechsel auf Paris 105,90, Wechsel auf Berlin 13050, Banca d' Italia 722.
Am sterdam, 19. Februar. (W. T. B.) (Schluß ⸗Kurse.) 94er Ruffen (6. Em.) 9985, 40½ Russen v. 1894 623, 3 c holl. Anl. 9864, og Trangv. Obl. 91J er 101, 6 0M Transvaal 226, Mark- noten 55, 17, Ruff. Zollkupons 1918, Wechsel auf London 1208.
— Getreidemarkt. Weizen auf Termine fest, do. pr.