1897 / 48 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 25 Feb 1897 18:00:01 GMT) scan diff

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schule für Musik, ist vorgestern Nachmittag infolge eines Heris⸗

trübes und windiges

Erfolge die

im Königlichen Hoftheater in Wiesbaden mit gro unstlerin wurde

Glisabetb in der Dyer. Tannhäuser“ gesungen. Die im Laufe des Abends vielfach hervorgerufen.

Im Königlichen Schauspielbause wird morgen Einst von Wildenbruch z vaterländisches Drama Die Quitzow's ! in folgender 2 gegeben: Friedrich J. von Hohen zellern: Herr Ludwig;

ge von Pommern? die Herren Keßler und r Barbara v. Bug:

äulein Lindner; Dietrich von Quitzow: Herr Molenar; Konrad von Quitzow: Herr Purschian; Rieke: Frau Conrad; Thomas Wins: Herr Kahle; Gertud: Frau Seebach; Agnes: Frau von Hochen⸗ burger; Köhne Finke: Herr Vollmer.

Das Programm des X. Phbilharmonischen Konzerts unter Arthur Nikisch's Leitung wird nur drei Werke enthalten, und zwar die B-dur-Symphonie von Schumann, die Suite für Streichorchester von J. S. Bach und die Gmoll-Symphonie von Beethoven. Das Konzert, welches am Montag, den 8. März, statt⸗ findet, ist das letzte in dieser Saison.

Professor Woldemar Bargiel r, Musik⸗ Direktor, Mitglied des Direktoriums und Vorsteber der Abteilung für Rompo⸗ sition und Theorie der Musik bei der Königlichen Akademischen 2. ogs im Alter von 68 Jahren gestorben. Er war am 3. Oktober 1828 in Berlin als Sohn eines hiesigen Musiklehrers geboren und durch seine Mutter, die in erster Ehe Gattin Friedrich Wieck's gewesen, der Halbbruder von Klara Schumann. Nach⸗ dem er den ersten theoretischen Unterricht bei Dehn erhalten, ging er 1846 nach Leipzig, wo er am dortigen Konservatorium seine Studien vollendete. Dann wirkte Bargiel eine Zeit lang als junger Musiklehrer in Berlin, wurde 1859 als Lehrer an die Musik- schule in Köln und 1865 als Musik-⸗Direktor nach Rotterdam berufen. Im Jahre 1874 wurde er zum Lehrer der musikalischen Komposition und Theorie an der Berliner Hochschule für Mustk, 1877 zum Mit⸗ gli der Alademie der Künste ernannt. In der Folge erhielt er die eitung einer Meisterschule und der Komposttions-Abtheilung an der 8 und . seit Jahren dem Direktorium derselben an. Bargiel's Thätigkeit als Komponist hat sich vorwiegend auf instru⸗ menfalem Gebiete bewegt; seine Werke zeigen eine glückliche Verschmelzung von Romantik und Klassizismus. Er komponierte eine Reihe von Stücken für Klavier und Kammermusik, eine Sonate, eine Suite, zwei Trios, ferner eine Symphonie, Ouvertüren zu einem Trauerspiel, zu Medea“ und „Prometheus“, endlich auch Psalmen, Frühlingslieder ꝛc.

Mannigfaltiges.

Zur Behebung entstandener Zweifel hat das Königliche Polzei-Präsid lum angeordnet, daß die Droschken⸗Fuhr⸗ herren und deren Vertreter die Nachwelsungslisten über Personal und Betriebsmaterial. deren Führung ihnen nach dem Droschken⸗ Reglement obliegt, stets auf dem Laufenden zu erhalten haben, also die Eintragungen sofort bewirken müssen, nachdem die Droschke in Betrieb 3 worden oder aus demselben zurückgekehrt ist.

Die öffentliche Ankündigung von Geheimmitteln, welche dazu bestimmt sind, zur Verhütung oder Heilung thierischer Krankbeiten zu dienen, ist verboten. Uebertretungen dieser neuer⸗ dings erlassenen Polizei verordnung werden, falls nicht nach den allgemeinen . eine härtere Strafe eintritt, mit Geldstrafen bis zu 60 M oder verhältnißmäßiger Haft geahndet.

Der Brandenburgische Provinzial Landtag hat sich in seiner geftrigen Sitzung damit einverstanden erklärt, daß der Landgemeinde Schöneberg ihrem Antrage gemäß die Annabme der Städte ordnung gestattet werde.

Sonnabend:

Wetterb 1st vom 25. Februar, . udine.

e 8 Uhr Morgens.

frei bearbeitet. 7

Stationen. Wind.

Wetter.

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp red. in Millim

bedeckt bedeckt balb bed. Nebel bedeckt ill wolkenlos wolkenlos Dunst

Belmullet .. Aberdeen Christiansund Kopenhagen. Stockholm. randa. t. Petersbg. Moskau... 764 Cork,. Queens⸗ town... 762 Regen Gherbourg . 77 wolkig 8 w wollig vlt 766

ö bedeckt

burg... 770 bedeckt Swinemünde 770 bedeckt Neufahrwasser 779 bedeckt Memel... 1767

M Nebel Münster ... 772 halb bed. Rarlsruhe . 777 Nebel Wiesbaden. 776 2 bedeckt München.. 778 Nebel Themnitz.. 775 halb bed. Berlin.. 773 bedeckt Wien... 777

bedeckt Breslau IIö5 bededt Triest ....

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Anfang 73 Uhr.

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alifen. Sonntag, immelfahrt.

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Dumont.) Sonntag,

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fill wolkenlos

Uebersicht der Witterung.

Ein barometrisches Minimum ist nordwestlich von Schottland erschienen und verursacht in Wechsel⸗ wirkung mit einem an der Nordseite der Alpen ge⸗ burg. legenen Hochdrucgebiete starke, stellenweise stürmische von Südwestwinde über den Britischen Inseln und dem Anfang 74 Uhr. Nordseegebiete. Bei leichten bis frischen südlichen und sũdwestlichen Winden ist das Wetter in Deutsch⸗ land trübe und mild, ohne meßbare Niederschläge. Nach der gegenwärtigen Wetterlage ist mildes, etter mit Regenfällen wahr. Direktion:

scheinlich. Herne ,,

Lindau.

Theater.

Königliche Schauspiele. Freitag: haus. 50. Vorstellung. Undine. Romantische auber⸗Oper in 4 Akten von Albert Lortzing. ext nach Fouqué's Erzählung frei bearbeitet. Tanz von Cmil Graeb. In Seene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative Einrichtun vom Ober. Inspektor Brandt. Dirigent: Fapell⸗· Gerichts meister Dr. Muck. Anfang 74 Uhr. Schauspielhaus. 57. Vorstellung. Sonder ⸗Abonne⸗ ment B. 9. Vorstellung. Die Quitzoms.

Sonntag,

Vaterländisches Drama in 4 Aufzügen von Ernst hof Zoologischer Garten.)

aschke. Anfang Male:

von Wildenbruch. ersten

Regie: 74 Uhr.

Opernhaus. 51. Romantische Zauber Oper in 4 Akten F von Albert Lortzing. Text nach Fouqué's Erzählung Tanz von Emll

Uhr. .

Schauspielhaus. 58. Vorstellung. Ein Sommer⸗ nachtstraum von William Shakespeare, übersetzt von August Wilhelm von Schlegel. Musik von Wilhelm Tell. . Mendelssohn Bartholdy. Tanz von Emil Herrn Gustav Kadelburg. Die berühmte Frau.

raeb. Anfang 74 Uhr.

Denutsches Theater. Freitag: Die Weber.

Sonnabend: Zum ersten Male: Der Sohn des Dramatisches Mãrchen von Ludwig Fulda.

Nachmittags 29 Uhr: Vorher: Ohne bends 77 Uhr: Der Sohn des Kalifen.

Berliner Theater. Freitag (24 Abonnements Vorstellung): Kaiser Heinrich. Anfang 71 Uhr.

Sonnabend: Der Gymnasialdirektor.

Sonntag, Nachmittags 23 Uhr: Die Jungfrau Der Obersteiger. von Orleans. Abends 7 Uhr: Renaifsance.

Lessing · Theater. Freitag: Der Probeyfeil. (Louise Dumont.) Anfang 71 Uhr. Sonnabend: Das Glück im Winkel.

Nachmittags 3 Uhr (volksthümliche reise) Der Probepfeil.⸗ rftes Gastspiel von Hedwig Niemann.

schwister. Hierauf: Monsienr Alphonse.

Residenz · Theater. Direktion: Sigmund Lauten ; Freitag: Associss.

Sonnabend und folgende Tage: Asfsoci 66.

Nenes Theater. Sigmund Komödie in 4 Akten von Sardou. Für die deutsche Bühne bearbeitet von In Scene gesetzt von Sigmund utenburg. Anfang 71 Uhr

Sonnabend und folgende Tage: Marcelle.

. Nachmittags 3 Uhr: Opern · Preisen: Der Hüttenbesitzer.

Schiller · Theater. Freitag, Abends 8 Uhr: Zum ersten Male: Am ** des Gerichts. Sonnabend, Abends 8 Uhr

Theater des Westens. Kantstraße 12. (Bahn-

im Trappistenkloster. Hierauf: ale: Ein K 7

Deutsche gesellschaft von Freunden der Photo⸗ graphie. Ängesichts der in neuerer Zeit in Aufschwung gekommenen öffentlichen Darstellungen momenmphot ographischer Aufnahmen mittels des ,, war es von Interesse, in der vorgestrigen Sitzung den Altmeister der , . Herrn omar An a . den Entwickelungsgang der letzteren sprechen zu hören. Herr schätz begleitete seine Worte durch Vorführung etwa 70 prächtiger er, dr, . welche mit Hilfe eines Skioptikons in der fleinen Aula der Kriegs⸗Alkademie in bedeutend vergrößertem Maßstabe profiziert wurden. Als Lichtquelle diente eine neue, ron Anschuͤtz konstruierte Bogenlampe, die sich so⸗ wobl durch Einfachheit als auch höchste Wirkjamkeit h eistung: bis 4060 Kerzen) auszeichnet. Herr Anschütz ließ mittels dieses Apparats eine Anzabl seiner Moment⸗Photogravbien in chronologischer Ord- nung als Lichtbilder erscheinen, wobei er interessante Erklärungen über deren Entflehung gab. Besonderen Beifall fanden diejenigen Bilder, denen Kaiser Wilhelm der Große zu sehen war; Herr Anschütz machte eine Anzahl davon als Gedenkblätter, in n, . ausgesührt, dem Verein zum Geschenk. Als Schlußbild wurde eine Serien Aufnahme des Trabers Bethel“

ezeigt. An diese anknüpfend, äußerte sich Herr Anschütz über die Bewegungsbilder im allgemeinen dahin, daß die Apparate der letzten 31 nicht viel Neues boten, vielmehr im Prinzip mit seinem vor zwei

ahren patentierten Prolektions· Schnellseher übereinstimmten, welchem die intermittierende Bewegung zu Grunde liege; die Vorführung des⸗ selben stellte er für eine der nächsten Sitzungen in Aussicht. In der sodann im Kasinosaal fortgesetzten Sitzung legte Herr Pr. Stettiner das erste Hest der Kunst in der Photographie! vor. In seinen be⸗ gleitenden Worten machte Redner auf die Bedeutung dieser neuesten Erscheinung auf künstlerisch photographischem Gebiete aufmerksam, indem er darauf hinwies, daß die letzte Internationale Aus- stellung für Amateur Photographie, die im Herbst v. J. in Berlin stattsand, die Anregung zu weiterem künstlerischen Streben egeben hatte, und daß man es dankbar begrüßen müsse, wenn Gelegen * gegeben werde, die Erzeugnisse der hervorragendsten Amateur⸗ Photographen kennen zu lernen. Herr Hinterlach zeigte eine Reihe von Stereostkop⸗Diapositiven und als Glanzpunkt seiner Vorlage eine Anzahl so vorzũglicher Stereoskop. Daguerreofypien, wie sie wohl nur noch selten vorkommen. Die Bilder sind so vorzüglich koloriert, daß ihre leuchtenden Farben den Spektralfarben nahe kommen. Alles, be⸗ sonders auch das Herkommen der Bilder, deutet darauf hin, daß dieselben von , . eigener Hand bergestellt worden sind. Herr Direkter Schultz⸗Hencke zeigte zwei Neuheiten, die schon in photographischen Fachkreisen Aufsehen erregt haben. Zunächst waren es Bilder auf Seide und Sammet, die nach einem den Höchster Farbwerken patentierten Verfahren hergestellt sind und als Unterlage zum Uebermalen oder Besticken dienen sollen. Die zweite Neuheit stammt aus Amerika und besteht aus einer übermalten Photographie in Reliefform. Die Herstellung dieses Reliefs ist technisch inter⸗ essant: es wird eine Kopie auf Albuminpapier in gewöhn⸗ licher Weise genommen, sodann ein Holzblock mit lichtempfindlicher Substanz präpariert und auf diese Schicht von demselben Negatid ein Bild kopiert. Nach Entwickelung desselben schneidet der . in roher Weise die Konturen des Bildes aus, der⸗ ges t, daß die Lichter erhaben und die Schatten vertieft werden.

unmehr wird die Papierkopie in angefeuchtetem Zustande mit der Bildseite nach unten auf eine Gummiplatte gelegt und das Holzblock- Relief auf die Rückseite der Kopie gedrückt, sodaß die Konturen des Bildes in die weiche Gummimasse erhaben eingepreßt werden. Das Ganze wird unter diesem Druck so lange stehen gelassen, bis das Bild trocken ist, und sodann letzteres von der Gummiplatte abgenommen. Das Bild zeigt jetzt das gewünschte Relief und wird nunmehr auf. geklebt, event. unter Ausfüllung der vertieften Stellen mit Gips, von der Rückseite her.

Vorstellung. Anfang 77 Uhr

raeh. Anfang Abends 74 Uhr: burg. Die berühmte Fran.

Direktion: Cyclus. Mit neuer die vierzig Räuber.

iehe.

phil Anfang 74 Uhr. onnabend: Viarter und Maskenball.

nie Freitag: (Eouise 3 Akten von

Uhr: Roger. Anfang

Abends 71 Die Ge⸗

Lustspiel in 3 Akten Bentral Theater. Alte

arrangiert

Schiff hauerdamm 4a. / 5.

Lautenburg. . r ictorien

Preisen: vel 2 Kier en free er

Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Schüler. Vor⸗ stellung zu ermäßigten Preisen: Wilhelm Tell. astspiel des Herrn Gustav Kadel⸗

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: ends 73 Uhr: Gastspiel des

letzter großer Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei balben Preisen:

Thalia · Theater (vorm. Adolph Ernft.· Theater). Dresdenerstraße 72173. Direktion: W. Hasemann. Fran Lientenant. Vaudeville in Ferrier und A. Mars. Deutsch von H. Hirsche ! . von G. Serpette und V.

r.

Sonnabend und folgende Tage: Fran Lientenant. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Trilby.

Jakobstraße . 30.

Löon Gandillot. Deutsch von Max Schönau. Denn ,, nn, d n n,, Revue in 1 Vorspiel und 3 Bildern von J. und W. Mannstädt. Musik von verschiedenen

von Julius Einödshofer.

r. Nachmittags 3 Uhr: Bei ermäßigten bend. Abends . (Wannsee).

Der neue Dampfer Ocegnie“, welchen die Firma u. Wolff in Belfast für die Bh Hie gt s 3

lang war. Tons

Oster ode, 24. Februar. Amtlich wird gemeldet: Am 23. Fe⸗ bruar, Abends 8 Uhr 30 Minuten, ist in Kilometer⸗Station 52,6 der Strecke Allenstein —Soldau vom Zug 7566 ein Fuhrwerk überfahren und der Führer desselben getödtet worden.

6. 26. Februar. Heute Nacht 12 Uhr 51 Minuten ent⸗ gleisten, wie W. T. B.‘ meldet, auf dem Bahnhof Halbe 21 Wagen des Güterzuges Nr. 924 in einer Weiche aus noch nicht aufgeklaͤrter Ursache, Personen sind nicht be gf: der Materialschaden ist ziemlich beträchtlich. Der Verkehr ist nicht gestört. Die Unter⸗ suchung ist eingeleitet.

Stuttgart. Die Sammlungen zu einer Ehrengabe für den in den letzten Jahrzehnten faft ganz verschollenen und in den dürf⸗ tigften Verhältnissen lebenden Begründer der Vereine zum Rothen Kreuz und der Genfer Konvention Henny Dunant nehmen einen erfreulichen Fortgang. Insbesondere wurde das zentrale Stiftungs- Comits, welches hier unter dem Voꝛnsitz des Ober⸗ Bürgermeisterz Rümelin seinen Sitz hat, in jüngsfter Zeit durch die reiche Beisteuer von 1000 4A seitens der Hohen ö der Deutschen Vereine jum Rothen Kreuz. Ihrer ajestät der Kajserin, hocherfreut umsomehr als die Hohe Frau hierbei dem Comité gegenüber Ihre Allerbächste Anerkennung aus- sprechen und zugleich zum Ausdruck bringen ließ, daß Allerhöchst⸗ dieselbe für die Bestrebungen des Comités den besten Erfolg wünsche. In gleich ermuthigender Weise hatte Ibre Majestät die Königin von Württemberg, die Protektorin des Württem⸗ bergischen Rothen Kreuß Vereins, dem Comité schon beim Beginn seiner Sammelthätigkeit die reiche Gabe von 500 M zugewiesen.

Dover. 24. Februgr. Die Pa ssagiere des heute früh 8 Uhr hier fälligen Ostender Postdam pfers Princesse Henriette“, der unterwegs dien stun fähig wurde, sind heute Nachmittag von einem andern Dampfer hier gelandet worden.

Christiania, 24. Februar. Nach einer Meldung des Morgen bladet' hatte Dr. Nansen den König Oskar um die Erlaubniß gebeten, eine von ibm neu entdeckte Halbinsel Sibiriens nach Allerhöchstdemselben benennen zu dürfen. Der König gab seine Einwilligung, falls die russischen Behörden zustimmen würden. Diese Zustimmung ist nunmehr erfolgt.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

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Schluß: Zum ersten Male: Jephta's Tochter.

Birkus Renz. Karlstraße. Jubilãnms. Saison 1896/57.) Freitag: Große Wohl⸗ thatig keits⸗Borstelluug zum Besten der Wittwen und Waisen der egervereins · Verbãnde Berlins. Großer Patriotischer Fest⸗Akt, arrangiert vom Direktor Fr. Renz. Bagdad, arab. Vollblut schimmelhengst, in Freiheit dress. u. vorgef. v. Di= rektor Fr. Renz. eln. en, gezitten von 5 Damen. 6 Trakehner , drefs. und vorgef. von Herrn Hugo Srzog. Auftreten des Schulreiters Mr. Gaberel mit dem Schulpferde

Theater nter den Linden. Behrenste. 6 / J. Albarac. Durchschla gender Erfolg! Novität: „Ans Julius Sri chf Freitag:

usstattung: Indigo und Große Ausstattungtsoperette

annele's in 4 Bildern, nach einem älteren Sujet für die ̃ hiesige Bühne bearbeitet von e ür er mitteg ä hibr Cern gte Pes, und on untet

Mustk von Johann Strauß. Drei große Ballets, . entworfen und arrangiert vom Dlesee ser Greco trisches Ballet. Abend 4 Uhr. .

der Mappe eines Riesengebirgs⸗Bhantasten“. Sonnabend, Abends 77 Uhr: Aus der Mappe

eines Niesengebirgs⸗Phantasten. Sonntag Zwei große Vorstellungen. Nach⸗

Straus⸗

10 Jahren freih: Lustige Blätter! Großes eler⸗ s der

Mappe eines Niesengebirgs⸗Phanutasten“. mm 2 Quu,ui,! Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Gertrud Reichenheim mit Hrn. r, n, Dr. Robert Weismann (Berlin = rankfurt a. M.). Frl. Elsbeth Schroeder mit

; rn. Sec. Lieut. Axel von Uechtritz und Steinkirch

renzlau. Frl. Marie Otto mit Hrn. Re⸗ . ssessor Dr. Albert Dehne (Heudeber— uskirchen. Freiin Valeska von Berlepsch mit pi Lieut. Edgar von Hirschfeld (Berlin otsdam). Fri. Anng Kreß mit Hrn. Bild⸗ hauer Wilhelm Wandschneider (Siegen Char⸗ lottenburg).

Verehelicht: Hr. Amtsrichter Eckert mit Frl. Emilie Kluge (Krappitz, OS.).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann H. D. von Lücken (Schwerin). Hrn. Regierungs⸗ Assessor Pitsch⸗Schroener (Gumbinnen). Hrn. General ⸗Lieut. z. D. von Thiele (Stettin). 4 ,, , ,. Falck (Lauchstãdt).—

ine Tochter: Hrn. von Brockhusen (Lawaldan). Hrn. Sec. Lieut. von Legat (Hannover). Hrn. Otto von Rohr⸗Wahlen⸗Jürgaß (Frehne) Hen. Regierungg Baumeister Carl Bernhard

reund

Gestorben: Hr. Bank⸗Direktor Albert Ellendt He. Geheimer Regierung. Rath

(Berlin). Seckendorff Gutend

a. D. Gerald Frhr. von

Konzerte. Sing · Akademie.

Non von Dr. Geor dem Philharmonischen

Bei halben

: Am Tage des

fonzerthaus. Freitag: Wagner Abend.

Freitag: Zum ersten

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Freitag, Anfang 8 Uhr: Dohrn ( Elaviery mit rchester.

Karl Meyder Konzert.

Saal Bechslein. Freitag, Anfang 76 Uhr: 6 HI. Konzert von Wassili Besekirsty (Violine).

r. Anna Clifford

W irsch b. Bregdem). 2 * ö Wiesbaden).

oe von Breugel, geb. . Major a. D. Bernhard von Prittwitz und Gaffton Mühnitz Hrn. Postmeister Wunsch Tochter Johanna 8 Fr. Oberforster Bertha Änz, geb. Görtz (Trier).

Verantwortlicher Redakteur: Si emenr oth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Drud der Norddeutschen Buchdruclerel und Berlagt · Anstalt Berlin 8Ww., Wilhelmstraße Rr. 32.

Acht Beilagen seinschließlich Börsen Beilage).

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger

M 48.

Berlin, Donnerstag, den 25. Februar

1897.

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Bemerkung.

Die veikaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Der Durch⸗

schnittexreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.

Deutscher Neichstag. 184 Sitzung vom 24. Februar 1897, 1 Uhr.

Tagesordnung: Fortsetzung der zweiten Berathung des Reichshaushalts⸗Etats für 1897/98 bei dem Etat des Reich s⸗Eisenbahnamts.

ierzu liegt folgender Antrag der Abgg. Dr. Pachnicke fr , u. Gen. vor: „Den Herrn Reichslanzler zu ersuchen, dabin zu wirken:

I) daß unter thunlichster Ermäßigung der Tarifsätze eine Ver⸗

einfachung. des Tarifsystems für den Personenverkehr stattfindet;

) daß unter Aufhebung des Freigepäcks eine Ermäßigung und

Vereinfachung des Gepäcktarifs eintritt.“

Abg. Br. Hammacher (nl) weist darauf hin, daß neuerdings wieder Beschwerden seitens der deutschen Kaufleute über den inter—⸗ nationalen Frachtverkehr nach Rußland erhoben seien. Die Berner Konvention sollte in ihrem Art. 10 besser zur Durchführung kommen. Leider sollten sich die meisten Eisenbahnen gegenüber den deutschen Anträgen ablehnend verhalten haben.

. räsident des Reichs Eisenbahnamts Dr. Schulz: Auf der 1896 in Paris abgehaltenen Konferenz über eine Revision des Berner Uebereinkomment, betreffend den Gisenbahn⸗Fracht oerkehr hatte Deutsch⸗ land den Antrag gestellt, daß das in Artikel 10 des Uebereinkommens den Eisenbahnen ausschließlich vorbehaltene Recht zur Vornahme von Zollabsertigungen auf den Grenzstationen beseitigt und statt dessen dem Absender das Recht gewährt werden möge, auf dem Frachtbriefe sich selbst oder einem Bevollmächtigten das Recht zur Zollabfertigung vorzubehalten. Die deutscken Kommissare haben diesen Antrag auf das nachdrũcklichste vertreten. Der kunsch Antrag ist aber leider nicht durchgedrungen. Nur insofern ist ein Fortschritt zu verzeichnen, als er diesmal nur mit fünf gegen vier Stimmen abgelehnt wurde, während er früher nur von zwei Stimmen unterstätzt worden war. Es wird also einstweilen bei der bieherigen Bestimmung verbleiben. Das Üebereinkommen hat aber diese Bestimmungen keineswegs neu ing Leben gerufen; gerade an der russischen Grenze ist die priwate Zollbehandlung schon 1886 durch ein russisches Gesetz aufgehoben worden. Dat Reicht. Cisenbahnamt und die Preußische Eisenbahnverwaltung sind bemüht gewesen, die Nachtheile für die deutsche Jusflih nach Rußland fern zu halten, und die preußische Gifenbabnperwaltung hat die Tarife so bemessen, daß bei der Ausfuhr nach Rußland die Tarife für den gebrochenen Verkehr ebenfo mäßig find wie für den direften Verkehr. Rußland hat eben- falls die Tarife ermäßigt; ez ist aber doch eine Differenz zwischen den russischen und nr fei Tarifen geblieben, wenn auch nur von 1, 3 und 5 n, BViese Frachtunterschiede ganz fern zu halten, war bei der ung der russischen , ,, nicht 2. Wir haben im vergangenen t eine Versammlung der 33 en Gisenbahn⸗Direktionen berufen und diese hat sich über.

einstimmend dahin ausgesprochen, daß gegen die Wiedereinführung eines

direkten deutschen Gütertarifs neben dem Tarif für den gebrochenen Verkehr nichts einzuwenden sei. Es ist also alles geschehen, was in unserer Macht stand. Was die Frage der Erschwerung der Abfertigung auf der Grenzstation Alexandrowo betrifft, so hat sich die Eisen⸗ bahnverwaltung schon im Sommer an die betheiligten Handels⸗ kammern gewandt und um entsprechende Mittheilungen gebeten; wir werden die Sache gern weiter verfolgen.

Abg. Hug e,, beschwert sich darüber, daß die auf Ver⸗ anlassung des Reichs gebaute südbadische strategische Gisenbahnlinie mit einem Defizit von 100 000 M zu kämpfen habe; es sei nicht zu verlangen, daß das finanziell so schwache Baden diesen Zuschuß trage, sondern es müsse das Reich selbst dafür eintreten.

Präsident des Reichs ⸗Eisenbahnamts Dr. Schul erwidert, . in diesem Defizit ein Defizit von 40 009 M aus früheren Jahren enthalten sei, ohn, sich das Defizit für ein Jahr auf 60 000 ermäßige. Er erlnnere auch daran, daß der badische Staat durch diese Linie einen Zuwachs an Eisenbahnbesitz von 70 km für den geringen Preis von etwas über 1 000 0900 M erhalten habe. Die Befürchlung, daß die alte parallel laufende Linie in ihren Einnahmen durch die neue Linie beeinträchtigt würde, habe sich als nicht begründet erwiesen, im Gegentheil habe die alte Linie 9 0 so mehr Einnahmen gehabt.

Abg. Dr. Pachnicke (fr. Vgg.); Unser Antrag will das Reich nur an seine Pflichten erinnern bezüglich der w n der Eisen⸗ bahntarife. Daß diese Pflichten vorhanden sind, beweist die Ver⸗ faffung, die das Eisenbahnwesen der Aufsicht, des Reichs unterstellt, bie Verwaltung aller Gisenbahnen als einheitliches Netz vorschreibt und auf eine Herabsetzung der Tarife hinweist. Wenn wir Privat- babnen hätten, würde schärfer vorgegangen werden gegen die Ueber- füllung der Coupétz auf der Stadtbahn u. s. w. Infolge der Ver= flaatlichung der Gisenbahnen sind wir in Preußen bezüglich der Per⸗ sonentarffe stehen geblieben; einheitliche Tarife haben wir in Deuisch⸗ land nicht. Die Tarife sind so hoch, daß sie geradezu vom Reisen abschrecken. Württemberg und Baden stellen die dritte Klasse in die Schnellzüge ein, Preußen nicht immer; Preußen erhebt die Gebühr far die Platzkarte, andere Staaten nicht; in Württemberg ist die Landeskarte eingeführt: kurz und gut, der Wirrwarr ist größer eworden als früher. Die Gütertarife haben wir nicht in den . hineingezogen, weil wir a; den Antrag eine möglichst große Yer fe vere . wollen. Die Gütertarife zeigen auch eine gewisse Beweglichkeit, es werden vielfach Ausnahmetarife eingeführt. Das preußfsche Herrenhaus hat erst kürzlich die in fbr von Staffel farffen beschlofsen. Der Reform der Göätertarife ist der preußische Fisenbahn. Minister nicht abgeneigt, desto e ne, . ist er aber der Reform der , Deshalb haben wir unsern Antrag darauf beschränkt. Der preußische Finanz Minister vertröstete bezüglich der Tarlfreform früher auf eine günstigere Finanzlage. Jetzt, wo die Finanzen günstig sind, werden wir auf eine fernere Ʒnlunst ver · fröstet, bis die Gätertarife reformiert sein werden und sich eine Steige rung des Verkehrs zeigt. ;

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Präsident des Reichs. Eisenbahnamts Dr. Schulz: Schon 1890,91 wurden zwischen den Bundesregierungen Verhandlungen über eine Reform der Personentarife gepflogen; die Reform mußte wegen der damaligen n, . 6 zurückgestellt werden. Wir glauben, daß Ermäßigungen im Güterverkehr drin 6 sind als im Personen⸗ verkehr; Frachtermäßigungen im Interesse unserer Produktion werden von der Landwirthschaft und Industrie mit Recht gefordert, und die einzelnen Eisenbahnverwaltungen, in erster Linie die preußische, haben auch Tarifermäßigungen vorgenommen. In Bezug auf die Er⸗ mäßigungen für den Personenverkehr werden die Meinungen kaum übereinstimmen. Der Vorredner sprach über die erschreckend hohen Sätze, die wir im Personenverkehr in Deutschland haben; wir sind Jahre hindurch ftol; darauf gewesen, für die unbemittelten Volkzz⸗ klassen die billigsten Sätze zu 6 die überhaupt existierten. Diese sind erst neuerdings von anderen Staaten über- Der Personenverkehr, der deutschen Eisen⸗ bahnen hat sich auch bei den bisherigen, Tarifsätzen er⸗ beblich gesteigert. Von 1880/81“ bis 1895/96 ist die Zahl der Tonnenkllomeler auf den deutschen Eisenbahnen im Ganzen um 97 0 im Perfonenverkehr um 115 60 gestiegen. Dieser Zuwachs ist um fo bemerkenswerther, als die Vergrößerung des deutschen Eisenbahn . netzes seit einer Reihe von Jahren hauptsächlich in den Neben⸗ bahnen sich vollzogen ö Die Zahl der Eisenbahnfahrten ist seit 1384/85 von 6 auf 11 auf jeden Einwohner gestlegen. Aus diesen Zahlen kann man nicht die Nothwendigkeit herleiten, ex professò Ermäßigungen im Personenverkehr einzuführen. Ich will aber gern anerkennen, daß die Buntscheckigkeit in den Tarifsãtzen ein wenig erfreuliches Bild bietet. Es wäre erwünscht, in dieser Beziehung bald Wandel zu schaffen. Eine Besserung könnte aber nicht stattfinden, ohne gleichjeitig Tarifermäßigungen vorzunehmen, und durch diefe finanzielle Seite der Sache wird die Sache wesentlich er⸗ schwert. Es ist an sich schon schwierig, in den Tarifeinrichtungen für den Personenverkehr in Deutschland eine Uebereinstimmung herbeizuführen. Die Meinungen . da sebr auseinander. Es heißt bier: so viel Köpfe, ö. viel Sinne. Die Haupts , . liegt darin, daß Süddeutsckland die vierte Wagenklasse picht kenn und kein Freigepäck giebt. Heber eine Vereinsachung des Gexpäcktarifs ließe sich vielleicht eine , n nn, erzielen, aber die vierte Wagenklasse werden die füddeutschen Verwaltungen schwerlich an- nehmen. In Preußen haben aber im letzten Jahre nicht weni er als Z6 0 /o aller Relsenden 3. der vierten Wagenklasse bedient, in achsen 21 00. Der fruͤhere Minister Maybach 6. in Aussicht genommen, den Einheitesatz der vierten Klasse auf die dritte zu übertragen. Das würde aber für die preußischen Staatsbahnen allein einen Ein nahmeausfall von rund I5 Millionen bedeutet haben. Ich nehme an, daß die preußische Staatseisenbahnverwaltung den gegenwärtigen Zeitpunkt zu einer Wiederaufnahme der Reform nicht für geeignet halt. Es 6 mir also von dem Antrag kein günstiger Erfolg zu erwarten zu sein.

Abg. Stolle (Soz.) bemängelt die bestehenden Betriebs inrich⸗ tungen, die noch nicht die genügende Betriebssicherheit mit sich ge— bracht hätten. Durch, Entgleisungen und falsche Signalisierungen seien die meisten Betriebsunfälle herbeigeführt worden. Die Unfälle bingen vielfach mit der übergroßen Arbeitszeit der Eisenbahnbeamten zusammen, namentlich der Zugbeamten. Die Einnahmen gestatteten doch die Heranziehung einer größeren Anzahl von Beamten. Nur für die erste und zweite Klasse wären Bequemlichkeiten vorhanden; für die dritte und bierte Klasse, welche die meisten Einnahmen ergäben, fehlten sie; für diese werde daz schlechteste Betriebsmaterial verwendet, und vlelfach mangele es an Betriebsmaterial überhaupt, Durch Er— mäßigung der Tarife werde die Einnahme nicht . werden. Nokhwendig sei die Ermäßigung der Gütertarife für landwirth⸗ schaftliche und industrielle Produkte.

Präsident des Reicht Eisenbahnamts Dr. Schulz: Der Ver— redner liebt es, die Zustaͤnde auf den deutschen Eisenbahnen möglichst schwarz zu malen. Er hat die Sicherheit des Betriebes als ungünstig bezeichnet. Wer aber den Verhaͤltnissen näher steht, weiß, daß Hunderte von Millionen von den deutschen Eisenbahnverwaltungen ausgegeben werden zur Erhöhung der Sicherheit des Betriebes. Die Zahl der Entgleisungen und Zusammenstöße hat in drei Perioden zu je 5 Jahren ganz erheblich abgenommen. Auf iooo Millionen Achskilometer entfielen von 1881162 bis 1886,86 44 Entgleisungen, in den folgenden 5 Jahren 40, in der letzten Periode 34 Entgleisungen. Zufammenstöße fanden statt in der ersten Periode o6ß, in der zweiten 265, in der letzten 21. Das ist ein außerordentlich! erfreulicher Fortschritt; ganz können wir mit dem besten Willen die Eisenbahnunfälle nicht aus der Welt schaffen, dazu sind wir alle Menschen. Auch die Sicherheit der Reisenden in Deutschland ist keineswegs eine geringere als in anderen Ländern. Von 188586 bis 1894155 kamen auf 100 Millionen Reisende in Deutschland 165, in Oesterreich 4, in England 257“, in Frankreich 3,5 Unfälle. Ich gebe nicht allzu viel auf diese statistischen Daten, aber sie beweifen doch, daß wir mindestens nicht ungünstiger stehen als andere Staaten. Der Vorredner verlangte, , die deutsche Reichs Eisenbahnverwaltung hinwirke auf eine bessere Ausrüstung der deutschen Eisenbahnen mit Betriebsmaterial. Es ist nicht zu ver⸗ hindern, daß im Herbst, wenn der Verkehr sich häuft, ein gewisser , entsteht; es würde aber unwirthschaftlich sein, wenn man so bie Wagen beschaffte. wie es nothwendig wäre, um während diefer paar Wochen den Verkehr absolut zu bewältigen. Im oberschlesischen Revier stehen schon jetzt doppelt so viel Wagen müßig, als gebraucht werden. Die deutschen Eisenbahnen gehen in anerkennenswerther Weise mit der Beschaffung des Betriebsmaterials por. 1896/97 wurde das Betriebsmaterial der Reichs⸗Eisenbahnen um 2,8, das der preußischen Staatsbahnen um 4,5, das der württem⸗ bergischen um 6.6, das der badischen um 5,9 o/o vermehrt. Wie , es die deutschen Eisenbahnen an Sorgfalt für ihre Arbeiter und Angestellten fehlen lassen, beweist der Umstand, daß in den letzten 10 Jahren die Zahl der Beamten und Arbeiter um 3900, erhöht worden ist und daß die Besoldungen um 490jso gestiegen sind.

Abg. Freiherr von Stumm (Rp.): Dag Reichs. Eisenbahnamt ist dan bau nicht in der Lage, in der Weise auf die Eisenbahn— perwaltungen einzuwirken, wie Herr Stolle das wünscht, trotz aller Verfassungtzartikel. Der Präsident des Reichg⸗Eisenbahnamts hat vollständig recht, daß die Vermehrung des Betriebsmaterials, eine recht erhebliche gewesen ist. Daß trotzbem im Herbst zur Zeit der Ernten ein Wagenmangel eintritt, ist gar nicht zu vermeiden. möchte beinahe sagen, i des Guten schon, zu viel ge chehen ist; in elf Monaten des Jahres bleibt fast die Hälfte der gen unbenutzt. Im Winter frieren die Kanäle und Flußläufe zu, und dann sollen die Eisenbahnen den Theil des Verkehr be⸗ wältigen, der sonst auf dem Wasserwege go bewegt. Der Artikel 45 der BVerfassung über die Tarife ist längst überholt. In Bezug auf das Personal, die Arbeitszeit u. I. w. kann das , ,, , ,. den Verwaltungen keine ,. machen. Es wird vielfach Arbeits und Dienstzeit verwech elt. Die Dienftzeit ist manchmal . lang, aber die een f Arbeit während der- ie. nicht sehr erheblich. Dan die deusschen Gisenbahnen am

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Zahlen holt worden.

cersten fahren, ist Jedermann bekannt. Die preußischen Staatz. haben ein sehr verwickeltes Tarifsystem, aber wenn die Privatbahnen beibehalten wären, dann hätte man noch viel ver⸗ wickeltere Tarife. ir, g. der a ungen sollte man vor⸗ sichtig sein, damit die Ueberschüsse nicht n,, die doch auch

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