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Ihm, aftindig. Betans ce Erkurstonen, Sonnabend Nach. mittags.
12) Dr. Börnste in, Professor: Physik. Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 3— 4 Uhr Nachmittags, 3 stündig.
13) Dr. erner, Geheimer Regierungs⸗Rath, 41 or: Rindviehzucht, Mittwoch und Donnerstag von 12—1 Uhr . mittags, 2stündig. Schweinezucht, Sonnabend von 12 —1 Uhr Nach⸗ mittags, 1 stündig.
14) Dr. Zernecke, Prosektor: Histologische Uebungen in Ge⸗ meinschaft mit Professor Br. Schmaltz. Einleitung in die Anatomie, täglich von 98 = 10 Uhr, vier Wochen lang. . .
1 Braß, Repetitor: Assistenz in der medizinischen Klinik. 16) Dr. Dlt, Repetitor: Pathologisch = inn ische Uebungen in Gemeinschaft mit , Professor Hr. Schütz.
17) Pfeiffer, Repetitor;: Assistenz in der chirurgischen Klinik. 18 Koblbammer, Assistent der Chemie: Chemische Uebungen in Gemeinschaft mit Professor Dr. Pinner. 6
19) Dr. Cohnstein, Assistent der Physiologie: Repetitionen über Physiologie. .
20) Goetze, Assistent in der Poliklinik: Uebungen am Hufe in Gemeinschaft mit kom. Lehrer Dr. Eberlein. .
21) Dr. Eschbaum, Apotheker: enn, Uebungen, täg- lich von 19 — 12 Uhr Vormittags und von 4—5 Uhr Nachmittags.
Die Vorlesungen beginnen am 21. April d. J.
Berlin, den 27. Februar 1897. Der Rektor der Thierärztlichen Hochschule. Schütz.
Aichtamtliches.
Dentsches Reich. Prenßen. Berlin, 2. März.
Seine Majestät der Kaiser und König empfingen gestern Mittag den Staatssekretär des Auswärtigen Amts Freiherrn von Marschall zum 2
eute nahmen Seine Majestät die Vorträge des Chefs des Militärkabinets, Generals von Hahnke und des Staats⸗ sekretärs des Innern Dr. von Boetticher und sodann militärische Meldungen entgegen. Um 1 Uhr Nachmittags empfingen Seine Majestät der Kaiser und , den behufs Notifizierung der Thronbesteigung des Schahs Museffer⸗Eddin als Botschafter in außerordentlicher Mission hierher entsandten Kaiserlich persischen Gesandten am hiesigen Hofe, General Mirza Reza Khan und dessen Gefolge in Audienz.
Für die am 22. d. M., Vormittags 11 Uhr, stattfindende Enthüllung des Natio nal-Denkmals für den Hoch⸗ seligen Kaiser Wilhelm den Großen ist folgende Ordnung festgesetzt worden: -
Die kommandierten Truppen haben nach den darüber ergehenden Befehlen bis 10½ Uhr im Lustgarten und auf dem Platz am Zeughaus k zu nehmen.
Die zum Feste geladenen Personen versammeln sich um 10½ Uhr auf dem Festplatz, und zwar die Fürstlichen Personen in dem vor Portal III des Königlichen Schlosses errichteten . die im Gefolge derselben erscheinenden Damen und Herren auf den zu beiden Seiten unmittelbar anstoßenden Tribünen, der Reichskanzler, die stimmführenden Bevollmächtigten zum Bundesrath, die Ritter des Schwarzen Adler-Ordens, die Königlich preußischen Staats-Minister, die Präsidenten, Vize⸗ räsidenten und Schriftführer des Reichstages und beider äuser des preußischen Landtages, die nicht in Parade tehenden Generale, die Admirale, die inaktiven Staats⸗ inister, die Chefs der Reichsämter, die Wirklichen Geheimen Räthe, die Räthe erster Klasse, der Ober⸗Präsident des Stadtkreises Berlin, der Polizei-Präsident von Berlin, die Ober⸗Bürgermeister und Stadtveroroneten⸗Vorsteher der Städte Berlin, Potsdam, Spandau und Charlottenburg, die Rektoren der Hochschulen, sowie die besonders geladenen Ehrengaäͤste rechts und links neben dem Zelt, die Geistlichkeit vor dem Denkmal, die Künstler, Baubeamten und Handwerksmeister, welche bei der Ausführung des Denkmals mitgewirkt haben, un⸗ mittelbar am Denkmal, die übrigen Mitglieder des Bundesraths, des Reichstages und beider Häuser des preußischen Landtages, die Abord⸗ nungen der Armee und Marine sowie der Behörden und öffentlichen Körperschaften, der Schulen, gemeinnützigen Ver⸗ eine und alle übrigen eingeladenen Personen auf den beim Denkmal errichteten .
Ihre Majestaͤt die Kgiferin und. Ihre Majeftät die Kaiserin Friedrich begeben Sich bei Beginn der Feier auf die für Allerhöchstdieselben in , hergerichteten Plätze.
Seine Majestät der Kaiser verläßt das Königliche Schloß durch Portal V, reitet die Front der in Parade stehenden Truppen ab und begiebt Sich sobann von dem Palais des Hochseligen Kaisers Wilhelm aus an der Spitze der die Fahnen und Standarten begleitenden Truppentheile nach dem Festplatz.
O.
Auf das von Seiner Majestät zu gebende Zeichen locken die Tambours zum Gebet; die Trompeter der Kavallerie blasen zum Gebet.
Das Bläserkorps spielt das Lied „Lobe den Herrn“.
Der General⸗Superintendent Faber spricht das Gebet.
Die Tambours und 1 schlagen und blasen ab.
Seine Majestät ertheilt den Befehl zur Enthüllung.
Sobald die Hülle des Denkmals gefallen ist, präsentieren die Truppen und rufen Hurrah!
Die Tambours schlagen, die Musikchöre spielen: „Heil Dir im Siegerkranz.“
Zugleich wird die Enthüllung durch 101 Kanonenschüsse und durch das Geläute aller Glocken verkündet.
Das Blaäͤserkorps spielt 1 Choral.
Die kommandierten Truppen defilieren vor Seiner Majeftät. Schluß der Feier.
Landheer Telegraphen und für Ha Ausschüsse und Telegraphen hielten heute Sitzungen.
Provinzial-Landtages beschloß di e die Rückforderung des dem Comité der Posener Provinzial⸗ Gewerbe⸗Ausstellung im Jahre 1895 gezahlten Zuschusses von 10 090 46, trotz des bei diesem Unternehmen erzielten Ueber⸗
— Seiner Kaisers ilh
sämmtlicher öffentlichen Gebäude angeordnet worden. dem haben die Ministerien bestimmt, daß an diesem Tage die Diensträume der staatlichen Behörden geschlossen bleiben.
zunächst der treffend die . Mittheilung zugegangen:
Herzghich
non vier Schiffen der vereinigten Flotte städten entsandt worden, wo befänden; gleichzeitig sei eine internationale Eskorte zur Er⸗
Die ö Ausschüsse des Bunde sraths für das und die Festungen, für Eisenbahnen, Post und
ndel und Verkehr sowie die vereinigten
für Handel und Verkehr und für Eisenbahnen, Post
Das Staats⸗Ministerium trat heute Nachmittag
3 Uhr im Dienstgebäude, Leipziger Platz 1, unter dem Vorsit des Minister⸗Präsidenten Fürsten zu Hohenlohe zu einer Sitzung zusammen.
Der Kaiserliche Gesandte in Mexiko Freiherr von
Ketteler hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub an⸗ getreten.
Posen, 1. März. In der heutigen 63 Plenarsitzung des ᷣ e Versammlung, auf
chusses, zu Gunsten der Stadt Posen zu verzichten. Der zur nterbringung Augenkranker in Augenheilanstalten bisher
aufgewandte Betrag von jährlich 13000 M wurde auf 16000 MS erhöht und die m n Tr mf mit der Maßgabe überlassen, daß mögli
Augenheilanstalt zufließe.
ertheilung dieser Summe dem
t ein Viertel derselben einer in Bromberg befindlichen
Sessen.
. i . Entschließung Seiner Königlichen Hoheit des ro
herzogs ist für den 2. März als den 100jährigen Majestät des verewigten Großen die Beflaggung
elm des Außer⸗
Den Ständen des Großherzogthums, und zwar weiten Kammer, ist ein Gesetzentwurf, be⸗ rorogation des Finanzgesetzes, mit fol— Da der Abschluß des auptvoranschlags über die Einnahmen und Ausgaben des Staats für die mit dem 1. April d. J. beginnende neue
Finanzperiode und die Vorlage desselben an die Stände zur verfassungsmäßigen Berathung und Beschlußfassung bisher nicht erfolgen konnte, erscheint es erforderlich, das Finanzgesetz vom 26. Mai 1894 auf die ersten sechs Monate der periode 1897 - 1900, bezw. des Etatsjahres 1897 — 98 aus⸗
inanz⸗
zudehnen.
Anhalt.
Mit Genehmigung Seiner Hoheit des Herzogs hat das Staats⸗Ministerium für das Verhalten der Herzoglichen Staatsbehörden bei der Gedenkfeier des hundertjährigen Geburtstages weiland Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm des Großen Folgendes bestimmt: 1) Am Sonn⸗ tag, den 21. März cr., findet in den Kirchen des Landes ein Erinnerungs⸗Gottesdienst statt, wegen dessen das Konsistorium das Weitere verfügen wird. ) Am Montag, den 22, und Dienstag, den 23. März,
fällt der Unterricht in allen öffentlichen Schulen aus. Da⸗ gegen ist am 22. Vormittags eine Schulfeier abzuhalten und können, wenn es die Witterung gestattet, am 22. und 23. noch sonstige Schulfestlichkeiten veranstaltet werden, wegen deren die Ober⸗Schulbehbörde die weiteren Anordnungen erlassen wird. 3) Am 22. März, Vor⸗ und Nachmittags, sowie am 23. Nachmittags bleiben die Bureaux geschlossen, soweit es der Dienst erlaubt, wonach die einzelnen Ressort⸗Chefs das Nöthige zu verfügen haben. Denselben bleibt überlassen, auch am 23. Vormittags eine weitere Dienstverkürzung eintreten zu lassen, um den Beamten die Theilnahme an den etwaigen Festlichkeiten zu gestatten. . zu beflaggen.
4) An allen 3 Festtagen sind sämmtliche Staats⸗ Wegen deren Erleuchtung wird be— ondere Verfügung ergehen.
Die erste Session des neugewählten Landtag es ist gestern
im Auftrage Seiner Hoheit des Herzogs durch den Staate⸗ Minister Dr. von Koseritz eröffnet worden. .
Denutsche Kolonien.
Der Sitz der Verwaltung des Schutzgebiets Togo wird, dem „D. Kolonialbl.“ zufolge, auf Antrag des Kaiserlichen K von Sebbe nach dem gesünder und günftiger gelegenen Lome verlegt werden.
Großbritannien und Irland.
Im Unterhause erklärte gestern, wie W. T. B.“ meldet, der Parlaments⸗Sekretãr des Aeußern Curzon: es scheine nicht, daß ein türkisches Schiff sich an der Be⸗ schießung der Aufständischen am 21. Februar betheiligt habe. Seit der Besetzung Kaneas durch die Großmächte hätten keine türkischen Truppen einen Ausfall aus der Stadt gemacht, daher seien auch keine dahin zurückgekehrt. Die dem britischen Admiral ertheilten Instruktionen be⸗ tonten, daß es namentlich wünschenswerth sei, jeden der beiden kaͤmpfenden Theile auf der Insel, soweit als mög⸗ lich, von einem angriffsweisen Vorgehen gegen den andern abzuhalten, und die Admirale der vereinigten Geschwader hätten einen Aufruf an die Bewohner erlassen, worin sie ankündigten, sie beabfichtigten, sich jedem feindlichen Akt auf irgend einem Theile der Insel in Anwesenheit ihrer Schiffe zu widersetzen. Sodann erklärte der Parlaments⸗Sekretär, daß keine türkischen Transportschiffe mitTruppensendungen durch britische Kriegsschiffe eskortiert worden seien. Die Lage der in Kantano und Selino eingeschlossenen Garnisonen sei höchst kritisch. Ein Geschwader
ei nach den Küsten— sich Garnisonen eingeschlossen
leichterung des Entsatzes derselben abgegangen. Zwei Schiffe
des Geschwaders seien nach Seling gegangen. Inzwischen habe kh auch das britische Kriegsschiff, Scout“ dahin begeben. Ueber⸗
es habe Oberst Vassos den Admiralen versprochen, einen grie⸗
chischen Offizier abzusenden, um die Aufständischen zu bewegen, . 265 freien Abzug zu gestatten. Im Laufe der Sitzung agte Sir —⸗ * Aufmerksamkeit auf die kretische Frage lenken und die.
arcourt, er werde am folgenden Tage
24 Sekretãr des Aeu
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nehmen. Lord Salisbury wird, wie man annimmt, heute im Oberhause eine Erklärung über die kretische Frage abgeben. Gestern ist ein Blaubuch über Kreta . das aber schon mit Anfang September v. J. abschließt.
Nußland.
Der „Nowoje Wremja“ wird aus Warschau vom 1. 8. M. gemeldet: Bei dem Empfange der Offiziere und Militärbeamten hielt der Fürst Imeretinsky eine Ansprache an dieselben, in der er erklärte, er betrachte es als eine hohe Ehre, die Truppen des Warschauer Militärbezirks zu befehligen und sie auf der Höhe zu erhalten, auf die sie General Gurko und Graf Schuwalow gebracht hätten. Bei dem Empfange der Zivilbehörden berief sich Fürst Imeretinsky auf die jüngsten Reskripte des Kaisers an den Grafen Schuwalow und den ehemaligen Kurator des Warschauer Lehrbezirks Apuchtin und erklärte, er werde nach den in den Reskripten enthaltenen Allerhöchsten Weisungen in dem Rahmen strenger Gesetzlichkeit handeln.
Der Ober⸗Prokurator des ersten Senats⸗Departements rt Obolensky ist zum Adjunkten des Warschauer
eneral-Gouverneurs ernannt worden.
Italien.
Der Papst empfing gestern anläßlich des Jahrestages seiner Krönung die Kardinäle und Bischöfe. Beim Empfange sprach sich der Papst, dem ‚W. T. B. zufolge, im Sinne der Encyklika vom Juni 1896 üder die Einheit der Kirchen aus.
Spanien.
Die Regierung hat den Ankauf eines Panzerschiffes und dreier Kreuzer beschlossen. h
Belgien. Der belgische Gesandte in Lissabon, frühere Minister⸗ Präsident de Burlet ist, wie W. T. B.“ berichtet, in Ni⸗ velles gestorben.
Tũrkei.
Der von den Mächten infolge ihrer Intervention in der kretischen Frage bei der Pforte zu unternehmende offizielle Schritt zur Erwirkung der Autonomie für Kreta war bis gestern noch nicht erfolgt.
Das Wiener „Telegraphen⸗Korrespondenz⸗Bureau“ meldet aus Konstantinopel, daß der Höchst⸗Kommandierende Edhem Pascha gestern von Konstantinopel nach Saloniki abgereist sei. Ebendahin sei gestern früh auch der zehnte Militãrzug egen m gen, sodaß nunmehr 18 Redif⸗Bataillone nach Saloniki befördert seien.
Regimenter und 14 Batterien in dem Grenzgebiet gegen Griechenland vereinigt.
Wie dem „Standard“ aus Athen berichtet wird, ist die ganze Garnison von Janina, der Hauptstadt des türkischen Vilajets Epirus, in der Stärke von 3000 Mann an die Grenze ge⸗ schickt worden. Auf dem Wege zur Grenze . die Truppen mehrere christliche Dörfer geplündert haben. Die Redifs in den Bezirken von Valona und Argyrokastron weigerten sich, der Einberufung zu den Fahnen Folge zu leisten. Der russische Konsul ö in Janina wurde zweimal durch türkische Soldaten beleidigt und sein Sohn auf der Straße belästigt. Auf die dagegen erhobenen Proteste erfolgte keine Genugthuung. An der Grenze werden Waffen unter der griechischen . vertheilt.
Einer weiteren eldung desselben Blattes aus Kanea zufolge ist die Straße nach Suda vollständig frei, da englische und jtalienische Marinemannschaften dieselbe abpatrouillieren. Die Aufständischen auf der Halbinsel Akrotiri sind daher ab⸗ geschnitten.
Ueber Athen sind, wie die „Agence Havas“ berichtet,
in Paris Depeschen aus Kaneag eingegangen, nach welchen
sich dort gestern Vormittag eine türkische Abordnung in das griechische Konsulat begeben hat, um den Vize Konsul zu fragen, ob er im stande sei, die in Kan tano eingeschlossenen Türken zu schützen, für den Fall, daß sich dieselben den regulären griechischen Truppen J, Die Abgesandten erklärten, daß sie den Schutz Griechenlands annehmen würden. Der , , e versprach, volle Sicherheit gewaͤhrleisten zu wollen, und betonte, Griechenland sei von den wohlwollendsten Gesinnungen gegen die Türken auf Kreta erfüllt. Die türkischen Begs statteten auch mehreren anderen Konsulaten Besuche ab und baten dort um Schutz für die türkischen Frauen uünd Kinder in Kantano. Auf erneuerte Vorstellungen der Begs bei dem Militär⸗ Kommandanten von Kreta Tewfik Pa scha, den Sultan schriftlich zu bitten, die von den Auffiändischen eingeschlossenen türkischen Familien zu retten, erwiderte der Kommandant, der Sultan sei machtlos, und nicht auf ihn, sondern auf Europa müsse
l Nach Angabe von türkischer Seite waren bis zum Sonntag 75 Bataillone, 5 Kavallerie⸗
n angesichls des Verbots, Truppen auf Kreta zu 1 i. Man müsse die Antwort der Mächte auf die denselb en überreichten Vorstellungen abwarten. Aus türkischer Quelle verlautet, die Christen hätten das Fort Stavros zerstört, welches ein noch festerer Platz als Kan⸗ tano sei.
ern Nachmittag liegt aus Kanga folgende weitere w e n g ur rden vor: Die fremden Kriegs⸗ schiffe, welche am 25. Februar nach Selino abgingen, sind noch nicht hierher zurũckgekehrt. Drei Mohamedaner, die auf dem Land⸗ wege von Selino nach Kanen geflüchtet sind, erzählen, daß die Lage ihrer Kameraden eine sehr kritische sei. Diese Nachricht hat unter den Türken große Aufregung hervorgerufen, zahl⸗ reiche dußerst erregte Versammlungen wurden abgehalten; man befuͤrchtet Repressalien. Die ö von Haleppa geht weiter, das Haus des ranzösischen Konsuls wurde ge⸗
lündert.
; Die „Agence Havas“ berichtet, daß unter den Mohamedanern in Kanea große Erregung herrsche. Dieselben durchzõgen in einzelnen Trupps unter Führung von Begs die Straßen. — Die Nachricht von der Einnghme von Stavros durch die Christen werde bestätigt. Die Aufständischen hätten das Fort nach ihrer Vereinigung mit Truppen der regulären griechischen Armee mit Geschützen angegriffen. — Der Gouverneur habe am Sonntag eine zweistünbige Unterredung mit dem orthodexen Bischof Niki⸗ ford gehabt, um die re len n der im Lager des Obersten Vasfos gefangen gehaltenen Türken zu erlangen.
Nach einer in Athen eingetroffenen amtlichen Meldung
wäre Kantano, wo 3000 Mohamedaner . waren, gestern Nachmittag genommen worden un ie gesammte Ce fen in die Hände der Christen gefallen.
Griechenland.
Die „Agence Havas“ berichtet aus Athen, die Ver⸗ treter der Mächte hätten sich über den Wortlaut der der griechischen Regierung zu überreichenden Note
eeinigt und denselben auf kelegraphischem Wege ihren , unterbreitet, um deren Genehmigung zu erhalten und eine Uebereinstimmung. zwischen diesem Wortlaut und demjenigen der Note, welche der Pforte über⸗ reicht werden soll, herzustellen. Beide Noten würden am gleichen Tage der Türkel und Griechenland unterbreitet werden.
In der gestrigen Sitzung der De putixtenkammer er⸗ klärte, dem „W. T. B.“ zufolge, der Minister-Präsident De⸗ lyannis, es sei amtlich ae Tn! worden, daß das Gefecht von Akrotiri, welches das Bombardement veranlaßte, durch die Türken hervorgerufen worden sei, die Christen hätten niemals die neutrale Zone überschritten. Der Marine⸗Minister Levidis theilte die Befehle mit, welche laut Mittheilung des griechischen Commodore Reineck den fremden Admiralen von ihren Regierungen ertheilt worden sind. K dahin: Die Admirale sollten nicht gestatten, daß die griechische Flotte occupierte Festungen und Städte bombardiere; sie sollten jeden Angriff der griechischen Truppen gegen die genannten 4 verwehren und die Landung von Gewehren und Munition nicht gestatten; sie sollten ferner jeden An⸗ griff der griechischen Flotte auf die türkischen Schiffe untersagen und den Truppen des Obersten Vassos nicht gestatten, gegen das Innere der Insel vorzurücken. Jeder Versuch Mens der Griechen, diese Befehle zu übertreten, solle von den vereinigten Flotten zurückgewiesen werden. Kürzlich aus Kreta zurückgekehrte Deputirte schilderten hierauf die Eindrücke, die sie empfangen hätten, und sprachen sich sehr miß⸗ fällig über das Bombardement aus, dem mehrere Personen zum Opfer gefallen seien. Der Deputirte Stais tadelte die Unterbrechung der Arbeiten der Deputirtenkammer, griff die Regierung heftig an und erklärte, die Antwort auf die Mit— theilungen der Admirale müsse eine Kriegserklärung sein. Der Präsident der Deputirtenkammer setzte die Gründe auseinander, aus welchen die Arbeiten der Kammer ganz zufällig unterbrochen worden seien. Der Marine⸗Minister Levidis ergänzte sodann seine Mittheilungen und erklärte: nach den ausdrücklichen Befehlen an die Admirale habe die Regierung die Mächte davon verständigt, daß sie Vassos nicht Unthätigkeit aufzwingen könne, der Zweck der Entsendung der Truppen würde sonst vereitelt werden. Der Minister betonte aufs neue, daß es die Absicht Griechenlands sei, mit allen zu Gebote stehenden Mitteln die Landung türkischer Truppen auf Kreta zu verhindern, und versicherte, Vassos und die griechische Flotte würden von jedem Angriff auf die von den Mächten besetzten Städte abstehen, solange diese Besetzung dauere. Der Minister⸗Präsident Delyannis äußerte sich voller Entrüstung über das Bombardement, das, wie er sagte, ein barbarischer, gottloser und ungerechter Akt sei, da es fest⸗ gestellt sei, daß die Veranlassung zum Kampf seitens der Türken gegeben worden sei. Die Blockierung der Küsten von Kreta sei nach dem Völkerrecht unzulässig. Die griechische Regierung habe ihre Vertreter im Auslande angewiesen, bel den Reglerun gen der Mächte wegen des Bombardements Protest zu erheben. Die Regierung sei überzeugt, daß die Admirale ohne Instruktion gehandelt hätten. „Wir sind“, schloß der Minister, eine kleine Nation, welche derartige Akte nicht verhindern kann, aber wir erheben mit der Kraft eines großen Volkes Einspruch. Wir wissen, daß wir alle großen Völker auf unserer Seite haben. Die Kammer begleitete die Srllärungen des Minister⸗Präfidenten mit wiederholtem Bei⸗ fall. Delyannis verlangte sodann ein Vertrauensvotum. Mehrere Redner der Oppositionspartei bemerkten, daß kein Grund zur Ertheilung eines Vertrauensvotums vorhanden sei, erklärten, die Mitglieder ihrer Partei würden sich der Abstim⸗ mung enthalten, und sprachen sich schließlich scharf über das big Verhalten der Regierung bezüglich Kretas aus, indem
e betonten, es sei der Wille der Nation, nicht zurückzuweichen. Das Vertrauens votum wurde mit 125 gegen ö Stimmen an⸗ genommen. 41 Deputirte, darunter 2 von der Majorität, anthielten fich der Abstimmung. Die Minister nahmen an der Abftimmung nicht heil.
; „Daily Chronicle“ aus Athen zugegangenen Nach⸗ richten zufolge melden dortige Blätter, daß der König dem— nächst nach Theffallen gehen werde, um Manövern von B 000 Mann auf der Ebene von Pharsala belzuwohnen.
Bulgarien.
Der König Alexander von Serbien ist gestern in Sof ia eingetroffen 96 von dem Fürsten i . am J . fe . 26 e nr ler T, , erung mit sympat en Zurufen begruü wurde, sattete alsbald der Für stin im ä ef einen Besuch ab.
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sechsundneunzi
Nachmittags fand ein Galadiner statt, bei welchem der Fürst Ferdinand und der König von Serbien herzliche Trinksprüche ausbrachten.
Afrika.
Aus Aden meldet die „Agenzia Stefani“, daß weitere von Menelik freigelassene italienische Ge⸗ angene in Harrar eingetroffen seien. Die Ankunft der⸗ elben in Zeila dürfte gegen den 12. März erfolgen.
Aus Prätoria von gestern meldet das „Reuter sche Bureau“: der Oberrichter Kotze habe eine Erklärung erlassen, durch welche die Sitzungen des Obersten Gerichtshofes bis 55 Ende der Woche vertagt würden. 337 weise darin auf die Gefahr hin, welche entstehe, wenn die 2 ermächtigt würde, die Nichter abzusetzen, die lebenslänglich an⸗ gestellt ar und erkläre, der Gerichtshof erwarte in Ruhe die Entscheidung des Landes; seine Haltung sei durch Treue zur Republik eingegeben.
Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Ilorin (Emirat Nupe) vom 16 Februar ist die Stadt nach einem zwei Tage dauernden Kampfe , . worden. Auf seiten der Europäer ist niemand gefallen. Der Feldzug gegen Benin gilt nunmehr für beendet.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Bericht über die gestrige Hauses der Abgeordneten befindet fh Beilage.
— Auf der Tagesordnung der heutigen (41.) Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Minister für a, und Gewerbe Brefeld beiwohnte, stand zunächst die
erlesung der Interpellation der Abgg. Felisch und Genossen:
Die Königliche Staatsregierung hat am 3. August 1896 im Deutschen Reichs und Königlich Preußischen Staats Anzeiger“ einen Gesetzentwurf, betreffend die Organisation des Hand⸗ werks, veröffentlicht, welcher die Zustimmung des organisierten Handwerks erfahren hat und von welchem man annehmen durfte, daß derselbe durch den Bundesrath baldigst dem Reichstage zugehen würde. Da eine solche Vorlage bis jetzt nicht erfolgt ist, so richten wir an die Königliche Staatsregierung die Anfrage: ob eine Vorlage, welche den am 3. August 1896 veröffentlichten Entwurf als Grund⸗ lage hat, noch heute den Ansichten der Königlichen Staatsregierung enkspricht und demnächst dem Reichstage zugehen wird.
Der Minister für . und Gewerbe Brefeld erklärt sich bereit, die Anfrage 165 zu beantworten.
Abg. Felisch (kons.): Die Handwerker sind der Ueberzeugung, daß die Gewerbeordnung von 1869 dem Handwerk nicht das gebracht habe, was man erwartefe. Aus dem Meister wurde der Arbeitgeber, Lehrlinge und Gesellen wurden Arbeitnehmer, alle Traditionen des Hand⸗ werks sielen weg. Es gelangten die Handwerker zum theil etwas schneller zur Selbständigkeit, aber die Autorität der Meister ging verloren. Es ist deshalb begreiflic, daß die Sozialdemokratie unter solchen Verhältnissen eine ungeahnte Ausdehnung gewann. 6 rekrutierte sich das Handwerk aus den besseren Schichten der Bevölkerung, vor allen Dingen aus sich selbst; das ist nicht mehr der Fall, die Handwerkersöhne bilden jetzt das Gelehrtenproletariat. Für die Arbeiter sind Schutzgesetzs und Versicherungen geschaffen. Ich will diese Gesetze nicht herabsetzen; aber wenn die Aus—⸗ dehnung derselben nicht bald aufhört, dann können sie durch die Ver— theuerung der Produktion ein Unsegen für die Arbeiter selbst werden. Heute t nicht mehr der Arbeiter der wirthschaftlich Schwächere, sondern der kleine Meister. Deshalb sollte man vorsichtig sein bezüglich der Arbeiterversicherung, bevor nicht die anderen Kulturstaaten etwas Aehnliches geschaffen haben. Der Kleinmeister muß für seine Arbeiter zahlen, aber für ihn selbst ist nicht gesorgt. Man denkt aber sogar an die Wittwen und Waisen der Arbeiter und will sogar die Arbeite losen versichern. Wohin soll das kommen? Da müssen ja schließlich 36/‚0 der Bevölkerung die übrigen 97 9o unter⸗ halten. Die Innungen, welche die Gewerbeordnung bestehen ließ, haben alle möglichen Pflichten, aber nicht die Spur von Rechten. Seine Majestät der Kaiser hat Sich für die Reorganisation des Handwerks ausgesprochen. Es sind mehrere ausgearbeitet worden. Die des Reichsamts des Innern sollte ohne Unterbau die Handwerkerkammern einführen; die andere scheffte einen Unterbau. Aber keine Vorlage enthielt das—⸗ jenige, was am meisten verlangt wurde, daß die Handwerker eine richtige Lehrzeit durchmachen und daß nur die Meister lehren sollten. Endlich war ein Entwurf ausgearbeitet worden, der eine Zwangs organisation ohne Befähigungsnachweis enthielt. Die Handwerker sollten damit zufrieden sein, weil sie dachten, das Weitere werde sich schon von selbst berausbilden. Ob die Vorlage dem Reichstage vorgelegt werden wird, weiß man nicht. Der Staatssekretär von Boetticher hat das in Aussicht geftellt. Wenn es etwa gestattet sein soll, daß das Pandwerk in Norddeutschland anders organisiert wird als in Süddeutschland, so wird die Vorlage einfach abgewiesen werden. Wir haben ein Reich, einen Kaiser, ein Recht; wir sollten auch einheitliche Verhältnisse für das Handwerk haben.
Hierauf nimmt der Minister für Handel und Gewerbe Brefeld zu längerer Rede das Wort, die morgen im Wort⸗ laut wiedergegeben werden wird.
Sitzung des in der Ersten
Vorlagen
— Die Kommission des Reichstages zur Vorberathung der von den Abgg. Graf von Hompesch und Genosgen resp. von den Abgg. von Kardorff, Liebermann von Son nenberg, Freiherr von Manteuffel, von Ploetz eingebrachten Gesetz⸗ entwürfe, betreffend den Verkehr mit Butter, Käse, Schmal und deren Erfatzmitteln, hat h konstituiert und den Abg. Dr. Bachem zum n , den Abg. Grafen von Holftein zum Stellvertreter des Vorsitzenden, und die Abgg. Herbert und Klose zu Schriftführern gewählt.
— Im Haufe der Abgeordneten ist von den Abgg. Dr. Virchow und Genossen folgender Antrag eingebracht worden: Das Haus der , , wolle beschließen: die Königliche Staatsregierung aufzufordern, noch im Laufe der gegenwärtigen Session dem Landtage einen Gesetzentwurf, betreffend die Verwaltung der Einnahmen und Ausgaben des Staats, (Komptabilitätsgesetz zu verfassungs mäßiger Beschluß⸗ fassung vorzulegen.
Rr. 8 des Centralblatts für das Dentsche Reich“ herautzgegeben im Reichs amt des Innern, vom 26. Februar, hat folgenden Inhalt: 1) Marine und Schiffahrt; Bestimmungen über die gegenfeitige Anerkennung der Schiffemeßbriefe in Deutschland und Griechenland; — desgleichen in Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika. — 2) Polijeiwesen: Ausweisung von Aus⸗ ländern aus dem Reichsgebiet.
Nr. 9 des Centralblatts der , , beraus⸗
eben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 27. Februar, zat folgenden In halt: Amtliches: Dienst. Nachrichten. Nichtamtliches: Die neue Synagoge in Königsberg i. Pr. — Die e,, der sibtrischen Gifenbahn durch die Mandschurei. — Aichttektur und Kunst⸗
vbilosopbie. — Die mittlere Geschwindigkeit im Stromguerdurch⸗ schnitt. — Zum Begriff der Claftizität. — Vermischtes: Wettbewer um Pläne ju einem Lonzerthause in Iserlohn. — Preis bewerbung um Entwürfe zu einem Plakat für eine Parfümeriefabrik in Berlin. — Beuthpreisbewerbung im Berliner Verein deutscher Maschinen⸗Inge⸗ nieure. — Wettbewerb für den Bebauungsplan des Löberfeldes in Erfurt. — Wettbewerb um Entwürfe für die Neukanalisierung der Stadt Troppau. — 26. Abgeordneten Versammlung des Verbandes deutscher Architekten und Ingenienr Vereine in Rothenburg o. T. — reußischer Beamtenverein in Hannover. — Bücherschau. — Neue tente.
Arbeiterbewegung.
Aus Hamburg berichtet das „Wolff sche Bureau“ über die Entwickelung der Arbeiterverhältnisse nach der Beendigung des fenarbeiterausstandes:; Der Verein der Importeure englischer ohle hat an die Kohlenschauerleute ein Schreiben gerichtet, in welchem ihnen mitgetheilt wird, daß vom 2. März ab nur solche Arbeiter zur Arbeit zugelassen werden, die einen Schein unterschrieben haben, durch den sie fich ver—⸗ pflichten, mit den Arbeitern, die nicht die Arbeit niedergelegt hatten, in Ruhe und Frieden arbeiten zu wollen und eine 14 tägige Kün⸗ digungsfrist anzuerkennen. Die Kohlenarbeiter hielten am Sonntag eine nicht öffentliche Versammlung ab, deren Ergebniß noch nicht be⸗ kannt geworden ist.
Aus Elberfeld wird der ‚Rhein.Westf. Ztg.“ geschrieben: Nachdem vor mehreren 31 300 Tischlergesellen Barmen beschlossen baben, anfangs März die Arbeit niederzulegen, falls die Meister ihre Forderungen nicht bewilligten (pgl. Nr. 42 d. Bl.), sind nun ungefähr ebenso viele Tischlergesellen Elberfelds in eine Lohnbewegung ein⸗ getreten und haben ihren Meistern folgende Forderungen gestellt: neunstündige Arbeitszeit unter. Beibehaltung der bisherigen Löhne resp. 10 ,½ Lohnzuschlag bei Stunden- und Accordarbeit; 250/90 Lohnzuschlag bei Ueberftunden und Sonntagsarbeit; Lohntag alle 8 Tage und zwar Freitags vor Beendigung der Arbeitszeit; bei Umzügen 60 3 für die Stunde. Diese Forderungen haben die Meister abgelehnt. In einer Gehilfenversammlung am Sonntag wurde beschlossen, daß, wenn die Meifter bei ihrer Ablehnung ver⸗ bleiben, nach vierzehntägiger Kündigung in den Ausstand eingetreten werden soll.
Aus Brüssel meldet W. T. B. Die Arbeiter der Gas⸗ anstalten in Forest und Saint-Josfe, welche Brüssel mit Gas versorgen, beschlossen, heute früh in den Aus stand einzutreten. Die Gasbeleuchtung Brüssels ist jedoch sichergestellt.
sKunst und Wissenschaft.
Am Sonntag ist zu Steglitz der Bildhauer Karl Albert Bergmeier im 41. Lebensjahre gestorben. Bergmeier war zu Berlin am 28. März 1856 geboren. Er besuchte die Akademie der Künste von 1873 bis 1876 und war später vier Jahre hindurch Meisterschüler von Professor Begas. 1881 errang er den Preis in der roßen Staatskonkurrenz und unternahm dann eine Studienreise nach Italien. Nach seiner Rückkehr blieb er dauernd in Berlin und wirkte auch längere Zeit als Lehrer am Kunstgewerbe⸗Museum. Von seinen ersten Arbeiten sind ein Faun“ und die Gruppe „Orpheus und Eurydice“ hervorzuheben. Zur gol⸗ denen Hochzeit des Hochseligen Kaisers Wilbelm J. schuf Bergmeier einen Bronzeschild. Die Ruhmeshalle des Zeughauses besitzt von ihm die Kolossalbüsten der Feldherren Hennigs von Treffenfeld und Herzog Ferdinand von Braunschweig. Später entstand eine lebens⸗ große Gruppe „Nessus und Deianira“. 1884 ging er bei dem Wettbewerb um den Hasselbach⸗Brunnen in Magdeburg als Sieger hervor; das große Modell befand sich 1891 auf der Jubiläums. Aus—⸗ stellung zu Berlin. Zahlreiche dekorative Arbeiten schuf Bergmeier ferner für das Kaiserliche Palais in Straßburg. Endlich sei noch eine vortrefflich gelungene Büste Richard Wagner's von seiner Hand erwahnt. ö
In dem Wettbewerb des Vereins für deutsches Kunstgewerbe um Entwürfe zu einem Plakat, welchen der Verein für die Firma Jünger u. Gebhardt, Parfümeriesabrik in Berlin, veranstaltet hatte, haben erhalten: den 1. Preis (àH00 A) Herr Hans Seliger, 8W., Prinz Albrechtftraße 7, den 2. Preis (400 () Herr Fritz Bersch, NW., Perlebergerstraße 31, den 3. Preis (300 Æ) Herr Julius Voß, W., Linkstraße 29. Außerdem hat die ausschreibende Firma beschlossen, den Entwurf mit dem Motto Skizze“, Nr. 30, anzukaufen.
— Für das Museum für Völkerkunde ist, der „Nordd. Allg. Ztg. zufolge, ein Grabfund erworben worden, der bei dem Dorfe Andullen (auch Zeipen⸗-Gerge genannt) bei Deutsch. Krottingen auf dem Felde gemacht wurde. Er besteht in Waffen und Schmuck gegenständen aus Eisen, Bronze und Bernstein.
— Zum Besten der gemeinnützigen Bestrebungen der Ver⸗ einigung von Freunden der Astronomie und kosmischen n. wird Professor Dr. Wilhelm Förster, Direktor der
öniglichen Sternwarte, einen Cyklus von vier Vorträgen über die „‚Astronomie in Geschichte und Gegenwart‘ an den vier Freitagen diefes Monats, Abends 6 Uhr, im Saale des Wilhelms⸗Gymnasiums, Bellevuestraße 15, halten.
Verkehrs⸗An stalten.
Husum, 1. März. Die Dampfschiffsfahrten zwischen Hoyer schleuse und Sylt sind heute wieder aufgenommen.
Hamburg, 1. März. (W. T. B.) Hamburg ⸗Amerika⸗ Linit. 9D. „Phoenicia“, von Hamburg kommend, gestern Morgen in New. York eingetroffen. PD. „Penn sylvanig ?, von New⸗Jork kommend, beute früh Lizard passiert. PD. Palatia“, v. New. Vork kommend, heute Vormittag in Cuxhaven eingetroffen.
Theater und Musik.
Konzerte.
Am vergangenen Sonnabend gab der Pariser Pianist Herr Louis Dismer, der Solist des letzten Philharmonischen Konzerts, im Saal Bechstein einen Klavier⸗Abend, der auf das Publitum eine größere Anziehung kraft ausgeübt hatte, als die meiften Veranstalkungen dieser Art. Herr Dismer erhöhte hier noch den günstigen Eindruck, den er bereits in der Philharmonie hinter lassen hatte, und zeigte sich als einen der bemerkenswerthesten Künstler seines Faches. Seine Starke liegt weniger in der i , von Aufgaben großen Stils, als vielmehr in der Wiedergabe kleinerer
gefälliger Werke, die er in ungemein feiner Weise zu charakterisieren
versteht. Das Hauptinteresse erweckten sechs Stücke der älteren französischen Literatur: von Couperin (geb. 1668), Daquin (auch d' Aquain geschrieben, geb. 1694), Rameau (geb. 1683) und Dandrien (geb. 1684), welche unter den Händen des Künstlers durch- aus nicht den Eindruck bloßer Kuriosa hervorriefen, sondern mit ihren zierlichen, technisch vollendet durchgeführten Trillern, Läufen und Fiorituren frisch und lebendig erklangen. Aber auch in Stücken von . und Lifzt und in modernen französischen Werken, wie beispielsweife in dem reizvollen Hau conrante“ von Massenet, bewährte sich der Künstler vollkommen. Weniger gut weiß er sich in den Stil Beethoven's hineinzufinden. Der Beifall war nach den franjösischen Stücken am stärksten. — An demselben Abend veranstaltete Herr gien, von Henni in der Aula der Margarethen. Schule eine öffentliche Schüler ˖ Auf