Ver seichniß . der Verlesungen und Uebungen, welche an der König⸗
lichen Berg ⸗Akademie zu Berlin im Sommmer⸗Sem ester 1897 vom 26. April bis 31. Juli) gebalten 24
Profefsor Franke: Bergbaukunde, II. Theil, unter besonderer Berücksichtigung der Wetterlehre; Tiefbohrkunde mit 6 des Schachtbohrens; Salinenkunde. Geheimer Bergrath, Profeffor Kerl: Metallhũttenkunde; Lõthrohrprobierkunst. Dozent Br. Pu fahl: All 2 Probierkunst; Technische Gasanalyse; Elektrometallurgie.
heimer Bergrath, Profefsor Dr. Wed ding: Eisenhüttenkunde; Eisenprobierkunst. ofessor Schneider; Aufbereitung; ; und M st, II. Theil; Praktische . in der Markscheide⸗ und Meßkunst. YProfessor Hörmann: 6 Maschinenlehre; Bergwerks. und Hũttenmaschinen; Metallurgische Technologie. Ge⸗ beimer Bergrath Gebauer: Baut onstrutt long lehre. Regierungs⸗ Rath Bre low: Darstellende Geometrie; Unterricht im 4 — und Konstruieren. Geheimer Ober. Bergrath Es ken s: Bergrecht, iL. Theil. ofessor Dr. Scheibe: Mineralogie; Mineralogische Uebungen. ilfs⸗ Geologe Dr. Potonis: Die Flora der älteren 3 ofessor Dr. Kötter: Integralrechnung; Analytische Geometrie des aumes; Mathematisches Repetitorium. Geheimer Bergrath, Pro⸗ sessor Br. Finkener. Qualitatipe und quantitative Uebungen im . für Mineralanalyse; Repetitorien über Mineral- analyse. Berlin, den 5. März 1897. Die Direktion der Königlichen Geologischen Landes⸗Anstalt und Berg ⸗ Akademie. Sauchecorne.
Aichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 11. März.
Seine Majestät der Kaiser und König hörten . Vormittag von 10 Uhr ab den Vortrag des Kriegs⸗ inisters, General⸗Lieutenants von Goßler und arbeiteten sodann mit dem Chef des Militärkabinets, General von Hahnke.
Seine Majestät der Kaiser und König haben den eweiligen Direktor der Kolonial⸗Abtheilung des Auswärtigen mts in Vertretung des Reichskanzlers zu ermächtigen geruht, den Deckoffizieren der Kaiserlichen Schutztruppen bei dem Ausscheiden aus dem Dienst, sofern sie sich tadellos ge⸗ führt haben, die Anstellungsberechtigung nach Maßgabe der Bestimmungen zu verleihen, welche in dieser Beziehung hinfichtlich der aus dem aktiven Dienst ausscheidenden Offiziere ergangen sind.
Der Bundesr ath versammelte sich heute zu einer Plenar⸗ sitzung. Vorher beriethen die Ausschüsse für Justizwesen und für Handel und Verkehr.
Der dem Reichskanzler alljährlich einzureichende Ge⸗ schäftsbericht des Reich s⸗Versicherungsamts ist nun⸗ mehr auch für das Jahr 1896 dem Reichstage zugegangen.
Hiernach waren auf dem Gebiete der Un fall— versicherung bei etwa 18 Millionen Versicherten gegen Urtheile der dem Reichs⸗Versicherungsamt unterstellten 1776 Schiedsgerichte 12 053 Rekurse anhängig, unter welchen sich 2780 aus den Jahren 1894 und 1895 2 Durch Urtheil wurden 7581, durch Beschluß (Verwerfung wegen Unzu⸗ lässigkeit oder verspäteter Einlegung) und auf andere Art (Zurücknahme, Vergleich 2c) 106145, zusammen S627 Re⸗ kurse erledigt. In 576 Sitzungen haben in 8730 Sachen mündliche Verhandlungen statigefunden. Darunter wurden an 150 Sitzungstagen 2252 Rekurse aus dem Gebiete der land⸗ und forstwirthschaftlichen und an 2 Tagen 33 Rekurse aus dem Gebiete der Seeunfallversicherung verhandelt. Beweis⸗ aufnahme wurde in 1925 Fällen beschlossen, 13 Urtheile wurden ohne . mündliche Verhandlung gefällt.
Bei den dem Reichs-Versicherungsamt unterstellten Schieds⸗ gerichten sind im Berichtsjahre 38 647 Berufungen anhängig geworden, gegenüber 160 872 Bescheiden der Feststellungs⸗ organe.
Die Zahl der angemeldeten Unfälle betrug nach einer vorläufigen Ermittelung 359 428, die der entschädigten Un⸗ fälle 86 520. Die gezahlten Entschädigungen beliefen sich nach einer vorläufigen Ermittelung auf 57 347 673 60
Das Verhältniß der Zahl der erhobenen Rekurse — 9273 — zu der Zahl der rekursfähigen Schiedsgerichtsurtheile — 32 422 — stellt sich im Berichtsjahre wie 1: 35, hat sich also gegen das Vorjahr nicht verändert.
Ueber die Aufnahme oder Ablehnung der Aufnahme von Betrieben in die Genossenschaftskataster Unternehmerverzeich⸗ nisse) war in 2736 Fällen — einschließlich 4165 aus dem Vor⸗ jahre stammender Fälle — zu verhandeln. Hiervon wurden 2283 Sachen erledigt. ;
Bei elf gewerblichen Berufsgenossenschaften wurde die Beibehaltung oder die Abänderung des Gefahrentarifs ge⸗ nehmigt. Für das künftig bei der . der Gefahren⸗ ern von den Berufsgenossenschaften anzuwendende Verfahren nd vom Reichs-Versicherungsamt im Berichtsjahre neue Grundsätze aufgestellt worden. .
Neben 751 — darunter 211 vorjährigen — Gefahren⸗ tarif, Umlage⸗, Prämien⸗ und . wurden 2061 — darunter 470 vorjährige — Beschwerden gegen Straf⸗ e ng. der Berufsgenossenschafts⸗Vorstände und 2801 9 i * eschwerden aller Art — darunter 353 vorjährige — ehandelt.
Unfallverhütungsvorschriften wurden für sechs gewerbliche Berufegenossenschaften genehmigt. Außerdem erhielten fünf gewerbliche Berussgenossenschaften Nachträge zu ihren Unfall⸗ verhütungsvorschriften und zwei Berufsgenossenschaften beson⸗ dere Vorschriften für bestimmte Betriebszweige. Von den landwirthschaftlichen Berufsgenossenschaften hat eine ihre Un⸗ fallverhütungsvorschriften ergänzt, und zwei haben die Neu⸗ einführung solcher Vorschriften beschlossen
Bei 13 Berufsgenossenschaften wurde die Geschäftsführung durch Beauftragte des Reichs⸗Versicherungsamts geprüft. Statutenänderungen wurden für 22 Berufsgenossenschaften
at M das . Sammelaus
Auf dem 96 eise (Zurũckweisun
rund 399 500
in den R llionen Mark.
Verwaltungsko
eschierden Versicherungsansta
n sind im geworden,
von welchen 1037 ihre Erledi Statutenänderungen wurden bei 2 genehmigt.
dem Vorja nträge auf Renten⸗ c. von denen 145742 erledigt werd 9 ö , gen wurde in 378 oben. Die Einsprüche find — einschlie Jahre 1895 unerledi 6
Nach der im Rei
Bayerns — im etriebsunfälle waren zu verzeichnen
Entgleisungen auf freier Bahn on 11 infolge von Schneeverwehungen)
Die Betriebslänge betru wurden geleistet 27 504 486 Betriebs länge oder auf 96
nbeamte und Post⸗ Sing. .
fremde P
An Stelle des anlã Präsidenten des Ober⸗V 6j ur w Kom
er⸗Verwaltungsgerichts⸗ Raths Präsident des 5 ; rungs⸗Rath
erwaltun
Dem Regierungs-⸗Assessor Dr. a. M ist die kommissarische Verwa des Kreises Plön übertragen worden.
Korvetten⸗Ka und beabsi
Stettin, 19. März. der Provinz P Präsidenten, Staats⸗Mini Ansprache eröffnet: Hochgeehrte Herren! Nachdem des Kaisers und Königs Majestät Allergnädigst geruht
e ; ur haben, den 23. Pommerschen Provinzial. Landt = genehmigt. Ferner erhielt das Statut der neu errichteten rufen, babe ich 9 Ei. 86 53 22 w
Fleischerei⸗Berufsgenossenschaft die gesetzliche Zustimmung.
ü — n ã e fen asserschaften in Form einer
. biet der Invaliditäts⸗ und Alters⸗ versicherung wurden bei eiwa 11 Millionen versi Personen 2646 Revisionen in Invalidenrenten⸗ 1501 Revisionen in Altersrenten⸗ und 99 Revi sachen, zusammen 4246 Revisionen anhän übernommen aus dem Jahre 1895 sind 621 446 Altersrenten⸗ und 14 Beitra a wurden du andere W urücknahme, V
84,0
. 1 ,)
954
k
.
chnungsbureau waren — einschließlich der aus hre übernommenen 129569 — im Berichts jahre Vertheilung zu bearbeiten, en konnten. Gegen diese allen Einspruch er⸗ . hließlich der aus dem gten 93 Fälle — bis auf 92 Fälle erledigt
In den „Amtlichen Nachrichten des Reichs-Versi wurden aus dem Gebiete I Rekursentscheidungen und Verwalt Gebiete der Invaliditäts⸗ entscheidungen und Verwa
en in Beitragserst ig. Unerledigt en e e , nge g Urtheil nach mündlicher Verhandlung = : ohne mündliche Verhandlun leich ꝛc.) Sl9, zusammen mithin itzungstagen haben in 3255 Sachen münd⸗ liche Verhandlungen stattgefunden. Bei den auf Grund des Invaliditäts- und Alters⸗ versicherungsgesetzes errichteten 528 S im Berichtsjahre 20 643 Berufungen An Invaliden⸗ und Altersrenten be ersonen zusammen 84 von den Versicherungsanstalten gesetzten Renten entspricht üb von rund 252,7 Millionen Mark und mit Einschluß der Ein⸗ eservefonds ein Kapital von rund 303,2
hmen aus Beiträgen ergaben nach Abzug der im Jahre 1891 rund 85,2 Millionen Mark,
chiedsgerichten wurden anhängig. en im Jahre 1896 llionen eit dem 1. Januar 1891 fest⸗ chläglich ein Deckungs kapital
21 11 2 1
en Strafverfügungen der Vorstände der erichts jahre 1289 anhängig efunden haben. erungsanstalten
der Unfallversicherung ungsbescheide, aus dem und Altersversicherung 64 Revisions⸗ ltungsbescheide veröffentlicht. Die Gesammtzahl der bearbeiteten Rekurs und Beschwerden betrug, abgesehen von den
Rechnungsbureaus, 28 753, Jahr 1897 hinübergingen.
chs⸗ Eisenbahnamt aufgestellten Nach⸗
eutschen Eisenbahnen — aus—
Monat Januar d. J.
in Stationen
Zusammen stöße auf freier Bahn
in Stationen
sonstige Betriebs unfälle. ö zusammen ö
g 39 289 Km, an Zugkilometern
s, sodaß je ein Unfall auf 138 Rm
507 Zugkilometer entfällt.
Bei den Unfällen wurden: Bahnarbeiter im Dienst⸗ Telegraphen⸗, Polizei⸗Beamte ꝛc. onen, einjschließli der nicht im ndlichen . und . aber ausschließlich der Selbstmörder
zusammen
Sitzungen willkommen zu heißen.
Arbeiter,
30
5
6 24
⸗ chte
—
5 42
1
23
3227, auf
e Arbe von denen 6728 unerledigt in das
vorgekom⸗
71
ßlich seiner Beförderung zum Senats— gsgerichts aus dem Gerichts⸗ petenzkonflikte ausgeschiedenen von Roon ist der Senats— Verwaltungsgerichts, Wirkliche Geheime run th von Meyeren vom 1. März d. J itgliede dieses Gerichtshofes ernannt worden.
von Behr in Frankfurt ltung des Landrathsamts
Laut telegraphischer Meldung an das Ober⸗Kommando der Marine ist S. M. S. „Cormoran“, Kommandant pitãn Brussatis gestern in Foochow angekommen chtigte, heute nach Jokohama in See zu gehen.
Der 23. Pro vinzial-Landtag ommern wurde heute durch den Ober⸗ ster von Puttkamer mit folgender
R
Unser Kleinbahnnetz bat: auch im veiflossenen re, werktbätigen Zusammenwirken von Staat, Provim * . 2 weitere erfreuliche Entwickelung und Ausgeflaltung erfahren.
Der von Ihnen befürwortete Gesetzentwu d die Heran⸗ iebung von Fabriken und anderen gewerbli SGtablissements u orausleiftungen für den We von der Königlichen Staat?. regierung dem Landtage der Monarchie vorgelegt worden, von beiden BSaͤusern angenommen und siebt der Verabschiedung entgegen.
Ihr vorjähriger Beschluß, eine neue Irrenbewahranstalt zu gründen, ist in der Ausführung begriffen. Leider hat sich bei den Fe züglichen Vorverhandlungen, mangels einer gerigneten Dertlichkeit, die Unmöglichkeit; berausgestellt, die Jnteressen und Bedürfniffe der Unigersitat Greifswald, so wie es zu wünschen gewesen ware, zu be⸗ rücksichtigen. Die Wabl des Provinzialausschusfes ist unter Berüchz. sichtigung aller in Betracht zu ziehenden Ümftände auf die Stadt Treptow a. R. gefallen, und es werden Ihnen das spezielle Bauyrojet sowie die Kostenanschlage zur , vorgelegt werden.
r it der von Ihnen beschlossenen Bildung des Meliorations. 6 zur Unteistũtzung von Meliorationsberbänden durch dar. ehnsweise Gewährung von Geldmitteln unter erleichterten Be.
dingungen ist ein dankenswerther Schritt jur Beförderung der Landeg. kultur erfolgt.
Der Ihnen zur Prüfung und Genehmigung zugehende Entw des Voranschlags für den ö n, f wiederum so aufgestellt werden können, daß es einer Erhöhung der Provinzialabgaben nicht bedürfen wird.
Indem ich Sie, geehrte Herren, einlade, in Ihre dies maligen . . ö 24 . 2 . im Namen
ner Maj e aisers un önigs den 23. Po Provinzial · Landtag für eröffnet. ; ö
Unter dem Vorsitz des Alters⸗Präsidenten, Amtsvorftehers und Hauptmanns Wolff aus Bredow brachte die Versamm- lung zunächst ein begeistertes Hoch auf Seine Majestaͤt den Kgiser und König aus und waͤhite sodann den Wirk= lichen Geheimen Rath von Kölle r⸗Cantreck zum Vorsitzenden und den QOber⸗Bürgermeister von Stettin, Geheimen Regierungs- Rath Haken zum Stellvertreter des Vorsitzenden. Die Gewählien nahmen die Wahl an. Nach der Wahl der Schriftführer und Feststellung der anwesenden Mitglieder durch Namen aufruf erfolgte die Bildung der Abtheilungen, die Mittheilung des Vorsitzenden über die vorliegenden Geschäftssachen und deren Vertheilung in die Abtheilungen. Es wurden sodann Wahl prüfungen vorgenommen.
Oldenburg. Das Staats⸗Ministerium hat bestimmt, daß am 2D. d. M. zur Feier des 100jährigen Geburtstages Seiner Majestät des Hochseligen Kaisers Wilhelm J. an sämmtlichen Schulen des Großherzogthums der Unterricht auszufallen hat und eine angemessene Schulfeier zu veran⸗ stalten ist. Sachsen⸗Coburg⸗Gotha.
Der Landtag des Herzogthums Coburg ißst gestern durch den Geheimen Staatsrath von . 3 worden. Unter den Vorlagen befindet sich der mit der preußischen Regierung abgeschlossene Staatsvertrag wegen Er⸗ bauung zweier Eisenbahnlinien im Herzogthum Coburg.
El sasßz⸗Lothringen. Der Landesausschuß hat in seiner vorgestrigen Sitzun die Etats der Landwirthschaft, der . ne eit 6 Kunst und Wissenschaft, der Landesbibliothek und der Eisenbahnen in zweiter Lesung angenommen.
Oefterreich⸗ Ungarn.
Bei den Reichsrathswahlen der allgemeinen Kurie wurde in Istrien Bartoli (italienisch-nalional), in Görz Gregorcic sslovenisch-⸗radikal) und in Krain Krek christlich sozial) gewählt. In der Bukowina wählten die
Landgemeinden die bisherigen drei Vertreter wieder.
Der böhmische Landtag ist gestern geschlossen worden. Das ungarische Unterhaus 36 *. die Be⸗
rathung des Budgets des Unterrichts-Ministe riums und begann darauf die Generaldebatte über das Bud get des Justiz⸗Ministeriums.
Großbritannien und Irland. Die Königin hat sich gestern in Begleitung der Prin—
zessinnen Heinrich von Battenberg und Victoria zu Schleswig-Holstein von Windser nach Portsmouth be— geben, um von dort die Reise nach Nizza fortzusetzen. Die Kaiserin Friedrich begab sich nach der Abreise der Königin nach London, wo Allerhöchstdieselbe bis zu ihrer Rückkehr nach Deutschland im Buckingham⸗Palast Wohnung nimmt.
In der gestrigen Sitzung des Unterhaufes erklärte der
Parlaments⸗Sekrelär des Aeußern Curzon: er wisse nichts von einer ergänzenden Antwort Griechenlands. Die Antworten Griechen lands und der Türkei würden dem Hause vorgelegt werden. Bis jetzt sei von der Pforte noch keine Antwort auf die ergänzende Note der Mächte ein
323 türkische Regierung —ᷣ im znr annehmen
egangen; er glaube jedoch,
Bei dem gestrigen Festmahl der „Vereinigung der Han—
delskammern“ erwiderte Lord Salisbury auf den den Ministern dargebrachten Toast. Er beruͤhrte dabei, wie W. T. B. berichtei, die auswärtigen Angelegenheiten nur kurz, indem er sagte: Die Regierung suche die Unterstützung der öffentlichen Meinung zu erlangen; die Interessen und Verpflichtungen der Engländer seien immer ihre erste Sorge. Das Kabiner werde sein Bestes thun, um die Herrschaft der Freiheit und Gerechtigkeit und vor Allem den europäischen , zu fördern, von dem aller Handel und alle Industrie abhingen.
Rußland. Das Ackerbau⸗Ministerium beabsichtigt, der Nowoje
Wremja“ zufolge, ebenso wie das Finanz⸗Ministerium, eigene Handelsagenten für Deutschland, Frankreich, Oester⸗ reich⸗Ungarn und Großbritannien zu ernennen.
Schweiz. Der Bundesrath hat sein gegenwärtiges Mitglied,
den Chef des Militär⸗Departements, Obersten Frey, welcher
esen war, zum Di rektor
er, , n f. Telegraphen⸗Bureaus gewählt. e Der vom ,,, Aussch uß hat
he mn, hrung der obli⸗ * rischen Kranken⸗ und Unfallversicherung unter kan jieller Mithilfe des Bundes, einstimmig ange⸗
; Tũrkłei. ed⸗Din el⸗Afghan, wel Babist und intellektueller Urhebe Nasfr ed⸗Din zu sein, ist, wie opel meldet, gestorben. gm 27. Militärzug von Muradli
iki abgegan 3 3 14 *
Saloniki exp n Den wonach ein Mo
wu dem Messer angefallen habe; Passanten hätten aber das
verhindert. 223 5 berichtet die Agence Havas. daß die Mel⸗ dung, britische und italienische Transportschiffe seien mit Truypen an Bord vor Kanen eingetroffen, auf einem Irrthum karhe; ein britisches Transportschiff habe Lebensmittel gebracht, n ltalienisches Gefangene gelandet
Auf die Nachricht von der demnächst erfolgenden Ankunft von Freiwilligen. die von der griechischen Regierung ausgerüstet wurden, haben die Admirale, der „Agenzia Stefani“ zufolge, verfügt daß eine Anzahl Schiffe um Kanea kreuzen sollen um die Landung zu verhindern.
Die ke ,. der in Kantano gefangen genommenen Nohamedaner, we che nunmehr sämmtlich in Kanen eingetroffen find, vollzog sich, wie die „Agence Havas“ berichtet, unter grohen Schwierigkeiten. ie europäischen Mannschaften, weiche damit beauftragt waren, standen unter dem ge⸗ meinsamen Befehl mit gleichen Vollmachten. aus⸗ gerüsteter franzõsischer und englischer Offiziere. Die . standischen ö die Belagerten abziehen, nach⸗ dem fie dieselben entwaffnet hatten Die Truppenabtheilungen brachen 523 Männer, 1617 Frauen und Kinder, sowie zih Soldaten von Kantano fort, außerdem 112 Soldaten, die in Spania ko eingeschlossen gewesen waren. Infolge der un⸗ genügenden Zahl der vorhandenen Schiffe war die Beförderung Ile mohamedanischen Familien vor der Hand unmöglich. Bis alle eingeschifft sein werden, sollen die Truppenabtheilungen in Selin d verbleiben. . .
In Selino, Rethymon und Kandia sind die von den Fhristen verlassenen Häuser und Besitzungen von den allein in den genannten Srtschaften zurückgebliebenen Türken geplündert worden. Auch in den um Kanea gelegenen Dörfern wird die Verwüstung der Besitzungen fortgesetzt.
Griechenland.
Die National⸗-Liga hat, wie die Agence Havas“ aus Athen meldet, an die Blätter eine neue Kundgebung gerichtet, worin es heißt: Die Nation sei zu jedem . bereit, um ihren grausam unterdrückten Brüdern zu Hille zu kommen. Die Liga hoffe, daß die Nation nicht zur Unthaͤtigkeit verdammt sein werde, und daß weder die gesammte Armee noch ihre Führer die Beftrebungen derer unterftützen würden, welche den Frieden nur sichern wollten, um ihre egoistischen und begehrlichen Zwecke zur Ausführung zu bringen. Ein platonischer Wider⸗ stand liege nicht im nationalen Hrngr*amnn / welchem letzteren, wie die Liga hoffe, diejenigen nicht fern ständen, welche die Geschicke Griechenlands bestimmten.
Ciprian ist gestern mit fünfzehn franzöfischen und einem rusfischen Freiwilligen in Athen eingetroffen. Die Studenten und die Bevölkerung des Piräus bereiteten denselben einen begeisterten Empfang.
Amerika.
Die Regierung der Vereinigten Staaten beabsichtigt, das auf Dry Tortugas belegene Fort Jefferson, welches mit Key West als der Schlüsselpunkt zu dem Golf von Mexiko gilt, wieder mit Truppen zu belegen und mit modernen Befesti⸗ gungen und Geschützen auszustatten.
Asien.
Aus Manila wird gemeldet, General Polavieja verlange 20 Bataillone Verstärkung. Gleichzeitig wird be⸗ richtet, daß General Polaviesg erkrankt sei, trotzdem aber die Dienstgeschäfte bis zu seiner Ablösung weiterführen werde.
Afrika.
Wie dem „Reuter schen Bureau“ aus Bloemfontein gemeldet wird, ist der Präsident Krüger am 9. . M Abends dort eingetroffen und herzlich empfangen worden. In seiner Antwort auf eine Begrüßungsansprache erklärte der Präsident Krüger: Die beiden Republiken könnten nicht getrennt werden, der Zusammenschluß derselben müsse ein engerer werden.
Aus Tamatave (Madagaskay berichtet dasselbe Bureau, daß die Königin Rana valo am 7. d. M. nach ihrem Ver⸗ bannungsort, der Insel Réunion, abgereist sei.
In einem der „Times“ zugegangenen Telegramm aus Lag as wird bestätigt, daß eine franzbsische Expedition von Dahomey aus in Bo uffa, welches im Gebiete der Niger⸗ gdompagnie liege, eingedrungen sei und sich der Hauptstadt bemachtigt habe.
dem Personen⸗ und Gepã
Die verbůndeten Reglerungen iu erfuchen, dem
n . , nm ge n , g, feiere un
wie 8 2 — einerseitz und deren Arbeitgebern andererseits
etzlich geregelt werden.
Bei luß des Blattes nahm der Stadthagen (Soz.) . des von den . ein⸗ gebrachten Antrages das Wort.
Das Haus der Abgeordneten setzte in der heutigen
23. Sitzung, in welcher der Minister der öffentlichen Arbeiten , ,,,. für 1897/98 bei dem Etat der Eisen⸗
elen zugegen war, die zweite Berathung des Staats⸗
ahn verwaltung in der Debatte über die Einnahmen aus ãckverkehr fort. Der Berichterstatter Abg. Möller (nl) beantragt namens
der Bndgetkommission, über die Petition der Bergischen Handels, kammer zu Lennep um Einführung von Kilometerbeften nach badischem Muster auf den preußischen Staats Eisenbahnen zur Tages ordnung überzugeben.
Abg. Böttinger (ul) stellt den Antrag, die Petition der Re.
gierung als Material zu überweisen, und begründet dies damit. daß namentlich im Westen große Theile der Bevölkerung die Einführung von Kilometerbeften erstrebten, und zwar nicht nur die Handlungs . reifenden, sondern auch die kleinen Gewerbetreibenden und die so⸗ genannten Heimarbeiter, die regelmäßig zur Ablieferung ihrer Arbeiten die Cisenbahn benutzten, und denen die Monatskarten nicht genügten. Baden babe seit 1855 72 809 Kilometerhefte ausgegeben, die nicht nur zur Vereinfachung und Erleichterung des Verkehrs bei- getragen, sondern auch einen guten finanziellen Erfol gehabt hätten. Wir hätten ein viel zu kompligertes System von Tarifen. Mit seinem Antrag auf Ueberweifung als Material wolle er nicht die Einnabmen des Staatz beeinträchtigen, sondern nur eine Vereinfachung und Er—⸗ leichterung des Verkehrs anregen. Er erkenne an, daß die Eisenbabn⸗ verwaltung manche Reformen gemacht habe, aber wir dürften dabei nicht stehen bleiben.
Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen; Auch der jetzige
ustand des sonentarifwesens kann nicht auf die Dauer bestehen . wie * wiederholt anerkannt babe; aber zur Zeit besteht ein so dringendes Bedürfniß nach weiteren He ⸗ Einführung der Kilometerbefte wäre nicht eine Vereinfachung, sondern eine Vermehrung der bestehenden Buntscheckigkeit unserer Per- sonentarife. Der Schalter beamte kann leichter eine Karte ber⸗ ausgeben, als erst nachschlagen, wieviel Kilometer 4. B. von Lennep nach Berlin sind, und dann das Kilometerheft ab- stempeln. Der einzige Vortheil der Kilometerhefte ist nur der, daß die Fahrt billiger wird. Die Tarife sind schon ermäßigt auf 2, 4, 6 Y für die verschiedenen Klassen. Eine weitere Ermäßigung Der unteren Klaffen ist nicht möglich, obne daß auch die oberen Klassen ermäßigt werden; wir baben ausgerechnet, daß dadurch ein Einnahme: ausfall don 45 Millionen entstände. Erst mit der Zeit kõnnte dieser Ausfall wieder eingebracht werden durch die Vermehrung des Verkehrs, was sich aber im einzelnen gar nicht nachweisen läßt. Die Verhältnisse in Ungarn und anderen Ländern sind anders als bei uns gewesen. Wir
eformen noch nicht. Die
ben bereits ein so dichtes Eisenbahnnetz, daß an eine weitere Ver⸗ . des Verkehrs nicht mehr zu denken . Abgesehen von den
iellen Bedenken, wäre die Einführung der Kilometerhefte — Erfahrungen in Baden auch eine ungünstige Maßregel, In Ungarn baben die Kilometerhefte auch bestanden, sind aber 2 aufgehoben worden. Der Rabatt, den Baden auf das Kilometerheft
gewährt, ist längst überholt durch unseren Tarif. So bezahlt unsere
4. Klaffe nur 56 6/0 der 3. Klasse, während der badische Rabatt er⸗ 1e. ist. In dem industriell so entwickelten bergisch · märkischen
ebiet ift allerdings ein dringendes Bedürfniß nach einem möglichst Sen Verkehr vorhanden. Aber dies Bedürfniß it voll durch die . befrledigt, die in den süddeutschen Staaten überhaupt fehlt. Ob es möglich sein wird, den Handlungsreisenden noch besondere Vortheile zu gewähren, wird erwogen werden — vielleicht schon vor, jedenfalls aber bei der allgemeinen Revision der Personentarife. Ich kann ein Be⸗ dürfniß für die Einführung der Kilometerhefte bei uns nicht an— erkennen und es auch technisch nicht für durchführbar halten. Abg. Graf zu Lim burg⸗Stirum (kons); Namens meiner reunde lehne ich den Antrag Böttinger ab. Die Abfertigung der Lil der an den Schaltern würde nur noch komplizierter werden; und dazu käme noch, daß dem Betruge Thür und Thor geöffnet würden. Wir haben ja in den — 1 gesehen, wie viele Durch⸗ stechereien vorkommen können. Die Arbeiter in der Nähe der großen Städte fahren schon ziemlich billig in der 4. Klasse, und nachdem diese lasse auch Bänke erbalten hat, nähert sie sich der 3. Klasse mehr und mehr. Sb für commis voyagenrs noch eine weitere Erleichterung möglich sei, ist mir sehr zweifelhaft. Unsere Personentarise sind nicht so tbeuer, daß eine weitere Verbilligung nöthig wäre. Die Einführung von Abonnementskarten für das ganze Jahr wäre ja kein so schlimmer Gedanke, aber ich habe das Gefühl, daß auch dadurch den Durchstechereien Thür und Thor geöffnet würden. Die 1. Klafse könnte vielleicht verändert werden, aber die 2., 3. und 4. Klasse haben sich so eingebärgert, daß keine große Er—⸗ mäßigung nöthig und möglich ist. Länger dauernde Rückfahrtkarten mögen dagegen vielleicht . sein. Ich kann mich nicht überzeugen, daß der Antrag Böttinger sehr praktisch ist.
(Schluß des Blattes)
— Von den w, ,, 3 Genossen ist im Reichstage lgender Antrag eingebracht worden: ö ö. geache rn . beschließen: dem nachfolgenden Gesetzentwurf die verfaffungsmäßige Zuftimmung zu ertheilen: . Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Heranziehung von Militär- personen zu den k
51. Die Verordnung dom 22. Dejember 1868 (Bundes, Gesetzbl. S. 571) tritt insoweit außer Kraft, als dieselbe der Heranziehung des dĩenftlichen Einkommens der im Offizierrang stehenden Militärpersonen zu den Gemeindeabgaben e .
F 2. In Betreff der Heranziehung des dienstlichen Einkommens der im Sni stehenden Militärpersonen zu den Gemeindeabgaben sind die im 5 19 des Reichs Beamtengesetzes vom 31. Mär 1873 für Reichsbeamte getroffenen Bestimmungen maßgebend.
Parlamentarische Nachrichten.
Die Berichte über die gestrigen Sitzungen des Reichstages und des Hauses der Abgeordneten be— finden sich in der Ersten Veilage.
— In der heutigen (189 Sitzung des Reichstages, velcher der Staats sekretär des ,. Staats Minister H, von Boetticher und der Staatesekretär des Reichs⸗ Schatzamts Hr. Graf von Posadowsky beiwohnten, stand zunächst folgender Antrag der Abgg. Auer (Soz.) und Ge⸗ nossen auf der Tagesordnung:
„Die verbündeten Regierungen ju ersuchen, dem Reichstage bis zur nächsten Session einen Gesetzentwurf vorzulegen, wodurch ämmtliche landes esetzliche Sonderbestimmungen über die Rechts⸗ Berbältnisse der land- und forstwirtbschaftlichen Arbeiter und des Gesindes zu ihren Arbeitgebern bezw. zu ihrer Dienftherrschaft auf geboben werden und an deren Stelle die Bestimmungen der Reichs-
ewerbeordnung treten. 9 Hierzu liegt folgender Abänderungsantrag des Abg. Venzmann (fr. Volksp.) vor:
—
Nr. 10 der Versffentlichungen des Kaiserlichen Ge⸗ sundheitsamtz é vom 1606. März hat folgenden Inhalt: Fesund- heitsstand und Gang der Vollekrantheiten. — Sterbefälle im Januar. Zesltweilige Maßregeln gegen Pest. — Gesetzgebung u. s. w. Den isches Reich J Gewerbeordnung. — (Preußen.) Rotz. — (Reg. Be. Erfurt.) RKesselbrunnen. — Anhalt) Geheimmittel gegen Thierkrankheiten. (Oesterreich Tabackextrakt. — Impfwesen. — (Oberõösterreich) Friedhofwesen. QNiederösterreich eft. — (üngarn. ) Dampfdetinfektion. (Belgien.) Speiseöle. — S mals 2c. — Bier. — (GBritisch ˖ Ostindien) Ansteckende Krankheiten. — Gang der Thierseuchen im Deutschen Reich, Februar. — Desgl. in , 4. Oktober bis 2. Januar, — Rindervest in Ggypten. — Desgl. in Siam. —
eitweilige Maßregeln gegen Thierseuchen. (Schweiz, Belgien) —
erhandlungen von gesetzgebenden Körperschaften. (Preußen.) Staats. baushalts- Etat für 1557/98. (Fortsetzung) — Thierseuchen 2c. (Schluß.) — Vermischtes. , epyra. — (Belgien.) Inter⸗ natsonale Ausstellung. — Geschenkliste. — Monatstabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 15000 und mehr Einwohnern, Januar. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. — Wochen- fabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 009 und mehr Ginwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslande. — Er—⸗
andengen hä. Krankenbäusern deutsche. Gropfädie. — Deegl. in 22 Sl nnd und K
AUrbeiterbewegung.
Aus Gelsenkirchen wird der Frkf. Ztg. geschrieben: Die ausstãndigen Former der Gußstab !“ und Eisenwerke vormals Munscheid u. Tomp. in Gelsenkirchen aben am Dienstag die Arbeit ju den alten Bedingungen wieder aufgenommen, nachdem ihnen eine Regelung der Accordlo nsätze für die nächste Zeit in Aussicht gestellt worden ist. (Vergl. Nr. 58 d. Bl) .
Aus n ils mffer in Schlesien wird dem Vorwärts“ gemeldet: In der Hoiswaaren⸗ Manufaktur von Gebr. Schmidtchen baben die Tischler und die Bildhauer die Arbeit eingestellt. Die Drechsler und Drechsler. Poliererinnen werden wahrscheinlich ebensalls in den Ausstand eintreten. = = . Aus Verviers wird der „Köln. Ztg. berichtet; Unter den biesigen Fratze narbeitern, die eine Art Innung bilden, brach ein Fasern aus, weil der Kratzenfabrikant Duesberg ⸗Bassen einen eit mebreren Jabren bei ibm beschäftigten Maschinenschlosfer zur ushisfe in der Kratzensetzerei verwenden wollte. ; Als der Arbeit ⸗˖ geber am Montag früh die Dampfmaschine in Betrieb setzen ließ, wurde der große Treibriemen des Schwungrads von unbekannter Hand durchschnitten. . — . ⸗ Aus Aarhus in Dänemark wird dem Vorwãrts über die Beendigung des Hafenarbeiterausstandes, über welche gestern nach der Köln. Itg. berichtet wurde, mitgetbeilt; Die Streitig⸗ keiten begannen am 2. Januar, weil die Arbeiter sich weigerten, eine Hamburger Jacht zu löschen, worauf der Unternehmerverband sãm mt liche Hafenarbeiter = 50b an der Zahl — entließ. Jetzt haben sich die Arbeitgeber verpflichtet, alle alten Arbeiter wieder anzunehmen und die neuangenommenen baldmöglichst zu entfernen. Es wurde fer ner eine Verbandlung mit der Leitung des Fachvereins über eine Lohn- erhöhung der Kornboden Arbeiter zugesagt.
Kunst und Wissenschaft.
Das Grabdenkmal für Heinrich von Treitsch ke, welches der Bildhauer Uphueg entworfen hat, ist, wie die Nat. Ztg., mit⸗ theilt. bereits in der Ausführung begriffen. Die Büste, welche die Züge des großen Geschichtsforschers lebens voll wiedergiebt, wird in Bronze gegossen und auf ein schlichtes viereckiges Postament gestellt, an dessen Fuß ein von einer Schleife durchflochtener Jnumortellenkranz liegt. Auf den Seiten sollen Blumenvasen stehen. Der Sockel wird in schwarzem Labrador ⸗Marmor ausgeführt und soll nur den Namen „Heinrich von Treitschke; zeigen. In die aus demselben Material hergestellte Grab⸗ platte wird folgender Bibelspruch eingraviert werden, den Treitschke selbst gebraucht hat: „Selig ist der Mann, der die Anfechtung er⸗ duldet; denn nachdem er bewähret ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche Gott verheißen hat denen, die ihn lieb haben. . ;
— Für die internationale Kunst⸗Ausstellung zu Dresden sind die angemeldeten Kunstwerke in der Zeit vom 12. bis 25. März d. J. abzuliefern. .
— Papst Leo XIII. hat, wie schon kurz gemeldet, am Montag in Anwesenheit zahlreicher Kardinäle, Prälaten und des diplomatischen Korps das glänzend restaurierte, berühmte Appartamento Borgia feierlich eröffnet. Professor Seitz gab dabei Erläute⸗ rungen über die Reftaurierung der Gemälde Pinturiechio 8. Dem Publikum wird nunmehr der Zugang in das neue Museo Borgiano“ freigegeben werden, sodaß die Fremden, welche zu Ostern nach Rom kommen, ehe sie im oberen Stockwerk des Borzia- Palastes die Stanzen Raffael's besuchen, im unteren Stockwerk Pinturicchio's prächtige Wandmalereien bewundern können. Der Zutritt ge—⸗ schieht, der M. Allg. Ztg.“ zufolge, durch die Loggien Raffael'sß, von denen man zunächst in den Saal der Päpste tritt, der durch die eben vollendete Dekoration einer der herr= lichsten Festfäle der Welt geworden ist und seine ursprüngliche Pracht, als hier noch Kaiser und Könige speisten und der Papft hier seinen Hof zu glänzenden Festlichkeiten um sich schaarte, wieder erreicht haben mag. Ein prächtiger Majolikakoden bedeckt die Erde, die halb zer⸗ störten Wandmalereien Pius' TV. wurden durch eine geschmackvoll ge⸗ wählte Teppichfolge aus der zweiten Hälfte des Cinquecento verdeckt, und daneben findet in diesem . Saal die ganze päpstliche Waffenfammlung Platz. Dort, wo einst der päpstliche Thron sich er⸗ hob, sieht man beute eine Marmorbüste Les's XIII. auf hohem
iedestal, und gegenüber an der Fensterwand verkündet eine . in Marmor die Verdienste des Papstes um die Festauration. Die schönste Zierde des Saaleg, bleiben aber Giovanni da Udine's reizende Deckengemälde — die Götter Griechen⸗ lands — und diese, das einzig Werthvolle und Erhaltung würdige aus alten Tagen, ließ die moderne Restauration wohlweislich unbe⸗ rührt. Einen ganz intimen Charakter trägt der Saal des Marien⸗ lebens, den nur ein einziges mächtiges Fenster erhellt. Weder die goldschimmernde Deckendekoration, noch die Gemälde an den Hoch⸗ wänden und die reijenden Teppichmalereien darunter machen den Ein druck, als wäre hier irgend etwas erneuert worden; so ehrfurchts⸗ poll hat man alles, was erhalten war, nur versichert, nicht wiederhergestellt, so sicher hat man aus noch vorhandenen Resten in der Gesammtwirkung den richtigen Ton getroffen. Die reizenden gemalten Wandnischen sind Überall wiederhergestellt, bier und dort erblickt man auf den Wandbrettern goldenes Geräth, Bücher und Schreibgeschirr und einmal sogar die gold. und perlen⸗ verzierte Tiara mit der Stola und einem edelsteingeschmũckten Juwelenkaften. Auf die Dekoration des nächsten Gemaches hat Pinturicchio feiner Zeit die höchste Sorgfalt verwendet;: die Malereien an Decke und Hochwänden sind hier besonders gut. erhalten, und dort, wo heute die nach alten Mustern wieder aufgefrischten gemalten Tapeten hängen, sab man einst goldgewebte Teppiche. Die reizende Spalliera aus der Bibliothek Sixtus LV, die gerade. darunter liegt, sand in diesem Gemach die würdigste Aufstellung: es ist eine an allen pier Wänden entlang laufende Bat mit hoher, in feinster Intarsia⸗· arbeit ausgeführter Wen die einst zum Gebrauch der Studierenden hergerichtet war. Der Saal der freien Künste, in dem ebenfalls nur Has Alte mit aller Sorgfalt wiederhergestellt wurde, wird zunächst mit einigen Tellern und Terrakotten ausgestattet werden, die sich noch in der Bibliothek vorfanden; was man später einmal in diesen, herrlichen Räumen aufstellen wird, ist zur Zeit noch ungewiß. Die Torre Borgia, welche sich an diese Zimmer an⸗ schlleßt, hatte am meisten gelltten, hier waren nicht einmal mehr die wundervollen Deckendekorationen unversehrt geblieben, und an den Wänden fand sich von alter Malerei kaum eine Spur. Trotzdem ist die Wirkung im ersten wie im zweiten Gemach ganz ausgezeichnet. Sowohl die Teppichmaleteien Morani's wie diej nigen Fienquelli's sind auf Leinwand gemalt und bedecken die ganzen Wände; die ersteren zierliche Goldarabesken auf blassem grünem Hintergrund mit zart—⸗ etönten Grottesken an den Rändern, die zweiten sein gezeichnete Granat⸗ ,. auf goldenem Grunde mit dem Wappen der Pecci und der Borgia in der Mitte. Für die Fußböden fanden sich Anhaltspunkte; e wurden alle getreu nach den alten Mustern von der Florentiner irma Cantagalli ausgeführt. Dem Leiter der schweren, verant⸗ wortungspollen Wiederherstellungsarbeiten, dem Commendatore Pro- fessor Seitz gebührt die dankbare Anerkennung aller Kunstfreunde.
Verkehrs⸗Anstalten.
Bremen, 11. März. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. SD. Aller“ 9. März Mittag v. New- Merk n. X Weser ahgeg. SD. „Sp ree', n. New⸗JYorkf best, 10. März Mrgg. Dover passieirt. SD. ‚Traver, v. New⸗ Jork kommend, 10. März Vm. Dover passiert. e Prin Heinrich v. 2st. Asien kommend, 10. März ittags Hanf Gastle passiert. RP B. . Bayern“,
10. März Vm. Reise . Genua n. Neapel fortges. RPD. „Prinz⸗ . ir , . 10. März Vm. Reise v. Albany n. Colombo