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Sonntag, den 21. d. M. anstatt von 12 bis 5 Uhr nur von
2 bis 5 Uhr dem Publikum geöffnet. Berlin, den 12. März 1897. hamm der Königlichen Museen. Schöne.
Königliche Technische Hochschule zu Berlin. Charlottenburg, Berlinerstr. 151.)
Bekanntmachung.
Die Technische
burtstag Seiner
Wilhelm des Großen am 20. März d. 5 Uhr, begehen.
Der Zutritt ins Hauptgebäude findet nur durch den Haupt⸗ Eine Anzahl solcher Karten sind noch verfügbar und können im Bureau der Technischen Hochschule werktägig von 9— 3 Uhr
eingang und gegen Vorzeigung der Einlaßkarte statt.
entnommen werden. Charlottenburg, den 10. März 1897. Rektor und Senat. G. Hauck.
Königliche Kunstschule zu Berlin, (C. Klosterstraße Nr. 75.)
Das Sommer⸗Semester beginnt am 5. April und
schließt mit dem 31. Juli 1897. Die Unterrichtskarten werden
29. März bis 3. April, von 9 bis 2 Uhr, in der Kanzlei der
Anstalt. Berlin, den 15. März 1897. Die Direktion. Ernst Ewald.
Unterrichts⸗Anstalt des Königlichen Kunstgewerbe-Museums, (SW. Prinz Albrechtstraße Nr. 7.)
Das Sommer-Quartal 1897 beginnt am 5. April er.
Die Meldungen dazu finden vom 24. März bis 3. April er. bei der Verwaltung der Unterrichts-Änstalt zwischen 9 Uhr Morgens und 2 Uhr Nachmittags statt. Neu eröffnet wird mit April eine Fachklasse für figür⸗ k wogegen die Abend-⸗Aktklasse für Bildhauer ortfällt.
Berlin, den 15. März 1897.
Der Direktor der Unterrichts-Anstalt. Ernst Ewald.
Kriegs-Ministerium.
Ueberweisung einer Geldsumme an die Militärverwaltung.
Dem vortragenden Rath im Kriegs-Ministerium, Geheimen Kriegsrath Kollhoff ist mit einem aus Frankfurt a. M. vom 27. Februar d. J. datierten anonymen Schreiben die Summe von Zweitausend Fünfhundert Mark zur Ueberweisung an die Militärverwaltung zugegangen. Demgemäß ist die bezeichnete Summe den Einnahmen der Militärverwaltung zugeführt worden, was hierdurch zur Kennmiß des unbekannten Absenders gebracht wird.
Berlin, den 8. März 1897. Das Militär-Oekonomie⸗Departement. Freiherr von Gemmingen.
Taxationslehre, Allgemeiner
Königliche Landwirthschaftliche Akademie Poppelsdorf Das Sommer-Semester 1897 beginnt am 21. April d. . bestimmte Lehrplan umfaßt folgende ert g und Uebungen: Kulturtechnik, Landwirthschaftliches Seminar. Botanik und Professor Dr. Gieseler;: Experimental. Physik, Professor Dr. Kreusler: Organische Exverimental . Chemie in Professor Koll: Tracieren, Nivellieren, Methode der kleinsten Professor Dr. Velt mann: Algebra und algebraische Analysis, Professor Huppertz: Wasserbau, Baumaterialienkunde, Bau⸗ (Uebungen). Geodätisches Seminar, Praktische Geometrie, Uebungen in Land Pflanzenbau. Experimentelle Thierphysiologie, Beißner, Garten ⸗Inspektor: Obst⸗ und Weinbau, Gemüsebau. Kulturtechnische Uebungen. Professor Ir. Ludwig: Landwirthschaftliche re g II. Theil. Schell, Departements-Thierarzt . D. Akute und Seuchen⸗ Landeskulturgesetzgebung. . Valette St. George: Fischzucht.
in Verbindung mit
gleichzeitig mit den Vorlesungen an der Universität Bonn. Der
Geheimer Regierungs⸗Rath, Direktor, Profeffor Dr. Freiherr von
Professor Dr. Körnicke: Landwirthschaftliche . Erdbau und Wasserführungen, if . Beziehung auf die Landwirthschaft, Chemifches Praktikum, Grundzüge Quadrate, Geodätisches Seminar, Geodätisches Rechnen, Uebungen im Analytische Geometrie, Trigonometrie und darstellende Geometrie, konstruttionslehre und Hunkbe n Darstellende Geometrie und Bau—
Professor Dr. Ramm: Spezieller Pflanzenbau, Milchwirthschaft. meßkunde.
Wohltmann:
Professor Dr. Hagemann:
Profefsor Dr. Gothein: Volkswirthschaftssehre.
Prefessor Dr. Laspeyres, Geheimer Bergrath: Geognosie,
Dr. Noll: Pflanzenphysiologische und mikro opische Uebungen. krankheiten der Hausthiere, Aeußere Pferdekenntniß.
Sxrengel, Forstmeister: Waldbau, Forstschut.
Weißweiler, Lehrer: Theoretisch - praktischer Kursus für
ochschule wird den 190jährigen Ge— ajestät des Hochseligen Kaisers ; J., Nachmittags in der großen Halle des Hauptgebäudes festlich
ausgegeben vom
Außer den der Akademie eigenen wissenschaftlichen und praktis⸗
gen Ldehrhilfsmitteln welche durch die für chemische, r ü h p 3 nstitute, ne landwirthschaftlichen Versuchsstation und dem thierphy — euzeit er⸗ 6 haben, steht derselben durch ihre Verbindung mit der Universität onn die Benutzung der Sammlungen und Apparate der letzteren zu Die Akademiker sind bei der Universität immatrikuliert und haben deshalb das Recht, noch alle anderen für ihre allgemeine wissen⸗ schaftliche Ausbildung wichtigen Vorlesungen zu hören, über welche
und thierphysiologische Pr
ika eingerichteten
Laboratorium, eine wesentliche Vervollständigung in der Gebote.
der Universitäts⸗Katalog das Nähere mittheilt.
An der Akademie werden sowohl Landwirthe wie Kultur⸗ techniker und Geodäten (Landmesser) ausgebildet. Die Land- wirthe können nach zweijährigem Studium eine Abgang sprüfung ablegen, welche sie zu Lehrer- bezw. Direktorstellen an landwirthschaft⸗ lichen Winterschulen und Ackerbauschulen befähigt; die mit Maturitäts⸗ zeugniß versehenen Landwirte werden nach dreijährigem Studium zur Staatsprüfung für Lehrer der Landwirthschaft an Landwirthschaftsschulen, zugelassen. — Für Landm esser be= steht an der Akademie eine Königliche Landmesser⸗Prüfungs⸗Kommission. Die Prüfung für Landmefser ist für alle, die sich diesem Berufe widmen wollen, obligatorisch und kann nach zweijährigem Studium abgelegt werden. — Mit der Prüfung für Landmesser ist diejenige für Kulturtechniker verbunden; letztere kann aber auch getrennt von
der ersteren stattfinden.
Auf Anfragen wegen Eintritts in die Akademie ist der Unter— zeichnete gern bereit, jedwede gewünschte nähere Auskunft zu ertheilen. Prospekte und Stundenpläne versendet das Sekretariat der
Akademie auf Ansuchen kostenfrei. Poppelsdorf bei Bonn, im Januar 1897. Der Direktor der Königlichen Landwirthschaftlichen Akademie. Dr. Freiherr von der Goltz
Geheimer Regierungs⸗Rath u. o. 6. Professor an der Universität Bonn.
wohnten gestern Mittag in der Schloßkapelle der feierlichen Einsegnung Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen bei. und König empfingen vorher den Flüͤgel-Adjutanten und Kommandeur des Kaiser Alexander Garde⸗-Grenadier⸗Regiments Nr. 1, Obersten von Moltke, Petersburg.
Lucanus und nahmen hierauf die Vorträge des kommandieren— den Admirals, Admirals von Knorr und des Chefs des Marine— , Kontre-Admirals Freiherrn von Senden-Bibran entgegen.
Rechnungswesen, für das Landheer und die Festungen und für das Seewesen hielten heute eine Sitzung.
2. Uhr im Reichstagsgebäude unter dem Vorsitz des Minister— . Fürsten zu Hohenlohe zu einer Sitzung zu⸗ ammen.
Großherzoglich badischen gelegenheiten von Brauer ist hier angekommen.
Eisenbahnamt Kraefft hat sich nach Mainz begeben.
Calvo ist nach Berlin zurückgekehrt und hat di ö der Gesan dt ch tc e eber een. ö
Königlichen Regierung in Köln zur weiteren Verwendung überwiesen worden.
der Marine ist S. M zur See Thiele (August), gestern gekommen und beabsichtigt, am 15. März nach Wilhelmshaven ,,, d en⸗Kapitän
. p hiele, ist gestern von Hongkong Kommandant Kapitän⸗-Lieutenank Becker, in Kamerun angekommen.
am Freitag Vormittag der Kaiser Wilhelm-Gedächtniß⸗Feier im Polytechnikum zu Stuttgart und Abends mit önigli Hoheit der r e P . ö 9 . —ᷓ konzert⸗ Kantate Aus Deutschlands großer Zeit“ Seyffardt zur Aufführung g, J
wie die „Karlsr. Itg.“ meldet, einer Erkältung an einer katarrhalischen Affektion mit Fieber
erkrankt, die Höchstdenselben nöthigte, bis S Bett zu bleiben. higte, bis zum Sonnabend zu
befindens eingetreten, Hoffnungen berechtigt.
in Rückbildung begriffen und daher nur
Ruhe erforderlich. ; 5 e ö.
Max ist auf die Nachricht der Erkrankung seines Vaters na
. . zu red gen, daß Höchstseine Mutter den tztlich gerathenen Aufenthalt in M i i
verlassen muͤsse. Die ] n,,
Wilhelm
Pränzessin Wilhelm noch einige Zeit
der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. gesammte für Landwirthe, Kulturtechniker und Geodäten der Goltz, Landwirthschaftliche Betriebslehre, 1. Theil, Allgemeine Pflanzenkrankheiten, Botanische Exkursionen. Maschinenkunde. Kö der Chemie. Nivellieren und Tracieren. Mathematische Uebungen. konstruktionen, Darstellende Geometrie und Baukonstruktionen Professor Dr. Reinhertz: Praktische Geometrie für Landwirthe, Professor Dr. Thierphysiologisches Praktikum Künzel, Meliorations-Bauinspektor: Spezielle Kulturtechnik, Geognoftische Exkursicnen und mineralozische Uebungen. Lr. Rie der: Erste Hilfeleistung bei plötzlichen Unglücksfällen. Amtsrichter, Professor Dr. Schumacher: Geheimer Medizinal⸗Rath, Professor Hr. Freiherr von la Bienenzucht.
bleiben kann.
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 15. März. Ihre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten
Seine Majestät der Kaiser
nach dessen Rückkehr aus St.
Heute Vormittag hörten Seine Majestät den Vortrag des Chefs des Zivilkabinets, Wirklichen Geheimen Raths r' von
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für
Das Staats-Ministerium trat heute Nachmittag
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Minister des Hauses und der auswärtigen An—
Der Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath im Reichs⸗
Der hiesige Gesandte der Argentinischen Republik Carlos
Der Regierunge-Assessor hr. jur. Zaun in Bonn ist der
9
Laut telegraphischer Meldungen an das Ober⸗Kommando S. 4 Stosch“, Kommandant Kapitän in Portsmouth an—
—
in See gegangen; S. M
h „Hyäne“, ist am
13. März
. Württemberg. Ihre Majestäten der König und die Königin wohnten
auline der Vorfeier des 106. Ge— im Hoftheater bei, wo die
Baden.
Seine Großherzogliche Hoheit der Prinz Wilhelm ist, vor einigen Tagen infolge
Seitdem ist eine Besserung des Allgemein⸗ die auch gestern anhielt und zu guten Der Prinz ist fieberfrei, der Katarrh
Seine Großherzogliche Hoheit der Prin
Besserung in dem Befinden des
hoffen, daß Ihre Kaiserliche ö
Hoheit die in Mentone ver⸗
läßt
Mecklenburg⸗ Schwerin.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog lei — den „Meckl. Nachr. aus Cannes gemeldet . ien Tagen an heftigen Neuralgien, infolge deren daz Allgän hh befinden beeinträchtigt ist und der behufs guftwerãndert nc
werden müssen.
Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Seine Königliche Hoheit der Großherzog em 12. d. M. den bisherigen russischen ien s geh n an Döltz ke, weicher das Schreiben überreichte, durch non er von seinem Posten abberufen wird, und auf den Kammerherrn, Wirklichen Staatsrath ar von ö welcher das Beglaubigungsschreiben ö Kaisers von Rußland als Allerhöchstdessen . übergab, in feierlicher Audienz. Herr von Höltzke und Barg von Budberg wurden sodann auch von Ihrer Königlichen dhe der Großherzogin empfangen und später zur Groß herz lichen Tafel gezogen. ö. Der Landtag ist, nachdem er in einer am Freitag abe haltenen geheimen Sitzung mit allen gegen drei Stimmen dn mit mehreren thüringischen Regierungen abgeschlossenen Stanz vertrag wegen Errichtung einer Staats-Lotterie genehmigt hatte, am Sonnabend che fen worden. Sachsen⸗Meiningen. Seine Hoheit der Herzog wird sich, wie das ‚Regierungs— blatt“ meldet, am 17. d. . nach England begeben. 22 Der Landtag des Herzogthums ist am 11. d. R nach einer mehrmonatigen Sitzunpsperiode vertagt worden Unter den zahlreichen Vorlagen, die von demselben beraths und genehmigt worden sind, befanden sich der Etat für h. Finanzperiode 189711899, ein Gesetz über Kohlensäure und an— dere Gas quellen, eine neue Gemeindeordnung, ein Gesetz, betreffen das Verwaltungsstreitverfahren, und ein solches, betreffend daß Zwangsverfahren im Verwaltungsweg. Dle neue Gemeinde ordnung ist vom Landtage mit allen gegen eine Stimme die des einzigen sozialdemokratischen Abgeordneten im Hause— angenommen worden. Weiter ist vom Landtage genehmigt worden daß einer im Herzogthum zu begründenden en, nn n schaft zur Errichtung eines Getreidelagerhauses in Grimmenthal — Kreuzungspunkt der Werrabahn uns der Bahn Neudicten, dorf⸗ j . n , nn 9. mit 3 Proz. verzinsliches, innerhalb zehn Jahren rückzahlbares Darleh; von 25 000 S bewilligt werde. . ö. Elsaßz⸗Lothringen. Dem Landes ausschuß ist der nachstehende Initiatiz— antrag zugegangen: Der Landezausschuß wolle beschließen: Die Regierung wird ersucht, dem Landesausschuß einen Ent, wurf zu einem . betreffend Einführung der Gin,
komm ensteuer, zur Entlastung der Landwirthschaft zur Beschlut, fassung vorzulegen. .
Unterschrieben ist der Antrag von den Abgg. Greiner, annes, Gilliot, Rust, Dr. Höffel, Klein, Krafft, übler, Roth und Rudolf.
8 K
Oefterreich⸗ Ungarn.
Bei der am Sonnabend in Triest vorgenommenen Reicht— rathswahl des ersten Wahlkörpers wurde der italienisch— liberale Kandidat Cam bon mit 239 Stimmen gegen den bisherigen Abgeordneten Luz ato gewählt. Bei der Reichs rathe= Stichwahl der fünften Kurie in Brünn siegte der Sozial— demokrat Hybes mit 20783 Stimmen. In der Stadt Ser nowitz wurde in der allgemeinen Wählerklasse der Sozialdemokrat Straucher gewählt. — In Galizien sind . griechisch-katholische Geistliche wegen Verhetzung er Bevölkerung bei der Wahlbewegung verhaftet worden. Eine Eskadron Husaren, welche am Freitag Abend sechzehn au den Ausschreitungen in Dawidsw betheiligt gewesene Personen in das Strafgefängniß von Lemberg eskortierte, wurde von Bauern und Arbeitern mit Steinen beworfen: ein Husar wurde verletzt. Als die Husaren die Säbel zogen, zerstreute sich die Menge. Wie aus Lemberg von heute weiter gemeldet wird, hat auch die Eskortierung einer zweiten Gruppe verhaftelter Bauern aus Dawidow ernst uhestörungen hervorgerufen. Die Husaren⸗Eskorte wurde mit Steinwürfen empfangen und mußte sich den Weg mit der Waffe bahnen, Hierbei wurden zwei Personen aus der Volksmenge und ein Polizist verletzt. Es wurden drei Verhaftungen vorgenommen. Die Dawidower Gerichte kommission wurde auf dem Wege nach Lemberg überfallen, wobei sich die Angreifer der Gerichtsakten zu bemächtigen
suchten.
Frankreich. Der Kaiser von Oesterreich traf gestern vom Kap St. Martin in Cannes ein und stattete dem Prinzen von Wales und dem Her g von Cumberland an Bord der Yacht Britannia“ einen Besuch ab. Die Unterredung dauerle etwa 20 Minuten. Hierauf begrüßte der Kaiser den Groß— für sten Michael und kehrte um 4 Uhr nach Mentone zurück. In der Deputirten kammer brachte am Sonnabend der Deputirte Marty einen Antrag ein, wonach die Montage— Dienstags- und Donnerstags-Sitzungen der Berathung bon Gesetzentwürfen vorbehalten bleiben sollen, um die gesch' geberische Arbeit weniger unfruchtbar zu gestalten. Marth forderte die. Dringlichkeit für seinen Antrag; di Deputirten Goblet und Lockroy bekämpften den— selben, da er einen politischen Zweck habe und darauf hinziele, das Interpellationsrecht zu beschränken. Der Minister— raͤsident Méline unterstützte den Anfrag und hob die Nott— wendigkeit hervor, die Arbeitsmethode der Kammer umzu— ändern. Die Kammer beschloß mit 257 gegen 232 Stimmen die Dringlichkeit und nahm hierauf den Antrag Marty mit 294 gegen 242 Stimmen an. . Der Ausschuß und die Direktion der patriotischen Lig haben beschlossen, die Liga unter dem alten Namen „Ligie des patriot es“ wieder herzustellen.
Italien. Der Minister der öffentlichen Arbeiten Prinetti hielt gestem Abend in Neapel bei einem Festmahl eine Rede, 1 er das Programm der ,,, , öffentlichen Arbeiten aller Art erörterte. Am Schlusse seiner Rede führte der Minister aus; Niemand könne leugnen, daß Italien seinen Platz in Rathe der großen Völker niemals mit mehr Würde aut—
gefüllt habe, und daß ihm niemals mehr Achtung gezolt worden sei als jetzt. Italien, dem lange Zeit hindurch das Gli
Augsicht genommene Au fenthalt in Grasse hat hinausgeschh!
lächelt habe, habe in letzter Zeit eine Periode . die Kraft des Widerstandes, den gen entgegengesetzt habe, sei ein Beweis seines
halts und gestatte Italien, auf eine bessere
Niederlande.
er Gesandte der Südafrikanischen Republik Beelaerts . ist gestern im Haag einem Schlaganfall
legen. erleg zrtei.
ie von der „Times“ gebrachte Nachricht, daß in Everek,
im Den n Caͤefarea, gegen Armenier Gewaltthätig⸗ it cn verübt worden seien (siehe Nr. 62 d. Bl.), wird von der Porte für unbegründet erklärt. 2 26 Das „Reuter sche Bureau“ meldet aus Saloniki vom 11. d. M, daß immer mehr mohamedanische Flüchtlinge aus urschiebenen Theilen Thessaliens dort zusaimmenströmten⸗=—
Bisher seien 72 Bataillone Infanterie, 6 Regimenter Kavallerie
und 20 Batterien an der griechisch türkischen Grenze zwischen Glassona und Elevtherochori zusammengezogen worden. Eine große Menge von Pferden werde täglich von Saloniki an die Hrenze gesandt. Nach einer der „Agence Havas zugegangenen Meldung aus Larissa wären in Elassona 18099 türkische Soldaten konzentriert. Die Türken bewachten die Wege, auf welchen die Banden der Aufständischen in Macedonien ein⸗ dingen könnten. Auch die türkischen Truppen in Epirus seien verstärkt worden. . .
Der von Muradli nach Saloniki mit dem 43. Redif— Batalllon abgegangene 35. Militärzug hatte, wie, W. T. B.“ berichtet, bei der Station Seidier⸗Tschiftlikköß einen Zusammen⸗ soß mit einem anderen Fa. Zwei Soldaten und ein Schaffner wurden getödtet; 25 Soldaten wurden leicht ver⸗ Fundet. Der zuletzt genannte Zug traf Nachmittags unbeschädigt in Konstantinopel ein. — Der in Athen erscheinenden Zeitung „‚Afy“ wird aus Larissa gemeldet, die Eisenbahnbrücke über ben Vardar⸗Fluß bei Saloniki sei durch Dynamit in dem Augenblick gesprengt worden, als ein Zug mit 8000 türkischen Soldaten über dieselbe gefahren sei. Die Waggons seien in in den Fluß gestürzt. Viele Soldaten sollen ertrunken sein. Dagegen erfährt die „Agence Havas“ aus Konstantinepel, die Brücke sei nicht infolge einer Dynamit-Explosion, sondern in— folge ihres schlechten Zustandes zusammengebrochen.
W. T. B.“ meldet aus Belgrad; nach Berichten, die der ferbischen Regierung aus Altserbien zugegangen seien, hätten Arnauten fünf Dörfer sowie ein Kloster geplündert und zwei Dörfer eingeäschert. ö ;
Die „Daily Neis“ melden aus Kanea von gestern, daß der britische Konsul die Weisung erhalten habe, in Gemein⸗ schaft mit den anderen Konsuln eine Proklamation auszu⸗ arbeiten, in welcher den Kretern die von den Mächten geplante Autonomie auseinandergesetzt werden solle. Der „Times“ zufolge wird in Kanea angenommen, daß die Blockade der Insel heute beginnen werde.
Aus Kanea liegen ferner folgende Meldungen der „Agence Havas“ vor: Der Gouverneur von Kreta Photiades Bey habe Emin Pascha zum Kommandanten der türkischen Dendarmerie ernannt. Emin Pascha sei auf die ausdrückliche Forderung der Konsuln seiner Zeit als Anstifter der Metzeleien im vergangenen Mai abgesetzt worden. Die Admirale hätten ich telegraphisch an ihre Regierungen gewandt mit der Bitte um einen Nachschub von Seeleuten, der an Zahl denjenigen Truppen gleichkomme, die in den Städten Kanea, Rethymon, Kandia und Sitia gelandet worden seien. Der Zweck sei, denjenigen Truppen Erleichterung zu schaffen, welche bei der Löschung der Brände in den Städten und bei der Auf— rechterhaltung der Ordnung großen Beschwerden ausgesetzt gewesen seien —Der Kommandant der Besatzungstruppen Amoretti habe die nochmalige Verhaftung und Aburtheilung der Gendarmerie⸗ Unteroffiziere Ismay und Ramaday, der Rädelsführer bei der kürzlich stattgehabten Meuterei, verlangt, da er Beweise dafür erhalten, daß Ismay auf den Gendarmerie⸗-Obersten Suleiman Bey geschossen und Ramaday einen italienischen Marinesoldaten verwundet habe. Der britische Konsul Bil⸗ liotti ihue Schritte zu Gunsten Ramaday's, der Kawaß des Konsulats sei. Zwischen italienischen und britischen Offizieren kämen täglich Zwistigkeiten vor; so habe am Sonnabend Vormittag ein britischer Offizier dem von Smyrna kommenden Postpacketboot untersagt, Passagiere und Frachtgüter zu lan⸗ den; ein italienischer Offizier habe dieses Verbot auf Befehl des Kommandanten der Besatzungstruppen Amoretti wieder aufgehoben. — Ein griechischer Dampfer, welcher, von Smyrna kommend, in Kanea habe einlaufen wollen, habe sich auf Befehl des Kommandanten wieder entfernen müssen, da etzterer gedroht habe, im Weigerungsfalle die Anlegetaue zer— schneiden zu lassen. .
Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Kanea, daß Major Jufsuf Bey vorläufig zum Obersten der türkischen Gendarmerie ernannt worden sei.
Dem Wiener „Telegraphen⸗Korrespondenz-Bureau“ zufolge, hat die Pforte den Botschaftern von der Landung einiger Hundert griechischer Soldaten bei Ajazpapa (7) zwischen Kandia und Rethymon sowie von verschiedenen An— griffen und Gewaltthätigkeiten der kretischen Insurgenten gegen türkische Soldaten und mohamedanische Einwohner Mit— theilung gemacht.
Aus Athen berichtet die „Agence Havas“, daß nach den daselbst vorliegenden Meldungen die kretischen Insurgenten fortführen, das Fort Spinalonga zu beschießen. Gestern Abend seien in Kin amo Gewehrschüsse gewechselt worden; die Stadt stehe an mehreren Stellen in Flammen.
; Infolge von Ausschreitungen der mohamedanischen
Bevölkerung in Herakleion haben die Konsuln das Er— suchen an die Admirale gerichtet, dort gemischte Truppen— abtheilungen landen zu lassen.
Griechenland.
Wie die eng Stefani“ aus London von gestern meldet, haben die Mächte endgültig beschlossen, die griechische Note nicht zu beantworten und den Admi— ne. 5 zu ertheilen, unverzüglich zur Blockade er Läfen auf Kreta zu schreiten. . a Die griechische Gefandtschaft in Paris hat der , . Havas“ ein Aktensiück übermittelt, welches Schreiben er Führer der Aufständischen auf Kreta an den griechischen n, ,. Reineck enthält, um zu beweisen, daß letzterer, an gen den Angaben der Blätter, die Kreter von dem Be—
uß der Mächte hinsichtlich der Autonomie unterrichtet habe.
Aus Athen meldet die „Agence Havas“, daß die!
. * che Armee als in der Mobilisierung befindlich erklärt worden sei.
Dem Pariser Blatte Eclair“ wird aus Athen berichtet, daß die Regierung angesichts der zahlreich zuströmenden aus— ländischen Freiwilligen in der heutigen Sitzung der Deputirten⸗ — 31 die Bildung einer Fremden⸗Legion beantragen werde.
Rumänien.
Der Präsident des Senats Demeter Sturdza hat sein Amt aus persönlichen Gründen niedergelegt. Der Senat lehnte indessen nach längeren Ansprachen des Vize⸗Präsidenten Gradisteano und des Minister-Präsidenten Aurelian, welche die Verdienste und die politische Bedeutung Sturdza's hervorhoben, einstimmig die Demission ab. Man nimmt, dem „W. T. B. zufolge, an, Sturdza werde sich auf das Drängen des Senats und der Regierung bewegen lassen, seine Demission zurückzuziehen.
Schweden und Norwegen.
Das Budgetcomits des Storthing hat, wie, W. T. B.“ aus Christiania berichtet, einstimmig die Summe von 4000 Kronen für jeden der 12 Gefährten Nansen's und eine Summe von 3000 Kronen jährlich für fünf Jahre dem Kapitän Sverdrup bewilligt, der im Jahre 1898 eine neue, von Nansen geplante Expedition mit dem Schiff „Fram“ unter⸗ nehmen wird.
Amerika.
Der Ausschuß des Senats für auswärtige An— gelegenheiten hat wiederum eine Reihe von Resolutionen zum britisch- amerikanischen Schiedsgerichts— Vertrage angenommen, darunter eine, welche die Einholung der Genehmigung des Senats verlangt, bevor irgend ein Streitfall dem Schiedsgericht unterbreitet wird, und eine andere, welche aus dem Vertrage die Klausel entfernen will, die dem König von Schweden und Norwegen die eventuelle Befugniß zur Ernennung eines fünften Schiedsrichters überträgt.
Der Geschäftsträger von Uruguay in London hat von dem Minister des Aeußern in Uruguay ein Telegramm erhalten, worin erklärt wird, die Revolution sei ohne jede Bedeutung; die Aufständischen seien auf der Flucht und würden von den Regierungstruppen verfolgt.
Afrika.
Wie der „Times“ aus Kairo berichtet wird, hat sich daselbst ein Ausschuß gebildet, an dessen Spitze Riaz Pascha steht, um Gelder fur die türkische Armee zu sammeln. Es seien bereits 1400 Pfund Sterling gezeichnet worden.
Nach einer Meldung des „Reuter schen Bureaus“ aus Kapstadt von gestern wäre in den Verhandlungen wegen eines engeren Zusammenschlusses zwischen der Südafrika— nischen Republik und dem Oranje-Freistaat eine Stockung eingetreten, weil die Delegirten des letzteren die ö der Südafrikanischen Republik für übertrieben
ielten.
Parlamentarische Nachrichten.
In der heutigen (191) Sitzung des Reichstages, welcher der Staatssekretär des Reichs⸗-Schatzamis Dr. Graf von Posadowsky beiwohnte, genehmigte das Haus in dritter Berathung zunächst den Gesetzentwurf, betreffend Verwendung überschüssiger Reichs-Einnahmen aus dem , 1897.98 zur Schuldentilgung, ohne Debatte und beschäftigte sich dann mit Petitionen.
Die Petition der Wittwe Marie Hausen in Hamburg, betreffend die Errichtung eines Postgebäudes in Tondern, wird dem Reichskanzler zur Kenntnißnabme überwiefen. . .
Petitionen des Mühkenbesitzers Mercke zu Parchim wegen Rück⸗ erstattung von Getreidezoll bezw. des Herrn Baszynski in Posen um Abänderung der Ausführungsbestimmungen über den Verkehr mit denaturiertem Spiritus werden durch Uebergang zur Tage ordnung erledigt; die Petition des Vereins Deutscher Zeitungsverleger wegen Aus legung des 5. 22 Tes Preßgesetzes (betreffend die Verjährung) wird dem Reichskanzler zur Erwägung überwiesen. e ;
Die Petition des „Nautischen Vereins“ zu Papenburg, betreff end Zurückerstattung der im Sommer 1893 in russischen Häfen Cezahl ten Extra-Kronlastengebühren, wird von dem Abg. Febsen (nl) befürwortet und nach einer Entgegnung des Direktors im Reichs- Schatßamt Dr. von Körner statt durch Uebergang zur Tages⸗ ordnung durch Ueberweisung an den Reichskanzler zur Berücksichtigung erledigt.
Cie Petition der Landwirthschaftskammer für Schleswig ⸗Hoölstein zu Kiel um Erlaß eines Reichsgesetzes, betreffend die Nicht einklagbarkeit der an ausländischen Börsen a b—
eschlossenen Blanko-Termingeschäfte in Getreide und ö wird dem Reichskanzler zur Erwägung über— wiesen. . schie Petition des Oscar Aßmann zu Meißen wegen Herbeiführung einer Vereinbarung wirksamer Maßregeln zwischen den Re— gierungen der europäischen Staaten zur Bekämpfung des Mädchenhandels wird dem Reicht kanzler zur Berücksichtigung, die etition bezüglich Schließung der Land Buarxantänestation 5 zur Kenntnißnahme, diejenige bezüglich Schließung der See⸗Quarantänestationen Kiel und Flensburg zur Er—
wãg überwiesen. 1 h Finns, dernetg e lil ela e
Schluß 2 Uhr. lieferungsvertrag mit den Niederlanden und Auswanderungs—
gesetz).
— Der Bericht über die vorgestrige Sitzung des . n der Abgeordneten befindet sich in der Ersten Beilage.
— Das Haus der Abgeordneten setzte in der heutigen (50.) Sitzung, in welcher der Minister der ö entlichen Arbeiten Thüielen zugegen war, die . Berathung des Stagts⸗ haushalts-Etats für 189798 beim Etat der Eisen⸗ bahn verwaltung, und zwar bei dem Titel „Ministerial⸗ abtheilung für das Eisenbahnwesen“ fort. ö
Abg. Gorke (Zentr] beklagt, daß die Bahnlinie Kosel— Poln.— Neukirch, für welche die Vorarbeiten laͤngst gemacht seien, nech nicht gebaut ist, und bittct den Minister um eine Erklärung, eb wieder eine Sekundär und Nebenbahnvorlage an das Haus gebracht werde.
Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen: Die Ausführung der Linie Kosel —=Neukirch hat sich so lange verzögert, weil die Inter⸗ essenten die Bedingungen nicht erfüllt haben. Das ist jetzt aber eschehen. Wegen der Nebenbahnen kann ich an dieser Stelle eine Antwort ertheilen. Ich kann nur sagen, daß eine Sekundärbahn ⸗ Vorlage auch in diesem Jahre kommen wird. Dabei können wir über alle Projekte, die vorgeschlagen werden,
sprechen; zur Zeit ist es noch nicht möglich, da die Verhandlungen über die Sekundärbahn⸗Vorlage noch schweben. *
Auf Vorschlag des Präsidenten werden die Wünsche bezüglich Errichtung neuer adärbahnen erst bei Berathung der Sekundär bahn · Vorlage vorgebracht werden.
Abg. von Riepen hauen (kons) wünscht den Ausbau des
ersonenhaltepunkts Alt. Wieck auf der vommerschen Bahn zu einer tisenbahn Haltestelle, die auch den Gäterverkebr . und bittet um den endlichen vollständigen Ausbau der pommerschen NVord⸗Südbahn von Rügenwalde über Schlawe, Bublitz, Gramenz. Kallies, Arnswalde nach Berlinchen. Erst müßten dle großen Staatsbahnlinien ausgebaut werden, ehe man die kleinen Babnen zum Anschluß baue; denn jene bildeten das Rückgrat, an welches sich die Nebenbahnen anlehnen müßten. Redner beklagt ferner, daß die pommerschen Bahnen nech nicht mit Schnellzügen be⸗ dacht seien; zwischen Stettin und Danzig gebe es noch keinen Schnell⸗ zug. Wenn diese Verbindung durch Schnellzäge verbessert werde, so würde der Verkehr von Hamburg nach Danzig nicht mehr über Berlin, sondern über Neubrandenburg und Stettin gehen können. Ferner wünscht Redner eine Verbesserung des Fahr⸗ plans dahin, daß der 12 Uhr Nachts von Berlin abgehende Zug eine Stunde früher in Stolp ankommt, damit er bis Danzig durch⸗ geführt werden könne. Endlich hält Redner es für erwänscht, daß der gevlante bessere Verkehr nach Schweden bereits am 1. Mai d. J. eingeführt werden möge. Erforderlich sei auch der Umbau des Bahnhofs in Stralsund und eiwünscht, daß die Ver⸗ bindung Stockholm — Stralsund sich in Stralsund abzweige, um eine direkte Verbindung mit Hamburg zu erhalten, damit der Verkehr dann mehr der alten Hansastadt Stralsund zu gute komme.
(Schluß des Blattes.)
— Dem Reichstage ist ferner der in Berlin am 31. Dezember 1896 unterzeichnete Auslieferungsvertrag zwischen dem Deutschen Reiche und den Niederlanden vorgelegt worden.
Nr. 11 des ‚Centralblatts der Bauverwaltung“, heraus gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 13. März, bat folgenden Inhalt: Amtliches: Runderlaß vom 4. März 1897, be⸗ treffend die Ernennung der Baubeflissenen zum Regierungs⸗Bauführer. — Dienst⸗Nachrichten. — Nichtamtliches: Aosta. Die Stadt und ihre Bauwerke. — Die Eisenbahntechnik der Gegenwart: Linien führung und Bahngestaltung. — Die Preisbewerkung für den Bau des Ernst und Ling Arnold⸗-Stiftes in Greiz. — Peilungen unter Benutzung eines Tachymeiers oder eines Meßtisches. — Eisbrech— dampfer auf der Oder. — Vermischtes: Preisbewerbung um Entwürfe für den Neubau eines Museums in Altona. — Wettbewerb um den Bebauungsplan für das Löberfeld in Erfurt. — Preisbewerbung um Entwürfe für den Bau einer Straßenbrücke über die Elbe bei Harburg. — Technische Hochschule in Berlin. — Bücherschau. — Neue Patente.
Nr. 8 des Eisenbahn-Verordnungsblatts“, heraus egeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 13. März, . folgenden Inhalt: Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom 3. März 1897, betreffend Aenderung der Staatsbahn Wagen⸗ vorschriften; vom 6. März 1897, betreffend Anrechnung der Militär- dienstzeit bei den Zivil⸗Supernumeraren des Abfertigungsdienstes; vom 8. März 1897, betreffend Abstandnahme von der Durchführung des Planfeststellungsverfahrens und Ueberlassung des Besitzes von Grund— stücken (Bauerlaubniß) bei Eisenbahnbauten; vom 8. März 1897, betreffend Belassung oder Kürzung der Militärinvalidenpensionen. — Nachrichten.
Arbeiterbewegung.
In Leipzig fand am letzten Donnerstag eine von den Sozial— demokraten einberufene Versammlung von Handlungsgehilfen statt, in welcher, wie aus dem Bericht der Lpz. Ztg. hervor⸗ geht, sich aufs neue ergab, daß die bedeutende Mehrzahl der jungen Kaufleute Leipzigs mit der Sozialdemokratie nichts zu thun haben will. Bei der Bureauwahl blieben die Gegner der Sozialdemokraten Sieger, und die Versammlung wurde mit einem Hoch auf den Kaiser und König eröffnet. Schließlich wurde in einer Resolution der Sozialdemokratie die Fähigkeit abgesprochen, die Lage der Handlungsgehilfen zu verbessern.
Hier in Berlin haben, wie die Blätter melden, die dem Verbande angehörigen Schuhfabrikanten ihre Arbeiter sämmtlich entlassen wegen des Ausstandes in zwei Fabriken. Am Sonnabend fanden Verhandlungen zwischen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern vor dem Einigungsamt statt. Die Zahl der nun Arbeitslosen soll 3000 betragen. — Zur Maifeier hat die sozialdemo⸗ kratische Berliner Gewerkschaftskommission einen Beschluß angenommen, der von den Berliner Arbeitern verlangt, daß sie den diesjährigen 1. Mai durch Ruhenlassen der Arbeit feiern, soweit durch die Arbeits⸗ ruhe die Arbeiterinteressen nicht geschädigt werden.
In Oldham haben, wie W. T. B.“ aus London meldet, am Sonnabend 2000 Maschinenarbeiter die Arbeit niedergelegt infolge eines Beschlusses zweier Firmen, die neuerdings erfolgte Lohn— echöhung von wei Shih ing für die Woche von dem den Arbeitern gezahlten monatlichen Ge pinnantheil in Abzug zu bringen. .
Aus Prag meldet W. T. B.“: Am Freitag Abend haben die Soztaldemokraten vor den Redaktionen der Narodni Listy' und einiger altezechischer Organe unter Peregtrufen eine Kundgebung ver— anstaltet. Die Polizei zerstreute die Theilnehmer und nahm eine Verhaftung vor. . .
Aus Paris meldet W. T. B.: Die sozialistischen Deputirten Gérault⸗ Richard und Groussier, welche vor dem Untersuchungsrichter erscheinen sollten, um wegen des gegen den Glasfabrikanten Resseguier verübten Attentats Zeugniß abzulegen, weigerten sich, der Vorladung Folge zu leisten, mit der Begründung, daß das Attentat fingiert gewesen sei.
Aus Zürich wird gemeldet, daß der Ausstand der An— gestellten der Schweizerischen Nordostbahn noch am Sonn⸗ abend beendet und daß der Betrieb Abends um 6 Uhr wieder guf— genommen wurde. — Ueber die Einigungsverhandlungen berichtet .W. T. B.“: Die Abordnung des Bundetraths hatte die Aus— ständigen benachrichtigt, daß die Direktion der Nordwsthahn sämmtliche materiellen Forderungen der Angestellten annehme, vollständige Amnestie gewähre und mit der Abänderung des Dienstvertrags einverstanden sei. Das Personal aceeptierte das Schiedsgericht des Bundes, machte aber zur Bedingung, daß der durch den Ausstand entstandene Schaden nicht dem Verbande der Eisenbahn ⸗Angestellten auferlegt werden dürfe. Der telegraphisch einberufene Verwaltungsrath der Nordost⸗ bahn“ genehmigte die Abmachungen zwischen der Direktion und dem Personal, erklärte sich mit der Einsetzung des Schieds— gerichts einverstanden und löste den Untersuchungsausschuß auf. — Der Schiedsrichter. Bundesrath Zemp, hat folgenden Schieds— spruch gefällt: 1) Das Anstellungsverhältniß und die Gehälter des Personals der Nordostbahn sind in m n n, d,, mit dem An⸗ stellungkvertrag und, der Gehaltsordnung sowie der bezüglichen Ein⸗ führungs⸗ und Vollziehungsbestimmungen der 6 . Central · bahn zu ordnen, soweit nicht die zur Zeit bei der Nordostbahn bestehenden Normen. für, das Personal günstiger sind. Auch für die Lohnverhältnisse der Tagelohn⸗ arbeiter sollen die Normen der Schweizerischen Centralbahn zu Grunde gelegt werden. ) Es sind mit dem Persenal neue An⸗ stellungsvertraͤge auf dieser Grundlage abzuschließen mit dem Datum vom J Januar 1897 und mit Rückwirkung der darin vorgesehenen Lohnerhöhungen auf den 1. Januar 1896. 3). In Bezug auf die zu stellende Kaution ift dem Personal die Wahl zwischen Baarfaution und Bürgschafte genossenschaft zu lassen. ) Die Direktion der Nordostbahn ist verpflichtet, die Klassifizierung der Stationen einer Revision zu unter⸗ ziehen. 3s5 Wegen diefer Lohn⸗· und Augstands bewegung darf die
Direktion der Nordostbahn gegenüber dem Dienstpersonal weder Ent⸗ . i irgend welche M, dungen eintreten lassen. Auch sind