1897 / 65 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 17 Mar 1897 18:00:01 GMT) scan diff

Die Anmeldungen haben zu erfolgen:

zu 1 innerhalb der ersten vierzehn Tage einet jeden

üranten fich an⸗ e k. * = . r t 2

Die alten und die jungen Krieger

inneru

Quartals bei demjenigen Meister, dem die A zuschließen wünschen, J zu 2 am Sonnabend, den 24. April 1897, von 1 bis 3 Uhr, im Sekretariat der Hochschule, Unter den Linden 38, wofelbft auch Prespekte uber die Bedingungen für die Auf⸗ nahme in die eg zu haben sind. Berlin, den 10. März 1897. Der Senat, Sektion für die bildenden Künste. H. Ende.

Aichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 17. März.

Seine Majestät der Kaiser und König konferierten heute Vormittag mit dem Reichskanzler Fürsten zu Hohenlohe in dessen Palais und nahmen, nach dem Königlichen Schlosse urückgekehrt, den Vortrag des Chefs des Zivilkabinets, Wirk⸗ i. Geheimen Raths Dr. von Lucanus entgegen.

Ihrß Majestät die Kaiserin Friedrich trafen heute früh, 6 Uhr 38 Minuten, in Berlin ein und begaben Sich nach Allerhöchstihrem Palais. Später fuhren Ihre Majestãt nach dem Königlichen Schlosse, um den Kasserlichen und Königlichen Majestäten einen Besuch zu machen.

Zu der Feier der Enthüllung des National⸗ Denkmals für weiland Seine Majestät den Kaiser Wilhelm den Großen werden nach den bisher vorliegenden Rachrichten folgende Aller höchsten und Höchsten Für st— lichen Personen in Berlin . Seine Königliche 5 der Prinz Heinrich von Preußen (Ankunft am

onnerstag, den 18. März); Seine Hoheit der Prinz und Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Friedrich Karl von Hessen (Freitag, den 19. März); Seine Durchlaucht der Prinz Adolf zu Schaumburg-Lippe, Regent des Fürstenthums Lippe, und Ihre Königliche Hoheit die Prin⸗ zessin Adolf zu e r, . (Freitag, den 19. März); Seine Königliche Hoheit der Kronprinz von Schweden und Rorwegen (Sonnabend, den 20. März); Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der Erzherzog Friedrich von Desterreich (Sonnabend, den 20. März]; Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Sachsen (Sonnabend, den 20. März); Seine Könkgliche Hoheit der Erbgroßherzog von Mecklenburg- Strelitz Sonnabend, den 20. März); Seine Königliche Hoheit der Hern von Connaught (Sonnabend, den 20. März); Seine

urchlaucht der Fürst zu Schaumburg-Lippe (Sonnabend, den 20. März); Seine Hoheit der Erbprinz und Ihre Königliche Hoheit die Erbprinzessin von Sachsen⸗Meiningen, sowie Ihre Durch⸗ laucht die Prinzessin Vodora von k (Sonn⸗ abend, den 2. März); Seine Durchlaucht der Fürst zu Waldeck und Pyrmont (Sonnabend, den 20. März); Seine Majestät der König von Sachsen (Sonnabend, den 20. März, Abends); Seine Majestäͤt der König von Württemberg (Sonnabend, den 20. Marz, Abends); Seine Hoheit der Herzog von Sachsen⸗ Altenburg (Sonnabend, den 2 März); Seine Hoheit der Erb⸗ prinz von Anhalt, Seine Königliche Hoheit der Prinz Thomas von Savbyen, Herzog von Genua, Seme Durchlaucht der Erbprinz Reuß j. L, Seine Königliche Hoheit der Füurst zu Hohen— zollern (Sonnabend, den 20. März). Am Sonntag Vor⸗ mittag werden hier eintreffen; Seine Königliche mei der Prinz-Regent von Bayern, sowie Seine Durchlaucht der Fürst zu Schwarzburg-Rudolstadt, am Sonntag Abend: Seine Durchlaucht der Fürst zu Schrarzburg⸗Sondershausen.

Ferner erscheinen zur Enthüllungsfeier in Berlin: Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin von Baden, Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Hessen und bei Rhein, Seine Königliche Hoheit der Erbgroßherzog von Oldenburg, Ihre Königlichen Hoheiten der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin von Baden, Seine Kaiserliche Hoheit der Großfürst Wladimir von Rußland, Ihre Hoheiten der Herzog und die Herzogin Johann Albrecht zu Mecklenburg, Seine Königliche Hoheik der Prinz Ferdinand von Rumänien, Seine Hohelt der Herzog Friedrich Ferdinand zu Schleswig- ö Seine Königliche Hoheit der Irbprinz von Sachsen⸗Coburg und Gotha.

Für die freie und Hansestadt Lübeck erscheint der prä— sidierende Bärgermeister Br. Brehmer, für Bremen der prä—⸗ sidierende Bürgermeister Dr. Gröning, für Hamburg der präͤsidierende Büͤrgermeister Dr. Versmann.

Als Vertreter Ihrer Majestät der Königin der Niederlande wird der General⸗Lieutenant Graf du Monceau und als Ver— treter Ihrer Majestät der Königin⸗Regentin der Niederlande der Adjutant Ihrer Majestät, Kapitän zur See P. Zeegers— Veeckens hier eintreffen.

Außerdem werden der Feier alle in Berlin und Pots dam anwesenden Fürstlichkeiten beiwohnen.

Das Gerücht, nach welchem Seine Majestät der Kaiser und Konig die Absicht habe, zum Andenken an den hundert⸗ jährigen Geburte tag des Kaisers Wilhelm des Großen eine Erinnerungs-Medaille für die Armee und die Festtheil⸗ nehmer zu stiften, findet seine Bestätigung. Es ist hierbei die Frage erörtert worden, ob nicht die alten Krieger, welche unter Wilhelm. die Kriege mitgemacht haben, in erster Linie dieser Aus— eichnung würdig seien. Wir können nach zuverlässigen In⸗ , ,. versichern, daß es der dringende Wunsch Seiner Majestät gewesen ist, diesen Veteranen das Erinnerunge zeichen in möglichst weitem Umfange zu gewähren, daß ater diese Abfich! wegen Mangels an verfügbaren Mitteln auf⸗ egeben werden mußte. Es soll dies für Seine

ajestät schmerzlich genug gewesen sein, doch erforderte die Rücksicht auf die vorhandenen Fonds diese Beschränkung. Nur wenn aus eigener Initiatinẽ von der Landesvertretung eine Bewilligung entsprechender Geldmittel in die Wege ge⸗ leitet würde, könnle diesem Gedanken näher getreten werden. Es wäre eine schöne patriotische That, den Männern, welche ihre Bruft dem Feinde geboten haben, nun auch in ihrem Alter das Bild ihres alten Herrn, für welchen und unter welchem sie gestritten und ge⸗

würden mit die sem Er⸗ eichen auf der Brust fich a n , in den un⸗ en Traditionen des Volkes in Waffen.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Zoll und Steuerwesen und für Handel und Verkehr sowie der Ausschuß für Zoll- und Steuerwesen hielten heute Sitzungen.

Der Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungs Rath im Reichs⸗ Eisenbahnamt Kraef ft ist aus Mainz zuruͤckgekehrt.

Münster, 16. März. Der Pr ovinzial⸗Landtag für die i, n West fal en, welcher seit dem 7. d. M. hier tagt, ist nach Beendigung der heutigen Plenarsitzung durch den Königlichen Landtags kommissar, Wirklichen Geheimen Rath Studt in herkömmlicher Weise mittels folgender Ansprache geschlossen worden:

Hochgeebrte Herren! .

Mit Genugthuung dürfen Sie auf die Ergebnisse der nunmehr zum Schlusse gelangten Verhandlungen zurũckblicken :

Unter Mitwirkung der von den Herren Ressort-⸗Ministern hierher entsandten Sachkommissare ist der Entwurf eines Gesetzes über das Anerbenrecht bei Landgütern in der Provinz Westfalen und den land⸗ rechtlichen Kreisen der Rheinprovinz von Ihnen durchberathen worden. Ice mehr sich hierbei die Ueberzeugung befestigt hat, daß auf dem ein⸗ geschlagenen Wege die beste Gewähr dafür gegeben ist, die uralte Ver erbungtart des bäuerlichen Grundbesitzes in ihrem Beftande n diff, und zu erhalten, um so sicherer darf erwartet werden, daß diese für das allgemeine Wohl hochbedeutsame Vorlage, nachdem die grund⸗ sätzlichen Beftimmungen derselben durchweg Ihre fast einmũthige Zustimmung gefunden haben, in den weiteren Stadien der Gesetz⸗ Jebung ernstlichen Schwierigkeiten nicht begegnen werde.

Bas Glesche boffe ich bon dem zweiten, Ihnen vorgelegten Gesetz⸗ entwurfe, welcher die Regelung der Forstverhältnisse im ehemaligen Justizamte Olpe zum Gegenstande hat. Sie haben die Nothwendigkeit anerkannt, für die gegenwärtigen, einer Besserung sehr bedürftigen Zuftände Abhilfe fu schaffen, und in diesem Sinne die auf die Sicherung einer geordneten Waldpflege in jenem Bezirke abzielen⸗ den Bestimmungen der Regierungsvorlage gebilligt.

Finem aus Ihrer Mitte hervorgegangenen Antrage stattgebend, haben Sie den Provinzialausschuß beauftragt, zum Behufe des An⸗ faufes Und der Urbarmachung von Oedländereien für Rechnung des Provinzialverbandes vorbereitende Verhandlungen einzuleiten, womit dem letzteren eine neue, für die Hebung der Landeskultur besonders wichtige Aufgabe gestellt ist. . .

Ihre Fuürsorge für die Hinterbliebenen der Provinzialbeamten, sowie der zum Verbande der Westfälischen Wittwen, und Waisen⸗ versorgungskaffe gehörigen Mitglieder haben Sie bethätigt durch den Beschluß, nach welchem die in dem bezüglichen Gesetzentwurfe vorgesehene Erhöhung der Bejüge der Wittwen und Waisen der Staatebeamten in gleichem Maße auch den Wittwen und Waisen der vorbezeichneten Kommunalbeamten zu gute kommen soll.

Der von dem Provinzial⸗Ausschuß Ihnen unterbreitete Nachtrags Etat bat Ihre Genehmigung erhalten. .

Bei der vorgenommenen Prüfung des Verwaltungsberichtes und der Jahregrechnungen hatten Sie ausgiebige Gelegenheit, Sich in den woblgeordneten Gang der Verwaltung und die mustergültige Ein⸗ richtung der Prodinzial⸗Anstalten Einblick zu verschaffen.

Ste haben Kenntniß genommen von den infolge des aus—⸗ geschriebenen Wettbewerbes eingegangenen Entwürfen für den FRteubau eines Tandesbauses, und Ihre Beschlüsse über diese Än⸗ elegenheit lasfen die Herstellung eines würdigen, den gegenwärtigen Ge hen der Provinzial. Verwaltung entsprechenden Gebäudes in naher Zeit gesichert erscheinen. .

Die Beschlüsse, welche Sie heute in Uebereinstimmung mit den aus der berachbarten Rheinprovinz kundgegebenen Wünschen zu Gunsten der gleichzeitigen Herftellung von zwei Kanalverbindungen zwischen dem Dortmund. Ems⸗Kanal und dem Rheine gefaßt haben, werden den jenigen Bestrebungen förderlich sein, welche auf die Verwirklichung des in dem Gesetze vom 9. Juli 1886 zum Ausdruck gebrachten Ge⸗ dankens der Nussührung von Wasserstraßen, die den Rheinstrom mit der Ems verbinden sollen, gerichtet sind. .

Indem ich dem Wunsche Ausdruck gebe, daß die nahe bevor. ftehende Feier des 1090 jährigen Geburtstages Seiner Majestät des Hochseligen Kaisers Wilhelm des Großen auch in der hiesigen Provinz einen fo schönen Verlauf nehmen möge, wie ihn Lie gztroffenen Vor⸗ bereitungen und die hingebende Verebrung der Bevölkerung für den verewigten Heldenkaiser mit Sicherheit erwarten lassen. erkläre ich kraft des mir ertheilten Allerböchsten Auftrages den 38. Provinzial⸗ Landtag der Provinz Westfalen für geschlossen.

Nach dieser Ansprache ergriff der Vorsitzende des Pro⸗ vinzial-Landtages, Wirkliche Geheime Rath von Oheimb das Wort und brachte am Schlusse ein dreifaches Hoch auf Seine Majestät den Kaiser und König aus, in welches die Mitglieder des Provinzial-Landtages lebhaft ein⸗ stimmten.

Baden.

Seine Großherzogliche Hoheit der Prinz Wilhelm ist, wie die Karlsr. Zig.“ meldet, zwar fieberfrei, doch machen sich die Folgen der katarrhalischen Affektion noch bemerkbar, 3. der Prinz das Bett hüten muß und großer Schonung

edarf. Elsasꝛ⸗Lothringen.

In der gestrigen Sitzung des Landes ausschusses verlas bei der Generaldebatte der dritten Etatsberathung der Abg. Jaun ezeine von sämmtlichen lothringischen Abgeordneten unterzeichnete energische Erklärung gegen die von dem Reichstags⸗ Abgeordneten Colbus in der Sitzung des Reichstags vom 25. Februar ausgesprochenen . gegen den Landesausschuß. Die Abgeordneten seien sich bewußt, ihre Pflicht und Schuldigkeit jederzeit gethan zu haben. Der Abg. Dr. Petri sprach in gleichem Sinne namens der elsässischen Abgeordneten gegen die Ausführungen des Reichstags-Abgeordneten Preiß, der seine Aufgabe darin erblicke, seine eigenen Landsleute in den Augen des ganzen deutschen Volkes herabzusetzen. Früher habe er sich vergebens bemüht, ein Mandat zum Landes⸗ ausschuß zu erlangen, den er jetzt lächerlich zu machen suche und dessen Mitglieder er mit Absicht und Ueberlegung be⸗ schimpfe. Die Reden beider Abgeordneten fanden wiederholt lauten Beifall.

Oesterreich⸗ Ungarn. Bei den gestrigen Reichsrathswahlen in den Land⸗

gemeinden wurden in Görz 1 Slovenisch⸗Radikaler und.

1 wer , e ,. in Ist rien 2 Kroaten und nge. 1

m Ruthenen, 3 idaten des ruthenischen Comitès, 5 Anhänger . und 5 . polnischen Volkspartei gewahlt.

ei der gestern in Prag vorgenommenen Stichwa der fünften Kurie wurde der Jungczeche Brzeznowz mit 2 Stimmen gegen den Sozialdemokraten * 14158 Stimmen erhielt, gewählt. Zahlreiche Iersonen win en dabei wegen Wahlmißbrauchs verhaftet. Abends kam es in der Vorstadt Smichow zu wiederholten Zusammenrottungen. M Polizei, welche verhöhnt und mit Steinen beworfen wurde erstreute die Menge mit der blanken Waffe. Zahlreiche Ver. aftungen wurden vorgenommen.

Aus Lemberg wird gemeldet, daß bei den gestrigen Reichsrathswahlen in Jarosl au unbedeutende Ruhestörungen stattgefunden hätten. Einige Personen seien verhaftet worden In Rzeszow sei es zu Schlägereien zwischen Anhãngern Stos⸗ lowsti's und Mitgliedern der Volkspartei gekommen. Sim Schwadron Kavallerie habe mit der Gendarmerie die Ruhe wieder hergestellt. Die übrigen Wahlen in Galizien seien lag den bisher vorliegenden Meldungen in voller Ruhe ver— aufen.

ndidaten 3 Hoinischen Jente ai game s n.

Großbritannien und Irland.

Im Oberhause fragte gestern Lord Kimberley, oh Lord Salisbury über die Entschließung der Mächte betreffz Kretas und Griechenlands eine Erklärung abgeben könne. Lord Salisbury erwiderte: Als einzige Antwort könne er nur die dem Hause noch nicht amtlich bekanntgegebene Thatsache mittheilen, daß die Geschwaderchefs ange⸗ wiesen seien, Kreta zu blockieren. Er glaube nicht, daß darüber hinaus etwas vorliege, was in den Bereich der Anfrage Lord Kimberley's falle. Es sei zwar nicht dem Ge— brauche entsprechend, aber er könne sagen, Lord Kimberley finde eine treffliche Erklärung der Politik der Mächte obwohl keine neuen Thatsachen darin enthalten seien in den Reden Hanotaux' und Meline's, mit denen er vollkommen überein⸗ ssimme. Im Unterhause erklärte der Erste Lord des Schatzamts Balfour auf eine Anfrage; die Regierung habe gestern eine weitere Mittheilung über die kretische Angelegen⸗ heit an die Mächte gerichtet. Es würde jedoch 5 sein, den Inhalt dieser 2 bekannt zu geben und eine Erörterung über dieselbe anzuregen, ehe sie den Mächten zugegangen sei. Der Parlaments⸗Sekretär des Aeußern Curzon heilte mit, daß der britische Botschafter in Konstantinopel die Aufmerksamkeit der Pforte auf die trau—= rigen Zustände in dem Distrikt von Pajas gelenkt habe. Auf Anregung des Botschafters werde ein britisches Kriegsschiff nach der Küste, in die Nähe von Alexandretta gesandt wer⸗ den; der britische Vize⸗Konsul werde vom Schiffe aus die ver⸗ schiedenen Theile des Distrikts aufsuchen und Unterstützungen vertheilen.

Der Premier⸗-Minister Lord Salisbury hat den Empfang einer Abordnung abgelehnt, welche die am vergangenen Sonntag auf Trafalgar Sguare abgehaltene Versammlung an ihn gesandt hatte, um ihm ihre Beschluß⸗ anträge in der kretischen Frage mitzutheilen.

Wie die Londoner Blätter melden, haben 600 Mann det Seaforth Highlander⸗Regiments, die gegenwärtig in Malta stehen, Befehl erhalten, nach Kreta abzugehen. Die Flotte vor Malta wird unverzüglich das kretische Geschwader verstãrken.

Der parlamentarische Ausschuß zur Untersuuchung des Einfalls Fameson's in Trans vaal vernahm gestern Schreiner, den' Gencralarwalt des Kap⸗Ministeriums zur Zeit des Einfalls. Schreiner machte Mittheilungen über die Zusammenkunft, welche er mit Rhodes am 29. Dezember 1695 in dessen Hause gehabt batte, und fagte aus, er babe bei dieser Zusammenkunft Rhodes gewarnt, sich mit den Johannes burger Reformleuten einzulassen. Rhodes babe hierauf geantwortet: „all right. Rhodes babe nichts gesagt, was auf den geplanten Einfall hingedẽutet babe, In Betreff Johannesburgs babe greße Besorgniß geherrscht, dech habe Zeuge keinen Grund ehabt, anzu⸗ nehmen, daß etwas Ungewöhnliches sich ereignen werde. . habe niemals in Abrede gestellt, daß er für die Lage, welche durch dat Vorgehen Jameson's geschaffen würde, in erster Linie perantwertli sei; er habe jedoch abgeleugnet, Jameson ermächtigt zu haben, nach Johannesburg zu gehen. Bie Kollegen Rhodes' hätten große Můũbe gehabt, den Argwohn zu zerstreuen, daß sie an den Ereignissen mit⸗ schuldig gewesen seien. Am 30. Dezember sei er Schreiner in Rhodes gedrungen, Jameson anzuhalten; es habe ibm aber geschienen, daß Rhodes das nicht thun wolle. Wenn der Gouverneur, führ Zeuge fort, nicht eine Kundgebung gegen den Einfall. Jamesen's erlassen hätte, so würde es in Süd-Afrika zu einem Völkerkriege gekommen sein. Der Einfall Jameson's habe für die Kapkolonie eine beklagenswerthe Wirkung ge⸗ Fabt, das Vertrauen erschüttert und den Handel schwer geschãdigt. Schreiner gab dann zu, daß die Uitlanders Anlaß zu Beschwerden hatten, diefelben seien jedech übertrieben; die Utlauders würden ihren Zweck eher ohne auswärtige Einmischung erreicht baben. Der Prã⸗ sident Krüger sei doch schließlich das verfassungs mäßige Staats hauyt; in Betreff einer Versöhnungspolinik stebe ihm allerdings nicht der beste Rarh zur Seite. Die Holländer in der Kaptolonie seien durch aus loyal, hielten aber den Einfall Jameson's für unvereinbar mit der Ehre und Würde des britischen Reiches.

Frankreich.

Im Senat interpellierte gestern der Sengtor Franck Chauveau die Regierung über die kretischen , heiten. Er billigte, wie W. T. B.“ meldet, die vorgestern in der Deputirtenkammer abgegebenen Erklärungen und sagte, die Positit der Enthaltung' fei eine schlechte, Politik; Fe habe Egypten an England ausgeliefert. Redner drückte seine Sympathie für Griechenland aus und mißbilligte die Metzelelen in Armenien und auf Kreta; aber um einen Weltbrand zu verhindern, müsse das europqäische Konzert aufrecht erhalten werden. Des weiteren len der Redner die Aufmerksamkeit auf die gefahrdrohende Lage an den w Grenzen Griechenlands und bestand a der Nothwendigkert der in der Türkei einzuführenden Reformen Der Minifler des Aeußern Hanotaux gab eine seinen vorgestrigen Ausführungen in der Deputirtenkammer en sprechende Erklärung ab und führte dann weiter aus:

Europa sei auf dem Punkte gewesen, das Reformprogramm n verwirklichen, als sich der Zwischenfall mit Kreta ereignet habe. Dieser Zwischenfall batte die Mächie nur zu der Lösung treiben löͤnnen, Deichè ihnen schon seit langer Zeit vorgeschwebt babe das sci di vollfländige Autonomie der Insel unter der Obechoheit des Sultans. Das einzige ernfte Hindermß, welches sich der Verwirklichung der Autonomie auf Kreta, die zur Stunde von den Momiralen feierli ber. kündet fein müffe, entgegen tell. fei die Haltung Griechenlagde und n Anwesenbeit der griechischen Truppen auf Kreta. Die Mãchte seien der Ansicht gewesen, daß die für die lokale Berubiguns wie för den Weltfrieden gefährliche Lage nicht länger andauern dürfe. Die kretische Frage sei nur ein Zwischenfall in einem größere

nd die Türkei wissen zu lassen, daß die 3

Spiele. Reichs ein .

Ausführung Reformyrogramms vermieden e Ziel zu erreichen, bitte die Regierung paz Parlaments. ;

Der Senator de Freycinet meinte, daß man, ohne das ische Konzert aun geen, vielleicht versõhnliche Mittel Griechenland anwenden könnte, die auch 1886 zum Ziele

hätten. Er rieth Griechenland, nachzugeben, aber es erde auch nöthig sein, die Türkei zum Nachgeben zu bewegen, nergisch die solange versprochenen Reformen zu verlangen eit der Hekatombe nüber sei. Frankreich könne alsdann vorschlagen, die gwohner Kretas aufzufordern, sich über die Annexion durch i'chenland zu äußern; das sei die eigentliche Aufgabe er Pazifikation. Der Minister des Aeußern Hanotaux amiderte: Griechenland habe nicht wie 1886 auf die Rath⸗ sclage zur Mäßigung gehört; die Mächte hätten darum zu DYrohungen übergehen müssen; das europäische Konzert t mne Garantie des Friedens. . wurde eine Tages⸗ yrhnung, durch welche die Erklärungen der Regierung gebilligt perden, mit A0 gegen 32 Stimmen angenommen. Die Kommifston des Senats zur Vorberathung des gesehentwurfs, betreffend die Zucker steuer, wird morgen n Bericht vorlegen, in welchem die Annahme der Prämien der Fassung der Kammer empfohlen wird. ;

Die sozialistische Deputirtengruppe hat ein

Jansfest an bas Land gerichtet, worin die Haltung der Re⸗ zrung gegenüber Griechenland auf das schärfste getadelt wird. E Schuld hieran trage das Bündniß mit Rußland, bei kesen Abschluß die französische , ,. weder die Freiheit noch die Würde der Republik gewahrt habe.

Italien.

Der Unterrichts-Minister Gianturco hielt gestern Abend nöIsernia vor seinen Wählern eine Rede, worin er hervor⸗ ppb, daß die Beziehungen Italiens zu Frankreich sich seit dem Lschluß des italienisch⸗tunesischen Vertrages wesentlich ge⸗ ksert hätten. Redner trat dann für die von Italien in der heiischen ies verfolgte Politik ein, die darin bestehe, daß Mullen an dem europäischen Konzert betheilige und 5 dem Friedenswerk anschließe. Gianturco zertheidigte mn weiteren Verlauf seiner Rede auch die Politik Italiens in setref Afrikas und erörterte endlich in längerer Ausführung daß Regierungsprogramm hinsichtlich des öffentlichen Unterrichts. Mn Potenza sprach gestern der Finanz-Minister Branca u sänen Wählern. Derselbe warf zunächst einen Rückblick auf . Thätigkeit seit seinem Amtsantritt und betonte dann, döß er es stets für seine Aufgabe gehalten habe, in Gemein⸗ schaft mit dem . das Gleichgewicht des Staats—⸗ hanshalts als die Grundlage des wirthschaftlichen Gedeihens des Landes durch geeignete Maßnahmen aufrecht zu tthelten. Nachdem der Minister als solche die wieder inzubringenden Gesetzentwürfe, betreffend die Abänderung der riechezua mobile“ und der Gebäudesteuer, bezeichnet und tleichternde Maßnahmen 7 dem Gebiet der indirekten Be⸗ keuerung in Aussicht gestellt hatte, bemerkte er, daß eine von lem Grundsatz ausgleichender Gerechtigkeit geleitete Finanz- zlitik wesentlich zur Beseitigung der sozialen Gegensätze und dadurch zur Kräftigung des nationalen Lebens beitragen werde. Der ehemalige Minister Grimaldi ist gestern in Rom gesorben.

Schweiz.

Der Bundesrath hat einstimmig die Vorlagen, be⸗ kefend die Verstaatlichung und den Betrieb der schweizerischen Eisenbah nen, angenommen.

Der Nationalrath hat gestern die beiden Zusatz⸗ zereinbarungen zu der internationalen Konvention, betreffend den Schutz des literarischen und künst⸗ lrischen Urheberrechts, ratifiziert, aber gleichzeitig den bundesrath aufgefordert, der gegenwärtigen, auf einen zu weit zhenden Schutz gerichteten Tendenz, entgegenzutreten.

Türkei.

Das Wiener „Telegraphen⸗Korrespondenz-Bureau“ erfährt n Kon stantinopel, daß die dortige russische Botschaft der Pforte die Erlaubniß für die Durchfahrt von

Mann für Kreta bestimmter Landungstruppen lurch die Dardanellen nachgesucht habe.

Die Pforte hat wegen Lieferung von Skoda-Schnell— seuerkanonen für die Marine Verhandlungen eingeleitet.

Von Muradli ist der 39. Militärzug mit einem Redif⸗ ataillon nach Saloniki, von Konstantinopel ein Proviantzug nach demselben Bestimmungsort abgegangen. g Neue militärifche Maßregeln sind an der griechischen U gegen den Uebertritt von Banden angeordnet j Aus Kanea meldet die Agence Havas“, Kissamo— saseli sei von den Aufständischen besetzt worden. ichdem dieselben unter der Anführung von Skalidis mit einigen Kanonen die Kasteli! beherrschenden zwei orts eingenommen, hätten am Sonntag, die Admirale ruppenabtheilungen abgesandt, um die in Kasteli ein⸗ lien Garnison unter ihren Schutz zu nehmen. 5 Truppenabtheilungen hätten alsdann den Abzug ö Garnison bewirkt, worauf die Aufständischen Kasteli besetzt

tten. Unter den Mohamedanern in Sitia sei infolge der n ergnoth ein Aufruhr ausgebrochen; in der Stadt sei ge⸗ hin ert worden. Die türkischen Behörden hätten die Lieferung n 30 Sack Mehl nach Sitia veranlaßt. 2 Ueber die Explosion auf dem Panzerschiff „Sessoj Beliki“ vor Kanea wird von russischer Seile folgende amt⸗ f r ftellung veröffentlicht:; Beim Uebungsschießen aus einem iligen Thurmgeschütz wurden, wahrscheinlich infolge 3 zugedrehten Geschützverschlusses, durch heraus⸗ = euderte Pulvergase das Dach des Hinterdeck⸗ urmß und der Thurm selbst stark beschädigt. Hier⸗ . jr der Gehilfe des älteren In enieur⸗Mechanikers 3 Matrosen getödtet, ein Offizier sowie 14 Matrosen 2 und 3 Matrosen leicht verwundet. Von den Schwer⸗ „rwundeten sind der Offizier und zwei Matrosen ihren Ver— ungen erlegen. : Griechenland. af Agence avas“ meldet aus Athen, es herrsche da⸗ nen ine rege militärische Thätigkeit. Außer den vorgestern unh rrickten ruppen seien gestern n einige Bataillone von nach der Grenze abgegangen. Auch der Abmarsch des

ür den Fall eines

Nan glaube, die

die eiden. Garnison von

3

Dänemarkt.

In der gestrigen Sitzung des Landsthing stimmten bei der ersten 3 des Budgets der Berichterstatter Steff ensen (Rechte und der ehemalige Minister⸗Präsident Estrup der vom Conseil-Präsidenten Baron von Reedtz⸗ Thott im Folkething abgegebenen Erklärung bei, daß die Regierung mit dem vom Folkething angenommenen Armee⸗ budget die Verwaltung nicht durchführen könne. Die Budget⸗ vorlage wurde einer Kommission überwiesen.

Amerika.

Aus Montevideo meldet das „Reuter'sche Bureau“: die daselbst beglaubigten diplomatischen Vertreter seien gestern e, um zu berathen, welche Schritte ihrerseits zur Herbeiführung einer friedlichen Lösung der be— stehenden Schwierigkeiten unternommen werden könnten.

Afrika.

Dem Comité, welches die Mohamedaner in Kairo zur Sammlung von Geldern für die Türkei gebildet haben, gehen, wie „W. T. B.“ erfährt, zahlreiche Beiträge zu.

Eine weitere Abtheilung freigelassener italienischer Gefangener, bestehend aus zwei Offizieren, dem Ingenieur Capucci und 95 Soldaten, ist am 12. d. M. in Massowah eingetroffen.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Berichte über die 1 Sitzungen des Reichstages und des Hauses der Abgeordneten be— finden sich in der Ersten Beilage.

In der heutigen (193. Sitzung des Reichstages, welcher der Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. von Boetticher beiwohnte, stand zunächst die Berathung des folgenden Antrags der Abgg. von Kardorff (Rp.), r* 33 von Manteuffel (d. kons.) und Genossen auf der Tages⸗ ordnung.

„Den Bundesrath zu ersuchen, die vom Bundesrath unter dem 4. März v. J. erlassenen Bestimmungen, betreffend den Betrieb der Bäckereien und Konditoreien, abzuändern.“

Ein Antrag des Abg. Freiherrn von Stumm (Rp.) will vor dem Were abzuändern“ die Worte eingefügt wissen; ‚in einer den berechtigten Interessen des Bäckergewerbes entsprechenden Weise“

Ferner beantragt der Abg. Rickert (fr. Vgg ), eine Anzahl von Petitionen über diefe Frage, die als zur Berathung ungeeignet be⸗ zeichnet werden sollten, zur Erörterung im Plenum heranzuziehen.

Abg. Dr. Graf zu Stolberg Wernigerode (d. kons.): Bereits bei der Berathung des Antrags Auer wegen des Achtstunden⸗ tags ift diese Bäckereiverordnung besprochen worden. Es ist damals der Antrag Hitze angenommen worden, während eine Untersuchung über die Arbeitsverhältnisse angestellt und nach deren Ergebniß auf Grund des § 1206 der Gewerbeordnung vorgegangen werden soll. Ich führe das an. um zu jeigen, daß wir keine Gegner eines sozial⸗ politischen Vorgehens zur Kürzung der Arbeitszeit sind, daß wir nur nicht auf Grund der Theorie, fondern auf Grund praktischer Er⸗ fahrungen vorgehen wollen. Unter einem Bäcker denkt man sich ge⸗ wöhnlich einen kräftigen, gut genährten Mann. Wir waren daher sehr erstaunt, daß auf Grund der großen Gesundheitsgefährlichkeit des Bäcker gewerbes diese Verordnung erlassen worden ist. Der darauf bezügliche Bericht der Kommission für Arbeiterstatistik beruft sich nicht auf die Statistik, fondern auf die Gesetzgebungen anderer Länder, deren Ver⸗ hältnisse andere sind, namentlich weil dort solche Gesetzesbestimmungen nicht so ausgeführt werden, wie bei uns. Die Statistik ergiebt, daß das Baͤckereigewerbe über dem Durchschnitt steht bezüglich der Hesundbeitsher. bälmnisse· Die Kommission verfucht daher einen indirekten Beweis, der aber nicht gelingen kann, weil die Gesundheitsschädlichkeit der Bäckerei nicht nachgewiefen werden kann. Durch die Verordnung werden die mittleren Betriebe geschädigt, die wir doch besonders schützen wollen. Auf die Arbeitszeit kommt es aber nicht an wegen der vielen Paufen. Das noch bestehende patriarchalische Verhältniß von Arbeitern und Arbeitgebern wird durch die Maßregel gestört. Rachdem die Verordnung ins Leben getreten ist, kann es sich nicht mehr um die Aufhebung, sondern nur um die Ablehnung derfelben handeln. Es würde vielleicht noch angehen, die Arbeitszeit zu regeln in den großen Betrieben der großen Städte, welche den gestellten Anforderungen entsprechen können, nicht aber in den kleinen Bäckereien. .

Der Abg. Dr. Pichler stellt folgenden Antrag:

„In Erwägung, daß in den Sitzungen des Reichstages vom 22. /23. April v. und vom 13. Januar lfd. J. durch Redner verschiedener Parteien, welche die Mehrheit des Reichstages repräsentieren, das Bedürfniß einer Abände⸗ rung der vom Bundesrath unterm 4 Mär. v. J erlassenen Bestimmungen, betr. den Betrieb ven Bäckereien und Konditoreien, ausdrücklich anerkannt worden ist; in Erwägung ferner, daß vom Bundesrath Erhebungen über die Wirkungen der enannten Verordnung und über die gegen dieselbe bestehenden Be⸗ 6 angeordnet sind; in Erwägung endlich, daß diese Erhebungen noch nicht abges lossen sind, und daher weder der Bundesrath noch der Reichstag jetzt schon in der Lage ist. iu beurtheilen, welche Aenderungen nach Verschiedenheit der Verbaͤltnisse in den einzel nen Landestbellen nothwendig und zweckmäßig sind, um den berechtigten Interessen der Bäckermeister und Gesellen zu entsprechen und dadur e dauernd befriedigende Regelung herbeizuführen, über den Antrag von Kardorff und Genossen zur Tagesordnung überjugehen.“ Bei Schluß des Blaties nahm der Staatssekretãr des

Innern, Staats- Minisler Dr. von Boetticher das Wort.

vollkommen ausschließen.

nachtheiligt wird. Ein

brauch davon machen, den

Produzenten und Händler mit demselben Maße von

nicht zum Frieden Schutz verband gegen sinnigen überhaupt den

legen zu können. parlamentarisch zulãssig

wir sagen und thun.

Vernehmung

kommissare falsche Notier schäfte, die an der Börse

dieser Genugthuung ist nicht zufrieden. Ein Ge

berücksichtigten Geschäfte nun eine „absichtliche V kann sich Herren Landwirthe würde gutes Getreide nicht auch Ein Kaufmann soll Wahrscheinlich meinte

von

Freude begrüßt. Kaufmannsstand sich i

Der deutsche Handelstag stimmungen des Börsenge

Börsen existieren, hat der Handelskammer, die sich

sowohl der Handelsstand, der erstere hat mitunter

abwickeln, wonach sie

Weizen haben wir zwar

Berhältniß zu Herr Graf Kani

dagegen gewesen. den Terminhandel für verantwortlich machen!

die künstliche Spekulanten erschwert.

Terminhandels ist kein

geschädigt werden, daß kommen werden.

gewesen? Die Regierung

Irrthum war, so müssen selbst davon Nutzen haben.

Bei der gestern

Das Haus der Ab

) Sitzung, in welcher der

refeld zugegen war, die zweite Berathung des Etats des

Ministeriums für Handel und Gewerbe bei dem Titel Gehalt des Ministers“ fort.

Abg. Gothein (fr. Vgg.): In kaufmännischen Kreisen ist oft das Wort gefallen, ve r h *— Handel, sondern gegen den Sandel nicht bekräftigen, sondern dem Minister Gelegenheit geben, durch eine That gegen dieses Wort Verwahrung einzulegen. Das Kriegs / Ministerium will nur noch direkt von den

kaufte Waare von einem Händler und verkaufte , um 1 M tiheurer. inisteriums ruft geradezu solche betrügerische

ordentlichen Gericht als

welcher die Preise ausglich, Provinz jetzt überhaupt nicht mehr, wie sie

stetzs die Tendenz habe, die Preise zu werfen.

Beeinflussung der Preise So lange das Börsengese 36 Sie den Krieg weiter führen, den Sie si Lassen wir die Sache ruhig weiter gehen.

wir hier darüber immer Reden halten.

wird durch den Mangel

Sind Sie den Beschluß faßten, so sehr von der Richtigkeit desselben überzeugt

dnet te in ee , wh , ge,

wir * nicht einen Minister für den aben. Ich will hier dieses Wort

roduzenten kaufen und den Händler Die a . sind aber auch .

Staats und können mit Recht beanspruchen, daß nicht durch eine Anordnung einer Verwaltungsbehörde der Kaufmannsstand be⸗

Proviantamts. Direktor antwortete einem

Händler: Deine Waare ist zwar sehr schön, aber ich kann keinen Ge⸗

n Du bist kein Produzent. Ein Produzent ie dann an das Vorschrift des Kriege⸗ h andlungen hervor. sind Bürger desselben Staates und müssen der Regierung gemessen werden. Hoffentlich

Die

wirkt der Handels. Minister bei seinem Kollegen von der Kriegsber⸗ waltung auf eine Abstellung dieses Mißstandes ein. Der Minister mahnte gestern zum Frieden; man kämpft doch aber nur, um einen Frieden zu erzielen. Die Rede des Grafen Schwerin kann uns

stimmen; denn er hat gestern dem agrarische Uebergriffe und den Frei⸗ Vorwurf der Unebrlichkeit gemacht, indem

er behauptete, es sei nur grundsätzliche Taktik, dem Gegner etwas unterzuschieben, was gar nicht wahr ist, um es dann glänzend wider⸗ Ein solcher Vorwurf geht über das hinaus, waz

sein sollte. Man soll einem Anderen nicht

Motive unterschieben, zu denen er sich nicht bekennt. Der Graf Schwerin sagte allerdings, er habe keinen Angriff gegen die Börse beabsichtigt. Ich erinnere nur an das Wort: si fecisti, nega. Wir sind nicht unehrliche Leute, sendern sind von dem überzeugt, was

Der Minister hat in dem Streit um

die Stettiner Börse vieles nicht berücsichtigt, was außer dem Angriff der pommerschen Landwirthschaftskammer sonst noch vorgekommen ist. Der Graf Schwerin hat im Reichstage behauptet, daß nach einer sämmtlicher Makler in Stettin nur ein Achtel aller Börsengeschäfte zur Anmeldung gelangten und daß die Notierungs⸗

ungen gemacht hätten, weil sie theils Ge— gemacht seien, nicht berücksichtigt haben,

theils solche, die nicht an der Börse gemacht waren, berücksichtigt baben. Das ist doch ein Angriff auf die Ehrlichkeit der Notierungs Kom mission. Diese Ausführung des Grafen Schwerin hat der Minister nicht in Betracht gezogen. Die Notierungen werden auf das sorg⸗ fältigste vorgenommen. Der Minister sagt aber nur, die Aeußerungen des Grafen Schwerin seien vielleicht etwas schroff gewesen.

Mit man in Stettiner kaufmännischen Kreisen schäft, das nicht nach Börsenusancen abge⸗

schlossen ist, ist kein Börsengeschäft. und die bei den Notierungen nicht

waren eben nicht Börsengeschäfte. Da soll erschleierung' der Marktlage vorliegen. Es

doch immer nur um Vurchschnittspreise handeln. Die

n sich beklagen, wenn sie für ein besonders einen höheren Preis bekämen. Die Herren

behaupten, daß der Kaufmann ein geringeres Ehrgefühl habe.

gesagt haben, er wolle lieber dem dem Ehrengericht unterstellt werden.

er doch nur, daß das Ehrengericht

ö. urtheilen würde. Wie konnte Graf Kanitz gestern das Wort lexander Meyer Man wirft ihn aus. in seinem Sinne ver⸗ werthen? Das ist doch das beste Disziplinarmittel gegen unlauteres Verhalten. Die Einsetzung eines Börsengerichts haben wir mit 775

Wie können die Herren, die bei der geringsten E verletzung zu Degen und Pistolen greifen, sich wundern, daß der

r⸗

n. seiner Ehre gekränkt, fühlen kann? hat sich dahin ausgesprochen, daß die Be⸗ setzes Ehrenkränkungen für den Kaufmanns

stand sind. Das Terminregister ist ja auch im vollen Sinne des Wortes ein unbeschriebenes Blatt geblieben. Daß Mißstände an den

Handelsstand anerkannt, z. B. die Breslauer aber dahin aussprach, daß man mit einem

Ehrengericht die Mißstände besser bekämpfe als mit Slrafbestimmungen. Man griff aber mit rauher Entwickelung der Selbstverwaltung. Unter dem g Krieg leidet

Hand hinein und störte die gesunde

als auch die Landwirthschaft. Der Groß

händler, der mit Millionen arbeitet, kann sich aber gerade leichter über diese Schwierigkeiten hinwegsetzen als der kleine Händler; ja,

Vortheil davon. Ohne den Terminhandel, wissen die Kleinhändler in der ihre Geschäͤfte

sich richten sollen; sie sind daher

völlig muthlos und haben alle Unternehmungslust verloren. Das muß natürlich auch nachtheilig für die Landwirthschaft wirken. Für

an den auswärtigen Börsen noch Termin⸗

preise, welche die , ,, kennzeichnen, aber für den für unser Inland hauptsächlich in Bet

die Terminpreise, und daher sind auch die Preise für Roggen im den Weizenpreisen glauben machen will, sondern um 23 „6 gefallen. Durch die Aufhebung des Terminhandels ist der Verkehr bedeutend erschwert worden. Graf Kanitz behauptet, der Westen und Süden Deutschlands sei für die Aufhebung des Terminhandels gewesen, aber der wichtigste Handelsplatz dort, Mannheim, ist entschieden Es ist nicht richtig, daß der Terminhandel

racht kommenden Roggen fehlen

nicht etwa gestiegen, wie

Wie können Sie die einzelnen ungesunden Spekulationen Bei dem Terminhandel ist gerade durch einen einzelnen nicht geändert ist, eingebrockt haben.

Es ist nicht nöthig, daß Ohne Wiedereinführung des Frieden möglich. Die Landwirthschaft an Absatz ihrer Produkte bald so die Herren zu anderer Ueberzeugung denn überhaupt, als Sie

hat kein Interesse an dem Verbote des

Terminhandels. Der frühere Handels- Minister von Berlepsch bat sich wiederholt gegen das Verbot des Terminhandels ausgesprochen. Es war lediglich ein Experiment.

Wenn Sie jetzt einsehen, daß es ein Sie ihn wieder gut machen. Sie werden

(Schluß des Blattes.)

im 1. Merseburger Wahlbezirk

(Liebenwerda⸗Torgau) vorgenommenen Landt agtwah l wurde der Großgrundbesitzer, Amksvorsteher Zweth au (fr. kon.) mit 313 Stimmen zum Mitglied des Hauses der Abgeordneten gewählt. Ein Gegenkandidat war nicht aufgestellt worden.

wickelung der Arbeiterve

stands der Hafenarbeiter:

Arbeiterbewegung. Aus Ham burg berichtet W. T.

B.“ über die weitere Ent⸗ rhältnisse *. der Beendigung des Aug · Nachdem alle Vermittelunggvorschläge der

n

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