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—
hollãndische Einfluß vorherrschend sein solle und für welchen Sympathie und Unterstützung eher vom europäischen Kontinent ᷣ so würden derartige Be⸗ strebungen unvereinbar sein mit den höchsten Interessen Groß⸗ britannöens, ja mit seiner Stellung am Kap selbst, welches 36.
als von Großbritannien erwartet werde
britannien, als großer Ostmacht, unbedingt nöthig sei. Solche Bestrebungen seien für das britische Volk unannehmbar, und ehe
sie nicht unumwunden aufgegeben würden, sei e
zufriedenstellende Regelung der Verhältnisse in Süd⸗Afrika
nicht möglich. In der am Freitag abgehaltenen Sitzung des
rischen Ausschusses zur Untersuchung. d Jameson's in Transvpaal wurde das Verhör
Durch den Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain fortgesetzt,
dessen Fragen darauf hinausgingen, darzuthun, daß der Uitlanders begründet seien.
Als nächster Zeuge wurde Jameson
Den Präsidenten Krüger zu zwingen, ein Plebiszit der rung zu veraystalten. Jameson erklärte dann, er hab Bewegung thätige Unterstützung zugesagt und sich gehalten, dieses Versprechen zu erfüllen, Cecil
pon feinem Aufbruch nach Johannesburg keine Kenntniß gehabt, sei aber über die dem Aufbruch vorhergegangenen Maßnahmen unterrichtet Jameson sagte schließlich, er habe Unrecht, weil ihm fein Vorgehen nicht geglückt sei; hätte sein Vorgehen aber Ecfolg
ewesen.
* 2 .
gehabt, so würde es ihm verziehen worden sein. Die Verhandlung
wurde hierauf vertagt.
Frankreich. Nach Meldungen aus Algier wird der Thronfolger von Rußland bis zum 20. verweilen.
Im Senat theilte am Sonnabend der Präs mit, es sei der Antrag auf Ermächtigung zur gerichtlichen Verfolgung des Senators Levrey eingegangen. Der Senat vertagte darauf seine Sitzung, und die Buregux traten Rachmittags 5 Uhr zusammen, um über diese Angelegen⸗ fi Uhr Abends nahm der
beit zu berathen. Um Senat die Berathung wieder auf. Der Prä
machte die Mittheilung, daß die Kommission für die Frage der gerichtlichen Verfolgung, des Senators Leprey sich nach Schluß der Sitzung konstituieren werde. Die Sitzung wurde sodann geschlossen und die nächste Sitzung auf Montag an⸗ beraumf == Die Kommission wählte den Senator Dem Hle zum
Vorsitzenden und vertagte sich bis heute.
In der Deputirtenkammer theilte der Präsident
Brisson mit, daß das Ersuchen um Ermähti richtlichen Verfolgung von drei Deputir eingelaufen sei. Die Kammer beschloß, sofort in lungen zusammenzutreten, um eine Kommissio fung der Verfolgungsbegehren zu betroffenen Deputirten sind Naguet, Boyer. Das Verfahren gegen dieselben Panama⸗Angelegenheit. Die Kommission trat ihrer Wahl zusammen,
In dem Ersuchen um Auslieferung erklärt der
anwalt, die verschiedenen, durch die Behörde beschlagnahmten Aufzeichnungen Arton's, welche durch das Ergebniß der Unter⸗ suchung bestätigt würden, hätten sich als schwerwiegende Indizien
erwiesen. Am 6 Uhr 25 Minuten nahm die Kamm
wieder auf. Der Präsident theilte mit, daß die Kommission ihren
Bericht erst um 10 Uhr werde vorlegen können. D kammer beschloß, sich bis Abends 10 Uhr zu v
der Wiederaufnahme der Sitzung erklärte der Deputirte ei verpflichtet, die Mittheilung der Nach Einspruch der Deputirten Boyer und Maret erklärte der Justiz-⸗Minister Darlan,
Goujon, die Kommission Schriftstücke abzuwarten.
ö
der Untersuchungsrichter Le Poittevin habe aus juristischen Be— denken geglaubt, Deputirte nicht verhören zu sollen. Ein An⸗ trag, am Sonntag eine Sitzung abzuhalten, wurde mit 301 gegen 238 Stimmen abgelehnt und sodann beschlossen, heute
wieder zusammenzutreten.
Gestern Nachmittog prüfte die Kommission die Akten
des Untersuchungsrichters und die Papiere Arto schloß, die nachgesuchte Genehmigung zur g Berfolgung der Deputirten zu ertheilen
Erklärungen, welche der Untersuchungsrichter Le Poittevin vor der Immunitätskommission abgegeben hat, geht hervor, daß demnächst noch 3 bis 4 neue Auslieferungsansuchen eingebracht
werden sollen.
Heute früh sollten die Minister zu einer lichen Sitzung unter dem Vorsitz des Minister Méline zusammentreten.
Der ebenfalls in die Panama⸗Angelegenheit verwickelte ehemalige Deputirte Saint Martin stellte sich vorgestern
Nachmittag dem Untersuchungsrichter.
Der Kreuzer „Bugeaud“ ist heute von Kreta abgegangen. Zwei Torpedo⸗Avisos selbst zur demnaͤchstigen Abfahrt nach Kreta berei
Rußland. Die Kaiserin-Mutter ist, wie „W. T.
gestern Abend 6 Uhr von St. Petersburg nach Kopenhagen abgereist. Die Großfürsten und die Großfürstinnen geleiteten Ihre Majestät bis zum Bahnhof. Der Kaiser fuhr mit der Kaiserin-⸗Mutter bis zur Station Alexandrowskoja, wo die Kaiserin Alexandra Feodorowng die Kaiserin⸗Mutter erwartete, um sich von Allerhöchstderselben zu verabschieden. Die „Nowojse Wremja“ meldet aus Odessa von vorgestern:
An Bord des Dampfers „Nischni Nowgorod“ i
Uchtomski, in Begleitung des Lieutenants Fürsten ton sky und des Lieutenants Andrejewsky, mit den Ge— schenken des Kaisers von Rußland für den chinesischen Hof
nach China abgereist. Italien.
Bis heute früh waren die Ergebnisse von 50 Stich⸗
wahlen bekannt. Es wurden gewählt 2? 10 Mitglieder der konstitutionellen Opposition, 1 Sozialist. Der frühere Minister Bonacc und
Unler Staatssekretäre Rava und Papa unterlagen ihren Gegen⸗ 12 Stichwahlen stehen
kandidaten. noch aus.
Die Ergebnisse von Schweiz.
Die Bundesversammlung ist am Sonnabend nach einer kurzen Morgensitzung geschlossen worden. Die Entwürfe, betreffend die Unfall- und Krenkenversicherung, den Rückkauf
der Eisenbahnen, die Rechtseinheit, sowie das G6
—
Nebenbahnen, sind für die Session im Juni zurü
Schreiner betonte in seiner Antwort wiederum das Vertrauen in die Freundschaft Tran vaals.
s aufgerufen; derselbe derlas eine lange Erklärung über die Reformbewezung in Johannesburg und über den Beschluß der Leiter dieser Bewegung,
ernennen. Die drei Maret und
; wählte ihren Vorsitzenden und beschloß, vor einer Entscheidung den Justiz-Minister zu hören.
ine endgültige,
varlamenta⸗ es Ein falls Schreiner's
die Beschwerden
ganzen Bevolke⸗ e den Leitern der für verpflichtet Rbodes habe
Groß fürst⸗ April daselbst
ident Loubet
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gung zur ge⸗ ten bei ihm ihren Abthei⸗ n zur Prü⸗
betrifft die sofort nach
Ober⸗Staats⸗
er die Sitzung
ie Deputirten⸗ ertagen. Bei
n's und be⸗ erichtlichen Aus den
außerordent⸗ Prãäsidenten
Toulon nach werden da⸗ t gestellt.
B.“ meldet,
st der Fürst .
Ministerielle, 12 Radikale, die früheren
esetz über die
gegangenen Nachrichten getödtet worden seien.
Fort Izzeddin zu besetzen.
Hauptmanns Perignon
Buzunarion (türkisch:
„Agence Havas“ berichte die Stadt und riefen
Ein ernster Kamp Kandia stattgefunden
leistet hätten.
die „Agence Havas“ m
daß 130 Gefangene in
gleitenden Seeleute auf
russischen Gesandtschaft
audienz.
Pflicht als Soldat
Um Mitternacht trat der
strenge Befehle ertheilt,
Dampfer „Heraklia— die Ladung Mehl und
medaner auf Kreta bes
Die Mitglieder Folkething, mit Aus haben, wie W. T. B.“ Apanage von 48090 der Linken Christenser
den Wunsch hegten, de über der Familie des K
worden seien. Der Rest
Argentinien entsenden.
Dem „Reuter schen Bureau“ wird aus Konstantinopel gemeldet, daß nach den bei dem armenischen Patriarchat ein⸗
Aus Kaneg berichtet W. T. B.“: Nach den Kämpfen
der letzten Tage halten die Aufständischen sämmtliche strate⸗
ischen Punkte in der Umgebung der Stadt 2 bis auf diejenige tellung, von der aus man die Quelle beherr
mit Wasser versorgt. Seit der Einnahme des Forts Malaxa haben
sich die griechischen Streitkräfte gegen die Höhen zusammen⸗
gezogen, welche die Suda⸗Bay unmittelbar beherrschen, um das
Vie ialienischen Panzerschiffe in der Bay gaben Kanonenschüsse ab, um die Vertheidigung der türkischen Besatzung zu unter⸗ stützen. Eine 300 Mann starke Abtheilun französischer, russischer und italienischer Truppen unter dem
Buzunarion abgegangen, um die Quellen, von denen die Wasserversorgung Kanegs abhängt, zu schützen und das Fort
besetzt haltenden Griechen bedroht ist, zu vertheidigen. — Die
gegen die Christen auszuziehen.
r Die Türken erlitten dabei beträcht—⸗ liche Verluste und mußten sich in die Stadt Kandia zurückziehen.
In der Nacht zu gestern ist das Fort Kissamo neu ver⸗ proviantiert worden, ohne daß die Griechen Widerstand ge—⸗
Der Führer der Aufständischen Korakas erklärte, wie
welche zu ihm ins Lager gekommen wgren, daß er über 16 000 Mann und Lebensmittel für 5 Monate verfüge. — Aus Athen wird berichtet, der Oberst Vassos habe mitgetheilt, muthlich der Garnison von Malaxa angehört hätten und von den Aufständischen in das Lager geschickt worden seien.
Die Aufständischen von Äkrotiri gaben vorgestern Schüsse auf den britischen Admiral ab, als dieser einen Jagdausflug machte. Wie das „Reuter sche Bureau“ meldet, hätken die Äufständischen geglaubt, daß die den Admiral be⸗
Der König empfing gestern den bisherigen Sekretär der matischen Agenten in Sofia ernannt worden ist, in Abschieds⸗
Der Kronprinz sagte, der „Agence Havas“ zufolge, am Sonnabend bei dem Empfange einer Abordnung der Bevölke— rung Athens, welche erklärte, daß die Nation zu jedem Opfer bereit sei: „Habt Vertrauen zu mir, ich
Familiendiner im Schlosse statt. Schloßkapelle ein Tedeum von gehalten; der Kronprinz küßte ihm die Hand, der König und die Königin umarmten den Kronprinzen tief bewegt.
gebungen der Volksmenge zu vermeiden, hatte Höchstderselbe das Schloß durch die Gartenthür verlassen und sich an Bord der Königlichen Macht „Sphakteria“ begeben. Bei der Durchfahrt durch die Meerenge von Euripos begab sich der Prinz Georg an Bord der Jacht und begrüßte den Kronprinzen. Gestern Abend traf der Kronprinz im Hafen von Volo ein und wird sich voraussichtlich heute an Land begeben.
Der Kapitän Krieris, Flügel-Adjutant des Königs, ist zum Commodore des West-Geschwaders ernannt worden.
Die Regierung hat den Führern der Grenz⸗-Armee
keinen Angriff zu gestatten. Der Hafenkommandant des Piräus
timmt war, mit Beschlag belegt.
den Antrag eingebracht, dem Prinzen Christian eine
Veranlassung zu der Verlage sei die Verlobung des Prinzen Christian, die liefere Ursache jedoch die, daß die Volksvertreter
Aus Portorico ist in Paris die Nachricht eingetroffen, daß 22 Insurgenten, die einer Separatistenbande ange— hörten, welche auf der Insel erschien, gefangen genommen
Aus Buenos Aires meldet das „Reuter'sche Bureau“, der Präsident der Republik Uruguay Bordg werde den General Tajes in geheimer diplomatischer Mission nach
In Madrid eingegangenen Meldungen aus Manila zufolge erlitten die Aufstaͤndischen bei der Einnahme von Ymüs beträchtliche Verluste. 5 Offiziere und 31 Soldaten gefallen und 16 Offiziere und 229 Soldaten verwundet worden.
.
Türkei.
bei der Metzelei in Tokat 700 Armenier
cht, welche Kanea Gestern Morgenschritten sie zum Angriff.
efehl des französischen ist gestern von Kanea nach dem Dorfe Subaschi)h, welches von den die Höhen
t, in Kanea durchzögen öffentliche r,. die Mohamedaner auf, zum Kampfe
f hat am Sonnabend in Ghazi bei
eldet, den Dragomanen der Konsulate,
sein Lager gekommen seien, welche ver⸗
sie schießen wollten. Griechenland.
Bachmetyew, welcher zum diplo—
werde meine Abend fand ein Sodann wurde in der dem Metropoliten ab⸗
thun!“ Am
Kronprinz seine Abreise an. Um Kund—
die Truppen im Zaume zu halten und hat dem
verboten, in See zu gehen, und Lebensmittel, welche für die Moha—
Dänemark.
der Budgetkommission des nahme des Sozialdemokraten Klausen, meldet, am Sonnabend im Folkething
Kronen zu bewilligen. Der Führer ⸗-Stad il erklärte dabei: die äußere
r Ergebenheit der Bevölkerung gegen⸗ önigs Ausdruck zu geben.
Amerika.
der Bande werde lebhaft verfolgt.
Asien.
Auf Seiten der Spanier seien
Die Berichte über tages und des Hause
Kriegs⸗
gestellt.
nahm, um für einen
Parlamentarische Nachrichten.
in der Ersten und Zweiten Beilage.
— In der heutigen (200.) Sitzung des Reichstages, welcher der Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. von Boetticher. der Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Staats⸗-Minister Freiherr von Marschall, der Staatssekretär des . Dr. Graf von Posadowsky und der
insster, General-Lieutenant von Goßler beiwohnten,
die vorgestrigen Sitzungen des Reich s⸗ s der Abgeordneten befinden sich
hundertsten Sitzung dargebrachten Blumenstrauß zu
un c g at, . der ö 9 ö täsiden err von Buol: erẽffne die Si
nehme zunãchst Fir fe, den freundlichen Gebern e nne
,. k e. . guengsp chen Ja
ehne die rung aber ab und übertrage sie auf das s,
das Hauptverdienst zukommt. ; 6 welchen
Die dritte Berathung des Re ichshaushalts⸗Etatz ö bei dem Etat des Reichs-⸗Schatzamts fort— gesetzt. ;
Hamburgischer Senator Dr, Burchard kommt auf die An regungen des Abg. Molkenbubr zurück, welcher darüber De schoecte gefübrrm s habe, daß die bainburgische. Jolbean en nicht dieselben Gehälter bekämen, wie die Ereußischen, und da Hamburg an den Erbebungskosten, die es vom Reiche erhalte Frsparnfsse mache. Der Staatssekretär des Reicht⸗Schatzamts, ihrn Redner weiter aus, hat die Sache schon richtig gestellt. Als Ham burg dem Zollverein angeschlossen wurde, wurden die Beamten füt di⸗ Zollerhebung neu angestellt, und es waren meistens jüngere Beamte, denen man die höheren Gehälter der älteren Beamten nicht gewähren konnte Eine große Anzahl der etatsmäßigen Beamtenstellen war in der erften Zeit garnicht besetzt, namentlich von den Aufseberstellen. Arch die Ässistentenstellen wurden vielfach von Aufsehern und Supernumerarten wahrgenommen, die natürlich nicht das Gebalt der Assistenten erhielten. In den Fahren 1889 bis 1894 sind etwa 490 009 M an Gehältern erspart worden, wovon aber 237 600 „M zu Entschädigungen an die Super⸗ numerare verwendet worden sind, welche etatsmäßige Stellen versahen Herr Molkenbuhr hätte sich also etwas eingehender informieren sollen.
Abg. Pr. Graf zu Stolberg Werniger ade C. kons.]) richte an den Staatsfekretär die Frage, wie das Jahreserzeugniß de Zuckerfabriken berechnet werden solle. Er sei der Meinung daß man nicht das thatsächliche Jabreserzeugniß der Ve. rechnung zu Grunde legen solle, sondern die Menge von Zucker, welche in diesem Jahre zur Steuer angemeldet werde, Die Melasse müßte allerdings außer Berechnung elassen und für die kontingentierten Melassejabriken müßte eine kö Rechnung aufgestellt werden.
Staatsfekretär des Reichs-Schatzamts Br. Graf von Posa— dowsky; Daz Gesetz geht davon aus, daß der Berechnung des Kon— tingents lediglich die vollständig abgefertigte Zuckermenge zu Grunde gelegt werden soll. Es muß also am Schlusse des Jahres in Rech— nung gezogen werden der abgefertigte Zucker zuzüglich des noch vorhandenen. Diese Summe stellt das Gesammterzeugniß dar. Dicjenigen, welche nur den erzeugten Zucker der Kontingentsberechnung zu Grunde legen wollen, wollen einmal die Betriebssteuer ersparen und durch Herübernahme der Produktion in des nächste Jahr sich ein höheres Kontingent sichern.
Atg. Lr. Graf zu Stolberg⸗Wernigerode glaubt, daß 3 Auffassung beim Erlaß des Gesetzes allgemein verbreitet ge— wesen sei
Staatssekcetär des Reichs ⸗Schatzamts Dr. Graf von Paosadowsky erklär, daß er nur die Bedenken, die vorhanden seien, habs geltend machen wollen. Im übcigen könne diese difficile Frage kaum im Hause entschieden werden.
Beim Etat des allgemeinen Pensionsfonds kommt
Abg. Dr. Lieber (Sentr.) auf den Antrag der deutschen Volt.
partei zurück, der eine Verminderung der Pensionierungen von Offizieren verlangt habe. Der Abg. Galler, führt Redner aus, behauptete, daß der Antrag vellständig demjenigen entspreche, den das Zentrum in der bayerischen Volksvertretung eingebracht habe, dem dort auch zwei bayerische Prinzen zugestimmt hätten. Es handelt sich bei dieser Frage um die Scheidung zwischen der Kommando— gewalt und der Verwaltung. Die Anstellung und Entlassung der Sffiziere ist in Preußen Sache, der Krone allein; es findet Hine Segenzeichnung des Kriegs Ministers ftatt, während diese für Ver⸗ waltungsfachen nothwendig ist. In Bavern aber wird die Er— nennung und Verabschiedung. der Offiziere vom Kriegs⸗Minister gegengejeichnet. Also liegen die Verhältnisse sehr verschieden. Herr Galler wird also einsehen, daß es gefährlich ist, Zentrumsanträge ab⸗ zuschreiben. .
Bei Schluß des Blattes kam der Reichs-Inva liden—
fonds zur Berathung.
— Das Haus der Ab geordneten setzte in der heutigen (59) Sitzung, welcher der Finanz⸗Minister Dr. von Miquel und“ der Minister für Landwirthschaft 2c. Freiherr von Hammerstein beiwohnten, die zweite Berathung des Staats⸗ haushalts-Etats für 1897/98 beim Etat des Finanz— Ministeriums fort.
Die Einnahmen werden ohne Debatte bewilligt.
Bei den dauernden Ausgaben und zwar bei den Gehältern der Ober⸗-Präsidenten, Regierungs-Präsidenten u.. w bemerkt
Abg. Wallbrecht (al): Alle bisherigen Ober-Präsizenten und Regierungs⸗Präsidenten in Hannoder haben feit 1866 dazu beigetragen, die Bepöolkerung mit den neuen Verhältnissen zu befreunden. In neuerer Zeit ist darin ein Umschwung eingetreten. Der Regierungẽ⸗ Präsidenk in Hannover hat schon bei dem vorjährigen Sedanfest feine Theilnahme abgelehnt. Auch jetzt hat er wunderbarerweise seine Theilnahme an der Hundertjahrfeier abgelehnt. Das dient nicht dazu, die Zufriedenheit der Bevölkerung zu vergrößern. Anstatt das Verhältniß der Bevölkerung zur Regierung zu verbessern, wirft er geradezu den Zankapfel in die Bevölkerung. Ich bitte den Minister, dies in Zukunft unmöglich zu machen.
Abg. Graf zu Limburg-Stirum (konß); Wenn der Vor⸗ redner eine sachgemäße Prüfung der Sache gewünscht Rätte, so hatte er dem Minister des Innern Kenntniß geben sollen, Die Form, die der Abg. Wallbrecht gewählt hat, ist nicht schön; ich will nicht sagen, daß es seine Absicht gewesen ist, solche Worte zu gebrauchen, bi nur Lärm machen wollen. Er hätte sich an den RMinister wenden sollen. (Rafe bei den Nationalliberglen: Ist ge⸗ fchehen J Der Herr von Braadenstein, der Ihnen nicht gefallt, ist uns bekannt als ein hervorragend tüchtiger Beamter. Die Ursache liegt darin, daß der Stadtdirektor von Hannover sich in nicht taltvoller Weise gegen den Regierungs- Präsidenten benommen hat. Mir ist bekannt, daß der Herr Stadtdirektor in der Form bei den Cinladungen zu diesem Feste sich so benommen hat gegenüber dem Regierungs⸗Präsidenten, der doch sein Vor— gesetzter ist, daß dieser nicht theilnehmen konnte. Er sagte. Wenn Sie nichts dagegen haben, werde ich Ihren Namen unter die Finladang setzen. Das schickt sich nicht. Der Reg ierungs Prasident ist sich selber schuldig, daß er das zurückweist. Ich kann nur be⸗ dauern, daß der Abg. Wallbrecht die Sache hier vom Zaun gebrochen hat. Wenn das geschieht, so muß man Erklärungen von autoritatiper Seite hören können. Abg. Roeren. (Zentr). Ich freue mich, daß bei den National liberalen sich Verständniß für ein gutes Verhältniß zwischen der Re gierung und der Bevölkerung bildek. Ich hoffe, daß, wenn ich beim Fiat des Kultus. Ministeriums ähnliche Beschwerden vorbringe, die Herren dasselbe feine Gefühl haben werden, ö Abg. Wal lbrecht: Ich habe die Sache nicht vom Zaun ge brochen. Der Minister des Innern ist davon in Kenntniß gescht. Was ist denn geschehen? Es ist ein gedrucktes Schreiben an die Re— serungsbeamt n. ergangen, wie das immer geschehen ist. Der Herr Ftegierungs Präsident konnte sich ganz gut weiter mit dem 8 Stadtdirektor in Verbindung setzen, wenn ihm das nicht genütte.· muß jeden Vorwurf gegen den Stadtdirektor entschieden zurückweisen, weil ein solcher nicht der Wahrheit entspricht. ö Finanz⸗Minister Hr. von Miguel: Ich kann mich über den Fall nicht äußern, weil er nicht zu meinem Ressort gebört und ich . Fall nicht kenne. Ich kann aber mit dem Grafen Limburg ue. dauern, baß der Abg. Wallbrecht dem Minister des Innern nicht iu
ihm vom Hause anläßlich der zwei⸗
theilung gemacht hat. (Rufe bei den Nationalliberalen: Hat er la)
bat aber dem Minister des Jnnern nicht mitgetheilt, daß er die 2 heute zur Sprache bringen wollte. Ich habe den Abg. Wall⸗ recht gebeten, die Sache nicht bei dieser Gelegenbeit zur Sprache zu — sondern dann, wenn den Minister des Innern hier ist. Ich 96 den 4 — des Innern sofort telegraphisch von der Debatte niß gesetzt. ;
8 21 64 SGirtler (nl): Ich bitte, die Diskussion auszusetzen, bis der Minifter des Inrern erschienen ist.
Wall'brecht: Ich bin damit einverstanden. Ich habe dem Minister des Innern schon vor Wochen gesagt, daß ich diesen Fall bei rer Gelegenbeit zur Sprache bringen werde. Ich konnte nicht auff n, beß der Minister heute nicht hier sein werde.
Die weitere Verhandlung über diese Frage wird vorläufig agesetzt. ; ausge Freiherr von Zedlitz und Neukirch (fr. kons.) empfiehlt eine Reorganisaslon der Benirksregierungen durch Ab⸗ schaffung der JII. Abtheilungen und macht feiner darauf aufmerksam, paß 36 do der Regierungs. Assessoren üherzäblig seien. Mit diesem Bestand von 206 und mehr überzähligen Assessoren, fübrt er aus werden vir noch lange zu rechnen haben; deshalb muß eine Reorganisation eintreten. Den größeren Landrathsämtern follten Regierungs- Assessoren beigegeben verden, die ihnen nach Art der Ober⸗Praͤsidial⸗Räthe zur Hand gehen. Das wäre eine gute Schule für die Assessoren.
Bei den Ausgaben des allgemeinen Fonds sind 500 000 ½ς für an die Reichs⸗ Postverwaltung zu zahlende Vergütungen für aversionierte Porto⸗ und Gebührenbeträge ausgeworfen. .
Abg. von Christen (fr. kons.) bemerkt, daß das Postaversum nur
dai diene, das unnöthige Schreibwerk zu vermehren. Die Gemeinden
ürden durch die statiftischen und sonstigen Behörden außerordentlich ir Anspruch genommen und belastet, und es müßten zum mindesten die Gemeinde⸗ und Amtsvorsteher von dem Porto entlastet werden, das die Gemeinden im öffentlichen Interesse verautgaben müßten. Abg. Freiherr von Ertfg (konsf.) unterstützt diesen Vorschlag auf Grund seiner persönlichen Erfahruna. ö . Heheimer Ober- Finanz-⸗Rath Dahlke eimidert, daß die Ein · beziebung der Gemeinden in das Axersum gesetzlich unzulässig sei. Der Verkehr mit Reichsanstalten genieße Portofreiheit. ö Der Etat des Finanz-⸗Ministeriums wird bewilligt bis auf den Titel, welcher 19 569 295 66 zur, Verbesserung der Gehälter der mittleren und höheren Beamten aus⸗ wirft. Schluß des Blattes)
— Nach dem amtlich festgestellten Ergebniß der am 2. März im 1. Merseburger Reichs tags-Wahlkreise sLiebenwerda⸗ Torgau) vorgenommenen Ersatzwahl zum Reichstag erhielten von 14 147 abgegebenen gültigen Summen der General-Arzt a. D. Dr. Bussenius⸗Torgau Reichspartei) 6163, der Prediger emer. , frei. Volksp) 6047 und der Buchdruckereibesitzer Nüller⸗ Schkeuditz (Sozialdem) 1928 Stimmen; 9 Stimmen waren zersplittert. Es kommt daher zwischen Bussenius und Knörcke zur Stichwahl.
— Die Kommission des Hauses der Abgeordneten zur BVorberathung des Gesetzentwurfẽs, betreffend Abänderung der Fesege Vom 5. Jul 1586 und vom 6. Juni 1888 über den Bau neuer Schiffahrtskanäle und die Verbesserung dorhandener Wafferstraßen, hat sich konstituiert und den Abg. Schmieding zum Vorsitzenden, den Abg. Dr. Irmer zum Stell⸗ Yertreter des? Vorsitzenden und die Abgg. von Riepenhausen⸗ Crangen und von Sanden zu Schriftführern gewählt.
Rr. 12 des Centralblatts für das Deytsch Reich“ beraußgegeben im Reichs amt Nes Innern, vom 235. März, hat folgenden Inhalt: 1) Konsulat-⸗Wesen: Ernennungen; — Entlassung; = Freaudtur Ertheilungen. — 2) Polizei⸗Wesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichégebiet.
Nr. 12 der Versffentlichungen des Kaiserlichen Ge— sundteitsamt'* vom 25. März hat folgenden Inhalt: Gesund⸗ beitsstand und Gang der Volkẽkrantheiten. Zeit weil ige Maßregeln gegen Pest. = Desgl. gegen Cholera. — Desgl. gegen Gelbfieber. — Hesundheits. zustand in Niederländisch⸗Indien 18586, 4. Vierteljahr. — Gesetzgebung ä. w. (breußen, Reg. Bez. Osnabrück) Krankenkänser.!— (ünhalt.) Thierkadaber. — (Oesterreich.) Arzueimittelpreise.⸗— (Ungarn.) Arzneien, Droguen, Gifte. — (Schweiz.) Bakteriologische Untersuchungen. — Frankreich Fleisch tuberkulöser Thiere. — Neu Süd Wales) O fentliche Gefundheite pflege. — Gang der Thierseuchen in Dänemark, J Vierteljahr. — Zeitweilige Maßregeln gegen Thierseuchen. Deursches Reich, Bayẽrn, Sachsen, Mecklenburg- Schwerin, Italien.) — Verhandlungen ven gesetzgebenden Körperschaften, Vexeinen, Kongressen u. f. w. Preußen, Rheinprovinz.) Viehversicherung. =( (Groß⸗ britannien.) Läden. — Vermischtes. (Frankreich.) Tollwuth⸗Schutz⸗ impfungen in Marseille, 1896. — (Großbritannien,) Pocken in Gloucester, 1895/96. — Geschenkliste. — Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 49 090 und mehr Einwohnern. — Decgl. in größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen in Krankenkäusern? deutscher Großstãdte. — Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Landberirken. — Witterung. Grundwasserstand und Boden⸗ wärme in Berlin und München, Februar.
Arbeiterbewegung.
Aus Essen wird der ‚Köln. Ztg.‘ geschrieben: Der. Vorstand zes Gewerkvereins christlichér Bergarbeiter beschloß ein⸗ , ein Zusammengehen mit dem alten sozialdemokratischen Bergarbeiter⸗Verbande abzulehnen, welcher auf den gestrigen Sonntag eine Bergarbester⸗Versammlung im Schüenhofe zu Boch um an— beraumt und dazu alle Bergarbeiter des Ruhrkohlengebiets ohne Unterschied der politischen Richtung eingeladen hatte. In Bochum fand gestern, wie W. T. B. mel et, eine Ver⸗ sammlung von Bergleuten des Ruhrbezirks statt, an welcher über 5005 Personen theilnahmen; es wurde eine Resolution gefaßt, wonach die Bewegung zu Gunsten der Lohnaufbesserung mit der Antwort des bergbaulichen Vereins nicht abgeschlossen sei. In den nächsten Tagen Rürden die einzelnen Belegschaften bei den Verwaltungen der Zechen vorstellig werden, um Lohnzulagen, welche den günstigen ge⸗ Hãftlichen Verhältnissen entsprächen, zu erlangen. Sofern dieser Schritt erfolglos bleiben sollte, würden die Belegschaften in den einzelnen Bezirken bei ihren Vertretern am Berg⸗ Gewerbegericht die Anrufung desselben als Einigungsamt beantragen, damit den Bergleuten bei späteren Konflikten nicht de Vorwurf gemacht werden, könne, fie hätten nicht alle Deg⸗ gütlicher Vereinbarung beschritten. Es sprachen Redakteur Hie. Essen und Reichstags ⸗Abgeordneter Moeller⸗Waldenburg. Die Redner forderten zu allgemeiner Organisation auf, hielten aber einen Ausstand gegenwärtig fuͤr verfehlt. Beschlossen wurde noch, Eingaben wegen Crlangung der Korporationsrechte für Arbeiterverbände und k der Koalitionefreiheit an den Landtag und Reichstag z en.
Aus D
Wände säm a bedeck ekleidung
vorbehalten,
ist noch in befindlichen
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Ueber 1896 zu G konstatierter
52 503 Ein Landbezirk.
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Stadt, hin städten 30 Mit der 3
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Ziffer von
von Haus Personen a Betriebe fi Eisenbahng breitung de Verschieden Aussaugen die Zahl de vermindert statt dessen vorher war maßregeln
geimpfte K
waren bis
nuar bis 8. impfungen Währe Juli 1896 Ausgang.
Geimpft Nicht gei Impfzust
Geimpft Nicht gei
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22 Erstimp
Kunst-⸗Ausstellung find in dem neuen stãdtischen Ausstellungs· palast nunmehr die zehn Säle der beiden vorderen Flügelbauten fertig gestellt, und es ist gelungen, ein hervorragend gutes, abgeblendetes Licht zu erringen, das gleichmäßig den ganzen
gehalten, während die Säle des südlichen Querbaues mit grünem
und Kleinkunst l fabinette aber sind in der Hauptsache für die neue Innendekoration
unter Zuziehung der ersten Künstler in Paris zur Geltung gebracht hatte. Bing bat damit den Versuch gemacht, in der Wohnungs- einrichtung ein von allen Stilarten der Vergangenheit unabbängiges, den geänderten Ansprüchen und dem Geschmack unserer Zeit ent⸗ sprechendes Werk zu schaffen. Es ist das erste Mal. daß er sein Unternehmen in Deutschland zeigt, und man verspricht sich hiervon ein nicht geringes Anziebungsmittel der Ausstellung. Die nach Entwürfen und unter Leitung des Hof-Bauinspekters Fröhlich hergestellte Ausstattung der Kuppelhalle des Eingangs siebt ihrer Vollendung entgegen, in gleicher Weise wird der große Mittelraum unter Leitung des Geheimen Bauraths Wallot eifrig gefördert. Schon ist die breite Freitreppe, die von den beiden Maisen'schen Reiterstandbildern flankiert wird, vollendet Der plastische Schmuck des Thrones, zu dem sie binaufführt,
daß man sich ein Bild von der Disposition des ganzen Raumes machen kann, in dem die Eröff nungsfeierlichkeiten stattfinden sollen,
neue Wagenladungen von Kis Oeffnung in nächfler Woche begonnen wird. Auẽstellungekommiss uswahl der besten Kunstwerke planmäßig vorbereitete Ausstellung auch durch Anordnung und Aufstellung jener zu einer mustergültigen
rung nach
des Local Government Board holt Kommissare nach Glouecester
Jump fzestand nicht bekannt 76
unst und Wissenschaft.
res den wird geschrieben: Für die internationale
Raum erhellt. Die mllicher Säle der vorderen Flucht sind in sattem Roth
t werden und die östlichen Seitenkabinette belle Wand⸗ erhalten. In diesen Kabinetten wird. die Graphik aufgestellt sein, die westlichen Seiten
wie sie in epochemachender Weise der Deutsche Bing
Arbeit; das Wasserbassin in der Mitte und die ringsum
2
gärtnerischen Anlagen aber sind schon soweit fertiggestellt
Hauptwerke der Plastik eingerichtet wird. Wäbrend die
Werke der Diesdner Kunst schon eingeliefert sind, bringt jeder Tag
ten des Auslandes heran, mit deren Dann werden für die sion noch arbeitsreiche Tage kommen, um die durch
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗
Maßregeln.
die Pocken⸗ Epidemie, welche in den Jahren 1395 und louTester in England geherrscht hat, sowie über die dabei Wirkungen der Impfung macht der jetzt veröffentlichte
amtliche Bericht CGloucester spidemic of smallpox, 1395— 186935. Report of the committee appointed by the Board of Guardians to organise and carry Gut the general vaccination of the city and district?) u. a. folgende Mittheilungen:
Die Bevölkerung von Gloucester wurde im Jahre 1895 auf
wohner geschätzt, davon 40 616 im Stadt,, 11 8867 im Die Impfung war in Gloucester seit Jahren vernachlässigt
worden; im Jahre 1887 hatte der Board of Guardians beschlossen, daß die Impfbeamten Strafverfolgungen wegen Impfveiweigerung nur mit Ermächtigung des Board einleiten dürften. Daher ging die Zahl der Impfungen, welche im Jahre 1886 noch 1085 betragen Fatte, in den folgenden Jahren schnell zurück; in den einzelnen Jahre
—
von 1887 bis 1894 wurden nur 472, 140, 95, 60 34. 39, 38 und 34 Impfungen vollzogen. Im Jahre 1895 erhöhte sich die Ziffer
Eindruck des Wiederauftretens der Pocken auf 371; ins⸗
gesammt kamen in der Zeit von 1557 bis 1895 auf 14212 Geburten 1283 Impfungen.
Im Mai 1895 erfolgte in einer Vorstadt eine Pockenerkrankung, demnächst kamen weitere vereinzelte Fälle, zum theil auch in der
zu, im November und Dezember mehrte sich die Zahl der
Kranken; bis zum Jahresschluß waren in der Stadt und den Vor—
Pockenfälle festgestellt. Im Januar 1896 erkrankten 51,
im Februar 142, im März 628, im April 779 Personen an Pocken.
unabine der Epidemie wuchs das Verlangen der Bevölke⸗ Gelegenheit zur Impfung; die Impfstationen Impfpersonal mußten vermehrt werden. Seitens in London wurden wieder entsendet. Das Gesund⸗ des Stadtraths veranlaßte Besuche von Haug zu Haus,
um die Einwohner zu bewegen, in ihren Familien Impfungen vor⸗
laffen. Im Laufe des April begann die Seuche etwas
nachzulassen, in der Woche vom 3. bis 9. April wurde die höchste
211 Neuerkrankungen erreicht, in der folgenden Woche
zählte man 201 neue Fälle. Am 21, April berief der Board of Guügrdians ein besonderes Impfeomité, dieses theilte die Stadt in I3 Bezirke, in denen die Aerzte, meist in Begleitung von Geistlichen und sonstigen angesehenen Persönlichkeiten, darunter auch Damen,
zu Haus gingen und impften. In zahlreichen
kleinen und großen Betrieben mußten sich alle darin beschäftigten
uf Geheiß der Inhaber und Leiter impfen lassen. Einige ihrten diefe Maßregel jedoch nicht durch; in der Midland esellschaft z. B. blieben 400 Personen ohne Wieder⸗
impfung; letzterer Umstand trug wesentlich dazu bei, daß die Epidemie nicht schneller erlosch. Von impfgegnerischer Seite wurde die Ver⸗
r Impfung nach Möglichkeit bekämpft, auch fehlte es nicht
an Anpreisungen angeblich zuverlässiger Heilverfahren gegen die Pocken.
tlich versuchte man, die bereits vollzogenen Impfungen durch oder Abwaschen der Schnittchen unwirksam zu machen. Als nicht geimpften Personen in Gloucester sich schon erheblich batte, beschloß das Comité, die bei freiwilliger Impfung
bisber gewährten Erleichterungen nicht mehr eintreten zu lassen und
bie bereits am 24. März vom Board ef. Guardians zu-
gelassenen gesetzlichen Zwangsmittel anzuwenden. Schon zwei Monate
en bon letzterem die säumigen Eltern durch ein Rundschreiben
aufgefordert, ihre Kinder impfen zu lassen, und dabei jene Zwangs⸗
in Aussicht gestellt worden. Als am 22. Mai die vorher
geschlossenen Volkẽschulen wieder geöffnet wurden, wurden nicht
inder auch weiterhin zum Schulbesuch nicht zugelassen.
Von 15 682 im Jahrzehnt 1836 bis 1395 geborenen Kindern
zum 31. Dejember 1895 25378 geimpft; im Jahre 1896
wurden von den Kindern unter 19 Jahren 84900 geimpft, 3176 starben, Sag verzogen nach außerhalb 523 hatten die Blattern überstanden,
269 blieben ungeimpft und 200 waren nicht impfpflichtig, weil sie weniger als 3 Monate alt waren, Intgesammt wurden vom ,
August 1896 8544 Erstimpfungen und 26 364 Wieder⸗ ausgeführt. . . .
nd der Epidemie wurden vom Mai 1895 bis einschließlich 2036 Pockenfälle festgestellt, davon 443 mit tödtlichem Von 730 im Isolierspital behandelten Kranken starben
j8J* darunter 120 nicht geimpfte Kinder unter 10 Jahren. Nach Alter und Impfzustand vertheilen sich die Erkrankungen (Todesfälle) in folgender Weise:
10 bis 20 bis 20 Jahre 30 Jahre . 2 271 (6) 373 (265) ß 66 51 (15) 18 (9) and nicht bekannt 1606 269 8 (4 Mehr als 30 bis 40 Jahre 40 Jahre Insgesammt w 272 (48) 1228 (14) mpft 10 (5) 781 (317) A (12) E I00 Erkrankten starben von den nicht Geimpften 40,5,
pon den Geimpften 9,2 und von den Personen unbekannten Impf⸗ zustands 44.4. ; Zahlreiche Beobachtungen über den Werth des Impfschutzes wurden in geschlossenen Anstalten und größeren Betrieben gemgcht. Im Grafschaftsasyl u. a. waren unter den Beamten und ihren Familien
fungen und 215 Wiederimpfungen, unter den Kranken
150 Erstimpfungen
impft, nur ein impfg und T2 seiner Kinder Kinder erkrankten an
unter den übrigen 21 35 Angestellten der
davon starb.
gesetzt von Victor des englischen Dichte zauber zu erreichen. den Schluß jenes , geglaubte Enoch i
Spuren Richard W
der junge
und zuweilen die dieser Einwendung musikalische
(Enoch Arden) und gesanglich und schar
Frau Herzog sang zeichnung; Fräulein (Osmin), Sommer
K
bestanden hatte, für
des Stücks trotz vo betrachten.
Sappho *, im Gar schen Dichter von
spielenden Dramas
einer Fischerhütte Liebesrausch. Die
einen Plan, mit
Aufgaben machten Molenar, Nesper
Vorhang zitiert; ir gewisses Mißbehage
Der Chopin⸗A Donnerstag v. W. i vom schönsten Erfo fähigt ihn ganz b fein zu gestalten,
Kraft hervortritt, e ng ausgleichend 6p. 489, die das Ko
op. 36 wohlverdien
und gern gehörter
warm empfindende
loser Bogenführung,
9
Am Sonnabend ging die einaktige Oper s noch Arden; Dichtung frei nach Tennyson von Carl Wilhelm Matschner, in Musik
Können des niste ͤ Was die Darstellung anbetrifft, so standen die Herren Bulß
mungsgehalt wird fast . gebracht. Wo einmal ein
und 1099 Wiederimpfungen, insgesammt
1481 Impfungen vollzogen worden. Infolge dieser Maßregel hatte eine tõdtlich verlaufene Erkrankung einer 2 bis 3 Tage vor dem Ausbruch der Blattern zum ersten Male geimpften Frau nut noch 3 andere Fälle zur Folge, welche einen wenige Tage vor der Erkrankung wiedergeimpften Mann und 2 in früheren Jahren wiedergeimpften Personen (darunter eine mehrere Jahre zuvor geblatterte) betrafen und in Genesung endeten. 61 Polizeibeamte waren mit ibren Frauen und Kindern ge⸗
egnerisch gesinnter Konstabler entzog seine Frau der Impfung; nur diese Frau und die beiden den Pocken, alle übrigen Mannschaften blieben
trotz der durch den Beruf bedingten Ansteckungsgefahr mit ihren Familien gesund. Von 244 Beamten der Great Western Eisenbahn⸗ gesellschaft wurden 223 geimpft; alle blieben gesund, dagegen erkrankten
. welche nicht wiedergeimpft wurden, 9. Unter Trambahn wurden 32 geimpft oder wieder-
geimpft, 3 nicht wiedergeimpft; nur die letzteren erkrankten und 1
Theater und Musik. Königliches Opernhaus.
Hansmann, zum ersten Mal und mit schönem
Erfölg in Scene. Das Libretto schließt sich an das bekannte Werk
rg an, ohne doch seinen poetischen Stimmungs—⸗
Es behandelt in nicht gerade geschickter Form epischen Gedichts und seßt mit dem Moment eit sieben Jahren verschollene und todt n seine Heimath zurückkehrt und seine Frau
bel der Feier der Wiedervermählung findet. Der jugendliche Kom⸗ ponist hat die dramatischen Scenen, der Dichtung musikalisch wirksam ausgestaltet und durch dieses Erstlingswerk jedenfalls Talent für die Komposition böheren Stils bewiesen. Wenn seine Tonschöpfung auch kraftvolle Uecsprünglichkeit und packende Eigenart noch vermissen läßt, fo bietet sie doch — namentlich an einzelnen lyrischen Stellen — einen gemüthvollen Stimmungsreiz dar und überrascht durch wirksame dra⸗ matische Steigerungen sowie durch markige Energie auf der Höhe des Äffekts. In der kompositorischen Gestaltung folgt Hansmann den
agner's, hat aber auch manches von den modernen
Italienern aufgenommen. Die große Kirchenscene mit obligater Orgel fordert einen Vergleich mit Mascagni's „Cazalloria rusticana geradezu heraus. In der Behandlung des Orchesters lehnt sich Komponist meister an, ohne nur annähernd zu erreichen. Die instrumentale Tonmischung und kleinere mufikalische Wendungen erinnern in ihrer Klang⸗ wirkung oft unmittelbar an die Wagner'sche Ausdrucksweise; aber Hansmann's Vorliebe für fremdartige Accordperbindungen geht über Tas künstlerische Maß hinaus — wie auch der häufige, schnelle Wechsel der Tonart einer freien Entfaltung der Melodie im Wege steht
erkennbar an den Bayreuther. Alt. allerdings dessen virtuose Technik auch
Einheitlichkeit der Stimmung stört. Trotz en verdienen die dramatische Kraft und das Komponisten volle Anerkennung.
Philipp (Henrik), sowle Fräulein Egli (Annie)
ispielerisch auf der Höhe ihrer Aufgaben und
sicherken den Erfolg des Werke, Die Hörer soendeten reichen Beifall, ber ben Komponiften wiederholt hervorrief. — Den Beschluß des Abends bildete Mozart's frohsinnige Oper „Die Entfüh⸗ aus dem Serail“, welche durch ihre anmuthige Rhythmik, ihre schwellende Tonfülle und edle Klangschönheit ewig jugendfrisch bleibt.
die schwierige Partie der Constanze mit Aus- Dietrich als Blonde und die Herten Mödlinger (Belmonte) und Lieban (Pedrillo) boten gleich⸗
falls, wie früher, vorzügliche Leistungen dar.
5nigliches Schauspielhaus.
„Die Athenerin, ein Drama in drei Aufzügen von Leo Ebermann, einem bisher unbekannten Wiener Autor, wurde, nach⸗ dem es bei seiner Erstaufführunz am Burgtheater erfolgteich die Probe
das Königliche Schauspielhaus angenommen und am
Sonnabend zum ersten Male zur Darstellung gebracht. Dem lokal⸗ patriotischen Ueberschwang, mit welchem die Wiener Kritik den Ver⸗ fasser als einen neuen Grillparzer feierte, dürfte die Berliner Beurtheilung des Werks schwerlich gleichkommen, umsoweniger, als das hiesige Publikum die Neigung zeigte, einige durchaus ernst gemeinte Scenen
rzuͤglicher Darstellung von der heiteren Seite zu
Grillparzer's edle Art, moderne Probleme in die Form der Antike zu kleiden, ist hier nur äußerlich nachgeahmt; Gewandung, Verssprache und Handlung gemahnen zwar in gewissem Grade an zzen trennt aber eine weite Kluft den neu⸗österreichi⸗
J
feinem erhabenen Vorbild. An Stelle der ge—
dankentiefen, sentenzenreichen Grillparzer'schen Diktion tritt bei Ebermann die Phrase, an die Stelle des allgemein menschlichen und darum ewig modernen Seelenproblems des älteren Meisters setzt er die Sinnlichkeit französischer Dekadenz- Literatur, wie sie etwa in der „‚Kameliendame“ zu finden ist. Dle Heldin des neuen, in Athen
ist Phryne, die Hetäre, die sich in einen Ab—
gesandten des feindlichen Sparta, einen Jüngling von geradem Sinn und schlichten Sitten, verliebt Dem Glanz, der sie um giebt entsagt sie Uum dem Manne ihrer Wahl in den prunklosen Räumen
anzugehören. Aber nicht lange währt dieser Lust zu üppigem Leben erwacht aufs neue, und um
einen goldenen Schmuck verräth sie den Geliebten, der iht
den anrückenden Soartanern einen Ueberfall
auf die Stadt unternehmen zu wollen, entdeckt hatte. Völlig unwahr wirkt am der Leiche des schnöde verrathenen Geliebten, da der Zuschauer sich der Ueberzeugung von ihrer bevorstehenden Rückkehr zum Hetären— bafein nicht erwehren kann. Die Darsteller gaben sich die größte Mühe, dem Werke zu einem vollen Erfolge zu verhelfen. Fräulein Pope spielte die Phryne: eine Rolle, die ihr trotz aller Anerkennung, welche ihr zu zollen ist, nicht sonderlich zuzusagen schien. Um die übrigen, gegen die genannte Rolle stark zurücktretenden
Schluß Phryne's Schmerzenserguß an
sich die Herren Matkowsky, Ludwig, Keßler, ͤ, Heine und die Damen von Hochenburger
und Stollberg verdient. Die Inscenierung, welche mit Sorgfalt und Sinn für malerische Stimmungen von Herrn. Ober⸗Regisseur Grube angeordnet war, hatte alles gethan, um die Wirtung zu erhöhen. Der Verfasser wurde mehrmals, wenn auch nicht einstimmig, vor den
n Ganzen aber machte sich bei den Zuschauern ein n über die Gewagtheit des Stoffes bemerkbar.
Konzerte. bend, den Serr Wladimir von Pachmann am m Saal der Sing ⸗Akademie veranstaltete, war lge begleitet. Der Konzertgeber ist als hervor⸗
ragender Klavierspieler bereits bekannt; seine vollendete Technik be⸗
esonders, die Werke Chopin's kuͤnstlerisch zart und
aber auch der ihnen innewohnende Stim⸗ überall erschöpfend zum Ausdruck
Mangel an Temperament und wird er durch den Glanz und die Fülle der Ton⸗ ersetzt. Zum Vortrag gelangte u. a, die Phantasie nzert sehr glücklich eröffnete; dann fanden nament⸗
lich das Scherzo, op. 39, vier Proöludes aus op. 28 und das Impromptu
ten reichen Beifall.
Der hier bereits wohlbekannte Violinvirtuose Paul Meyer, gab am Freitag im Saal Bechstein ein Konzert, das er mit Spohr's oft
Gesangs⸗ Scene“ eröffnete. Im Vortrag dieses
Konzerts, wie in dem Konzertstüũck in & moll und kleineren Stücken von Ernst und Wieniawski ließ der Künstler technische Sicherheit und
Ausdrucksweise erkennen. Bei eleganter, geräusch⸗ Klarhest in Doppelgriffspassagen und chromatischen
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