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rcorrett und fein s ert 6 e
von Bug:
bier bereits dreimal mit ansebnlichem Erfolge kontzer ö 9 jum Abschied ihr viertes Konzert, in welchem sie das Mende nische Emoll- Konzert, sowie kleinere Stücke von Tschaikowsky,
hmöJoachim, Bach und Ernst unter starkem
sche in
ö eiten bei etwas Im übrigen wird ihr Spiel von seeleroollem Augdruck 1 Auch die Rlaviervorträge der . gehörten Piantstin Frlulein Louise Schmidt, welche Stũck Ch b. Kirchner, Schumann und Anderen brachte, fanden bei den zahlreich versammelten Zuhörern die e, rr ufnahme. — An demselben Abend gab die Sopranistin Florence Fraser aus Süd-⸗Afrila ein Ronzert in Saal Bechstein, dag nur spärlich besucht war. Leider war der künstlerische Genuß auch, nur gering, da. die Schwäche der Stimme, die Ünsicherheit im Gebrauch der höheren Töne den freien Vortrag der Lieder ö Am besten elangen ihr Mozarts Ärie aus der Zauberflöte Ach! ich fübl's, es rr. und Die Rofe' von Spohr. Die bekannte Pianiftln Auguste Götz-⸗Tebmann verlieh dem Konzert durch den gelungenen Vortrag einiger Piscen von Beethoven, Chopin, Schu⸗ mann und Anderen, die mit wohlverdientem Beifall aufgenommen
wurden, noch etwas Interesse.
Im Königlichen Qpernhause Wagner 's Oper Tannbäuser und der Wartburg! in der rifer Einrichtung unter Rapellmeister Sucher'z Leitung und in folgender Besetzung der Hauptrollen in Scene: Tannhäuser: Herr Sylva, Elisabeth: Fraͤulein Hiedler, Wolfram von Eschenbach: Herr Bulß, Venus: Frau Sucher, Landgraf: Herr Stammer. Am Montag gelangt des elben Meisters Dper ‚Tristan und Ifolde“ zur Aufführung. Herr Emil Gerhäuser vom Hoftheater in Karlsruhe gastiert als Tristan, die Isolde singt Frau Sucher, den König Marke Herr Mödlinger, den Kurvenal Herr Betz, die Bran⸗
sne Frau Götze, den Melot Herr Fränkel, den Seemann Herr jeban. Kapellmeister Dr. Muck dirigiert.
Im Renuen Königlichen OSpern⸗Theater wird morgen das vĩieraktige Lustspiel . rauen von L'Arronge zu er⸗ mäßigten Preisen in der üblichen Besetzung gegeben.
; m Königlichen Schauspielö bau se wird morgen Shakespeare's Trauerspiel Othello‘ mit Herrn Matkowsky in der Titelrolle ge⸗ eben. Den Jago spielt Herr Grube, die Desdemona Frau von ochenburger, die Emilia Fräulein Lindner, den Cassio Herr Purschian. — Um Montag findet eine Aufführung von Ernst von Wilden bruchis vaterländischem Drama Die Quitzow's ! in nachstehender Be⸗ fetzung statt: Friedrich J. von Hohenzollern; Herr Ludwig; Dietrich von Quitzow: Herr Molenar; Conrad: Herr Purschian; Barbara räulein Lindner; Stroband: Herr Oberländer; onrad; Thomas Wins: Herr Kahle; Gertrud: rau Seebach; Agnes: Frau von Hochenburger; Köhne Fincke: err Vollmer.
; Das Heutsche Theater hat für die nächfte Woche folgenden Spielplan festgesetzt: Morgen: „Die versunkene Glocke“; Montag: Ginfame Menschen ;; Dienstag: Don Carlos; Mittwoch: Die versunkene Glocke ⸗; . Donnerstag: „Morituri *; , . ge⸗ schloffen; am Sonnabend und am nächstfolgenden Sonntag Abend; Die versunkene Glocke“. Die morgige Nachmittags ⸗Vorste 6 wegen der Matinse der Freien Bühne aus; am nächstfolgenden Sonn-
geht morgen Richard ängerkrieg auf der
Rieke: Frau
tag Nachmittag findet eine Aufführung der Weber! statt.
Im Berliner Theater geht morgen Nachmittag Wilden bruchiß „König Heinrich zum 165. Male in Scene. „Kaiser . wird am Dienstag gegeben. Das neue Gebot“ wird morgen
bend und am Mittwoch wiederholt. Rengissance“ gelangt am . und am Ostersonntag, die Lustspiel⸗Novität „Kinder der Bühnen am Sonnabend und am Ostermontag zur
Wetterbericht vom 10. April, 8 Uhr Morgens.
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Stattonen. Anfang 74 Uhr.
Bar. auf o Gr u. d. Meeressp. red. in Millim. . e 50 C. — 40 R
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wolkig heiter
wolkig bedeckt
Belmullet .. Aberdeen Christiansund Nopenhagen.
2222 — 83 SS
Beifall v ; te die Künstlerin d d di . . 16 wee n * 2 1.
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Schauspielhaus. 99. Vorstellung. Othego, der Mohr von Venedig. Trauerspiel in 5 Aufzügen Affocics. von William Shakespeare. Graf Baudissin (Schlegel Tiech. Regie: Herr Ober Re i. . , ,. . e g
eues OHpern⸗Theater. ohlthätige Frauen. . Luffspiel in 4 Auffügen von Adolph CArronge. , , n . , Hi zn nr i
iederländischen Theater in Amsterdam.
Montag; Opernhaug. 89. Vorstellung. Tristan Schauspiel in 4 Akten von Du Maurier und Potter,
und Isolde in 3 Akten von Richard Wagner. dentsch von G. Lederer
Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. (Tristan: Herr j Emil Gerhãäuser, vom Hrohhe o t eg, Hof ⸗ Theater Sigmund Lautenburg, Anfang 7 Uhr. in Karlsruhe, als Gast.)
Aufführung. Am Donnergtag wird als 31. Abonnements⸗Vorstellung Kabale und Liebe“ m n bei welcher Gelegenheit einige Bebatg statifinden. Am Siri n . sowobl dag Theater 2 6 * e wdlofseß; e Fer ,. am
en er⸗Felertage: un on . m 4 * iert * *. 6 3 31 ne ) . er Herzog von Sa chsen⸗ Meiningen bat der Gattin n⸗ tendanten *. Auguste e reven berg, das Verdienst⸗ kreuz . unst und Wissenscha liehen. Frau Prasch⸗Grevenberg ist seit drei Jahren Ghrenmitglied deg Meininger Hoftheaters.
Im Leffing⸗ Theater wird der Spielplan der nächsten Woche durch die Nopität Seine offizielle Fraun, in der Bearbeitung von Friedrich Erdmann Jeßnitzer, beherrscht. Das Werk wird morgen, am Montag, Dientzztag, Mittwoch und Donnerstag mit Franz Tewele als Gast zur Aufführung 62 Am Charfreitag bleibt das Theater ge⸗ chloffen, während am Sonnabend zum ersten Mal das dreiaktige
udeville Toledad“ gegeben wird, in welchem das Ferencgy ⸗ Ensemble 2 . von Franz Tewele sein Gastspiel im Lessing⸗Theater eginnen wird.
Im Schiller⸗Theater findet morgen Nachmittag die bereits angefündigte Vorstellung zu Gunsten des KLette⸗Vereins* statt. Zur Aufführung kommt Shakespeare's Wintermärchen; Abends wird das Anzengrubersche Volksstũck Der Meineidbauer· gegeben. Am Montag und Mittwoch finden Wiederholungen von Moser's Schwank Daß Stiftungsfest .. Dienstag eine Wiederholung von Reichel 's Schauspiel Die Bildhauer“ fall Am Donnerstag geht Maria Stuart“ in Scene, während am Charfreitag das Theater geschlossen bleibt. Am Sonnabend kommen zum ersten Male Bauernehre“ 8 rusticana), Stzilianische Vollsscenen in einem Akt von
iovanni Verga, deutsch von Otto Eisenschitz, und Der eingebildete Kranken, Lustspiel in 3 Akten von Molisre, zur Auffübrung.
Im Theater des Westens wird Jacobson's Posse „Der Mann im Monde“ morgen, am Montag und Sonnabend Abend und am nächsten Sonntag Nachmittag gegeben. Am Dienstag wird Gustav Kadelburg zum letzten Mal den Reif Reiflingen , spielen. Am Mittwoch wird das bekannte Blumenthal'sche n , „Zwei glück⸗ siche Tagen jum ersten Mal aufgeführt und am Donnerstag, am nächsten Sonntag Abend und am Montag wiederholt werden. Am Charfreitag bleibt das Theater geschlossen. — Die morgige Nachmittags⸗ Vorstellung kann erst um 33 Uhr ihren Anfang nehmen, da um 13 Uhr eine Matinée zum Besten der Rudolf Falb⸗Spende“ unter Leitung des Direktors Max Hofpauer und unter Mitwirkung der Damen dell' Era, Bertha Hausner, Helene Lieban und der . Richard Alexander, Emil Burwig, ion Espenhahn, Julius Lieban, Ihle Möoblinger, Kurt Sommer und Adolf Steinmann stattfindet. Tingeleitet wird die Matinse durch einen von Dr. Adalbert von Han-= stein n,, und von Fräulein Marie Immisch gesprochenen Prolog.
er Spielplan des Neuen-Thegters für die nächste Woche ist folgender: Täglich Abends: ‚Trilby .; morgen Nachmittag; Mar⸗ celle; am Oster⸗Sonntag, den 18. April, um 12 Uhr: Matinse (Vorstellung der Dramatischen Gesellschaft): ‚Frühlingsreif', Abends: , . am Oster⸗Montag, Nachmittags: ‚Marcelle“, Abends Trilby ).
Im Theater Unter den Linden erleidet wegen Heiserkeit des Fräuleing Cornelli der Spielplan insofern eine . als morgen Nachmittag Der Bettelstudent! und Abends. .Die Fleder⸗ mau (mit Ballet) in Scene geht. — Am nächsten Sonnabend 6 8 . Aufführung des neuen Vaudevilles Der Cognak⸗
nig“ statt.
Mannigfaltiges.
Das Königliche Polizei⸗Präsidium weist im Interesse der Angler nochmals darauf hin, daß nach einer Vereinbarung mit dem Regierungs⸗Präsidenten zu Potsdam Gesuche um Ertheilung der Erlaubniß zum Angeln während des Sonntags oder während der
Uebersetzt von Wẽelf
Anfang I. Uhr Neues Theater.
onntag,
nfang 7 Uhr. Preisen; Marcelle.
Schiffbauerdamm 4a. / 5.
In Scene gesetzt von Nachmittags 3 Uhr:
, , , ,, Schiffahrfsburean jur Prüfung und gutachtlichen Aeußerung vorg werden müssen. .
Der Magistrat bat auf Antrag der städtis Verke
Deputation in seiner ir g, Sitzung , , 8 . Dampfer · Anlegestelle an der Waisenbrucke, welche Jedermann gegen ein . ar g ist, als solche eingehen zu lassen und sie an Vamp
Ei ,, art im Ganzen oder getheilt zu w, ner so
je Dampfer Anlegeftelle an der Oberspree, welche infolge der Gewerbe Ausstellung als solche eingerichtet worden war, mit Rücksicht darauf daß sie nur in seltenen Fällen 2 worden ist, wieder alg Boot⸗ Anlegestelle eingerichtet werden. — Von der seitens der städtischen Behörden für die Hundertjahrfeier hergerichteten eststraße sind zehn verschiedene photographische Aufnahmen gemacht worden. Der Magistrat hat beschlossen, 300 Exemplare von jeder Aufnahme an die Mitglieder der städtischen Behörden ꝛc., insbesondere an die bei den Arbeiten betheiligten Baubeamten, ,, u. s. w., jzur Ver⸗ theilung zu bringen. — Der Ortsvereln Berlin des . Gustav. Adolph. Vereins hat den Magistrat ersucht, zur 50. Hauptversammlung der Gustav⸗Adolph⸗Stiftung, die in den Tagen vom 27. September bis J. Oktober d. J. hierselbst stattfindet, die erforderlichen Säle im Rathhause herjugehen und die Plätze um die Nikolai ⸗ und Marien. Kirche sowle das Luther⸗Denkmal in einfacher Weise auf städtische 66 ,, zu lassen. Es wurde beschlossen, diesen Anträgen attzugeben.
Die Firma Otto Seiffert Nachf., Versandgeschäft für Bunt⸗ druck⸗Postkarten, Berlin W., Friedrichstraße 756. hat zum Gedächtniß des Staatssekretärs Dr. von Stephan Trauer-Postkarten lauch. Weltpostlarten) in vierfacher Ausführung herstellen lassen: I) mit dem Bildniß des e, umrahmt von einem mit
lor umwun denen Posthorn, seinem Namenszug und (auf einem
child) Angaben über Geburt und Tod desselben, die ganze Karte mit Trauerrand, 2) mit dem Posthorn, einem anderen Bildniß des Verewigten und Emblemen, 3) mit den Bildnissen Kaiser Wil helm's L., Kaiser Friedrich's, Kaiser Wilhelm's II., und demjenigen des Staatg⸗ sekretãrs von Stephan durch Allegorie verbunden, mit entsprechender In⸗ schrift, mit dem Sterbehause, dem Reichs. Postamtsgebäude in der deipzigerstraße, dem Neubau des wi , , und dem von einem Posthorn umgebenen Bildniß des Dahingeschiedenen. Diese Karten werden in derselben künstlerischen Art in Autotvpie und Buntdruck hergestellt, wie die bereits in demselben Verlage erschienenen Karten zur ann , , mit dem Nationaldenkmal Kaiser Wilhelm's des Großen und zum Geburtstage des Fürsten Bigmarck.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Konstantinopel, 10. April. (Meldung des Wiener K. K. Telegr⸗Korresp⸗Bureaus.) Die türkische Zeitung „Sabah“ veröffentlicht fegen Depesche aus Elassona: Gestern ver— suchten ungefähr 1000 Griechen die Grenze zu überschreiten. Die türkischen Truppen feuerten und zwangen die Griechen zum Rückzuge. Die Verluste auf griechischer Seite sind be⸗ lraͤchtlich. Der Ober⸗Befehlshaber der türkischen Truppen Edhem Pascha und die Kommandanten der dritten und fünften Division trafen entsprechende Anordnungen. Der Ort, an welchem der Durchbruch versucht wurde, ist nicht gemeldet.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Montag: Ein angenehmer Gast. — Vorher: in 1 Vorspiel und 3 Bildern von J. Freund
und W. Mannstädt. Musik von verschledenen Meistern, arrangiert
von Julius Einödshofer. Anfang 74 Uhr
Montag und folgende Tage; Ein sideler Abend. Schluß der diesjährigen Possen⸗Saison unwider⸗
Sonntag; Gast, ruflich Sonntag, den 18. Aptil.
Trilby. Konzerte. Konzerthaus. Karl Mender ˖ Konzert.
Sonntag, Anfang 61 Uhr: Gesellschafts Abend. Montag, Anfang 77 Uhr: Symphonie ⸗ Konzert.
Zu halben
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
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Berichte von deutschen Fruchtmãrkten.
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Roggen. — 11,40 10,50 10,95 — 11,15 — — 10670 10,0 11,20 — — 12,00 14 29 1500 15.71 1440 14550 15,00 — 18356 1275 11,10 11,30 11,50
Ger st e. 125,60
1400 K 1346 13,85 1462 15,69 15,30 165, 80
ö . 16,30 13, 9 1450 15,A40
Hafer. 13,60
1930 — 13330 1240 i365 —
1240 1250 100 15,20 18, os ; 26650 — 11416 iz, 46 212 . 546 1559 16, 13 1774 1352 16410 1650 18.06 5775 15 565 1576 14,35 ; ; 1757 15, i0 15,26
Bemerkungen.
auf volle Doppeljentner und der Verkauftwerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Der Durch⸗
en Zahlen berechnet. den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist; ein
daß entsprechender Bericht fehlt.
neber dentsche Shakespeare ⸗Forschung.
Welt einzuweihen. Shakespeare's Künstlersprache aber ist die Sprache
Berlin, Sonnabend, den 10. April
Stockholm. t er ghz Petersbg.
4 .
69
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Nebel bedeckt wolkenlos
— do — OC C
Cork,. Queensg-·
71 64 762 263 765 767 766 7167
wolkenlos
wolkenlos
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bedeckt bedeckt bedeckt bedeckt
bedeckt!) bedeckt?)
764 764 766 I6h 266 767 766 764 765
wolkig bedeckt halb bed. wolkig bedecks ?) Nebel wolkenlos bedeckt Regen
S Q BO -., D QO -.
1) gRiachts Regen.
Regen.
770 763 762
still wolkenlos
bedeckt
9 Früh Regen.
heiter
Uebersicht der Witterung.
Eine flache Depression mit trüber, regnerischer Witterung erstreckt sich vom norwegischen Meere
südwärts nach dem südlichen Nor bor dem Kanal und über Ost⸗
i lagern. Bei schwacher, meist südlicher bis
) Nachts
. während
urgpa Hochdruck⸗
stlicher Luftströmung ist das Wetter in Deutschland
hetter, die Temperatur ist durchschnittlich weni
ändert, stellenweise ist etwas Regen gefallen. berg hatte gestern Nachmittag Gewitter. Zunahme
der Bewölkung wahrschein
.
Deutsche Seewarte.
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Theater.
Känigliche Schanspiele. Sonntag: Opern ˖
aus. 88. Vorstellung. erkrieg auf Wartburg. in 3 Akten von Richard
Tannhäuser und der
omantische Oper
gner. Ballet
Emil Graeb. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regi
Tetzlaff. Dekorative Einrichtung vom .
int. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfang r.
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Schauspielhaug. 100. Vorstellung. Sonder ⸗Abonne⸗ ment A. 15. Vorstellung. Die Quitzoms. Vater ˖ ländisches Drama in 4 Aufzügen von Ernst von Wildenbruch. Regie: Herr . Anfang 73 Uhr.
Opernhaus. Bienstag: Der Evangelimann. Mittwoch: Die Meistersinger von Nürnberg. (Stolzing: Herr Emil Götze, Hans Sachs; Herr Theod. Reichmann, als Gäste). Anfang 6 Uhr. Donnerstag: Oeffentliche Konzertprobe zur 10. Symphonie der Königlichen Kapelle. Freitag: Geschlossen. Sonnabend: EG. Symphonie der Königlichen Kapelle. Sonntag: Undine.
Schauspielhauts. Dienstag: Egmont. Anfang 7 Uhr. Mittwoch; Das Leben ein Traum. Donnerstag: Geschlossen. Freitag:; Geschlossen. Sonnabend: Geschlossen. Sonntag: Faust. Anfang
7 Uhr. Neues Opern⸗Theater: Sonntag: Doktor Klaus.
Deutsches Theater. Sonntag: Die ver⸗
sunkene Glocke. Anfang 74 Uhr. Montag: Einsame Menschen. Dienstag: Don Carlos.
Ferliner Theater. Sonntag, Nachmittags 2 Uhr: König Heinrich. — Abends 71 Uhr: Das neue Gebot.
Montag: Renaissance.
Dienstag: Kaiser Heinrich.
Lessing Theater. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr (volksthümliche Preise): Die Ehre., 6p Loewenfeld als Gast. — Abends 7 Uhr: Gastspie von Franz Tewele. Seine offizielle Frau.
Montag: Gastspiel von Franz Tewele. Seine ofsizielle Frau. ⸗
BVienstag: Gastspiel von Franz Tewele. Seine offizielle Frau.
Nesidenz · Theater. Direttion: Sigmund Lauten ·
* Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Prelsen: Der Hüttenbesitzer. , in 1 Akten von Georges Ohnet. — Abends I Uhr: Zum ersten Male: Ein angenehmer Gast. Schwank in 1 Akt von Georges Courteline. Deutsch von Gmmerich v. Bucowlcez. — Vorher; Affociss.
nf, in 3 Akten von Lon Gandillot. Deutsch von Max Schönau.
Montag: Trilby.
Schiller Theater. Sonntag, Nachmittags z uhr: Ein Wintermärchen. — Abends 8 Uhr: Der Meineidbauer.
Montag, Abends 8 Uhr: Das Stiftungsfest.
Theater des Westens. Kantstraße 12. (Bahn ⸗
hof Zoologischer Garten) Sonntag, Mittags 12 Uhr: Matinée zum Besten der Rudolf Falb⸗ Spende. — Nachmittags 35 Uhr: Bei halben Preisen: Gastspiel des Herrn Gustap Kadelburg. Die berühmte Frau. — Abends Je Uhr: Der Mann im Monde. (Wera: Willi Walden als Gast.)
Montag: Der Mann im Monde.
Dienstag: Gastspiel des Herrn Gustav Kadelburg. NReif⸗Reiflingen.
In Vorbereltung: Zwei glückliche Tage.
Thenter Unter den Linden. Behrenstr. Sb / d. Direktion: Julius Fritzsche. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: Der Bettelstudent. Abends 7 Uhr: Etrauß⸗Cyclus. Die Fleder⸗ maus. Operette mit Ballet in 3 Akten nach Meilhac und Halöévy bearbeitet von C. Haffner und Rich. Gene. Musik von Johann Strauß.
1 Die Fledermaus.
Sonnabend, den 17. April: Zum ersten Male: Der , Vaudeville⸗Operette in 3 Akten von Victor Lon und Ludwig Held, für die hiesige Bühne bearbeitet von L. Herrmann. Musik von Franz Wagner.
Thalia · Theater vorm. Adolph Ernst Theater). Dresdenerstraße 7273. Direktion: W. Hasemann. Sonntag: Heirath auf Probe. Posse mit Ge⸗ sang in 3 Akten nach Gerö-Buchbinder von Jean Kren. Gesangstexte von Gustav Görß. Musik von Leopold Kuhn. Lan 74 Uhr.
Montag: Heirath auf Probe.
Bentral ⸗ Theater. Alte Jalobstraße. 30. Direktion: Richard 6 Letzte Woche. Sonn⸗ tag: Emil Thomag a. G. Leopold Deutsch a. G. Cin sideler Abend. Burlegke dramatische Revue
Symphonie „Pastorale“ von Beethoven.
Birkus Renz. Karlstraße. Donnerstag, den 15. April 1897: Abschieds. Vorstellung. Sonntag (Palmsonntag): Nur eine Vorstellung: Abends 77 Uhr: Aus der Mappe eines RNiesen⸗ ebirgs · BPhantasten. Außerdem: 6 Trakehner , dressiert und vorgeführt von Herrn ugo Herzog. Einfache und doppelte Baguette sprünge, ausgeführt von 12 Ungarn. Frau Robert Renz mit dem Schulpferde Cyd und dem englischen Vollblut Springpferde Blitz. Ein Duell nach dem Balle, komische Scene von der be⸗ rühmten Künstlerfamilie Agoust. Ein Pariser Restauraut, eine neue und originelle Jonglier ⸗ Scene von der berühmten Künstler⸗ Familie Agoust. Montag: Aus ver Mappe eines Niesen⸗ gebirgs⸗Phantaften.
. ᷣ Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Elsbeth von Leers mit Hrn. rem. Lieut. Gustav von Spangenberg (Schön⸗ , ,, — Irl. Helene Hainauer
mit Hrn. Prem. ⸗Leut. ax von Dinklage (Berlin. — Frl. Elsa Grund mit Hrn. Masor Heinrich Serno (Breslau, 3. 3. Lugano Schwe 3
Verehelicht; Hr. Bruno von Mutzenbecher mit rl. Clara Behrens (Berlin). — Hr. nr f. fiokar Brunzkow mit Frl. Eva Ebers (Schwerin
i. M..
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Gerichts- Assessor Dr. Georg Meyer ., — Gine Tochter: Hrn. Joachim von Jagow (Brestau b, Linderode). — Hrn. Prediger Bayrhoffer (Berlin),
G , . ie, . . .
an erlin). — Hr. Postmeifter Kar = ang (Steinau g. O.). — Hr. Rektor Karl Wendler fbr i. Schl.
Verantwortlicher Redakteur: Siem en roth in Berlin. . Verlag der Expedition (Scholi) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Acht Beilagen (einschließlich Börsen⸗ Beilage).
1
Die Geltung Shakespegre's in Deutschland ist eine Sache, die im geistigen Leben aller Völker und Zeiten einzig dasteht. Wie hier ein Dichker fremder Zunge in einem Lande heimisch geworden, das ist ohne Beispiel in der . der Literaturen. Noch niemals ist es vorgekommen, daß so wie in diesem Falle die Werke eines Poeten Eigenthum einer anderen Nation mit einer anderen Sprache 1. ö sein Rame so wie hier einging in die Reihe ihrer National-
eblinge.
Verschiedene Umstãnde sind zusammengetroffen, um das zu eimõöglichen. Undenkbar wäre die ganze Annäherung gewesen, wenn nicht junächst und vor allem die germanische Stammesverwandtschaft, welche die insularen Ängelsachsen mit den festländischen Deutschen verbindet, Shakespeare in unferem Vaterlande die Wege geebnet hätte. Wenn sich auch im Laufe langer Jahrhunderte die Brudervölkfer in ganz verschiedegen Richtungen und unter ganz verschiedenen , g, entwickelt haben, wenn sich die Verhälinisse auch so gesftaltet haben, daß nun die sich ursprünglich so nahe Stehenden in manchen Punkten extreme Gegenfätze ju vertreten scheinen, — das alte gemeinsame Stammes, blut verleugnet sich doch nicht; seine Kraft bleibt doch lebendig! Durch diefe Kraft geschah es, daß die deutschen Dichter in der zweiten Hälfte des vorigen Fahrhunderts sich an die Engländer und hauptsächlich an Shakespeare wandten, um sich von dem unerträglich gewordenen Jwange der geistigen Herrschaft Frankreichs zu befreien und wieder zu einer nationalen dentschen Kunst zu gelangen. Durch das Medium der Shakespeare'schen Dichtungswelt kamen sie wieder zur, Freiheit von Schablone und Konvention und dann zur Selbständigkeit.
Jene Macht der Stamme verwandtschaft hat es auch ermöglicht, daß (ine deutsche Uebersetzung so unmittelbar in die Fußstapfen des englischen Sriginals treten konnte. Völlig unerreichbar ist es für uns, auch wenn wir dem größten Uebersetzungskünstler das Amt anvertrauen würden, italienische oder spanische oder auch französische Poesie in unsere Sprache fo hinüberzuretten, wie englische. as haben wir praktisch gesehen, als August Wilhelm von Schlegel und Ludwig Tieck, deren Famen für uns mit dem Namen Shakespeare's so eng verknüpft sind, ihre meisterhaften Uebertragungen der Werke Dante's, Calderon s, Cerbantez, heraußgaben; sie bolen das Beste, wat sich hier vielleicht überhaupt bleten läßt, — aber es gelang diesen Arbeiten doch nicht,
ch einen Platz im Herjen des Volkes zu erobern wie ihr Shake— peare Werk.
Was schließlich den Sieg zu einem so unerhörten, den Einfluß zu einem so dauernden gemacht hat, ist der Umstand, daß Shakespeare eben ein Dramatiker ist. Goethe, dem man in England, wie wir das in einigen früheren Aussaͤtzen über Goethe -Forschung berührt haben, mit starker Liebe und hoher Begeisterung entgegenkam, dessen Dichtungen man dort zablreiche Uebersetzungen widmete, an dessen Namen eine weitverbreitete Gesellschaft von Gelehrten, Schrift ˖ stellern Künstlern, literarischen Liebhabern anknüpft, — Goethe ist, troz all dieser Schätzung durch einen erlesenen Kreis Höchstgebildeter,
. eits des Kanalz darum nicht eigentlich populär geworden, weil elne k nicht im Drama liegt, und es ihm 6 versagt ist, von der Bühne herab die Massen in die ganze Fülle seiner herrlichen
des Theaters, und mit ihr hat er das ganze Deutschland erobert.
Noch zu Lebzeiten des großen Briten kamen seine Werke nach Deutschland herüber. Die englischen Komödianten“, die ersten eigent⸗ lichen Berufsschauspieler, die unsere Vorfahren kennen lernten, hatten in dem reichen Vorrath an Rollenbüchern, mit denen sie sich auf die Wanderschaft machten, auch Shakespeare'sche Texte. Freilich, bis diese zu den Ohren des deutschen Publikums gelangten, hatten sie meist nicht weniger als alles von ihrer ursprünglichen Herrlichkeit verloren. Denn wie kamen die Komödianten zunächst selbst in den Besitz dieser Stücke? Shakespeare ließ sie in seinem „Globe⸗Theater am Themse⸗Ufer aufführen, er spielte selbst darin mit, aber in den Druck gab er sie nicht. Theils nach dem flüchtigen Eindruck der eigenen Anschauung, theils nach den unzuwverlässigen und lückenhaften Auf⸗ zeichnungen schlecht ausgebildeter und, noch dazu während der Vor— stellung heimlich arbeitender Stenographen machten sich die Konkurrenten ihren Text zurecht, auf vielfachen Umwegen gelangte er schließlich in die Hände eines Unternehmers, der mit seiner Bande über die Grenzen zog., und war er schon von Anbeginn nichts weniger als authentisch gewesen, so läßt sich denken, welche . Veränderungen, die natürlich stets gleichbedeutend mit Verschlechterungen waren, er auf diesen verschlungenen Pfaden noch erfuhr. Aber mit diefen Verballhornungen war es noch lange nicht genug. Die Schau— spieler sprachen zunächst naturgemäß nur englisch und sahen sich in J und Dänemark, wohin sie sich erstlich wandten, kaum ver— tanden, noch weniger in Deuischland, wohin sie sich von dort aus be⸗ gaben. Sie waren, um ihr Publikum zu fesseln, darauf angewiesen, mehr im Mimischen als im Dichterischen ihre Wirkung zu suchen. Sie übertrieben darum dort und strichen hier, und sie fügten eine neue Rolle ein: den Spaßmacher oder Hanswurst, der sofort allgemein beliebt wurde und nun auch nicht mehr fehlen durfte. Als dann die englischen Komödianten deutsch zu lernen begannen, dachten sie natürlich nicht im entferntesten daran, den ursprünglichen reinen Text wiederherzustellen; das hätte viel zu viel Mühe gemacht, wenn es überhaupt möglich gewesen wäre. So blieben denn die Ver⸗ stümmelungen der wahren Gestalt ruhig bestehen.
In dieser Weise lernten die Deutschen des 17. Jahrhunderts Shakespeare's Werke zuerst kennen. Zahlreiche Nachrichten in alten Akten liefern die Beweise, daß die englischen Truppen Dramen ihres größten Vichters in unserem Vaterlande zur Aufführung brachten. 1604 melden sich in Nördlingen lich so sich für Engelender an⸗ geben und wollen unter anderem Romeo und Julitha. spielen. 1611 sieht ö. Philipp von n le, bei einer Reise durch Nord⸗ deutschland am Hofe des Markgrafen Christign von Brandenburg in Halle eine teutsche Komedia, der Jud von Venedig, aus dem Eng⸗ sändischen, agiren . 1626 erscheinen in Dresden Romeg und Julietta ', „ Julius Cäsar',. . Damlet ., Lear. Bei einer Fürstlichen BDochzeitsfeier in Torgau 1627 wird wiederum unter anderen tücken die Tragikomödie vom Julio Caesare gespielt. In der s ,, wvirddann 1661 eine Tragikomödie vom Mohren zu nnedig 1678 der erste und jweite Theil „Von der bösen Katharina . d. h. naturlich Shalespeareiz . Bezähmte Widerspenstige . Auf, einem Um. wege lernten die kö aug der Cpoche des dreißiglährigen Krieges auch ein Stück des „ Sommernachtetraums“ kennen. on diesem
1892.
wundersamen Zaubermärchen reizte freilich weniger die zarte, duftt
Elfenpoeste, die sich darin zu einem silbernen Schleier zusammenwe . als vielmehr der grobe Humor in der Episode der Rüpel, die vor Theseus, dem e, von Athen“, in einer unfreiwillig komischen Aufführung das tragische Liebesgeschick Pyramus' und Thisbe s agieren. BDieses Theaterspiel im Theater gefiel, ein Mann Nameng Daniel Schwenter bearbeitete es zu einem selbständigen Schwank, und diesen wiederum machte sich der größte deutsche Dramatiker des ganzen Jahrhunderts zu eigen. Andreas Gryphius, der seltsamer⸗ weife im Todesjahr Shakespeare's, 1616, zur Welt kam und gerade hundert Jahre nach den Geburtsjahre, des großen Briten (1564) starb, schrieb danach feine Absurda Comiea oder Herr Peter Squentz', ein burleskes „Schimpfspiel“, theils in Prosa theils in . verfaßt, eine kleine Posse von einer . urwüchfigen dramatischen Geschicklichkeit und so köstlicher Behäbigkeit, daß ihre vis comica noch heute eine große Wirkung erzielen kann.
Aber während so das deutsche Publikum mittelbar und unmittelbar Shakespearesche Poesie kennen lernte, während schon in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts deutsch und lateinisch schreibende Dramatiker den Engländer nachweisbar bei ihrer Arbeit benutzten, war der Name dieses Mannes selbst bei uns noch unbekannt. Erst D. G. Morhof ein merkwürdiger Mann und der größte Gelehrte seiner Zeit, nennl ihn gegen Ende des Jahrhunderts, aber er hat dafür noch nichts von ihm gelesen oder gesehen. Ja, noch im Jahre 1740 weiß Bodmer, der große schweizer Schriftsteller und Kunsttheoretlker, den
Namen nicht anderz als ‚Sasper“ (auch Satzpar“) anzugeben! Um dieselbe Zelt jedoch haben wir die erste gründliche Beschäftigung mit Shakespeare anzusetzen. 1741 erschien zu Berlin Versuch einer ge⸗ bundenen Uebersetzung des Trauersplels von dem Tode des Julius Cäfar. Aus dem englischen Werke des Shakespear er. Der Ver- fasser war Caspar Wilh. von Borck, preußischer Gesandter in London, Kurator der Berliner Akademie der e fr ein vor⸗ trefflicher Kopf, dem König Friedrich der Große selbst ein Eloge schrieb. Seine Arbeit, über die vor einigen Jahren eine vortreffliche Studie von Walter Paetow erschienen ist (Berner k Roflock fädler's Erben] 1892), war für ihre Zeit eine höchst be⸗ achtenswerthe Leistung; sie war trotz mancher Ünbeholfenheiten im Einzelnen doch im Ganzen sehr geschickt geschrieben, der herkömmliche Vers der Zeit, der Alexandriner, war darin in kluger Weise ver⸗ werthet. Und sie war eine That insofern, als sie sich gegen den damals in Deutschland auf literarischem Gebiet unumschränkt herrschenden Gottsched wandte, dessen vornehmstes Bestreben es war, das deutsche Drama nach dem Muster der französischen haute tragédie“ neu zu beleben. Er, der die Werke der französischen Klassiker als einzig nachahmenswerthe Ideale aufstellte, dem Racine, Corneille, Voltaire, später auch Moltare und Destouches die Götter waren, mußte natürlich diesem Versuche, Shakespeare'z freies Genie gegen seine wohlabgezirkelten Regeln aus⸗= jufpielen, feindlich gegenüberstehen. So kann es nicht Wunder nehmen, wenn wir ihn über Herrn von Borck's Arbeit in seiner Zeitschrift „‚Beyträge zur eritischen Historie der deutschen Sprache, Poesie und Beredsamkeit (Band 7, 27. Stack, S. 56) sagen hören: Die elendefte Haupt und Staatgaktion unserer gemeinen Komödianten ist kaum fo voll Schnitzer und Fehler wider die Regeln der Schaubühne und gesunden Vernunft, als dieses Stück Shakespeare's ist'; an einer anderen Stelle meint er, der Julius Cäsar, der noch dazu von den meisten für Shakespeare s bestes Stück gehalten werde, habe so viel Niederträchtiges (J. i. im Sprach ⸗ gebrauche jener Zeit — Niedriges7 an sich, daß ihn kein Mensch ohne Ekel lesen könne!“ Und wenn Herr bon Borck in seiner Vorrede eine Bemerkung gemacht hatte, die man dahin außs⸗ legen konnte, daß er noch weitere Shakespeare⸗Uebersetzungen plane, so schreibt der Diltator Gottsched: Der Herr Ue ersetzer also, wenn er, wie er drohet, noch mehr übersetzen will, beliebe unmaß⸗ feel, bessere Urschriften zu wählen, womit er unsere Schaubühne ereichern will, ehe er sich diese Mühe giebt; sonst wird ihm Deutsch⸗ land keinen größeren Dank dafür wissen, als r. Komödianten, die uns auch eine Menge Stücke aufführen, die sie aus allen kleinen Geistern der Frantzosen übersetzen, die von ihren eigenen Landsleuten ausgezischet und verworfen werden“. Interessant ist es, wie der Kritiker der Berliner Haude'schen Zeitung“ sich über die Leistung des Herrn von Borck — der uͤbrigens dauernd anonym blieb — äußerte; er stand mit dem Herzen offenbar auf Seiten Shakespeare's und seines Dol metschers, suchte sich aber sehr vorsichtig auszudrücken, wohl um sich literarisch nicht um seinen guten Ruf zu bringen. So schrieb er (1741, Nr. 118, vom 3. Oktober): Wir wissen, daß weiter er (Sbakespeare) noch die neueren theatralischen Dichter in Engelland sich nach allen den Regeln richten, welche auf der Frantzösischen Schau⸗ bühne nicht ohne Annehmlichkeit in Acht genommen werden Inzwischen finden wir das Große, nehmlich den rechten Character der Hauptpersonen in diesem Trauer ⸗Spiele überall Bey diesen Abbildungen (= Darstellungen) vergisset man sehr leicht dasjenige, was uns ungewöhnlich fürkommt, wenigstens sieht man es als einen Schatten an, der bey dem Lichte seyn muß.“
Es ist mit Bedacht von dieser ersten deutschen metrischen Shakespeare⸗ Uebersetzung ausführlicher gesprochen worden, weil das so verdienst⸗ volle Werk des geistvollen Dilettanten, das an manchen Stellen geradezu überraschend aun die Großartigkeit des Originals erinnert, weit über Gebühr vergessen worden ist. Herr von Borck hat seine Sache ungleich besser gemacht als die beiden Männer, die ein Viertel⸗ jahrhundert nach ihm sich wieder an Shakespeare heranwagten. Von diesen war der eine kein k 6 als Wieland, der 1754 eine Reihe von Dramen des Engländers in Prosa. äber ⸗ setzte; der andere war Joh. Joach. Esch en burg, ein Freund Lessing's, der 1777 an Wieland's Versuch anknüpfte. Wenn wir einzelne Stellen aus der Uebertragung des Herrn von Borck, die Walter Paetow in seiner oben bereits genannten 23 mittheilt, mit den entsprechenden bei diesen bedeutend jüngeren Nachfolgern vergleichen, fo kommen wir ju dem verblüffenden Nesultat, . jene . die Vorlage nach dem Sinn und in der Form ungleich besser wieder geben. Zum Bewesse dessen seien hier einige Proben gegeben. 3. B. der Beginn bon des Antonius Monolog an Cäsar's Leiche (3. Akt, 1. Scene):
Shakespeare: „O, pardon me, thou bleeding piece of
sarth .
ö. von Borck: ‚Vergieb mir ach! vergieb! du blutend Stückchen rwe.
Wieland und Eschenburg: ‚O! vergleb mir, du blutender
Leichnam!“ ;
Bekanntlich hat A. W. von Schlegel später das blutend Stlilckchen Erde! wieder aufgenommen und so populär gemacht.
Eine bekannte Stelle aus der wichtigen und berühmten Rede des Mark Anton auf den Freund (Shakespeare: The evil that men do sives after them, The good is oft interred with their bonea) giebt von Borck 9 wieder:
Das Nebel lebt nach uns, was wir . haben Und was wir Gutes thun, wird oft mit uns begraben. thun, lebt
Wieland sehr trocken: Das Böse, so die Men noch, wenn sie nicht mehr sind, das Gute wird oft 3 hren Gebeinen eingescharrt.
Eschenburg nicht besser: Das Böse, das man thut, lebt noch nach 2. das Gun wird oft mit unsern Gebeinen eingescharrt.