1897 / 89 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 14 Apr 1897 18:00:01 GMT) scan diff

ö * ernannt. Eilles, Sec. Lt. vom 15. 31. Regt. König von Sachsen, kommandiert zum 2. Train⸗Bat., in dieses

Bat. verse 53 eurlaubtenstande. 2. April. Herberich, Sec. Lt. im Res. Verhältniß, vom 16. Inf. Regt. Großherzog Ferdinand von Toskana jum 4. Inf. Regt. König Wilhelm von Württemberg ö rhr. v. Frays, Pr. Lt. in der Landw. Kav. J. Aufgebots Nürnberg), zum Rittm. befördert. Die nachgenannten Vije⸗Feldwebel VijeWachtmeister) der Res. aus den beigeseßzten Landw. Bezirken zu C. Lig. der Res. befördert: Holzapfl, Lampl ( München) im ö Bernhart, Barthelmeß, Senges, . 1München) im 1. Inf. Regt. König, Zettler, Uschold, iert chweyer 1 Mün im 2. Inf. Regt. Kronprinz, Reiß München) im 7. Inf. Regt. Prinz Leopold, Mangold, Harth, charner, Otto Günder, Bruno Günder (Würzburg) im 9. Inf. Regt. Wrede Hefele (. München) im 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig, Rath Nüũnchenj im 1. Schweren Reiter⸗Regt. Prinz Karl von Bayern, Ander sen München) im 1. Chev. Regt. Kgiser Nilolaus von Rußland, Klöpfer J Munchen) im 4. Chev. Regt. König, Schumann, Marz, Kastn er, Kohlsagt, Ebeler, Wenglein München) im 1. heit. Mn Regt. Prinz Regent Luitpold, err. efselberger Ahles, Reiffen (1 München) im 3. Feld · Art. egt. Königin⸗Mutter, Korn ' . im 1. Fuß / Art. Regt. vakant Bothmer, Fitting (l München) im 2. Fuß Art. Regt, Brach, sronberger, Seelemann (1 München) im 1. Train⸗Bat. A6schiedsbewilligun gen. Im aktiven Heere 7. prii. Lechner, Hauptm. und Komp. Chef vom 21. Inf. Regt., unter Ertheilung der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 11. Inf. Regtgz. von der Tann mit den bestimmungsmäßigen Abzeichen, du Jarrys Frhr. v. La Roche, Rittm. und Eskadr. ö. vom 2. Chev. Regt. Taxis, mit der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform mit den bestimmungsmäßigen Abzeichen, beide unter Verleihung des Charakters als Major, mit der gesetzlichen Pension zur Disp. gestellt. Schneider, Rittm. und Eskadr. Chef vom 5. Chev. Regt. valant Großfürst Konstantin Nikolajewitsch, unter Verleihung des Charakters als Major, mit der gesetzlichen Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform mit den für Verabschiedete vorgeschriebenen Abzeichen, der Abschied bewilligt. Im Beurlauktenstande. 3. April, Görg (Ludwigs⸗ hafen, Rittm. vom Train, Gerdeißen (1 München), Pr. Lt. von der Inf., beide in der Landw. 2. Aufgebots, der Abschied be⸗

willigt.

Im Sanitäts-Korps. 4. April. Oelze, Assist. Arzt 2. Kl. des 8. Inf. Regts. Pranckh, behufs Uebertritts in Königl. preuß. Militärdienste der Abschied bewilligt.

Dur Verfügung des General- Stabsarztes der Armee. Emm erling, einjährig⸗freiwilliger Arzt vom 2. Feld ⸗Art. Regt. Horn, zum Unter⸗Arzt im 12. Inf. Regt. Prinz Arnulf er⸗ nannt und mit Wahrnehmung einer offenen Assist. Arztstelle be⸗

auftragt. ö Beamte der Militär⸗Verwaltung.

2. April. Gebele, Militär⸗Anwärter, Feldw. und Zahlmstr. Aspir. des 3. Inf. Regts. Prinz Karl von Bayern, zum Haus⸗Insp. bel der Insp. der Misstär ⸗Bildungganstalten ernannt. Thomann, Hof), Veterinär der Landw. 1. Aufgebots, Vorbrugg (Dillingen)

ber⸗Apotheker der Landw. 2. Aufgebots, der Abschied bewilligt.

5. April. Supguth, Kontroleur vom Proviantamt Germers⸗ eim, zum Proviantamts⸗Rendanten beim Proviantamt Ingolstadt, ö er, Pr. Lt. . D., zum Propiantamts, Kontroleur beim

ropiantamt Germersheim, Welsch, Militäranwärter und Zahlmstr. spir. des 17. Inf. Regts. Orff, zum . beim Proviantamt Landau, ernannt. Ziegler, Proviantamts⸗Assist. vom Proviantamt Landau, zu jenem in München versetzt. Durch Verfügung der General⸗Kommandos beider Armee-Korps: Die Zahlmeister: versetzt: Eisenhardt vom 11. Inf. Regt. von der Tann zum 17. Inf. Regt. Orff, Aechter vom 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bayern, Thaller vom 12. 96. Regt. Prinz Arnulf, Schöpp vom 16. Inf. Regt. Großherzog Ferdi⸗ nand von Toskana, zum 20. Inf. Regt.,, Dornbusch vom 14. Inf. Regt. Hartmann, Sindel vom 19. Inf. Regt, Ochs vom 15. Inf. Regt. König Albert von Sachsen. zum 21. Inf. Regt, Becker vom 6. Inf. Regt. Kaiser Wilhelm, König von e, ., Oettler vom 17. Inf. Regt. Orff, zum 22. Inf. Regt. öblein vom 18. Inf. Regt. Prinz Ludwig Ferdinand, Danzeisen vom 7. Inf. Regt. Prinz Leopold, zum 25. Inf Regt, Fried rich vom 2. Inf. Regt. Kronprinz zur Luftschiffer⸗Abtheil.

Sessen. Darmstadt, 7. April. Prinz Franz Joseph von Batten⸗ berg Durchlaucht, Großherzogl. Hauptm. à la suite der Inf., zum Major à la suite der Inf. ernannt.

Aichtamtliches.

Deuntsches Reich.

Preußen. Berlin, 14. April.

Seine Majestät der Kaiser und König empfingen, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Abend um 9 Uhr auf dem Anhalter Bahnhof Ihre Königlichen Hoheiten den Prinzen Ludwig und die Prinzessin Marie von Bayern. Nachdem auch Ihre Majestät die Kaiserin und Königin im Königlichen Schlosse die Bayerischen Höchsten Herrschaften empfangen hatten, geleiteten Seine Masestät der Kaiser die Erlauchten Gäste in die für Höchstdieselben besätimmten Gemächer.

Heute Vormittag um 19 Uhr hörten Seine Majestät der Kaiser den Vortrag des Chefs des Zivilkabinets, Wirklichen Geheimen Raths Dr. von Lucanus und empfingen sodann den Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen sowle eine Depu⸗ tation aus Helgoland.

Das heute ausgegebene „Armee⸗Verordnungsblatt“ ver⸗ öffentlicht folgenden Armeebefehl:

Das am 10. d. M. in Cannes erfolgte Hinscheiden des Groß⸗ herzogs Friedrich Franz III. von Mecklenburg⸗Schwerin Königliche Hoheit, General der Kavallerie, hat Mich und Mein Haus

nit tiefer Betrübniß erfüllt. Mit Mir betrauert aber auch Meine Armee den Heimgang des edlen Deutschen Fürsten, der ihr in 34 jähriger Zugehörigkeit allezeit das wärmste Interesse bejeugt und stete Beweise seines hohen Wohlwollens gegeben hat. Um den Empfindungen schmerzlicher Trauer und ehrender Erinnerung für den Entschlafenen noch besonders Ausdruck zu geben, beftimme Ich hierdurch:

1) Sämmtliche Offiziere der Armee legen vom Tage des Ein⸗ gangs dieser Ordre ab drei Tage Trauer an.

27) Bei dem Infanterie⸗ Regiment Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg · Schwerin (4. Brandenburgisches) Nr. 24 und dem Hannoverschen Husaren⸗Regiment Nr. 15, deren hoher Chef der ver⸗ ewigte Großherzog gewesen ist, sowie bei dem Garde⸗Kürassier⸗ Regiment, welchem Höchstberselbe à 1a suite stehend angehörte,

3) Die im Großherzogthum Mecklenburg Schwerin garnisonieren⸗ den Königlich preußischen Offiziere, Sanitäts . Offiziere und Militär⸗ beamten im Offiziersrang haben sich der Trauer des Großherzoglich Mecklenburg ⸗Schwerinschen Kontingents in Form und Zeitdauer an⸗ zuschließen. Berlin, den 12. April 1897.

Wilhelm.

Das Staats⸗Ministerium trat heute Nachmittag 2 Uhr im Dienstgebäude, in, i r unter dem Vorsit des Vize⸗Präsidenten, Staats⸗Ministers Dr. von Boettich er zu einer Sitzung zusammen.

Nach der im Reichs⸗Eisenbahnamt aufgestellten Nach⸗ weisung der auf deutschen Cisenbahnen aus⸗ Hlie ij Bayerns im Monat Februar d. J. vorgekom⸗ menen Betriebsunfälle waren zu verzeichnen: Entgleisungen auf freier Bahn 26 (davon g infolge von Schneeverwehungen) ß in ing ü ; usammen stöße auf freier Bahn.

. in Stationen . 18

sonstige Betriebs unfälle. 152

,, 213 Die Betriebslänge betrug 39 289 km, an ö wurden geleistet 25 G66 576, sodaß je ein Unfall auf 184 km Betriebslänge oder auf 117 637 Zugkilometer entfällt. ver⸗ Bei den Unfällen wurden: tibet . 11 8 Bahnbeamte und Bahnarbeiter im Dienst. . 38 75 Post⸗, Steuer⸗, Telegraphen⸗, Polizei⸗Beamte ꝛc. ü . 2 fremde Personen, einschließlich der nicht im Dienst befindlichen Beamten und Arbeiter, ließlich der Selbstmörder . 16 15

100

aber auss

zusammen . 55

Roßla, 13. April. Graf Vollrath zu Stolberg— Roßla, Rittmeister und Eskadron⸗Chef im 1. Garde⸗Ulanen⸗ Regiment, ist nach kurzem Krankenlager in der Klinik zu Halle a. S. am 12. d. M. verstorben.

Meckleuburg⸗Schwerin.

Das Staats⸗Ministerium veröffentlicht einen amt— lichen Bericht über das Ableben Seiner Königlichen Hoheit des 6 Friedrich Franz III. In dem⸗ selben heißt es, wie ‚W. T. B.“ meldet: Am 10. April war im Laufe des Tages die Herzschwäche in solchem Grade ge⸗ stiegen, daß die Aerzte mit Bestimmtheit erwarteten, der Großherzog werde die Nacht kaum überleben. Höchst⸗ derselbe, welcher viel durch Unruhe gelitten hatte, fühlte Abends 7½“ Uhr Ruhebedürfniß und wünschte, wie in solchem Fall regelmäßig, allein gen zu werden. Der Groß⸗ herzog suchte dann im Rollstuhl sitzend zu schlafen. Der Arzt und die Diener zogen sich zurück, lauschten aber im Gange auf den Athem des Hohen Patienten, der deutlich zuerst als beklommen, dann ruhiger hörbar war. Als nach einiger Zeit der Athem nicht mehr vernommen wurde, trat der Arzt, das Ende befürchtend, in das Zimmer und fand dasselbe leer. Zugleich brachte ein Diener die Meldung, daß der Großherzog auf dem Wege vor, der Villa liegend gefunden worden sei; kürz darauf wurde Höchstderselbe in schwer verletztem Zustande herbei⸗ 1 Der Großherzog hatte augenscheinlich, wie er öfter ei seiner Athemnoth zu thun pflegte, freie Luft gesucht, war so in sehr geschwächtem Zustande in den Garten

ekommen und über die nur wenige Schritte von der

hür entfernte niedrige Umfassungsmauer auf die in bedeutender Tiefe darunter führende Straße gestürzt. Dort , k die Frau des Gärtners und der Kammer⸗ iener Gagzow. Als der Großherzog ins Zimmer gebracht war, konstatierten die Aerzte eine Verletzung des Ruͤckgrats. Inzwischen waren die Angehörigen an das Lager Seiner Königlichen Hoheit geeilt. Der Großherzog richtete an die An⸗ ehörigen und den Prinzen und die Prinzessin Heinrich XVIII.

auß noch Worte der Liebe, umarmte . Sohn und ver⸗ schied sanft nach einer Stunde.

Sachsen⸗Coburg⸗Gotha.

Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Herzogin trifft . Abend in Begleitung Ihrer Königlichen Hoheiten des Erbprinzen und der rinzessin Beatrice von Langenburg wieder in Coburg ein.

Der dem gemeinschaftlichen Landtage der Herzog⸗ thümer Coburg und Gotha vorgelegte Etat für die Finanz⸗Peri ode vom 1. Juli 1897 bis 190M schließt mit einem von beiden Staatskassen zu tragenden Ausgabeüberschuß von 768 400 M ab, übersteigt somit den Ausgabeüberschuß des bit⸗ herigen Etats in Höhe von 635 908 M um 1353 595 S4 Zu diesen Mehrausgaben wird, der, Magd. Ztg.“ zufolge, bemerkt, daß in dem Etat 1893/97 bei den Ueperweifun gen aus der Reichs⸗Hauptkasse ein Mehr über die Matrikular⸗ beiträge von 30 009 M eingestellt gewesen sei. Diese Einstellung e auf dem vom Bundesrath festgestellten Reichs haushalts⸗Etat

ür 1893ñ94 beruht. In Wirklichkeit hätten sich aber die Ueber⸗ weisungen erheblich anders ,, Während im Jahre 1893/94 die Ueberweisungen die Matrikularbeiträge nicht unerheblich überstiegen hätten, habe sich dieses Verhältniß in den beiden folgenden Jahren 1894/95 und 1895,96 dergestalt geändert, daß nach den Durchschnittsbeträgen die Ueberweisungen und die Matrikularbeitraͤge für die genannten drei Jahre sich gegenseitig fast ausgeglichen hätten; ein Ueberschuß habe also nicht eingestellt werden können. Eine ehrausgabe mache si erforderlich zur Bestreitung des Auf⸗ wandes für die Vorarbeiten zur Einführun des Bürgerlichen Gesetzbuchs, wofür 3750 M6 jährlich vor⸗ gesehen seien. Der Aufwand für den gemeinschaftlichen Land⸗ tag habe eine Erhöhung von 4650 MS erfahren. Für Ge⸗ haltszulagen der Beamten des Ministeriums 2c. seien 12 000 6 mehr erforderlich infolge der Einführung des Gehaltssystems

Anhalt.

Der Landtag hat in seiner vorgestrigen Sitzung die Vorlage, betreffend die anderweite Feststellung des Dienst⸗ einkommens der Volksschullehrer, der wissenschaft⸗ lichen Lehrerinnen und der Lehrerinnen der weiß— lichen Handarbeiten, mit dem Antrage der Abgg. Irmer und Gen,, daß die Gehälter der Volksschullehrer nach 26 jähriger Dienstzelt auf 26560 „M und nach . Dienstzeit auf N90 S6 erhöht werden sollen und nach einer Dienstzeit von 17, 29, 23, 26 und 28 Jahren nicht je 100, sondern je 150 M6 Zulage gewährt werden soll, in dritter Lesung angenommen. Ferner wurde der Etat in dritter Lesung genehmigt.

Oesterreich⸗ Ungarn.

Eine Verordnung des Banus von Krogtien erneuert, wie „W. T. B. aus Agram meldet, das Vereins geseß von 1852, wonach es nicht gestattet ist, ohne behördliche Ge nehmigung Vereine zu bilden, und politische Vereine über⸗ haupt untersagt sind. Dieses Vorgehen hat in den Kreisen der Opposition große Bestürzung hervorgerufen, da infolge der Verordnung die Klubs der Partei der Rechten an verschiedenen Orten aufgelöst worden sind.

Großbritannien und Irland.

Sir W. Harcourt hielt gestern im Achtziger⸗Klub zu London ein Bankettrede, worin er, dem W. T. B.“ zufolge, ausführte: Es sei sein Wunsch, daß Großbritannien mit 6 Staaten befreundet, aber nicht das Instrument eines . sei. Europa lasse die Dinge unvermeidlich zum Kriege treiben. Wenn Europa die Lage richlig aufgefaßt hätte, so würde die Sache schon lange vorher auf der einzig möglichen Grundlage bei⸗ elegt sein, nämlich durch die Angliederung Kretas an Herd hen anz.

Frankreich.

Der Präsident Faure hat durch Vermittelung der deutschen Botschaft der Großherzogin Anastasig von Mecklenburg⸗Schwerin sein tiesstes Beileid anlaͤßlich des Ablebens des Großherzogs Friedrich Franz III. ausgesprochen. Die Großh ö. ogin ersuchte den deutschen Botschafter Grafen Münster telegraphisch, dem Präsidenten ihren Dank auszudrücken. .

Infolge wiederholter Einbrüche von Räuberbanden sind 2 Schwadronen berittener Jäger von Oran an die Grenze von Marokko entsandt worden.

Italien.

Der deutsche Botschafter von Bülow hat sich gestern ur Feier des fünfundzwanzigjährigen Bestehens der Zoöologi⸗ . Station von Rom nach Neapel begeben.

In der gestrigen Sitzung des Sengts gab der Minister des Auswärtigen Visconti Veno sta in Beantwortung einer Interpellation des Fürsten Odescalchi und Genossen über die Politik Italiens im Orient Erklärungen ab, die mit den von ihm in der Deputirtenkammer abgegebenen übereinstimmten. Der Minister ließ sich, dem „W. T. B.“ zufolge, über die Entstehung der Krise im Orient aus, erinnerte an das übereinstimmende Vorgehen der Mächte auf Kreta, in Konstantinopel und in Athen im Interesse des Friedens und der Menschlichkeit und stellte fest, daß es für Italien nicht angezeigt gewesen sei, aus dem europäischen Konzert auszuscheiden. „Wir sind“, führte der Minister aus, „dem Konzert treu geblieben, haben aber Griechenland gegenüber stets eine versöhnliche und wohl⸗ wollende Haltung beobachtet. Bevor wir uns der n ng von Zwangsmaßregeln anschlossen, haben wir nicht erfolglos dahin gewirkt, daß das Recht und die Freiheit Kretas außer Zweifel gestellt wurden. Während der mühsamen Verhand⸗ lungen haben wir stets die Vorschläge unterstützt, welche die Lage Griechenlands erleichtern konnten, haben aber gleichzeitig nicht verfehlt, Griechenland zu erklären, daß es keine Er⸗ niedrigung sei, sich dem Willen Europas zu fügen, wenn das unwiderruflich von der türkischen Regierung befreite Kreta die Verwirklichung seiner Bestrebungen der Zukunft anver⸗ trauen könne. So haben wir bigher gehandelt, so werden wir auch in Zukunft handeln. Wenn Griechenland bereit wäre, ausführbare Vorschläge anzunehmen, so würden wir die ersten sein, ihm im Konzert der Mächte Beweise unserer wohl⸗ wollenden Gesinnung zu geben. Ich habe das Vertrauen, daß, wenn der Krieg zwischen Griechenland und der Türkei unvermeidlich werden sollte, die Mächte einig bleiben werden, um die Wirkungen eines solchen Zusammenstoßes zu begrenzen und uu verhindern, daß die Grundlagen des europaäischen Friedens . werden. Da wir nicht nur an die Gegenwart, sondern auch an die Zukunft dachten, hielten wir es im Interesse Italiens für geboten, im europäischen Konzert zu verbleiben. Wenn es den Mächten gelingt, mit der Pazifikation des Orients auch die Ruhe Europas zu sichern, werden sie sich um die Menschheit sehr verdient gemacht haben. An diesem Programm kann Italien sich betheiligen, ohne seinen Pflichten oder seinem Entschlusse, im Rathe der Völker das Element des ö und des Friedens zu bilden, untreu zu werden.“

er Senat nahm schließlich durch Aufstehen und Sitzenbleiben eine von dem Minister des Auswärtigen genehmigte Tages⸗ ordnung an, wonach das Haus von den Erklärungen der Regierung mit Befriedigung Akt nimmt. ; .

Die Deputirtenkamm er verhandelte gestern über die Adresse, welche nach Ablehnung einiger von der äußersten Linken gestellten Abänderungsankräge angenommen wurde. Ferner beschloß die Kammer, heute noch eine Sitzung abzu⸗ halten und sich dann bis zum 5. Mai zu vertagen.

Türkei.

Das Wiener Telegr-Korresp⸗Bureau“ berichtet aus Konstantinopel: Die tärkischen Verluste am Freitag und Sonnabend hätten 210 Mann betragen. Bei der Verfolgung der Griechen durch die Türken sel an einigen Punkten die Grenze überschritten worden, doch seien die Türken auf Befehl Edhem Pascha's wieder zurückgegangen. Am Montag habe an der griechischen Grenze Ruhe geherrscht. Man betrachte es als sicher, daß an den Angriffen gegen die türkische Grenze, außer 2000 griechischen Freiwilligen und der italienischen Legion unter Cipriani, das achte und neunte, in Kalabaka stationierte Epzonen⸗Bataillon und das zweite Bataillon des siebenten Regiments,

wahrt diese Trauer acht Tage.

nach Altersstufen.

welches in Aspriklissa stationiert sei, theilgenommen und an⸗ sehnliche Verluste erlitten hätten. .

In Cetinje eingegangenen Meldungen zufolge haben 4 den . und Christen in 3 . von Berane , . stattgefunden. Die Christen be⸗ lagerten Beranez; Albanesen seien zur Hilfe herbeigeeilt; der Kaimakam und die türkischen Behörden hätten 5 in die Festung e e ,

Das erste, bisher in den Dardanellen liegende türkische Geschwader ist von dort nach der Besika⸗Bay ausgelaufen.

Aus Kaneg berichtet die „Agence Havas“: Die Türken hätten gestern Abend die Bedingungen des Obersten Vassos bezüglich der Gefangenen von Malaxa an⸗ enommen; letztere sollten heute ausgeliefert werden. . 6. Aufständischen und auf Personen, welche sich nach Akrotir begeben wollten, sei von türkischer Seite geschossen worden. Die europaischen Marinetruppen seien bei dem Vorfall eingeschritten. Die türkischen Behörden hätten eine Eingabe an die Geschwader⸗-Chess gemacht, worin sie sich darüber beschwert hätten, daß die Aufnändischen 5 Akrotiri Befestigungen errichteten und ihre Vorposten vorschöben. Die Geschwader⸗ Chefs hätten zur Untersuchung dieser Angelegenheit . abgesandt, welche e alle ihr Urtheil dahin . ätten, daß die Aufständischen Schutzwehren gegen die Geschosse, aber keine Befestigungen errichteten.

Griechenland.

Aus Trikala vom Montag ist, der „Agence Havas“ zufolge, in Athen die Nachricht eingetroffen, daß nach den von der Grenze eingegangenen Meldungen der Ort Baltimo in der vorigen Woche von den Irregulären, nach einem Gefecht mit r von Velemisti (einem nahe Baltimo gelegenen Orte) angekommenen türkischen Bataillonen, genommen worden sei. Auch sei Borovo, wo am Sonnabend ein ernster Zusammenstoß stattgefunden habe, von den Aufständischen besetzt worden.

Dänemark.

Der Prinz Christian ist gestern Vormittag von Kopenhagen nach Cannes abgereist, um die Familie des ver—⸗ storbenen Großherzogs von Mecklenburg⸗Schwerin nach Ludwigslust zu geleiten.

Amerika.

Der Präsident Mac Kinley hat gemäß der kürzlich an⸗ genommenen Bill, betreffend die Förderung einer inter—⸗ nationalen bimetallistischen Konferenz, den Senator Volcott, Charles J. Paine⸗Boston und Adlai Ste venson zu Sonderbevollmächtigten für die Hauptstaaten Europas ernannt.

In Beantwortung einer von dem Senator Vest ein⸗ gebrachten Resolution, welche eine Untersuchung über die von der Regierung erlassene Verordnung verlangt, durch welche die Anwendung der neuen Zölle auf die nach dem L April eingeführten Waaren aufgeschoben wird, übermittelte, wie das Reuter sche Bureau“ aus Was hington meldet, der Schatz sekretär dem Senat ein Schräiben, worin er erklärt: die Verordnung sei gesetzmäßig erlassen. hierauf hat nunmehr der Senator Vest eine weitere Resolu⸗ tion eingebracht, welche erklärt: die Verordnung sei nicht gesetzmäßig erlassen worden und verletze die Bestimmungen über die Entrichtung von Zöllen.

Afrika.

In Paris eingetroffenen brieflichen Meldungen aus Tanangrivo zufolge hat der General Gallieni ein Uebereinkommen mit den englischen Missionsgesellschaften unterzeichnet, wodurch er weitere religiöse Konflikte hintanzu⸗ halten hofft.

Aus Kapstadt berichtet das ‚Reuter'sche Bureau“, der britische Kreuzer „Phoebe“ sei heute mit versiegelten Ordres in See . der Kreuzer „St. George“, mit dem Admiral Rawson an Bord, werde am Nachmittag ebenfalls auslaufen; der Kreuzer Fox“ warte noch die Post von England ab.

Das zweite i,, ,. RLVII. Jahrgangs 1897 der r r für Bauwesen“ (herausgegeben im Ministertum der öffentlichen Arbeiten) hat folgenden Inhalt: Das neue Rathhaus in

alle . S., vom Architekten Emil Schreiterer in Köln a. Rh.; Der

m in Schleswig, vom Wirklichen Geheimen Ober-Baurath, Pro— sessor F. Adler in Berlin; Verstärkung der eisernen Ueberbauten der Havelbrücke bei Rathenow, vom Regierungs⸗Baumeister Teichgräber ln Magdeburg; Schwellenabstand und Beftunggstoff im Gischbahn⸗ geleise, vom Eisenbahn Direktor Schubert in Sorgu; Baugeschichte des Hafens von Stolpmünde, vom Regierungs⸗ und Baurath rg in Danzig Schluß); Der Bau des Kaiser Wilhelm-⸗Kanals, vom Geheimen Baurath Fülscher in Berlin (Fortsetzung); Die Verande⸗ rung der Geschwindigkeit im Querschnitt eines Stroms, insbesondere bei Behinderung an der 4 und bei Eisstand, vom Wasser⸗ Bauinspektor Jasmund in Ko lenz; Statistische Nachweisungen, be⸗ treffend die im Jahre 1894 vollendeten Hochbauten der preußlschen Staats Eisenbahnberwaltung.

Arbeiterbewegung.

Aus Magdeburg berichtet die Magdb. Ztg.“: Wie fast in jedem Jahre, fo machten sich auch in diesem Frükjahr im Mau rer⸗ und Zi mmergewerbe wieder Lohnbewegungen geltend. Die Be⸗ fuürchtung, es zu einem AÄusstande kommen könnte, scheint nun glücklicher Weise überwunden zu sein, da auf gütlichem Wege zwischen dem Vorstande des Arbeitgeberperbandes des Maurer. und Zimmer⸗ ewerbes in Magdeburg einerseits und den Lohnkommissionen der

gurer und Zimmerer andererseits ein Lohn⸗ und Arbeitstarif ver⸗ einbart worden sst, der bis zum 1. April 1898 Gültigkeit hat. ö In Kiel ist, wie der ‚Vorwärts⸗ meldet, gestern wegen Lohn⸗ i Lie Arbelter forderten 35 3 Mindestlohn für die Stunde ꝛc.) ö. i . , ,, In ! . ö. Ie. n die Forderungen bewilligt worden sein; 130 Arbeiter von 3 ö , ö : ustau und Umgegend haben nach demselben Blatt ämmtliche Scheiben töpferh fan! die Fabrikbesitzer schriftlich die Ie erung gestellt, den Lohn um 10 0 zu erhöhen. Wenn es zu keiner U, kommt, soll in 14 Tagen die Ärbeit niedergelegt werden. us München wird der Frkf. Jig.“ geschrieben, der 3. e e große

stand der dortigen Schuhmacher gehe seinem Ende ent materiellen orderungen der ehh , er ift 33 An ahl . habe i bereits angenommen. , ö

n Corbetha haben die Korbmacher welche in den Ausstand eingetreten waren, wie die Geraer It ä 66. , . berichtet, die Arbeit zu d

alten Bedingungen wieder ,,,, ö J

Aus Alais meldet W. T. B.: In La d es zu einigen Ruhestörungen, da die feiernden . . J Einstellung der Arbeit in dem ganzen Becken herbeizuführen verfuchten. Es wurde eine Anzahl Verhaftungen vorgenommen. (Vgl. Rr. 88 d. Bl)

Kunst und Wissenschaft.

Am J. big 10 April tagte in Berlin die sährli e ordentliche Plenar⸗Versammlun der r,, Direktion des Kaiserlichen Archäologischen Insti⸗ tuts, zu welcher von den auswärtigen Mitgliedern die Berren Professor Dr. Körte aus Rostock, Professor Dr. Loeschcke aus Bonn und Professor Dr. Michaelis aus Stra burg i. Els. erschienen waren.

Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent von B hat, wie . W. T. B.. meldet, den . der , , , . m Regierungs⸗Ra r. Wattenba imilian⸗ Orden für Kunst und Wissenschaft verliehen .

Der außerordentliche Professor für nordische Philologie an der Un wersitãt Berlin Pr. Julius Hoffory ist am zr dag nach längerem Leiden in Westend gestorben. Hoffory war am 5. Februar 1855 zu Aar huus in Jütland geboren, widmete sich in Kopen— hagen . Studien und kam Ende der siebziger Jahre nach Berlin, wo er Schüler Karl Mäüllenhoff'3 und Wilhelm Schererg wurke, Er habilitierte sich 1553 afs Privat= dozent, und vier Jahre später, nach dem Tode Müllenhoff 's, wurde auf Scherer's Antrag für Hoffory ein etatsmäßiges Extraordinariat der nordischen Philelogie und Phonetik geschaffen. Zur Geschichte der altnordischen Sprache und Literatur gab Hoff ory wichtige Beiträge in seinen ‚Eddastudien· (Theil 1, 18885). Fine seiner Hauptaufgaben erblickte er ferner karin, Deutschland den Weg

der modernen skandinavischen Literatur in g zu bahnen. Er gab die Werke von Henrik Ibsen unter dem Titel Moderne Bramen ' heraug und lieferte selbst eine Uebersetzung der Frau vom Meere‘. Mit Pr. Paul Schlenther veröffentlichte Hoffory eine historisch · kritische Ausgabe der ältesten deutschen Uebersetzungen der dänischen Komödien von Holberg. Eine derselben, welche er in Gemeinschaft mit dem Genannten fuͤr die deutsche Bühne bearbeitet hatte, wurde unter dem Titel Meister Gert Westfaler im Königlichen Schauspielhaufe aufgeführt.

Die unter dem Allerhöchsten Protektorat Seiner Majestät des Kaisers und Königs stehende Königliche Akademie der Künste zu Berlin veröffentlicht soeben ihre Chronik für das Jahr vom 1. Oktober 1895 bis dahin 1896. Dieselbe enthält in vier Äb— schnitten Mistheilungen 1) über Wesen und Einrichtung der Akademie, 2). über den Personalstand am 1. Oktober 1896, 35 persönliche Nach⸗ richten, ) Mittheilungen über die Verwaltung und allgemeine Nach- richten. In einem 5. Abschnitt werden den im Berichtsjahr ver⸗ . Senatoren, Mitgliedern, Lehrern und Beamten Nekrologe gewidmet.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Saatenstand in Rußland.

Einem in der russischen e,. und Industrie⸗Zeitung' vom A. /8. v. M. veröffentlichten Bericht über die Ueberwinterung der Saaten im eurspäischen Rußland entnehmen wir Folgendes:

Im allgemeinen zeichnete sich der letzte Winter durch ziemlich gleichmäßige Temperatur aus. Eine mehr oder weniger bedeutende Depression hatte sich Anfang und Ende November und Januar gestend gemacht. Während der ganzen übrigen Zeit überstieg die Hir, schnittstemperatur die gewöhnliche Norm. Beträͤchtlichere Nieder⸗ schläge kamen vor im Norden und Nordosten Rußlands, während sie in den übrigen Theilen des Reiches verhaältnißmäßig gering waren. Das wiederholte Cintreten von Thauwetter hatte unter solchen Umständen zur Folge, daß die Schneedecke im allgemeinen sehr ungleichmäßig war, in einigen südlichen Gouvernements sogar gänzlich gefehlt hat. Die beträchtlichsten Abnormitäten der Witterung, die von Einfluß auf den Saatenstand werden könnten, waren in dem die Gouvernements Kiew, Tschernigow und Kurstk, sowie das Dongebiet , Gebietstheile zu verzeichnen. Diese Abnormitãten bestanden hauptsächlich in einem Mangel an Schnee und häufigem und jäh, eintretendem Thauwetter. Andererseits hat die milde Witterung die Gefahr wesentlich beseitigt, die sich unter anderen Umständen für die Ernteaussichten ergeben haben würde.

Die ungünstigsten Berichte kommen aus den Gouvernements Chersson, Bessarabten, Jekaterinoslawm und aus dem Dongebiete. Hier hatte die Saat ichon im Herbst stark durch Dürre gelitten; im November waren dann beträchtliche und jähe Temperaturwechfel ein- getreten, während die Felder völlig bloß waren; der Schnee wurde durch häufig wiederkehrendes Thauwetter schnell fort- geräumt. In dem umfangreichen Nordwestgebiete, wo die Saaten dank der anhaltenden milden Herbstwitterung flott auf— gegangen waren, hatte sich die Schneedecke Ende Oktober und Anfan November gebildet, zu einer Zeit, wo der Boden noch nicht übera durchgefrgren war; daher wird hier stellenweise eine Fäulnis der Saat befürchtet. Während des Winters hatte hier die Schneedecke eine ansehnliche Dicke erlangt, ohne je beein⸗ trächtigt zu werden. In dem Mer sn Rußlands war die ildung der Schneedecke nicht gleichzeitig eingetreten; auch ihre Dicke war sehr ungleich. Die Witterung während des Winters war im allgemeinen mild, von keinen jähen Temperatur⸗ wechseln begleitet und im allgemeinen für die Saaten günstig; leider war die Saat schon vorher, theils durch die Dürre, theils durch Insekten stark beschädigt. Im Wolgagebiet war der Verlauf des Winters ziemlich normal; die Schneedecke war, ausgenommen in den . Ssaratow und Ssamara, hinlänglich gleichmäßig und dick.

Im Gouvernement Ssamara hatte die Saat durch die Herbst · dürre Schaden genommen; auch war hier der Boden bis in den Monat Januar bloß geblieben, sodaß erst seit dieser Zeit die weitere Gefahr des schädlichen Einflusses der Fröste ö, wurde. m Rorden Rußlands war die Witterung des veiflossenen Winters ziemlich normal; der Boden ist ziemlich gut durchgefroren unter die Schnee⸗ decke gekommen, die eine ausreichende Dicke erlangt hat.

Weizenernte Indiens.

Dem von dem Statistischen Bureau in Kalkutta unter dem 12. p. M. veröffentlichten zweiten allgemeinen Bericht über die dies- jährige Weizenernte Indiens entnehmen wir Folgendes:

Die Winterregen traten spät ein, waren aber reichlich und ver⸗ theilten sich günstig. Infolge dessen haben sich die Aussichten gebessert, besonders im n . den Nordwestprovinzen versprachen die rechtzeitig bestellten aaten einen guten Ertrag. . jedoch nicht 26 Acht zu lassen, daß im . sowohl wie in den ordwestprovinzen eine verhältnißmaäßig kleine Fläche bestellt worden ist. Im Punjab ist die Anbaufläche um 130,0 hinter der des Vorjahreg und um 18 96 hinter dem Durchschnitt der letzten Jahre zurückgeblieben. In den Nordwestprovinzen, wo die Anbaufläche um 30 oso geringer ist als die der letzten Jahre, wird sich das Ergebniß kaum auf mehr als 56 o oder vielleicht auf drei Fünftel einer Durchschnittsernte stellen. In Bengalen wird das Er⸗ gebniß auf ungefähr zwei Drittel oder 66 50 einer Durchschnittsernte

eschätzt. ̃ . werden diese drei Provinzen wenig Weizen zur Ausfuhr

übrig haben. Doch ist die Lage dort immerhin noch günstig zu nennen im Hel nseich ju dem jentralen und westlichen Indien, wo die Anbau⸗

fläche nur die Hälfte der Durchschnittganbaufläche beträgt und

auf derselben zu erwartende Grgebniß weit hinter dem Durchsch

zurückbleiben wird. . Ueber die Anbauflächen in den einzelnen Provinzen liegen folgende

Zahlen vor:

Bon b: b 00l 800 Acker x. i. 891 go0 Ader weniger alg im

r). ich Nordwestprovinzen und Oudh: 70 / der Durchschnittganbau⸗

e

Bengalen: 1234 500 Acker (d. i. ungefähr 12,7 oi weniger als im Vorjahre und 143 ½ weniger als die , Zentralprovinzen: 2056 000 Acker (d. i. ungefähr 500 000 Acker ei 9. im Vorjahre und nur die Halfte der Durchschnitta⸗ aufläͤche). Bombay und Sind jusammen: 1 664 500 Acker (d. i. 36 0 /o 1 9 im Vorjahre und 440/‚0 weniger als die Durchschnitts⸗ anbauflãche). . Wag 366 860 Acker (d. i. weniger als die Hälfte der vor⸗ jährigen Anbaufläche). Nijam: 1397 688 Acker gegen 1 661 698 Acker im Vorjahre.

Gesundheitswesen, Thieykrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Malta.

Durch Verordnung der Lokalregierung in Malta vom 2. d. M. ist die Quarantänevorschrift vom JI. v. . dahin abgeändert worden, daß Provenienzen aus Häfen der Westkü ste Indiens zwischen Kap Comorin und der persischen Grenze fortan in den . ö 1 um ö unter Quarantãne- eschränkungen Kohlen un ebensmittel einzunehmen. (Vergl. R. Anz.“ Nr. 70 vom 23. v. M.) ö 99

Türkei.

Zufolge Beschlusses des internationalen Gesundheitsraths in Konstantinopel ist die s. 3. getroffene Anordnung, wonach die aus Ostindien und Belutschistan kommenden Schiffe die Dardanellen straße nur nach Ahsolvierung einer 15 tägigen Quarantäne passieren dürfen, wieder aufgehoben worden, und es können demnach die nach einem fremden (nichttürkischen) Hafen des Schwarzen Meeres bestimmten Schiffe der vorerwähnten Provenienz in Zukunft die Dar⸗ danellenstraße nach Maßgabe des Artikel 7 der Verordnung über die Durchfahrt in Quarantäne durch die Meerengen der Dardanellen und des Bosporus (Reglement sur 1e transit en quarantaine) passieren. (Vergl. . R. Anz.“ Nr. 58 vom 9g. v. M.)

Indien.

Zufolge einer in der „Gazette of India“ vom 20. v. M. ver= öffentlichten Bekanntmachung der indischen Regierung sind die von der Regierung in Madras s. 3. erlassenen Quarantänevorschriften auf alle Häfen der Präsidentschaft Madras ausgedehnt worden und finden auf die von Goa und von fämmttichen Häfen in Sind und in der Präsidentschaft Bombay n g gen Schiffe Anwendung. (Vergl. R. Anz.‘ Nr. 71 vom

. ;

Der Gesundheitsstand in Berlin blieb in der Woche vom 28. März bis 3. April ein günstiger und die Sterblichkeit eine niedrige, wenn auch eine etwas höhere als in der Vorwoche; von je 1006 Ginwohnern starben, aufs Jahr berechnet, 172. Unter den Todesursachen waren auch in dieser Weche akute Entzündungen der Athmungg— organe vorherrschend und führten sogar etwas mehr Sterbefälle als in der Vorwoche herbei. Auch Erkrankungen an In fluenja wurden noch, häufig beobachtet; die Zahl der durch dieselben bedingten Todesfälle blieb die gleiche, wie in der Vorwoche (7. Akute Darmkrankheiten zeigten sich nur wenig häufiger a Todesursachen. Die Betheiligung des Säͤuglingsalters an der Sterb⸗ lichkeit war fast die gleich geringe wie in der Vorwoche; von je 10 009 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet, 44 Säuglinge. Auch das Vorkommen von In fektions krankheiten zeigte fast das gleiche Verhältniß wie das der Vorwoche. Erkrankungen an Unterleib. tyyhus kamen wenig (c zur Anzeige. Erkrankungen an Masern, Scharlach, Dipbtherie wurden nur wenig mehr als in der Vorwoche zur Anmeldung gebracht, und zwar gelangten Erkrankungen an Diphtherie aus der jenseitigen Luisenstadt, und aus der Rofenthaler Vorstadt am zahl= reichsten zur Mittheilung, während Erkrankungen an Masern und Scharlach in keinem Stadttheile in nennenswerther Zahl fich zeigten. Erkrankungen an Kindbettfieber wurden 6 bekannt. Seltener als in der Vorwoche kamen rosenartige Entzündungen des Zellgewebes der Haut zur ärztlichen Beobachtung. Erkrankungen an Keuchhusten, die wieder bösartiger verliefen les wurden 15 Todesfälle gemeldet), blieben häufig. Rheumatische Beschwerden der Muskeln kamen feltener, Er⸗ krankungen an akutem Gelenkrheumatismus jedoch haufiger als in der Vorwoche zur ärztlichen Behandlung.

Verdingungen im Auslande.

Desterreich⸗ Ungarn. 20. April, Mittags. K. K. Staatsbahn. Direktion Stanislau: Verkauf von alten, im Material- Magazin zu Stanislau angefammelten Eisenbahnmaterialien. Näheres bei der genannten Direktion.

Italien.

21. April, 1 Uhr. Artillerie, und Ausrüstungs⸗Direktion des II. Seedepartements in Neapel: Lieferung von weißem Kammwerg für Maschinen. Voranschlag 22 099 Fr, Kaution 1700 Fr., Kosten 600 Fr., endgültiger Zuschlag am 12. Mai Mittags.

21. April, 11 Uhr. Artillerie, und Ausrüstungs. Direktion des . Seedepartements in Spezia: Lieferung von Leder und Fellen. Voranschlag 40 900 Fr., Kaution 4090 Fr., endgültiger Zuschlag den 11. Mai Mittags.

21. April, 2 Uhr. Artillerie- und Ausrüstungs⸗Direktion des Königlichen Arsenals in Targnto: Lieferung von weißem Kamm werg für Maschinen. Voranschlag 17 500 Fr.. Kaution 1700 Fr., Kosten 400 Fr., endgültiger Ii hlag am 12. Mai.

21.,, 22. und 23. April, 3 Uhr. Artillerie Direktion der Geschütz⸗ . in Genua; Lieferung von 5 210 kg Blei in Stangen. oranschlag 50 400 Fr., Kaution 5040 Fr.

3. Mai, 10 Uhr. Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Rom und Präfektur in Palermo: Ausführung verschiedener Arbeiten im Hafen von Palermo. Voranschlag 811 268 Fr., Kaution: vor⸗ läufige bo 000 Fr., endgültige 10 ο des Angebotswerthes.

Belgien. Ohne Datum. Börse in Brüssel; Lieferung von Segelleine⸗ wand von O80 m Breite in 4 Loosen. Loos 1 bis 3: je 50 600 m, Loos 4: 44 000 m. . Rumänien.

29. April. General ⸗Direktion der rumänischen Eisenbahnen i Bukarest: Lieferung von 30 000 Kg ** , an,

Bulgarien. 27. Mai 3 Uhr. Verwaltung des Heiligen Rilo Klosters: Ver⸗ gebung der Ausbeutung eines Theils der Klosterwaldungen, und zwar der Fichten, Tannen, Föhren u. s. w. auf 7 Jahre. V anschlag 575 000 Fr. Kaution 28 750 * Näheres bei den Kanzleien der Ständigen Kommissionen in Sofia, Philippopel und gr i n

Theater und Musik.

Im 6 Theater ist der Spielplan für die Oster⸗

feiertage, wie folgt, festgesetzt: Als Abend ⸗Vorstellungen werden ge⸗

eben: am Oster⸗Sonntag Die versunkene Glocke, am .

ontag „Morituris, am ö ie versunkene Glocken; als

K , 2 ö. ö . ö Webern, am er⸗Monta nele! mmelfahrt“, vorher au.

Hi 6 Theater geht morgen als JI. Abonnement.

orsf lin Schiller's Trauerspiel Kabale und Liebe in Scene. In