kanntmachung erfolgt in dem „Deutschen Reichs⸗ und ischen Staats⸗Anzeiger“, dem Ant gblalt . ber m, erung zu Potsdam und dem Teltower Kreisblatt. d die ginn, der 6 durch Ankauf von Anleihescheinen bewirkt, so ist dieses unter be des Betrages der angekauften Anleihescheine alsbald nach dem Ankauf in gleicher Weise bekannt zu machen. Geht eines vorbezeichneten Blätter ein, so wird an dessen Statt von der K tt Genehmigung des Königlichen Regierungs⸗
räsidenten zu Potsdam ein anderes Blatt bestimmt. Bis zu dem ö. wo solchergestalt das Kapital zu entrichten ist, wird es in
ha ger
ährlichen Terminen, am 1. April und 1. Oktober, von heute an net, mit 34 o½ jährlich verzinst. Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals 3. gegen bloße Rückgabe der fällig gewordenen Zinsscheine, beziehungsweise dieses Anleihescheins bei der Gemeindekasse zu Friedenau, und zwar auch in der nach dem Eintritt des ligkeit termins , . Zeit. Mit dem zur Empfangnahme des Kapitals eingereichten Anleihescheine sind auch die dazu gehörigen Zinsscheine der späteren Fälligkeits termine zurückzuliefern. Für die fehlenden Zinsscheine wird der Betrag vom Kapital abgezogen. Die gekündigten Kapitalbeträge, welche innerhalb dreißig Jahren nach dem Rückzahlungstermine nicht er⸗ oben werden, irn die innerhalb vier Cen, nach Ablauf des alenderjahres, in welchem sie fällig geworden, nicht erhobenen Zinsen verjähren zu Gunsten der Gemeinde Friedenau.
Das Aufgebot und die Kraftloserklärung verlorener oder ver⸗ nichteter Anh e e n. erfolgt nach ö der §§ 838 und ff. der Zivilprozeßordnung für das Deutsche Reich vom 30. Januar 1877 (Reichg Gesetzblatt S. 83) bezw. nach § 20 des , , ,. zur Deutschen Zivilprozeßordnung vom 24. März 1879 (Gesztz⸗ Sammlung S. 281). Ii nn können weder aufgeboten, noch für kraftlos ärt werden. Doch soll demjenigen, welcher den Verlust von Zinsscheinen vor Ablauf der vierjährigen Verjährungsfrist bei dem Gemeinde Vorstande anmeldet und den stattgehabten Besitz der Zinsscheine durch Vorzeigung des Anleihescheins oder sonst in 8 aub⸗ hafter . darthut, nach Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten, bis dahin nicht vorgekommenen Zinsscheine gegen Quittung ausgezahlt werden.
Mit . Anleihescheine sind i n, Zinsscheine bis zum ausgegeben; die ferneren Zins⸗ cheine werden für zehnjährige Zeiträume ausgegeben werden. Die
usgabe einer neuen Reihe von Zinsscheinen erfolgt bei der Gemeinde⸗Kasse in , e. gegen Ablieferung der der älteren Zins⸗ scheinreihe beigedruckten Anweisung. Beim Verluste der Anweisung 66 die Aushändigung der neuen Zinsscheinreihe an den Inhaber des Anleihescheins, . dessen Vorzeigung rechtzeitig geschehen ist.
Zur Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet die Landgemeinde Friedenau mit ihrem Vermögen und mit ihrer Steuerkraft.
Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt.
Friedenau, den 189 .. Der Gemeinde⸗Vorstand.
Kontrolbeamter.
Provinz Brandenburg. Regierungsbezirk Potsdam. insschein zu dem Anleihescheine der Gemeinde ,
Buchstabe Nr
Der Inhaber dieses Zinsscheins empfängt gegen dessen Rückgabe in der Zeit vom 1. April .... bezw. 1. Oktober.... ab die Zinsen deg vorbenannten Anleihescheins für das Halbjahr vom ten bis. . ten it.... Mark .. Pfennigen bei der Gem einde⸗Kasse in Friedenau.
Friedenau, den
Kontrolbeamter. Dieser Zinsschein ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht innerhalb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit erhoben wird. Anmerkung. Die Namensunterschrift des Gemeinde ⸗Vor⸗ standes kann mit Lettern oder Faksimilestempel gedruckt werden, doch muß jeder Zinsschein mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.
Provinz Brandenburg. Regierungsbezirk Potsdam. Anweisung zu dem Anleihescheine der Gemeinde Friedenau, Buchstabe .. Nr. ... über Mark.
Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem obigen Anleihescheine die.. Reihe von Zinsscheinen für die jehn Jahre.. bis.... bei der Gemeinde Kasse zu Friedenau, sofern nicht rechtzeitig von dem als solchen 14 ausweisen⸗ den Inhaber des Anleihescheins dagegen Widerspruch erhoben wird.
Friedenau, den .
Der Gemeinde⸗Vorstand.
Kontrolbeamter.
Bemerkung. Die Namensunterschrift des Gemeinde⸗Vorstandes kann mit Lettern oder Faksimilestempel gedruckt werden, doch muß jede Anweisung mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbegmten versehen werden.
Die Anweisung ist zum Unterschiede auf der ganzen Blattbreite unter den beiden letzten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken:
ter Zinsschein.
. .ter Zinsschein.
Anweisung.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Der bisherige Privatdozent Dr. Carl Spannagel zu Berlin ist zum außerordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Akademie zu Münster i. W. ernannt worden.
Am Schullehrer⸗Seminar zu Dramburg ist der bisherige ordentliche Seminarlehrer Lic. Kabisch zu Berlin als Seminar⸗Oberlehrer,
am Schullehrer⸗Seminar zu Bütow der bisherige Zweite Präparandenlehrer Medrow zu Massow als ordentlicher Seminarlehrer, ;
am Schullehrer⸗Seminar zu Kreuzburg O.⸗S. der bis⸗ herige bre n e ln iheleier, Winkler zu Schmiede⸗ berg als Seminar⸗Hilfslehrer, und
an der Präparanden⸗Anstalt zu Rummelsburg der his⸗ erige Seminar⸗Hilfslehrer Mielentz zu Bütow als Zweiter
räparandenlehrer angestellt worden.
Abgereist:
cellenz der Staats⸗Minister und Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen, nach Saßnitz und Trelleborg;
Seine Excellenz der Staats⸗Minister und Minister für Handel und Gewerbe Brefeld und
der Präsident des Reichs⸗ Eisenbahnamts Dr. Schulz, nach Saßnitz.
Seine
Aichtamtliches.
Dentsches Reich.
Pren ßen. Berlin, 29. April.
Seine Majestät der Kaiser und König verließen gestern Nachmittag 3 Uhr 50 Minuten Cronberg und reisten nach Schlitz ab. Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich owie Seine Hoheit der Prinz und Ihre Königliche Hoheit die
rinzessin Friedrich Carl von Hessen gaben Seiner Majestät bis zum Bahnhof das Geleit. Bei der Ankunft in Salzschlirf wurden Seine Majestät von dem Grafen Görz 6 dem Bahnhof empfangen und sodann nach Schlitz geleitet, wo Aller⸗ höchstdieselben um 75/, Uhr eintrafen.
Im Auswärtigen Amt ist gestern von dem Staatssekretär, Staats⸗-Minister Freiherrn von Marschall und dem General⸗ Konsul des Oranje⸗Freistaats für die Niederlande Dr. Muller ein ü an f, ,. und Handelsvertrag zwischen dem Deutschen Reich
und dem Oranje⸗Freistaat unter⸗ zeichnet worden.
Der kommandierende Admiral, Admiral von Knorr hat . eine dreitägige Dienstreise nach Wilhelmshaven an⸗ getreten.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich bayerische Ministerial⸗Rath von Heller ist hier eingetroffen.
Kiel, 29. April. Ihre Königliche Hoheit die Prin⸗ J sin Heinrich ist heute früh von hier nach St. Peters⸗ urg abgereist.
Baden.
Die Leiche Seiner Hoheit des verewigten Prinzen Wilhelm wird, laut Meldung aus Karlsruhe, heute in aller Stille nach der . Schloßkirche überführt und daselbst ausgestellt werden. Am 1. Mai erfolgt dann die feierliche Hafen in dem Mausoleum.
Sessen.
Wie die „Darmst. Ztg.“ erfährt, wird Ihre Königliche 69 eit die Großherzogin in Begleitung Ihrer Königlichen hen der Prinzessin Ferdinand von Rumänien am 4. Mai von Bukarest abreisen und am 6. Mai in Darmstadt eintreffen.
Sachsen⸗Coburg⸗Gotha.
Dem gemeinschaftlichen Landtage der Herzog⸗ thümer Coburg und Gotha sind, der „Magd. Itg.“ zu⸗ folge, Vorlagen, . die Bemessung der Richtergehälter nach dem Dienstalter, betreffend die Besteuerung des Hausier⸗ handels und betreffend die Bewilligung der erforderlichen Mittel zur Anstellung eines eigenen Fabrik⸗Inspektors, zu⸗ gegangen.
Anhalt.
Ein Erlaß Seiner Hoheit des Herzogs vom heutigen Tage ermächtigt das Staats⸗Ministerium, solchen zu Freiheits⸗ strafen verurtheilten Personen, welche iich ann Unbesonnenheit oder Unerfahrenheit oder infolge von Verführung zu einer Verfehlung wider das Strafgesetz haben verleiten lassen, in den 256 geeigneten Fällen Aussetzung der Strafvollstreckung unter Vorbehalt jederzeitigen Widerrufs zu bewilligen und später, nach Ablauf einer angemessenen Probezeit, bei guter Führung der verurtheilten Person wegen Erlasses oder Milde⸗ rung der Strafe an Seine Hoheit Bericht zu erstatten. Von dieser Ermächtigung soll jedoch vornehmlich nur zu Gunsten solcher erstmalig verurtheilten Personen Gebrauch gemacht werden, welche zur Zeit der That das nnr Lebensjahr nicht vollendet hatten und gegen welche nicht auf eine längere als sechsmonatige Strafe erkannt worden ist.
Oesterreich⸗ Ungarn.
In der gestrigen Sitzung des österreichischen Ab⸗ ö, brachten die Abgg. Frhr. d'Elvert und enossen, sowie die Abgg. von Schönerer und Genossen dringliche Anträge auf Aufhebung der Sprachen⸗ verordnungen ein. Die Abgg. Ebenhoch und Ge⸗ nossen überreichten dringliche Anträge wegen Auf⸗ eng der Gewerbeordnung. Vor Eintritt in die agesordnung verlangte der Abg. Götz die sofortige Be⸗ rathung der dringlichen Anträge. In namentlicher Ab⸗ stimmung wurde beschlossen am Schlusse der Sitzung über die Anträge zu verhandeln. Das Haus trat sodann in die erste Lesung der Regierungsvorlage über die Checks ein. Der Abg. Abrahamo vicz beantragte die Ueberweisung der Vorlage an den Justizausschuß von 24 Mitgliedern, der Abg. Schücker die Ueberweisung an einen besonderen Ausschuß von 82 Gliedern und der Abg. Funke die Ueberweisung an einen Ausschuß von 31 Mitgliedern. Die Anträge Schücker und Funke wurden in namentlicher Abstimmung abgelehnt. Es folgte sodann die erste Lesung des Handelsverirages mit Bulgarien, wobei der Abg. Lecher (deutsch⸗-fortschrittlich) die von seiner Partei begonnene Kö begründete. Die Vorlage wurde einem Ausschuß von 36 Mitgliedern überwiesen. Die oben mitgetheilten dringlichen Anträge gelangten nicht mehr
zur Berathung.
Im ungarischen Unterhause richtete gestern de Abg. ö pponyi an den Minister⸗ ö abr Ban ffy folgende Interpellation: 1) Giebt es unter den Mächten ein Uebereinkommen bezüglich der Grundsätze, welche beim , Friedensschluß zur Geltung gelangen sollen? 2) Wenn, wie vorauszusetzen ist, der territoriale status
uo und die Autonomie Kretas auch jetzt das Hauptprinzip ind, bezüglich dessen ein Einvernehmen unter den Großmächten besteht, halt das österreichisch⸗ungarische Auswärtige Amt den Zeitpunkt nicht für gekommen, um Schritte zu thun, damit dem zwecklosen und politisch e ihn Kriege ein Ende gesetzt werde und Zustände herbeigeführt werden, welche dem inter— nationalen Recht und der Humanität enisprechen? 3) Bezweckt die St. Petersburger Reise des Kaisers eine solche Aktion, welche unsere Buͤndnißverhältnisse ö oder bezweckt die Reise des Kaisers ohne solche Modifikation eine Verein⸗ barung mit Rußland bezüglich der Lage im Orient? Ist die Regierung geneigt, seiner Zeit das Unterhaus über die politischen Ergebnisse dieser Monarchenreise zu orientieren?
Großbritannien und Irland.
Der Staatssekretär der Südafrikanischen Republik Dr. Leyds ist aus dem Haag in London eingetroffen.
Nach einer Depesche des Qber⸗Kommissars von Cypern Sir W. Sendall an den Staatssekretär der Kolonien Chamberlain fand am 21. d. M., Abends, in Famagussta in der Nähe einer Kirche eine Explosion statt; 30 Personen hätten dabei Verletzungen erlitten. Mehrere Türken seien ver—⸗ haftet worden, und die Untersuchung sei im Gange.
Frankreich.
Die Königin Victoria hat gestern Nizza verlassen und die Rückreise nach England angetreten. Auf dem Bahnhof, wo der Königin die militärischen Ehren erwiesen wurden, hatten sich die Spitzen der Behörden zur Verabschiedung ein⸗ gefunden.
Der Großfürst⸗Thronfolger von Rußland hat sich =. an Bord der Jacht „Zarnitza“ von Algier nach Palermo
egeben.
Rußzland.
Die gestrige Parade der St. Petersburger Garnison auf dem Marsfelde, welcher auch die Großfürstinnen beiwohnten, nahm, wie „W. T. B.“ berichtet, einen glänzenden Verlauf. Der Großfürst Wladimir Alexan drowitsch kom⸗ mandierte die Parade, die anderen Großfürsten waren bei ihren Truppentheilen eingetreten oder befanden sich im Gefolge des Kaisers. Nachdem beide Kaiser die Fronten der Truppen abgeritten hatten, erfolgte der Vorbeimarsch, welchen der Kaiser Nikolaus an der Spitze seiner Suite eröffnete. Der Kaiser Franz Joseph führte sein Garde⸗Grenadier⸗Regiment Kexholm vorbei. Den Schluß der Parade bildete eine Attacke der Kavallerie, die dann plötzlich vor den Monarchen Halt machte. Die Kaiserin Alexandra Feodorowna nahm die Parade von dem Palais des Prinzen von Oldenburg aus in Augenschein. Nach der Parade sprach der Kaiser am Joseph wieder⸗ holt seine han; Befriedigung und Freude über die Halte n der Truppen aus. Beide Kaiser sowie die
roßfürsten und Großfürstinnen nahmen nach der Parade das Frühstück bei dem Prinzen Alexander von Oldenburg ein. Am Nachmittag empfing die Kaiserin Alexandra
eodorowna den öͤsterreichisch⸗ ungarischen Minister des Aeußeren Grafen Goluchowski, der Kaiser Franz Joseph den russischen Minister des Auswärtigen Grafen Murawjew. Das Diner nahmen die Majestäten im engsten Familienkreise ein. Alsdann begaben sich Aller⸗ höchstdieselben zu der Galavorstellung im Marien⸗Theater, wo das Ballet La belle au bois dormant“ zur Aufführung gelangte. Das gesammte Parterre war von Offizieren besetzt, während die Vertreter des diplomatischen Korps sich in den Logen befanden. Als die Mäajestäten die Kaiserliche Loge betraten, erhoben sich die Anwesenden von ihren Plätzen, hörten die österreichische Volkshymne, welche die Musik intonierte, stehend an und brachen sodann in stürmische Hurrahrufe aus, während sich die Majestäten dankend verneigten. Die Hymne mußte noch einmal wieder⸗ holt werden. Der Kaiser Franz Joseph führte die Groß⸗ fürstin Sergius, der Kaiser Nikolaus die Großfürstin Elisa⸗ beth Mawrikjewng und der Erzherzog Otto die Großfürstin Tenia. Der Kaiser Franz Joseph trug die Uniform seines Grenadier⸗Regiments Kexholm, während der Kaiser Nikolaus die Uniform eines österreichisch⸗ ungarischen Obersten der Infanterie angelegt hatte. Außer den Großfürsten befanden sich auch Graf Goluchowski und Graf Woronzow⸗Daschkow in der Hofloge. Die Majestäten zollten der Aufführung wieder⸗ holt lauten Beifall. Die Vorstellung war gegen 10 Uhr be⸗ endet. Als die Majestäten das Haus . erstrahlten das Theater und die Stadt in Illumination.
Heute Vormittag begab sich der Kaiser Franz Joseph nach der österreichischungarischen Botschaft und empfing kaselbst Deputationen der in Rußland lebenden österreichisch⸗ ungarischen Unterthanen. Später nahm der Kaiser die Sehenswürdigkeiten der Stadt in Augenschein.
Bei dem großbritannischen Botschafter Sir N. O Conor fand gestern, nach der Parade, zu Ehren des Grafen Goluchowski ein Dejeuner statt, an welchem der russische Minister des Aeußern Graf Murawjew, die Botschafter, der deutsche Geschäftsträger von Tschirschky, alle Mitglieder der österrelchisch⸗ . Botschaft, sowie zahlreiche hohe russische Würdenträger theilnahmen. — Zu dem Diner bei dem 5 Murawjew waren 10 Einladungen ergangen; Graf Goluchows ki saß dem Grafen Murawjew gegenüber. — Graf Murawjew und Graf Goluchowski hatten gestern Nachmittag eine längere Unterredung. . . ben nnr Alexander Michailowitsch wird sich zu den Beisetzungsfeierlichkeiten nach Karlsruhe begeben.
Italien.
Die „Agenzia Stefani“ veröffentlicht ein Schreiben des. Königs an den Minister⸗Präsidenten di Ru dini, welches diesen beauftragt, der wer,. Bevölkerung Italiens, ins⸗ besondere den Studierenden und deren Lehrern, den herz lichsten Dank Allerhöchstdesselben für die warmen Kundgebungen anläßlich des jüngsten Attentats auszusprechen. ö
Der zum Gesandten in Belgrad ernannte bisherige russische Gesandte bei dem Vatikan Is wolsky ist gestern von.
Rom nach St. Petersburg abgereist.
Türkei.
Der deutsche Botschafter Freiherr Saurma von der Jelt wurde, wie W. T. B.“ meldet, gestern vom Sultan i Audienz empfangen.
Das Wiener „Telegr.⸗Korresp. Bureau“ meldet, daß gestern Mittag eine Konferenz der Botschafter statt— gefunden habe. Rußland, 1 und Groß⸗ etre mnien übernähmen den u der orthodoxen griechischen Unterthanen in Konstantinopel und in ber Provinz. Eine . bezugnehmende Note sei gestern Nachmittag der Pforte überreicht worden. — Das französische Konfulat, welches mit dem Schutze der Griechen in Kon⸗ stantinopel beauftragt ist, hat dies durch Straßenanschläge be⸗ kannt gemacht. Im griechischen Konsulat werden durch einen Beamten des franzoöͤsischen Konsulats Schutzscheine ausge⸗ fertigt. Der fran h h Konsul hat die Griechen ermahnt, ihm i Aufgabe durch Beobachtung von Ordnung und Ruhe u erleichtern.
ö Der serbische Gesandte Georgewitsch ist von Konstanti⸗ nopel nach Belgrad abgereist, um dem König vor dessen Reise nach Cetinje über die Lage Bericht zu erstatten.
Es verlautet, Ghazi Osman Pascha werde sich nicht ir nach Epirus begeben, sondern nach Konstantin opel zurück⸗ kehren.
Eine Depesche Edhem Paschas vom gestrigen Tage an den Kriegs⸗Minister meldet, daß die erste ie nn gegen Trikkala marschiere und Zarsko besetzt habe. — Ein Telegramm des Kommandanten des Korps in Epirus an den Kriegs ⸗Minister besagt, daß nach einem Bericht die erste Brigade vorgestern in siebenstündigem Kampfe bei Kudozaki den Feind mit einem Verluste von 20 Todten und vielen Verwundeten geschlagen und zum Rück⸗ zuge gezwungen habe. Das Telegramm besagt ferner, daß die Bruͤcke bei Plaka, sowie ein griechisches Blockhaus erobert worden seien. Gleichzeitig kündigt der Bericht den weiteren Vormarsch nach der Küste an.
Aus Athen berichtet die „Agence Havas“, daß gestern bei Velestino ein Gefecht stattgefunden habe, welches einen für die Griechen günstigen Verlauf genommen habe. Die Türken seien unter Verlusten zurückgeschlagen worden.
Demselben Bureau wird aus Volo von heute Vor⸗ mittag gemeldet, die Stadt sei fast ganz geräumt, Frauen und Kinder seien in großer Anzahl eingeschifft worden, und die Konsulate hätten ihre Flaggen gehißt. Im Hafen von Volo befänden sich ein italienisches und ein britisches Panzerschiff.
Griechenland.
Der von den zur Opposition gehörenden Deputirten erlassene Aufruf (s. die gestrige Nr. d. Bl.) hat, dem „W. T. B.“ zufolge, nachstehenden Wortlaut:
Mitbürger! Während der keitischen Augenblicke, die das Vater⸗ land durchmacht. ist die Einberufung der Kammer für nöthig erachtet worden. Die Opposition hält es für ihre Pflicht, an alle Bürger die Aufforderung und Bitte zu 4 daß jeder nach Maßgabe seiner Kräfte zur Aufrechterhaltung der Ordnung beitrage, die nicht nur für die Sicherheit Aller unumgänglich nöthig ist, sondern auch ein unentbehrliches Element der Hicbeuld der Ehre und der Rechte der Nation bildet. Vergessen wir nicht, daß der Feind den Boden des Vaterlandes betreten hat und daß unser Heer ihm gegenübersteht. In einem solchen Augenblick würde ein jeder, der die Ordnung zu stẽren versuchte, ganz einfach ein Verbündeter der Türken sein.“ Der Aufruf wurde von allen in Athen befindlichen opposi⸗ tionellen Deputirten unterzeichnet und hat auf alle Kreise der Beyölkerung eine beruhigende Wirkung ausgeübt.
Vorgestern Abend wurde ein Ministerrath abgehalten. Die Mitglieder der Opposition waren bei Scanludis ver⸗ sammelt.
Vorgestern Abend und gestern herrschte in Athen voll⸗ ständige Ruhe.
Zu der für gestern anberaumten Sitzung der Depu⸗ tirten kammer hatten sich nur 95 Deputirte eingefunden. Da zur Beschlußfähigkeit die Anwesenheit von 104 Deputirten erforderlich ist, so wurde die Sitzung unter lebhafter Unruhe des Hauses sofort wieder geschlossen. Die Deputirten der Opposition hielten darauf eine Berathung ab und beschlossen, drei Deputirte zu beauftragen, sich zu dem König zu begeben und mitzutheilen, daß die Sitzung nicht habe stattfinden können, weil die ministeriellen Abgeordneten gefehlt hätten. — Der Minister⸗Präsident Delyannis hatte gestern Abend eine Unterredung mit dem König.
Dänemark.
Der Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg ist, wie ‚W. T. B.“ meldet, gestern Abend in Kopenhagen ein⸗ getroffen und auf dem Bahnhofe von dem Kronprinzen und dem Prinzen Christian empfangen worden.
Afsien.
Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus hokohama vom gestrigen Tage gemeldet, der koreanische Krieg s⸗Minister abe die Anwerbung von 168 russischen Soldaten für den Dienst auf Korea beantragt. Das koreanische Kabinet sei über diesen Vorschlag getheilter Meinung, die japanische Regiernng erhebe Einspruch gegen denselben.
Parlamentarische Nachrichten.
Die Berichte über die gestißen Sitzungen des Reichs⸗ tages und des Hauses der Abgeordneken befinden sich in der Ersten Beilage.
— In der heutigen (211.) Sitzung des Reichstages, welcher ber Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. von Boettich er beiwohnte, wurde die erste Berathung des Invalibenversicherungsgesetzes und der damit ver— bundenen Anträge der Abgg. von Ploetz (d. kons.) und Ro esicke (b. F. 9) fortgesetzt.
Als erster Redner nahm der Abg. Molkenbuhr (Soz.) das Wort.
Schluß des Blattes.)
8 elegenheiten bei in isters“ fort.
Abg. Graf zu Lim burg⸗Sti rum (kons.): Neues ist in der Debatte nicht vorgebracht worden, und auch ich kann zur Sache nichts Neues beitragen. Aber man kann die Bemerkungen vom Zentrum nicht unerwidert ins Land gehen lassen, um nicht den Schein zu er⸗ wecken, als habe man seinen Standpunkt aufgegeben. Wie der Abg. Seyffardt sich auf den Art. 12 der Verfassung für seine Ansicht über den Religionsunterricht der Dissidentenkinder berufen kann, verstehe ich nicht; man kann daraus nicht deduzieren, daß die Dissidentenkinder nicht gejwungen werden könnten, einen angemessenen Religionsunterricht 3 nehmen. Der Staat verlangt, daß jedes Kind einen angemeßsenen Religionsunterricht habe, und irgend jemand muß doch prüfen, ob es wirklich ein Religionsunterricht ist, den die Kinder be⸗ kommen. Das kann nicht jedem einzelnen Vater anheimgestellt werden, der vielleicht an nichts glaubt und seine darwinistischen Grundsätze als seine ganze Religion hinstellt. Nur die Unterrichtsverwaltung, die dafür zu sorgen hat, daß jedes Kind eine ordentliche Schule bekommt, kann prüfen, eb ein angemessener Religionsunterricht vorliegt Der frühere Kultus- Minister Graf von Zedlitz sagte einmal: Wenn auch die Eltern aus der Kirche ausscheiden und die Segnungen der Religion nicht für sich haben wollen, so muß doch der Staat wenigstens dafür sorgen, daß in die Kinder der Keim gelegt wird, daß ihnen die Möglichkeit gegeben wird, die Heils wahrheiten, die seit Jahrhunderten zum Segen der Menschheit ge⸗ reichen, zu erkennen. Ob die Kinder den Segen nachher behalten, ist ihre Sache, aber der Staat hat wenigstens seine Pflicht gethan. Die Regierung hat in dieser rage vollkommen Recht. Daß der Abg. Roeren von dem großen prinzipiellen Standpunkt aus- gegangen ist, bedaure ich, denn damit kommen wir nicht weiter. Die prinzipiellen Ansprüche von Kirche und Staat sind an und für sich unvereinbar, und wir sind über diese alte Sache längst hinaus. Wir können uns nur über einzelne Fragen verständigen und friedlich mit einander auszukommen suchen, wie es früher war und auch jetzt ist. Darum gehe ich auf die großen prinzipiellen Fragen nicht ein. Was das Volksschulwesen betrifft, so muß den Kindern allerdings ein an⸗ gemessener konfessioneller Religionsunterricht gegeben werden, und er muß verschieden eingerichtet werden, je nachdem er in einer konfessionellen Schule oder in einer andern ertheilt wird. Ich will nicht annehmen, daß die statistischen Angaben des Abg. Roeren unrichtig sind; aber ich müßte mir diese Statistik 21 darauf hin ansehen, ob nicht in einer überwiegend katholischen Gegend den protestantischen Minoritäten auch Unrecht geschieht. Jedenfalls muß ein guter und richtiger ,, ertheilt werden. Aber darin sind die Ansichten der Bischöfe und geistlichen Oberen mir maßgebender als das, was die Herren hier sagen. Wenn ich also von den geistlichen Oberen noch keine wesentlichen Klagen gehört habe, kann ich auf die Sache nicht solches Gewicht legen. In dem Umstande, daß nur wenige Regierungsbeamte katholischer Konfession sind, soll eine Imparität liegen? Die Herren vom Zentrum glauben doch selbst nicht, daß sie keinen Einfluß auf die Verwaltung haben. Sie haben unter den Ministern eine stattliche Anzahl Ir Konfession, ebenso in anderen Verwaltungskreisen, von den Botschaftern will ich garnicht reden. Wenn Sie keine angemessene Anzahl von Regierungs⸗Präsidenten Ihrer Konfession haben, so liegt das daran, daß die jungen Herren sich nicht dem Studium zuwenden und in die Verwaltung eintreten; auch aus Kreisen, die mir näher stehen, werden junge wohlhabende
erren, die befähigt wären, etwas zu lernen, höchstens ein paar Jahre
ffiziere und gehen dann aufs Land. (Zwischenrufe im Zentrum: Mallinckrodt! Die Herren werden nicht zu Regierungs⸗Räthen ge⸗ macht!) Vergleichen Sie doch nicht damalige Zeiten mit den jetzigen! Ich wünschte sehr, daß wir mehr Herren aus katholischen Kreisen in der Verwaltung hätten; aber als höhere Beamte und Regierzngs⸗ Präsidenten würden sie, wenn sie auch treue Glieder ihrer Kirche wären, sich doch nicht des Beifalls des Zentrums erfreuen. Unausbleiblich kämen sie mit den Bestrebungen des Zentrums in Konflikt. In der . Posen wollen wir keineswegs germanisieren, sondern wir tehen in der Defensive gegen die konzentrierten . der polnischen Nationalität gegen die deutsche. Ein katholischer Regierungs⸗Präsident in der Provinz Posen würde ebenso überzeugt wie ein anderer die Politik des Kultus⸗Ministers vertreten, ohne seiner Konfession irgend⸗ wie zu schaden. Aber die Angriffe, die er vom Zentrum und dessen Presse bekäme, und solche Ausdrücke wie Staatskatholik möchte ich nicht hören. Ueber die Polenfrage werden wir uns mit dem Zentrum nie verständigen, weil es in der Haltung der Regierung gegen die , einen Angriff auf die katholische Religion erblickt.
iese Ansicht ist unbedingt falsch. Aber die Regierung muß auch gegen einen Geistlichen vorgehen, wenn er sein Amt im Interesse der polnischen Agitation mißbraucht. Nur wenn die Herren vom Zentrum genau unterscheiden, wo die nationalen Fragen aushören und die Fragen der Kirche anfangen, können wir uns verständigen. Aber auch Herr Roeren hatte die Auffassung, wir wollten germanisieren. Eine katholische Abtheilung möchte an sich gerechtfertigt sein, aber wenn eine so solide Abtheilung hier im Hause sitzt, die eine Kommission hat, welche alle Beschwerden prüft, so ist das ein vollkommener Ersatz für eine katholische Abtheilung im Ministerium. Der Minister läßt sich ja von katholischen Räthen über die Dinge informieren. Auch Ihre Bischöfe in sehr fleißig in der Wahrnehmung Ihrer Interessen. Sie haben alle Jahre Konferenzen und stehen im dauernden Verkehr mit dem Kultus ⸗Ministerium. Die Interessen der katholischen Kirche werden 8 genügend gewahrt. . Roeren verlangt eine Regelung der Ordensfrage nach dem
ereinsrecht. Bei der Natur der Orden, ihrer straffen Organisgtion und bei der Thatsache, daß die Oberen der Orden zum großen Theil außer Landes sind, müssen die Orden vom Staat anders behandelt werden. Allerdings kann jeder aus einem Orden gus— treten, aber das ist gleichbedeutend mit dem Ausschluß des Betreffen⸗ den gus allen Kreisen, in denen er geleht hat. Es wäre einfach eine Thorheit, wenn der Staat eine solche Organisation nach dem Vereinsgesetz handhabte. Angesichts der Kämpfe der siebziger Jahre ist allerdings eine vorsichtige Behandlung der Ordensfrage nothwendig, aber entbehren koͤnnen wir eine Aufsicht über die Orden nicht. Was die krankenpflegenden Orden leisten, ist über alles Lob erhaben, und ich würde wünschen, daß in dieser Besiehung die Klagen über den zu langsamen Geschäftsverkehr bel der Genehmigung von Niederlaffungen abgestellt werden. In der Frage der Misstonspfarrer ist die Haltung der Reglerung eine wohlwollende und angemessene. Ueber die schwankende Politik der Regierung den Polen gegenüber habe ich immer gellagt. Die Polen wünschen die olitik, die vor 6 Jahren etwa ig lan ist; wir wünschen das esthalten an der Politik, die Fürst Bismar 1 . ein schwankendes Hin- und Hergehen macht allerdings im Lande den übelsten Eindruck. Denn einer Bevölkerung, mit der man bald so, bald so umgeht, thut man Unrecht, wenn man ihr nimmt, wat man ihr einmal gegeben hat. Die deutsche Schule in den polnischen Landestheilen hat, den weck, die Leute zu deutschen Staatsbürgern auszubilden.
eutsch ist die Sprache unseres Staats, und daher muß den Kindern in erster Linie das Deutsche beigebracht werden. Die Polen machen ihre Landsleute unzufrieden, und es würden über⸗ haupt gar keine Schwierigkeiten entstehen, wenn die polnische Agitation nicht wäre. Wir wünschen, daß die Regierung auf der Bahn fort . schreite, die sie jetzt wieder beschritten ha. Sle möge ohne Härte, aber mit Bestimmtheit die Ziele des Staatswohls weiter verfolgen.
(Schluß des Blattes.)
— Dem Hause der Abgeordneten sind die Nachweisungen der auf Grund der Gesetze vom 8. April 1895 und vom 3. Juni 1896 im EGtatsjahre 1896/57 zur Förderung des Baues von Klein⸗ bahnen bewilligten bezw. in Aussicht gestellten Staattbeihilfen zugegangen.
Nr. 16 des Centralblatts für das Deutsche Reich“ herausgegeben im Reichtamt des Innern, vom 23. April, folgenden Inhalt: 1) Konfulat⸗Wesen: Ernennung; — Gxequatur- Ertheilung. — 2) Finanz ⸗Wesen: Nachweisung der Ginnahmen des Reichs vom 1. April 1896 bis Ende März 1897. — 3) Zoll und Steuer⸗Wesen: Vorschriften über die Revision der Branntwein⸗ Meßapparate; Veränderungen in dem Stande oder den Befugnissen der Zoll · und Steuerstellen. — 4) Polizei⸗Wesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.
Nr. 17 der Veröffentlichungen des Kaiserlichen Ge⸗ sundheits amts“ vom 28. April hat folgenden Inhalt: Gesund⸗ heitsstand und Gang der Volkskrankheiten. — Zeitweilige Maßregeln egen Pest. — Gesundheitswesen im Reg Bez. Aurich, 1892/94. — eburien und Sterbefälle in Rhode Island. 1893.94. — 9. gebung u. s. w. (Preußen. Stadt Nordhausen) Schlachthof. (GHroß⸗ britannien) Vieheinfuhr. — (Brasilien) Gesundheitsdienst. — Gang der Thierseuchen in Bosnien und der Herzegowina, 4. Viertel jahr. — Desgl. in Bulgarien. — Rinderpest und sibirische Pest in Rußland, 3. Vierteljahr. — Zeitweilige Maßregeln gegen Thlerseuchen. (Deutsches Reich, Bremen, Desterreich, Groß britannien. — Kongresse. (Belgien.) XIII. internationaler pharma- zeutischer Kongreß — Ha e f . — Wochentabelle über die Sterbe⸗˖ fälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen in Kranken häusern dentscher Großstädte. — Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. — Witterung. — Beilage: Gerichtliche Entscheidungen auf dem Gebiete der öffentlichen Gesundheitspflege (Wasserversorgung, Wohnungen, Beseitigung von Abfallstoffen).
Nr. 13 des Eisen bahn⸗-Verordnungsblatts“, heraus
. im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 26. April, at folgenden Inhalt: Allerhöchster Erlaß vom 29. März 1897, be⸗ treffend Verleihung des Enteignungsrechts an den Kreis Ost-⸗Prigni für die Ausführung des Baues einer Kleinbahn von Kyritz na . mit Abzweigung nach Breddin. — Bekanntmachung des
eichskanzlers, betreffend Aenderung der Betriebsordnung für die Haupteisenbahnen Deutschlands vom 5. Juli 1892, vom 24. März 1897. — Bekanntmachung des Reichskanzlers, betreffend Aenderung der Nermen für den Bau und die Autrüstung der Haupteisenbahnen Deutschlands vom 5. Juli 1892, vom 24. März 1857. — Bekannt⸗ machung des Reichskanzlers, betreffend Aenderung der Bahnordnung für die Nebeneisenbabnen Deutschlands vom 5. Juli 1892, vom 24. März 1897. — Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom 11. April 1897, betreffend Aenderung der Betriebsordnung für die Haupteisenbahnen, der Normen für den Bau und die Ausrüstung der Haupteisenbahnen und der Bahnordnung für die Nebeneisenbahnen Deuischlands; vom 11. April 1897, betreffend Vorbereitungs⸗ und Militärdienstzeit der Zivil ⸗Supernumerare; vom 14. April 1897, be⸗ treffend Neubildung des Bezirks⸗Eisenbahnraths zu Frankfurt a. M.; vom 20. April 1897, betreffend Umzugskosten der Beamten der Staats eisenbahn⸗Verwaltung. — Nachrichten.
Arbeiterbewegung.
Aus Stettin berichtet die ‚Ostsee⸗Ztg. zum Ausstagnd der Getxreideträger,. daß Verhandlungen, die gestern zwischen den Arbeitgebern und Vertretern der Ausständigen stattfanden, ergebnißlos verlaufen sind. In einer Versammlung der Ausständigen ergab sich, daß die Getreideträger lediglich darauf bestehen wollen, daß der im letzten Herbst ausgearbeitete Tarif genau innegehalten werde, was ihrer Behauptung nach theilweise nicht geschehen sein soll. Es wurde einstimm g be⸗ schlossen, vorläufig im Ausstand zu verharren und heute nochmals mit den Arbeitgebern in Unterhandlung zu treten.
Aus Barmen wird der „Köln. Ztg.“ 5 Wie die Elberfelder Tischlergesellen in der vorigen Woche, so haben jetzt auch die Barmer beschlossen, den Ausstand für beendet zu erklären. , hat der Ausstand wie in Elberfeld sechs Wochen. Grreicht
aben die Gesellen nichts, denn die Meister ziehen die früheren Be⸗ willigungen jetzt wieder zurück.
Aus Osnabrück meldet dasselbe Blatt: Die Fabrikanten und industriellen Vereinigungen von Osnabrück und Umgegend verweigerten die von den Arbeitern verlangte Freigabe des 1. Mai als Felertag.
In Crimmitschau i. S. haben, wie der Vorwärts mit⸗ theilt, die Textilarbeiter es erreicht, daß die Firmen B. Haase und A. Kirchhübel die Lohnkürzung zurückgezogen haben. Dagegen dauern bei der Firma Oskar u. Viktor Caf, die Lohnstreitig⸗ keiten fort. (Vgl. Nr. 98 d. Bl.) .
In Meerane in Sachsen befinden sich 190 Maurer wegen Lohnstreits im Ausstande.
Verkehrs⸗Anftalten.
Postpackete für Guatemala sind fortan außer nach dem Hafenort San Joss de Guatemala auch nach der Hauptstadt Guatem ala zulässig.
Bremen, 29. April. (B. T. B.) Norddeutscher Llovb. SD. Trave“ 27. April Mttgs. v. New York n. d. Weser abgeg. RpD. „Sach sen“, v. Ost⸗Asien kommend, 27. April Nm. Genua angek. PD. . Wil lehad*, v. New Jork kommend, 27. April Abd. Dover passiert. D. ‚Löwenburg‘. n. Brasilien best.. 27. April Rachts Antwerpen angek. SD. . Spree“, v. New. Jork kommend, ist 38. April Vm. in Cherbourg angekommen und hat die Reise n. Bremen fortgzes.; er . 414 Passagiere und volle Ladung. SD. „Ha vel, n. New-NYork best.,, 28. April Vm. Eastbourne paffierk. PD. „Hohen st aufen“, v. Brasilien kommend, 28. April Mittags Antwerpen angekommen.
London, 28. April. (W. T. B.) Union ⸗Linte. D. Scot! ist heute auf der Ausreise in Madeira angekommen. D. Moor“ ist heute auf der Ausreise in Kap stadt eingetroffen.
Rotterdam, 28. April. (W. T. B.) Holland ⸗Amerika⸗ Linie. D. „Am sterdam“, von Rotterdam nach New. Jork abge⸗ hangen, S. Manasdam‘, von New. Jork heute Vormittag in rn n angekommen.
Theater und Mufik.
Kon zer te.
Der dritte Kam mermusik- Abend der Herren Carl Halir, Carl Markees, Adolf Müller und Hugo Dechert, der am Dienstag im Saale der Sing⸗Akadem ie stattfand, wurde mit dem Klavier. Quartett in G-moll von J. Brahms eröffnet. Die ⸗ fem durch kräftige Rhythmen und oft überraschende Modulationen interessierenden Werke folgte Beethovens Streich Quartett in B dur, das durch die Lieblichteit seiner Themen ein gut gemäbltes Gegenstück zu dem vorhergehenden bildete. Mit einer Novität von Georg k aus Bremen, der seine Ausbildung im Leipziger Konserdatorium erhalten hat und bel seinem ,, mit dem Beethoven
reis ausgezeichnet wurde, schloß der Abend. Der Komponist hat ch bereits durch mehrere Werke für Kammermusik und Orch einen ehrenvollen Namen erworben. In dem neuen Tonwerk fol er, wie früher, klasstschen Spuren, ohne sig jedoch . enge Grenzen zu binden. en vier man einen mit reicher Phantaste begabten,
überall
Künstler, der eigene Seelenstimmungen den