1897 / 102 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 01 May 1897 18:00:01 GMT) scan diff

Im Königlichen Scauspielbause gelangt morgen Otto von der Pfordten z aspicl 1512. zur Auffuübrung, Am Montag det eine Aufführung von Shakespeare s Lustspiel Viel Lãrmen um isn statt. Die Beatrice svielt rarin Fräulein Poppe, die Hero Frau von Hochenhurger, den Benedict Herr Matkowẽky.

Im Deutschen Theater mußte die für morgen Abend an= gekũndi te Vorstellung Einsame Menschen ; infolge eines Trauerfalls in der Familie des Fraäuleins Lehmann abgesetzt werden; statt dessen wird Die versunkene Glocke gegeben. Im übrigen weist der

Spielplan für die nächste Woche 36 nde Vorstellungen auf: Montag, Mittwoch und Freitag. zie verfuntene Gloder; Bienstag Den Carlos. (mit Josef Kainz in der Titelrolle); Donner tag Freiwild! ʒ Sonnabend Hamlet ; am nächstfolgenden Sonntag Nachmittag Die Weber“ und Abends Einsame . Sie morgige Nachmittags Vorstellung fällt wegen der Matir ée jum Besten der Genossenschaft deutscher Bühnen ⸗Angeböriger“ aus.

Die Novität des Berliner Thea ters, Lindau g Schauspiel Die Brüder“, wird am morgigen Sonntag, sowie am Dienstag und Sonnabend wiederholt. Am Montag gebt ‚Faust . (Anfang 7 Uhr) und am Donner tag ‚Kaiser Heinrich. in Scene. Das Lustspiel Renaissance⸗· gelangt am Mittwoch und nächsten Sonntag zur Aufführung. Am Freitag ist als 34. Abonnements⸗Vorstellung die Erstaufführung von Deborah mit Maria Pospischil in der Titelrolle angesetzt. Als Nachmittags Vorftellung zu volksthümlichen Preisen werden am morgigen Sonntag „Das neue Gebot“ und am nächsten Sonntag Kinder der Bühne gegeben.

Im Lessing⸗Tkeater ist de Wochen Spielplan dahin fest⸗ 23 daß an allen Abenden der nächflen Woche die Operette Die

eisba“ mit dem Ferencz Ensemble zur Aufführung gelangt. Im Schiller Theater wird morgen, Sonntag, Nachmittags zum letzten Mal in dieser Saison Der Pfarrer von Lirchfeld“ ge⸗ eben; die Rolle des Wurzelsepp spielt Serr Ludwig Neueit a. G

m Abend geben Shakesxregre's „Komödie der Irrungen. und Klein 's Zerbrochener Krug“ in Scene. Für Montag und Mittwoch sind Aufführungen von Moser' s Schwank Das Stiftungsfest“, für Donnerstag Molisre s Lustspiel Der eingebildete Kranke“ in Ver⸗ bindung mit Verga's Bauernehre“ angesetzt Wiederholungen der An engruber schen Bauernkomödie Der Gwissenswurm“ sind für Dien kag, Freitag und Sonnabend in Aussicht genommen.

Der Wochen · Spielplan des Theaters des Westens lautet folgendermaßen: Sonntag, Dienstag und Mittwoch: „Zwei glückliche Tage ; Montag und Sonnabend „Reif. Reiflingen ' (in beiden Stücken mit Gustav Kadelburg als Gasth; Donnerstag, Freitag und Sonntag Onkel Brãsig mit Auguft Junkermann in der Titelrolle als Gast. Am morgigen Sonntag Nachmittag findet eine Wiederholung des Schaufpiels Aus bewegter Zeit. statt.

Im Neuen Theater lleibt ‚Trilby mit Herrn Rovaards als Gast vorläufig auf dem Spielplan.

Im Theater Unter den Linden geht morgen, Sonntag, die neue Dperette Der Wunderkaabe , Text bon Landesberg und Stein, Musik ven E. von Taund, zum ersten Mal in Scene. Als Gast erscheint Fräulein Annie Dirkens vom Theater an der Wien in der Hauptrolle. .

Im Thalia ⸗Theater findet morgen die letzte Sonntags auffährung der Kren'schen Gelangshoffe „Heirath auf Probe. statt. Mitte nächster Woche wird Sffenbach's Operette Die schöne Helena gegeben, wozu die Proben bereits begonnen haben.

Der Erfolg der Ensemble⸗Gastzwiele der Mitglieder des Berliner Theaters im Zentral-Theater hat die beiden Direktionen ver⸗ anlaßt, auch für morgen, Sonntag, eine Vorstellung zu arrangieren. Zur Aufführung gelangt Dorf und Stadt“ mit Frau Prasch Greven ˖ berg als Lorle.

Mannigfaltiges.

Der unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin stebende Verein der Berliner Vol ksküchen von 1866 zielt gestern Nbend unter dem Vorsitz des Justiz Raths Frentzel im Bürgersaal des Rathhauses seine 31. ahresversammlung ab. Nach dem erstatteten Jahresbericht hat der Verein im verflossenen Jahre 15 Küchen sowie die Frauenkuche unterhalten und in diesen L656 232 Portionen verabreicht, und zwar in den 15 Volkskũchen 1359 123 Mittags- und 277715 Abendportionen, in der Frauen⸗

kche 593 gemischter gebratenem monate

Heizung. 9029

Der Ausschuß der Deutschen Rosonial - Gesellschaft hat die Freund⸗ lichkeit gehabt, durch das gefällige Schreiben vom 12. mir und Ihrer Hoheit der Herzogin das sorechen, welchen i Bruders, des Großherzogs von Mecklenburg, Königliche Hobeit, erlitten habe. Der Ausdruck Ihrer Theilnahme ist mir als ein Zeichen Ihrer kreuen Gesinnung besonders werthvoll, weil derselbe aus den Kreisen der Deutschen Kolonialgesellschaft von denjenigen Herren ausgeht, mit denen ich mich durch mehrjähriges gemeinsames kolonialen Bestrebungen am meisten verbunden fühle. Herren Mitgliedern des Ausschuffes, welche meiner bei dem vorliegenden fraurigen Änlaß gedacht haben, spreche ich meinen verbindlichsten Dank aus. Dabei glaube ich der Hoffnung Ausdruck geben zu können, daß sich Einrichtungen treffen lassen, welche es mir ermöglichen, unter den Beschrankungen, welche mir die rurch Gottes Fügung auf einige Jahre übertragene Regentschast auferlegen, in der bisberigen Stellung auch weiter die folgniale Bewegung in Deutschland fördern und nach Ablauf der 26 der Renentschaft meine volle Thätigkeit als den Toast. Die Beiträge für das

W. T. B. berichtet. auf 3175 Pfd. Sterl., darunter 200 Pfd. Ster! die Seine Majestãt der Deutsche Kaiser, und 50 Pfd. Sterl, die Seine Majeslät der Kaiser Franz Joseyb gespendet haben.

Präsident der Deuts

können.

Die Bataillone des 1. Garde ⸗Regiments z. F. werden 3.8. von Vormittags 9 Uhr ab auf dem Boꝛnstedter Felde besich tigt werden. Am 4. d. M. Bataillone des 3. Garde⸗Regiments z. F. auf dem Tempel ˖ hofer Felde stattfinden.

Der Regiments stab des Gisenbahn-Regiments Nr. 1 hat sich heute auf ungefähr drei Wochen nach ine

Am 5. und 6. Mai findet auf dem Zentral -Viehhof der Stadt Berlin die XXIII. Mast vieh - Ausstellung statt. Die · selbe wird mit einem Markt von Zucht⸗Böcken und Ebern und einer einer Ausstellung von Maschin en, Geräthen und Produkten für Viehzucht

am 3. d. M.

und Molkerei

Geöffnet ist die Ausstellung an beiden Tagen von Vormittags 9 bis Nachmittags Vormittags 9 b L, am 6. Mai 50 8.

Die polizeiliche Abnahme der verlängerten Pferdebabn⸗ linie Zoologischer Garten = Hardenberg Straße Kant avigny-⸗Platz hat vorgestern in Gegenwart des Ver⸗ tretersꝰ der Charlottenburger Polizei Direktion, einer Abordnung der

Straße S

, an

2219 1 Die Gesammta wurden dagegen aus dem 220 594 , sodaß ein Betriebsverlust von Bie Verwaltung bat si Küchen am 1. bejw. 15. April zu schließen; zwei weitere Küchen sollen am 15. Mai Zabl der Volksküchen von Rückgang erklärt lichen Verbältni folge des Betriebeverlustes von 49 136 * auf 33 980 4 vermindert. = Die von der bechseligen Kaiserin Augusta angeregte Unterftũtzungs. kasse zur Gratisspeisung Nothleidender, über welche sodann berichtet wurde, batte 1541 4 Einnahmen und 1289 M Ausgaben; der ver · bllebene Bestand ist im neuen Jahre leider schon aufgebraucht.

Dem Ausschuß d ist, wie die. Deutsche Kolonsaljeitung“ mittbeilt, von Seiner Hoheit, deim Regenten des Großberzogthumt Mecklenburg Schwerin, Johann Albrecht zu Mectenburg, dem Präsirenten der Gejell ˖

n . ü Jena, Maiburg, schaft, das folgende Schreih en zugegangen; Stadt kat reichen Flaggenschmuck angelegt.

gestern Abend durch einen Fackelzug eröffnet, der sich, geleitet von acht Musikkorps, bei dem herrlichsten Früblingswetter durch die Stadt Rektor und dem und dem KRaiserlichen Stattbalter vor dessen Palais Huldigungen f dem Schloßplatz wurden sodann unter dem Gesange des ‚Gaudeamus die Fackeln zusammengeworfen. Hauptfeier statt.

is Nachmittags 1 Uhr 3 , von 1 Uhr bis 7 Uhr

96 die Einfũhrung uppe, Gemũse und tzt wurde die während der Winter. , Getrãnke

abt ür die Zubereitung

an ern für Miethen, Gehälter, 1. 82045 4, an Generalunkosten und für Abschreibungen

infolge dessen entschließen müůssen.

einstellen. sodaß sich dann die 15 auf 15 verringern wird. Der sich zum tbeil aus den veränderten wirtbschaft⸗ ssen. Das Kapitalvermögen des Vereins bat sich in⸗

den Betrieb

der Dentschen Kolonial Gesellschaft

Ser zog eingetroffen.

Schwerin (Meckl.). den 17. April 1897.

Beileid an dem schweren Verlust auszu⸗ durch das Hinscheiden meines unvergeßlichen Herrn

Arbeiten im Dienst der Allen geehrten

en Kolonial. Gesellschaft wieder aufnehmen zu

Der Präsident der Deutschen Kolonial. Gesellschaft. Johann Albrecht, Herzog zu Mecklenburg.

London,

hausungen mit ch begeben.

New⸗

sowie für das Schlächtergewerbe verbunden sein. ̃ errat. 7 ühr. Der Gintrittspreis beträgt am 5. Mai von

fluth begleitet.

Stadtverordneten, sowie der Vertreter der gefunden. Die neue Strecke ist beute in

Straß b urg i. E.,

26 jährigen Ju bi lãu m der Kaiser Wilbelms-⸗Universität sind zahlreiche Gäste und alte Herren aus allen Theilen des Reichs hier Offiziell vertreten sind die auswärtigen Stadentenschaften von Berlin, Bonn, Erlangen, Freiburg. Gießen, Göttingen, n, e

bewegte. Dem

dargebracht. Au

ben , e , oller e w,

em Vorsitz Seiner Königlichen Ho eit des Herzogs von Cambridge das Jahres festmahl des deutschen j Nach einem Toast auf Ihre Majestät die Königin uad die Mitglieder des Königlichen Hauses brachte Höchstderselbe das Wobl Ihrer Majestãten des Deutschen Käfers und des Kaifers von Oesterreich s owie der anderen Beschützer des Hospitals aus und betente deren fortgesetztes warmes Interesse für das Institut. schaft, Legations Rath Prinz zu Hohenlohe Dehringen beantwortete

ond 1. Mai. W. T. B.“ meldet: Hobeit die Prinzefsin von Wales bat an den Lerd⸗M wird die Besichtigung der von London ein Schreiben gerichtet, worin sie voꝛschlägt, während der Fubiläumswoche die Bettler und Elenden in ihren Be. Mittagessen zu verfehen. und anregt, zu diesem Zweck durch Subseription 100 600 Pfd. Sterl. aufzubringen.

Guadeloupe zum Opfer.

Die Reue Berliner Omnibusgesellschaft bat mit dem heutigen 1. Mai jwei neue

Wannfee⸗ Bahnhof aus,. und jwar die eine über die

Straße Unter Friedrichstraße = bem Gartenplatz, die andere durch die Leipziger straße Waisen rücke Holsmarktstraße bis jum Bahnhof. Die Bahnhof Friedrichstraße verkürzt, die Linie S beckvlatz dagegen bis zur Schulftraße verlãngert werden. Die dinie Potsdamer Bahnbof= Görlitzer Bahnhof ist vom Lausitzer Pletz ab durch die Eisenbahnstraße, Schlesischen Straße weiter geführt. markt Goltzstraße fahren von dieser ans nicht mehr Durch die Grune⸗ waldstraße, sondern durch die Gleditschstraße und Pallasstraße in die Potsdamerstraße.

Linien eröffnet: Beide

den Linden Neustãdtische Ki e Oranienburger Thor e,. ng n,

Schlesischen ist bis zum markt Nettel⸗

Linie Schöneberg Gartenyla

Cuvrystraße bis zur

Wrangelstraße⸗ Tie Wagen der Linie Sxittel⸗

1. Mai. Zur Theilnabhme an dem

München, Rostock, Tübingen, Basel und Zurich. D Die Feierlichkeiten wurden Senat wurden vor der Universität

Heute findet die Heute Abend fand im Hotel Metropole unter

Sofpitals zu Dals ton statt.

Der Erste Sekretär der deutschen Bot Hospital belaufen sich, wie

Ihre Königlich: ayor

ork, 30. April. Aus Point ⸗2 Pitre (Guad el oupe) kommt die Nachricht von einem heftigen Erdbeben, bei dem nach einer Meldung dez New. Jork Herald! aus Kingston in We st⸗ indien Hunderte von Menschen umgekommen sind und großer Schaden angerichtet wurde. Die meiften Menschenleben fielen aber dem Erdbeben auf

Der Mittelpunkt des Erdbebens war Mont⸗

Die Erderschütterung war von einer Hoch⸗

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten

Beilage.)

—— —— Musik

t vom 1. Mai, Morgens.

d . M O0 X 83 S * 38

nach dem 2 setzt von Ignaz

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Stationen.

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Bar. auf 0 Gr u. d. Meeressp. red. in Millim

Wind. Wetter. ;

Anfang 74 ÜUbr. Neues Opern

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Belmullet .. NNW 3 bedeckt Aberdeen. WoW 2 halb bed. Christiansund

Kopenhagen. Stockholm.

ö = t. Peterẽbg. 5 heiter Moskau... L wolkenlos

Torf,. Queens ; town... 3 heiter Cherbourg 4 halb bed. elder .... 1 halb bed. i d Schnee mburg .. 5 bedeckt winemũnde 4 wolkig Neufahrwasser 3 bedeckt Memel 3 Nebel

6 ö 1 heiter ünfter ... 1 Regen Karlsruhe.. 5 Regen Wiesbaden 2 Regen München.. 759 9 halb bed. Chemnitz.. JI55 3 wolkig Berlin... 754 3 wolkig Bien .... 757 1 wolkenlos Breslau... 757 2 halb bed. Ile dãlry .. 7369 1 Dunst 11

3 bedeckt 1 3z wolkig

nebersicht der Witterung.

Eine breite Zone niedrigen Luftdrucks erftreckt sich von Nordstandinavien südwärts über Deutschland hinaus nach der Alvengegend, das Gebiet nördlicher und nordwestlicher Winde im Westen Lon demjenigen Hlih und füdöstlicher Winde im Osten scheidend.

ei schwacher bis frischer südlicher bis westlicher Tuftströmung ist das Wetter in Deutschland trübe und kühler, seit gestern haben zahlreiche Gewitter mit reichlichen Regenfällen stattgefunden. Weitere Abkahlung wahrscheinlich.

Deutsche Seewarte.

ö Theater.

Königliche Schauspiele. Sonntag: Opern. baus. 1655. Vorstellung. Die Hugenotten. Große

Raimund. 73 Uhr.

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vom Ober⸗

um Nichts.

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tag: Undine.

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sungen. Athenerin.

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Morgen, Herr

Die Bruder.

oder: Flotte Bursche.

versuntene Glocke. Montag: Tie versunkene Glocke. Dienstag Ton Carlos.

118. Vorstellung.

Dienstag:

Deutsches Theater. Sonntag, Mittags 12 Uhr:

Matinée zum Besten der G d 2 ; n , . gi, enossenschaft deutscher Abendz 7 üÜühr: Gastspiel des Herrn Gustav Die Schulreiterin.

Berliner Theater. Sonntag 2 Ubr: Das neue Gebot. Abends 74 Uhr:

Montag: Faust. Anfang 7 Uhr. Dienstag: Die Brüder.

rstellung. 1812. Schau⸗ Otto von der Pfordten.

Der Verschwender. chen in 3 Aufzügen von Ferdinand Konradin Kreutzer. Anfang

107. Vorstellung. erkrieg auf kten von Richard Wagner. b. In Scene gesetzt vom Dekorative dt. Dirigent: Kapellmeister

Anfang 74 Uhr.

Anfang 7 Uhr. Frei- d: Haschisch. Bajazzi.

Wie die ch: 1812. Donnerstag; Die tag: Viel Lärmen um Nichts. Sonnabend: Neu einftudiert: Coriolau. Sonntag: zerbrochene Krug. Viel Lärmen um Nichts.

Neue Spern⸗ Theater. Sonntag: Narziß.

divivi. (Thea, oder: Fritzchen, oder: Fischer. Das Ewig Männliche, ) Abends 7 Uhr: Tie

Dper in 5 Atten von Giacomo Meyerbeer. Text s S ;

ig, n, Cessing Theater. Sonntag: Die Geisha tz Castelli. In Scene gesetzt vom Ober⸗ Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. Schauspielhaug. 117. Vo spiel in 5 Aufzügen von In Scene gesert vom Ober. Regisseur Max Grube.

Theater. Driginal· Zauber mãr Musik von

Montag: Dpernhaus. häuser und der Sän Romantische Oper in 3 Ballet von Emil Grge en , Tetzlaff.

nspektor Bran Pr. Muck. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. Abonnement A. 18. Vorstellung. Lustspiel in 5 Auftü Sbhakespenre, überfetzt ven August Wilhelm von Schlegel und Ludwig Tieck. In Scene gesetzt vom P. Potter gifseur Max Grube. 2 !

Dpernhaus. Dien tag: Carmen. . Emil Götze, Königl. Kammersänger, a. G.)

sttwoch: Haschisch. Ter Maurer. fag: Die Afrikanerin. Sonnaben Sonntag: Undine.

Schauspiel haus. Mittwo Freit

,, Theehaus . Geschichte.

Regisseur Tetzlaff.

Dperette in 3 Atten von Owen Hall. Musik von Sidney Jones. Deutsch von C. P. Roehr und Julius Freund. Anfang 74 Uhr.

Nontag: Die Geisha.

Dienstag: Die Geisha.

Anfang 7 Uhr.

Residenz · Theater. Direttion: Sigmund Lauten · burg. Sonntag: Vaterfreuden. Schwank in 3 Akten von P. Hirschberger und G. Klitscher. Vorher: Eine Reisebekanntschaft. Schwank in Aft von Emil Berts und A. M. Willner. Anfang 73 Uhr. 8

Montag: Vaterfreuden. Vorher: Eine Reisebekauntschaft.

Neues Theater. Schiffbauerdamm 422. g. Sonder. Direktion: Sigmund Laut nFurg, Sonntag: Gast⸗ Viel Lärmen spiel des Herrn Willem Roygards vom Königlich gen von William Hicderländischen Theater in Amfterdam, Trilby. Schauspiel in 4 Akten nach George Maurier und t, deutsch von Emgnuel Lederer. In * gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang r.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Marcelle.

Montag: Trilby.

Schiller · Theater. Sonntag, Nachmittags Uhr: Der Pfarrer von Kirchfeld. Abends 8 Uhr: Die Komödie der Irrungen. Vorher: Der

Tann⸗ artburg.

Einrichtung

(Don Joss:

Donners⸗ Alten

Montag, Abends 8 Uhr: Das Stiftungsfest.

Theater des Wellens. Kantsteaße 12 (Hahn.

hof ee gn . Garten) Sonntag., Nachmittags 3 uhr: Bel halben Preisen: Aus bewegter Zeit.

Kadelburg. Zwei 6e Tage. ,. Bastfpiel des Herrn Guftas Kadelburg. Reif · R , . Biengztag: Gaftspiel des Herrn Gustav Kadelbura. Zwei glückliche Tage.

Theater Unter den Linden. Behrenstt. S J. 36 Sonntag,. N

Guten

; achmittag? eifen: Der Bettelstudent. von FJ. Zell und R. Gene.

Millöcker. Dirigent: Hert Kapell. meister Korolanvi. Regie: Herr Hanno. Abends 76 Uhr: Gastspiel des Fräuleins Annie Dirkens pom Eheater an der Wien in Wien. Zum ersten Male? Der Wunderknabe. Operette in 3 Akten

Nachmittags

von Alexander Landesberg und Leg Stein. pon E. von Taund. Regle: Herr Glesinger. Diri⸗ gent: Herr Kapellmeister Korolanvi.

Montag: Gaftspiel des Fräuleins Annie Dirkens. Der Wunderknabe.

Thalia · Theater lvorm. Adolrh Ernst. Theater · Dresdenerstraße 7273. Direktion: W. Hasemann. Letzte omnia fen ng Sonntag: Seirath auf Probe. Posse mit Gesang in 3 Akten nach Gers. Buchbinder von Jean Kren. Gesangsterte don uh Sörß. Musik von Leopold Kuhn. Anfang

r.

Montag und folgende Tage: Heirath auf

Probe.

Bentral. Theater. Alte Jakobstraße 30. Sonn. tag, Abends 75 Uhr: Ensemble⸗Gastsviel des Ber⸗ siner Theaters. Dorf und Stadt,. Schauspiel in 2 Abtheilungen und 5 Atten von Charlotte Birch

feiffer. (Lorle: Frau Prasch · Grevenberg.

ö Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Hedwig von Graberg mit Hrn. Sec Lieut. Stephan von le Fort (Schwerin).

Verehelicht; Hr. Lieut. Bernhard von Goßler mit Frl. Maria von Weiß Rostin). Hr. Land⸗ rath Ludwig von Pufendorf mit Marie Grãfin von Schweinitz (Goslar). Hr. Bertram von Cramon⸗Taubadel mit Frl. Susanne von Jordan (Schiroslawitz ). Hr. Bürgermeister Odersky mit Frl. Else Kortzer (Myslowitz).

Geboren:; Gin Sohnz Hrn. Grafen Dönhoff (Friedrichstein)⸗ Hrn. Landrath Etzdorf (Elbing). Hrn. Amtrichter Berger (Bochum). Hin. Lieut. j. S. Thorbecke (Wilhelmshaven). ine Tochter: Hrn. Prem. Lieut. Snetbhlage (Berlin).

Gestorben: Hr. Prorektor em., Professor Dr. Rudolf Bollmann (Berlin). Hr. Ritterguts⸗

er Carl Alfieri ( Koppers bagen). Hr. Amts⸗

nd Rittergutsbefizer Robert Fuß (Muschtem.

Profe ssor Dr. Haacke (Torgau). 7

Oberlehrer a. D., Professor Theodor Hölzte (Halle a. S).

Verantwortlicher Redakteur: Siem enroth in Berlin.

Verlag der Eyppedition (Sch oli) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagg⸗

Anstalt Berlin s., Wilhelmstraße Nr. 32. Acht Beilagen leinschließ lich Börsen · Beilage.

Gesellschaft statt · genommen worden.

Straße Wall⸗

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußis chen Staats⸗ Anzeiger

M 102.

Berlin, Sonnabend, den J. Mai

Berichte von deutschen Fruchtmãrłkten.

Qualitãt

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Ver⸗ kaufte

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Gezahlter Preis für 1 Doppeljentner loo kg)

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schnittẽpreig wird aus den unabgerundeten Zahlen berechn Ein liegender Strich in den Spalten fur Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Be

Allenstein. Lifsa.

Liegnißz Hildesheim. Mayen Landshut Augsburg.. min,, 16,20 Breslau

Allenstein. Lissa diegnitz. Hildesheim Mayen. Lands but Augsburg. Mainz. Bret lau

Allenstein Lissa. Liegnitz. Hildesheim Mayen. Landẽ hut Augsburg. , Breslau].

Mayen. Landshut Augsburg. Mainz. Breslau

14,90 1450

1430 1530 1450 18.70 145

1133 143

1456 1550

11.6538 10380 11,20 11,70 11,66 2 13.357 13.560 12,40 11,20

11,A25

1110

12,86 1126 1215 1555

12,30

11,09 10650

10,77 13,69 1200 10600

1260 1336 13550

1335

mden. ö 12,90 15,00 12875 12, 10

11409 13,98 16500 1450 12,50

15,30 15370 1699

160 1568365

82 2

138 16 96ᷣ 11326 11350 1163s 1428 1446 170 11,530

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= 872

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* ö N

1499 1899

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1620 28.4.

1403 23. 4. 16. 66 23. 4. 15.24 23. 4. 16 36 23. 4.

* 1

1520 28.4.

11,80 23.4. 11,66 23. 4. 1420 23.4. 14338 23. 4.

Bemerkungen. ö Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufgwerth auf volle Marl abgerundet mligethrilt. Ter Durch⸗

et. ; . . Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Treis nich vorzekommen ist; ein richt fehlt.

Deutscher Reichstag.

212. Sitzung vom 30. April 1897, 2 Uhr. Die erste Berathung des

von Ploetz (d. kons.]) und Roesicke (b. k. F.)

Abg. Arbeiter persicherungsgesetze zurück und Antrag die Versicherung durchgeführt werden sollte na dem Muster Ter Knappschaftekassen, an ; ; Arbeitgeber betheiligt selen. Die Berufsgenossenschaften fährt Redner fort, sind aber losgelöst von den Arbeitern, die Arbeiter treten 6 in Thätigkeit, ohne beizutragen.

bei den Schieds das Zusammenwirken aller

nicht Arbeit;

ente man

scha zu P

Freiherr von Stumm (Rp.) greift auf legt dar,

deren Selbstverwaltung

die Berufsgenossenschaft ist 53 nüäbersteht. Die Arbeiter

ftens noch den Berufen an, die in den Berufẽgenossen· ten sind. Aber durch die Neuordnung werden die Schiedẽ ˖ st von den Berufsgenossenschaften, und die Mit⸗ chaften wird erheblich eingeschrãnkt. Herr lidenversicherung beschränken auf die

die Großindustrie und

während doch ein

ze Landwirthschalt der Unfall

Aber da die Wohlthat der Invaliden ver ·

fo können wir ihnen

cht, wenn die Beiträge

kommt es nicht an,

ährung eröffnet sind.

berzeugen sich die

der Versicherung. erren vom Zentrum für die l Die Belastung ist nicht s Markenkleben. was anderes an . werden mu

Rentenlast auf die ltung beeinträchtigt würde;

Invaliden versicherungs⸗ gesetzes und der damit verbundenen Anträge der Abgg.

die Geschichte der

Elemente zur geworden eisitzer der Schiedsgerichte

wird fortgesetzt. daß nach seinem die Arbeiter und Das ist

gemeinsamen die den

nicht, in welcher ftlichen Arbeiter

den Reichs kommissar gewendet, der die Interefsen der Gesammtheit vertreten soll. Allerdings liegt darin eine Beschränkung der Selbst. verwaltung, aber wenn man diefe nicht will, dann muß man eben zur Reichsanstalt übergeben, oder mindestens zu staat⸗ lichen Anstalten⸗ die den bestehenden Gesetzen durchaus nicht wibersprechen. Der Antrag von Ploetz geht von diesem Standpunkt von einem richtigen Grundgedanken aus, indem er die ein heitliche Belastung vorschreibt, Aber sich glaube nicht, daß der Weg zur Durchführung des Gedankens der richtige ist. Ich bin nicht der Meinung des Herrn Roesicke, daß durch diesen Antrag der Großindustrie Vortheile, dem Handwerk Nachtheile erwachsen. Wenn nur die Personen versicherungspflichtig sind, die weniger als 2560 416 verdienen, dann wird derjenige benachtheiligt, der nur etwas Weniges mehr als 2000 verdienk; er muß nach dem Antrag von Ploetz bezahlen, ohne Rente zu erhalten. Wenn man aber an die Stelle der Versicherung das Versorgungẽprinziy setzen will, dann ist eine Grenze nach oben an unmöglich, dann muß schließlich jeder eine Rente erhalten. Das wird man aber wohl nicht wollen. Das Miß⸗ verhältniß, welches jetzt bezuglich der Belastung der ostlichen Provinzen besteht, muß schleunigst befeitigt werden, jedenfalls vor 1900. Würde der Antrag Roesicke angenommen, fo würde alles Andere, was dringend nothwendig ist, ad Calendas Grascas verscheben. Eine häufige Aenderung der Gesetze verwirrt das Volk. Die bisherige Deßinition der Erwerbtunfähigkeit, welche neben dem persönlichen Ar ortsũblichen Tage. lohn in Rechnung zog, Nur den eigenen Lohn eines s Ungerechtigkeiten. Für gewisse e Personen gefordert, die einen sehr Ce. än Arbeitskraft verlieren, erbalten fie gewöhnlich andere n denen sie erheblich weniger als früher verdienen, aber immerhin noch auskömmlich gestellt sind. Soll man diesen Leuten nun noch eine Rente obendrein gewähren? Ich schließe mich dem Antrage des Herrn von Levetzow an, die Vorlage der Kommission für die Unfallversiche⸗ rung zu uͤberweisen. Dringend nothwendig ist aber, daß wir dasjenige was bisher dersdumt ist, nämlich eine Versicherung der fen. Es müßte möglich sein, durch e mn, be die Industrie, die mehr vertragen kann, auch die erbliebenen herbeizuführen. Ich bitte aher eute kein Flickwerk, sondern machen Sie spãͤter ganze Arbeit!

Abg. Ri : Dem Antrage des Zentrums ent⸗ sprechend, die Sach industriellen Ärkbeiter zu beschränten, haben wir seinerzei Es ist ein Fehler des Geseket daß dieselbe blone rthschaftlichen und für die industrlellen Arbeiter angewen Vorredner ist davon ausgegangen, daß für die industti i g allein durchgefuhrt werden müßte. Die Fragen ; d sekundäre Fragen. Die Invalidenversicherung kann nicht der Unfall versicherung zu⸗ sammengeworfen werden, sondern tens mit der Krankenversiche . rung, denn aus den Krankheiten en ; er In⸗ validitãt. Die landwirthschaftlichen Arbeiter sind Kranken · persicherung nicht unterworfen. Eine Jusammenwerf rer Versicherungsanstalten, wie sie vorgeschlagen ist,

Versicher dringend:

1897.

von einer Verstärkung der Aufsicht; Selbstverwaltung list aber un trennbar von der Verwaltung für eigene Rechnung. Herr von Stumm will die Zentralisation in einer Reiche anstalt or er mindestens in einer preußischen Anstalt. Das würde ein ungeheurer bureaukratischer Apparat, der schlechter und theurer verwalten würde. Die dolalinstanzen würden sich dann bestreben, human und wohlwollend zu sein, und die bureaukratische Zentralisation würde darin nichts andern können. Die schlechte Lage der landwirthschaftlichen Versicherungsanstalten soll be⸗ seitigt werden. Man hätte doch erst die Ursachen der schlechten BVerkältniffe untersuchen müssen. Das kann man nicht durch Statistiken und Rechnungen ermitteln, sondern man müßte ins Land hinausgehen und die Verhãltnisse i Warum befinden sich die Sstvreußen gleichstebenden Prodinzen Pom⸗ mern u. f. w., nicht in derselben schlechten Lage? Daß man in Sstvreußen woblwollend und menschlich verfahren ist. ist sebr schön, wenn man es auf eigene Kosten macht und nicht der Allgemein beit hachher die Rechnung vräsentiert. Man bat einfach durch die Gewährung von Renten die Armenpflege entlastet. Wenn in Ost⸗ preußen nur eine Million Mark an Beiträgen mehr gezahlt worden wäre so wäre in den fünf Jahren des Bestebens des Gesetzes das Def it schon verschwunden, Es ent ichen sich eben sehr viele der Versiche⸗ rungepflicht. Ehe nicht alle diefe Verhãltnisse aufgellãrt sind, kann man zu einer grundsätzlichen Abänderung nicht übergeben. Den Grundgedanken des Antrags von Ploetz bat der Landwirthschaftsrath verworfen, wãhrend die Antisemiten ihm zustimmen; sie rühmen sich immer, Mittelstandsyolitit zu treiben, während Der Antrag von Ploetz gerade den Mittelstand benachtbeiligt. Der Antrag will einen Thell der Kosten des Arbeite · verhältnisses auf die Allgemeinheit übertragen. Daß man diese Sache in Verbindung bringt mit der Armenpflege, dagegen muß ich ent⸗ schieden protestieren. Wo wäte dann das Ende abzusehen, wenn man einen solchen Weg beschreiten wollte? Schließlich kommt man dazu, auch die Kosten der Kindererziehung auf die Allgemeinheit zu über⸗ tragen. Der Antrag von Ploetz ist mehr ein Aktionsprogramm als ein ernsthafter Gesetzentwutf. Da der . Kani nicht mehr jziebt, so hat man etwas Anderes herausgesucht. Des halb kaben sich auch die Antifemiten, die ja nur Agitation treiben, für den Antrag erklãrt. Es ist eine Taãuschung, daß ss grohe Ges . wie die Unfall · und Invalidenversicherung in einer Session einer Revision unterwor en werden könnten. Eine solche Revision kann man nur portionsweise machen. Man spricht über die ewige neue Gesetzmacherei. Bei der

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Gewerbeordnung haben Sie ein riesiges Feld zur Betbãtigung Ihres Abscheues gegen die Gesetzmacherei. Der Antrag Rösicke wird, wenn er angenommen wird, keine Verwirrung im Publikum anrichten. Man hofft aber, daß das, was der Antrag Rösicke enthält, als Vor⸗ spann dienen kann für den übrigen Inhalt der Vorlage. Wegen solcher formalen Vorteile wird man jedoch die bedenklichen Theile ber Vorlage nicht annehmen. Mehr als der Inhalt des Antrags Rösicke ist überhaupt während dieser Session nicht zu stande zu bringen, weil die Sache noch garnicht genügend vorbereitet ist. Den Antrag Rösicke sollte man gleich im Plenum weiter berathen und nicht erst einer Kommission überweisen.

Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. von Boettich er:

Meine Herren! Im Gegensatz zum Herrn Abg. Richter bitte ich das hohe Haus, den Ihm vorliegenden Gesetzentwurf und die dazu gehörigen Anträge einer Kommission zu überweisen, und ich kann dem Herrn Abg. Richter in Aussicht ftellen, daß die Regierung es nicht daran wird fehlen lassen, ihrerseits die Berathungen dieser Kommission nach Kräften zu fördern.

Meine Herren, ich habe leider am ersten Tage Ihrer Berathungen nicht anwesend sein können, habe aber aus den gestern gehörten Aus⸗ führungen doch einen Einblick in die Gedauken gewonnen, denen die Redner des ersten Tages Ausdruck gegeben haben.

Im allgemeinen bin ich über die Bemerkungen zu dem Gesetz⸗ entwurf keineswegs überrascht worden mit Ausnahme vielleicht der einen Ausführung des Herrn Redners des Zentrums. Meine Herren, man hat allseitig anerkannt, daß unsere Invaliditãteversicherung der Verbesserung bedarf; man hat auch allseitig anerkannt, daß die Vor⸗ lage gewisse Verbesserungen enthält, und hat nur den Werth dieser Verbesserungen verschiedenartig geschätzt.

Am geringwerthigsten erschienen diese Verbess erungen dem Herrn Vertreter der soꝛialdemokratischen Partei, der sie als ãußerst minder⸗ werthig bezeichnete, und so angethan, daß sie die Ansprüche der Arbeiter nicht befriedigen. Was die Ansprüche der Arbeiter anbelangt, so sind die, soweit man von Rechtsansprüchen sprechen kann, durch das Gesetz fixiert, und diese Rechtsansprüche werden durch die Aus⸗ führung des Gesetzes in vollem Maße befriedigt. Soweit es sich aber und das hat der Herr Abg. Molkenbuhr wohl sagen wollen um moralische Ansprüche handelt, die besser mit dem Worte Wünsche zu bezeichnen wären, so bitte ich ihn, doch zu bedenken, daß die Er⸗ füllbarkeit dieser Wünsche ihre Grenze findet an der Leistungsfãhigkeit derjenigen Kreise, auf deren Schultern die Erfüllung gelegt wird. Meine Herren, es ist außerordentlich leicht, weiter zu gehen in den Anforderungen auf Besserstellung der arbeitenden Klassen, und ich nehme es keinem Abgeordneten übel, wenn er seine Forde rungen dahin richtet, daß auf diesem Gebiete noch weiter vorgegangen werden möge, als es die deutsche Gesetzgebung bisher gethan hat. Allein das soll sich jeder Antragsteller gegenwärtig halten, daß die Er⸗ füllung dieser Wünsche nothwendiger Weise zur Voraussetzung hat di⸗ Leistungs fähigkeit derienigen Kreise, die damit belastet werden, also hier in unserem Lande in der Hauptsache die Leistungsfähigleit der Industrie und der Landwirthschaft.

Wenn der Herr Abg. Molkenbuhr dazu übergegangen ist, dem Arbeiter draußen im Lande zu sagen: das was Euch bisher die Invaliditãtsversicherung geboten hat, steht weit zurück hinter dem, was Ihr selber für diese Invaliditãtsversicherung gethan habt so fann ich ihm, wenn er anders die Absicht hat, den Arbeiter draußen im Lande vorständig zu unterrichten, wenn er ihm keinen Sand in die Augen streuen will, nur empfehlen, daß er auch hinzufügt, aus welchen Gründen die zeitige Leistung der Arbeiter dag jenige übertrifft, was an Invaliditãts · und Altersrente bisher gezahlt worden ist. Der Herr Abgeordnete Molkenbubr hat ganz recht: es ist bisher den deutschen Arbeitern während der fünf Jahre bis 18965 der Betrag von 143 Millionen Mark an Rente aus⸗ gezahlt, wãhrend sie in derselben Periode an Beiträgen gejahlt haben 242 Millionen Mark, sodaß die Differenz zu Ungunsten der Arbeiter

g9 Millionen beträgt. Allein, wir haben bei der Invaliditãtt