dafür an, daß der Staat seine Abmachungen mit der katbolischen Kirche nicht ge habe. Die Beamten der evangelischen Konsiftorien erbielten bedeutend mehr als die Beamten der . Bisthũmer und Institute. Er bitte daber um Annahme des r,.
Abg. Dr. von Hevydebrand und der Lasa fkons : Wenn meine Freunde auch mit einer Erhöhung der Gehälter der Geiftlichen fympathisieren, so können wir doch den Antrag so, wie er gestellt ist, nicht annehmen. Die Gehälter der böheren katholischen . Bichese mn find ehr beck. In einigen Fallen mag ja bel den Domgeistlichen ein Bedürfniß n Erhöhung vorhanden sein. Befondere Härten sind aber auch bisher ausgeglichen worden. Angesichts der vorhandenen Nebeneinkünfte liegt ein allgemeines Bedärfniß für eine Aufbesserung der böberen Geift. sichen nicht vor. Der Antrag ist besonders des balb bedenklich, weil er in die rechtlich anderweitig fixierte Leistung des Staats eingreift. Wir stimmen der Regierung in der us föbrun⸗ der Bulle De salate animarum vollkommen zu. Die Kurie hat bisber feine Anträge gestellt auf Aenderung der Ausführung der Bulle. Die Regierung wollte auf Grund dieser Bulle etwas über den Wechsel der Zeiten hinausgehendes Bestimmtes gewähren, aber von einem variablen Faktor kann nicht die Rede sein. Wenn bestimmte Anträge von 6 der Bischöfe gestellt werden, kann man ja auf Einzelheiten eingeben.
Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten D. Dr. Bosse:
Meine Herren! Der Herr Abgeordnete Dr. von Heydebrand hat mir im wesentlichen die Antwort auf den gestellten Antrag bereits abgenommen, und ich kann eigentlich wohl jedes Wort, was er hier gesagt bat, vom Standpunkt der Regierung aus unterschreiben.
Der Herr Abg. Dr. Porsch batte den Antrag anfangs zu be— grũnden gesucht, unter Abstandnahme von einer Erörterung der Frage, ob die Dotation der katholischen Kirche auf Grund der Bulle De salute animarum geschlossen sei oder nicht. Meine Herren, ich wiederhole, was eben auch bervorgeboben ist, daß im einzelnen Falle, wo ein dringendes Bedürfniß bervorgetreten ist, auch der Staat bei solchen Gehältern, wie sie hier in Frage steben, dadurch geholfen hat, daß er aus seinen Mitteln Beihilfe leistete. Das ist von je fũr zu⸗ lässig erachtet worden; natürlich immer auf Grund des Bedürfnisses.
Nun bat der Hert Abg. Dr. Porsch das Bedürfniß allgemein zu begrũnden gesucht und bat gemeint, das dadurch thun zu können, daß er für die einzelnen Domherrnstellen, für die einzelnen Domkapitel die staatlichen Zahlungen, die in der Bulle vereinbart sind, hier an ⸗ gegeben bat. Ich muß zugeben, daß diese nach dem beutigen Geld⸗ werthe nicht gerade sebr hoch ausseben. Aber darauf kommt cs ja garnicht an. Wenn die Bulle eine geschlossene Dotation herbei⸗ gefübrt bat, so kann für uns nur die Frage dahin geben, ob in einem einzelnen Falle ein wirklicher Nothstand, ein wirkliches Bedürfniß, das zu ftaatlicher Hilfe Veranlasfung giebt, vorliegt. Dieses Bedũrfniß läßt sich aber nicht bemessen nach den staatlichen Zahlungen, die geleifstet werden, sondern es läßt sich nur bemessen nach dem Gesammteinkommen, das der betreffende Domberr oder Domvikar oder Beannte bei der Diözesanverwaltung tbatsächlich genießt, und dabei müssen natürlich auch die nebenamtlichen kirchlichen Bezüge mit in Betracht gezogen werden.
Nun babe ich bier eine auf Grund unseres Aktenmaterials auf- gestellte Ueberficht über dienstlicke Einnabmen der Domherren, bei dem ich allerdings für absolute Vollstãndigleit nicht einstehen kann, weil es nicht aus dem letzten Jabre berrübrt. Danach haben doch die Domherren zum tbeil recht ansebnliche Bezüge, die im wesentlichen den Ansprüchen, welche sie zu stellen berechtigt sind, entsprechen dürften. Beim Domkapitel in Posen j. S. bat der Dechant ̃ an amtlichen Einnahmen 11 8090 , der Dompropft
zwei Domberren 6000 M, ein dritter 7800 , ein vierter ein fünfter 6888 , ein sechster 6000 M, ei endlich 4800 4 Meine Herten, ganz ähnlich ist es bei anderen Domkaxiteln; bei einigen sind die Beträge jwar etwas geringer, so z. B. bei dem Dorakaritel Kulm. Pelplin; da finde ich aber immerhin noch Beträge on 5330 6, 5205 , 5205, 5479, 4005, 4605, 5216, 4605, 6318, S163 verzeichnet. Auch das wird man doch nicht als absolut unzu⸗ che Beträge bejeichnen könne Bei einem anderen Kapitel 3 Bezüge von 7400, 14 400, 7696, 7969, S550, daneben aller- 9s auch einen Betrag von nur 4862 aufgefũbrt. In einem itel gen die Bezüge der Domkavitulare D , und der geringste Einnahmebetrag bei ich, soweit ich bier überseben kann, auf 4450 11 esten Willen nicht anerkennen, daß das ab
unzulãngliche, ju Nothftãnden fübrende q sodaß der Staat einschreiten müßte. Ich will aber wiederholen, enn uns im Ginzelfalle ein Nothfstand dargelegt wird, wir gerne er⸗ Len, wie weit wir darn aus Billigkeitzrücksichten mit staat⸗
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zwar ohne Anregung von seiten der Kurie, Veisuche gemacht worden, eine Radizierung dieser Beträge auf staatliche Grundftücke herbei zuführen. Sie sind trotz jabrelanger kommissarischer Verhandlungen nie zu einem Abschluß gekommen, weil sie nach unserem heutigen Privat · und Staatsrecht unüberwindliche Hindernisse für die Ein⸗ tragung einer Hypothek auf die Domänen ergeben haben. Und, meine Herren, die Kurie hat nie auch nur den Versuch gemacht, hierauf zu dringen, sie bat ja auch dazu gar keinen Anlaß. Der preußische Staat als solcher bietet für die Dotation, deren Betrãge durch den preußischen Staatshaushalte⸗Etat gewährt werden, ein mindestens ebenso sicheres Fundament, als es die Eintragung auf Grundstücke bieten würde. Wir müssen uns auf den Standpunkt stellen, daß wir es hier mit einer Bulle zu thun haben, die auf einer völkerrechtlichen Vereinbarung zwischen der Kurie und dem preußischen Staat beruht. Und meine Herren, der einzige legitimierte Faktor, solche Ansprüche geltend zu machen, wäre die Kurie. Das werden die Herren nicht bestreiten. Schon aus diesem Grunde kann ich mich auf diese bochpolitische Frage garnicht einlassen; ich könnte es überdies nicht für meine Person allein, nicht ohne Gemeinschaft, zumal mit der Finanzverwaltung und dem Ministerium für auswärtige Angelegenbeiten, kurz auf Grund einer sehr sorgfältigen Erörterung der ganzen Frage im Staats. Ministerium. Ich muß also schon deshalb ein näheres Eingehen auf die materielle Seite der Sache ablehnen. Nun ist auch noch auf die Säkularisation als die Quelle staatlicher Verpflichtung, namlich in ausreichendem Maße für die katholische Kirche Fürsorge zu treffen, hingewiesen worden. Das kann man bis zu einem gewissen Grade anerkennen, und wesentlich eben des halb sind die Verhandlungen mit der Kurie gepflogen, die zur Bulle gefũbr haben, welche die Anglegenheit erledigen sollte. Nunmehr nochmals auf die Säkularisation als solche zurückzugehen, wird doch nicht an⸗ gehen.
Nun will ich noch darauf aufmerksam machen, daß ja keineswegs alle Gehälter in der Bulle im einzelnen ausgeworfen sind; ein großer Theil der Gehälter ist erst in unseren Etats auf Grund der Vereinbarungen zwischen dem Staat und dem vom Herrn Abg. Dr. Dittrich bezeichneten Exekutor der Bulle später eingestellt worden — Alles auf Grund friedlicher Verhandlungen in Nebereinstimmung beider Theile.
Gar nicht zutreffend sind nach meiner Ueberzeugung die Ver⸗ gleiche mit den Beamten der Konsistorien. Die katholische Kirche ist für ihre Beamten mit den Dotationen abgefunden, die evangelische Kirche aber hängt in den Bezügen ihrer Beamten, abgesehen von dem Gate der einzelnen Kirchen und Pfarreien, ausschließlich vom Staate ab. Das sind so vollständig verschiedene Verhältnisse, daß sie sich mit einander gar nicht vergleichen lassen. Wohin würden wir kommen, wenn ferner wir unsere General⸗ Superintendenten mit den Bischöfen der katbolischen Kirche vergleichen wollten? Das geht bei den ganz verschiedenen Verhältnissen durchaus nicht an.
Meine Herren, die katholische Kirche stebt dem Staate gegenüber freier da als die evangelische, jetzt und gewiß auch in Zukunft, — und somit kann die Stellung des Staats zur Frage der Besoldun der beiderseitigen kirchlichen Beamten nicht die absolut gleiche sein.
Meine Herren, das sind im wesentlichen die Bemerkungen, die ich mir erlaaben möchte, zu dem Antrage zu machen. Ich glaube nicht, daß der Antrag Aussicht bat, vom Staats. Ministerium ange⸗ nommen zu werden. Ich glaube auch nicht, daß er der Billigkeit ent⸗ spricht. Ich kann nur sagen: finden sich einzelne Fälle, Notbfälle, wo der Staat in Anspruch genommen werden soll, fo mögen sie uns vorgebracht werden; wir werden nicht unterlassen, sie — ich will nicht sagen: mit Wohlwollen, aber — mit Gerechtigkeit zu prüfen, und bei dargelegtem Bedürfniß gern kilfreich einzutreten.
Za einer weiter gebenden prinzipiellen Entscheidung dieser großen Frage liegt meines Erachtens absolut kein Anlaß vor, und ich bin nicht in der Lage, nach dieser Richtung bin eine Konzession zu machen.
Abg. Dr. Porsch sZertr.) bemerkt, daß bei der allgemeinen Gehalts aufbesserung der Beamten die Domgeistlichen nicht unberück sictigt bleiben dürften. Der Staat babe durch die Säkalarisation in tis rechtliche Stellung der katholischen Kirche eingegriffen, sonst müßte diese mit ibrer eigenen Dotation auskommen; nun aber habe der Staat eine rechtliche Verpflichtung zur ausreichenden Dotation. Die Neben= einnahmen aus kirchlichen Mitteln, führt Redner aus, Ferragen im Durchschnitt nur 1000 6 für den Domgeistlichen; die Ziffern des Peinifterz müssen lebbaftes Erstaunen bervorrufen; es fragt fich, was alles dabei mitgerechnet ist. Es kann sich nir um gan erceptionelle Fälle bandeln, namentlich wo mehrere Aemter von einer Perfon verwaltet werden. Man bemißt doch die Gebälter der Be⸗ amten auch nicht nach ibren Nebeneinkünften. In einzelnen Fällen ill der Minister belfen. Soll etwa ein Domherr den Minister um Umerftũtzung bitten?
Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. Bosse:
Meine Herren! Nur noch jwei Worte. Es ist ja richtig, daß es auch Domberrenstellen giebt mit niedrigen Gehältern, Domherren mit einem dienstlichen Gesammteinkommen von wenig über 3000 4, ja soegar eine mit weniger als 3000 4 Aber, meine Herren, erstens mache ich darauf aufmerksam, daß jeder Domherr eine Kurie hat und damit eigen außerordentlich großen Vorzug genießt, und zweitens, daß ja die Herren ascendieren. Es kommt in allen möglichen Stellungen vor, daß man mit einem geringen Gehalt anfangen muß, und es kann wobl der Fall eintreten, daß jemand, der zum Domherrn vor⸗ geschlagen wird, erklärt: Nein, ich stebe mich in meiner jetzigen Stellung besset, ich lehne die Domberrenstellung ab. Das sehe ich aber nicht als ein so großes Unglück an. Es kommt toto dis beinahe, möchte ich sagen, vor, daß Gymnasial · Direktoren die Stelle eines Prorin nal Schulrathes ablebnen, da sie sich ju verschlechtern besorgen.
Meine Herten, nun noch einen einzigen Purkt. Es ist richtig. daß ich vorhin gejagt habe, ich wollte den Ausdruck Wohlwollen“ vermeiden; aber der Gegersatz dazu ist nicht etwa Uebelwollen oder auch nur Gleichgültigkeit. Ich habe den Ausdrrck Wohlwollen nur deskalb vermieden, weil in einem großen Theil der Zentrums xresse mein Name nie anders genannt wird, als der wohlwollende“ Kultus- Mirister — woblwol lende in Gäãnseüßchen. (Heiterkeit. Nun, meine Herten, das it natẽrlich nicht sehr angenehm, und ich habe mir gesagt, wenn die Herren vom Zentrum oder diese Presse an dem Wohlwollen, von dem ich bier mal gesprochen habe, — wirklich optima fide! — so großen Anstoß nehmen, dann will ich ihnen die sen Anstos lieber ersparen und will von Gerechtigkeit und Billig⸗ keit sprechen. Auf diesem Stand vunkt stehe ich und werde ich auch steben bleiben, wenn ich auch wegen meines Wohl wollers noch so sehr angegriffen werde.
Arg. Dr. von Jajd jews ki (Pole befürwortet den Antrag von der Acht.
Abg. Stöcker: Beim Sxerrgesetz habe ich guf die Nothlege mancher Domherren bingewiesen, und auf meine Veranlasf sind auch Sperrgelder für diese verwendet worden. Daran daß spater einmal die Summen wesentlich erböht werden sollten, ist bei der Bulle De Salute animarnm nicht gedacht worden; & handelte sich nur um eine möglichste Sicherung der Detgtion. Wir baben auch General-⸗Suyeriniendenten und KonsistorialRäthe mit So und bo0 Thalern, weil sie nech andere Bezũge haben. Der Antrag ist also unannebmbar; nur in einzelnen Fällen muß der Staat einem Nothstand abhelfen.
Abg. Dr. Porsch meint, daß, auch ganz abgeseben don der Bulle De salute animarum, sein Antrag auf Erhöhung der Bezũge der Dom⸗ geistlichen begründet sei, Es gebe eine ganze Anzabl von Domherren, welche weniger als 1000 Thaler beziehen. Es müsse ein Minimal- gehalt für sie festgesetzt werden.
Der Antrag von der Acht wird abgelehnt gegen die Stimmen des Zentrums und der Polen.
Die * Dr. von Jajdzewski und de Witt Gentr.) empfeblen die Instandbaltung und eventuell Restaurierung der alten schönen Kirchengebäude. ;
Ein Regierung s. Komm issar erklãrt, daß diese Angelegen⸗ beiten mit Cohßem Wohlwollen von der Regierung verfolgt werden. Der Titel „Bedürfnißzuschüsse und einmalige Unter⸗ stützungen, insbesondere für einen Bischof⸗, womit der altkatho⸗ lische Bischof gemeint ist, soll nach einem Antrag der Budget⸗ kommission kunftig die Ueberschrift erhalten: „Altkatholische Geistliche und Kirchen .
Das Haus beschließt ohne Debatte demgemäß.
Bei den Ausgaben für die Prüůfungskommissionen weist Aug. Schall (kons. darauf bin, daß die neue Prüfungsordnung für Mädchen Schullehrer innen von 1894 eine tiefere wissenschaftliche Bildung für die Oberlebrerinnenstellen vorschreibe. Es babe sich nun berausgestellt, daß ganz verschiedene Auffassungen über das Meß der danach zu fordernden Fenntniffe berrschen. Es müsse eine einheitliche Vorschrift seitens der Unterrichts verwaltung ausgearbeitet werden. Er bitte aber, die Anforderungen nicht zu boch zu stellen. Man stelle jetzt schon die Anforderungen an die Lehrerinnen auf Koften der Gesundheit zu boch. .
Abg. Dr. Weber. Halberstadt ul) vermißt Bestimmungen über den weiteren Bildungsgang der weiblichen Eymnasial · Abiturienten, bleibt in seinen einzelnen Aut führungen aber unverständlich.
Wirklicher Geheimer Ober. Regierungs Rath Dr. Schneider bestreitet, daß ein Uebelwellen gegen das Mädchen- Gymnafium in Göttingen bestebe, Es sei nicht der Wunsch der Verwaltung, daß die Mãdcken überstudieren und durch zu bobe Anforderungen in ihrer körverlichen Entwickelung leiden. Der Unterschied zwischen dem Mädchen SGymnasium in Göttingen und dem Lehrerinnen. Seminar in Berlin bestehe darin, daß man hier nicht gelehrte, sondern gebildete Damen erziehen möchte. .
Abg. Wet kamp (fr. Vp) wäünscht eine Vereinfachung des Seminarunterrichts in dem jeßzt den jungen Damen zu vielerlei ein⸗ getrichtert werde. Bei einer Beschränkung der Zabl der Unterrichts⸗ fächer werde die Durchbildung der Lehrerinnen immer besser werden.
Abg. Dr. Weber, Halberstadt meint, nachdem man das Mädchen Symnasium geschaffen babe, müffe man den jungen Damen auch Ge⸗ legenheit geben, sich weiter für einen Beruf vorzubilden, da sie mit dem Abit arienteneramen noch nicht für einen Lebene beruf befãhigt seien. Der Staat verlange dazu noch einen pädagogischen Unterricht.
Wirklicher Sebeimer Ober-Reynierungs Rath Dr Schneider führt aus, daß die Damen des Evmnasiums bei der Lehrerinnenprũsung von manchen Fächern digpensiert werden könnten, aber nicht von dem Nachweis vãdagogischer Kenntnisse.
Abg. Stöcker; Die Lehrerinnen wollen es den Männern gleich tbun und alle in die erste Klasse kommen, Aber ich babe die Er- fahrung gemacht, daß die Lehrerinnen nicht die genügende phrysische Kraft kaben. Das Wort von dem stärkeren Geschlecht erweifst sich hier als wahr. Es ist ein Irrthum, die Frauen genau so auf dem Gymnasium und der Universttät ausbilden zu wollen wie die Mäãnner. Es muß ein ganz anderes Ideal für die höhere Bildung der Frauen aufgestellt werden, als das männliche, Ein Mädchen in den Jahren der Entwickelung kann nicht so viel arbeiten oder ochsen wie die Männer.
Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. Bosse:
Meine Perren! Ich bin mit dem Abg. Stöcker in vieler Be⸗ ziehung ganz einverstanden; er geht nur in Bezug auf die Unterrichts ver waltung von falschen Voraussetzungen aus. Er sagt: Die Unter⸗ richte verwaltung ferdert von einem jungen Mädchen genau dasselbe wie von einem jungen Mann für die Zulassung zu den Universitäts⸗ studien. Zunächst bemerke ich: wir fordern von den jungen Mädchen in Bezug auf Universitätsstudien überhaupt garnichts; nur sind die jungen Mädchen, die studieren, namentlich Medizin studieren wollen, gebunden, das Abiturientenzeugniß beizubringen. Nun ist die Gefahr auf diesem Gebiete garnicht so groß, wie angenommen ju werden scheint. Es haben im Ganzen im Schuljahre 1895/ñ96 8 junge Mädchen in der ganzen Monarchie das Abiturientenexamen gemacht. Ihrem An⸗ trage auf Zulassung gegenüber bin ich von dem Grundsatze aus—⸗ gegangen, daß ihrem freien Entschlusse nicht entgegenzutreten sei. Was habe ich für ein Interesse daran, die Ablegung der Reifeprüfung ibnen zu verbieten? Ihre Eltern sollten es ihnen verbieten oder die Autoritätsrersonen, die auf diese jungen Mädchen einen Einfluß haben. Das würde ich für sehr vernünftig halten. Aber ich meiner⸗ seits habe keinen Anlaß zu einem derartigen Verbot. Im übrigen haben diese acht jungen Mädchen Abiturientenexamina gemacht, vor denen man allen Respekt baben muß. Sie haben reichlich soviel, zum Theil mehr geleistet, als unsere jungen Männer. Daran aber läßt sich einstweilen garnichts ändern, daß die jungen Mädchen, wenn sie in einen männlichen Beruf eintreten wollen, auch dasjenige leisten, was die Männer an Vorbereitung dazu leisten müssen; sonst schaffen wir eine Konkurrenz, unter der die Berufe ven Männern leiden würden. Dazu liegt aber nicht die geringfte Veranlassung vor.
Eine andere Frage ist es, ob man für die Frauenärztinnen und Kinderärztinnen nicht gewisse Erleichterungen im Studium einführen kann, und diese Frage bebalte ich meiner Erwägung vor. Ich kann überhaupt in der ganzen Frauenfrage, obwohl ich so stehe, daß ich den Frauen gern ein weiteres Gebiet der Erwerbefãhigkeit einrãumen möchte, doch nur davor warnen, sich zu überstürzen. Jede ein⸗ schneidende Maßregel, die man da ergreift, kann die allerverderblichsten Folgen haben.
Die Gleichstellung der Frauen, meine Herren, in Bezug auf die An forderungen im Abiturientenexamen ist nicht die Folge meiner Maßnahmen, sondern die des Reichsgesetzes in Bezug auf die medi⸗ zin ischen Prüfungen, und merkwürdiger Weise fordern die Mädchen selber diese Gleichstellung. Alle diese jungen Mädchen haben darin äbereingestimmt, dan sie mir sagten: wir bitten nur um das Eine, daß wir nicht anders behandelt werden wie die Männer; wir wollen genau dazselbe leisten wie die Männer. Nun, meine Herren, der Gefallen kann ibnen getban werden, wenn sie es wollen, und wenn diejenigen männl ichen Autorltätspersonen, die für diese jungen Mädchen verant⸗ wortlich sind, damit einverftanden sind. Ich von seiten der Unter⸗ richt verwaltung habe gar keine Veranlassung, davon abꝛugehen.
(Schluß in der Zweiten Beilage.)
M 104.
(Schluß aus der Ersten Beilage.)
ä == Abg. Schall: Da spielt der Ebrgeir mit, der die jungen Mädchen ihre Gesundbeit aufs Spiel setzen läßt. Wir meinen, daß auch durch eine andere Vordildung Aerztinnen ausgebildet werden können. Es muß ein anderes Ziel der Vorbildung erstrebt werden. Der Hauptberzf muß der der Lehrerin und Erzieberin bleiben, und dazu gebört mens sana in corpore sand.
Abg. Wetekamp (fi. Vp. ): So lange Lie reichs gesetzlichen Bestimmungen über die Bildung der Aerzte bestehen, müssen sie auch auf die Frauen angewandt werden. Eine andere Frage ist es aber, ob diese Bestimmungen nicht zu ändern sind. . ᷓ
Abg. Dr. Dittrich Zentr.): Wir wollen Bildung, aber keine Gelebrsamkeit bei den Frauen. So sehr wir den Wünschen der Frauen nach Beruseftellen nechkommen möchten, müssen wir doch jedem zu weit gebenden Fortschtitt widerstreben. Es ließen sich auch auf anderem Wege Frauen und Kinderärztinnen erzielen als auf dem des Studiums, wie es für Männer bestebt.
Abg. Stöcker meint, daß die Reichegesetze eben geändert werden müßten, wenn sie entgegensteben. Wenn auch die Mädchen beim Absiurienteneramen dasselke leisteten wie die Männer, so sei es doch fraglich, ob fle nach zehn Jahren noch den Anforderungen des Berufs genũgen. ; ; . .
Bei dem Kapitel der Universitäten bespricht
Abg. Dr. Virchow (fr. Volkep. die Frage der Honorare der Professoren. Was im Kommifsionsbericht über die Beamten⸗ Befolbunge vorlage daruber stehe, zeuge nicht von Kenntniß der Ver⸗ Fältnisse. Es sei nicht richtig, daß die Professoren eigenmächtig und selbständig die Höhe der Honorare festsetzten. Die Regelung der ,, in der Beamten⸗Besoldungs. Vorlage sei nicht der richtige
eg, da sie die Besetzung der Professuren mit füchtigen Kräften be⸗ einträchtigen werde. Ftedner bedauert ferner, daß bei der Beamten⸗ aufbesserung die Uaiversitãts. Pedelle nicht berücksichtigt seien und nun schlechter ständen als alle anderen entsprechenden Unterbeamten.
Äbg. Pr. Böttin ger (al) hält gleichfalls die Neuregelung der Honorarfrage für unrichtig und macht ferner auf die ungenũgende Behandlung des Studiurns der Psychiatrie bei der Ausbildung der Merdijmer aufmerkfam; dieser Mangel habe zur Folge, daß viele Pfychische Krankbeiten nicht rechtzeitig erkannt werden und bei un- richtiger Bebandlung deshalb bis zur Unbeilbarkeit fortschreiten. Die Pfychiatrie müsse zu einem Sperialfach gemacht und eine besondere Prüfung dafür eingeführt werden. Ferner wünscht Redner die Heran⸗ bildung von Nabrungsmittelchemikern; es bestebe nicht ein einziger Lebrftubl für Nabrungs mittelchemie. Bei den drei bayerischen Raidersitäten bestãnden solche Profeffuren. Die bestebenden Laboratorien seien mit praktischen Arbeiten so belastet, daß sie theoretische Unter⸗ suchungen nicht vornehmen könnten; .
Ministerlal⸗Direftor Dr. Althoff: Wenn wir dieser Anregung folgen, so gehen wir über den Lehrplan der Universitãten hinaus, zu welchem die Nahrungsmittelchemie bisher nicht gebört. Indessen wird die Verwaltung diese Frage prüfen. Auf die Psychiatrie legt die Verwaltung einen ebenso bohen Werth, wie der Vorredner, und es sind bereits Schritte in der empfohlenen Richtung gethan worden. In Kiel ist unter Mithilfe der Provinzialverwaltung eine Pychiatrische Klinik geschaffen worden, und es wird auch anderwãrts geschehen, wenn ie Provinzial verwaltungen entgegenkommen. Die Gefabr, daß die preußischen Universitäten wegen der Honorar abzüge unter der Konkurrenz der auswärtigen leiden könnten, liegt nicht vor. Den preußischen Univerfitäten wird im Gegentheil die Konkurrenz mit anderen durch die neue Regelung erleichtert werden. Fiskalische Erwägungen haben dabei nicht mitgespielt, sondern nur bie Rückficht auf die korporativen Gesichtẽ punkte. In der Sorge, die korporative Selbständigkeit der Universitãt aufrechtzuerhalten, wird fich die Regierung von niemandem übertreffen lassen.
Um Ki, Uhr wird die weitere Berathung auf Dienstag
11 Uhr vertagt.
Handel und Gewerbe.
Unter der Firma „Compania General de In⸗ stalacio nes Electric as“ treibt seit einiger Zeit in Madrid, Calle Santiago Nr. 11, ein gewisser Manuel Blanco sein Unwesen. Derselbe ist gänzlich mittellos und geht darauf aus, die Geschäftswelt, insbesondere auch deutsche Fabritanten dadurch zu schädigen, daß er sie zur Lieferung von Materialien zu elektrischen Beleuchtungs anlagen gegen Kredit veranlaßt, ohne an die spätere Bezahlung der Waaren zu denken. Gerichtliche Schritte gegen ihn sind er⸗ folglos. Die gelieferten Waaren dienen ihm lediglich zum Verschleudern und Verpfänden.
Tägliche Wa gengestellung für Kohlen und Koks an der Kubr und in Dherschle sien. An der Ruhr find am 3. d. M. gestellt 11 857, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. ö In Oberschlesten sind am 3. d. M. gestellt 3377, nicht recht ˖ zeitig gestellt keine Wagen.
Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlacht⸗ vieh markt vom 1. Mai 1837. Auftrieb und Markt⸗ preife nach Schlachtgewicht mit Ausnahme der Schweine, welche nach Lebendgewicht gehandelt werden. Rinder. Auftrieb 4986 Stück. Durchschnitte preis für 100 Kg) J. Qualität 1063 114 M,. 1I. Qualitãt e ö, E, I. Qualität s6 -= 858 e, JV. Qualität 69-2 M. Schweine. Auftrieb S395 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg) Mecklenburger 88 , Landschweine: a. gute S2 = 865 , b. geringere 76 - 80 M bei 200ͥ0 Tara pr. St. — Kälber. Auftrieb 1567 Stick. (Durchschnittepreis für 1 Eg. 1. Qualität 108 - 118 , Ii. Qualität O,. 36s - 10 4, ili. Qual. O so- 990 M. -ᷣ Schafe. Auftrieb 11 940 Stück. (Durchschnittspreis für 1 kg.) 1 Qualitãt 0, 92 - 100 M, II. Qualitãt 0 530 - 0, 88 M, III. Qua- Iitãt — 0
— Der Deutsche Oelonomist veröffentlicht eine Statistik der deutschen Notenbanken für 1896 und für 1893 bis 1896, der wir Folgendes entnehmen: Der Notenumlauf aller Banken betrug Ende 1896 1450, 3 Millionen Mark gegen 1030, Millionen Mart Ende 1883. Die Steig un die sich fletig vollzog, beträgt also rund 120 Millonen Mark. Die Baardeckung belief sich Ende 1896 auf 951,5 Millionen Mark — 64,2 0g gegen 703,2 Millionen Mark — 68, 2 S9 Gnde 1555. Metallisch nicht gedeckt waren Ende 1896 51877 Millionen Mark, wovon 383 Millignen Mark steuerfrei waren, während von restlichen 133,ů. Millionen Mark die Notensteuer mit 5 on auf das Jahr entrichtet werden mußte. Das angezogene Fach⸗ blatt flellt eine angemessene Erhöhung des steuerfreien Kontingents als wünschengwerth dar. Der Notenumlauf und die sofort abforder⸗ baren Depositen betrugen Ende 1896 bei der Reichtzbank 1706.6 Mil⸗ lionen Mark, gedeckt durch baar mit 48 600, gegen 1039.5 Millionen Mark mit 56,5 M Baardeckung Ende 1883. Bei den anderen Noten banken betrugen Roten und Bepostten 1896 234,8 Millionen Mark mit 3, 1 Hsce Baardeckung gegen 254, 3 Millionen Mark mit 45,3 o Baar⸗ dedkung Ende 1583. Vie Anlagen in Wechseln und Lombard sind
. Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Dienstag, den 4. Mai
ebenfalls stetig geftiegen. Der Wechselbestand stellte sich 1896 auf 1060733 Millionen Mark gegen 74933 Millionen Mark Ende 1883 der LVombardbefland auf 25,64 Millionen Mark gegen 110 46 Millionen Mark Ende 1883. Von dem sonfstigen Ziffernmaterial diefer Stansstik seien noch die im Sesammtdurchschnitt aller Banken geiablten Dividenden angefübrt: 1883 595. 1884 3,76, 1885 5,73, 1886 475, 1857 5,27, 1883 491, 1889 6, 109, 1890 754. 1891 6:82, 1892 5.62. 1893 6 68, 1894 5,69, 1895 5 35, 1895 6,72 *0½..
— Die Betriebseinnahmen der Ostpreußischen Südbahn im Aprst 1857 betrugen nach vorläufiger Feststellung im Personen⸗
verkehr 389 037 , im Güũterwwerkehr 213 663 *, an Extraordinarien
3 Oo , zusammen 325 700 4, darunter auf der Strecke Fischhausen =
Palmnicken bIz0 6, im April 1896 nach vorläufiger Feststellung
398 324 M, mithin gegen den entsprechenden Monat des Vorjahres mehr 237 , im Ganzen vom 1. Januar bis 30. April 1897 1464754 46 (vorläufige Einnahme aus russischen Verkehr nach ruffischem Stil), gegen vorläufig 1385 382 im Vorjahre, mithin gegen den entsprechenden Zeitraum des Vorjahres mehr 69 362 , gegen die endgültige Einnahme weniger 614
— Dem Rechenschaftsbericht der Leben g, Pen sions⸗ und Leibrenten⸗Versicherungs⸗Gesellschaft „»Idung“ zu 6 a. S. über das Geschästejahr 1895 entnehmen wir folgende
ngaben: Im Jahre 18986 waren 4373 Anträge über 21 625 603 1 Kapital und 837837 6 Rente zu erledigen; neu geschlosien wurden 31589 Versicherungen über 15 331 683 16 Kapital und 58 l. 77 * Rente. Der Gesammtversicherungs bestand am Schlusse des Geschäftsjahres be⸗ zffferte sich auf 47 984 Versicherungen über 110 183 652. Kapital und 151274 0 Rente. Der Reingewinn betrug 541 514 . Die Prä- mien. Reserbe betrug am 31. Dezember 1886 28516 947 6 und ift gegen das Vorjahr um 1 824 308 * gestiegen. Die Gewinn⸗Reserrve der Versicherten einschließlich des ihnen aus dem Neberschuß des Jahres 1896 überwiesenen Betrags belief sich auf 2508 545 6 .
— Nach dem in der Generalversammlung der Aktiengesell; schaft für Spinnerei und Weberei an der hohen Mark bei Oberurfel am 1. Mai erftatteten Jabresbericht beträgt der Ueberschuß des Jahres 1896 114589 ½ (A895 i898 950 M). Nach Abzug der statutarischen Abschreibungen von 56 114 4 (1895 68116. 06) verbleibt ein Reingewinn von 58 475 M ( 1895 120 933 46); davon erbält der Refervefonds 5847 M (1895 12083 6) und der Spezial referrefonds 12 914 d (1895 60 644 M), während 5 */ mit 50 06 auf die Aktie als Dividende (wie für 1895) vertheilt werden.
Stettin, 3. Mai. (W. T. B.) Nach Privatermittelungen wurde im freien Verkehr notiert: Weizen eke 160, Roggen loko 116,50 - 117. Hafer Loo 125 - 128. Rübõl pr. Mai 55. Spiritus loto 39.50, Petroleum loko —
Breslau, 3. Mai. (W. T. B.) (Schluß -⸗Kurse.) Schl. 38 o, L. Pfebr. Litt. A. 100.25, Breslauer Diskontobank 116,60, Breslauer Wechslerbank 105 25, Schlesischer Bankverein 130 60, Breslauer Spritfabrik 13400. Donnersmarck 151,00, Kattowitzer sög 50, Oberschl. Eis. I5, 30, Caro Hegenscheidt Att. 128 50, Dberschl. P. 3. 138.75, Opp. Zement 156 25, Giesel Zem. 136,60, T-Ind. Kramsta 145,00, Schles. Zement 18000, Schl. Zinkb. A. — , Laurahũtte 158,00, Bresl. Oelfbr. 10600.
— Produkte nmarkt. Spiritus per 100 1 1000/0 exkl. 50 * Verbrauchs abgaben vr. Mai 55,50 Gd., do. do. 70 Æ Verbrauchs- abgaben pr. Mai 39, 210 Gd.
Zuckerbericht.
Magdeburg, 3. Mal. (W. T. B.)
Rornzucker erk. von 82 C9 ——. Kernzucker erkl, S5 e Rendement g,. 55 = 8,723. Nachprodukte exkl. 75 */ o Rendem. 6, 95 — 7,80 Fester. Brotraffinade 1 25, 00. Brotraffinade II 22,75. Gem. Brotrafftnade mit Faß 2,50 —23.25. Gem. Melis Iꝗ'è mit Faß 22, 124 - 22,25. Stetig. Robzucker J. Produkt Transito fr. 3. S. Hamburg vr. Rai 890 bez, 8,35 Br.. pr. Juni 8, 321 Gd, 897 Br., Pt. Juli sz 95 Gd., Fah Br., vr. Augufi 9,90 Gd., 9, 26 Br., pr. Oktober⸗ Dezember 9,00 bej,, go2z Br. Fest.
Frankfurt a. M., 3. Mai. (W. T. 29 (Schluß Kurse⸗ Lond. Wechs. 20,38, Pariser do. 81183. iener do. 170,35, 3 55, Resche⸗ A. 98, 109, Unlf. Egypter 106, 80, Italiener do, go, 30 /o port. Anleihe 22.50, 8 0 amort. Rum. 100,30, 40o / o xussische Kons. Iz C6, 10,9 Russ. 1884 66350, 4 09 Spanier 62,60, Mittel⸗ merrb. 96. 35, Darmstädter 154, 90, Diskonto⸗Kommandit 1935, 80, Mitteld. Kredit II3. 26, Defterr. Kreditakt. 307. Oest. Ung. Bank SIG, M0, Reiche kant 16606 00, Laurabüũtte 159, 00, Westeregeln 176,10, Böchster Farbwerke 444.00, Prixvatdiskont 28. .
Effetten⸗ Sozietät. (Schluß. Desterr. Kreditaktien 3063, Gottbarbbabn 15725, Diskonto⸗ommandit 198, 10 Laurahũtte 1558. 10. Italien. Mittel meerb. 93 15, Schweiner Nordostbahn 108,70, Schweizer Simplonb. 80, 0, Italiener 80 , 60.
Röln, 3. Mai. (WB. T. B) Rüböl loko 58, 00, per Mai 56,80.
4. Mai. (W. T. B.) Heute Vormittag wurde die Er⸗ öffnung des neuen Reichsbank- Gebäudes in Köln in An— wesenheit des Präsidenten des Reichsbank. Direktoriums, Wirklichen Geheimen Raths Dr. Koch feierlich vollzogen. Nachmittags 5 Uhr findet im Gürzenich ein Festessen statt, welches von der hiesigen Handelskammer veranstaltet wird. .
Bresden, 3. Mai. (B. T. B.) 300 Sächs, Rente 9740, 34 0/ꝙ do. Staatsanl. 101, 45. Dres dn. Stadtanl. v. 983 101,75, Allg. deutsche Kredit 24,25, Dresd. Kreditanstalt 135, 90, Dresdner Bank 154 56, Leipziger Bank — — Sächs. Bank 128,30, Dresd. Straßen⸗ bahn 235 55, Sächs-Böbm. Danwfschiffahrts Ges. 251,00, Dresdner Baugesellsch. 23 50, Dresdner Bankverein 118,00.
TEetpzig, 3. Mai. W. T. B. (Schluß Kursen 30 / o Sächfische ente 97 50, 3h S do. Anleihe 101,60, Zeitzer Paraffin⸗ und Sclaröl Fabrik 107,0, Mansfelder Kuxe 1029000, Leipziger Rreditanstalt · Aktien 213. 50, Kredit und Sparbank zu Leipzig 116,50, Leipziger Bankaktien 175,25, Leinziger Hypothekenbank 148,25, ö Bankaktien 128,50, Sächsische Boden⸗Kreditanstalt 128 90, Leipziger Baumwollspinnerei · Aktien 169, 00, Kammgarnspinnerei Stöhr u. Co. 177,50, Altenburger Aktienbrauerei 246,00, Zuckerraffinerie
lle. Aktien 111,00, Große Leipziger Strahenbahn 268 60, Leipziger lektrische Straßenbahn 18400, Thũüringische Gasgesellschafts. Attien 206 0, Deutsche Spitzen fabril 265 00, Leipziger Eleftrizitätswerle 131,00.
Fammjug⸗Termin ban del. La Plata. Grundmufter B. pr. Mai 3, 00 M, pr. Juni 3,00 M, r, Juli 3,00 , pr. u! 3, O0 M, vr. September 3,023 MÆ, pr. Oktober 3— 3,02 A, pr. No⸗ vember 302 A, pr. Dezember 3.026 AÆ, pr. Januar 3,02 M, pr. Februar 302 Æ, pr. März 3, 25 MÆ, pr. April 3, 025 MÆ, Umsatz: 35 0009. Rahig.
Bremen, 3. Mai. (W. T. B.) Böͤrsen⸗ Schlußbericht. Raffinlertes Petroleum, (Offtzielle Not serung der Bremer Petroleum Börse.) Stlll. Lolo 5,3 Br. — chmalj. Ruhig. Wilcox 24 Z, Armour shield 2t 3, Gudahr 24 A, Choige Grocer 2 3, White label 2 3. Speck. Ruhig Short elear midd soko 256 3. Reis steigend. Kaffee — Baum wolle. Ruhig. lipland middl. loko 41 3. Taback. 190 Packen Türkei, 65 Seronen Carmen.
. des Effekten Makler⸗Vereing. 5 C Nord⸗ deutsche Wollkammerei und Ftammgarnspinneret Aktien 157 Br. 5 o/ Norddeutsche Lloyd⸗Aktien 1041 bez., Bremer Wolllãmmerel
0 ö . (W. T. B.) (Schlußkurse) Hamb.
Hamburg, 3. Mai. ĩ — Kommerjb. 131,75, Sraf. Bt. f. D. 164,26, Lübe Büch. 163,50,
I.G. Guano W. *Isõbo, srivatdiskont 23, Damb. Packetf. 118,40,
1897.
Nordd. Lloyd 101,00, Truft Dynam. 174 65, 3009 H. Staatsanl. 86 55, zpo g do. Staater. 106, 10, Vereinsbt. 1563,09, Hamb. Wechsler bant 125 50. Gold in Barren pr. Kilogr. A 89 Br., 2) 85 Gd. , Silber n Barren pr. lor. S3 00 Br., 82 50 Gd. Wechselnotierungen: London lang 3 Monat 26 31 Br. 20285 Gd., 20,330 bez, London kurt 26 59 Br. B35 Gd. 20 37 ben, London Sicht 20406 Sr., 243563 Gsd., 2039 bei, Am m terdam 3 Monat 167. 65 Br. 16735 Gd. 16755 bez, Oeft. n. Ungar. Blryl. 3 Monat 163 40 Br. 168,20 Gb., 168,50 bez., aris Sicht 81,25 Br., 8105 Gd. , gi21 ke,. St. Petersburg 3 Monat 213775 Br., 213,25 Gd., 213. 50 ber, New -⸗ Jork Sicht 419 Br. 416 Sd., 4,17 ber, do. 60 Tage Sicht 163 Br., 4,133 Gd., 415 bei.
— Getreidem arkt. Weizen loko ruhig, bolsteinischer lolo 160-166. Roggen loko rubig. meclenburger lolo 120 - 135, ruffischer lolo ruhig. 81. Magis 81 Hafer ruhig. Gerfte ruhig. Rüäböl ruhig, loko 554 Br. viritus (unverzollt) fest, pvr. Mal Juni 203 Br., vr. Juni Jult 206 Br., pr. Juli⸗ August 2901 Br., vr. Aug. Sert. 2068 Br. Kaffee ruhig, Umsatz 15060 Sad. Petroleum rubig, Stan dard white loko 5,40 Br.
— Fafke er. (Nachmittagsbericht, Good average Santos pr. Mai 383, pr. Serytember 41'. pr. Dezember 42, pr. März 42. — Zuckermarkt. (Schlußbericht;. Räben⸗Roh⸗ zacker I. Denkt Basis 88 0/9 Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg, pr. Mai 8,87, pr. Juni 8, 90, pr. Juli; S, 92t, rr. August 8, 95, vr. Oktober 8 Bo, vr. Dezember 9,60. Rubiger.
Wien, 3. Mai. (W. T. B.) Schluß ⸗ Kurse. ) Desterr. 4 /z o/ Papierrente 101,70, Oesterr. Silberrente 101,75, Oesterr. Goldrente 12270, Oesterr. Kronenrente 101,00, Ungar. Geldrente 122, 109, do. Kron. A. 39,70, Desterr. 60r. Loose 143,50. Länderbankt 235 O0, Desterr. Kredit 362, 10, Untonbank 289 00 Ungar. Kredith. 460.25, Wiener Banhbwerein 251,690. Wiener Nordbahn 26350, Bufchtiebrader 63, 0. Elbethalbabn 266. 50, Ferd. Nordb. 3525, Oest. Staatsbabn 355,56, Lemb. Czern. 291, 50, Lombarden 78, 90, Nord—⸗ westbahn 263, 00, Pardubitzer 214 50, Alp. Montan S5, 10, Amsterdam S8 ob. Deutsche Plätze 5s 574. Londener Wechsel 18535 Nariser Wechsel 47, O21, Napoleons 8,52, Marknoten 58, 67, Rufs. Banknoten 127, Brüxer 261.
Ausweis der österr. ungar. Bank vom 30. April. Ab und . gegen den Stand vom 23. April. Notenumlauf 615 752000
un. T Ss Oοοσ0 FI., Silberkurant 125 875 C00 Abn. 208 000 gk, Boldbarren 37 847 0095 Zun. 456 0900 Fl., in Gold zablb. Wechfel 29 233 00 Zun. T332 009 FI., Portefeuille 146 709 0 Jun. 17087 000 Fl., Lombard 24 870 9609 Zun. 371 000 Fl., Dypotbeten⸗ Darlebne 137 257 9090 Zun. 802000 Fl., Pfandbriefe im fimlauf 135 512 600 Abn. 425 0065 FI., Steuerfreie Noten. Reserve 59 O41 000 Abn. 18765 000 FI.
— Getreide mar kt. Weizen pr. Mai⸗Juni 68 Gd., 770 Br., pr. Herbst 722 Gd, 7.23 Br. Roggen pr. Mai⸗Juni 6,40 Gd. 545 Br., do. pr. Herbft 6, 8 Gd., 610 Br. Mais pr. Mai⸗ Juni 368 Gd., 369 Br. Dafer pr. Mai⸗Juni 5,81 Gd., 6, 8oᷣ Br., pr. Herbst 5.71 Gd., 5,75 Br.
— 4. Mai, Vormittags 10 Uhr 50 Minuten. (W. T B) Abgeschwãcht. Ungarische Kredit ˖ Aktien 396,00, Desterreichische Kredit⸗ Aktien 358 85, Franzosen 363, 00, Lombarden „o, Elbethalbabn 266 Oo, Defterreichische Papierrente 101,70, 40 Ungarische Goldrente 122. 10, Desterreichische Kronen- Anleihe — Ungar. Kronen ⸗Anleibe 570, MNarknoten 58, 65, Ban werein 251 00. Länderbank 232,75, Bůsckticrader itt. B. Allien S6 l. 90, Turf. Loose oi, 0, Brürer
Peft, 3. Mai. (B. T. B.) Produktenmarkt. Wetzen loko fest, yr. Mai. Juni 784 Gd., 755 Br. pr. Herbst 6,85 Gde., 5.366 Br. Roggen per Herbst 5,77 Gd. 5,75 Br. Hafer pr. Herbft 5.40 Gd., 5,43 Br. Mais pr. Mai-⸗Juni 3,6 Gd., 337 Br., pr. Juli⸗August 3.51 Gd., 3.52 Br. Kohlrapz pr. August · September Io, 39 Gd., 10,40 Br.
London, 3. Mai. (W. T. B.) . Engl. 240 / Konsols 1123, Preuß. 4/0 Konsols —, Ital. Sog Rente 91, 40/0 3ger Ruff. 2. S. 103, Konv. Türken 185, 40/0 Spanier 614, 3 ca Ggypt. Io, 4M unif Bo. 105ex, 410 / Trib. Anl. 1953, 6c /o kons. Mex. 6st, Neue gzer Mex. 953, Ottomanbank 10t, De Beers neue At, Rio Tinto 253, 3 0, Rupees 638, Geo fund. Arg. A. 86, 5 oso Arg. Goldanl. 87, 419/ auß. do. 59, 30 Reichs Anl. 86, Brasil. s8 er Anl. 64. Platzdiekont 14, Silber 28! / is, 5 υί6 Chinesen 993, Anatolier 85, M0.
In die Bank flossen 145 000 Pfd. Sterl. .
— Getreidemarkt. (Schlußbericht) Getreidemarkt träge, Preise gegen Anfang unverändert.
— An der Küste 4 Weizenladungen angeboten.
— I6 56. Javazuder 108 ruhig, Rü ben⸗Rohiucker loko gis / is Verkäuferpreis. — Chile⸗Kupfer 475, pr. 3 Monat 48.
Liverpool, 3. Mai. (W. T. B.) Baum wolle. Umsatz : Id 00. B., dadon für Spekulation und Crport 500 8. Willig. Middl. amerikan., Lieferungen; Ruhig. Mai⸗Juni 45J Räuferpreis, Juni- Juli 45. 46. Verkäuferpreis, Juli Auguft 4m = 4ssee do., Auguft⸗September 4683 Käuferpreis, September Oktober 36 / e Verkäuferpreis, Oktober November 3*es Käuferpreis, Rovember⸗Dezember 363 / Verkäuferpreis, Dejember⸗Januar 380 /e. — zörss. do,, Januar ⸗Februar 350 /e. — 351 / eu do., Februar März 3*0 / . —
3b / e d. Käuferpreis. Bradford, 3. Mai. (W. T. B.) Wolle xuhig aber nicht gebessert ö der Ausfuhr nach Amerika. Garne für den Export
ruhig, Stoffe belebt, Preise unverändert.
Paris, 3. Mai. (W. T. B) Von der Börse wird berichtet: Außerordentlich leichter Verlauf der Liquidation und zuversichtliche Beurtheilung der politischen Lage in Europa wirkten anfangs günstig und anregend, schließlich trat jedoch Ermattung auf ungünstige Be⸗ . ö Betreff der Trangbaal⸗Angelegenheit ein; nur Türken weiter
eigend. ͤ
(Schluß ⸗Kurse.) 300 Frammösische Rente 102,95, Ho / 9 Ital. Rente I. 65, zo / 9 Portugiesische Rente 21,660, Portugiesische Taback⸗ Obl. 461,00, 460 Russen 1889 192535, 4 060 Russen 1894 - , gef c. = H gaffen Lsh6 bs Hb. z'so svan. äußere ünl. 61, Desterreichische Staatsbahn 76090. Banque de France —, B. de Paris 36, 59, B. ottomane hi9, oo, Créd. Lyonn, 768,00, Deheers 695, So, Rio Tinto. A. E560, Suezkanal / A. 3242, Privat ⸗ biskont —, Wchs. Amft. k. 205. 81, Wchs. a. dt. Pl. 1223. Wch. a. Italien bz, Wchs. London k. 25,983, Cheq. g. London Ib, 104, do. Madrid k. 386, 00, do. Wien k. 208.00, Huanchaca 4909.
— Getreldemarkt. (Schluß Weizen fest, pr. Mai 22, 65, pr. Juni 22, 85, pr. K 22,75, pr. September Dezember 21,75. Roggen ruhig, pr. Mat 13,75, pr. Sept. Dezbr. 153,00. Mehl fest, vr. Mal 4470, pr. Juni 44. 95, pr. ul rn ä6,3h, pr. September ⸗Dezember 46670. Rüböl behauptet, vr. ai ho, pr. Juni böt, pr. Jul i. Auguft 5b. pr. September ⸗Dezember 564. Spiritutz fest, hr. Mal 376, pr. Juni 37k, pr. Juli⸗Auguft 38, pr. Seytember Dezember —.
= Rohzucker (Schluß) ruhig, 88 /o, loko 24. Welßer Zucker matt, Nr. 3, pr. 100 Kg pr. Mai 25, pr. Juni 25k, Fr. Juli⸗August 2654, pr. Oktober Januar 273.
St. Petersburg, 3. Mai. (W. T. B.. Wechsel auf London gg, gh, do. Berlin 45, 95, Chequ. a. Berlin 46,26, Wechsel a. Paris 37,321, 4 Go Staatsrente von 1894 89, 400 Gold- Anl., von 1894 6. Ser. 1565, 410 Gold- Anl. von 1894 — , Jo / g kons. Eisenb.· Obl. v. 1880 —, 400 Bodenkr.Pfandbr. 157, St. Petergb. Diskontobank 679,