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Der im Reichs⸗Eisenbahnamt au Iten Nachweisung über die in den Monaten Januar bis genen uh den . deutschen Eisenbahnen J aschließlich der yerischen) bei den fahrplanmäßigen ü gen mit Per⸗ / , vorgekommenen Verspätungen i olgendes zu entnehmen: r der in Vergleich gezogenen Bahn⸗ 1 45 deren Gesammtlänge Ende März 1897 39 175 km, davon zweigleisig. w 14446 „ Befördert wurden
Geleistet Hurden
; ? auf 1 km im Ganzen im Tages⸗ 3 , itt im Vierteljahrs⸗
durchschnitt dul chschtn
Zuglilometer N 59 85 528 6656 1215 Von den fahrplanmäßigen Zügen mit Personenbeförderung haben sich verspãtet:
im Ganzen ö und zwar durch Abwarten verspäteter Anschlußzüge . 6157 Vorkommnisse bei den verspäteten Zügen l 494690 Von den Verspätungen der letzteren Art entfallen auf: 1 Million Zugkilometer . 133 Anzahl der versäumten Anschlüsse 10084 Die beträchtliche Zunahme gegenüber dem gleichen Zeit⸗ raume des Vorjahres ist hauptsäͤchlich ö. die ungünstigeren Witterungsverhältnisse in den drei ersten Monaten des laufenden Jahres zurückzuführen, wo infolge von Schneever⸗ wehungen außerdem auf 25 Bahnen 827 Züge ganz und 361 Züge streckenweise ausgefallen sind.
Der Praäsident des Ober⸗Landeskulturgerichts Rintelen ist nach Bad Nauheim abgereist.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich sächsische Geheime Finanz⸗Rath Dr. Schaffrath ist hier eingetroffen.
Der Regierungs⸗Assessor von Lucke aus Frankfurt a. O., zur Zeit in Gr.⸗Kloden, Kreis Guhrau, wird von Mitte Mai d. J ab an die Königliche Regierung in Breslau versetzt.
Danzig, 11. Mai. Zu dem gestern von dem Reichs⸗ Marineamt im Artushof veranstalteten Festmahl waren 62 Einladungen ergangen. Ihre Majestät die Königin von Württemberg hatte zwischen Seiner Königlichen
oheit dem Prinzen Heinrich und dem komman⸗ dierenden Admiral, Admiral von Knorr Plah ge⸗ nommen. Der Kontre⸗Admiral Büchsel brachte einen Trink⸗ spruch auf Seine Majestät den Kaiser aus. Bald barauf erhob sich Seine Königliche Hoheit der Prinz Hein⸗ rich und brachte, der anni Allg. Ztg.“ zufolge, nach⸗ stehenden Toast auf Ihre ajestãt die Königin von Württemberg aus:
Eure Mejestät wollen mir gnädigst gestatten, namens Seiner Majeftät des Kaisers und namens der Marine den Dank darzubringen für die erwiesene Huld. Es gilt als besonders gutes Omen bei der Marine, wenn ein Schiff von Frauenhand getauft wird; soviel steht sest, daß Frauenhuld und Frauenlob dem Seemann die Höchsten Güter sind. Ich fasse meinen Dank in dem Rufe zusammen: Ihre Majestät die Königin von Württemberg Hur rah!
Im Auftrage der Königin erwiderte der Hof⸗Marschall Frei⸗ herr von Reischach mit einem Hurrah auf die deutsche Marine, welche überall sich mit Recht des Rufes großer Tüchtigkeit erfreue, und zu der Ihre Majestät gern in nähere Beziehungen getreten sei.
Um 2 Uhr Nachmittags verließ die Königin Danzig mittels Sonderzuges. Der Prinz Heinrich speiste später wieder bei dem Offizierkorps des 1. Leib⸗Husaren⸗Regi⸗ ments Nr. 1 und reiste am Abend nach Berlin ab.
Baden.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat, wie die „Karlsr. . meldet, an den Staats⸗Minister Dr. Nokk das folgende Handschreiben gerichtet:
Lieber Herr Staats⸗Minister Nokk!
Seit langen Jahren von dem erhebenden Bewußtsein getragen, daß Freud und Leid meines Hauses von dem Badischen Volk in stets gleicher und treuer Theilnahme mitgefühlt wird und dabei zum wärmsten Ausdruck gelangt, empfinde ich nun wiederum ein leb— beg, Dankgefühl, daz ich gerne zum öffentlichen Ausdruck bringen möchte.
Nachdem die große Zahl Adresen, Briefe und Telegramme, welche mir und meinem Hause die liebeholle Theil nahme und das treue Mitgefühl an dem schmerzlichen Verluste meines geliebten Bruders, des Prinzen Wilhelm, kundgaben, dankend beantwortet worden sind, erfülle ich eine theuere Pflicht, indem ich Sie ersuche, meinen Dank und die Dankbarkeit der Angehörigen meines verewigten Bruders an alle Theilnehmenden des Landes zu übermitteln.
Die vielen uns bekannt gewordenen Erweisungen der Liebe und Verehrung, welche dem Andenken des Entschlafenen gewidmet wurden, schätzen wir im höchsten Maße. Die gerechte Anerkennung seiner Verbienste um des Landes Wohl und Gedeihen, die volle Würdigung seiner hervorragenden militärischen Eigenschaften, die wohlthuende Anerkennung seiner edlen und wohlwollenden Gesinnungen — alle diese Kundgebungen der Verehrung aus den weitesten Kreisen unseres
eliebten Heimathlandes drängen uns zum Ausspruch des wärmsten ankes für das dem theueren heimgegangenen Prinzen gewidmete unvergeßliche Andenken. ir erkennen in diesem ehrenden Gedächtniß ein bleibendes Denkmal der Liebe, die uns mit allen Denen verbindet, für die unser heutiger Dankesausdruck bestimmt ist.
Ich erluche Sie, lieber Herr Staats⸗Minister, diese Dankesworte zur öffentlichen Kenntniß zu bringen.
Karlsruhe, den 10. Mai 1897.
Ihr ergebener Friedrich. An den Herrn Staats⸗Minister Dr. Nokk, dahier.
. empfin roßherzo en 9 66 **
usaffer⸗ed⸗din⸗Mirza notifizierte.
Oesterreich⸗Ungarn.
Der Prinz⸗Regent Luitpold von Bayern ist mit der i T ig zum Besuche der Herzogin von Modena heute früh in Wien eingetroffen und am Bahnhofe von der Herzogin empfangen worden.
In der gestrigen ung des österreichischen Ab⸗ geordnetenhauses erklaͤrte der Minister⸗Präfident Graf Badeni in seiner Beantwortung einer Interpellation des
Malfatti, betreffend die in den Küstenländern an⸗ läßlich der Reichsrathswahlen vorgekommenen Ausschreitungen, daß seitens der Behörden sofort energische Maßregeln ergriffen worden seien. Die unverzüglich angestellten, durchaus unparteiischen Erhebungen hätten keinen einzigen * er⸗ geben, in welchem die Staalsbehörden einer Partei Beistand geleistet hätten. Die Behörden würden auch in Zukunft mit allen Kräften für die Aufrechterhaltung der Ordnung eintreten. Schließlich wandte sich der hirn nnn Tes n, in seiner Rede an die betreffenden Kreise der beiden Nationalitäten, die er f. thatkräftigen . der Behörden aufforderte. Graf Badeni beantwortete ferner noch eine Interpellation des Abg. Spincic über die Angriffe, welchen angeblich in Capo d'Istria die dortigen Slaven ausgesetzt gewesen seien. Er gab eine ausführliche Darstellung der Vorgange, aus der sich ergab, daß dort seitens der An gehõrig beider Natio⸗ nalitäten Ausschreitungen begangen worden seien, daß aber von seiten der Behörden alles geschehen . um die Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten. Die in der Interpellation enthaltenen Vorwürfe seien daher ungerechtsertigt, doch habe er den Statthalter angewiesen, neuerdings Erhebungen zu veranstalten, um die Schuldigen festzustellen. Die Vorlage, betreffend die Kaiserlichen o , er ihn rm, l vom 18. Februar, wurde nach kurzer Debatte, in welcher die Redner die Nothlage der Landwirthschaft hervorhoben, einem Ausschuß von 48 Mitgliedern überwiesen. Das Haus beschloß sodann nach längerer Debatte, die Regierungsvorlage, betreffend landwirthschaftliche Berufsgenossenschaften, an einen landwirthschaftlichen Aueschuß von 48 Mitgliedern zu über⸗ weisen. Im Laufe der Debatte drückte der Ackerbau⸗Minister Graf Ledebur den Wunsch aus, es möge gelingen, die Vor⸗ lage, welche den Ausgangspunkt und den Grundftein einer sozialreformatorischen Bewegung für die Landwirthschaft bilde, i bald der parlamentarischen Erledigung entgegen⸗ zuführen.
Großbritannien und Irland.
Im Unterhause machte gestern der Erste Lord des Schatzamts Balfour die Mittheilung, daß die Vertreter sämmtlicher Mächte in Athen gestern früh ihre Instruktionen erhalten und die Vermittelung der Mächte angeboten hätten, welche Griechenland angenommen habe.
Der parlamentarische Ausschuß zur Untersuchung des Einfalls Jameson's in Transvaal hielt ern eine Sitzung ab. Labouchère fragte den Herzog von Abercorn, ob Börsenzwecke bei dem Jamesonsschen Einfalle mit im Spiele gewesen seien. Die Frage wurde beanstandet und der Saal geräumt. Nach einer geheimen Verhandlung von 40 Minuten wurde die Oeffent⸗ lichkeif wieder aufgenommen. Der Herzog von Abercorn erklärte, er habe im letzten Halbjahre 1856 keine einzige Aktie der Chartered Company gi oder verkauft. Vor dem Einfalle habe die gelen keine Kenntniß davon ge⸗ habt, daß Rhodes darin verwickelt gewesen sei. Der ers og von Fife sagte aus, er habe von dem Einfalle, bevor derselbe erfolgt . nichts gewußt; er habe auch keinen Argwohn gehabt, daß Truppen der Gesellschaft bei Un⸗ ruhen in Johannesburg oder sonstwo in Trantsvaal verwendet werden könnten, oder daß eine Einmischung in die Angelegen⸗ heiten Transvaals von Personen, welche mit der Chartered Company in Verbindung ständen, an werde. Er habe große Achtung vor Cecil Rhodes, erkläre jedoch, daß derselbe ihn getäuscht habe. Der Herzog von Fife und zwei andere Direktoren sagten ferner aus, sie hätten im Herbst 1896 eine Anzahl Aktien verkauft; diefes Vorgehen habe jedoch nichts mit dem Einfalle zu thun gehabt.
Italien.
In der gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer antwortete der Kriegs⸗Minister, General Pello ux auf die Reden, welche mehrere Deputirte in den letzten Tagen über die een ers s srs , gehalten hatten, und in denen als Bei⸗ spiele aus ber letzten Zeit die militärischen Mißerfolge der Griechen und die militärische Organisation der Türken an⸗ geführt worden waren. Den Griechen, sagte der Minister, hätten Cadres und alle Nebenzweige einer Heeresorganisation gefehlt. Die türkische Organisatlon dagegen, die einem Deutschen zu verdanken sei, sei der italienischen sehr ähnlich, nämlich auf dem Friedensfuß sehr beschränkt im Ver⸗ ältniß zum Kriegsfuß. Bei Schluß der Sitzung führte der äinister des Aeußern Visconti Venosta in Erwiderung auf eine Anfrage des Deputirten Lucifero aus, daß die Mächte, als der Krieg zwischen der Türkei und Griechenland aus⸗ gebrochen sei, sich zwei Ziele vorgesetzt hätten, nämlich die Wirkungen des Krieges zu beschränken und sobald als möglich vermittelnd einzuschreiten. Das erstere Ziel sei erreicht worden, und jetzt sei auch der Augenblick gekommen, eine Vermittelung ein⸗ treten zu lassen. Um ein praktisches Ergebniß zu erlangen, sei es aber nöthig if, vorher festzustellen, daß Griechenland bereit sei, die . chläge der Maͤchte anzunehmen und auf die Bedingungen elnzugehen, welche Griechenland schon vor dem Kriege von den Mächten als für eine friedliche Lösung der Frage unumgänglich bezeichnet worden seien. Auch sei für diese Vorfragen die Zustimmung aller Mächte erforderlich gewesen; denn für ein Vorgehen, das nicht nur in Athen, sondern auch in Konstantinopel stattfinden sollte, sei eine einmüthige Haltung der Mächte Bedingung des Erfolgs. Das sei erreicht worden. Die Vertreter der Maͤchte in Athen hätten Griechenland eine Vermittelung vorgeschlagen, die von Griechenland angenommen worden sei. An den Vermittelungsverhandlungen nehme die . Regierung theil, getreu jener Politik europäischen Einverstandnisses, von der Italien jetzt weniger als je sich trennen dürfe, und erfüllt von jener versöhnlichen und wohl⸗ wollenden Gesinnung gegenüber Griechenland, von der die italienische Regierung sich habe leiten lassen. „Alle unsere Bestrebungen“, schloß der Minister, „werden darauf gerichtet
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telung und durch einen ehrenha Ende zu bereiten, die im Initeresse ohne neue und schwere Gefahren
Schweiz. .
Die m,, . des e , für die Berathung
des Rückkaufs der Eisenbahnen beschloß mit 6 gegen
5 Stimmen, in die Verhandlung über den Entwurf einzutreien, und begann die Einzelberathung.
Türkei. Das Wiener „Telegr. Korresp. Bureau“ 3 elde Ko r , ,,, 2
der Botschafter in einen Veenaustausch über die seitens Griechenlands nachgesuchte ane wann e ne ein⸗ en rn worden sei; ein Beschluß sei jedoch noch nicht gefaßt worden.
Der Sultan hat, wie „W. T. B. meldet, anläßlich des jetzigen Krieges für die Angehörigen der Armee besondere Den km ünzen gestiftet, und zwar eine goldene und eine silberne. — Durch ein Irade des Sultans ist die diesjährige Arm ee⸗ rekrutierung bis auf weiteres vertagt worden.
Die Berichte der Kon suln melden, daß die von der Pforte den griechischen Unterthanen bewilligte letzte Terminverlängerung für das Verlafsen des tür⸗ kischen Gebiets in den Provinzen nicht bekannt gemacht worden sei und daß die Lokalbehörden daher auf Grund des früher erfolgten Ausweisungsbefehls die Griechen zur sofortigen Abreise zwängen.
Dem Journal „Sabah“ ist aus Larissa vom Montag die Meldung zugegangen, daß von Pharsala aus zwei tür⸗ kische Truppenkolonnen vorgeschoben worden seien, von denen ch 5 egen Do moko, die andere gegen Almyro vor—⸗ gehen solle.
Aus Lamia vom gestrigen Tage berichtet die „Agence dzavas“, daß in Domoko alles 535 sei. Die griechischen
ruppen befänden sich in guter Verfassung. Bisher sei keine
türkische Truppe in Sicht gemeldet worden. Die Hügel rechts und links von Domoko seien mit Wachtposten besetzt. Zwei Gebirgsbatterien würden daselbst aus Lamia erwartet. Die Straße von Lamia nach Domoko sei seit Montag stellen⸗ weise insolge des strömenden Regens unpassierbar. Der Verkehr sei sehr schwierig. — Der „Agence Havas“ wird ferner aus Athen berichtet, daß das griechische West⸗ geschwader am Montag die Ortschaft Sykia an der Küste von Epirus, wo sich einige türkische Proviant⸗Niederlagen befänden, beschossen habe.
Eine in Konstantinopel veröffentlichte amtliche Kund— gebung, betreffend die Verwaltung des occupierten griechischen Gebiets, bestimmt- Ein aus der Gendarmerie der Vilasets Monastir und Saloniki kombiniertes, aus Landsturmpflichtigen des Grenzgebiets sich rekrutierendes Bataillon wird nach Larissa geschickt. Die früheren türkischen Konsuln in Larissa, Vol und Trikkala werden zu Kaimakams an ihren früheren Sitzen ernannt, mit dem Auftrage, das Gemeindewesen, die Ad⸗ ministration der Städte in dem i, e. Rayon, die Orts⸗ polizei und das Zollwesen zu organisieren.
Griechenland.
Aus Athen meldet die Agence Havas“, daß der russische Gesandte On ou gestern dem Minister des Auswärtigen Skuludis folgende Note überreicht habe:
„Die Vertreter Frankreichs, Italiens, Englands, Deutschlands und Oester reich ⸗Ungarns beauftragen den Vertreter Rußlands Onou, den Dohen des diplomatischen Korps in Athen, im Namen ihrer Regierungen, ebenfo wie im Namen seiner eigenen Regierung, zu erklären, daß die Mächte bereit sind, ihre Vermittelung zum Zwecke der Erlangung eines Waffenstillstandes und der Beilegung der gegenwärtig zwischen Griechenland und der Türkei bestehenden Schwierigkeiten unter der Bedingung anzubieten, daß die griechische Regierung erkläre, sie werde zur Abberufung ihrer Truppen bon Kreta schreiten, der Autonomie Kretas formell beistimmen und ohne Vorbehalt die Rathschläge annehmen, welche die Mächte ihr im Interesse des Friedens ertheilen werden.“
Die griechische Regierung habe sofort mit folgender Erklärung geantwortet:
Die Königliche Regierung nimmt von der im Namen der Ge⸗ sandten der Mächte von dem Vertreter Rußlands abgegebenen Er⸗ klärung Akt und giebt kund, daß sie zur Abberufung der auf Kreta befindlichen Königlichen Truppen schreitet, daß sie der Autonomie der Infel Kreta formell beistimmt und daß sie die Interessen Griechen⸗ lands der Fürsorge der Mächte anvertraut.“
Die Regierung hat noch gestern der Armee das Ver⸗ mittelungs-Anerbieten der Mächte bekannt gegeben.
Montenegro.
Die Vermählung der Prinzessin Anna von Montenegro mit dem Prinzen Franz Joseph von ö wie „W. T. B.“ aus Cetinje erfährt, auf den 18/30. Mai angesetzt worden.
Dänemark. Das Ministerium hat, wie „W. T. B.“ aus Kopen⸗ hagen meldet, gestern seine Ent lassung eingereicht. Der König empfing darauf den früheren Minister⸗Präͤsidenten Estrup.
Parlamentarische Nachrichten.
Die Berichte über die gestrigen Sitzungen des Reich s⸗ tages und des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten Beilage.
— In der heutigen (21.) Sitzung des Reichstages stand zunächst zur Berathung der Antrag der Abgg. Auer (Soz.) und Genossen, betreffend die Aufhebung der ö. 96, N, S9 und 101 des Strafgesetzbuches (Majestäts⸗ beleidigung).
Zur Begründung des Antrages erhielt bei Schluß des Blattes der Abg. Bebel das Wort.
Das Haus der , ehrte in der heutigen (82.) Sitzung, welcher * nanz - Minister Hr. von Miquel und der Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen bei⸗ wohnten, zunächst das Andenken des gestern verstorbenen Abg. Bartmer (nl) in der üblichen Weise.
Auf der Tagesordnung stand die erste Berathung des Gesetzentw ur fs, betreffend die Erweiterung des Staats⸗ Eisenbahnnetzes und die K 9 des Staats an dem Bau von Kleinbahnen sowle an der Errichtung von landwirthschaftlichen Getreidelagerhäusern.
bemnächft ju bauen. Kreis und Beröl kerung hätten gehofft, daß 13
fordert 6 416 900 , wovon 59 416 0000. Se auten, 8 000 00 S zur rden des zues von Kleinbahnen und 2000000. M zur Errichtung yon landwirthschaftlichen Getreidelagerhäͤusern bestimmt sind. Vorschlag des Präsidenten wird zunächst über die n 2 danach über die ** lagerhãuser kutiert. 9 Abg. Broekmgnn (Zentr.) empfiehlt den Aufschluß der armen 6 nd. Die Bevölkerung sei gezwungen, nach dem Ober, oder R ach Belgien auszuwandern, um Arbeit zu finden. Seit 14 Jahren hoffe sie vergeblich auf eine Eisenbahn in den Kreisen van rn e e r fragt an, ob die Regierung beabsichtige . 0 . . . eine Heel ie. im . von . nach Süden
Zahn in diesem Jahre zur Ausführung kommen werde. Diese Hoffnung sei leider nicht erfüllt worden, wahrscheinlich infolge der allation des Nachbarkreises Marienwerder. Dig dortigen nter · en hätten verfucht, die Bahn nach der Weichsel zu leiten, wodurch die Bahn eine vollständig veränderte Bedeutung erhalten und
dem Staate sehr hohe Kosten verur achen würde, worauf die Regierung
resfflicher Weise nicht habe eingehen wollen, Redner empfiehlt, der r , nr von Schöneck über Stargard und 23 nach Fierwinsk zu geben. ;
n e . hi e. . daß die Stadtgregierung dieses Projekt noch nicht aufgegeben habe . 9 . Krebs (Zenfr) vermißt immer noch eine größere Berück⸗ schtigung Ostpreußens.
zlbg. Br. Eckels (ul.) empfiehlt den Bau der Linien Göttingen =— Idelebsen Uslar und Eschwege = Wanfried Eisenach und fragt., wie 6 mit der Kesselrevision der Kleinbahnen und den Gebühren stehe.
Ministerial-⸗ Direktor Dr. Micke bemerkt, daß die Kesselrevision auf gesetzlicher Bestimmung beruhe und die Gebühren von den Unter⸗ nehmern zu tragen seien. h . z
Abg. von Köl ich en. (kons.) hätte mit seinen Freunden gewünscht, daß für Sekundärbahnen in diesem Etat noch größere Summen aus- aeworfen würden, und dankt der Regierung dafür, daß sie mit der öfterreichischen Regierung über die Fortsetzung der Linie von Warm⸗ brunn Petersdorf über die österreichische Grenze verhandelt habe. Seine Freunde wärden für die Vorlage stimmen.
Abg. Dr. Rzepnikowski hal empfiehlt, die in der Vorlage enthaltene Fortsetzung der Stichbahn Opalenitza Grätz nicht nach Gempin, sondern nach Kosten zu führen. —.
Äbg. Schmieding (ul.): Die n e , Summe für Bahnen sieht ja recht stattlich aus. Bei unserer in tigen Finanzlage hat sie mich aber doch e , . enttäuscht, sie beträgt nur 1 00 unserer Eisenbahnausgaben. wünschte, daß dasz Tempo des Baues solcher Sekundärbahnen beschleunigt., und auch der ärmere Westen iwas mehr bedacht würde, namentlich das Siegerland. Den Inter⸗ effenten ist gestattet, statt der Hergabe des Grundes und Bodens einen bestimmten Geldbeitrag zu leisten, wodurch sie in der Lage sind, die Höhe ihrer Leistung zu übersehen. Die Verhandlungen über die Hergabe des Grundes und Bodens sind in den meisten Fällen höchst unerquicklich. Wo allgemeine Verkehrsinteressen in Frage kommen, sollte man die Gemeinden zur unentgel tlichen Hergabe nicht zwingen. Wünschens⸗ werth wäre auch der Bau einer Bahn von Mölln nach Wandsbeck, die leider von der Reglerung bis jetzt abgelehnt worden ist.
Hierauf nimmt der Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen das Wort, dessen Rede morgen im Wortlaut wieder⸗ gegeben werden wird.
Arbeiterbewegung.
In Bochum haben, wie der ‚Rhein.Westf. Ztg. berichtet wird, die Raurer in einer Versammlung am Sonnabend beschlossen, hren Arbeitgebern zu kündigen, wenn ihre Forderungen — zehn stündige Arbeitszeit und 45 Bf. Mindestlohn für die Stunde — nicht gewährt werden.
us Düffeldorf wird demselben Blatt gemeldet, daß dort A Sch losser der Rheinischen Metallwaaren⸗ und Maschinenfabrik in den Ausstand eingetreten sind.
In Sch wah ö in Mittelfranken haben der ‚Frkf. Ztg. zufolge die Maurer, Steinhauer und Zimmerleute am Montag wegen Lohnstreites die Arbeit niedergelegt. .
In Leipzig hat, einer Mitt eilung des Vorwärts. zufolge, ein Theil der Koffer⸗ und Kisten bauer wegen Lohnstreits die Arbeit eingestellt; die Zahl der Ausständigen wird mit S1 angegeben.
Aut Peffau wird der .Madb. Ztg. geschrieben: Die Annahme daß der Austand der hiesigen Tischlergesellen, bald beendet sein würde, hat sich nicht bestätigt. Es haben vielmehr jetzt sämmt⸗ liche Gesellen die Arbeit eingestellt.
In Czernowi z haben, wie das Wiener „Fremdenblatt“ mit. theilt, die Bauarbeiter an den größeren Bauten, welche eine Kürzung der Arbeitszeit um zwei Stunden und eine Lohnerhöhung derlangen, die Arbeit eingestellt.
Kunst und Wissenschaft.
Von der ersten internationalen Kunstausstellung zu
Dresden wird berichtet: Die Sitzungen des Preisgerichts sind
am Sonnabend, den 8. d. M., Vormittags, beendet worden, Es er⸗ hielten folgende Künstler die große goldene Medaille (plakette): die Maler Kuehl. Dresden, Leibl⸗München, Kalckreuth Karlsruhe, Liebermann ⸗Berlin, Angeli⸗-Wien, Weeks. Paris, Harris , , Struys⸗ Mecheln, Courtens⸗Brüssel, Segantini. Mailand, Strang⸗London, Pohle⸗ Dresden, Macken sen · Worpswede, Stuck München und Dagnan . Bouveret⸗ Parig; der Radierer Koepping⸗Berlin; die Bildhauer Lambeaux⸗ Brüssel und Lagae⸗Brüssel. — Die kleine goldene Medaille wurde folgenden Künstlern zuerkannt: den Malern: Baum⸗Dresden, Stremel Dresden, Zwintscher Meißen, Vinnen Worpswede, Overbeck⸗ Worptzwede, Hagen⸗Weimar, Braendel⸗Weimar, Oppler⸗Hannover, Stahl- Berlin, von Hofmann Rom, Jernberg⸗Düsseldorf, Liesegang⸗ Düsseldorf, Jettel⸗ Paris, Hirschl. Wien, , , Blos⸗ München, Strobentz München, Burger München, Waltenberger⸗München, Marr⸗ Nünchen, Brasen⸗ Kopenhagen, Hitcheock Egmond ⸗ . = —ᷣ Bisbing Paris, Smits - Agterbosch (Belgien), de Bock Borkum Lehen Baertsoen⸗ Gand (Belgien). Dierckx⸗ Antwerpen, Luyten. Antwerpen, Reis⸗Liffabon, Morbelli- Mailand, Watson⸗London, da Thangue⸗Bosham (England), Roche Glasgow, . n Tn . Carridre⸗Paris, Ring Kopenhagen; den Gra⸗ phikern Mediz⸗Dresden, Lührig Dresden, Greiner Rom, Vogeler⸗ Ver hahz de Veth⸗Buff um bei Amsterdam, Cameron Glasgow, wungis, Paris; dem Agugrellisten van der Waay, Amsterdam; den Til dhau ern Samuel . Brüssel, Floßmann München, Maison München, Schott · Verlin. Pöppelmann. Dregden, Trgubeß oy. Mailand, Gardet⸗ paris, ii. Mal land 1. ram ⸗ London, Lucchesi ⸗ London, Frampton⸗ London, Charlier⸗Brüssel, Rividre Paris; den Architekten Schilling . Graebner Dresden; den Klein künstlern. Rentsch; Dresden, , Brüssel, Charpentier Paris und der Königlichen Porzellan ö anufaktur in Kopenha en. — Außer Preis bewerbung blieben i den Juroren die Maler: 6 Felix, Kunz Meyer, Kießling, . de Haag, Hinné, TLasch, Melchers. Olde, Skarbina, Banter, h schmann, Rüter, mien, die Bildhauer: rtmann, Paul, e meh pler, 3 dle Graphiker: Otto, Fischer, Unger, und . Architeft Wallot; ferner dle früher in Dres den mit erster Medaille
ämiierten Künftser: von Gebhardt, Zügel, Ludwig, Klinger, Scharf,
antzer, Austen⸗ Brown und Dettmann; sowie in Betreff der zweiten
Medgille; Bruno Fischer, ven V hen, von Blaas, Hochmann
und Moll. Außerdem wurden auf Antrag der 5 er außer reis bewerbung . Knautz, O. Achenbach, A. Achenbach, Menzel, .A. Kaulbach, Defregger, Uhde, Böcklin, Gussow, Israels, Neuhuvs, Maris, W. Maris, Bisschop, Breitner, Meunier, von der Stappen,
de Vriendt, de Groot, Stewart, Me. Gwen, Dannat, Whistler, Zorn,
Mesdag. Lenbach, Kröner, Schönleber, Echtler. A. Keller, Hildebrandt,
Roty, Siemering, Sisley, Monet, . arro, Degas, Seymour Haden,
ö Rodin, Barrias, Fromiet, Dubols⸗Paris, Bartholomé, Alt, ggo Johannsen, Giese und Weidner.
— Aus Rom wird eldet, daß der Commendatore Fel iee Barnabei, bisher Abthellungs⸗ Vorstand und Referent für Kunst und Alterthümer im Unterrichts ⸗Ministerium und als solcher Haupt förderer der archäologischen Unternehmungen in Italien, zum General⸗ Direktor der schönen Künste ernannt worden ist.
Ziteratur.
Aufgaben der Kunstphysiologie von Georg Hirth. Zweite Auflage. 40 Bogen. 80. Mit 17 Illustrationen. T. Lieferung (Pr. 60 9). München und Leipzig. G. SGirth's Kunst⸗ verlag. — Dieses zuerst im Jahre 1891 veröffentlichte Werk, in welchem der für die Popularisierung alter Kunstschätze und die Ver⸗ allgemeinerung des Kunftverständniffesß unermüdlich thätige Verfasser seine in , Beobachtung und Spekulation erworbenen An- schauungen vom Wesen der Kunst und des künstlerischen Schaffens in einer Art von praktischer Aesthetik niedergelegt hat, erscheint jetzt in einer zweiten Auflage. Das Buch verfolgt einen doppelten Zweck; Einerfeits sucht Hirth — und das ist, was er „Kunstphysiologie“ nennt — die „für die bildenden Künste und ihre Kritik, für das künst⸗ serische Schaffen und den guten Geschmack in Betracht kommenden Regeln, foweit fhunlich, aus der Natur der menschlichen Sinne und Seelen— kräfte“ zu erklären. Bei diesen ungemein scharfsinnigen, auf gründliche naturwissenschaftliche Kenntnisse gestützten Untersuchungen gelangt er zu höchft überraschenden, zumeist durchaus überzeugenden Ergebnissen, die den Prozeß des künstlerischen Schaffens, den Weg, den das Kunst⸗ werk vom Auge durch dag Gehirn bis zur Hand zurückzulegen hat, in einem völlig neuen Lichte erscheinen lassen. Andererselts verlangt er, auf Grund seiner aus den natürlichen Eigenschaften der menschlichen Sinne und Seelenkräfte geschöpften Analvse des künstlerischen Schaffens, eine gründliche Reform unseres Kunstunterrichts. Wie er schon seinem Buche durch das Wort Seneca's „Alle. Kunst ist Raturnachahmung? den geistigen Stempel aufgedrückt hat, fo läßt er feine Beweisführung zum Schlusse in der Forde rung gipfeln, daß bei aller und jeder Unterweisung in den bilden, den Künften mit dem Studium der Natur begonnen und daß dieses so lange fortgesetzt werde, bis eine gewisse . Organisation der Natur. bilder und eine der selbständigen Naturauffassung entsprechende Technik gesichert ist. Trotz seines halb analytischen, halb didaktischen Inhalts bildet das Hirth'sche Buch auch für den künstlerischen Fragen ferner stehenden Laien eine ungemein fesselnde Lektüre, weil die dem Ver⸗ saffer eigene Frische und Kraft der Ausdrucksweise ihn selbst bei den schwierigsten und subtilsten Erörterungen nicht verlafsen und weil er in seinem Stil jede Spur von philosophischer Tüftelei lücklich vermieden hat. — Die neue Auflage erscheint, um auch den inderbemittelten, Kunstelenen und Studierenden die Anschaffung des Werks zu erleichtern, in zehn vierzehntägigen Lieferungen zum Preise von je 60 3.
— Der soeben erschienene, die Stichworte Russisches Reich! (Ge⸗ schichte) bis ‚Sirte“ umfassende fün fzehnte Band der neuen, fünften H.. Auflage von Meyer's Konversgtions-⸗Lexikon (Leipzig, Bibliographisches Institut) enthält zunächst umfangreiche eischch in g
eographische Arbesten über das russische Reich, Russisch Zentral⸗
sien 'mit Geschichtskarte), Sachsen, Schleswig⸗Holstein, Schweden, Schwe; (mit reicher Staftitik), Sansibar, Sibirische Eisenbahn (mit neuer Karte von Sibirien). Aus dem Gebiete der Kunst⸗ eschichte ist der Artikel „Schauspielkunst! von besonderem 2 ferner sind zwei der vornehmsten Repräsentanten und Meister des deutschen Liedes und deutscher Musik, Franz Schubert und Robert Schumann, biographisch eingehend gewürdigt. Geschickte lexikographische Teistungen nach Inhalt und Form sind die literargeschichtlich⸗ biographischen Artikel Schiller „Schopenhauer, . Shakespeare“ die sich durch Klarheit des Urtheils und warme Empfindung für das Geistesleben dieser Dichter und Denker auszeichnen. Auch die Ab. handlungen aus dem Bereiche der Naturwissenschaften, der Physik und der Technik sind sorgfältig und dem Stande der neuesten Forschungen entsprechend bearbeitet; hervorgehoben seien die Artikel: Salj⸗ (mit Tafel Saligewinnung / ), „Schaugebilde“ (mit farbiger Tafel, Schmarotzerpflanzen (mit farbiger Tasel), Seen (mit Tafel „Seebildungen ), ‚ Schall‘ (mit vielen Textillustrationen), „Schieß; pulver“, „Schiff (mit Tafel Schiffbau) und „Silber (mit Tafel „Silbergewinnung“ ). In das Gebiet des Kunstgewerbes gehören die instruktiben Aufsätze „Schmiedekunst! (mit Tafel) und Schmuck mit Tafel ‚Schmucksachen '), während die Architektur außer in andern
eiträgen, befonders in dem Artikel „Säule“ (mit Tafel „Säulen⸗ ordnungen) eine kunstverständige Bearbeitung gefunden hat. Reiches, fachmännisches Wissen ist ferner in den der Landwirthschaft zugehörigen Mittheilungen über Saat, Säemaschinen (mit Tafel), Schafzucht (mit Tafel. Schweinezucht (mit Tafel, Schlachthaus ꝛc. niedergelegt. Der Reichthum an bildlichen Darftellungen ist außerordentlich groß, denn der neue Band enthält außer 250 Textabbildungen nicht weniger als 87 Sondertafeln, darunter 13 buntfarbige Tafeln und 21 Karten und Pläne. Dem naturwissenschaftlichen Gebiet gehören die prächtigen Farbendrucktafeln „ Schaugebilde der Pflanzen, Schlingpflanzen“, See⸗Anemonen. ꝛc., sowie die auf photographischen Aufnahmen beruhende Holzschnitttafel . Schneegebilde“' an. Die Tafeln . Schiffe⸗ typen bringen die Entwickelung des Schiffsbaues vom Alter⸗ thum bis zum modernen Ozeandampfer und eisernen Segelschiff in historischer Treue zur Darstellung. Ber umfangreiche kartographische Apparat ist bereichert durch thiergeographische Karten (wie die Karten zur Verbreitung der Säugethiere). Auch die geologischen Karten der Hauptgebiete Deutschlands haben durch eine solche des Schwarzwaldes eine Erweiterung erfahren. Endlich sei noch des instruktiven Blatts „Seekartendarstellung. gedacht, das sich dem früher erschienenen Blatt ‚Landkartendarstellung“ anschließt.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Saatenstand in Livland.
Der Winterroggen hat im nördlichsten Theile Livlands gut über⸗ wintert und steht in diesem Theile des Gouvernements jetzt be⸗ friedigend. Anders ist es im mittleren Theile Livlands, wo die Wintersaat unbefriedigend unter dem Schnee hervorgekommen ist. Hier sind warme Regen für die kräftige Entwickelung des Winter⸗ roggens erforderlich.
Mit der Bestellung der Felder für die Sommersaaten ist erst hier und da der Anfang gemacht worden.
Saatenstand in Rumänien.
Obwohl im Ganzen mehr kühl als warm, war das Wetter im Monat April doch der Vegetation im allgemeinen gurt, Stellen⸗ weise hat freilich der anhaltende Regen sowie Hagel Schaden an— erichtet; auch werden auß manchen Gegenden des Landes Ueber- er in hne berichtet; im Großen und Ganzen scheint jedoch bie Aussicht auf eine bessere Ernte nicht herabgemindert zu sein.
Die Aussaat der Sommerfrucht ist infolge überreicher Nieder schläge noch nicht überall beendet. .
Mit dem Anbau von Mais wurde in einigen Gegenden begonnen.
Saatenstand in der Bukowina.
hr Ueber den Saatenstand in der Bukowina liegen folgende Nach⸗ richten vor:
Die Wintersaaten stehen, mit Ausnahme von Winterraps, gut, in manchen Gegenden sehr gut.
Die rechtzeitige Bestellung der Sommersaaten wurde durch kalte und nasse hjahr behindert. 86 Gerste sind 2 untergebracht, aber Kartoffeln und ingbesondere die Hauptfrucht des Landes, der Mais, werden kaum vor 14 Tagen bestellt werden können. Die umgeackerten Rapssluren wurden zum theil mit Gerste bestellt, zum theil Rar ef anbau zugewendet. Futterpflanzen haben ein zufriedenftellendes und dort, wo Leine stagnierende nf sie in ihrer , , störte, ein üppiges Aussehen. Die Obstbäume entwickeln reichliche Blüthen; der Fruchtansatz erscheint aber aus dem Grunde nicht gesichert, weil nach vorangegangenen warmen Tagen seit Anfang Mai naßkalte Witterung herrscht und die Befruchtung hindert.
Nr. 4 des zweiten Jahrgangs der Nachrichten vom Deut chen Landwirthschaftsrath! vom 12. Mal hat folgenden 33 Bericht über die Verhandlungen der XXV. Mlenar- versammlung des Deutschen Landwirthschaftzraths und die Sonder⸗ abdrücke der einzelnen Verhandlungsgegenstände; Eingabe des Vor⸗ standes an den Reichstag zum Entwurf eines Invalidenversicherungs⸗ gesetzeg; Eingabe des Vorstandes an den Reichstag zum Entwurf eines ie. über das Auswanderungswesen; die Entstehung, Organi⸗ sation und Entwickelung des Deutschen Landwirthschaftsraths, von
reiherrn von Hövel ⸗ Herbeck; Verhandlungsgegenstände und Beschlüsse der deutschen landwirthschaftlichen ö Ver⸗ tretungen seit dem 1. Oktober 1896. 1) gesetzliche Ver⸗ tretung der Landwirthschaft (Landwirthschaftskammern), 2) Kredit- wesen, Verschuldung, Lebensversicherung, 3 Reform des Viehhandels, 4) Vlehderf erungswesen, 5) Jollbehandlung der Mũůhlenfabrikate, 6) landwirthschaftliches Unterrichts wesen, Buchführung, 7) Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenseuche, 8) Prämiierung von bäuerlichen Wirth⸗ schaften, 9) Aufbesserung bäuerlicher Wirthschaften, 10) nn, ftliche Verwendung des Hausunraths, 115 Weidenanbau, Korb⸗ flechtschule, 12) Hagelbersicherungswesen, 13) Reform des ländlichen Taxwefens, 14 Ortstafeln an Arbeitgswagen, 15) Abänderung der Baupolizeiordnung, 16) Zuckersteuer, 17) Aichungs gebühren, 18 In⸗ validitäts. und Altersversicherung, 19) bäuerliches Erbrecht.
„Der Tropenpflanzer“, Zeitschrift für tropische Landwirth⸗ schaft, herausgegeben von Dr. O. Warburg⸗Berlin und Professor F. Wohltmann. Bonn,. Poppelsdorf. (Redakteur: G. Meinecke⸗Berlin.) — Die Nr. 5 des 1. Jahrgangs 1897 hat folgenden Inhalt: Dr. O. Warburg: Kickxia africana (mit Abbild.). — Dr. S. Polatkowsky: Einige offizielle Angaben über den Stand des Ackerbaues in Peru. — Pr. J. Buchwald: West⸗Usambara, die Vegetation und der wirthschaft liche Werth des Landes (Schluß). — Pflanzungsgesellschaften West⸗ afrikanische Pflanzungsgesellschaft Bibundi. = Hanseatische Kolonisations⸗ n,. m. b. H. — Aus deutschen Kolonien: Orleanfarbstoff im
ogogebiet. — Arbeiterfrage in Sansibar und Deutsch⸗stafrika. — Preis auf Erzeugnisse aus den deutschen Kolonien. — Aus fremden Kolonien: Landwirthfchaftliche Ausstellung in Java. — Export der Kap. Verdeschen Inseln. — Senegal ⸗ Gummi. — Vermischtes: Der , von Formosa. = Baumwoll ⸗Versuchsstation in Egypten. — Reue Tteratur. — Marktbericht. — Personalnotizen. — Sprech⸗ saal. — Bie Zeitschrift Der Tropenpflanzer' erscheint monatlich. Bestellungen werden bei dem Comité zur Einführung von Erzeug= nissen aus den deutschen Kolonien, z. H. des Sekretärs Th. Wilckens, Berlin NW., Unter den Linden 471, sowie durch die Post oder im Buchhandel entgegengenommen. Bezugspreis: in Deutschland und Sesterreich jährlich 5 M, im Ausland und in den Schutzgebieten 6-4
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Schweden.
Durch Königliche Bekanntmachung vom 5. März d. T. sind die bis dahin sür Kunstwolle (shoddy) noch geltenden Einfuhr⸗ beschränkungen, soweit es sich um die Einfuhr aus Deutsch⸗ land, Norwegen, Dänemark, Großbritannien und Irland handelt, bis auf weiteres aufgehoben worden. (Vergl. . R. Anz.“ Nr. 288 vom 3. Dezember 1895.)
Der nn,, in Berlin war auch in der Woche vom 25. April bis 1. Mai ein Hin tiger und die Sterblichkeit eine niedrige, wenn auch gegen die f e. eine gesteigerte; von je 10600 Einwohnern starben, aufs Jahr berechnet, 18,0, Unter den Todes⸗ ursachen herrschten zwar auch in dieser Woche akute Entzün⸗ dungen der Athmungsorgane vor, doch ist eine weitere Ab— nahme derselben und der durch sie bedingten Sterbefälle ersichtlich. Auch Erkrankungen an Influenza traten seltener zu Tage, und die Zahl der durch sie veranlaßten Sterbefälle ging auf 5 (von 7 der Vorwoche) herab. Etwas häufiger kamen dagegen akute Darmkrankheiten zum Vorschein und endeten in 33 Fällen (gegen 25 der Vorwoche) tödtlich. Die Gestorbenen standen fast aus⸗ schließlich im Alter unter 2 Jahren. Die Betheiligung des Saͤuglings⸗ alters an der Sterblichkeit war eine etwas größere als in der Vor—⸗ woche. Von je 10 900 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet, 5I Säuglinge. — Das Vorkommen der meisten In fektions⸗ krankheiten blieb ein beschränktes. Erkrankungen an Typhus waren selten. . an Scharlach kamen fast in gleich beschränkter Zahl wie in der Vorwoche zum Vorschein. Erkrankungen an Masern Faben etwas ab, die an Diphtherie etwas zugenommen, doch zeigten sich letztere nur in der jenseitigen Luisenstadt und in der Rosenthaler Vorstadt in nennenswerther Zahl. An Genickstarre kamen 2 weitere Erkrankungen zur Anzeige. Erkrankungen an rosenartigen Entzün⸗ dungen des Zellgewebes der Haut wurden wenig beobachtet. Erkran—⸗ kungen an Kindbettfieber wurden 2 bekannt. Zahlreich waren Er—⸗ krankungen an Keuchhusten, die auch in 11 Faͤllen tödtlich endeten. Gesteigert kamen ferner Erkrankungen an akutem Gelenkrheumatismus zur ärztlichen Behandlung, während rheumatische Beschwerden der ,. keine wesentliche Veränderung in ihrem Vorkommen auf⸗ wiesen.
Verkehrs⸗Anftalten.
Bremen, 12. Mai. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. D. ‚Crefeld', n. New⸗YJork u. Baltimore best. 10. Mai Nm. Lizard passiert. SD. „Aller! 10. Mai Nachts New⸗Nork angek. Pd. „Stuttgart“, n. Australien best, 11. Mai Mrgs. Duessant passiert. pD. „Weimar“, v. New ⸗ Jork kommend, II. Mai Nm. a. d. Weser angek. PD. „Bonn“, v. Baltimore kommend, 11. Mai Nm. Prawle Point passiert.
Ham burg, 11. Ma. (W. T. B.) Hamburg -⸗Amerika⸗ Linie. PD. „‚Valeneia“ ist, von Hamburg kommend, heute in St. Thomas eingetroffen. PD. „Per sia“ hat, von NewYork kommend, heute Morgen Lizard passiert.
London, 11. Mai. (W. T. B. Union ⸗Linie. D. . Seot“ ist heute auf der Ausreise in Kapstadt eingetroffen. D. „Greek“ ist auf der Heimreise heute bei den Canarischen In feln an— gekommen.
Rotterdam, 11. Mai. (W. T. B.) Holland ⸗Amerika⸗ Linie. D. Veendam“ von New-⸗NJork nach Rotterdam, hat heute Vormittag die Insel Wight passiert.
— 123. Mal. (W. T. B.) D. Werkendam von Rotter dam heute nach New. Jork abgegangen. D. Ve endam von New= Vork heute Vormittag in Rotterdam angekommen.
Theater und Musik.
Theater Unter den Linden.
Fräulein Annie Dirkens vom Theater an der Wien setzte estern in Carl Zeller's dreiaktiger Operette Der Vogel⸗ ieren. als Brief. Christel ihr ir iet fort. Schon in der miß⸗ lungenen Operette Der Wunderknabe“ hatte die junge Soubrette ein bemerkengwerthes Bühnentalent entwickelt; dasselbe gelangte indessen gestern in dem mustkalisch und dramatisch reizvollen