des Zentral · Baubureaus und des Nachtrags · Baubureaus der unn.
Im Theater Unter den Linden bleibt Der Vogelhändler sation bezw. die Verein dieser Burcaux mit dem Bureau der
auch im Laufe der nächsten Woche auf dem Spielplan. In der Rolle der Brief . Christel setzt Fräulein Dirkens vom Theater an der Wien Deputation für die Kanalisatignswerke und Rieselfelder, endlich die Vr,
tz Hierauf ihr 8er fort. Morgen Nachmittag geht bei halben Preisen . wegen Schaffung der Stelle eines technischen Direktors für n, folgt SElavische den „Der Obersteiger in Scene. Oberleitung der gesam mten Bau⸗ und Betriebgangelegenheiten de Damen dell' Era und Urbanska in den H Wieder Kanalisations verwaltung. bolung der neueinstudierten Oper Aida“ kann erst in übernächster In dem Musikalien Verlage von C. A. Challier hierselbst i. .
Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
ne , , , , .
.
e,, , m , .
Woche stattfinden, da Fräulein Hiedler einer Einladung zu den Fest⸗ spielen in Wiesbaden Folge leistet, um daselbst die Aida zu Aus diesem Grunde findet auch die nächste Aufführung der Oper Haschisch von Oskar von Chelius erst am Sonntag, den 23. Mai, statt. — Eine Gesammt Aufführung von Richard Wagner's Bühnen ⸗Festspiel ‚Der Ring des Nibelungen“ beginnt in den letzten
singen.
Tagen des Mai.
Im Neuen Königlichen Opern⸗Theater wird morgen zu ermäßigten Preisen ‚Der Verschwender' in der üblichen Besetzung
gegeben.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Shake speare's Drama . Coriolan! mit Herrn Matkows y in der Titelrolle Am Montag findet eine Aufführung von Grillparzer's Den Phaon spielt Herr Maffowsfy, die Melitta Fräulein von Mayburg, die
gegeben. . Sappho“ mit Fräulein Poppe in der Titelrolle statt.
Eucharis Frau Stollberg, den Rhamnes Herr Kahle.
Im Deutschen Theater gelangen die in der kürzlich ver⸗ anstalteten Matinse so beifällig aufgenommenen beiden einaktigen Stücke Die Schulreiterin und ‚Guten Morgen, Herr Fischer!“‘, zu denen sich noch Marie von Ebner ⸗Eschenbach's Scene Am Ende“ gesellt, am Donnerstag nächster Woche zur ersten Auf— führung; die Besetzung bleibt die gleiche wie in der Matinse. Der weitere Spielplan der Woche gestaltet sich, wie folgt: morgen Abend, am Mittwoch und teitag „Die versunkene Glocken; am Montaz Einsame enscheni;; am Diens⸗ tag gehen neu eingerichtet zum ersten Mal unter der Direktion Brahm Schiller's Räuber“ in Scene (den Franz Moor spielt Josef Kainz); Sonnabend: Der Sohn des Khalifen“; am nächstfolgenden Sonntag Abend: Am Ende“, „Die Schulreiterin, Guten Morgen, Herr Fischer!; Nachmittags-Vorstellunger: morgen „Hamlet“, nächstfolgen⸗ den Sonntag: ‚Hannelt's Himmelfahrt“ in Verbindung mit „Blau“.
Im Berliner Theater geht morgen „Renaissance“ zum 90. Mal in Scene und wird am Donnerstag und Sonnabend wieder⸗ holt. Am Montaß wird „‚Faust“, Dienstag „Kaiser Heinrich“ ge⸗ geben. Am Mittwoch findet, vielfachen Wünschen entsprechend, eine Aufführung des Heyer'schen Lustspiels Kinder der Bühne“ statt. Am Freitag gelangt als 36. Abonnements, Vorstellung das Weyrauch'sche Volksstück Die Maschinenbauer' zur Aufführung und wird am darauf folgenden Sonntag wiederholt. Als Nachmittags⸗-Vorstellungen werden morgen. Die Brüder am en ne Senntag Kahale und Liebe gegeben.
Die Operette ‚Die Geisha“ wird im Lessing⸗Thegter auch in der nächsten Weche an allen Abenden zur Aufführung gelangen.
Im Schiller ⸗ Theater kommt morgen Nachmittag HGlaria Stuart“ zur Aufführung; in der Abendvorstellung werden . Bauern⸗ ehre“ („Cavalleria rusticana“) und Molisòre's Lustspiel „Der ein⸗ gebildete Kranke“ gegeben. Am Montag findet die erste Aufführung von „Madame Bonivard“ statt; am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend wird diese Vorstellung wiederholt. Am Mittwoch geht Der G'wissenswurm“ von Anzengruber, am Freitag Ibsen's Schau spiel Ein Volkesfeind' in Sceene.
Im Theater des Westens wird das Herrmann Treptow'sche Volksstück Unser Doktor“ morgen Abend, am Dienstag, Donnerktag, 5 nächsten Sonntag und nächsten Montag Abend mit August
unkermann, Franz Guthery und Martha Glück als Gästen wieder- holt. Am Miitwoch und Sonnabend wird August Junkermann den Onkel Bräsig. spielen. Die drei einaktigen Stücke „Hanne Nüte's Abschled', „Müller Voß und „Jochen Päsel“ gehen gleichfalls mit August Junkermann als Gast am Montag zum letzten Mal in Scene. Morgen Nachmittag wird Maria Stuart“ wiederholt.
Unter dem Namen „ Goethe-⸗Theater“ gebt, gemäß einem soeben zwischen dem Direktor des Berliner Theaters, Inten⸗ danten Prasch, und dem Baumeister Sehring zu stande gekommenen Vertrage, das Theater des Westens vom 1. September d. J. ab in die Leitung des Eistgenannten als Pächters über. Der bisherige Direktor Herr Max Hofpauer wird die Stelle eines artistischen Direktors des neuen Instituts beibehalten. Als Ober ⸗Regisseur ist Herr Siegfried Jelenko angestellt worden.
erschien soeben eine Anzahl gefälliger neuer Musikstücke, die, theils für Klavier, theils für Gesang komponiert, in mustkliebenden Kreisen eine freundliche Aufnahme verdienen. Die „Skizzen für Klavier zu Uhland's Dichtung Der junge König und die Schäferin von Max Wagner (op. 27), die aus vier poetisch empfundenen und ton⸗ malerisch geformten Piscen bestehen, empfehlen sich zugleich durch das geringe Maß technischer Anforderungen. Vier Klavier⸗ stücke von Hermann J R. Wentzel r I), die dur eigenthümlich rhythbmische en,, und dur hen hen Wechse der Takt. und Tonarten mehr chwierigkeiten darbieten und daher besonders fortgeschrittenen Spielern zu empfehlen sind, lassen ein erfreuliches Kompositionstalent erkennen, welches sich auch in seinem Gesangstück Berglied bethätigt. Ferner veröffent⸗ lichte der genannte Verlag vier ö von dem wohl⸗ bekannten und beliebten Komronisten Heinrich Hofmann (op. 122): „ Frühlingsfabrt', Legende, Walzer und Impromptu; die stimmungsvollen Stückchen bereiten dem Spieler keine erheblichen Hindernisse. Von den Kompositionen für Gesang sind noch zu er⸗ wähnen: jwölf ansprechende Kinderlieder (op. I) von A. Kruse und sechs Lieder für eine mittlere Stimme (op. 2) von demselben Kom po isten, die sich durch Melodienreichthum und leicht ausführbare Klavierbegleitung auszeichnen. Sämmtliche Musikstücke sind geschmack⸗ voll ausgestattet.
Aus Coburg meldet W. T. B.“, daß der Geheime Legations⸗ Rath von Schoen von Semer Königlichen Hobeit dem Herzog zum . an Stelle des Herrn von Rekowski ernannt worden ist. ;
Mannigfaltiges.
Die gestrige Sitzung des Magistrats wurde zum größten Theil mit der Berathung des mit den Pferdebahn. Gesellschaften ab⸗ zuschließenden Vertrages wegen Umwandlung des Pferdebahn-Betriebes in einen elektrischen ausgefüllt. Es wurde beschlossen, die von der Verkehrs ⸗Deputation gemachten und bereits bekannten Vorschläge mit nur einigen unwesentlichen Aenderungen zu genehmigen. Auch in Bezug auf die umstritiene Bestimmung, ob die Gesell⸗ schaft verpflichtet sein soll, die Mitbenutzung ihrer Linien auf 409 m oder 650 m anderen Unternehmern zu gestatten, hat sich der Magistrat für 400 m, wie dies die Pferdebahn Gesellschaften verlangen, entschieden. Was die zur Zeit im Betrieb befindlichen Sommerwagen betrifft, so sollen dieselben bei der jetzt bestehenden Betriebseinrichtung nur noch drel Jahre in Benutzung genommen, bei Unwandlung des Pferde⸗Betrlebes in den elek⸗ trischen aber in neuer Konstruktion, unter . der Tritt⸗ bretter, mit einem Mittelgang für die Schaffner hergestellt werden. — Aus der letzten außerordentlichen Magistratssitzung wurde mitgetheilt, daß sich ein Vertreter des Magistratös von Berlin an einer im September dieses Jahres im Anschluß an den Kongreß für. Wohlfahrtspflege zu Karlsruhe abzuhaltenden Besprechung b theiligen werde. Gegenstand dieser Besprechung von Vertretern deutscher Städte wird der vom Magistrat von Karlsruhe gestellte Antrag sein, daß sämmtliche deutschen Städte mit über 10 000 Ein— wohnern sich zu einer Gesammt ˖ Ausstellung zusammenschließen, die auf der Pariser Weltausstellung im Jahre 1960 in Zeichnungen, Modellen zc. ein anschauliches Bild von den Fortschritten der deutschen k besonders auf dem Gebiete der Gesundheitspflege geben soll.
In der vorgestrigen Sitzung der Stadtverordneten wurde die Vorlage, betreffend das Prosekt der Anlegung einer Fußgänger⸗ brücke im Zuge der Putlitzstraße nach dem Bahnhof Moabit, genehmigt; ebenso gelangte die Vorlage, betreffend die Heistellung von Gartenanlagen auf dem Hofe des Volizei⸗Praͤsidiums, zur Annahme. Ausschüfsen überwiesen wurde die Vorlage, betreffend die Anstellung eines städtischen Hydrologen, ebenso die Borlage, betreffend die Auflösung
Im „Kolonialheim! der Abtheilung Berlin der Deut.
schen Kolon ialgesellschaft. (Potsdamerstraße 22a) wird am
Montag, Abends 87 Ubr, der Premier- Lieutenant à la suits der — r für Südwest Afrika, Herr Troost über die Verkehr, verhältnisse in diesem Schutzgebiet sprechen.
ür das Sport⸗Denkmal, das zur Erinnerung an die Hundert jahr⸗Feier bei Grünau errichtet werden soll, sind, wie die Nord. Allg. Ztg. mittheilt, schon gegen 300 Steine angemeldet. Nach den Intentionen des Geheimen Reglerungs⸗Raths, Professors Otzen soll der aus den Steinen gebildete Obelisk eine Höbe von etwa 30 i erhalten. . die das Denkmal umgebenden Gartenanlagen will der Berliner egatta Verein sorgen. Der Platz für das Denkmal ist nunmehr auch festgesetzt: er befindet sich auf fiskalischem Gebiet, hinter der sogenannten 1000 Meter Ecke, deren Beseitigung z. 3. mit allen Kräften gefördert wird. Unmittelbar nach der am 19. Juni statt. findenden Grundsteinlegung wird mit dem Aufbau der Steine begonnen a 9 man noch vor Eintritt des Winters das Denkmal fertig. ellen will.
Budapest, 14. Mai. Aus 8. des Eintreffens der Mit. glieder der Deutschen Landwirthschafts⸗Gesellschaft hier. selbst wurden zwischen dem Ehren-⸗Präsidenten der Gesellschaft Grasen Haugwitz und dem ungarischen Ackerbau. Minister Dr. Daranyi in herzlichem Tone gehaltene Begrüßungs Telegramme gewechselt.
Paris, 15. Mai. Die Morgenblätter melden: Die Frage bezüglich der an der Brandkatastrophe Schuldigen ist end— gültig aufgeklärt. Der Bedienstete bei dem Kinematographen Bellae gestand dem Untersuchungsrichter, daß die Lampe des Apparats nicht genügend brannte. Er habe daher eine Flasche mit Aether genommen, um Aether in den Behälter einzugießen, und habe den Gehilfen Bazarschoff gebeten, ihm zu leuchten. Bazarschoff zündete ein Streichhöljchen an, die Aetherdämpfe fingen sofort Feuer, die ganze Aetherflasche entzündete sich, und die Flamme ergriff augenblicklich die Draperien. Bellae und Bazarschoff wurden vorläufig in Freiheit gelassen. — Im erzbischöflichen Palais ö. eine Kon ferenz statt, in der beschlossen wurde, daß der Erz
ischof den Bauplatz in der Rue Jean Goujon ankaufen und daß daselbst ein Wohlthätigkeitszwecken gewidmetes Haus mit einer Kapelle gebaut werden solle.
St. Petersburg, 15. Mai. W. T. B. meldet: Auf der CFisenbahnstrecke Dorpat — Walt entgleiste am Donnerstag Abend ein Militärzug. Eine Untersuchungskommission hat sich gestern nach der Unglücksstätte begeben. Der Militär. zug, welcher zwei Bataillone des Krasnojarsker Infanterie, Regiments keförderte, entgleiste auf einer Strecke, welche eine geringe Senkung aufweist, während eines heftigen Gewitter regens, der den Bahndamm unterwusch bezw. überschwemmte. Das angesammel te Wasser stand so hoch, daß aus dem Wagen ge— sprungene Soldaten darin ertranken. Die mit dem Tender entgleiste Lokomotive steht längsseits des Bahnkörpers. Von den Wagen sind fünfzehn zur Truppenbefördernng hergerichtete edeckte Wagen und die Plattformen von zwei Per⸗ onenwagen zweiter Klasse zertrümmert und bilden einen Trümmerhaufen, welcher den Bahndamm auf eine Länge von 80 Metern bedeckt. 33 Mann wurden verwundet nach Dorpat int Hospital gebracht. Bisher sind 24 Leichen fortgeschafft worden, nach Angabe des Regiments⸗Kommandeurs sollen sich jedoch noch gegen 30 Soldaten unter den Trümmern befinden. Die Bergungk . arbeiten werden eifrig fortgesetzt und von allen Seiten Sanitaͤtszüͤge zur Hilfeleistung gesandt.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
1 äääää 1 2;
Wette
— * — *
* — 1 —
— —
cht vom 15. Mai, Morgens.
Stationen.
Bar. auf 06r * u. d. Meeressp red. in Millim.
Wetter.
Temperatur
Ghristiansund Kopenhagen. Stockholm. wg .
Petersbg. Moskau ...
776 772 771 773 770 268
wolkenlos bedeckt bedeckt
[ heiter wolkenlos wolkenlos
Gherbourg. Geher. lt ... mburg .. winemünde Neufahrwasser Memel.
772 775 774 772 768 7665 763
still wolkenloz I heiter wolkenlos 3 bedeckt d bedeckt 6 Nebel 3 halb bed.
de M C O
—
Paris.... Münster ... Karlsruhe .. Wiesbaden. München. Chemnitz .. Berlin... 1 Breslau ...
772 772 7171 771 768 769 768 761 763
2 wolkenlos 2 heiter 3 heiter 4 wolkig 4 Regen 2 Regen d dedect z bedeckt 3 Regen
Ile d ix .. n
l
171 760
3 Dunst Lheiter
O O — 1 MO C0—
Uebersicht der Witterung.
West⸗Europa wird überdeckt von einem Hochdruck⸗ gebiet, welches an der norwegischen Küste die höchsten Barometerstände aufweist, eine Depression, nordost wärts fortschreitend, liegt über Oesterreich⸗Ungarn. Bei lebhaften nördlichen Winden ist das Wetter kühl und trübe, nur an der Westgrenze herrscht heitere Witterung; in den südlichen und östlichen Gebietstheilen ist Regen gefallen, 23 mm zu Grün⸗
berg; Friedrichs hafen hatte
estern Gewitter. In
Suddeutschland fanden Nachtfröste statt.
Deutsche Seewarte.
1
baus. ber ⸗Oper
Theater. Königliche Schanspiele. Sonntag: Opern ⸗
120. Vorstellung.
Undine. Romantische
in 4 Akten von Albert Lortzing. Text nach Fouqusé'g Erzählung frei bearbeitet. Tanz von Gmil Graeb. In Scene gc vom Ober · Regisseur Tetzlaff. Dekorative Einrich
tung vom Dber⸗
Inspektor Brandt. mann. Anfang 74 Schauspielhaus.
Shakespeare,
Nen eg Opern ⸗ Raimund. Musit 73 Uhr.
Donizetti. Text
Emil Graeb.
Anfang 77 Uhr. Schauspiel haus.
Anfang 74 Uhr. Opernhaus. Di
vesti; Don Joss: Freitag: 300. Male: Der abend:
Stolzing:
(Violetta: Signor Uhr. Schauspielhaus.
brochene
Krug. Freitag:
schwender.
26 Uhr: Hamlet. sunkene Gliscke.
Renaissauce.
Historisches Drama in 5 Aufzügen von William übersetzt von Schlegel und Tieck. Nach der Bühneneinrichtung von Wilhelm Oechel häuser in Scene gesetzt vom Ober ⸗Regisseur Max Grube. Dekorative Ginrichtung vom Ober⸗Inspektor Brandt. Anfang 71 Uhr.
Origin al⸗Zauberm irchen in 3 1. von Ferdinand
Montag: Opernhaus. 121. Vorstellung. Lucia von Lammermoor. Oper in 3 Akten von Gastano
Signorina Franceschina Prevosti, Edgardo: Herr Emil Götze, Königlicher Kammersänger, als Gaͤste.) — Slavische Brautwerbung.
Trauerspiel in 5 Aufzügen von Franz Grillparzer.
Cavalleria
Die Meistersinger von Nürnberg. (Hans Sachgz: Herr Theodor Reichmann, Wien; Herr Emil Götze, als Gäste.) An⸗ fang 65 Ubr. Sonntag: Haschisch. La Traviata. Satrdou.
zerbrochene Krug. Mittwoch: Coriolan.
Coriolan. Sonnabend: Viel Lärmen um Nichts. Sonntag: Coriolan. Neues Opern. Theater.
Montag: Einsame Menschen. Dienstag: Neu einstudiert: Die Räuber.
Berliner Theater. Sonntag, 21 Uhr: Die Brüder. — Abends 74 Utr:
Dirigent: Musikxirektor Stein Uhr. Dienstag: Kaiser Heinrich. 131. Vorstellung. Coriolan.
Theater.
von Konradin Kreutzer. Anfang
von S. Camerano. CEucia: burg. Sonntag
Montag und folgende Tage:
132. Vorstellung. Sappho.
enstag: Die Afrikanerin. An⸗ Neues Theater.
fang 7 Uhr. Mittwoch: Undine. Anfang 7 Uhr. Direktion: Sigmund Lautenburg. Donnerstag: Carmen. (Carmen: Signorina Pre-
spiel des
Montag: Faust. Anfang 7 Uhr.
Lessing · Theater. Sonntag: Die Geisha, oder: Eine japanische Theehaus⸗Geschichte. Operette in 3 Akten von 816 th r . Sidney Jones. Deutsch von C. M. Roehr und in 3 Akten von M. West und L. Held. Musik von
Julius Freund. (Ferenczy ⸗ Ensemble) Anfang 74 Uhr. Der. Berschwen der. Montag: Die Geisha. (Ferenczy⸗Ensemble.) Dienstag: Die Geisha. Ferenczy ⸗ Ensemble.)
Vaterfreuden. — Vorher: Der neue Ganymed.
Schiffbauerdamm 4 a. / 5. ; Sonntag: Gast. Verlobt: Frl. Meta Blank mit Hrn. Sec. Lieut.
Herrn Willem Royaards vom Königlich
Theater Unter den Linden. Behrenstr. o / jg Direktion: Julius Fritzsche. Sonntag, Nachmittag? 3 Uhr: Bei halben Preisen: Der Obersteiger. Operette in 3 Akten von M. West und L. Held. Musik von C. Zeller. — Abends 71 Uhr: Gastspiel des Fräuleins Annie Dirkens vom Theater an der Wien in Wien. Der Vogelhändler. Operette
C. Zeller.
ontag: Gastspiel des Fräuleins Annie Dirkens. Der Vogelhändler.
Thalia Theater (vorm. Adolph Grnst · Theater
Residenz. Theater. Direttion: Sigmund Lauten Dresdenerstraße 72/73. Direktion: W. Hasemann.
letzte Sonntags ⸗ Vorstellung): Sonntag: Vaterfreuden. Schwank in 3 Akten von P. Hirsch⸗ Koxaczh-Karczag und des Herrn Oscar Bauberger . Musik komponiert und arrangiert von Bolten. Bäkers. Anfang 74 Uhr. k . von P. Hertel. (Mit Einlagen von J. Brahms.)
Letztes Gastspiel der Frau Julie
746 Uhr. Montag und folgende Tage: Frau Lieutenant.
3. enn Familien⸗Nachrichten.
Winkelmann (Berlin). — Frl. Marie Holtzheuer
Herr Emil Götze, als Gäste) Niederländischen Theater in Amsterdam. Trilby. mit. Hrn pat Carl Hild ( Weferlingen⸗=
xrusticamna. Zum Garbier von Sevilla. Sonn. P. Potter,
ina Prevosti, als Gast Anfang Montag: Trilby. Dienstag: Neu einstudiert: Der Die gelehrten Frauen.
Donnerstag: Der zer⸗ Die gelehrten Frauen. — Der eingebildete Kranke.
Madame Bonivard.
Sonntag: Der Ver
— Abends 74 Uhr: Die ver˖ — Abends 77 Ußr, Gaslfpiei des Herrn AÄuqguft ranz Gutheiy und Fräulein
Junkermann, des Herrn Martha Glück. Unser Doctor.
anne Nüte s Abschied. —
Nachmittags Du vorn Esel.
Dienstag: Unser Doctor.
Schauspiel in 4 Akten nach George Maurier und deutsch von Emanuel Lederer. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang 74 Uhr. — Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Marcelle. Komödie in 4 Akten von Victorien .
Schiller · Theater. Sonntag. Nachmittags z Uhr: Maria Stuart, — Abends 8 Uhr: Bauernehre. ge storhen— Hr.
Montag, Abends 83 Uhr: Zum ersten Male:
Thenter des Westens. Kantstrahe 12. (Bahn ˖ hof Zoologi Garten.) Sonntag, Nachmittags Deutsches Theater. Sonntag, Nachmittags ußt: Ribe D in rie , .
Montag: Gastspiel des Herrn August Junkermann. Hierauf: Müller Druck der Norddeutschen o. — Zum Schluß: Jochen Päsel, wat buüst
Wilhelmsdorf b. Bielefeld). — Frl. Margaretha Ohlert mit Hrn. See. Lieut. Ottmar Klinger (Gr. Lichterfelde) — Frl. Gertrud Schultz mit Hrn. Mustkdirektor Leo Jellner (Steglitz-Berlin) rl. Frieda Gumpert mit Hin. Fabrikbesitzer Wilhelm Ruß (Brandenburg a. SH. — Berlin⸗ Charlottenburg). . . Verehelicht: Hr. Dr. Adolf von Bardeleben mit Frl. Louise von Etzel (Berlin).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. von Jena (Nettelbec)h. — Hrn. von Bethe (Reichenbach). farrvikar Wilhelm von Mutius (Jannowitz i. Schl.). — Fr. Gymnasial. Ober⸗ lehrer Charlotte Sander, geb. Cabos (Anklam). rn. Lieut. 4. D. Grafen Bertold von Erlach ochter Elifabeth (Gerzensee b. Bern, Schwein. — Frl. Anne de la Croix (Berlin). — Verm. *. ittergutsbesizer Johanna Miketta, geb.
tokowy 3 owitz).
m
tuart. Verantwortlicher Redakteur: Siem enroth in Berlin.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. uchdruckerei und Verlags Anstalt Berlin 8sW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage) ) .
. —1* 1 1
* **
M* 114. Derlin, Sonnabend, Jen 15. Mai
1897.
—— — — — — m r
Berichte von deutschen Fruchtmãrkten.
e, . wurden am Durch. Markttage schnitts⸗ (Spalte 1) preis nach über · Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner für 6 f 1Doppel⸗ verkauft nie- höch ⸗· nie · höch · nie. höch⸗ zentner ir, m. drigster ster ö ster drigster ster zentner
Preis 66. 40 160 16 unbekannt) Weizen.
Allenstein.. 15.29 15.77 15,7 1 15,60 1690 16,00 1 15,70 16,20 16,20 e em ; 13,90 20 1435 1449
ayen. — 17,00 17,00 Landshut 14,00 15.67 17,00 Augsburg. 1600 17,20 18,20 Mainz. 17,00 17.60 18,20 Breslau 15,50 16,20 16,50 15, 8090 16,30 16,80
Roggen.
11,38 1150 1159 10,80 10,95 10,95 1139 13,40 13,40 . — 12,25 12,25 Landshut. 13,17 13,93 13,93 Aufgsburg.. 14,40 15,00 151,80 1 12,70 1 H 11,30 1160 11,80 ö 1080 11,30 11,80
Ger st e.
Allenstein.. 12,45 45 1260 12,60 d 12,20 30 12,40 12,40 Tiegnitz... is 5d 150 io ig o k 1100 lᷣöᷣ— — Landshut. 13,85 ö —
Augsburg.. 1,00 1620 1624. k— 14,360 15,40 16,30 Breslan .. 12,50 135,50 14,40
Hafer. 14,00 14,40 14,40 . . ö Lissa. 1230 12,650 12560 12,38 . 13,00 13,20 13,20 ö ; J ö. 12, 80 12,80 . Mayen — ; w — P25 Herr gui . 13,98 1657 18,28 : 15,91 Augsburg... 13,0 16, 00 16,80 17,20 ? 16,38 , , , , esl [ * 2. 12,20 J / *. 3 — 3 4 — 1 — . . — — 1I, 80 12,80 12, 47 65 16
Bemerkungen. . Die verkaufte Menge wird auf volle Doppeljentner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Der Durch⸗ schaittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet,
Qualitãt mittel / gut
gering /
1827 108.
16 87
11,66 15.56 14,39
11656
ö
Allenstein.
* * 2 7
ü.
Ein liegender Strich 83 in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist; ein —
Punkt (.) in den letzten sechs
alten, daß entsprechender Bericht fehlt.
Prenßischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 84. Sitzung vom 14. Mai 1897.
Auf der Tagesordnung steht zunächst die erste Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Entschädigung für Ferluste durch Schweinekrankheiten in der Provinz Schlesien. .
Ueber den ersten Theil der Debatte ist gestern berichtet worden. .
Abg. Ring (kons.) hält, wie hier kurz wiederholt sei, diese Schweineverficherung für jwecklos, solange die russische Grenze nicht gänzlich gesperrt fei. Der von ihm, dem Redner, nach Schlesien
andte Thlerarzt habe gegen den beamteten Grenz⸗Thierarzt, weil er dem Ministerium einen falschen Bericht über ihn eingesandt hatte. Privatklage angestrengt; das Gericht habe aber nach Eingreifen dez Sfaatzanwasts dem beamteten Thierarzt den Schutz des § 193 e, . und die Klage abgewiesen. Redner bittet nunmehr den inister, dem Beleidigten eine Ehrenerklärung zu geben. nei Minister für Landwirthschaft 2c. Freiherr von Hammer⸗ ein:
Meine Herren! Auf die ersten Ausführungen des Herrn Abg. Ring habe ich keine Veranlassung näher einzugehen. Er sagte, daß nach seiner Auffassung das Gesetz über Schweineversicherung so lange bedeutungelos sei, als nicht eine absolute Grenzsperre eingeführt sei. Dat hohe Haus wird darüber zu entscheiden haben, ob diese Ansicht richtig oder nicht richtig ist. Ich jedenfalls habe keine Veranlassung, mich jetzt schon dazu zu äußern. Sollte ich mich dazu äußern müssen, so würde meine Meinung sein, daß die Ansicht des Herrn Ring nicht zatreffend ist.
Herr Ring hat dann die Frage an mich gerichtet, ob das Ein⸗ greifen des Ersten Staatsanwalts in die Verhandlungen über die Yriwatklage, die der Thierarjt Arnons gegen den Kreis ⸗Thierarzt an⸗ gestrengt hat, auf meine Veranlassung geschehen sei. Ich erkläre be⸗ fäanmt, daß das nicht der Fall ist. (Hört! hört! rechts) Ich habe allerdings durch einen Bericht des Regierungs⸗Präsidenten Kenntniß davon erhalten, daß das geschehen sei, habe über den vollständigen Vorgang aktenmäßiges Material zur Zeit noch nicht, erwarte das in diesen Tagen. Ich bemerke aber hier schon, daß die Lage der Ranzen Angelegenheit, also die Lage der Privatklage und die Frage, ob der Erste Staalganwalt befugt war, in das Privatklageverfahren einzugreifen, wie das Herr Ring geschildert hat, Leine derartige ist, daß richt mehr mein Ressort, sondern dasjenige des Herrn Justiz⸗Ministers ietzt für die streitigen Fragen zuständig ist.
Dann hat Herr Abg. Ring an mich die Frage gerichtet, ob ich
aus dem mir vorgelegten Material die Ueberjeugung habe ge⸗ winnen müssen, daß der Kreis- Thierarzt unrichtige Mit-
gemacht habe und Sache
Bericht korrekt in dieser
offiziellen durchaus
theilungen in seinem daß Herr Arnons gehandelt habe? -
Ich beantworte die Frage dahin: Die Darlegungen des Herrn Ring, auch das mir vorgelegte Aktenmaterial reichen nicht aus, um über den springenden Punkt Klarheit zu verschaffen. Der springende Punkt ist der, ob Herr Arnons bei seinem Erscheinen bei dem Kreis⸗ Thierarzt behauptet hat, er sei heimlich von dem Minister nach Schlesien geschickt, um hinter dem Rücken des Kreis⸗-Thierarztes zu konstatieren, ob letzterer seine Pflicht erfüllt habe oder nicht. Diese Frage ist durch die Mittheilungen des Herrn Ring, ebenso— wenig durch das mir vorgelegte Aktenmaterial des Herrn Ring nicht klargestellt. Sie wird erst klargestellt werden können, wenn gegen das Erkenntniß, das jetzt in erster Instanz ergangen ist, die Betheiligten Berufung erheben und nun, wie ich hoffe, in zweiter Instanz das Erkenntniß aufgehoben wird und eine vollständige Klarstellung dieser Frage durch die Zeugenvernehmung eingetreten sein wird.
Alle übrigen Dinge, die Herr Ring angeführt hat, sind nebensächlicher Natur. Wenn wirklich einzelne Angaben des Herrn Kreis . Thierarztes, wie Herr Ring behauptet, nicht vollständig zutreffend sind; wenn es richtig ist, daß schon mehrere Tage vor diesen Vorgängen durch die Händler dem Kreis-Thierarzt Mittheilung geworden sei, daß ich heimlich Thier⸗ ärzte nach dort schicken würde, um festzustellen, ob der Kreis ⸗Thierarzt seine Pflicht erfülle, ob die Zustände an der russischen Grenze wirklich so seien, wie sie Herr Ring schildert — so hat das mit dieser Sache nichts zu thun. Es kommt darauf an, ob es richtig ist, daß Herr Arnons sich bei dem Kreis⸗Thierarzt mit der Bemerkung eingeführt hat, er sei von mir oder dem Herrn Unter⸗ Staate sekretär Sternberg geschickt, und diese Sache ist zur Zeit noch nicht klargestellt, auch nicht durch das Material, das Herr Ring mir zugestellt hat. Zur Zeit steht Behauptung gegen Behauptung.
Uebrigens muß ich ein weiteres Eingehen auf die Sache bis dahin ablehnen, bis das Material über den ganzen Verlauf der Sache mir vom Königlichen Regierungs ⸗ Präsidenten mitgetheilt ist. .
Abg. Gamp (fr, kons.) beantragt, die Vorlage der um sieben Mitglieder zu verstärkenden Agrarkommission zu überweisen, und zieht eine freiwillige Versicherung der Zwangsversicherung vor. Die An—⸗ gelegenheit sei überhaupt noch nicht spruchreif, oder die Zwangs⸗ hersscherung müßte mindestens auch auf Posen und Brandenburg aug—
ehnt werden. . ö. Ober⸗Regierungs Rath von Friedberg widerspricht diesen Bedenken. Die Regierung habe auf den Wunsch des Hauses denselben Gesetzentwurf für den ganzen Staat fallen lassen. Dieses rep in lalge e se nm e auf Wunsch des schlesischen Provinzial⸗
ebracht. ,
6 3 eren (kons) führt aus, daß die Vorlage einer großen Zahl seiner Freunde allerdings sympathisch sei, daß sie die⸗
selbe aber noch für verfrüht hielten. Der obligaterische Charakter der Versicherung müsse abgemildert werden. Vor allem müsse die Re⸗ glerung darin fest geworden sein, die Landwirthschaft durch vollständige Grenzsperre schützen zu wollen.
Minister für Landwirthschaft 2c. Freiherr von Hammer⸗ tein:
— Der geehrte Herr Vorredner hat aus meinen Aeußerungen den Schluß gezogen, ich hätte mich dahin ausgesprochen, daß die Grenz= sperre — ich nehme an, gegen Rußland — nicht möglich sei. Ich weiß nicht, aus welcher Aeußerung diese Folgerung hat gezogen werden können. Ich habe mich über die Frage überall nicht geäußert, habe dazu auch keine Beranlassung gehabt.
Dann möchte ich allgemein darauf hinweisen, daß der Herr Ab⸗ geordnete meines Erachtens den Beschluß des Schlesischen Provinnial⸗ Landtages nicht richtig aus legt. Der Beschluß des Schlesischen Land⸗ tages lautet:
Der Erlaß eines Gesetzes, welches dem Provinzialverbande die Befugniß zur Einführung einer obligatsrischen Schweineversicherung giebt, ist geboten.
Also der Landtag verlangt den Erlaß eines solchen Gesetzes. Es heißt dann, die Ausführung dieses Gesetzes könne erst dann vom Pro vinzial-Landtage beschlossen werden — aalso die Durchführung des Gesetzes — wenn es auch in den Nachbarprovinzen zur Durchführung komme. Das ist etwas ganz Anderes, als was der geehrte Herr Abgeordnete dem hohen Hause anbeimgiebt, nämlich das Gesetz abzulehnen. Damit würde man mit dem Beschluß des Pro⸗ vinzial Landtages von Schlesien in Widerspruch treten, denn der ver⸗ langt ja den Erlaß des Gesetzes.
Meine Herren, wenn wir uns auf den Weg des Herrn Vorredners begeben, dann beginnen wir zweifellos einen circulus vitiosus. Wir haben vor zwei Jahren versucht, ein Gesetz zu erlassen, welches die Grundlagen schafft, auf denen jeder Provinzialverband eine Ver⸗ sicherung gegen die Schweinekrankbeiten einführen könnte. Darin hatten wir eine sehr viel größere Zahl von Latitüden gegeben als in diesem Gesetz. Das Gesetz hat der hohe Landtag abgelehnt, ob⸗ gleich auch damals für die einzelnen Provinzialverbände nur die fakultative Möglichkeit, das Gesetz zur Durchführung zu bringen, ge⸗ schaffen werden sollte. Der Landtag war aber der Ansicht, die meisten Provinzen wollen ein solches Gesetz nicht, und aus diesem Grunde lehnte damals der Landtag das Gesetz ab. Herr Gamp beantragt nun, nicht ein allgemeines Gesetz für die ganze Monarchie zu erlassen, sondern das Gesetz für diejenige Provinz zu schaffen, die, wie damals schon vorlag, wünschte, daß ein solches Gesetz erlassen werde. Der Anheimgabe hat die Staatsregierung Folge geleistet, ich habe mich also auf diesen Beschluß des hohen Hauses gestellt — und jetzt sucht man wieder darzulegen, daß die Staatsregierung einen verkehrten Weg betreten.
Abg. von Arnim (kons.) hofft, daß das Gesetz in der Agrar⸗ kommisslion eine annehmbare Fassung erhalten werde; es könne aber nur wirksam sein, wenn die Grenze gesperrt werde. Die Höhe der Prämien könne noch herabgesetzt werden, wenn man neben der Zwangs⸗ versicherung der Schweine noch die Zwangsrückversicherung einführe.
Abg. Gorke (Zentr.) stellt sich der Vorlage sympathisch gegen ⸗ über und spricht sich namentlich für die Zwangsversicherung aus.
Abg. Ring (d. kons.) hebt bervor, daß der Grenz ˖ Thierarzt der Regierung berichtet habe, die Seuchen würden fortgesetzt von Rußland nach Schlesien eingeschleppt, daß aber trotzdem die Grenze nicht gesperrt worden sei. Der von ihm entsandte Thierarzt Arnons sei Thierarzt der Berliner Schutzmannschaft gewesen, und diese Stellung sei ihm gekündigt worden am Tage darauf, nachdem Redner von seiner Entsendung in das Seuchengebiet im Hause Mittheilung gemacht habe. Der Minister solle endlich dem Wunsch nach Sperrung der Grenzen Folge leisten.
6. Minister für Landwirthschaft 2c. Freiherr von Hammer⸗ ein:
Meine Herren! Ich habe keine Veranlassung, auf die Dar⸗ legungen, die Herr Ring über Steinbruch gemacht hat, näher ein⸗ zugehen; ich will nur feststellen, daß, als der erste Fall einer Ver⸗ seuchung deutscher Viehbestände durch Import aus Steinbruch statt⸗ gefunden hatte, sofort die Sperrung von Steinbruch eingetreten ist. Das scheint Herr Ring vergessen zu haben.
Meine Herren, die Gründe, aus denen der Schluß der Grenze gegen Rußland im oberschlesischen Gebiet bisher nicht stattgefunden hat, sind doch hier im hohen Hause genugsam bekannt, da sie zu wiederholten Malen Gegenstand eingehender Verhand⸗ lungen waren. Es sind im wesentlichen Gesichtspunkte im Interesse der Ernährung der oberschlesischen Industriebevölkerung gewesen (Widerspruch rechts), und dafür sind sowohl der Ober -⸗Präsident wie der Regierungs⸗Präsident, die betheiligten Landräthe und ein großer Theil schlesischer Bewohner selbst eingetreten. Außerdem konnte man auf einmal das frühere große Kontingent nicht beseitigen. Seit Jahresfrist, wenn ich nicht irre, ist das Kontingent auf ein Drittel von dem zurückgeführt, was es früher war. Außerdem ist es sebr bestreitbar, ob dann, wenn Vieh direkt von der Grenze auf einer kurzen Strecke bis in die Schlachthäuser geführt wird unter den nöthigen Kautelen und dort abgeschlachtet wird, dadurch wirklich eine erhebliche Gefahr für die heimischen Viehbestände herbei⸗ geführt wird.
Im übrigen kann ich nur erklären, daß die Staatsregierung gewillt gewesen ist, die Sperre gegen Rußland weiter durchzuführen; die Frage, ob und wann das geschehen kann, ist nach den verschiedenen Richtungen hin Gegenstand der Prüfung im Staats⸗Ministerium. Meine Herren, wie Herr Ring dazu kommen kann, aus der Sachlage, in der die Privatklage des Herrn Arnons gegen den Kreis. Thierarzt sich befindet, eine Uneinigkeit in den Spitzen der Staatsbehörden zu konsta= tieren, ist mir vollständig unerfindlich. Es ist doch Herrn Ring auch wohl bekannt, daß in Privatangelegenheiten jeder seine Interessen und Rechte selber wahrnehmen muß. Wenn in erster Instanz die Privatklage abgewiesen ist, und wenn unberechtigter Weise, wie Herr Ring meint, der Ober Staatsanwalt sich in das Verfahren ein gemischt hat, so fteht dem Betheiligten einmal gegen das unbefugte
Einmischen des Ober⸗Staatganwaltg Beschwerde an dessen vorgesetzte