1897 / 118 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 20 May 1897 18:00:01 GMT) scan diff

Deutsches Theater.

Am Dienst

Räuber“ nen einstudiert zur Aufführung gebracht. Man wie bisher gewöhnlich, die Mannheimer 8

erũcksichtigt; durch sind einige neue

die Darstellung anbetrifft, e, be, d, 3.

usp eistungen haben nur ainz, der

oor, und Herr ann Leffler, der Gast der Bühne die des Karl Moor F elte, dargeboten. Der Franz des Herrn Kainz ist von früheren Aufführungen her bekannt; aber der Darsteller weiß seiner Aufgabe immer neue Seiten abzugewinnen, die auch neues Licht auf den Charakter werfen. Seine Sprache floß klar von seinen Lippen, auch wenn sich die Worte fast übereilig folgten; dabei fand er für den überlegenden Bösewicht überall den rechten Ton und die richtige 92 den Höhepunkt der Leistung bildete wieder die Scene, da dem Feigen Gespenster in der Einbildung erwachsen. Herr Leffler vom Stadt Theater in Bremen bringt eine stattliche Bühnengestalt mit und besitzt eine Gewalt der Stimm⸗ mittel, die den r Stürmer Karl Moor auch im Tone n . macht. Seine erste große Scene ließ ihn nicht nur äußer⸗ ich, sondern auch durch sein üͤberlegenes Wesen über alle seine Ge⸗ nossen hervorragen. In den späteren Akten hielt sich der Dar⸗ steller nicht voll auf der anfänglichen ar sei es, ech er sche Stimme in der Antrittsscene zu sehr angestrengt hatte, ei es, daß ihm der trotz des Räuberlebens innerlich zur Heldengröße wachsende ö. Karl's noch nicht klar und anschaulich genug vor Augen stand. Jedenfalls aber hat sich dieser junge Schauspieler im wesent⸗ lichen einer selbständigen und eigenartigen Lösung seiner Aufgabe gewachsen gezeigt. Die übrigen Darsteller spielten sasl ausnahmelos gleichfalls beifallswürdig; namentlich . Fräulein Annie Trenner die schwierige Rolle der Mmalia fast überraschend glücklich, und Herr Guido Thielscher gab den Pater ohne Uebertreibung.

Im Königlichen Opernhause werden morgen Mascagni's einaktige Oper „Gavalleria rusticana“ und Rossini's komische Oper Der Barbier von Sevilla? gegeben. Herr Bulß tritt in der letzteren Oper als Figaro auf, in welcher Rolle er in diesen Tagen in Wiesbaden große Erfolge erzielte. Die Rosine singt Fräulein Dietrich, den Almaviva Herr Naval.

Im Königlichen Schauspielhause geht morgen Shake— speare 's Drama „Coriolan in Scene.

Intendant Prasch versendet soeben die Abonnements⸗Einladungen für die erste Spielzeit des Goethe- Theaters (Theater des Westens), das, wie schon kurz mitgetheilt, am 11. September unter seiner Direktion eröffnet wird. Die erste Vorstellung steht unter dem Zeichen des Dichters, dessen Namen das Theater trägt: Faust! wird mit Otto Sommerstorff (Faust), Ludwig Stahl ( ,. und Teresina Geßner (Gretchen) als Eröffnungs⸗ Vorstellung gegeben. Da die Tragödie dem Repertoire des Berliner Theaters angehört, so wird sie nur noch einmal im Abonnement wiederholt und verschwindet sodann für die nächste Saison vom Spielplan des Goethe⸗Theaters. Als erste Novität und gleichzeitig als zweite Abonnements⸗Vorstellung gelangt Im Dienste der Pflicht?, Schauspiel von Ernst Wichert, zur Darstellung. In diesem Stück wird sich das neuengagierte Personal dem Publikum vorstellen. Als dritte Abonnements⸗Vorstellung wird Shakespeare's Sommernachts⸗ traum“ in vollständig neuer Ausstattung mit Auguste Prasch⸗Greven⸗ berg als Puck gegeben werden. Die vierte Abonnements. Vorstellung bringt, wieder als Novität, Anzengruber's Schauspiel Der Einsam“.

Wegen der Vorbereitungen zu dem Schwank „Rothe Zettel“, der am nächsten Sonnabend am Thalia ⸗Theater zur ersten Auf⸗ führung kommt, bleibt das Theater morgen, Freitag, geschlossen. Für die Hauptrolle des Schwanks, den Theater⸗Direktor Stanislaus Wenzel, ist Herr Leopold Deutsch als Gast gewonnen worden.

räulein Ida Hiedler hat gestern in Wiesbaden die Titel⸗ rolle in Verdi's Aida“ mit außerordentlichem Erfolge gesungen. Die Künstlerin kehrt sofort wieder hierher zurück, um am Sonnabend als Eva in den Meistersingern“ aufzutreten.

Abend wurde Schiller's 2 Die atte nicht,

earbeitung der Vorstellung e Grunde gelgst, sondern die ursprüngliche 9 der Dichtung mehr hier r uftritte hinzugekommen,

welche aber die Gesammtwirkung des Dramas kaum verändern. Wag o kann man im Ganzen und in den eiten sich wohl befriedigt erklären; aber wirklich . ranz

olle

59 202 an Frauen. hörden eingerichteten e e

anden Klasse.

und 17733 4

erläuterten Vortrag, in der Südsee mit Verhältnisse und der

land

Reise dorthin,

schleuse ·Westerland theilt mit, daß die

meldungen zu der Kin

. en verkehr

wissenswerth ist. die bei Reisen beachten sind,

gaben über Fahrpreise

Kiel, 19. Mai.

gebracht worden.

Köln, 20. Mai.

das fallen wodurch die stoßenden

e Geleise furchtba Wagen

Der hiesige Verein für Volks bäder“ hielt am Dien gta Abend unter dem Vorsitz des Professors Dr. Lassar in dessen Klini seine Generalversammlung ab, der Stadtrath Borchardt beiwohnte. erstatteten Bericht zufolge sind im ö. Jahre in den Anstalten des Vereins 248 762 Bäder verabreich

benutzt worden. 16844, unter den 71 041 Brausebädern 2249 erster Der Betrieb der drei Anstalten erforderte 46 234 , eingenommen wurden dagegen 56 437 M, sodaß sich ein Netto⸗ überschuß von 10 203 4 ergab. insen bildeten die Einnahme der Vereinskasse in Höhe von

In der Deutschen Kolonigl - Gesellschaft *,. Abtheilung Berlin⸗Charlottenburg, hält am 8 Uhr (im großen Saale des Hotel Saxonia, Königgrä 433 Herr Korvetten Kapitän a. D. Rüdiger einen durch . ĩ

Die Direktion der Nordseebäder auf Sylt giebt alljährlich unter dem Titel Beschreibung der Nordseebäder Sylt: Wester⸗ und Wenningstedt“ ein Büchlein heraus, welches alles

für die Badegãäste . Man findet in diesem Führer eingehende Mittheilungen über die geogra⸗ pen e, und klimatischen Verhältnisse der Insel, über die Wirkung des Aufenthalts auf derselben, über die Seebäder und ihre Wirkung, über die über die Verwaltung, die Wohnungs⸗ und Ver⸗ pflegungsverhältnisse ꝛc. Illußrationen au dem Badeleben. Als Anhang ist ein Eisenbahn und Dampfschiffs Fahrplan der Linien Berlin Hamburg und H

meldungen von Badegästen und Nachfragen über die Verhaͤltnisse . zahlreicher als im vorigen Jahre eingelaufen, wie au

soll, in großer Zahl eingehen. bahn harrt seit Beginn dieses Monats ihrer Verwendung.

Unter dem Titel Eisenbahn⸗Auskunftsbuch für den

erlage von Alexander Köhler in Dresden (Pr. 60 ) ein handliches Buch, welches in leicht übersichtlicher Anordnung und gedrängter Form alles mittheilt, was für den Reisenden in Betreff des Personenverkehrs

enthält daß Buch Fahrpläne, die Wahl der Fahrkarten und besten und billigsten Reisewege, An⸗

Fahrpreisermäßigungen, Rundreise⸗ und Sommerfahrkarten, über die Geltendmachung bon Erstattungs⸗ und Entschädigungsansprüchen u. a. m. Besonders praktisch sind die , ,

Reisenden schnell über die besten dire

in vielen Fällen ein größeres Kursbuch entbehrlich machen.

sunkene Ewer „Johannes“ (s. Nr. 116 d. Bl.) gestern Abend durch Fahrzeuge der Kanalverwaltung gehoben und nach der Swentine

unglück bei Gerolstein wird der „Köln, Ztg. berichtet: Das Unglück hat sich zugetragen, als der Zug die starke Kurve in der Höhe des Gerolsteiner Schloßbrunnens auf Pellen zu passierte. waren , elt und rannten aus einer Entfernung von 200 m

wurden sieben Wagen theils ganz,

Mannigfaltiges.

s Vertreter der Sadt Berlin der Dem von dem Vorsitzenden

worden: 189 560 an Männer, Die seiner Zeit auf Anregung der städtischen Be⸗ Bäder erster Klasse sind fert, t nur verhãltniß

Unter den 177721 Wannenbädern

Dieser Ueberschuß, die Beiträge

Montag, den 24. Mai, Abends onsbilder betitelt: Bilder aus dem deutschen Schutzgebiet besonderer Berücksichtigung der wirthschaftlichen Missionsarbeit .

und Wissenswerthe sorgsam zusammenstellt.

Das Büchlein zieren zahlreiche interessante

oyer⸗ beigefügt. Vie Bade⸗Direktion von Sylt Saison am 15. Mai eröffnet worden ist. An⸗

ch die An⸗ derheilstätte, welche am 1. Juni eröffnet werden Die zwei Kilometer lange Wandel⸗

auf deutschen Eisenbahnen“ erschien im

Außer

den mannigfachen auf

Bestimmungen, Eisenbahnen und

Dampfschiffen zu Vorschläge über

und Gepäcksätze, über wichtige Verbindungen,

ahrpläne, welche den

ten Verbindungen aufklären und

Amtlicher Mittheilung zufolge ist der ge⸗

Ueber das bereits gemeldete Eisenbahn⸗

17 Wagen

hinab auf den getrennten ersten Zugtheil, re Zertrümmerung der zunächst aufeinander verursacht wurde. Bei dem Anprall theils nur in einzelnen Ab

Gerolftein den

Bei dem rall wurden ein Bremser und zwei

in einen neben dem Bahndamm befindlichen

eschleudert und sind, da sie schwer verletzt waren, ertrunken ie am schwersten Verletzten wurden nach Gerolstein ins Kranien⸗

baus, die leicht Verwundeten nach Trier gebracht. Der Staatganwalt

Melchers aus Trier leitete den ganzen Tag hindurch die Unter.

suchung auf der Unglücksstelle.

Stuttgart, 18. Mai. Der . Schwäbische Schiller⸗ Verein“, der kürzlich erst durch die Freigebigkeit einiger seiner Mit. glieder in den Besitz des handschriftlichen Nachlasses von Ludwig Uhland rc ist, hat eine neue, reiche Gabe erhalten:; die J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Nachfolger, bierselbst hat den Be⸗ schluß gelt, dem Verein eine Stiftung im Betrage von 10000 4 zuzuwenden.

Alt ⸗Oetting, 19. Mai.. W. T. B.“ meldet: Gestern Abend s Uhr entgleiste auf der hiesigen Endstation der neu gebauten staatlichen Lokalbahnstrecke Burghgusen Alt⸗Oetting ein Materialug an der Einfahrtsweiche. Der erste Wagen stürzte um und begrub die auf ihm stehenden Arbeiter unter sich. Drei Mann wurden getödtet, ein vierter verletzt.

Weimar, 18. Mai. Aus Rücksicht auf das Hinscheiden Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin Sophie von 3 . in der auch die deutsche Literatur eine hochherzige Freundin, die Stifterin des „Goethe und Schiller⸗Archivs“ betrauert, hat der Vorstand der Goethe-⸗Gesellschaft! . die diesjährige Generalversammlung nicht wie sonst schon in der Pfingstwoche abzuhalten, sondern sie auf einen späteren Zeitraum, und zwar auf den 9. Oktober zu verlegen. Von festlichen Veranstaltungen wird diesmal Abstand genommen. Die Tagesordnung wird sich auf den Jahresbericht und die Jahresrechnung, die Decharge⸗Ertheilung und die Neuwahl des Borstandes sowie etwaige rechtzeitig eingegangene Anträge beschränken. Hingegen hat sich aus Vertretern der Goethe- Gesellschaft', der „Deutschen Shakespeare⸗ Gesellschaft', der ‚Deutschen Schiller⸗Stiftung“, des »Goethe« und Schiller⸗Archivsn‘ und des Großherzag⸗ lichen Hof⸗Theaters ein Ausschuß gebildet, welcher am 8. Ok. tober eine gemeinsame Gedächtnißfeier zum Andenken an die verewigte Fürstin in den Sälen des hiesigen Sophienstifts ver anstalten wird. Die Rede hält das Vorstandsmitglied der Goethe Gesellschaft,, Wirklicher Geheimer Rath, Professor Kuno Fischer. Die . soll durch musikalische Aufführungen eingeleitet und ge—⸗ schlossen werden.

Paris, 20. Mai. In der Nähe von Laon wurden, wie W. T. B.“ meldet, vier Arbeiter vom Blitz erschlagen.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Konstanti nopel, 20. Mai. (Meldung des Wiener K. K. Telegr.⸗Korresp⸗Bureaus) Ein Erlaß des Groß⸗ vezirs an die Ministerien, welcher von diesen allen selbst⸗ ständigen Behörden und Befehlsstellen übermittelt wurde, besagt: die Einstellung der k gegen Griechenland * erfolgt, um weiteres Blutvergießen zu vermeiden. Die Bedin⸗ gungen der Waffenruhe seien jedoch keineswegs mit den Friedensbedingungen zu 1 Die Oberbefehlshaber der Armeen in Thessalien und Epirus hätten Befehl erhalten, nach Abschluß des Waffenstillstandes Feindseligkeiten streng zu verhüten, die Truppen jedoch kampfbereit zu halten.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

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icht vom 20. Mai, M ;

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Wetter. Mascagni.

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Stationen. Verga.

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I wolkenlos heiter wolkenlos heiter bedeckt

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Anfang 7 Uhr.

Abonnement B. oskau ...

Cork, Queeng⸗ , Cherbourg. ö vlt 2 9 9 9 mburg .. winemünde Neufahrwasser Memel . ünster ... Karlsruhe .. Wiesbaden München.. Chemnitz .. Berlin... Wien .... Breslau ... halb bed. le dAix .. Nebel

lia .... bedeckt . wollig

Uebersicht der Witterung.

Bei wenig veränderter Wetterlage wehen über Mittel · Europa lebhafte nördliche und hn e Winde, unter deren Einfluß die Temperatur durch schnittlich etwas herabgegangen ist. In Deutschland ist das Wetter noch warm, an der Käste und in den südwestlichen Gebietstheilen heiter, im übrigen trübe, vielfach fanden Gewitter statt; zu Kaiserglautern erreichte gestern die Nachmittagstemperatur 27 Grad.

Deutsche Seewarte.

Shakespeare,

heiter Nach

bedeckt wolkenlos heiter wolkenlos heiter bedeckt bedeckt Dunst wolkenlos wolkenlos bedeckt heiter Nebel wolkig wolkenlos

Brandt. Anfang

um Nichts. Shakespeare,

sunkene Glocke.

bauer. Sonntag

Lessing

Schauspielhaus.

der Bühneneinrichtung von häuser in Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. . Eh dtn vom Ober⸗Inspektor t. Sonnabend: Opernhaus. 126. Vorstellung. Meistersinger von Nürnberg. 3 Akten von Richard Wagner. Theodor Reichmann, K. K. Kammersänger aus W Walther von Stolzing: licher Kammersänger, als

Theater. Freitag: erenczy⸗ Ensembleßz. Die Geisha, oder: apanische Theehaus⸗Geschichte.

Theater.

Königliche Schauspiele. Freitag: Opern— haus. 125. Vorstellung. Cavallerin rusticana. Bauern ⸗Ehre.) Oper in 1 Aufzug von Text nach dem gleichnamigen Vo

In

136. Vorstellung. 20. Vorstellung.

err Emil

Freitag: Anfang 73 Uhr.

Berliner Theater. Freitag (36. Abonnements · Vorstellung): Zum ersten Male: Die Maschinen⸗ nfang 73 Uhr. Sonnabend: Renaiffance. Nachmitta

; Scene gesetzt vom Ober⸗ Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. Barbier von Sevilla. Komische Oper in 2 Aufzügen von Gioachimo Rossini. Dichtung nach Beaumarchais, von Cesar Sterbini, übersetzt von Ignaz Kollmann. Dirigent: Kapellmeister Sucher.

Coriolan. Historisches Drama in 5 Aufzügen von William übersetzt von Schlegel und Tieck. ilhelm Oechel⸗

Große (Hans Sachs: Herr

äste.) Anfang 69 Uhr. Schauspielhaus. I37. Vorstellung. Viel Lärmen 7 Lustspiel in 5 Auftuͤgen von William übersetzt von August Wilhelm von Schlegel und Ludwig Tieck. Anfang 74 Uhr.

Neutsches Theater. Die Sonnabend: Der Sohn des Khalifen. Sonntag, Nachmittags 23 Uhr: immelfahrt. Vorher:

z Uhr: Am Ende. Die Schulreiterin.

Guten Morgen, Herr Fischer!

Sannele' s Blau.

8 25 Uhr: Kabale und Liche. Abends ; uhr: Bie Maschinendauer.

Gastspiel des Dperette in

Anfang 73 Uhr Sonnabend: Die Geisha.

* Sonntag l

ö. Die Geisha

burg. Freitag: freuden.

Sonder Bäkers. Anfang 77 Uhr.

Sonnabend: Nen einstudiert:

Neunes Theater.

Direktion: Sigmund Lautenburg. spiel des

Dre per in

ien; Schauspiel in 4 Akten nach G tze, König⸗ 2 Potter, deutsch von *

Uhr. Sonnabend: Trilby.v

Marcelle. Komödie in 4 Atten

Sardou. Schiller · Theater.

Madame Bonivard.

ver⸗

Abends

h lo Garten. 9 ö . K

und Fräulein Martha Glück. Anfang * Uhr.

Sonnabend: Onkel Brãsig. Die wilde der Vorstellung: Garten⸗Konzert.

Eine

(I. Pfingstfeiertag). Sommerpreise.

3 Akten von Owen Hall. Musik von Sidney Jones. Deutsch von C. M. Roehr und Julius Freund.

Gastspiel des Ferenczy⸗Ensembles. Gastspiel des Ferenezy⸗ Ensembles.

Nesiden) . Theater. Direttion: Sigmund Lauten · Zum letzten Male: wank in 3 Akten von P. Hirschberger und G. Klitscher. Vorher: Der neue Ganhmed. (Café Lefort.) Schwank in 1 Akt von Bolten⸗

r Im Pavillon. (Le Parfum.) Schwank in 3 Akten von Blum und Tochs. Vorher: Der Besuch nach der Sochzeit. Lustspiel in 1Akt von Alexandre Dumas.

Schiffbauerdamm 4 a. / 5. Freitag: es Herrn Willem Ropaards vom Königlich Niederländischen Theater in Amsterdam. Trilby. eorge Maurier und manuel Lederer. cene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang r

Sonntag, Nachmittagt 3 Uhr: Zu halben Preisen:

Freitag, Abends 8 Uhr: Sonnabend, Abends 8 Uhr: Madame Bonivard.

Theater des Weslens. Kantftraße 13. (Gabhn ; Freitag: Herrn Fr. Guthery

Unser Doctor.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: 2m Jagd. Abends 77 Uhr: Onkel Bräsig. Bei günstiger Witterung: Vor und nach

Beginn der Dpern⸗Saison: Sonntag, den 6. Juni

Theater Unter den Linden. Behrenstr. bd / p. Direktion: Julius Fritzsche. Freitag: Gastspiel des Fräuleins Annie Dirkens vom Hater ö ö. Wien in Wien. Der Vogelhändler. Operette in 3 Akten von M. West und L. Held. Mustk von C. Zeller. Anfang 74 Uhr.

Sonnabend: G i hel des Fräuleins Annie Dirkens. Der arme Jonathan.

Thalia · Theater (vorm. Adolph Crnst · Theater. Dresdenerstraße 72/73. Direltion: W. Hasemann. Freitag: Wegen der Generalprobe zu Rothe Zettel“ geschlossen.

Sonnabend: Gastspiel des Herrn Leopold Deutsch. Zum ersten Male: Rothe Zettel. Schwank in Akten von Richard Mark. In Seene gesetzt von Julius Türk. Anfang 74 Uhr.

Sonntag und folgende Tage: Rothe Zettel.

Vater⸗

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Elisabeth Freiin von Dalwig mit Hrn. Oberst a. D. Fiedler (Deutsch Jägel Naumburg

a. S.). Vexehelicht: * . von Nathusius mit Lollo Frein von Brück (Wahlitz b. Königsborn). Amtsrichter Fritz Klüppelberg mit Frl. Maria Strauch (Nicolai -Oels) Hr. Amtsrichter Dr. Drenkmann mit Frl. Helen Drory (Neu⸗Ruppim.

Geboren: Ein Sohn; Hrn. Rüittergutshesitzer

, Grafen von Stosch . 6 ine Tochter: Hrn. Dr. med. Hans von Ferentheil (Oschersleben).

Gestorben: Frl. Florentine von Katte a. d. H. Wust (Eberswalde). Hr. Prem ⸗⸗Lieut. O Gichner (Schwetz. Hr. Wirklicher Geheimer Ober⸗Regierungs Rath a. D. Karl Rudolf Danne⸗ mann (Pöpelwitz ). Hr. Pastor em. Dr. . Carl Junghann an Hr. Ober Buchhalter Albert Planert (Berlin).

Gast⸗

In

von Victorien

Gastspiel

Verantwortlicher Redakteur: Si em enroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags Anstalt Berlin sw., Wilhelmstraße Nr. 32. Sieben Beilagen

leinschließlich ö

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Berichte von deutschen gruch tmãrkten.

Grste Beilage zum Dentschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

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Berlin, Donnerstag, den 20. Mai

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Insterburg. 1 Frankfurt a. O.. Stargard. ; gissa⸗. aderborn. imburg a. S K Dinkelsbühl. Schweinfurt Braunschweig . Breslau Neuß

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14,40 13,50 1250 12, 40

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Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelientner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Der Durch

schnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.

in Liegender Strich () in den Spalten für Pręise hat die Bedeutung, Punkt (. . . sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

11,80 11,80

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10,95 13,19 11,30 1430 13,40 11,70 11,50

Ger 12,50

Haf 14 00 15,20 14, 66 15,20 1250 15.50

11,80 15, 099 14,50 13,70 13,40

11,80 Bemerk

e n. 164900 16,00 18,49 16,80 16,20 13,90 16,40 16,60

e n.

1180 11.36 10 55 13 3 11 36 1456 13, 16 1176 116 11.80

st e. 13,71 12,50

14,40 e r.

14900 13,60 1460 13,20 12,60 14,00 1447 12,0 16,70 1450 13.70 13,50 12, 0

ungen.

14,00 12, 90

12,80 12,45 13,85 13,37 12, 78 14,81

1274

daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist; ein

Dentscher Reichstag. 224. Sitzung vom 19. Mai 1897, 12 Uhr.

Ueber den Anfang der Sitzung wurde in der gestrigen

ist die folgende k. F.) und Ge⸗

Nummer d. Bl. berichtet. Vierter Gegenstand der Tagesordnung Interpellation der Abgg. Dr. Hahn lb.

nossen:

geb

fahrzeuge und der Lootsen⸗Dampffahrzeuge, vom 19.

bezüglich des Wegerechts der

Rechtsgrundlagen mit England schaffen fell?

2) ob die Vorschriften der genannten Kaiserlichen Verordnung und Signalfübrung der Fischerfahrzeuge im all⸗ gemeinen diese wegerechtliche Bedeutung wie die entsprechenden

über die Lichter⸗

englischen Vorschriften haben sollen?

ĩ iserlichen Verordnung den Fisch⸗ 3) ob die in der genannten Kaiserliche J

wie in England, anzeigen sollen, daß die wo sie diese Lichter und Signale zu . haben, durch ihre Arbeit in ihrer Manövrierfähigkeit be⸗

dampfern zugewiesenen besonderen, sie kenntlich

und Signale, ebenso ischdampfer in den Fällen,

hindert, bejw. beschränkt sind?“

Staatssekretär des Innern, Staats ⸗Minister Dr. von

Boetticher:

Ich bin bereit, die Interpellation sogleich zu beantworten.

n weist auf seine früheren Aus führungen in dieser 3 hilf der Konferenz von Washington Der Staatssekretaͤr von Boetticher bald eine Konferenz einberufen werden

ts d ischdampfer durch eine be⸗ des Wegerechts der Fischdampf .

Abg. Dr. ; Angelegenheit hin. Die Besch seisen nunmehr veröffentlicht. habe in Aussicht gestellt, daß olle, um die Frage ; ondere deutsche Verordnung anderweitig zu regeln. in diesem Sinne werde vorgegangen werden.

Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. von

Boetticher:

Ich glaube, mir den Dank des hohen Hauses zu verdienen, wenn ich die Beantwortung der Interpellation auf ein einfaches, aber ver⸗

nehmliches Ja beschränke. (Bravo! deiterkeit) Damit ist die Interpellation erledigt.

Es folgt die zweite Berathung des Gesetzentwurfs, be⸗

treffend Abänderung der Gewerbeordnung. Nach 8 81 können diejenigen,

zu einer Innung zusammentreten. gaben der Innung. Die Aogg. von

beantragen, die obligatorischen Zwangsinnungen K

zwar für bestimmte, namentlich aufgeführte Gewerbe. Das diefer Gewerbe könne vom Bundesrath ergänzt werden.

„Ist der Herr Reichskanzler bereit, darüber Auekunft zu

enn Ob die mit dem 1. Juli 1897 in Kraft tretende Kaiserliche

Verordnung, betreffend die Lichter⸗ und Signalführung i.

ischdampfer völlige Gleichheit der

welche ein Gewerbe selbst⸗

i i Förderung der gemeinsamen Interessen ständig betreiben, zur F g ö gm ö

Biere und von Werdeck (d. kons.) ten, und

erzeichniß

von Viereck empfiehlt die Einführung der obligatorischen ö weil nur 9. allein dem Handwerk geholfen werden könne. Man rufe immer auf zum Kampf gegen den Umsturz und hindere eine feste , des Handwerks, indem man die Zwangzginnungen nur auznahmsweise zulasse. Die Gesetzgebung habe die Pflicht, auf diesem Gebiet wieder etwas gut zu machen, deshalb empfehle er die Annahme seines Antrages.

Abg. Gamp (Rp.): Ein Theil meiner Freunde bringt dem An⸗ trage des Vorredners gewisse Sympathien entgegen. Allein heute handelt es sich nicht darum, ob wir die Bahn beschreiten sollen, die der Vorredner empfiehlt, sondern, ob es möglich ist, für die Hand⸗ werker etwag zu erreichen. Ich hege nicht die Erwartung, daß die Regierung die Zwang innung annehmen wird, nachdem sie seit 14 Jahren dieser auch von der Mehrheit des Reichstages er obenen Forderung Widerstand entgegengesetzt hat. SollAen wir einen Ent⸗ wurf annehmen, der jetzt wesentliche Vortheile bringt, oder sollen wir ihn ganz ablehnen in Erwartung größerer Vortheile? Ich bin für die praktische Politik und nehme die Vorlage an, die von der Kommifsfion zu Guͤnsten der Handwerker erheblich abgeändert ist. Es wird die Bildung von Zwangsinnungen erleichtert auch da, wo die Mehrheit der Handwerker der Bildung derselben widerspricht. Wir werden im Großen und Ganzen den Kom missionsbeschlüssen zustimmen und uns auch auf lange Diekussionen nicht einlassen.

Minister für Handel und Gewerbe Brefeld:

Meine Herren! In voller Uebereinstimmung mit den Aus⸗ führungen des Herrn Vorredners kann ich mich dahin aussprechen, daß nach meiner Auffassung seit dem Erlaß der Gewerbeordnung kein Gesetz zur Annahme gelangt ist in diesem hohen dause, was sodiel Wünsfche des Handwerkers der Erfüllung entgegengeführt hat als wie dieses Gesetz; ich meine deshalb, daß in der That das Handwerk, wenn auch nicht alle seine Wünsche durch dies Gesetz erfüllt werden, doch alle Ursache hat, zufrieden zu sein mit dem, was ihm hier ent⸗ gegengebracht wird. .

Ich möchte nur noch mit Rücksicht auf die Ausführungen des ersten Herrn Vorredners kurz hervorheben, daß er nach meiner Ansicht von einer irrigen Ansicht ausging, wenn er angenommen hat, daß der früheren preußischen Vorlage das Prinzip der unbedingten Zwangs⸗ bildung der Innungen zu Grunde gelegen habe. Ebenso wie die gegen⸗ wärtige Vorlage hat auch die frühere Vorlage die Zwangsbildung der Innungen abhängig gemacht von bestimmten Voraussetzungen. Sie hat erfordert einen nicht zu großen Bezirk, eine genügende Zahl von Mitgliedern, die in die Innung eintreten, und sie hat endlich erfordert, daß auch die Majorität der Mitglieder für die Zwangsbildung sei; nur hat sie dies in der eigenartigen Fassung zur Vorschrift gemacht, daß sie zu⸗ nächst die Bildung der Zwangsinnung angenommen hat und die Majorität, die gegen die Zwangsinnung ist, auf den Beschwerdeweg perwiesen hat. Gerade in diesem Punkte begegnet die Vorlage dem

1892.

Voraussetzung, daß die Majorität der Betheiligten für die Zwangt⸗ bildung sei, ebenso genau festzustellen, wie die beiden anderen Voraussetzungen, daß der Bezirk nicht zu groß und eine genügende An⸗ zahl von Handwerkern vorhanden sei. Zu dem Zwecke hielt man es also für nothwendig, daß die Betheiligten konvoziert werden, daß die Be⸗ denken, die für die Bildung sprechen, und die Einwände, die gegen die Zwangebildung sprechen, erörtert werden und daß festgestellt wird, ob eine Majorität für Zwangsbildung ist oder nicht, und nur in diesem Fall soll mit der Zwangsbildung vorgegangen werden. Meine Herren, das ist die Grundlage des Kompromisses, was im Bundes⸗ rath unter den betheiligten Regierungen abgeschlossen ist, und ich glaube nicht, daß von diesem Kompromiß die verbündeten Regierungen abgehen werden und können. Sie stehen dabei auf der bestimmten Voraussetzung, daß eine Zwangsbildung der Innungen nur dann einen Sinn hat, wenn man sieht, daß mindestens die Mehrheit der Betheiligten dafür ist. Es ist unter allen Umständen er forderlich, daß die Innung überwiegend aus solchen Be⸗ theiligten besteht, bei denen auch der gute Wille vorhanden ist, die Aufgabe der Innungen zu erfüllen, daß es absolut nichts nützt, eine Zwangsinnung zu schaffen, wenn die Mehrheit derjenigen, die demnächst den Ausschlag giebt, gegen die Zwangẽ⸗ innung ist und der Erfüllung der Aufgaben, die der Innung gestellt sind, entgegentritt. Ich darf mir erlauben, Ihnen ein Beispiel zu geben, das in der gestrigen Versammlung des Gewerbekammertages angeführt worden ist. In Hamburg existieren 700 Schuhmacher, die in der Innung sind; es sind außerdem noch 2000 Schuhmacher vorhanden, die nicht in der Innung sind. Liegt es nun im Interesse der ersteren 700, daß die 2000 mit einbezogen werden in die Innung? Dann haben sie ja die Majorität und sie werden die 700 überstimmen, und die Erfüllung der eigentlichen Aufgaben der Innung ist abhängig von denjenigen, die die Zwangsinnung nicht wollen. Das liegt doch auf der flachen Hand. Das sind die materiellen Gründe, die bestimmend waren für die Auffassung des Bundesrathes. Ich glaube, es wird genügen, wenn ich sage: auf der Grundlage, die der Herr Abg. von Viereck in seinem Antrage will, ist eine Verständigung nicht zu er- reichen; deshalb bitte ich Sie, diesen Antrag abzulehnen.

Abg. Euler (Zentr.): Wenn man alles auf die Beschlüsse der Mehrheit stellt, dann müßte man auch anerkennen, daß die Mehrheit des Handwerks auf dem Handwerkertage für die obligatorischen Zwangs⸗ innungen ist. Diejenigen, welche nicht dafür sind, befürchten eben, daß das Handwerk wieder zur Blüthe und Macht kommen könnte und natürlich dann im Sinne der Ordnung und des Christenthums wirken würde. Daher die Gegnerschaft der Linken gegen die Vorlage. Die maßgebenden Vertretungen des Handwerks haben sich damit ein⸗ verstanden erklärt, daß die Vorlage der Kommission zur Annahme gelange, damit diese Session nicht vorübergehe, ohne daß für die Handwerker etwas geschaffen wird. Von dem Boden dieser Vorlage auß wird man dann weiter arbeiten müssen. Auf Einzelheiten einzu,⸗ gehen, verzichte ich; ich will nur bemerken, daß der Beschluß, daß von 1905 ab nur den irn der 7 ö besitzt, Lehrlinge

terrichten soll, für mich sehr wichtig ist. . ö er . Vielhaben (Reformp.): Die Förderung der wirth⸗ schaftlichen Lage des Handwerke, die allseitig verlangt wird, findet sich unter den Aufgaben der Innungen nicht; es werden ihnen nur ideale Aufgaben gestellt, namentlich auch die Lehrlingsgusbil⸗ dung. Die Hen d fre sen erkennen die Nothwendigkeit des Handwerks an, weil ihre Arbeiter dort ausgebildet werden. Aber wie kann dadurch das Handwerk gehoben werden? Höchstens ermuntert man dadurch die ö zum Frontmachen gegen die Sozialdemokraten. arum will man nicht die Zwangsorganisation für die Handwerker ebenso einführen, wie man sie für die Krankenkassen eingeführt hat? Nach der Vorlage werden mehrere Kategorien von Handwerkern geschaffen, die immer unter staatlicher Kontrole stehen. Wir verlangen eine auf sittlicher Grundlage beruhende Organisation; denn auf Grundlage dieser Vorlage erreichen die Handwerker nicht das, wag sie erwarten. Wenn die Handwerker jetzt den Innungen fernbleiben, so geschieht das haupt⸗ sächlich deshalb, weil sie in den Innungen doch nichts ausrichten können; denn wenn die Innungen gegen, die unanständigen Hand⸗ werker etwa vorgeben wollten, dann würden diese einfach aus der

sscheiden. ö . ö ö check (d. kons. ):; Wer wie ich für die Wünsche des Handwerks immer eingetreten ist, wird wohl über den Verdacht erhaben sein, daß er die Vorlage für ausreichend hält. Die Wünsche des Handwerks find stets darüber hinausgegangen. Für die Zwangs innungen hat der Reichstag und haben die onservativen und das Zentrum sich früher nicht ausgesprochen. Das Handwerk war früher auch diefer Meinung, denn es liegt nicht im Interesse der Innungen, offenbare Gegner aufzunehmen. ohl aber ist die Voraus setzung geder Zwangsinnung der Befähigungsnachweißz. Für diesen war eine; ehr⸗ Feit im Reichstage vorhanden, aber nicht für die Zwangsinnungen. Der Entwurf des preußischen Handels. Ministers von Berlepsch ging weiter als die jetzige Vo/apge. Aber der Antrag von Viereck deckt sich damit nicht pollständig. Das Innungsgebilde, welches in den 81 und Sl a enthalten ist, ist kein neues Gebilde, sondern es besteht auf Grund der Gesetzgebung. Wenn die Zwangsinnung geschaffen wird, wird ein Kampf in das Handwerk hineingetragen; aber die Zwangs⸗ innung bringt auch ihre eigenen Gegner in die Innung hinein, und damit geht die Pflege des Gemeinsinnez, welche die Hauptaufgabe ist, verloren. Der Antrag von Viereck will den Handwerkern mehr bieten als die Vorlage, aber er wird es nicht bestreiten können, daß die Vorlage recht vieles mehr bietet, als die bisherige Gesetzgebung. Wir sind feit 1869 auf diesem Gebiete langsam Schritt vor Schritt weitergegangen. Der Schritt, der jetzt gemacht werden soll, ist bei weitem der größte. , ch Sie bitten, trotz aller Be⸗ ĩ̃ Vorlage zu stimmen. -

n n mn, m,. (fr. Volksp.): Einzelne Zweige des Hand⸗ werks sind zurückgegangen gegenüber der Großfndustrie. Aber es ent- wickeln sich auch immer neue Erwerbszweige in der Form von Spezialitäten, und mit der ausgedehnteren Anwendung der elektrischen Kraft können dem Handwerk wiederum eue Bahnen eröffnet werden.

Abg. Schmidt Berlin (Soz): Die Freunde des Handwerks sind jetzt in zwei Lager gespalten: die einen wollen die Zwangs= organisation unter allen Umftänden, die anderen wollen sich mit der Regierungs vorlage begnügen. Für keinen Stand ist zur ö sovlel geschehen, wie für die Handwerker. Wenn die Organisation den Handwerkern wirklich helfen kann, dann müssen die Freunde des Handwerks für die Vorlage stimmen, aber die wirthschaftlichen 63 hältnißse verhindern eine Besserung der Lage des andwerks. . Organisation der g . der Handwerksorganisation st vernachlässigt und geschädigt worden. Mei

Abg ron Ploetz (d. konf.): Ich will ganz kur; sprechen. n Stamm pen tler e des Herrn von Bieren, le Ablehnung

unbedingten und allseitigen Widerspruch im Bundesrath. Man war

im Bundesrath der Meinung, daß es unbedingt erforderlich sei, die

des Antrags würde die Vorlage jur halben Arbeit machen, und das