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in Wien. Er ents sich auf Anrathen des Bassisten der Kaiser⸗ lichen Hofoper Dr. Karl Schmidt, der sein Lehrer in der Gesangs⸗ kunst war, zur Bühne zu . welche er mit nur drei O partien (Sarastro, Marcell, Bertram erst in Troppau in Schlesien betrat. dächtniß und sein Fleiß errangen Repertoire, sodaß er bisher, also in 28 Jahren, 98 Opernpartien —O eine fast von keinem Sänger erreichte Zahl — beherrschte. Ueber nnover, Köln, Gothenburg in Schweden, Bremen kam er an das tadt⸗Theater in Leipzig, das damals unter Friedrich Haase's Leitung stand und wo er den Pogner in Wagner's Meistersingern“ kreierte. Seit 1872 gehörte er dem Verbande der hiesigen Königlichen Oper an, wo er zuerst in drei völlig verschiedenartigen Rollen, nämlich als van Bett in „Zar und Zimmermann“, als Plumket in Martha“ und als Kaspar im „Freischütz, auftrat. Seinen ersten gr chen Erfolg hatte er als Wasserträger', dann als Escamillo in Carmen‘. Er sang mit gleicher Hingebung ernste wie komische Rollen, obwohl die letzteren als seine eigentliche Domäne bezeichnet werden müssen. Besonders war er ein beliebter Interpret Mozart's ig Leporello ꝛc.), nicht minder geschätzt wurde er als Konzert“, Lieder und Kirchen⸗ sänger. Unzählige Musikfeste hat er während seiner langen erfolg⸗ reichen Thätigkeit unterstützt; bei der in Salzburg zur Centenar⸗ . Mozart sz veranstalteten Festaufführung sang er den Figaro. Im ahre 1868 heirathete er in erster Ehe die bekannte dramatische Sängerin Vilma von Voggenhuber (die erste Walküre und Isolde in Berlin), welche ihm vor 9 Jahren im Tode voran⸗ ging. Das Königliche Opernhaus verliert in ihm einen vielseitigen und pflichttreuen Künstler, der nicht leicht zu ersetzen sein dürfte. Auch die Königliche Hochschule für Musik, woselbst er dramatischen Unterricht ertheilte, trifft mit seinem Tode ein herber Verlust. Als Mensch erfreute sich Franz Krolop in weitesten Kreisen großer Be⸗ liebtheit. Seine Verdienste wurden durch mehrfache Verleihung von Ordensauszeichnungen von seiten verschiedener Fürstlichkeiten anerkannt.
Fräulein Lindner ist am vergangenen Freitag am Stadt⸗ Theater in Leipzig als „Jungfrau von Orleans“ mit glänzendem Erfolg aufgetreten.
Mannigfaltiges.
Das 175jährige Bestehen der Garnisonkirche in der Neuen Friedrichstraße wurde gestern auf Allerhöchsten Befehl durch einen Festgottesdien st feierlich begangen. Das Gotteshaus war mit Laubgewinden reich geziert, und über dem Altar prangte die aus weißen Blumen gebildete Zahl 17572. Aus Anlaß der Jubelfeier waren bereits vor dem Gottesdienst werthyolle Gaben überreicht worden. Ein Comité von Offiziersdamen stiftete eine neue kostbare Bekleidung für Altar, Kanzel und Brüstung der Kaiserlichen Loge aus rothem Stoff mit Stickerei in gelber Seide und hatte die altehrwürdigen Kandelaber, das Betpult und die vier Chorstühle auffrischen lassen. Die früheren Konfirmandinnen stifteten eine weiße Altardecke, auf die mit gelber Seide die Worte gestickt sind „Jesus Christus gestern, heut? und derselbe auch in Ewigkeit. Die Helferinnen der Kinder⸗ schule endlich schenkten ein Velum. Zum Festgottesdienst erschien im Allerhöchsten Auftrage der Chef des Militär kabinets, General von Hahnke; ferner wohnten demselben bei: der Gouverneur von Berlin, Graf von Wedel, der Kommandant von Berlin, General⸗Major von Natzmer, der kommandierende General des III. Armee Korps, General von Lignitz, der General von Hart- mann und viele andere hohe. Offiziere. Alle Truppentheile der Garnison hatten Abordnungen in Parade Uniform entsandt. Auch die Schloßgarde⸗Kompagnie und die Bezirks⸗Kommandos waren vertreten. Die Musik wurde von der Kapelle des 2. Garde⸗Regiments z. F. aus⸗ eführt. Die Festpredigt hielt der Garnison⸗Pfarrer Goens über
salm 26. V. 8. In knapper Schilderung gab der Geistliche ein sesselndes Bild der Geschichte der Kirche und der Entwickelung des Militärgottesdienstes überhaupt seit jener Zeit, da der Große Kurfürst seine Grenadiere unter den Linden des Friedhofs der Heiligengeist⸗ Kirche zum Gottesdienst zu sammeln pflegte. Er erinnerte an die erste kleine Garnison⸗Kirche, die nach zwanzigjährigem Bestehen durch die Explosion eines alten Pulverthurmes mit der Garnisonschule zerstört wurde, und ging dann spezieller auf die Geschichte der jetzigen Kirche ein, die s. ö. die größte evangelische Kirche war, die seit der Reformation in Berlin gebaut worden ist. Mit Gebet und Segen, gesprochen von dem Militär⸗Oberpfarrer Wölfing, schloß die Feier.
Eine Vorführung des Rettungs-, und Kranken transport ⸗Apparates der Berliner Unfallstationen, verstärkt durch Mannschaften der freiwilligen Sanitäts⸗Ko⸗ lonne „Berlin' vam Rothen Kreuz und Pflegerinnen des „Zweigvereind Berlin! des „Vaterländischen Frauenvereins“, fand gestern Mittag auf dem Brauerei⸗Grundstück des Herrn Hoflieferanten Julius Bötzow, in der Prenzlauer Allee Nr. 242, vor etwa 200 geladenen Gästen statt. Unter den Anwesenden befanden sich Ihre Durchlauchten die Fürstin zu Hohenlohe und die
rinzessin Elisabeth zu n. der Präsident des Reichsbank- irektoriums, Wirklicher Geheimer Rath Dr. Koch, der General- Arzt Dr. Grasnick, der Polizei ⸗Präsident von Windheim, der General⸗
etär des Rothen Kreuzes Dr. Liebert, S Dr. Pann⸗ . und Andere. Direktor Schlesinger, ,. ed des Kuratoriums der Berliner Unfallstationen, schilderte zunächst ein⸗ ehend die Rettungseinrichtungen, welche darauf durch eine Sanitäts« olonne und die obengenannten Pflegerinnen praktisch veranschau⸗ licht wurden. Die Idee der Uebung war folgende: „In einem Gebäude hat eine Kesselerxplosion stattgefunden, wobei die Innenräume, in denen sich eine größere Anzahl Arbeiter befand, ver⸗ schüttet worden sind. Die Feuerwehr und die naͤchsibele gene Unfallstation wurden unverzüglich alarmiert. Alsdann wurde gezeigt, wie die Verunglückten aus ihrer gefährlichen Lage zu befreien seien. Alsbald trafen von der Unfallstation der Krankenwagen, aus den übrigen Stationen das . und Hilfspersonal, desgleichen Mit⸗ glieder der Sanitäts⸗Kolonne und Pflegerinnen, zu gleicher Zeit auch die übrigen 9 Krankenwagen ein. Im Ganzen waren 11 Aerzte nnd 40 Personen des Hilfspersonals, 10 Wagen mit je einem Kutscher und einem Begleiter zur Stelle, wobei 16 Schwer und 10 Leicht- verletzten Hilfe gebracht wurde. Die Uebung, welche mit großer Geschwindigkeit und Exaktheit ausgeführt wurde, nahm etwa 16 Mi⸗ nuten in Anspruch.
Der von dem Deutschen Sport-⸗Verein“ im Landes⸗ Ausstellungspark auf dem Plat, wo sich ehedem der Tempel mit dem Pergamon ⸗ Panorama erhob, veranstaltete Concours hippique“ wurde am Sonnabend und Sonntag Nachmittag bei n. Frühlingswetter abgehalten, nachdem er am Freitag des heftigen Ge⸗ witterregens wegen in letzter Stunde hatte abgesagt werden müssen. Den interessanten sportlichen Vorführungen wohnten an beiden Tagen Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Friedrich Heinrich und Joachim Albrecht sowie Seine Hoheit der Herzog Ernst Gunther zu Schleswig⸗ Holstein bei. Es war dies die erste Veranstaltung des unter dem Vorsitz Seiner Durchlaucht des Prinzen Aribert von Anhalt stehenden jungen Vereins. Die Konkurrenzen wurden am Sonnabend um 19 Uhr mit Wettbewerbungen für Pferdehändler und Reitbahnbesitzer eröffnet, worauf die herrschaftlichen Konkurrenzen, und zwar mit Herrenreiten, ihren Anfang nahmen; ein Wettbewerb von Zwei⸗ und Mehrspännern, theils von Herren, theils von Livréekutschern gefahren, folgte. Konkurrenzen für öffentliche und Lohnfuhrwerke, Vorfübrungen von Geschäftswagen und endlich sogar von Automobilen schlossen das Programm des ersten Tages ab. Der zweite Tag brachte, außer ähnlichen wie die oben genannten Veranstaltungen, als Hauptnummer des Programms Kon- kurrenzen aktiver Offiziere, die ihre Kampagne⸗Reitpferde vorführten. Besondere Aufmerksamkeit erregten auch die Wettbewerbe von Arbeitspferden, welche in großer Anzahl und guter Verfassung zur Stelle waren. Die Sieger erhielten nach Schluß der Vorführungen ihre , aus der Hand Seiner Durchlaucht des Prinzen Aribert von Anhalt. —
Die Ausstellung „Trans vaal“ am Kurfürstendamm wird am Donnerstag, den 3. Juni, Nachmittags 5 Uhr, vor einem geladenen ,, eröffnet werden. Die große Transvaal⸗Karawane ist unter
eitung des s. 3. nach Süd ⸗ Afrika entsandten Dr. Ohnefalsch. Richter
hier eingetroffen. Außer einem reichen ethnographischen Material kamen mit derselben ein englischer Bergwerks⸗Ingenieur, ein Missionar nebst Familie, mehrere Boerenfamillen und ca. 150 Eingeborene, Männer, Frauen und Kinder, theils dem Stamm der Zulus, theils den Hottentotten, Buschmännern, Matabele und den Bassuto ange⸗ hörig, hier an. Auch das von der Expedition mitgeführte Thier material ist ein sehr interessantes: Zebras, Strauße, Antilopen, Trek Stiere u. s. w. sind in schönen Exemplaren vertreten und werden dazu beitragen, dem Gesammtbilde noch einen besonderen exotischen Reiz zu verleihen.
Breslau, 29. Mai. In der heutigen Jahresversamm⸗ lung der „Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiff⸗ brüchiger? wurden der Jahresbericht und die Rechnungslegung er—⸗ ledigt sowie der Etat für 1897 / 98 fete er Als Ort der nächsten Jahres⸗ veisammlung wurde Köln gewählt. Der Vize⸗Präsident der französischen Rettungsgesellschaft Emil Robin wurde zum Ehrenmitglied ernannt. — Die „Schlesische Zeitung“ meldet aus Görlitz: Gestern Nach⸗ mittag schlug ein Blitz in den Fabrikschornstein der Eisen⸗ gießerei von Kruschwitz in Olbersdorf bei Zwickau und zerstörte den oberen Theil des Schornsteins. Die herabstürzenden Trümmer schlugen durch das Dach und tödteten zwei Arbeiter.
Ham burg, 29. Mai. Der Besuch, welcher 350 Mitglieder des Bundesraths und des Reichstages der Gartenbau— Ausstellung heute abstatteten, gestaltete sich, wie W. T. B.“ be⸗ richtet, zu einem glänzenden Fest. Nach der Ankunft auf dem Aus stellungsplatz n. Bürgermeister Mönckeberg die Festgäste, welche hierauf einen Rundgang durch die Ausstellung unternahmen. Bei dem Festdiner in der Haupthalle der Ausstellung hieß Bürgermeister , , die Gäste willkommen. Der Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. von Boetticher dankte und pries die Ausstellun als ein vaterländisches Werk allerersten Ranges. Der gwei Vize-Präsident des Reichstages Dr. Spahn brachte einen Trinkspruch auf den Arbeitsausschuß aus. Nach dem Diner unternahm die Gesellschaft eine Fahrt auf der Elbe und stattete dem Schnelldampfer der Packetfahrt⸗Aktiengesellschaft ‚Augusta
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ie. einen Besuch ab. An Bord dieses 8 das So Dr. von Diejenigen Gaͤste
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reise nach Berlin an.
London, 29. Mai. Sechs Offijiere von dem eit Bantry (Süd Irland) stationierten Kriegsschiff . wood“ machten am Donnertztag eine Bootfahrt in See. Man hat
eitd ichts von ih rt ien on ihnen gehört und befürchtet, daß sie simmtlic
Rom, 29. Mai. Gestern Abend 11 Uhr 40 Minuten wurde in Pala scia, Probinz Lecce, ein starkes Erdbeben verspürt, das auch in Bari, Tiriolo, OSpꝑido Mamertina, Reggio di Ca“ i e s 2 e . . wurde. In Portiei,
ia, Rom un ena registrierten die Smometer gleichfall der genannten Stunde Erdbeben. .
Rom, 29, Mai. Der Schlosser Acciarito, welcher das Attentat gegen Seine Majestät den König von Italien berübte, wurde pen den Geschworenen in der heutigen Schlußverhandlung für schuldig erklärt; der Gerichtshof verurtheilte ihn zu lebensläng⸗ licher Zwangsarbeit und Nebenstrafen.
Pisg, 30. Mai. Bei einer kirchlichen Feier, die gestern in der hiesigen Kathedral'e veranstaltet wurde, entstand eine große Panik, bei welcher mehrere Personen verunglückten. Die Feier galt der Ent- hüllung und Ausstellung des nach vielen Jahren wieder öffentlich ge. zeigten Bildes, das unter dem Namen „Madonna sotto gli organi- in Pisa besonders hoch verehrt wird. Die Vorbereitungen fur die Zeremonien, welche mehrere Tage dauern sollten, hatten eine große Menschenmenge herbeigeleckt. Die Lokalbehörden, darunter der Bürger⸗ meister, welcher einen der zum Schrein mit dem Bildniß gehörenden Schlüssel in Händen hatte, waren anwesend; mehrere Bär und zahlreiche Pilger aus den benachbarten Städten wurden erwartet. Kurze Zeit nach dem Beginn der Feier fiel eine Kerze herab und entzündete einen Dekorationsgegenstand der Kirche. Es entstand eine furchtbare Panik in dem betreffenden Theile der Kirche, indem die zahlreiche Menschenmenge nach der nächsten Thür hindrängte. Das
euer wurde alsbald gelöscht; doch wurden bei dem Gedränge neun
ersonen getödtet. Die Zahl der in das Hospital gebrachten Verwundeten beträgt 21; die sonstigen Verwundeten warden in ihre Wohnungen überführt. Von den in das Hospital Gebrachten konnten 11 heute früh dasselbe verlassen; eine Person ist schwer, eine andere sehr schwer verwundet, die Uebrigen befinden sich in der Besse⸗ rung. Der größte Theil der Todten und Verwundeten besteht aus
rauen; alle gehören der Einwohnerschaft von Pisa an. Die
athedrale wurde sofort geschlossen. In der Stadt herrscht Be—⸗ stürzung; die Feierlichleiten wurden ein gestellt. — Der Flügel ˖ Adjutant Seiner Majestät des Königs von Italien übersandte im Namen Allerhöchstdesselben dem Präfekten von Pisa ein Telegramm, in welchem er der schmerzlichen Erregung des Königs über das schwere Unglück in der Kathedrale Ausdruck giebt und den Präfekten erfucht, den Familien der Verunglückten das herzliche Beileid Seiner Majestät auszusprechen. Der Präfekt und der Stadtrath veröffentlichen Bekannt machungen, in denen sie die Bürger ersuchen, Ruhe zu bewahren. Alle öffentlichen Vergnügungen sind eingestellt. Für die Opfer der Katastrophe wird ein feierliches Leichenbegängniß veranstaltet werden.
Gent, 29. Mat. Das Waarenhaus der großen sozialistischen Korporatir⸗Genossenschaft Vooruit“ ist durch eine Feuers brunst völlig zerstört worden. Die Waaren sind sämmtlich verbrannt, aber niemand umgekommen oder verletzt.
Christian ig, 30. Mai. Die Stadt Namsos ist heute Nach⸗ mittag bei herrschendem starken Winde fast gänzlich ein Raub der Flammen geworden.
New-⸗ York, 29. Mai. Nach einer Depesche aus El Paso del Norte ist der Rio Grande aus den Ufern getreten. Gegen 500 Häuser sind zerstört und etwa 3000 Personen ihrer gesammten Habe beraubt worden.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Paris, 31. Mai. (W. T. B.) Den radikalen Blättern zufolge hat die Kommission der Deputirtenkammer, welche mit der Prüfung des mit Japan vereinbarten. Handelsvertrages betraut war, den Vertrag für un⸗ annehmbar erklärt, da derselbe für die Industrie und die Schiffahrt Frankreichs geradezu verhängnißvoll werden könnte.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.)
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on S Namen welche nicht in Hamburg blieben, traten kurz nach 9 Ühr die Rick
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger
Erste Beilage
Berlin, Montag, den 31. Mai
Berichte von deutschen Fruchtmãrkten.
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Ver⸗ kaufte
Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner
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Stationen. Wind.
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Wetter.
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Temperatur
Belmullet .. Aberdeen .. Christiansund Kopenhagen. Stockholm.
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wolkenlos wolkenlos bedeckt
Cork, Queens⸗
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Regen wolkig heiter wolkenlos wolkenlos heiter heiter Regen
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Regen wolkenlos
wolkenlos wolkenlos bedeckt
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bedeckt wolkenlos
heiter
Uebersicht der Witterung. Die Luftdruckvertheilung ist gleichmäßiger geworden;
die Depression im Westen hat sich
ver flacht, während
das Hochdruckgebiet nach Nord⸗Europa fortwandert sodaß demnächst Fortdauer der östlichen Winde b
heiterer, trockener und warmer Witterung zu erwarten ist. In Deutschland ist das Wetter ruhig, warm und wolkenlos. Gewitter und Niederschlag werden nicht gemeldet.
Deutsche Seewarte.
Theater.
Känigliche Schauspiele. Dienstag: Opern. baus. Auf Allerhöchsten Befehl: Mit aufgehobenem Abonnement und unter Fortfall der permanent reservierten 2 Der Maurer. Komische Oper in 3 Akten von Auber. Text nach dem Französischen vom Freiherrn von Lichtenstein. In Scene gesetzt vom , Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. (Baptiste: Herr Schubert, vom König⸗ 6 Theater in Hannover, als Gast.) Anfang
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Schauspielhaus. 147. Vorstellung. Die Komödie der Irrungen. Lustspiel in 3 Aufzügen von William Shakespeare. Für die Bühne eingerichtet von Karl von Holtei. In Scene gesetzt vom Ober⸗ Regisseur Max Grube. — Der eingebildete Kranke. Lustspiel in 3 Aufzügen von Jean Baptiste Molisre, mit Benutzung der Wolf Graf ne, , . Ueberse u. Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr.
ittwsch: Opernhaus. 135. Vorstellung. Undine. Romantische Zauber ⸗Oper in 4 Akten von Albert Lortzing. Text nach Fouqué's Erzählung frei be⸗ arbeitet. Tanz von Emil Graeb. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 148. Vorstellung. Goc olan. gin g. Drama in 5 Aufzügen von William Shakespeare, übersetzt von legel und Tieck. Nach der Bühneneinrichtung von m Dechelhäuser in Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 71 Uhr.
Dentsches Theater. Dienstag: Freiwild. Anfgug 74 Uhr.
Mittwoch: Die versunkene Glocke.
Donnergz tag: Die Räuber.
Berliner Theater. Dienstag: Renaiffance. Anfang 74 Uhr.
Mittwoch: Die Maschinenbauer.
Donnerstag: Die Maschinenbauer.
Lessing Theater. Dienstag: Gastspiel des Ferenczy⸗Ensembles. Die Geisha, oder: Eine japanische Theehaus⸗Geschichte. Operette in 3 Akten von Owen Hall. Mustk von Sidney Jones. Deutsch von C. M. Roehr und Julius Freund. Anfang 74 Uhr.
Mittwoch: Gastspiel des Ferenczy ⸗ Ensembles. Die Geisha.
Donnerstag: Gastspiel des Ferenczy ⸗ Ensembles. Die Geisha.
Residenz · Theater. Direttion: Sigmund Lauten · burg. Abschieds Cyclus der Direktion Lautenburg. Dienstag: Madame Mongodin. Schwank in 3 Akten von Ernest Blum und Raoul Tochs. Deutsch von Emil Neumann. Anfang 71 Uhr.
kae und folgende Tage: Madame Mon- godin.
Nenes Theater. Schiffbauerdamm 4 a. / 6. Direktion: Sigmund Lautenburg. Dienstag: Trilby. Schauspiel in 4 Akten nach George Maurier und E. Potter. deutsch von Emanuel Lederer. In * . gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang
r. Mittwoch und folgende Tage: Trilby.
Schiller ⸗ Theater. Dienstag, Abends 8 Uhr: Bauernehre. — Der eingebildete Kranke. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Madame Bonivard.
Theater Anter den Cinden. Behrenstr. 5 /p.
Direttion: Julius Fritzsche. Dienstag: Der Zigeunerbaron. Operefte in 3 Akten, nach einer
Erjählung M. Jokai's, von J. Schnitzer. Musik von Johann Strauß. Anfang 75 Uhr. Mittwoch: Der Zigeunerbaron. amn . ̃ * Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Miß Lily Thornton mit Hrn. Lieut. Dietrich von Hagen (Meran⸗Bernburg). — Frl. . von Watzdorf mit Hrn. Sec Lieut. Max
off mann von Waldau (Schönfeld⸗Bernstadt). — rl. Gertrud Zimmermann mit Hrn. Lieut. Erwin von Collani (Berlin).
Verehelicht: Hr. Theodor von Rekowsky mit Frl. Ida Kolbenach (Hirschberg i. Schl) — Hr. Ge⸗ richts. Assessor Dr. jur. Rudolf Hassenpflug mit Frl. Frieda Kuhn (Beuthen OS.).
Geboren:; Ein Sohn: Hrn. Konsistorial⸗ Assessor Nentwig (Breslau). — Hrn. von Unruh (KI. Münche)ẽ˖ — Hrn. Prem. Lieut. Tresselt Magdeburg). — Hrn. Oberlehrer Dr. Götsch⸗ mann (Breslau)). — Hrn. Bürgermeister H. Grobben (Aldekerk5. — Eine Tochter: Hrn. . Frhrn. von Esebeck (Stadtgut Raudten b.
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Gestorben: . Landgerichts⸗Präsident, Geheime Ober ⸗Justiz⸗Rath Adelheid Sello, eb. Ende Be — Hr. Oberst⸗Lieut. Ludwig Schultz
erlin). — Hr. Pastor em. Hellmuth Stoex⸗ asius (Schönholz⸗Reinickendorf). — Fr. Louise
Portbeim ¶ n .
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von Portheim, geb. von Hr. Gymnasial⸗Direktor Dr. C. Ba len (Trar
Verantwortlicher Redakteur: Si em enroth in Berlin.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.
Neun Beilagen seinschließlich Börsen · Beilage).
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e r. 13,ů60 1409 15.36 1246 14,56 ; ;
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123536 ; 1275 12774
Bemerkungen.
Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufgwerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Der Durch⸗
schnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet,
Ein liegender Strich 6e in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist; ein
Punkt (.) in den letzten sechs
alten, daß entsprechender Bericht fehlt.
Prenßischer Landtag. Herrenhaus. 19. Sitzung vom 28. Mai 1897.
(Aus Nr. 125 8. Bl. in berichtigter Form wiederholt)
Die Berathung des Stgatshaushalts-⸗Etgts für 1897198 wird beim Etat der Justizverwaltung fortgesetzt. Bei den Einnahmen giebt ö. ö.
ber ⸗Bürgermeister Struckmann-⸗ Hildesheim zur Erwägung ae, 6. t mlt ed ne. der zu hohen Gebührentarife angejeigt sei. Bie Steigerung der Einnahmen jei nicht durch eine Zunghme der Geschäste, fondern durch die neue Gebührenordnung von 1895 zu erklären. VRach derfelben hätten sich auch die Notariatsgebühren nach den Gerichtsgebühren zu richten. Besonders hart sei die Provinz Hannover von der neuen Regelung betroffen worden. Jeden falls habe das neue Gerichtskostengesez für die städtischen und ländlichen Ge⸗ meinden eine ungemein 94 Mehrbelastung zur Folge und wirke auf
das Publik dezu abschreckend gegen die fernere Inanspruchnahme der ee nn f 4 . ela , ge. 0 Das sei eine
sehr bedenkliche Wirkung des neuen Gesetzes. Justiz⸗Minister Schönstedt: . Meine Herren! Auf die Anregung des Herrn Ober ⸗Bürger meisterg Struckmann kann ich zunächst die Erklärung abgeben, daß die
Königliche Staatsregierung und insbesondere die Justizverwaltung die Wirksamkeit des neuen Kostengesetzes mit der größten Aufmerksamkeit zu verfolgen bestrebt ist und zwar speziell auch nach der Richtung hin, um sich ein Urtheil schaffen zu können, ob die in dem Kostengesetz vorgesehenen Gebühren über das Maß des Billigen und Nothwendigen hinausgehen. Die von Herrn Ober ⸗Bürgermeister Struckmann vor⸗ gebrachten Zahlen, soweit sie Einzelfälle betreffen, bin ich selbstverständlich zu kontrolieren nicht in der Lage gewesen, ich habe aber nicht den geringsten Zweifel, daß alle diese Zahlen richtig sind. Es sind auch wohl ähnliche Berechnungen schon aufgestellt bei der Berathung des Kostengesetzes selbst; es bedurfte dabei nur einer einfachen Vergleichung der früheren Tarife mit dem des vorgelegten Gesetzentwurfg, um zu diesem Resultate zu gelangen. Es ist auch bei der Berathung des Gesetzes niemand darüber im Zweifel gewesen, daß dasselbe nach oben hin eine Erhöhung der Kosten zu Lasten des rechtsuchenden Publikums zur Folge haben würde; nichts desto weniger haben beide Häuser des Landtages mit den Grundprinzipien des Gesetzes sich einverstanden erklärt, und dasselbe ist mit nicht sehr erheblichen Aenderungen im Großen und Ganzen auch Ihrerseits genehmigt
worden. Daß die jetzige Kostenhöhe auf dem Gebiete der nicht streitenden
1897.
M 126. .
Gerichtsbarkeit zu vielen Beschwerden Anlaß giebt, wird an und für sich keinem Zweifel unterliegen; daß diese Empfindung in der Provinz; Hannover lebhafter hervortritt wie anderswo, dafür hat Herr Ober⸗ Bürgermeister Struckmann bereits eine Erklärung gegeben; sie liegt darin, daß bis zum Erlaß dieses Gesetzes nach den in der Provint Hannover geltenden alten Sportelordnungen die Gebühren für Akte der freiwilligen Gerichtsbarkeit ganz erheblich niedriger waren, als in den alten Provinzen, daß sie insbesondere schon sehr bald eine Maximalgrenze erreichten. Die höchste Gebühr, die in der Provinz Hannover für Akte der freiwilligen Gerichtsbarkeit erhoben werden konnte, betrug nur 30 A, sie war bereits erreicht bei Objekten von 27 - 30 000 A.
Noch eine weitere, in den alten Provinzen nicht gekannte Er⸗ leichterung für die Eingesessenen der Provinz dannover lag darin, daß nicht unterschieden wurde zwischen ein · und zweiseitigen Ge⸗ schäften. Auch nach dieser Richtung hin hat die neue Gebühren⸗ ordnung, welche eine gleiche Behandlung der Sachen im ganzen Um⸗ fange der Monarchie herbeiführte, sich in der Provinz Hannover be⸗ sonders fühlbar machen müssen, indem auch dort ein zweiseitiger Akt jetzt doppelt so hoch tarifiert wird wie ein einseitiger. . Wenn Herr Ober⸗Bürgermeister Struckmann noch besonders hin⸗ gewiesen hat auf die sehr hohen Sätze für Erb⸗ und Uebertragsvertrãge, fo wirkt noch ein anderer Umstand dabei mit, nämlich der, daß nach einer Entscheidung des Kammergerichts, des höchsten Gerichtshofes in Kosten⸗ sachen, Erb und Uebertragsherträge doppelt besteuert werden, nämlich einmal als Uebertragsverträge, und dann auch noch als letzt⸗ willige Verfügungen, als Testamente, sodaß jetzt im Bezirk des Ober⸗ Landesgerichts Celle der vierfache Satz desjenigen, was früher zu zahlen war, herauskommen kann.
Meine Herren, ich gebe vollkommen zu, daß derartige Dinge nicht angenehm berühren und vielfach schmerzlich empfunden werden; anderer · seits werden wir aber nicht vergessen dürfen, daß bei den niedrigen Objekten dieses Gesetz im allgemeinen erhebliche Erleichterungen ge⸗ bracht hat, daß besonders auf dem Gebiet des Immobiliarverkehrs für kleinere Objekte die Sätze nicht unerheblich heruntergesetzt sind. Es ist von vornherein, namentlich auch von seiten des Herrn Finanz⸗ Ministers der Grundsatz scharf ausgesprochen, daß die Neuregelung der Gerichtskosten auf diesem Gebiet nicht zu einer Verminderung der Staatseinnahmen führen dürfe, und deshalb für die Herabsetzung der Kosten nach unten ein Ausgleich gefunden werden müsse in der Er höhung der Kosten nach oben. Daß dieser Gesichtspunkt sich auch in der Praxis als berechtigt erwiesen hat, dafür darf ich mich berufen auf den Bericht eines Ober · Landesgerichts Präsidenten, der besonders hervorhebt, daß in seinem Bezirk — es ist der Bezirk Kiel — die Kosteneinnahme für die kleinen Objekte in der freiwilligen Gerichtsbarkeit seit dem Inkrafttreten des neuen Gesetzes abgenommen habe, daß aber dieser Ausfall in den höheren Einnahmen für größere Objekte seinen Ersatz finde.
Betreffs der Ehe⸗ und Uebergabeverträge erlaube ich mir noch ju bemerken, daß der Erhöhung der Kosten für diese Verträge auf der anderen Seite eine Erleichterung gegenübersteht, indem für Um— schreibungen von Grundstücken auf Grund solcher Verträge nur die Hälfte der Kosten gezahlt wird, die sonst für Auflassungen zu zahlen wären.
Was speziell die Gestaltung der Verhältnisse im Bezirk Hildes heim betrifft, so hat der Herr Ober⸗Bürgermeister Struckmann vor⸗ gestern, wo der Justiz⸗Etat schon zur Verhandlung kommen sollte, mir Mittheilung davon gemacht, daß er die Verhältnisse des dortigen Amtsgerichts zur Sprache bringen werde, und ich bin deshalb in der Lage gewesen, mir Auskunft von dem aufsichtführenden Richter in Hildesheim darüber zu verschaffen, wie thatsächlich sich die Ver⸗ hältnisse dort gestaltet haben. Die Uebersicht ist heute Morgen ein · gegangen. Die Zahlen decken sich nicht mit denen des Herrn Obet.« Bürgermeisters Struckmann, bie auch deshalb nicht ganz maßgebend waren, weil, wenn ich richtig verstanden habe, sie sich nicht Über dag ganze Jahr, sondern nur über den Zeitraum vom 1. November bis 1. April erstreckten. Mir liegen hier die Uebersichten der Einnahme der Gerichtskasse in Hildesheim für die Etatsjahre 1893.94 bis 1896/97 vor, und daraus ergiebt sich, daß die gesammte Ist ⸗Ein⸗ nahme an Gerichtskosten, der streitigen wie der freiwilligen Gerichts barkeit einschließlich der Stempel, die im Jahre 1894/95, dem letzten Jahre unter der Herrschaft des alten Gesetzes, 191 558 M betrug, im Jahre 1896/97, dem ersten Jahre, in dem das neue Gesetz zur vollen Gel⸗ tung gelangt ist, — in dem dazwischen liegenden Jahre galt zur Hälfte das alte, zur andern Hälfte das neue Gesetz — sich auf 265 566 „S erhöht hat, also im Ganzen um etwa 64 000 M Diese Zahl, die sehr hoch klingt, verliert aber wesentlich an Bedeutung, wenn man zugleich erwägt, worauf diese Mehreinnahme beruht; denn aus den weiteren mir mitgetheilten Zahlen ergiebt sich, daß in dem gleichen Zeitraum die darin enthaltene Stempeleinnahme sich von 37777 ½ auf 72 314 M erhöht hat, also um annähernd 34 000 , die von der genannten Mehreinnahme abzuziehen sind. Die Erhöhung der Stempeleinnahme hat ja mit den Gerichtskosten an sich nichts zu thun.
In dem Schreiben des aufsichtführenden Richters wird weiter gesagt, daß die Erhöhung allerdings im wesentlichen zurückzufübren sei auf die Einnahme in der freiwilligen Gerichtsbarkeit, weil die Prozesse beim Amtsgericht und beim Landgericht Hildesbeim sich im Ganzen auf derselben Höhe gehalten haben; aber er bebt zugleich hervor, daß in der Stadt Hildesheim eine rege Bautbätigkeit und Spekulationskäufe von Grundstücken stattgefunden hätte, die fort. gesetzt zu solchen Einnahmesteigerungen führten, und daß auch im Landbezirke gesteigerte Umsatzverbältnisse wabrzunebmen gewesen seien. Auffallend hoch gegen frühere Jahre kann übrigens diese Mebr- einnahme an Kosten kaum erscheinen; denn auch schon unter der Herrschaft des alten Kostengesetzes haben 3. B. die Mebreinnabmen vom Jahre 1894 auf 1895 im Amtsbezirk Dildesbeim etwa
13 000 M betragen. Gegenwärtig liegen die Abschlüfse über die ge—⸗
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