1897 / 143 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 21 Jun 1897 18:00:01 GMT) scan diff

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erkannt werden, ohne Unterschied, ob fie dem Verurtheilten

Monaten zu erkennen. Diese Bestimmung findet keine An⸗ wendung, wenn seit dem Zeitpunkt, in welchem die für die frühere Zuwiderhandlung erkannte Strafe verbüßt oder erlassen ist, drei Jahre verflossen sind. 819.

In den Fällen der 88 14 und 18 kann neben der Strafe auf Einziehung der verbotswidrig hergestellten, verkauften, feiigehaltenen oder sonst in Verkehr gebrachten Gegenstände

gehören oder nicht. ;

Ist die Verfolgung oder Verurtheilung einer beftimmten Person nicht ausführbar, so kann auf die Einziehung selbständig erkannt werden.

8 20. Die Vorschriften des Gesetzes, betreffend den Verkehr mit Nahrungsmitteln, Genußmitteln und Gebrauchsgegenständen, vom 2. Mai 1879 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 145) bleiben un⸗ berührt. Die Vorschriften in den Ss§ 18, 17 desselben finden auch bei K gegen die Vorschriften des gegen⸗ wärtigen Besetzes mit der Maßgabe Anwendung, daß in den Fällen des 8 14 die öffentliche Bekanntmachung der Ver⸗ urtheilung angeordnet werden muß. 1. Die Bestimmungen 3 4 treten mit dem 1. April 1898 in Kraft. ; Im übrigen tritt dieses Gesetz am 1. Oktober 1897 in Kraft. Mit diesem Zeitpunkte tritt das Gesetz, betreffend den Verkehr mit Ersatzmitteln für Butter, vom 12. Juli 1887 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 375) außer Kraft. Urkundlich unter Unserer . Unterschrift und beigedrucktem Kaiserlichen Insiegel. Gegeben Neues Palais, den 15. Juni 1897. (L. S.) Wilhelm. . von Boetticher.

Dem bisherigen Kaiserlichen Konsul in Nikolaistad (Fin⸗ land) Christlan Friedrich Bruun ist die erbetene Ent—⸗ lassung aus dem Reichsdienst ertheilt worden.

Der Amtssitz des für den Freistaat Salvador zu⸗ ständigen Kaiserlichen Konsulats ist von Santa Ana nach der Hauptstadt San Salvador verlegt worden.

Dem zum Königlich italienischen General⸗Konsul mit dem Amtssitz in Frankfurt a. M ernannten bisherigen italienischen Vize⸗Konsul Alfred von Neuf ville, sowie

dem zum Kaiserlich russischen General-Konsul in Danzig ernannten Staatsrath von Bogoslowsky und den zu rus⸗ sischen Konsuln in Stettin bezw. in Memel ernannten Hofräthen von Vollborth und Damis ist das Exequatur namens des Reichs ertheilt worden.

Bekanntmachung.

Bei dem Post amt 1068 (Waldstraße 11) wird am 25. Juni der Telegraph enbetrieb eingerichtet. .

Die Dienststunden fuͤr den Verkehr mit dem Publikum werden für die neue Betriebsstelle, welche nur an Werktagen geöffnet ist, auf die Zeit von 8 Uhr Morgens bis 7 Uhr Abends festgesett.

Berlin C., den 19. Juni 1897.

Der Kaiserliche Ober⸗Postdirektor, Geheime Ober⸗Postrath Griesbach.

Bekanntmachung.

Die Post verbindungen vom Festlande nach den Nordsee⸗ Inseln Borkum, Juist, Norderney, Baltrum Langeoog, Spiekeroog und Wangeroog gestalten sich in der Zeit vom 1. bis 15. Juli, wie folgt:

I. Nach Borkum.

1) Von Leer nach Borkum mittels Dampfschiffs in etwa 4 Stunden:

vom 1. bis 15. Juli täglich 8, 15, ferner am 1., 3., 7., 10., 14. und 15. Juli je 2,18. .

2) Von Emden nach Borkum mittels Dampfschiffs in etwa 3 Stunden:

vom 1. bis 15. Juli täglich 9,90 und 3,0, ferner am 2. Juli 1,0, am 5. Juli 7,15, am 7. und 9. Juli 8,0, am 12. und 14. Juli

12736. II. Nach Juist.

Von Norddeich nach Juist mittels Dampfschiffs in etwa 1 Stunde: .

gun 1. Fult 110, am 2. Juli 119, am 3. Ju 110, am 4. Suli 11,36, 3,30, am 5. Juli 12,15, 40, am 6. Juli 1,0, 430, am 7. Juli 1,45, 5, 9, am 8. Juli 5, o, am 9. Juli 6226, am 10. Juli 8.0, 64, am 11. Juli 8,30, 7,2, am 12. Juli 10,30, 8, g, am 13. Juli 10,45, am 14. Juli 11,0, am 15. Juli 11,0.

III. Nach Nordernev.

1) Von Norddeich nach Norderney mittels Dampfschiffs in etwa 1 Stunde:

am 1. Juli 7.30, 9, 0, 11,0, 2,0, 4,0, am 2. Juli 4,22, 9,0, 11,0, 2.0, 4,0, am 3. Juli 5, 2g, 9,0, 11,0, 2,30, 5, 0, am 4. Juli 6,165, 10,30, 1,30, 5.0, am 5. Juli 6,30, 11,0, 4,09, am 6. Juli 6,45, 1136, 3.5, 5.6, am 7. Init 6, , 12.0 3, 9, H, am 3. Juli 6,9, 8, i5, 12.3360, 3,30, am 9. Juli 7,0, 8,45, 1,30, 5, O, am 10. Juli 7,0, 9, 0, 10,30, 5, ), am 11. Juli 7,0, 9, 6, 11,B0, 5, 0, am 12. Juli 76, S6, 1i,0, S., am 13. Juli 7,0, go, 116, 2.5, am 14. Juli 70, 90, 11,0, 2,0, am 15. Juli 7.0, 9, 0, 11,0, 3 0.

Wegen der postseitig nicht benutzten Dampfschiffe wird auf den Fahrplan verwiesen.

2) Von Bremerhaven nach Norderney mittels Dampfschiffs in 4 bis 5 Stunden (Briespost) täglich etwa 8,0 fr.

IV. Nach Baltrum.

Von Neßmersiel (Botenpostverbindung von Dornum Ostfries ; land) nach Baltrum mittels Fährschiffs in etwa 1 Stunde:

am 1. Juli 12,15, am 2. Juli 10, am 3. Juli 1,ů30, am 5. Juli 3,0, am 6. Juli 3,30, am 7. Juli 415, am 8. Juli ß, am 8. Juli a, am 15. Juli 7b. am 15. Juli 105, Jam 13. Juli 11,0, am 14. Juli 12,0, am 15. Juli 12,15.

V. Nach Langeoog.

Von Esens (Ostfries land) Bhf. nach 6 über Bensersiel mittels Privatpersonenpost bezw. Dampfschiffs in etwa 141 Stunden:

am 1. Juli 10, zo, am 2. Juli 11,15, am 3. Juli 11,K309, am 4. Juli 12, ), am 5. Juli 1250, am 6. Juli 1.30. am 7. Juli 2.46, am 8. Juli 3, 0, am 9. Juli 410, am 10. Juli 5,20, am

VI. Nach Spiekeroog. ö

Von Eseng (Ostfrie gland) Bhf. nach Spieleroog über Neu⸗ barlingersiel mitteis Privatpersonenpost bezw. Fährschiffs in etwa 24 Stunden:

am 1. Jull 10.45, am 2. Juli 1130, am 3. Juli 12,309, am 4. Juli 15, am 5. Juli 2.0, am 6. Juli 245, am 7. Juli 330, am S. Jui 4,0, am 5. Juli 430, am 10. Juli 6,30. am 11. Juli 7.30, am 12. Juli 8,36, am 13. Juli 9,15, am 14. Juli 100, am 15. Juli 10,45. ;

VII. Nach Wangeroog und Spiekeroog.

Von Karolinenfiel (Harle) nach Wangeroog und Spiekeroog

mittels Dampfschiffs in etwa J bejw. 2 Stunden: am 1. gif 12 30, am 2. Juli 1.15, am 3. Juli 215, am 4. Juli

2, 45, am 5. Juli 330 am 6. Juli 415, am 7. Juli 445, am 5. Jull 5.30, am 9. Jull 6,29, am 10. Juli 62g, am 11. Juli 9,0, am 12. Juli 9, 30, am 13. Juli 1030, am 14. Juli 11,A30, am

15. Juli 17,15. ̃ ͤ . Wegen der Verbindungen vom 16. Juli ab bleibt weitere Be⸗

kanntmachung vorbehalten. . Oldenburg (Grhzgth.), den 15. Juni 1897, Der Kaiserliche Ober⸗Postdirektor, Geheime Ober ⸗Postrath Starklof.

Das im Jahre 1878 in Leith aus Eisen erbaute, bisher unter britischer Flagge gefahrene Schraubendampfschiff „Shamrock“ von 317 Registertons Netto⸗Raumgehalt hat durch den Uebergang in das ausschließliche Eigenthum der 25 Wm. Minlos in Lübeck unter dem Namen Wm.

inlos“ das Recht zur Führung der deutschen Flagge erlangt. Dem Schiffe, für welches die Eigenthümerin Lübeck zum Heimathshafen gewählt hat, ist von dem Kaiserlichen General-Konfulat in London unter dem 31. Mai d. J. ein Flaggenattest ertheilt worden.

429 Stück Prioritãts⸗Obligationen III. Serie Litt. B. der Bergisch⸗Märkischen ö 494 Prioritãts⸗Obligationen IILSerie Litt. O 1. und 2. Emission derselben li 258 Prioritãts⸗Aktien Litt. B der Oberschlesischen ll Prioritäts⸗Obligationen Litt. E der Oberschle⸗ sischen Eisenbahn Niederschlesische Zweig⸗ bahn⸗Prioritäts⸗Obli⸗ gationen der Oberschle⸗ en Eisenbahn Schuldverschreibungen der Angermünde⸗ Schwedter Eisenbahn. Vorzugs⸗Anleiheschein 2. Ausgabe der West⸗ holsteinischen Eisenbahn Vorzugs⸗Anleihescheine 5 * e e g . olsteinischen Marsch⸗ 1 10000. Hannoversche Oblig. 46 537. Kurhessische ö. 931 320. Nassauische 3 6 857. Obligationen der Stadt Frankfurt a. N. 692915.

Königreich Preußen.

Min isterium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal-⸗Angelegenheiten.

Der Amtsgerichts-Rath Dr. Karl Reinhold zu Wies— baden ist zum außerordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Friedrich⸗Wilheims-Universität zu Berlin ernannt worden.

Dem Assistenten des Königlichen Instituts für Infektions⸗ krankheiten in Berlin Dr. Paul Frosch ist das Prädikat „Professor“ beigelegt worden. .

An der Präparanden-Anstalt zu Czarnikau ist der bis⸗ herige kommissarische Vorsteher und Erste Lehrer Höhne de— finittv als solcher angestellt worden.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Die von des ,, . Königs Friedrich Wilhelm IV. Majestät gestiftete edaille mit der Inschrift „Für gewerbliche Leistungen“ in Silber ist verliehen worden:

der Maschinen- und Pflugfabrik A. Ventzki in Graudenz, . .

der Firma Herzfeld u. Victorius in Graudenz, Eisengießerei und Emaillierwer k, und

der Seifen fabrik J. J. Berger in Danzig.

Dieselbe Medaille in Bronze ist verliehen worden:

der Metallwaarenfabrik H. Kelch Erben in Dirschau, . .

der optischen mechanischen Präzisionswerkstatt Victor Lietzau in Danzig, .

der Wagenfabrik W. Spaencke in Graudenz,

der Maschinenfabrik, Eisen- und Metallgießerei Born u. Schütze in Mocker und .

der Maschinenfabrik und Eisengießerei E. Drewitz in Thorn.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Betanntmachung.

Nachdem die Tilgungsfondsrechnungen der Staatsschulden⸗ Tilgungskasse und der betreffenden Provinzialkassen für das Etatsjahr 1894/95 von beiden . des Landtages dechar⸗ giert worden, sind die nach diesen Rechnungen eingelösten Staatsschulden dokumente, wie sie in der Bekannt⸗ machung vom 5. Oktober 1895 aufgeführt und in den An⸗ lagen derselben nach Littern, Nummern und Beträgen einzeln verzeichnet sich finden, heute im Beisein von Kommissarien der Staatsschuldenkommission und unserer Verwaltung durch Feuer vernichtet worden, nämlich: ; über 3

14 864 Stück Staatsschuldscheine von J 5 365 Staats⸗Prämien⸗An⸗

leihe von 1835... 1609500. 1824 Staats ⸗Anleihe von JJ Staats-Anleihe von J , 300. Kurmärkische Schuld⸗ verschreibungen .. 301 650. Stamm⸗Aktien der Niederschlesische⸗⸗Mär⸗ kischen Eisenbahn . Aktien der Cöthen⸗ Bernburger Eisenbahn Aktien der Magdeburg⸗ Wittenbergeschen Eisen⸗ J Obligationen der Pots⸗ dam Magdeburger Eisenbahhn.... Prioritãts⸗Obligationen d. Rheinischen Eisenbahn „Prioritäts⸗-Obligationen von 1860 d. Homburger ö „Partial⸗Obligationen von 1861 d. Domburger ö, „Prioritäts-Obligationen III. Serie der Bergisch⸗

11. Juli 6, 0, 7.18, am 12. Juli 7,0, 8,18, am 13. Juli 9, 109, am 14. Juli 9, 19, am 15. Juli 10.0.

Märkischen Eisenbahn.

zufammen 3. 117 Stück über 15 129 062. Dies wird in Gemäßheit der Bestimmung im § 17 Gesetzes vom 24 Februar 1850 (Ges.⸗Samml. S. 57) öffentlichen Kenntniß gebracht. Berlin, den 19. Juni 189. Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Hoffmann.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 25 der „Gesetz⸗ Sammlung“ enthält unter

Nr. 9914 den Staatsvertrag zwischen Preußen, Bayern und Sachsen-Meiningen wegen Herstellung einer Eisenbahn von Köppelsdorf nach Stockheim, vom 30. Januar 1897; und unter

Nr. 9915 den Allerhöchsten Erlaß vom 16. Juni 1897, betreffend den Bau und Betrieb der in dem Gesetze vom 8. Juni d. J. (GesetzSamml. S. 171) vorgesehenen neuen Eisenbahnlinien.

Berlin W., den 21. Juni 1897.

Königliches GesetzSammlungs⸗Amt. Weberstedt.

Bekanntmachung,

betreffend die Verloosung der vormals Hannoverschen 4prozentigen Staatsschaldverschreibungen Litt. S. für das Jahr vom 1. April 1897 / 98.

Bei der am 1. d. M. in Gegenwart eines Königlichen Notars fiattgehabten Ausloosung der vormals Hannoverschen Staatsschuld⸗ verschreibungen Litt. S. zur Tilgung für das Jahr vom 1. April 1897/98 sind die nachfolgend verzeichneten Nummern gezogen worden:

Nr. v5 158 293 421 591 über je 1000 Thlr. Gold und Nr. 7607 915 937 976 1162 1308 1363 1378 1410 1425 1437 1500 1546 1604 1672 1693 1790 1967 über je 500 Thlr. Gold.

Dieselben werden den Besitzern hierdurch auf den 2. Januar 18898 zur baaren Rückzahlung gekündigt.

Bie ausgelossten Schuldverschreibungen lauten auf Gold, und wird deren Rückzahlung in Reichs währung nach den Bestimmungen der Bekanntmachung des Herrn Reichskanzlers vom 6. Dezember 1873. betreffend die ÄAuzerkurssetzung der Landes. Goldmünzen ꝛc. (. Reichs Anzeiger Nr. 292), sowie nach den Ausführungshestimmungen des Herrn Finanz. Ministes vom 17. März 1874 (Reichs. Anzeiger Nr. 68, Position 8) erfolgen.

Die Kapitalbeträge werden schon vom 15. Dezem ber d. 8 9h gegen Qusttung und Einlieferung der Schuldverschreibungen nebst den zugehörigen Zineschein Anweisungen und den nach dem 2. Januar 1898 fälligen Zinsscheinen Reihe VI Nr. 5 bis 10 an den Geschäftstagen bei der Regierungs- Hauptkasse hierselbst, von 9 bis 12 Uhr Vor— mittags, ausgezahlt. ; .

Bie Einlösung der Schuldverschreibungen kann auch bei sämmt⸗ lichen übrigen Regierungs Hauptkassen, bei der Staate schulden · Til gungskasse in Berlin, sowie bei der Kreiskasse zu Frankfurt a. M. bewirkt werden. .

Zu diesem Zwecke sind die Schuldverschreibungen nebst den zu⸗ gehörigen Zinsschein⸗Anweisungen und Zinsscheinen schon vom 1. De⸗ zember d. J. ab bei einer der letztgedachten Kassen einzureichen, welche dieselben der hiesigen Regierungs-Hauptkasse übersenden und, nach er⸗ folgter Feststellung, die Auszahlung besorgen wird.

Bemerkt wird: .

I) die Einsendung der Schuldverschreibungen nebst den zugehörigen Zinsschein-Anweisungen und Zinsscheinen mit oder ohne Werthangabe muß portofrei geschehen, .

2) Sollte die Abforderung des gekündigten Kapitals bis zum Fälligkeitstermine nicht erfolgen, so tritt dasselbe von dem gedachten Zeitpunkte ab zum Nachtheile der Gläubiger außer Verzinsung.

Schließlich wird darauf aufmerksam gemacht, daß alle. übrigen 3ę⸗ und 4prozentigen vormals Hannoverschen Landes und Eisenbabn⸗ Schuldverschreibungen bereits früher gekündigt sind, und werden des halb die Inhaber der unten verzeichneten, noch nicht eingelieferten, mit dem Käündigungster mine außer Verzinsung getretenen . Staatsschuldverschreibungen an die Erhebung der

apitalien derselben bei der hiesigen Regierungs ⸗Hauptkasse hierdurch

nochmals erinnert. . Hannover, den 8. Juni 1897. . Der Regierungs⸗Präsident. von 8

Ver zeichniß der bereits früher gekündigten und bis jetzt nicht 663 lieferten, nicht mehr verzinslichen vormals Hannoverschen Landes- und Eisenbahn-⸗Schuldverschreibungen.

Litt. H. 34 o: auf 2. Januar 1874 gekündigt: Nr. 830 ber

100 Thlr. Kurant. . Litt. N. zz oCo: auf 2. Januar 1873 gekündigt: Nr. 4163 ũber

100 Thlr. Gold, auf J. Dezember 1874 gekündigt: Nr. 4162 über 100 Thlr. Gold. ö 2860 Fitt. Ei. 40: auf 1. Dejember 1874 gekündigt: Nr. über 100 Thlr. Kurant. . 910 Litt. Ff. Zoo: auf 1. Deiember 1874 gekündigt: Ne. 1

über 500 Thlr. Gold.

Litt GI. 40: auf 1. Dejember 1874 gekündigt: Nr. 5421

äber 100 Thlr. Kurant. Litt. HI. 40,0: auf 1. Dezember 1874 gekündigt: Nr. 4580 über 200 Thlr. Kurant, Nr. 1320 über 100 Thlr. Kurant.

Angekommen:

Seine Excellenz der Staats⸗Minister und Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen, von Köln;

Seine Excellenz der Staats⸗Minister und Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten Freiherr von Hamm er⸗ stein, aus der Provinz Hannover;

Se. Excellenz der Staats⸗ und Justiz⸗Minister Schön⸗ stedt, aus der Rheinprovinz;

Seine Excellenz der Staats⸗Minister und Minister für Handel und Gewerbe Brefeld, aus dem Oberharz;

Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Präͤsident des Reichsbank-Direktoriums Dr. Koch, von der Dienßftreise.

Abgereist:

Seine Excellenz der kommandierende General des Garde⸗ Korps, General⸗Adjutant, General der Infanterie von Winter⸗ feld, mit längerem Urlaub.

Nichtamtliches. Deuntsches Reich.

Preußen. Berlin, 21. Juni.

Ueber den Besuch Ihrer Kaiserlichen und König— lichen Majestäten im Kloster Maria⸗Laach und bei den . Herrschaften in Neuwied wird von dem „W. T. B.“ berichtet:

Ihre Majestäten trafen am Sonnabend Vormittag 11 Uhr 9 Minuten in Niedermendig ein, wurden von dem Landrath Linz am Bahnhofe begrüßt und setzten hierauf zu Wagen die Fahrt nach Maria⸗Laach fort. Die Vereine hatten in den Straßen Aufstellung genommen; am Triumphbogen sangen 600 Knaben die Nationalhymne. Trotz des regnerischen Wetters hatte sich eine überaus zahlreiche Volksmenge eingefunden, welche die Majestäten mit stürmischen Hochrufen begrüßte. Um 111 Uhr erfolgte unter Glockengeläut die Ankunft in Maria⸗Laach, wo Ihre Majestäten vor der Kirche der Benediktiner⸗Abtei von dem Abt Benzler mit einer Ansprache feierlich empfangen wurden. Seine Majestät der Kaiser begrüßten den Abt und den Erzaht aus Beuron und wurden sodann unter dem Gesange der Mönche in die Kirche geleitet. Nach Beendigun des Gesanges wurde ein kurzes Gebet gesprochen, worauf si die Mönche in das Kloster zurückbegaben. Ihre Majestäten besichtigten sodann die Abteikirche sowie die Entwürfe für die innere . und Ausmalung des Gotteshauses und nahmen hierauf die interessantesten Theile des Klosters, wie die Klosterbibliothek, die Sammlungen, das Refektorium, die Sakristei und einzelne Mönchszellen, in Augenschein. Das Klostergebäude war mit grünen Gewinden und Laubwerk aufs prächtigste geschmückt. Seine Majestät der Kaiser stifteten fuͤr die Abteikirche einen Hochaltar. Nach Einnahme einer dar— gebotenen Erfrischung fuhren Ihre Majestäten um 11½ Uhr nach Niedermendig zurück und von dort nach Andernach weiter.

Nach der Ankunft daselbst, welche gegen 2 / Uhr er— folgte, begaben Sich Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin, von der Bevölkerung freudig begrüßt, an Bord des bereit stehenden Salondampfers „Overstolz“ und fuhren kurz vor 2 Uhr nach Neuwied weiter.

Die Stadt Neuwied hatte anläßlich des Besuches Ihrer Majestäten ein festliches Gewand angelegt. An der Landungsbrücke waren Nachbildungen eines mittelalterlichen Burgihors und der Bremer Roland ⸗Statue errichtet. Leider beeinträchtigte der Regen den Empfang. Der Dampfer „Mverstolz“ wurde bei der Vorbeifahrt am Fürstlichen Schlosse mit einem Salut von 21 Schüssen be⸗ grüßt; Ihre Majestäten standen trotz des Regens voin auf dem Oberdeck. Das Schiff legte um 2 Uhr 55 Minuten an der Landungsbrücke an, worauf Seine Durchlaucht der Fürst und Ihre Königliche Hoheit die Fürstin sowie der Ecbprinz und der Prinz Wilhelm zu Wied Ihre Majestäten be⸗ grüßten. Nach dem Durchschreiten des Burgthores nahmen Ihre Majestät die Kaiserin einen Blumenstrauß ent— gegen, welcher Allerhöchstderselben aus der Reihe von 1. dort aufgestellten Jungfrauen überreicht wurde. Seine Majestät der Kaiser und Seine Durchlaucht der Fürst zu Wied fuhren in offenem Zweispänner, von den beiden

rinzen zu Pferde begleitet, durch die Spaliere der Vereine und Schulkinder nach dem Schlosse; in geschlossenem Wagen folgten Ihre Majestaͤt die Kaiserin und Ihre Königliche Hoheit die Fürstin. Im Schlosse fand hierauf ein Déjeuner zu 34 Gedecken statt. Um Hi /g Uhr verabschiedeten Sich Ihre Majestäten von den Fürstlichen Herrschaften und fuhren auf dem Dampfer „Overstolz“ nach Bonn weiter.

Kurz vor 7 Uhr Abends legte der Dampfer, welcher die Kaiserliche Standarte trug, an der reichgeschmückten Landungs⸗ brücke in Bonn an. Das zahlreich anwesende Publikum brachte Ihren Majestäten lebhafte Kundgebungen dar. Seine Majestät der Kaiser erwiderten die Grüße nach allen Seiten. Ihre Majestät die Kaiserin begaben Sich sofort nach der Landung in geschlossenem Wagen nach dem Bahnhof und setzten von dort die Fahrt nach Brühl fort, während Seine Majestät der Kaiser in offenem Wagen durch die festlich geschmückten Straßen zu dem Land⸗ lath von Sandt fuhren, bei welchem alt nh ichen eine Piertelstunde verweilten. Alsdann begaben Sich Seine Majestãt nach dem Hause des Korps der Bonner „Borussen“, wo Allerhöchstdieselben speisten. Um 10½ Uhr fuhren Seine Majestät der Kaiser, wiederum unter lebhaften Kundgebungen, nach Brühl ab.

Von Brühl fuhren Ihre Kaiserlichen und Königlichen ajestäten um 109.½ Uhr mittels Sonderzuges über Köln und amburg bis Langenfelde, von wo Seine Majestät Sich nach runsbuttel und Ihre Majestät Sich nach Ploen begaben.

Fein Majestät der Kaiser schifften Sich in Brunsbüttel an ord der Jacht „Hohenzollern“ nach Cuxhaven ein.

Der Ausschuß des Bundesraths für Handel und Ver⸗ kehr hielt heute eine Sitzung. ö

Das Staats⸗Ministerium trat heute Nachmittag 2 Uhr im Dienstgebäude, Leipziger Platz 11, unter dem Vorsitz des Minister⸗Praͤsidenten Fürsten zu Hohenlohe zu einer Sitzung zusammen.

Am 15. Juni ist in Guatemala, laut einer Veröffent⸗ lichung des dortigen Amtsblattes, von den Bevollmächtigten der bisher aus Honduras, Nicaragua und San Salvador be⸗ stehenden Größeren Republik von Zentral-⸗Amerika“ mit den Vertretern von Costarica und Guatemala ein Vertrag unter⸗ zeichnet worden, wodurch nach Außen nunmehr seitens aller fünf Staaten eine einheitliche Republik von Zentral⸗ Amerika gebildet wird. Die Genehmigung durch die Parla⸗ mente soll bis zum 15. September d. J. erfelgen.

In der Zeit vom 1. April 1897 bis zum Schlusse des Monats Mai 1897 sind im Deutschen Reich folgende Einnahmen (einschliezlich der kreditierten Beträge) an . und ö Verbrauchssteuern

owie andere Einnahm en zur Anschreibung gelangt:

Zölle 71 720 637 4 (gegen denselben Zeitraum des Vor⸗ jahrs 4 29152711), Tabacksteuer 1455 106106 17171246), ic . und JZuschlag zu derselben 10 959970 „6 170969 678 S), Salzsteuer 6 487 683 M (4 196388 M), Maischbottich⸗ und Branntweinmaterialsteuer 2 929 265 6 ( 73888 S), Verbrauchsabgabe von Branntwein und Dach g zu derselben 19 348 221 4 (4 882970 M10), Brennsteuer 613177 S6 (— 33 908 M), Brausteuer 5 212 152 46 (4 301 271 M6), Uebergangsabgabe von Bier 603 761 M (4 1917 S), Summe 118429072 4 C 12559 259 S6). Stempelsteuer für; a. Werthpapiere 2445 474 S6. C A9 966 S6), b. Kauf⸗ und sonstige An⸗ schaffungsgeschäfte 2115575 S (— 314 922 S6), c. Loose e Privatlotterien 589 994 ½ (— 238 414 S), Staats⸗ otterien 62 131 649 (— 25 583 6), Spiel kartenstempel 2051099 6 (4 2047 J), Wechselstempelsteuer 1 595 621 6 ( 122105 6), Post⸗ und Telegraphenverwaltung 51 939 048 S (4 3 905585 6), Reichs⸗Eisenbahnverwaltung II 654 000 S (4 22000 ).

Die zur Reichskasse gelangte Ist⸗ Einnahme, abzügli der Ausfuhrvergütungen und Verwaltungskosten, beträgt be den nachbezeichneten Einnahmen bis Ende Mai 1897: Zölle 63 520 128 S (4 8840419 S6), Tabacksteuer 1461 171 6 (4 93456 S), Zuckersteuer und Zuschlag zu derselben 11 836 148 S 6598 695 S), Salzsteuer 7 351 306 4 (— 305 205 M6), Maischbottich und Brannt⸗ weinmaterialsteuer 3 708 290 ũs (4 208749 A), Ver⸗ brauchsabgabe von Branntwein und Zuschlag zu derselben 18 153 657 1ÆÆ6 (4 347 531 6), Brennsteuer 488 162 M 18960 6), Brausteuer und Uebergangsabgabe von Bier 4945 517 6 (4 257 538 66), Summe 111 444 379 4 ( 5175167 ). Spielkartenstembpel 283 237 A ( 9127 06.

Die unter Leitung des Regierungs-Assessors Günther zu Frankenberg stehende Spezial-Kommission ist zum 1. Juli d. J. als Spezial-Kommission II nach Marburg verlegt. Demgemäß ist der Regierungs⸗-Assessor Günther zu dem be⸗ zeichneten Zeitpunkt von Frankenberg nach Marburg versetzt.

Der kommandierende Admiral, Admiral von Knorr hat eine kurze Dienstreise nach Cuxhaven angetreten.

Der Ober⸗Hofmeister Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin, Freiherr von Mirbach ist vom 20. Juni bis Ende Juli nach der Eifel und Belgien beurlaubt.

Der Dampfer „Oldenburg“ des Norddeutschen Lloyd ist mit den abgelösten Besatzungen der Schiffe der Kreuzer-Division, Transportführer: Kapitän⸗Lieutenant Boerner, am 19. Juni in Suez angekommen und hat an demselben Tage die Heimreise fortgesetzt.

Roßla, 20. Juni. Die Prinzessin Marie zu Stolberg-Roßla, Tochter des am 8. November 1893 verstorbenen Fürsten Botho zu Stolberg⸗Roßla und seiner am 12. März 1880 verstorbenen Gemahlin, geborenen Gräfin Marie von Arnim⸗Zichow, hat sich heute mit dem Grafen Otto zu Castell-Rüdenhausen, Premier-Lieutenant im 1. Garde⸗Feld⸗Artillerie⸗Regiment, verlobt.

Köln, 19. Juni. Der Ober-BGürgermeister Becker hat, wie die „Köln. Ztg.“ meldet, folgende Bekanntmachung erlassen:

Ihre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten haben mich Allergnädigst zu beauftragen geruht, meinen Mitbürgern den Allerböchsten Dank für den festlichen Empfang der alten treuen Colonia auszusprechen. Ihre Majestäten haben wieder⸗ holt Ihrer Befriedigung über den Verlauf der Festlich—⸗ keiten, den schönen Schmuck der Straßen, insbesondere aber über die würdige, herzliche Begrüßung Ausdruck gegeben. Es gereicht mir zur ganz besonderen Freude, dies zur össentlichen Kenntniß bringen zu können, überzeugt, daß Kölns Bürgerschaft von der Allerhöchsten Anerkennung umsomehr beglückt sein wird, als die treue Gesinnung und das unerschütterliche Festhalten an Kaiser und Reich von jeher der Stol; und der Ruhm der rheinischen Metropole

gewesen sind. Sachsen.

Ihre Königliche Hoheit die Herzogin-Mutter von Genua ist am Sonnabend Vormittag in Dresden ein⸗ getroffen und hat in der Königlichen Villa Strehlen Wohnung gens ge, gönigliche Hohe ml der General Felbmarschall Pri

Seine Königliche Hoheit der General⸗Feldmarschall Prinz Georg hat sich gestern Vormittag nach Lamsdorf, Gleiwitz und Beuthen begeben, um in seiner Eigenschaft als General⸗ Inspekteur der II. Armee⸗Inspektion am 21., 22.,, 23. und 24. Juni verschiedenen Besichtigungen von Truppeniheilen des VI. Armee⸗Korps beizuwohnen.

Anhalt. Der Herzogliche Hof ist am 18. d. M. von Ballenstedt nach Dessau übergesiedelt. Elsaß⸗Lothringen. Der Kaiserliche Statthalter Fürst zu Hohenlohe⸗ Langenburg ist am Sonnabend von Berlin wieder in Straß⸗ burg eingetroffen.

Oesterreich⸗ Ungarn.

Im un garischen Unterhause interpellierte am Sonn⸗ abend der der Agrarfraktion angehörige Abgeordnete Si ma die Regierung über den drohenden Ausstand der Ernte⸗ arbeiter. Der Ackerbau⸗Minister Daran yi erklärte: es seien Verfügungen getroffen worden, daß die Feldarbeiter darüber aufgeklärt würden, wie sehr ein etwaiger Strike die Arbeiter selbst schädigen würde. Die Regierung appelliere in dieser Beziehung an alle Bewohner des Landes ohne Unterschied der Partei. Die Regierung habe aber auch Vorkehrungen zur Sicher⸗ stellung der Erntearbeiten getroffen, und zwar werde sie an Stelle der etwa strikenden . Arbeitskräfte aus den noth⸗ leidenden Theilen des Landes heran siehen. Die Regierung sei ernstlich bemüht, eine Verbesserung der Lage der Arbeiter herbeizuführen. Zu diesem Zwecke würden schon in nächster Zeit Regulierungsarbeiten mit einem Aufwande von mehreren Millionen in Angriff genommen werden, auch werde die Re⸗ gierung wahrscheinlich noch in diesem Jahre einen 6 urf, betreffend die Regelung des Verhältnisses zwischen Arbeitern und Arbeitgebern, einbringen. Die Regierung habe ein Herz für die Arbeiter; sie werde diejenigen schüů ßen, die arbeiten wollen, und diejenigen, die Arbeit brauchen. er Minister des Innern Perczel erklärte: es habe allerdings Jedermann ein Recht, nicht zu arbeiten, doch habe andererseits auch jeder ein Recht zu ö und darauf, daß er an der Arbeit nicht behindert werde. ;

Großbritannien und Irland.

Als Einleitung der Feier des sechzigjährigen Regierung s-Jubiläums Ihrer Majestät der Königin Victoria fand vorgestern Abend, wie W. T. B.“ meldet, im großen Hofe des Schlosses Windsor ein Zapfenstreich statt, welchem die Königin, der Großfürst Sergius von Rußland und die Mitglieder der Königlichen Familie von den König— lichen Henn n aus beiwohnten. Gestern Vormittag nahmen die Königin sowie die Mitglieder des Königlichen Hauses und Hofes und die anwesenden Fürstlichkeiten an dem Gottesdienst in der St. Georgs-Kapelle des Schlosses theil. Dem Publikum war der Zutritt nicht gestatte. Die Königin, in Begleitung der Kaiserin Friedrich, Allerhöchstwelche kurz zuvor in Windsor ein⸗ getroffen war, und der Prinzessin Beatrice, traf um n n der dam el enn. Die Königin und die Kaiserin Friedrich waren schwarz gekleidet. In un⸗ mittelbarer Nähe der Königin befanden sich der Herzog von Connaught, der Prinz und die Prinzessin Heinrich von Preußen, die Prinzessin von Battenberg mit ihren Kindern, der Großfürst Sergius von Rußland und andere Fürstliche Personen. Der Dechant von Windsor hielt den Gottesdienst ab. Nach demselben ließ die Königin die Mitglieder der Königlichen Familie einzeln zu sich rufen und umarmte Höchstdieselben, zuerst die Kaiserin Friedrich. Am Nachmittag fand in derselben Kapelle ein öffentlicher Gottesdienst statt.

Dem gestrigen Dankgottesdienst in der St. Pauls⸗Kathe⸗ drale zu London wohnten bei: der Prinz und die Prin⸗ zessin von Wales, der Prinz Albrecht von Preußen, der Herzog und die Herzogin von HYHork, der Großherzog und die Großherzogin von Hessen, der Großherzog und die Großherzogin von Mecklen— burg ⸗-Strelitz, der Herzog von Cambridge, der Prinz und die Prinzessin Aribert von Anhalt, der Prinz und die Prinzessin Adolf zu Schaumburg⸗ Lippe, der Herzog und die Herzogin sowie der Erb— prinz und die PRrinzessin Beatrice von Sachsen— Coburg und Gotha, der Großfürst Cyrill von Rußland, der Prinz und die Prinzessin Karl und der Prinz Waldemar von Dänemark, der Prinz Eugen von Schweden und Norwegen, der Prinz Hermann zu Sachsen-⸗Weimar sowie eine Reihe weiterer Fürstlichkeiten, ferner das diplomatische Korps und viele andere hervorragende Persönlichkeiten. Für die Vertreter der katholischen Staaten fand in dem Brompton-Oratorium ein feierlicher Festgottesdienst statt. Die Mitglieder des Ob er⸗ hauses wohnten gestern Vormittag einem Gottesdienst in der Wenminster⸗Abtei und die Mitglieder des Unterhauses einem Gottesdienst in der Pfarrkirche von Westminster, „St. Margaret“, bei.

Bei einem Bankett, welches am Sonnabend zu Ehren der Minister der südafrikanischen Kolonien veranstaltet wurde, führte der Herzog von Cambridge den Vorsitz und vertheidigte in seiner Rede eine Politik des Gebens und Nehmens zwischen Engländern und Holländern, da beide Nationalitäten ohne ein Zusammengehen viel weniger mächtig wären. Sie sollten aus diesem Grunde die innigsten Freunde sein. Der Premier⸗Minister der Kapkolonie Sir J. Sprigg hob in seiner Ansprache her⸗ vor, daß die Lage in Süd⸗Afrika viel hoffnungsvoller werde. Das Uebergewicht der britischen Macht müsse durch die Ver⸗ stärkung der Kriegsflotte und nicht durch Bedrohung der In⸗ lands⸗Staaten aufrecht erhalten werden. Der Premier⸗Minister von Natal Escombe führte aus: wenn es Noth thun sollte, werde niemand mehr alt die Holländer bereit sein, dem Reich zu helfen. Die Konföderationsbewegung sei nur vorüber— gehend ins Stocken gerathen.

Die mohamedanische Vereinigung, Anjuman i Islam“ hielt vorgestern zu London im „Ideal Club“ eine Versammlung ab und nahm eine Resolution an, worin die freudige Theilnahme des WAnjuman i Islam“, in welchem die Türkei, Egypten, Persien, Indien, Afghanistan und andere mohamedanische Länder ver— treten ind, an dem Regierungs-Jubiläum der Königin Victoria zum Ausdruck gebracht wird.

Frankreich.

In dem vorgestern abgehaltenen Ministerrath theilte der Minister des Auswärtigen Hanot aux mit, daß der fran⸗ zösische Gesandte Gérard in Peking ein Uebereinkommen mit China unterzeichnet habe, welches Frankreich neue Vor⸗ theile für seinen Handel und seine Politik in den an Tongking an⸗ grenzenden Landstrichen zugestehe. Dazu zählten vornehmlich eine Verlängerung der Eisenbahn von Kwangsi nach dem Innern von China, der Eintritt in die Provinz Jünnan gegen Jünnanfu zu und die Ausbeutung der Minen in den chinesischen Grenzprovinzen durch französische Ingenieure. Der Minister des Aeußern theilte ferner ein Abkommen mit Venezuela mit, nach welchem die diplomatischen Beziehungen wieder auf⸗ genommen werden, sowie einen Handels vertrag, der auf der Gegenseitigkeit des Minimaltarifs beruht, daneben aber Frank⸗ reich noch besondere Vortheile für seine hauptsächlichsten Aus⸗ fuhrartikel einräumt.

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