eingerichtet haben. Der Ausschuß der Vereinigung der Schieds.˖ — * bat nur pro domo gesprochen; sein Urtbeil verdient deebalb keine Beachtung. Daß die Innungs. Schiedsgerichte keine Beweisaufnabmen baben stattfinden lassen, liegt daran, daß die Bei⸗ stßer selber Sachverständige sind, während bei den gewerblichen
iedsgerichten erft Sachverständige berufen werden müssen. Die geringe Zabl der Streitfälle vor den Fan e ed derlei, beweist, daß die Handwerker und deren Gesellen Streitigkeiten auf gũtlichem Wege beizulegen versteben. Man bat wobl immer die Berliner Ver bãltnisse vor 8 die aber nicht allein entscheidend sind. Die Ver⸗ waltungsbehörde wird bei der Besetzung der Stellen der Vorsitzenden der Innungs. Schiedsgerichte ebenso sorgsam verfahren, wie die Ge⸗ meindebebhörden bei der Beftellung der Vorsitzenden gewerblicher Schiedegerichte. Die Innungs. Schiedsgerichte er beben keine Kosten, und billiger werden es wobl auch die gewerblichen Schiedsgerichte nicht
machen. . . Schmidt ⸗ Berlin (Soz.): Verschiedene Berliner Innungen
ar keine Schiedsgerichte, 41 Berliner Innungen haben ein — . Wie soll der Arbeiter nun wissen, ob sein Meifter Innungsmitglied ist und an welches Schiedsgericht er sich ju wenden bat? Zu den Innungz. Schiedsgerichten baben die Arbeiter kein Vertrauen, sie wenden sich lieber an die ordentlichen Gerichte; daher erklärt sich die geringe Zabl der Fälle, die vor den Innung sgerichten zur Verhandlung kommen. Redner empfieblt die
abme des Antrags. . . 6 (xI.) erklãrt sch ebenfalls für den Antrag der Freisinnigen. Bei den Gewerbe . Schiedsgerichten gebe es ein ordentliches Verfabren, aber nicht bei den Innungsgerichten. ;
Abg. Stadthagen (So) erklärt sich ebenfalls gegen die Innung. Schiedsgerichte, deren Verfahren eigentlich nur ein volizei⸗
; 12 . 2 Dr. Hitze (Zentt.): Es bandelt sich nur darum, das be⸗
stebende Recht der Innungen zur Errichtung von Schiedsgerichten fest⸗
. Eine Mm nchtung der Gewerbegerichte liegt rin nicht. Der Antrag der Freisinnigen wird gegen die Stimmen der
Sozialdemokraten, Frelsinnigen und Nationalliberalen abgelehnt
und die Beschlüsse der zweiten Lesung werden unverändert
enehmigt. . .
j Um 5m Uhr wird die weinere Berathung bis Mittwoch
1 Uhr vertagt.
Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 97. Sitzung vom 22 Juni 1897. Auf der Tagesordnung steht zunächst die zweite Ab⸗ stimmung über den Gesetzentwurf zur Ergänzung und Abänderung von Best immungen über Ver⸗
s en und Vereine.
ö wird nach längerer Generaldiskussion, über welche bereits gestern berichtet worden ist, in der Fassung der frũheren Lesung unverändert gegen die Stimmen des Zentrums, der Polen und der Freisinnigen angenommen. 66 6 3 . Rede, welche der Minister des Innern Freiherr von der Recke im Taufe der Debatte in Erwiderung auf die Bemerkungen der Abgg. Richter fr. Volksp. und Rickert (fr. Vgg.) hielt, hatte folgenden
ortlaut: .
Meine Herten! Die bisherigen Ausführungen geben mit nur hinsichtlich eines Punktes Veranlassung zu einigen Worten der Er⸗ widerung, und zwar sind das nicht etwa die Anzayfungen der derren Abgg. Richter und Rickert hinsichtlich der jetzigen allgemeinen politischen Lage und die Angriffe auf die Mitglieder des Königlichen Staats Ministeriums. Meine Herren, diese Angriffe tangieren die Königliche Staatsregierung nicht und eignen sich schon wegen der Form, in der sie gefallen sind, nicht zur Beantwortung. (Bravo! rechts. Lachen links.) .
Ich babe mir lediglich wegen der von den Herren Vorrednern ge· streiften Frage der Verfassungsänderung das Wort erbeten. Meine Herren, die Königliche Staatsregierung betrachtet sich in erster dinie als Hüterin der Verfassung. Es ist daber wohl selkftrerstãndlich daß sie sich die Frage, welcher Weg bier einzuschlagen ift, sebr sorafãltis schon vor Einbrizaung des Gesetzes überlegt bat. Es läßt sich nicht leugnen, daß der jetzt von Herm Richter vorgeschlagene Bea auch gangbar ist. Er ist auch früher schon betreten. worden. Es ist auch richtig, daß eine Reihe von Staatsrechtslebrern sich dabin aut gesprochen bat, daß dieser Weg der Verfassungsänderung in erster Linie in Aussicht zu nebmen sei. Die Königliche Staatsregierung ist aber nach reiflicher Erwägung, insbesondere anch in Anbetracht einer Reibe von Vorgängen bei Ginfübrung der Verfaffung des Norddeutschen Bundes, zu der Auffaffung gelangt, daß dieser Weg nicht der einzig mögliche sei, und daß es sich in dem dorliegenden Falle empfeble, den jetzt eingeschlagenen Weg der Verfa fung: derung zu betreten. Mein Kollege, der Herr JustizMinifter, der ju seinem lebhaften Bedauern beute durch Unwoblsein verbindert ift, der Sitzung beizuwobnen, 1beilt diese Auffaffung und bat mich ermächtigt, zu er klären, daß er das Verfabren, welches das bobe Haus, dem Vorschlage des Herrn Präsidenten entsprechend, am 30. Mai beschlossen bat, für durchaus der Verfassung entfprecherd bält. Ich bitte daber namens der Königlichen Staatsregierung, den jeßt von dem Herrn Abg. Richter vorgeschlagenen Weg, welcher allerdings gangbar, aber nicht nöthig ist, nicht zu betreten. (Bravo! rechts.) —
Es folgt die Berathung des Berichts der Gemeinde⸗ kommission über den Antrag des Abg Knebel (ul) auf Vor⸗ legung eines ö betreffend das Ruhegehalt und die Fürsorge für die Hinterbliebenen der Ge— meindebeamten in der Rheinprovinz. ;
Die Kommission beantragt, die Regierung zu ersuchen, dem Landtage einen Gesetzentwurf vorzulegen, durch welchen die Frage der Anstellung der Gemeindebeamten, des Ruhe⸗ gehalts und der Fürsorge für die Hinterbliebenen derselben
eregelt wird. . — . ! 4 Knebel bedauert, daß die Kommission seinen Antrag auf die ganze Monarchie erstreckt habe, weil er davon eine Verzögerung der Angelegenheit befürchtet, und bittet die Regierung, eine provinjielle Regelung der Sache recht bald vorzunebmen. —
Abg. Gerlich (frkons.) spricht sich im Sinne des Kommissions«
aut. .
tte f g. Geheimer Ober · Regierungs · Ratb Nöll giebt zu, daß die Eistreckung des Antrags auf die ganze Monarchie die Sache nicht leichter mache; wenn aber die Verhältnisse in allen Provinzen gleich seien, könne die Regierung sie nicht in einer Provinz regeln und sagen: wie es in den anderen Probinzen werden soll, weiß ich nicht. In den anderen bestãnden dieselben Uebelstände, welche Herr Knebel fur die inprovinz allein beseitigen wolle. Abg. Dr. Schilling (lons.) meint, daß die Lage der Gemeinde .˖ beamten in allen Provinzen in gleichem Maße verbesserungsbedürftig ici arch aus dem Osten seien Petitionen von Beamten gekommen. D oldungswesen der Gemeindebeamten sei eine Materie, die sich sebr wobl in der Monarchie einheitlich regeln lasse. . Ag. Schlabitz (fckons.) tritt gleichfalls für eine einbeitliche
Knebel erklärt, daß er auch für den Kommissionsantrag 4 daß er 1 seine Bedenken gegen die allgemeine Regelung be vorbringen wollen. ö ; .
. Abg. er e, entr.) tritt für den Kommissionsantrag ein. Der Kommissiongantrag wird angenommen. Die dazu eingegangenen Petitionen werden für erledigt erklärt; eine Petition wird, soweit sie die Anrechnung der Militãrdienstzeit bei der Penfionierung don Gemein debeamten betrifft, der Re⸗ gierung als Material überwiesen. .
Es folgt der Bericht der Budgetkommission über den An⸗ trag der ar. Seydel-⸗Hirschberg (nl) und Baensch⸗ Schmidtle in (frkons.), betreffend die Einrichtung und Unterhaltung einer ,, , . Station auf der Schneekoppe im Riesengebirge.
9 Kommission beantragt die Annahme des Antrags, der dahin geht, daß im nächsten Jahre die Mittel für diesen Zweck in den Etat eingestellt werden. Ein Regierungskommissar erklärt, daß die Regierung der Anregung sebr sympathisch gegenüberstebe und bereits ein Kosten⸗ anschlag aufgestellt werde. Der Antrag wird angenommen. . Hierauf folgt die Dre. 93 erg der dãnischen bgg. Johann sen und Hanssen⸗Avenrade: bag ö. . zu , die Anweisung des Herrn Ober⸗ Präsidenten zu . vom 18. Deiember 1888, betreffend den ünterricht in den nordschleswigschen Voltsschulen, dabin abjuändern, daß in den Schulen mit dänischem Religions. unterricht wenigftens 6 5 wöchentlich Unterricht in der änischen Sprache gegeben werde. ; - dar Jo ha 4 fübrt zur Begründung des Antrags aus, daß es in einem Kulturstaat undenkbar sein sollte, daß der Religions unterricht in einer Sprache ertheilt werde, in welcher vorher kein enügender Unterricht gegeben worden sei. Man könne nicht ö Richtungen durch die Schule erziehen, der Geist lasse sich nicht zwingen. Man spreche von der Gefäbrlichkeit der Dãnen. Sehe er oder sein Freund Hanssen denn aus wie gefãhrliche Menschen? Dem hoben Zwecke des Religionsunterrichts werde im böchften Maße Abbruch gethan, wenn die Kinder die Unterrichts- sprache nicht verständen. Wer bebaupte, der Antrag sei zu agitato⸗ üischen Zwecken gestellt, der kenne die Verbältnisse nicht. Sie dänische Bevölkerung habe noch weitergehende Forderungen gebabt, sei aber auf das Minimum dieses Antrags zurückgekommen, der nur g stelt sei, um eine Nothlage zu beseitigen. Es sei bedenklich, einem Velte feine Sprache zu nehmen, und das thue die Berfügung vom 18. De⸗
t 1888. .
K Ober Regierung ⸗ Rath Dr. Köpke bittet um Ablebnung des Antrags; die Regierung halte an dem Erlasse vom 18. Derember 1888 jeft und wache über dessen loyale Durchführung. Herr Jobannsen stelle seine Forderung als bescheiden hin, derselbe Herr Fabe aber in seiner Heimath in einer Versammlung gesagt: „Ich babe aus Erfahrung gelernt, daß es nichts nutzen kann, mit alliu großen Portionen auf einmal zu kommen. Unsere Gegner müssen nach und nach daran gewöhnt werden. Ich backe meine Kuchen so klein, damit sie leichter zu verdauen sind. Sie erinnern sich ja noch meines letzten kleinen Kuchens äber die zwei Stunden dänischen Religion sunterrichts. Das war nur ein ganz kleines Gewicht, und es war nabe daran, daß da oben ũbtr die Hälfte mitgegangen wäre. So sieht alse dieser kleine Kuchen backende Heilkünstler in Wirklichkeit aus, und hinter dieser Forderung f andere Forderungen. . ; ö. , 23 fübrt auf Grund seiner eigenen Kenntniß der Verbältnisse in Schleswig aus, daß die Kinder dem dãnischen Religionsunterricht sebr gut folgen können. Solange die Herren Jobannsen und Hanssen an der Spitze fteben, könne don einer Zu⸗ friedenheit der er,, . nicht die Rede sein. Redner ittet um Ablehnung des Antrags. .
3 Abg. w führt aus, daß die Wünsche der nord⸗ schleswigschen Bevölkerung allerdings noch weiter gehen, daß der An⸗ trag sich aber auf das bes *nke, was die Geiftlichkeit als dringend — 6 bezeichnet habe, und was praktisch durchführbar erscheine. Abg. Job ann sen bemerkt in seinem Schlußwort, daß es der Gerechtigkeit eines kultivierten Volkes nicht entspreche, diese Wünsche der schleswigschen Berölkerung unerfüllt zu lassen. Vie lõnne man sich über die Bebandlung der Deutschen in anderen Ländern be⸗ schweren, wenn man solche Zustände im eigenen Lande dulde?
Der Antrag wird gegen die Stimmen des Zentrums, der Polen, der Freisinnigen und der beiden Dänen abgelehnt.
Sodann gelangt der von den Abgg. Rickert und Träger eingebrachte Gesetzentwurf, betreffend den Religions⸗ unkerricht der Dissidentenkinder, zur ersten Berathung, Derselbe bestimmt: Kinder, welche nicht einer vom Staat anerkannten Religionsgesellschaft angehören, nehmen an dem Religionsunterricht der Schule theil, sofern nicht die Eltern oder deren Stellvertreter das Gegentheil verlangen ⸗
Abg. Rickert (fr. Vgg.): Diese Angelegenheit ist für uns alle eine wenig angenebme, und ich babe das Vertrauen, daß die Majgritäͤt des Hauses in dem Sinne meines Antrags stimmen wird. Schon früber ist die Majorität einer Kommission in dieser Sache meiner Anficht gewesen. In einem Entwurf des Kultus Ministers von Mübler aus dem Jabre 1868 findet sich in dern betreffenden Paragraphen die Bestimmung, daß die Kinder ven Dissidenten nicht zu einem onfeffionellen Unterricht angebalten werden können. ¶ Redner fitiert nech weitere Ausfäbrungen im Sinne seines Antrags) Was hat es für einen Zweck, wenn die Kinder in einen Religions. unterricht bineingejwungen werden, während sie zu Sause nur Sott und Hobn über die Religion hören? Die Kinder würden das nur ibrerseits in der Schule verbreiten. Ein Dissident bat erklärt; wenn man meine Kinder jwingt, verlange ich erst evangelischen Religions unterricht, dann katbolischen, dann jüdischen. Hat der Minifter ein Mittel, ibn anders zu zwingen? Gin anderer Dissident hat seinem Kinde verboten, dem Religionelebrer irgend eine Antwort in geben. In welchen Sewissenskonflikt kommt da das Kind? Der Minister sollte seinen Standrunkt aufgeben und diesen Zuftand beseitigen. .
Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten D. Dr. Bosse:
Meine Herren! Es ist ja sebr dankenswerth, wenn der Herr Abg. Rickert die Gate haben will, mit die Hand zu reichen und den Weg zu babnen, um aus einer unglücklichen Situation, wie er es nennt, berauszukommen; ich bin dafür in der That jeder Zeit dankbar nach allen Seiten bin. Aber ganz so tragisch, wie Sert Abg. Rickert m eine Lage dargestellt bat, kann ich sie nicht auffassen, und so tragisch
ist sie auch nicht. . ..
Meine Herren, es ist richtig, daß der jetzige Zustand gewisse kn zutrãglichkeiten und Unbequemlichkeiten im Gefolge bat, Unbequer lich- keiten namentlich auch für die Unterrichts derwaltung. Aber Unbe⸗ quemlichkeiten und Unzutrãglichkeiten baben noch nie darũber ert · schieden oder sollen wenigstens nie darüber entscheiden, was ein preußischer Minister zu thun bat, sondern darüber entscheidet ganz allein die Pflicht und das Gewissen.
Nun bin ich bente nicht in der Lage, die Erklärung abzugeben, die der Herr Abg. Rickert gewunscht hat; denn es ift Grundsatz der Königlichen Staatsregierung, über Initiativantrãge, die ans der Landes vertretung bervorgeben, sich erst dann schlũffig zu machen, ern die Beschlũfse der Lander vertretung vorliegen. Ich kann also hier nur für meine Person sprechen und muß sagen, daß ich trotz der mancherlei Enzutrãglichkeiten, die namentlich für die armen Kinder sich aut
nes dubita di habe, ob es im gegen artigen Augenblick woblgethan ist. mit einem solchen Gesetz, ohne jeden weiteren Zusatz, obne jedes Korrelat, wie es 3. B. der Mübler'sche Entwurf hatte, der für jede Minderbeit eines anderen Bekenntnisses einen besonderen Religionsunterricht ver. langte, — ob es woblgethan ist, beute ein solches Seset anzunebmen. Auf dem Standpunkt, den mein Herr Amtevorgänger Mübler ver treten bat, der in 511 Theil I Tit. 12 des Landrechts niedergelegt ist, wo es heißt: r, e. die in einer anderen Religion, als welche in den offentlichen Schulen gelehrt wird, nach den Gesetzen des Staatz S erjogen werden sollen, kõnnen dem Religiorsunterricht in denselben beizuwohnen nicht gebalten werden . — auf dem Standpurkt stehe ich voll und ganz: ich werde kein Kind jwingen, dem Religionsunterricht beijuwob nen V aber ich verlange und muß verlangen nach meiner Auffafsung der Gesetze, daß ein entsprechender Ersatz dafür geboten wird. Der Entwurf der Herren Antrazsteller lautet ja auch anders, der sagt: 3 Kinder, welche richt einer vom Staate anerkannten Religions gesellschaft angebären, nehmen an dem Religionsunterricht in der Schule theil, sofern nicht die Eltern oder deren Stellvetreter das Gegentheil verlangen. . . Da 33 es gar kein Korrelat; da würde es ausschließlich auf den Willen der Eltern ankommen. Nun, meine Herren, babe ich schon zu wiederbolten Nalen ausgeführt, daß es sich um einen Glaubens wang, um einen Gewissens. zwang bei der ganzen Sache überhaupt nicht handeln kann; es bandelt sich ausschließlich um einen gewiffen Eingriff des Staats in das Erziebungsrecht des Vaters; von einem Glauben swang, von einem Gewissenszwang kann nach meiner Ueberjengung gar keine Rede sein, denn der Vater bat vollkommen freies Recht; er kann glauben, was er will, er kann dem Kinde beibringen, was er will, niemand kann sich in diese Berbältnisse bineinmischen. Man kõnnte zur ãußerften Noth einen Gewissenszwang konstruieren, wenn man sagt, das Ge⸗ wissen der Kinder wird beeinflußt. Aber, meine Derren, bei unserem ganzen Schulunterricht, bei unserem ganzen Religions unterricht, wie er durch die Verfassung vorgeschrieben ĩft mũssen die Kinder an allen Gegenständen des öffentlichen Unterrichts theil⸗ nehmen; dieser ganze Unterricht ist ja auf Beeinflusung des Kindes gerichtet. Die Gewissensfreibeit in dem Sinne der Verfassung kann nur für Erwachsene gelten und kommt erst zur Geltung, wenn das Kind zu seinen Jabren gekommen ist, wenn es die Entscheidung treffen kann und muß, welchem Glauben es angebören will. Nach dieser Richtung würde ich nicht die allerwenigften Bedenken baben. ö Nun ift es ja richtig: ein Kind das in der Schule in den Wahrheiten des christlichen Glaubens unterrichtet wird und dem zu Hause von den Eltern eingeschärft wird, daß das alles Unwahrheit und Unsinn sei, kommt in eine bedauerliche Lage; aber das muß ich doch ablehnen, daß die Unterricht verwaltung oder auch nur der Staat schuld sei an den Uebelstãnden die für das arme Kind daraus entstehen. Die Verantwortung dafür tragen ausschließlich die Eltern, und, meine Herren, nicht einmal alle Dissidenten stehen so, daß sie es für unzulässig halten, die Rinder in den christlichen Religionsunterricht der Schule zu schicken. Im Gegentheil, es giebt eine ganze Reibe von Dissidenten, die zwar sagen: wir gebören dem Slauben der offiziellen Kirche nicht mebr an, aber unseren Kindern würden wir es von ganzem Herzen gönnen, wenn sie sich zu diesem Glauben bekennen könnten. Und nun frage ich: ist es denn wirklich ein Unglück, wenn die Kinder der Dissidenten ein einziges Mal in ihrem Leben unter richtet werden über das, was die gisße Mehrheit des Volks, dem ee angebören, glaubt, worauf es sein Leben und sein Sterben begründet? Ist das ein Unglück für ein Kind? Hindert das das Kind, wenn es zu seinen Jahren gekommen ist, sich zu entscheiden? Es ist ja doch nũtzlich, wenigftens zu wissen, was der Glaube der großen Mehrbeit bedeutet. . . Meine Herren, ich will mich bei der gegenwärtigen Seschãfts· lage darauf beschrãnken, auf diesen Gesichtepunkt aufmerkan zu machen, und will nur noch Folgendes bervorheben: Vor 30 Jahren lag die Sache völlig anders, und jwar um des⸗ willen, weil der Begriff der Dissidenten ein anderer geworden ist. ‚Dissident“ beißt bei uns allerdings nur derjenige, der aus der Landeskirche oder aus der offiniell anerkannten Kirche in den bekannten Formen ausgeschieden ist. Aber es kommt sebr darauf an, wie die Leute stehen. Vor 30 Jahren konnte man noch nicht sagen, wie man es beute mit absoluter Sicherheit sagen kann, daß unser Dissidenten⸗ thum gleichbedeutend ist mit nacktem Atheismus. Ich kann Ibnen das aus den Schriften der Dissidenten, aus den Aufforderungen zum Beitritt, aus ihrem Programm, aus ihren Statuten darthun, in denen der nackte Atheismus gerredigt wird. Ich für meine Person balte das nicht für eine andere Religion“, überhaupt nicht für eine Religion; das ist die Negation der Religion. Ich will deshalb über die sittliche Seite der Leute durchaus nicht urtheilen. Im Gegen theil, ich babe mich mit einem hiesigen Dissidenten, dem diese Dinge sehr am Herjen lagen, Stunden lang bei mir ju Hause über die e Frage unterhalten und habe von dem Manne einen vortrefflichen Eindruck gewonnen, und der Herr Abgeordnete Rickert bat gar recht: es ist wir sehr schmerzlich, einem solchen Manne die Erlaubnis versagen ju müssen, sein Kind aus der Schule beraus june baer Bequem sind die Dinge nicht; aber nach all den Gründen, die ich Ihnen bier an geführt babe, halte ich mich doch im Gewiffen * bunden, das zu thun, und wenn mich mein Gewiffen da in treit wird mich keine Macht der Welt, auch keine Rücksicht auf mere Begqueralichkeit, dazu drãngen, einen anderen Standpunkt einzunebmer. Ich muß nach meiner Ueberjeugung dem Gesetze GSeltur⸗ der schaffen. Das babe ich gethan; daran werde ich auch festhalten ö werde darin fortfahren, solange dies Gesetz acch in Geltarg **. (Bravo! rechta.)
(Schluß in der Dritten Beilage.
RNegelurg im ganzen Staat ein.
den jetzigen Zuftãnden ergeben doch eine ganze Reibe don erheblichen ratio-
M.
(Schluß aus der Zweiten Beilage.)
Abg. Seyffardt Magdeburg (nl) beantragt die Ueberweisung des Antrags an eine Kemmission und beziebt sich in der Sache auf seine früheren Aus ũbrungen zu Gunsten einer Verbesserung des jetzigen Zuftandes, der allerdings einen Eingriff in die Gewissensfreibent be- deute. In früheren Zeiten sei die Praxis der Verwaltung eine andere gewesen, wie er auch früher schon dargelegt habe.
Geheimer Ober. Regierungs-Rath pon Bremen erwidert, daß der Vorredner den Beweis für die Behauptung von einer anderen Praxis schuldig geblieben sei.
Abg. Dr. gr ch JZentr.) will den Kindern der Dissidenten den Religionsunterricht eralten wissen, ift aber mit einer formalen Aen= derung des jetzigen Zustandes einverstanden und stimmt der UNeber⸗ weisung des Antrags an eine Kommission zu.
Abg. Dr. Irmer Fons.) stelt sich auf den Standpunkt des Ministers. Es bandle sich nicht um Beschränkung der Gewissens. Freibeit, sondern um das Maß, in welchem das Erziebungsrecht der Eltern eingeschränkt werde. Nach den landrechtlichen Bestimmungen könne es sich übrigers nur um einen christlichen Religionsunterricht bandeln. Mit dem Antrag Rickert dekretie te inan nur die Freien des Unglaubens. Schließlich kämen die Sozialdemokraten und ver— langten auch, daß ihre Kinder vom vaterländischen Geschichtsunterricht befreit würden; denn nach der Ansicht der Sozialdemokraten fei ja unfere Geschichte eine fortgesetzte Reibe ven Verbrechen an der Humanität. Verweise man den Antrag an die Kommifston. Diese werde sich überzeugen, daß er falsch sei. .
Abg. Gerlich (frlons.) wünscht die Ueberweisung des Antrags an die Urterrichtskommission, nicht an eine besondere Kommiffion. Unter Umständen sei es nothwendig, die Kinder vor ihren thörichten Eltern zu schützen, die ibnen etwas Schlechtes lehren.
Nach einem Schlußwort des Abg. Traeger (fe. Volkep.), in welchem er sich mit einer Kommissionberathung einverstanden erklärt und ausführt, daß die Beftimmung des Antrags schon im Landrechl enthalten gewesen, durch spätere Gesetze aber aufgehoben worden sei und daß man mit Recht von einem Eingriff in die Gewiffensfreiheit des Kindes bis zum vierzehnten Jahre reden könne, befürwortet
Abg. Freiherr von Erffa (kons.) die Ueberweisung nicht an eine besondere Kommission von 21 Mitgliedern, sondern an die Unterrichts kommission.
Das Haus beschließt die Ueberweisung an eine Kommission von 21 Mitgliedern.
Schluß 3 / Uhr. Nächste Sitzung: Mittwoch, 12 Uhr. (Gesetzentwurf, betreffend die Zwangs vollstreckung aus Forde⸗ rungen landschaftlicher Kreditanstalten; Anträge; Petitionen.)
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Rubr und in Oberschlesien. An der Ru hr sind am 22. d. M. gestellt 13 124, nicht rechtzeitig gefstellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 22. d. M. gestellt 4927, nicht recht. zeitig gestellt keine Wagen.
— In der gestern in Halle a. S. abgebaltenen außerordentlichen Generalversammlung der Vereinigten Pommerschen Eisen⸗ gießerei und Halleschen Maschinenbau-Anstalt vorm. Vaaß u. Littmann Stral sund wurde die aus zwei Punkten be—⸗ stebende Tagesordnung, betreffend die Aufhebung fruher gefaßter Be— schlüsse wegen Kapitalreduktion und die Abtrennung der Hakeschen Fabrik, einftimmig angenommen. Bei dieser Gelegenheit berichtete die Direktion, daß in allen drei Fabriken das erste Semester ein be— friedigendes Refultat ergebe und auch für das zweite die Ausfichten für einen weiteren guten Geschäftsgang infolge zu lohnenden Preisen vorliegender Ordres als günstig zu bezeichnen seien.
— Nach dem soeben erschienenen Bericht der Hovaer Eisen⸗ babn⸗Gesellschaft weist das Geschäftẽjabr vom 1. April 1896 bis 31. März 1897 sowobl in finanzieller Hinsicht, als auch in den Verkebrsverhäͤltnifsen, welcke mit zu den stärksten feit dem Bestehen der Bahn gebören, günstige Resultate auf. Die Gesammt - Einnahmen im Rechnungs jahre betragen sé 90d 9 A (gegen das Vorjahr mehr 3 505 07 6). Die Gesammt - Ausgaben beliefen sich, einschließlich der Tantisme des Vorstandes, der Baar-⸗Rücklagen in den Erneuerungs⸗ und die Reservefonds L und II, sowie der Amortisation und Verzin⸗ sung der Anleihe auf 51 034,31 4 In diefer Summe sind 10 272,70 40 Ausgaben für Rechnung des Ernenerungsfonds enthalten. Die wirk— lichen Betriebsausgaben einschließlich der gesetzlichen Rücklagen in den Erneuerungsfonds, die Refervesonds I und J, der zee de fen cn und Verzinsung der Anleihe, sowie der Tantisme des Vorstandes betragen 49 03209 ½ Es kann mithin der Generalversammlung ein reiner Ueberschuß von 18 877,87 6 (gegen 26 68,49 M im Vorjahre) zur
erfügung gestellt werden, welcher zur Vertheilung einer Sividende von 3,5 o 0 für die Prioritäts. Stamm- Altien, 235 0 für die Stamm. Aktien — gemäß Beschluß der Generalversammlung vom 8. August 1892 — sowie zur Tilgung von 10 300 auf die Umbaukosten, ferner zur Zahlung von WG „ Eisenbabnsteuer und einem Vortrage auf neue Rechnung don 77,87 ½ ausreicht. Die wirklichen Betriebs Einnahmen aus dem PVersonen⸗ Gepäck, Vieh. und Güterverkehr find zufammen gegen das Vorjahr um 18,56 S geringer. Die Mehr ⸗Eianahme der diversen Einnahmen ist entstanden durch den Verkauf von in den Jahren 1892 933 und 189394 ausrangierten eifernen Bahnschwellen im Betrage von 3173520 4A, welcher Betrag jedoch dem Erneuerungę fonds zu gute kommt. Die Sefamm - Aug. gaben leinschließlich der Ausgaben für den Erneuerungsfonds) sind n, sämmtlichen Ausgabe Kolonnen gegen das Vorjahr höher. Die reinen Betriebskosten — alfo ausschließlich der Verzinsung und Amortisation der Anleihe, der Baar⸗Rücklagen in die Reservefonds 1 und AI, sowie nach Ausscheidung der Ausgaben des Erneuerungsfonds, jedech einschließlich der Tantieme des Vorstandes — betragen os oll, 6 4c, d. i. pro Rilometer Bahnlänge 5191 M (gegen L842 6 im Vorjahre); von den Betriebs Einnahmen, ausschließlich der vorerwähnten 3175.20 , welche für verkaufte alte Eifenschwellen bereinnahmt sind und dem Erneuerungsfonds zu Gute kemmen, ent— källen auf jeden Kilometer Bahnlänge* 9437 „ (gegen 9374 M im Vorjahre).
Königsberg, 22. Juni. W. T. B.) Getreidemarkt. Beizen unverändert. Roggen unverändert, pr. 2600 Pfd. Zollgew. 116. Kerste rubig, Haser sest, zo. to vr. 200 jd? genen ich 130. Weiße Erben vr. Boo Pfd. Zollgewicht 119,00. Spiritut pt. 100 Liter 06 c loko 39 55 Be bo. pr. Juni 39,50 Br., do. pr. September 40 06 Br.
Danzig, 15. Juni. (B. T. B) Getreidemarkt.
eiten loko unverändert, Umsaz 160 t, do. inland. hochbunt und 23
inländ. hellbunt 151,00, do. Transit hochbunt und wei vob do. bellbunt 116— 118, bo. Termin zu freiem Verkehr pr. 1 —— , do. Transit pr. Marz — — Regulierungspreiß zum cen Verkehr — Roggen loko unverändert, inländ. 106,00, do.
zum Deutschen Reichs⸗Anze 145. 1897. ·̃᷑̃᷑i„ . — — — ——— 8—
Dritte Beilage
Berlin, Mittwoch, den 23. Juni
. do. Termin Transit pr. März — Do. Regn⸗ lierungs preis zum freien Verkehr —. Gerte, große (660 - 700 Gramm) 12800. Gerste, kleine S628 - 660 Gramm)] 112.05. Hafer, inlandische⸗ 127,00. Erhsen, inländische 127 00). Spirstus Iko kontingentiert S9, *0 nicht kontingentiert 39. 75.
Stettin, 22. Juni. (W. T. B.) Spiritus loko 39 60.
Breslau, 22. Juni. (B. T. B.) (Schluß ⸗Kurse.) Schl. 36 0s L- Pfdbr. Litt. A. 100 35, Bresauer Disontobant᷑ 114,75,
Breslauer Wechslerbank 103, 909, Schlesischer Bankverein 132,00, Breslaxer Spritfabrik 11325, Donnersmarck J53. 15, Kattowitzer 16225, Oberschl. Eis. 1091.20, Caro Hegenscheidt Att. 132 00, Oberschles. P. 3. 144 70, Opp. Zement 154 50, Giefel Zem. 142, 50, E- Ind. Framsta 1416 00, Schles. Zement 192,25, Schles. Zinkh.⸗A. 204 00, Laurabũtte 167, 90, BresI. Delfbr. 103,25.
— Produktenmarkt. Spirltus per 160 1 100 0 exkl. 50 4 Verbrauchsabgaben vr. Juni 60. 50 Br., do. do. 70 4 Verbrauchs abgaben pr. Juni 40 00 Br.
Magdeburg, 2. Juni. (B. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl. von 82 0 ‚= —, Kornzucker exkl. S8 o! Rendement 245 - 8 60. Nachprodukte exkl. 55/9 Rendem. 7,00 -= 7,75. Ruhig. Brotraffinade 1 2325. Brotraffinade IJ 23 60. Gem. Brotraffin. mit Faß 23,90 — 23, 2.6. Gem. Melis T mit Faß 22, 37 — 22350.
est. Robzucker J. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr.
uni 850 Gd, 8.60 Br., pr. Juli 8 521 Gd., S 6574 Br., pr. Vugußt SJ d Gd, 8 80 Br., pr. Septbr. S771 Gd., 8.30 Br., vr Dltober. Dezember 877 Gd, S 827 Br. Stil.
Frankfurt a. M., 22. Juni. (W. T. B.) (Schluß⸗Kurse.) Lond. Wechs. 20 35, Pariser do. Si 533, Wiener To— 170, 12, 309 Reichs ⸗ A. 97, 60, Unif. Egypter 108 20, Italiener 3,70, 3 o port. Anleihe 24 90, 5 do amort. Rum. 100,66, 4 oο russische Konf. 105,90, 40, Ruff. 1884 66.809. 400 Spanier 64 40, Mittel. meerb, 101,09, Darmstädter 155, 0. Diekonto - Kommandit Tos, 6ö, Mitteld. reit 1133530. Defterr. Kredstaft. 3l35. Deff. Ang. Bani sI JM, Reichsbank 159 40, Laurabütte 166,76, Westeregeln 191,20, Böchster Farbwerke 4413,50, Privatdiskont 23.
Effekten · Sozietät. (Schluß.) Desterr. Kreditaktien 3113, Gottbardbabn 155, 0, Diekonto⸗ Kommandit 263, 30, Taurahntte = Portugiesen — Ital. Mittelmeerb. 101,30, Schweizer Nordostbahn 1153, 009, Ital. Möridionaur — — 6 o.: Mexikaner o6, 30, Italiener 83,70.
9 3 22. Juni. (W. T. S.) Rü böl loko 59, , pr. Juni
Dresden, 22. Juni. (W. T. B.) 3 , Sächs. Rente 97,35, 35 50 do. Staatsanl. 101,45, Dresd. Stadtanl. F. 83 101,75, Allg. deutscke Kredit 220 00, Dres d. Kreditanstalt 141,50, Dresdner Bank 169, 00, Leipziger Bank — —, Sächs. Bank 128,59, Dresd. Straßen⸗ babn 228 50, Sächs. Böbm. Dampfschiffahrts. Gef. 284 66, Sresdner Baugesellsch. 227, 09, Dresdner Bankoerein 11875.
Leipzig, 22. Juni. (W. T. B.) (Schluß Kurse.) 3 9M Sächsische Rente 97, 59, 33 G0 do. Anleihe 161,50, Zeitzer Paraffin⸗ und Solaröl Fabrik 109.50, Mansfelder Kuxe 1061 66, Leipziger Treditanstalt · Aktien 220, 00, Kredit. und Sparbank zu Leipzig 117,75, Leipziger Bankaktien 18410, Leipziger Hypothekenbank 149,50, Sächsische Bankaktien 127,50, Sächsische Boden ⸗Kreditanstalt 133,00, Lein ziger Baumwoll spinnerei Aktien 174, 78, Kammgarn spinnerei Stöhr u. Co. 189, 0090, Altenburger Aktienbrauerei 240, 00, Zuckerraffinerie Dalle⸗ Aktien 105, 50. Große Leipziger Straßenbahn 263,75, Leipziger Elektrische Straßenbahn 17350, Thüringische Gasgesellschafts Aktien 206,00, Deutsche Spitz enfabrik 262, 00, Leipziger Elektrizitãts werke 13255.
Kam mziug⸗-Terminhandel. La Plata. Grundmuster B. pr. Juni 3,17 „*, pr. Juli 3, 17 , pr. August 3, 17 6, pr. Sep— tember 3,177 , vr. Oktober 3, 17 6, pr. November 3,177 M, pr. Dejember 3,174 M, pr. Januar 3,i7 46, pr. Februar 3, 177 HK, pr. März 3,174 Æ, pr. April 3,177 A, pr. Mai 3, 74 4 Umsatz: 40 0009. Rahig.
Bremen, 22. Juni. W. T. B.) Börsen⸗ Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offiielle Notierung der Bremer Petroleum Börse) Ruhig. Loko 69 Br. — Schmalz. Fester. Wilcor 20 4, Armour shield 209 4. Cudahy 22 J., Choice Grocerd 22 8, Wbite label 22 4. Speck. Fest. Short elear middl. loko 2465 3. Reis stetig. Kaffee fest. Baum woll e. Anziehend. Upland middl. loko 409 3. Taback. 164 Seronen Carmen.
Kurse des Effekten⸗ Makler ⸗Vereings. 5 Yo Norddeutsche Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei. Aktien 169 bez, 5 o Nordb. Llovd⸗ Aktien 108 Gd., Bremer Wollkämmerei 275 Br.
Hamburg, 22. Juni. (W. T. B.) Schlußkurse) Hamb. Kommerzb. 136. 60, Bras. Bk. f. D. 163,50, Läbeck-⸗Büchen 165,25, ACE. Guano W. 77.00, Privatdiskont t, Hamb. Packet 124.50. Nordd. Lloyd 108,50, Trust Dynam. 170, 25, 36 H. Staatzanl. 96,05, 35 90 do. Stagtsr. 10745, Vereinsb. 155, 10, Hamburger Wechsler⸗ bank 132.00. Gold in Barren pr. Kilogr. 2788 Br., 2784 Gd., Silber in Barren pr. Kilogr. 31,25 Br., 8o, 75 Gd. Wechselnotierungen; London lang 3 Monate 20 30 Br., 20,27 Gd., 20,29 bez., London kurz 20,37 Br., 20 33 Gd., 20,355 bez., London Sicht 20,38 Br., 2034 Gd., 2036 bez., Amsterdam 3 Monate 167,50 2 167,30 Gde., 167,59 bez, Oest. u. Ungar. Blpl. 3 Monat 168575 Brr, 168,35 Gd., 168 65 bez., Paris Sicht 81,15 Br., 86, gᷣ Gd., sl, 109 bej, St. Petersburg 3 Monat 214,10 Br., 213,50 Gd. , 21400 bez, New. Jork Sicht 4181 Br., 416 Gd., 4,18 bez, do. 60 Tage Sicht 4,17 Br., 4,14 Gd., 4,16 bez.
— Getreidemarkt. Weizen loko lustlos, holsteinischer loko 158 164. Roggen leko lustlos. mecklenburger ioko 122 — 1535, russischer lako ruhig, 78—- 80. Mais 83.00. Hafer fest. Gerste behauptet, Rüböl ruhig, loko 55 Br. Spiritus (unverzollt) still, pr. Juni⸗Juli 198 Br., pr. Juli August 193 Br., pr. ugust⸗ September 195 Bre, vr. September⸗Oktober 198 Br. Kaffee ruhig, Umsatz — Sack. Petroleum ruhig, Standard white loko 5,50 Br! — Kaffee. Nachmittage bericht) Good average Santo pr. Juli 554, pr. Seyptbr. 364, pr. Dezember 37, pr. März 375. — Zuckermarkt. (Schlußbericht) Rüben. Rohzucker J, Produkt Basisg S899 Rendement neue Usanc', frei an Bord Hamburg pr. Juni S523, pr. Juli 8,60, pr. August 8,75, pr. Oktober 8, 75, pr. Dezember 8, 80, pr. März 9,05. Behauptet.
Wien, 22. Juni. (W. T. B) (Schluß -⸗Kurse.) Desterr. A/S cιοᷣ Papierrente 102,20, Oesterr. Silberrente 102,26, Sesterr. Goldrente 123,30, Oesterr. Kronenrente 100, 99, Ungar. Goldrente 123,2), do. Kron. A. 100,00, Oesterr. 60r. Loose 146 00, Landerbank 24200, Desterr. Kredit 368, 20, Unionbank 301,50. Ungar. Kreditb. 402 50,6, Wiener Bankverein 257,25, Wiener Rorbbahn 276,00, Buschtiehrader 548, 00, Elbethalbahn 265, 00, Ferd. Nordb. 3656, 00, Desterr. Staatsbahn zö5d, 25, Lemb. Czern. 2537 09), Lombarden S6, 00, Vordwestbahn 260 00, Ha ez 215,90, Alp. Montan 98, 25, Amsterdam 29,05, Deutsche Plätzs 58,70, Londoner Wechfel 119,55, Parller Wechsel 4769, Napolcons 9,55, Marknoten 58,721, Rufs. Banknoten 1,27, Brüxer 264,00.
— Getreidemarkt. Weizen pr. Mai⸗Junt 870 Gd. 8, 72 Br., pr, Herbst 8, 3 Gd., 5,9 Br. Roggen pr. Mai. Junt 665 Gd., 6,90 Br., do. pr. Herbst 6,40 Gde., 6.47 Br. Mais pr. Mai⸗ Juni 4.28 Gd., 4,‚30 Br. Heft pr. Mai⸗Juni 5, 85 Gd. , h, 83 Br., pr. Herbst 5, 53 Gd., 5,64 Br.
23. Juni, Vormittags 10 Uhr 50 Minuten. (W. T. B.) Befestigt. Ungarische Kredit Attien 160, Ho, Vefterrichische Krebii
tustscher und polnischer' um Tranfit 70. 0, bo. Termin pr. Marz
iger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
264.50, esterreichische Papierrente 102, 15, 40,9 Ungarische Goldrente 123,15, Desterreichische Kronen. Anleihe — — Ungarische Kronen⸗Anl. 100 00, Marknoten 58, 723, Bankverein 257,90, Länderbank 241,50, Buschtie hrader Litt. B. Aftien — —, Turk. Loose 57, 30, Brürer —
Pest, 22. Juni. (WB. T. B.) Produkt enmarkt. Weizen lolo fest, vr. Juni 8375 Gd., 8.85 Br., pr. Herbft 7,97 Gd. 23 Br. Roggen pr. Herbst 6 14 Gd, 5, 15 Br. Safer pr. Herb 3 8 ö . 6 401 Gd., 402 Br., pr.
uli-August 403 Sd., 4.05 Br. Koblraps pr. August. Septemer
fi Gr n, . K Paris, 22. Juni. (W. T. B.) Von der Börse wird be⸗ zichtet Anfangs lebhaftes Geschäft bei weiter aufwärts gerichteter Bewegung, besonders Spanier und Portugiesen viel beachtet. Späterer Verlauf ruhiger und abgeschwächt auf Realisierungen, theilweife zu. sam men hãngend mit der herannahenden Liquidation.
(Schluß ⸗ Kurse.) 3 de Französische Rente 103, 50, 5 o,) Ital. Rente 25,60, Soo Portugiesische Rente 24 10, ortugiesische Taback⸗ Obl. 4 00, 40,0 Rufen 1839 1035,30, 40,9 Russen 1894 — —.— 3300 Rufs. A. —— Zo /o Russen 1896 93, 35, 40, fpan. ãußere Anl. sa. Desterreichische Staatsbahn 7683, 90, Bangue de France 3800, B. de Paris 884 00, B. ottomane 573 090, CErsd. Lyonn. 775, 00, Debeers 733 90. Rio⸗Tinto A. 710 o0. Sue kanal. 4. 3263, Privat- dẽskont 13, Wchs. Amst. k. 205,75, Wchs. a. dt. Pl. 1221,13, Wchs. a. Italien 44, Wchs. London kf. 25, O, Cheg. a. London 25,103, do. Madrid k. 382, 40, do. Wien k. 207,87, Huanchaca 50.75.
— Getreidemarkt. (Schluß.) Weizen behauptet, pr. Juni 2355, pr. Juli 25, 95, pr. Juli ⸗August 23, 0, pr. September. Dezember 22.25. Roggen ruhig, pr. Juni 14.25, pr. September. Dezember 13,60. Nebl behauptet, pr. Juni 45,15, vr. Juli 45,50, pr. Juli ⸗Auguft 46,70, pr. Sertem ber Dezember 46.390. Rüböl ruhig, pr. Juni 564, pr. Juli 56, pr. Juli Auguft 57, pr. Seyptember Dezember 571, Sxiritus behauptet, pr. Juni 393, pr. Juli 39t. pr. Sept. Dezember 35, pr. Januar⸗April 35.
— Rohzucker (Schluß) rubig, 88,60 loko 241 — 25. Weißer Zucker behauptet, Nr. , Joo Eg pr. Juni 268, pr. Juli 253, pr. Oltober · Januar 2 t, pr. Januar⸗April 273.
St. Peters burg, 22. Juni. (W. T. B.) Wechsel auf London (8 Monate) 93,90, do. Berlin do. 45,96, Cheques auf Berlin 46,271, do. Paris do. 37.30, Privatdiskont 53, Ruff. 40 Staatsrente 99, do. 424 Gold · Anleihe von 1889 1. Serie 153, do. 40,0 Gold⸗Anleihe von 1894 6. Serie 154, do. 35 0 Gold⸗Anleibe von 1894 148,00, de. 3 Yo. Gold⸗Anleihe von 1894 — do. 5 Go Prämien⸗Anleihe don 1864 283, do. 5H o/o do. von 1866 245, do. 5 0/9 Pfandbriefe Adels. bank ⸗Losse 2053, do. lo / Bodenkredit⸗ Pfandbriefe 1563, St. Peterg⸗ burger Privat Sandelsbank L. Em. 462. do. Diskontobank 66 iz, do. Interngt. Handelsb. J. Em. 566, Ruff. Bank Für auswärtigen Handel 4045, Warschauer Kommerzb. 70, Gef. f. elektr. Beleucht. 645 Käufer.
. Produktenmar ki. Weizen loko 9, 00. Roggen loko 5,36. Hafer 36 K Leinsaat loko 9,50. Hanf loko —. Talg loko —. Dr. Auguft —.
Mailand, 22. Juni. (W. T. B.) Italienische 50/9 Rente 99.17, Mittelmeerbahn 540/006, Möridionaur 715.00, Wechsel auf Paris 104,35, Wechsel auf Berlin 12875, Banca d' Italia 746.
Amsterdam. 22. Juni. (W. T. B5) Schluß ⸗ Kurse.) 84er Russen (6. Em.) 1064, 40/0 Russen v. 1894 635, 3 0½ holl. Anl. 983, 5 3/0 Transv. Obl. 1851er — 409 konv. Trans vaal —, Marknoten o9, s, Russ. Zollkupons 192, Wechfel auf London 12.073.
— Getreidem arkt. Weizen auf Termine ruhig, do. pr. November 164,00. Roggen loko —, do. auf Termine fest, do. pr. Juli 97, do. pr. Oktober 99.
— Javg-⸗Kaffee good ordinary 464. — Banecazinn 37.
— Die heute von der Niederkändischen Handelsgesell⸗ schaft abgehaltene Kaffee Auktion eröffnete für Nr. 1 zu 47 — 474, Nr. 38 zu 474 474, Nr. 4 zu 454 -= 455, Nr. 8 zu 54 t -= 554, Nr. 9 zu 574-584, Nr. io zu 7 -= 57, Nr. il zu 58 - 584, Nr. 13 zu 52 — 524, Nr. 13 zu 511 - 523.
Antwerpen, 22. Juni. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen träge. Roggen ruhig. Hafer träge. Gerste träge.
— Petroleum. (SSchlußbericht. . Raffiniertes Type weiß loko 16 bez. u. Br. pr. Juni 16 Br., pr. Juli 16 Br. Ruhig. — Schm al;j pr. Juni 45, Margarine ruhsg.
Konstan tin opel, 22. Juni. (W. E. B.) Die Einnahmen der Türkischen Taba ckregie ˖ Gesellschaft betrugen im Monat Mai 1857 15 900 9900 Piaster gegen 19 600 006 Piaster in der gleichen Periode des Vorjahres.
New⸗York, 22. Juni. (W. T. B.) Die Börse eröffnete fest, im weiteren Verlauf trat eine allgemeine Steigerung ein. Schluß recht fest. Der Umsatz der Aktien betrug 185 006 Stück. Eine halbe Million Dollar Gold ist für Donnerstag zur Aus⸗ fuhr , , f tte t
eizen eröffnete stetig und zog au ungünstige Wetterberichte und reichliche Deckungen per Juli im Preife noch etwas an. ö führten Realisierungen eine Abschwächung herbei. Schluß behauptet. — Mais Anfangs auf günstiges Wetter fallend, später trat auf ge⸗ ringes Angebot eine Steigerung ein. Schluß behauptet. - (Schluß Kurse. Geld für Regierungsbonds, Prozentsatz 1, do. für andere Sicherhelten do. 13, we auf London (65 Tage) 4,868, Cable Transfers 4,873, Wechsel auf Paris (66 Tage) 5,168, do. auf Berlin 8 Tage) 9654, Atchison Topeka & Santa Fé Aktien 124, Canad. Pacifte Aktien 61, Zentral Pacifie Aktien 9t, Chicago Milwaukee & St. Paul Aktien 765. Denver & Rio Grande Preferred 42, Illinois ⸗Zentral Aktien 96, Lake . Shares 174, Loutg⸗ ville C Nashville Aktien 495, New. Jork Lake Erle Shares 14, New. Aork Zentralbahn 102, Northern acifie Preferred (neue Emiss.) 42, Norfolk and Western Preferred Interims · Anleihescheine) 29. Philadelphia and Reading First Preferred 453, Union e Aktien ß, 4 9. Vereinigte Staaten Bonds pr. 1925 125, ilber, Com- mercial Bars 506. Tendenz für Geld: Leicht. Waarenbericht. Baumwolle, Preis in New ⸗NVork 73, do. do. in New-⸗Orleans ois, Petroleum Stand. white in New. Jort 6-15, do. do. in Philadelphia 6, 16, do. Refined (in Cases) 6,60, do. i. line Certificat. pr. Juli 87, Schmal; Western steam 3,92, do. Rohe & Brothers 4,15, Mais per Juni 291, do. per Juli 39 do. per Sept. 30, Rother Winterweizen lolo nom., Weizen per Jun t, do. per Juli 745, do. per Septhr. 704, do. per Dezbr. 718, Getreidefracht nach Liverpool 2, Kaffee fair Rio Rr. 7 78, do. Rio Nr. 7 per Juli 6,95. do. do. per Septbr. 7,05, Mehl, Spring⸗ Wheat elears 3,20, Zucker 3, Zinn 14,00, Kupfer 11,10. Der Werth der in der vergangenen Woche ausgeführten Waa ren betrug 7909 600 Vollarg. Chijeago, 22. Juni. (W. T. B.) Wetzen fallend einige Zeit nach Eröffnung auf Äbgaben der Baissters, dann trat auf Wester⸗ berichte über Regen und auf allgemeine e rr nn ng eine Besserung ein. Im späteren Verlauf ging die Aufbesserung auf lokale Verkäufe aber theilweise wieder verloren. Schluß behauptet. — Mais an= fangs fallend auf günstiges Wetter, später trat auf Deckungen der Basssiers eine Erholung ein. Schluß behauptet. eizen pr. Juni 691, pr. Jult 689, Mais pr. Juni 243. Schmal pr. Jun! z, 723, do. pr. Juli 3,75. Speck short clear 452. Pork 6 Jun 7,371.
uenos Aires, 22. Juni. (W. T. B) Goldagto 1965,50. Rie de Janeiro, 22. Juni. (W. T. B.) Wechsel auf
Aktien 366,25, Franzosen 35400, Lombarden 86,25, lbethalbahn
London 725 soꝛ.
14 22 2 2 * 2 w