1897 / 147 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 25 Jun 1897 18:00:01 GMT) scan diff

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Mannigfaltiges

Der Stab der 4. Garde⸗Infanterie⸗Brigade und das Kaiser Franz Garde; Grenadier⸗Kegiment Nr. 2 . heute von dem Truppenübungeplatz bei Döberitz in die Garnison wieder eingerückt.

Das Königliche Polizei- Präsidium macht bekannt, daß die Charlottenburger Chaussee vom „kleinen! bis zum großen Stern“, ausschließlich der Kreuzdämme, behufs Neubeschüttung (wobei die Dampfwalze zur Anwendung kommt) vom 28. d. M. ab bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt wird.

In der am 18. Juni unter dem Vorsitz des Kammerherrn B. von dem Knesebeck abgehaltenen Sitzung des Zentral⸗Comitss der deutschen Vereine vom Rothen Kreuz wurde, nach Er— ledigung, geschäftlicher Mittheilungen, über die Thätigkeit der von dem Zentral ⸗Comitsé nach der Türkei und Griechenland ent landten 6 anitätsabth ei lung en ein vorläufiger Bericht erstattet. Danach ist die Thätigkeit beider Abtheilungen in jeder Weise anerkannt worden. Die unter Leitung des Professors Nasse nach der Türkei gesandte Ambulanz ist in einem Lazareth im PYildiz⸗Serail untergebracht und hat dort zwei Baracken mit je 42 Betten zur Verfügung. Dieselben sind in zweckentsprechender Weise mit Licht und Ventilation versehen, und es herrscht überall peinliche Sauberkeit. Den Baulichkeiten sind ein Verwaltungsgebäude und ein Operationshaus angeschlossen. Die unter Leitung des Ober⸗Stabsarztes Dr. Korsch nach Griechenland entsandte Abtheilung ist mittlerweile zurückgekehrt. Dieselbe hatte ihre Thätigkeit in Hagia Marina ausgeübt und dort ungefähr 230 Verwundeten in wirksamer Weise Hilfe geboten, außerdem auch in ebenso zahlreichen Fällen unter den Erkrankten eine poliklinische Thätigkeit entfaltet. Die deutsche Mission hat die ihr gestellte Aufgabe unter Verhältnissen lösen müssen, die ihr die Funktionen eines mobilen Sanitätsdetache⸗ ments der Armee übertrugen. Die Aerzte, sowie die Schwestern waren infolge dessen zeitweise genöthizt, die niedrigsten Funktionen zu übernehmen. Der Präsident des Zentral⸗Comités vom griechischen Rothen Kreuz hat dem Vorsitzenden des Deutschen Zentral. Comités in einem besonderen Schreiben für die vorzüglichen Dienste der deutschen Ambulanz in den lobendsten Ausdrücken seinen Dank ab⸗ a. und besonders hervorgehoben, daß ihre Thätigkeit unter so chwierigen und kritischen Verhältnissen die vollste Anerkennung und Bewunderung, verdiene. Nach Abschluß der Missionsthätigkeit btider Abtheilungen wird dem Zentral-⸗Comité ein ausführ⸗ licher Bericht erstattet werden. Zur Vertretung der Interessen des Verbands ⸗Ausschusses deutscher Krankenpflege⸗ anstalten zu CGassel wurde von dem Zentral, Comité der Erste Staatsanwalt Chuchul aus Frankfurt a. O. kooptiert. Eine Vorlage, betreffend Aenderung des Siegels des deutschen Zentral⸗ Comités, wurde angenommen. Dem Kaiserin Augusta⸗ Verein für deutsche Töchter im Kriege oder infolge des Krieges verstorbener Offiziere, Aerzte c. wurde vorschußweise der Betrag von 30 000 A bewilligt. Die Vorlage, betreffend die Errichtung einer ständigen General⸗Sekretärstelle bei dem Deutschen Zentral⸗Comitsé, wurde angenommen; die Stelle soll dem Divisiens⸗Arzt Dr. Lieber übertragen werden.

Im Anschluß an die Sitzung des Deutschen Zentral. Comités tagte das Preußische Zenutral⸗Comité vom Rothen Kreuz. Aus den Verhandlungen sei Folgendes erwähnt: Dem Landesverein zu Coburg wurde zum Zweck der Vervollkommnung der Einrichtungen für die Sanitätskolonnen der Betrag von 600 S6 bewilligt. Es soll eine Aenderung des bisherigen Namens des Vereins in den Namen „Preußischer Landesverein vom Rothen Kreuz! in der nächsten Generalversammlung in Anregung gebracht werden. Ferner gelangte ein Schreiben des Pro⸗ vinzialvereins zu Magdeburg zur Verlesung, wonach der Minister des Innern und der Kriegs⸗Minister sich damit einverstanden erklärt haben, daß den Kriegervereinen nicht zu gestatten sei, das Rothe Kreuz der Genfer Konvention in den Vereinsfahnen zu führen. Dagegen soll es den vom Zentral Comité des Preußischen Vereins anerkannten Sanitäts⸗ Kolonnen, sowie den Kriegervereinen, welche zugleich anerkannte Sanitäts⸗ Kolonnen sind, erlaubt sein, eine weiße Fahne mit rothem Kreuz zu führen, ohne daß sie hierzu die für die Kriegervereins⸗Fahnen vorgeschriebene Geneh⸗ migung einzuholen brauchen. Auf Vorschlag des Vorsitzenden wurde beschlossen, sämmtlichen Provinzialvereinen von dieser Entscheidung Mittheilung zu machen und denselben gleichzeitig zu empfehlen, auf den Fahnen auch den Namen der Sanitaͤtskolonnen als unterscheiden⸗ des Merkmal kenntlich zu machen.

In der . Sitzung der Stadtverordneten erstattete zunächst der Stadtwerordnete Llebermann den Bericht des Rechnungs⸗ ausschusses über 29 Rechnungen und über den Abschluß der Lager- bücher der Stadtgemeinde für 1. April 1895/95. Die Ver⸗ sammlung ertheilte für die Rechnungen die beantragte Entlastung. Zu dem mien des Lagerbuches hak der Rechnungsausschuß be- merkt, daß die Aktiva des Kämmereivermögens im Jahre 1895/˖ 9s von 543 339 468 M auf 548 873 935 4, also um 5 34 457 4 sich vermehrt haben, während die Passiva von 288 803 931 M auf 279 853 963 zurückgegangen sind, e. also um 8 969 068 4 vermindert haben; das Kämmereivermögen hat sich demnach um 14 503 535 M vermehrt. Beim Stiftungsvermögen ergab sich eine Steigerung von 773 921 4, sodaß das Lagerbuch gegen das Vorjahr eine Vermehrung von 15 277 4·ę66 4A aufweist. Der Werth der Grundstücke hat sich bei den höheren Schulen um S824 8.79 4A, bei den Real. und Gemeinde. Schulgrundstũcken um 2191 555 4A, bei den Mieths⸗ und Pachtgrundstücken, Baustellen u. s. w. um 2695 992 A4, bei den Armen, Waisen⸗, Kranken.! und Besserungs⸗Anstalten um 2162 908 S und bei den Grundstücken der städtischen Werke um 14341 833 vermehrt, während er bei den Grundstücken für allgemeine Verwaltungszwecke sich um 88 890 „66, bei den kirchlichen Grundstücken um 191 918 4 und bei den Parkgrundstücken um 151 897 S vermindert hat. Die Gesammtgröße des städtischen Grundbesitzes hat sich im Jahre 1895/ñ 96 um 4 ha 19 a 11 4m vermehrt und betrug Ende März 1896 11060 ha 31 a2 72 qm, wovon auf die Grundstücke der Kanalisations⸗ und d , ha 77 a 98 4m entfallen. Der Aus⸗ schuß beantragte: die Versammlung wolle von der Vorlage und von dem mit derselben überreichten Lagerbuche über das Vermögen der Stadtgemeinde für 1. April 1895/96 Kenntniß nehmen und dem Magistrat Abschrift des Protokolls des Rechnungs⸗Ausschusses zur Kenntnißnahme und Rückäußerung auf die darin gestellten Anfragen und Erinnerungen übersenden. Die Versammlung beschloß 0 Debatte nach dem Antrage des Rechnungs⸗Ausschusses. Der Stadtverordnete Dr. Virchow erstattete sodann Bericht über die Vorlage, betreffend die Anstellung eines städtischen Hydrologen. Der Ausschuß hat nach eingehender Berathung seine anfänglichen Be⸗ denken gegen die Schaffung dieser Stelle fallen lassen; er hat sich aber auch mit der Frage beschäftigt, ob es nicht räthlich sei, alsbald einen Schritt weiter zu gehen und den Anfang eines städtischen Ge—⸗ sundheitsamts anzubahnen. Hiergegen wurde geltend gemacht, daß, um über den vorliegenden Antrag des Magistrats hinausgehen zu können, die Stadt sich erst im Besitz der Gesundbheitspolizei befinden müsse, und daß man die Entwickelung dessen, was der Magistrat einzurichten beab⸗ sichtige, abwarten solle, bevor man einen weiteren Schritt nach einem noch unbestimmten Ziel mache. Von anderer Seite wurde die Ge⸗ neigtheit zu erkennen gegeben, durch eine Resolution dem Wunsch nach Anbahnung eines Gesundheitsamts Ausdruck zu verleihen und zu dem Zweck schon jetzt die Anstellung eines Chemikers und eines hygienisch porgebildeten Sachberständigen anzuregen. Die Mehrheit des Aus⸗ schusses entschied sich jedoch dafür, den Magistrat um eine Vorlage nach der vorbezeichneten Richtung hin ersuchen zu lassen, und beantragte, um die Sache in Fluß zu bringen und dem mit einer gewissen Deutlichkeit Ausdruck zu geben, die Anstellung mehrerer Beamten: zunächst eines in der Bakteriologie erfahrenen Direktors, dann eines be⸗ währten Chemikers und zugleich die Einrichtung eines entsprechenden Labo⸗ ratoriums, in welchem die Stadt wichtige Untersuchungen durch eigene Beamte vornehmen lassen koͤnne. Nach kurzer Debatte, an welcher sich der Vorsteher Dr. Langerhans und die Stadtverordneten Spinola, Dr. Schwalbe, Zadek und Mommsen betheiligten, gelangten bei der Abstimmung die Ausschußanträge mit einer vom Abg. Spinola beantragten Abänderung, den Ausdruck in der Bakteriologie er fahrenen Direktor“ zu streichen und dafür die ‚Anstellung eines er— fahrenen Bakteriologen und Chemikers“ zu setzen, zur Annahme. Die Vorlage, betreffend die definitiven Kostenanschläge zu den Bauten in den städtischen Gasstalten und zu den Rohrlegungen für 1897, wurde mit einigen unwesentlichen Aenderungen angenommen; ebenso die Vor⸗ lage, betreffend die Normativbestimmungen für die Besoldung der Ange⸗ stellten der städtischen Werke, sowie der Hauptkasse der städtischen Werke, und ein vom Magistrat eingereichtes vorläufiges Projekt zur Errichtung eines Gebäudes für 54 sieche Männer bei der Irrenanstalt Herzberge. Am Schlusse der öffentlichen Sitzung gelangte noch ein dringlicher Antrag des Stadtv. Rast bezüglich der Erhaltung des Chemiegebäudes im Treptower Park zur Besprechung. Derselbe wurde nach kurzer Debatte abgelehnt. Auf die öffentliche folgte eine geheime Sitzung.

Helgoland, 25. Juni. Bei dem Jacht⸗ Rennen von Dover nach Helgoland ist die am 22. d. M. von Dover abgegangene „Wave Queen“ als erste der Jachten in Sicht gekommen. Das Ziel war, wie . W. T. B. berichtet, das Schulschiff Mars“, welches südsüdöstlich von Helgoland liegt. Dorthin begaben sich auch 24 Helgo—⸗ länder Lootsen, um die Jachten nach dem Nordhafen, wo die Hohen— zollern' liegt, zu bringen. Gestern Abend 6 Uhr 46 Minuten ist die

16

acht. Wave Queen“ hier eingetroffen. Dieselbe ist Siegerin in dem Rennen für Yachten unter 40t Raumgehalt von Dover nach Igo. land und hat den für dieses Rennen von ihrem , . Mr. . Hodgekinson, gestifteten Nordsee Pokal gewonnen. An dem Rennen nahmen noch die Jachten Frolie ', Thisbe und Loya“ theil. Von den Yachten, welche am 23. d. M. in Dover zum Rennen um den von Seiner t . 21 über 40 t

passierte . ; rau Meynell Ingram. Vier weitere Jachten sind in Sicht, Die Cetonia“ ist ein Schooner von 203 und mißt 197 englische Fuß in der Länge und 12,4 Fuß in der Tiefe. Die Ariadne? hat 380 t Raumgehalt, ist 138 Fuß lang und 14,7 Fuß tief.

Wies baden, 24. Juni. Wie der . Rheinische Kurier! meldet, hat die hier verstorbenene Wittwe des Hauptmanns Freytag dem Berlin⸗Brandenburger Heilstätten Verein für Lungenkranke und dem Evangelischen Johannisstift in Berlin je 100 009 , der Anstalt Bethel in Bielefeld 50 000 S und dreizehn anderen Wohlthätigkeits⸗ Anstalten Legate von 5000 bis 10 000 Æ vermacht.

München, 25. Juni. Die Leiche des von der Zugspitze ab g hiesigen Rechtsanwalts Dr. Richard Schmidt (siehe Nr. 143 8. Bl.) ist, wie die Münchener Neuesten Nachrichten melden, nach achttägigem Suchen nunmehr aufgefunden worden.

Czernowitz, 25. Juni. W. T. B.‘ meldet, daß infolge Hochwassers in der Bukowina Ueberschwem mungen vorgekommen seien; Straßen, Brücken und Wohngebäude hätten Beschädigungen erlitten. Das Wasser des Pruth stehe 4 m über Null und sei theilweise über die Ufer getreten. Das Wasser steige noch.

St. Petersburg, 25. Juni. Nach Meldungen aus Kilia SBessarabien) steht die Stadt bereits seit zehn Tagen unter Wasser. Eine sehr bedeutende Zabl der Häuser ist unterwaschen. Die Lage der Bevölkerung ist äußerst bedrängt.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Helgoland, 25. Juni. (W. T. B) Der König der Belgier ist auf der Dampfyacht „Clementine“ hier ein⸗ getroffen und hat sich bald darauf an Bord der NYacht „Hohenzollern“ zum Besuch Seiner Majestät des Kaisers begeben. Der Erbgroßherzog von Oldenburg ist heute Vormittag an Land gekommen und hat das Nordsee⸗Museum und die biologische Anstalt besichtigt. Bei der Regatta Dover Helgoland sind noch folgende Yachten eingekommen: „Amphitrite“ des Sir Ft. ills als dritte, „Freda“ des Mr. Wyndham F. Cook als vierte, „Corisande“ des Perzogs von Leeds als fünfte und „Jullanar“ des Mr. E. C. F. James als sechste. Weitere vier Yachten sind in Sicht.

St. Petersburg, 25. Juni. (W. T. B.) Durch ein heute veröffentlichtes Gesetz wird die Dauer der Arbeits⸗ zeit in den Hüttenwerken, Bergwerken und Eisen⸗ bahnwerkstätten Rußlands geregelt. Als Arbeitszeit oder Arbeitstag wird für jeden Arbeiter diejenige Zeit erklart, welche er laut Vertrag in dem betreffenden Werke behufs Arbeit verbringen muß, wobei eine Tagesschicht nicht 11112 Stunden und die Nachtschicht nicht 10 Stunden über⸗ steigen darf.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Wetterbericht vom 25. Juni.

die Luftbewegung 8 Uhr Morgens.

40R.

Millim.

Wetter im Nordwesten trübe und kühler, im übrigen heiter, warm und trocken; Münster hatte Nachts Gewitter und Regen.

schwach. In Deutschland ist das

Deutsche Seewarte.

Stationen.

d. Meeressp. in 0 Celsius

Temperatur Ho C.

Bar. auf 0Gr.

. Wind. Wetter.

red. in

U

Belmullet .. Aberdeen ..

M 0

OSS 2 bedeckt . SSO 2 wollig Christiansund S 4 halb bed. Kopenhagen. 2Wwollig Stockholm. 759 2 wolkenlos aranda. 2Regen

St. Petersbg. 3 bedeckt Moskau ... 2 wolkenlos Cort. Queens

1 Cherbourg

—1 O O 1 O d Nπν

Opern ⸗Theater.

0

G. Giacosa und

On eM C

Hamburg.. 6 Ubr.

winemũnde Neufahrwasser Memel.

2 heiter 2 wolkig 3 halb bed. 1Dunst still Regen 2 volkenlos heiter still wolkenlos stil volkenlos W 1 hetter stil wolkenlos 2 wolkenlos still heiter ftill wolkenlos flill wolkenlos

Nebersicht der Witterung.

Die Depression, die gestera über der Nordsee lag, ift nordoftwärts nach Larpland fortgeschritten, Tie Geisha. während über der Nordsee sich ein barometrisches Maximum ausgebildet hat. Auf dem ganzen Gebiet Die Geisha. ift die Luftdruckvertheilung sehr gleichmã ig und daher

Anfang 75 Uhr.

Deutsch von G. Anfang 71 Uhr.

Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. In Scene gesetzt vom Ober ⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative Ginrichtung vom Ober ⸗Inspektor Brandt. Dirigent: Kapellmeister Wolfram. (Lohengrin: Herr Direktion: Ernst Kraus, als Gast.) Anfang 7 Ubr.

Sonntag: 23.

Murger's Vie de Boheme“ in 4 Bildern von Hartmann. Musik von Giacomo Puccini. Anfang

Montag: 24. Vorstellung. der Sängerkrieg auf Wartburg. Romantische

Oper in 3 Akten von Richard agner. Ballet von Emil Graeb.

Gerliner Theater. Sonnabend: Renaifsance.

Sonntag: 's Jungferngift. Montag: Die Maschinenbauer.

Sonntag: Gastspiel des Ferenc ⸗⸗ Gansembles. Montag: Gaft piel des

Theater. G. v. Bukowicz. Anfang 79 Uhr.

22. Vorstellung. Lohengrin.

Aenes Thenter. Sigmund Zum 100. Male: Marcelle. Vorstellung.

. ; Sonntag und folgende Tage: Der Unterpräfekt. Känigliche Schauspiele. Sonnabend: Neues Vorher: Muforte (II. i' ö.

Schiff dauerdamm 4 a. / 5. Hadour. An dautenburg.

Residenz· Theater. Dirertion: Sigmund dauten⸗ Jindau. „In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. burg. Abschieds. Cycluzs Der Direktion Lautenburg. Amsang 71 Uhr. Sonnabend: Neu einstudiert: Der Unterpräfekt. (Le Souspréfet de Ghäateau-Buzard.) Schwank in 3 Akten von Lon Gandillot. Deutsch von Max Schönau. Vorher: Musotte (II. Akt). Schau—⸗ spiel von Guy de Maupassant.

Sonntag und folgende Tage: Marcelle.

Schiller ˖ Theater. Sonnabend, Abends 8 Uhr:

Onkel Bräsig. k Sonntag, Abends 8 Uhr: Der Million enbauer.

Theater des Westens. (Kantstr. 12. Babn - hof Zoologischer Garten) Opern ⸗Vorstellung unter Direktion von Heinrich Morwitz. Sonnabend: Gastspiel des . Heinrich Bötel. Der Trou⸗ di ang 77 Uhr.

Sonntag: Carmen.

In Vorbereitung: A Easso Porto. (Am

Sonnabend:

Schauspiel in

j = Die Boheme. 4 Akten von Victorien Sardou. Deutsch von Paul l untern Hafen. (Pariser Künstlerleben 1830.) Scenen aus Henry ö 7 .

L. Illica. Deutsch von Ludwig Tannuhäuser und l2l552

Anfang 7 Uhr.

Friedhofs⸗Kapelle in Ohlsdorf.

Familien⸗Nachrichten.

Am 23. Juni 1897 entschlief sanft nach kurzem Krankenlager

Herr Direktor John W. Meyer,

der unserer Gesellschaft seit dem Jahre 1859 angehörte. Seiner langjährigen erfolgreichen Thätigkeit und seinem liebenswürdigen Charakter werden wir ein unauslöschliches Andenken bewahren. Der Aufsichtsrath und der Vorstand h der Hamburg ⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Actien - Gesellschaft. Die Beerdigung erfolgt am Sonnabend, den 26. Juni, 10 Uhr Vormittags, von der

* 3. n,, Cessing Theater. Sonnabend: Gaftfviel des Geboren: Gin Sohn: Hrn. e,, Fremsti Ferenczy· Ensemblez. Die Geisha, oder: Eine i

jananische Theehaus⸗Geschichte. Operette in 3 Akten von Dwen Hall. Mustk von Sidney Jones.

Neisse). Hrn. Assessor Dr.

, 96 . von Uechtri isenach). Hrn. Müller e

M. Roehr und Julius Freund.

Ferenczh)⸗ Ensembles.

Haehnel (Striegau).

nert (Chemnitz). Hrn. Arthur von Steinmetz (Haasel bei Linderode

Gestorhen; Hr. Alexander Dann (Berlin). Hrn. Rittergutsbesitzer Otto Wollank Tochter Irmgard (Groz. Glienicke). Hr. Kammermustker Theodor Krelle (Berlin). Hr. Kantor Paul

Verantwortlicher Redakteur: Siem enroth in Berlin.

Verlag der Gypedition (Scholz) in Berlin.

Drug der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags ˖ Anstalt Berlin 8wW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen leinschließlich Börsen · Beilage).

Hrn. Hauytm. Dr. med. Paul

zum Dents

M 147.

chen Reichs⸗Anzei

Erste Beilage

Berichte von deutschen Fruchtmarkten.

Marktort

Qualitãt

gering mittel

Ver⸗ gut l kaufte

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

Menge

nie höch⸗ P nie- drigster ster ͤ drigster

6

höch⸗ ster

6

Dopxrel⸗ zentner

nie. Höch P drigster ster

ö

Durch⸗ schnittts⸗ Ver. preis

kaufs⸗ ür werth 1 Doppel zentner

6.

Durchschnitttz⸗

*

Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach über⸗ schlãglicher Schaͤtzung verkauft Doppel⸗ zentner Preis

unbekannt)

Ratibor Aschersleben Aachen. Döbeln. Breslau Neuß

Ratibor Aschers leben Aachen. Döbeln . Breslau Neuß

Ratibor Breslau

Ratibor. Aschers leben. Aachen. J Döbeln. Breslau Neuß

Die 2 Menge w nittspreis wird aus den unabgerunde ih . Ein liegender Strich —) in den Spalten sechs Spalten, daß entspre

Punkt (.) in den letzten

1400 13 16

14, S5 13,30

1130 140 16356

1290 13, 40

1750 136

undet ahlen berechnet. undeten 3 eg

Weizen.

13 60 1040 16 565 is, oo 15.10 1560 1530 1630

1170 17650

Hafer. 13,20 13,40 13,55 14.00 13,25 13.35

1530 1340 1365 123836 36

Bemerkungen.

454 1251

.. 1333 24. 6.

ird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Der Durch

se hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist; ein chender Bericht feblt.

Denutscher Reichstag. 236. Sitzung vom 24. Juni 1897, 12 Uhr.

Die dritte Berathung des Gesetzentwurfs, b Gewerbeordnung,

esetzt bei dem von den Sozialdemokraten beantragten neuen

die Abänderung

rt. 10.

Ueber den Anfang der Sitzung wurd Nummer d. Bl. berichtet. Nach dem Abg. Frei

nimmt das Wort der

Abg. Gamp (Ry): W fektionsbranche zu beseitigen, r rath nicht so wesentliche Befugnisse geben. n . , , wir es able uns zu betheiligen, und werden die ges

„Hon Levetzow (8d. kons.): Meine Freunde nehmen den , ,,,, t V. der * sehr unversehens redungen zwischen den Vertretern sere Verhandlungen in dieser Woche rauf haben wir uns alle eingerichtet. Wir Berathung des tief eingreifenden An—

lebhaftesten Antheil an diesem Geg angeregt wurde. Nach den Vera aller Parteien stand es fest, daß un beendet werden sollen. Daran können daher jetzt nicht auf die

trages uns einlassen.

Abg. Singer (Soz.): Auf die Freund Ml! uhr naturlich deshalb Hoff nung vorhanden war, Erle digung hätten komme

Plenum erledigt werden.

Arbeiter nicht weit genug.

immer bemüht gewesen, ;

Es k ö. eee, z . errn von yl allein maßgeben nd für

ö , Sie mit Ihren Anträgen,

weisen.

Vorlage.

unserer Zustimmung sind Sie sicher.

wenigstens das sichern,

haben von vornherein eine Verschleppung erkannt und wollten gegenwärtigen Stellung, d zur Sozialpolitik eingenomm daß die Vorlage wiederk

von Heyl später mit

n ir das in der Vorlage . der festgestellten

einen kleinen Theil

der

daß deren Ergebniss n können. . errn von Heyl gehen . Die Nationalliberalen sind . die Forderungen der Arbeiter zurückzu⸗= daß die Gründe des Ablehnung der Herr von Heyl, Wir wollen den Arbeitern was die Bundesrathsvorlage bringt. Wir Kommisstonsberathung lediglich als eine sie deshalb vermeiden. halb der verbündeten Regierungen en wird, haben wir nicht die Sicherheit, t, und wissen auch nicht, ob Herr

ie inner

omm

gestellten Anträge

e noch im Deshalb mu

e in der gestrigen

herrn Heyl zu Herrnsheim nl.)

Kommissionsberathung hat mein kein Gewicht gelegt, weil keine Plenum zur ß die Sache im ie Anträge für die

doch sonst

seinen Anträgen durchdringt.

Die Berathungen werden sich nicht langze

die Herren vom Zentrum

lechter würden die Ver . nicht werden. Der Reichstag hat jetzt Wort einzulösen. Die Regierung wird i

in die Handwerkervorlage hineingearbeitet ist,

können.

Abg. Richter (fx. Vp): eilkraft von Polizeimaßregeln, alle konstitutionellen und parlamentarisch glauben nicht daran, wir fragen immer: der Krankheit, und bringen die vorge Gegentbeil der erhofften Wirk nur Pflästerchen, nur Versuche, auptursache liegt in der mangelnde 8 g, welches sich bei dem M ö w nicht gemacht. Es hande nur um einer ; r. . ins Unrecht zu . sonst hätten Sie den Antrag 7 (Zuruf: Kommission) E

die Kommission nichts mehr nd nun sollen solche wichtigen Bestimmungen esung angenommen werden. ie

an die

diefer Arbeit zudrängt.

nicht er

hat, sind nicht verlockend, auf folchen Umständen giebt man überha Abg. Dr. Friedberg (al): S

ltung meiner Freunde getadelt. 2 hen vom Gegentheil zu überzeugen;

Herrn

gestern eingebracht. schon vor drei Wochen sehr gut, daß . a 16 1 n . in der dritten Lesung ohne zwe

it ven Vollmachten, die man dem Bundesrath ertheilt , , 2 3 diesem Wege weiterzugehen. Unter upt keine Vollmachten. ö. err Singer hat die sozialpolitische Ich werde nicht in der Lage sein, die Freifinnigen aber

ung hervor? Alles Vorge an Symptomen zu kurieren. Die n Erwerbsfähigkeit des weiblichen angel anderer Erwerbsquellen haben wir in dieser Frage inen taktischen Zug, die

Gebotene annehmen, Mißstände

ausdehnen, wenn ihrem ,,. k ö. lage unverändert anzunehmen, treu bleiben wollten. i , . hältnisse durch die Annahme der Vorlage Gelegenheit, sein gegebenes hre eigene Vorlage, wenn sie nicht zurückweisen

Die Sozialdemokraten glauben noch und deshalb setzen sie sich über en Bedenken hinweg. Wir Worin besteht die Ursache schlagenen Maßregeln nicht das schlagene sind

etreffend wird fort⸗

Sie wußten

werden es bezeugen

werblichen Dingen Berathung verzicht vorzuwerfen, daß

sind, so nenne ich Abg. Freiherr

Herr Singer weiß

berathung. zur Verständigung

Parteien, die auf Sozialdemokraten.

uns verlangen?! Bei der

nicht zustimmt.

Deshalb trum es beklagen,

welches beseitigt.

für die Regierun kraten: Nein!)

gemacht haben. ohne Vollmachten

nicht bloß als Na

Anträge fanden

Sozialdemokraten nisse geben. Ge in die gewerbli

Scheidung zwischen uns Gegen den Vorwurf, daß uns misfson die Gewerbeordnung verschl z he in Schutz zu nehmen; denn er versteht von sozialpolitischen und ge⸗ viel mehr, als die Sozialdemokraten. ze denken hätte auch Herr Singer auf die en sollen. Aber wenn er die Dreistigkeit hat, uns unsere vorgebrachten Gründe nicht die wirklichen

materiellen und formellen Be

haben viel schlimmere Dinge er ir sind bereit, die Mißstände in der Kon, andeutet; es wird mit der men aber wir wollen deshalb dem Bundes Da die Vorlage an eine hnen, an der Diskussion ablehnen.

Vorlage würden die getrieben. Anträge k wenigen Stunden einen ganzen neuen Art.? der Gewer

die Heimarbeiter vorschlagen.

Arbeiter etwas Burchgreifendes

Abg. Dr. Hitze Zentr.): bündeten Regierungen Seite keine Anträge in

stimmen? Das ist di in dritter Lesung noch fetzen, aber nachher stimmen sie h ; wir in die Falle gehen und für die Anträge stimm anderen Parteien würden sich von uns bloß Ihre Anträge zu Falle kommen, vorlage, die wir endlich fertig gebracht haben.

sucht ja auch die Gesetze, die vor⸗ auch wenn es ihnen sonst in der nächsten Gefallen finden, so wird das Zen⸗ heute nicht für unsere Anträge gestimmt zu haben. Anträge an eine Kommission ver—⸗ g über die Handwerlervorlage bis Der grundsãätz⸗ f dem ödesten Manchester⸗ ter betrachtet.

Abg. Singer: Das Zentrum gelegt werden, einigermaßen zu verbessern, Session bei der Regierung kein

Schließlich kann man ja unsere weisen und die Schlußabstimmun zur Erledigung der liche Widerspruch d thum, welches den Staa sind die Vollmachten an . sozialpolitischen Dingen dem Bundesrath immer noch me

Es zeigt sich immer deutlicher, daß d die Handwerkervorlage zu nf itim gt ge ter r ft 3 n.

ge eßlich abgelehnt hätten, hätten dann die Sozialdemotraten igers l t z 1 gestimmt? (Zuruf bei den Sozialdemo⸗ se hätfen wohl irgend einen Punkt Sie es bei allen sozialpolitif

sreisinnigen Partei. Abg. Dr. Hitze; E

träge nur ein letzter Versuch sind,

bringen. Wenn wir bezüglich der

dagegen zu stimmen, wie

Klinge, an, dem das Heft feblt. Heyl sind in der Enquéte über bewiesen worden, sonst bätte man au statistik weitergehende Anträge gestehlt.

die Einführung der Haftpfli eur ‚. jeder Weise

können, daß nur der sozialpolitische Zug eine und anderen liberalen Parteien bewirkt. er früherer Kollege Möller in der Kom⸗ echtert habe, brauche ich ihn nicht

sein Vorgehen lediglich ein agitatorisches.

eyl zu Herrnsheim (al): Die Untersuchungen He gn 6 als die Begründung der Vorlage schlichen Arbeitskraft geradezu ein Wucher getrieben, gegen den scharfe Maßregeln nothwendig sind. das selbst wohl sehr gut.

die Handwerkervorlage aufzunehmen, d

aten) fich dann bereit finden lassen, für das ganze Gese ,,, e Art der Sozialdemokraten, sie hringen f Anträge ein, um die Welt in Erstaunen zu schließlich gegen die Vorlage. Wenn en würden, und die dann würden nicht sondern auch die Handwerker⸗ Können Sie das von

chlankweg angenommen, n Aussicht gestellt worden wären. Anträge nicht verzichten wollten, gehörten auch die Wenn wir uns dazu herbeiließen, die Anträge in (die Sozial⸗

abwenden,

würden Sie

enn die Anträge des Zentrums

Nbg. Richter: Die Vorlage besteht nur ; z für den Bundegrath wäre

früher den

en Verhältnisse ist eine Reaktion am Platze; denn

Lommissionsberathung aussetzen. es Herrn Richter beruht au t bloß als Nachtwächter den Bundesrath bedenklich, aber ich traue in hr zu als der

iese An⸗ Falle zu

Unsere

des hat, so sehr in der Polizeigesinnung, n ist; daher wolle ihm gewünschten Befug⸗

Ohne Amendierung der Arbeiter geradeju in die Hausindustrie hinein⸗ ann ich nicht stellen, denn ich kann nicht in beordnung für Dazu gehört eben eine Kommissions- Hoffentlich gelangen wir mit dem Zentrum im Herbst über unsere Anträge und beweisen, daß wir für die hun wollen. Wir hätten die Vorlage der ver⸗ wenn von anderer Zu den

den Arbeiter⸗ sozialpolitischen Bundesraths. liegt daran, in dem n die

Bei den

elbst

Gewiß

efunden, um

chen Gesetzen

aus Vollmachten, und sie ein Messer ohne Die Behauptungen des Herrn von die Konfektion zum theil als unrichtig ch in der Kommission für Arbeiter Wir betrachten den Staat chtwächter. Wir sind schon vor Jahrzehnten für cht eingetreten und haben

gefordert. Widerspruch Daß die Soßialdemokratie so zugenommen raß die jängere Generation Glauben an die Allmacht der Polizei erzoge

dem Bundesrath alle von. enüber der übertriebenen Einmischung des Staates

ger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger

Berlin, Freitag, den 25. Juni

1897.

die Unzufriedenheit der . ist durch diese Politik nur ge⸗ igert, nicht vermindert worden. . teig g . Friedberg: Wenn ich die Aeußerung des Herrn Singer alẽ vie bezeichnet habe, so wollte ich ibn dadurch nur mahnen, daß er sich einer verständigeren Ausdrucksweise bedienen solle. . Präsident ö von Buol ruft den Redner wegen dieser Aeußerung zur Ordnung. . ö k . lehne es ab, von Herrn Friedberg Anstands⸗ lehren entgegenzunehmen. Die Sozialdemokraten verlangen den Schutz der Polizei für die Arbeiter gegen die. Unternehmer, während die Manchestermänner den Schutz der Polizei für die Unternehmer gegen die Arbeiter fordern. Das hat sich besonders in der Haltung der ‚Freisinnigen Zeitung“ beim Buchdruckerstrike gezeigt. Darauf schließt die Diskussion. In persönlicher Bemer⸗ kung verwahrt sich . . . Abg. Rich ter dagegen, daß die „Freisinnige Zeitung“ in dem Buchdruckerftrike die Hilfe der Polizei angerufen habe. ; Abg. Dr. Friedberg: Ich unterwerfe mich der Rüge des Präsi⸗ denten, möchte ihn aber fragen, welche Waffe, mir zu Gebote steht gegen den Vorwurf des . i den, daß wir andere Motive hier vorbringen, als wir wirklich haben. .

Hir ent Freiherr von Buol: Es ist nicht meines Amtes, den Herrn Abgeordneten darüber zu belehren. J

Die sozialdemokratischen Anträge werden darauf abgelehnt, soweit sie sich auf die Gewerbeordnung beziehen. .

Bezüglich der Einbeziehung der Konfektions⸗ arbeiter in die Krankenversicherung führt .

Abg. Singer aus, daß die Krankenversicherung der Konfektion arbeiter insofern' mit der Vorlage im Zusammenhang steher als ja die Konfektionäre Innungen bildeten und Innunggkrankenkassen ein⸗ richten könnten. Jedenfalls müsse für die Krankenversicherung der Heimarbeiter Sorge getragen werden, nachdem die Hoff nungen, daß die Kommunen durch Ortsstatuts diese Versicherunge pflicht einführen würden, zu Schanden geworden sei. Es müsse deshalb zu gesetzgeberischen Maßregeln gegriffen werden. . .

Auch biefer Antrag wird gegen die Stimmen der Sozial⸗ demokraten abgelehnt. . .

Es folgt die Berathung der Resolutio nen. Die Kom⸗ mission beantragt zunächst folgende Resolution:

„Die verbündeten Regierungen aufzufordern, dem Handwerker⸗ stande eine wesentliche Förderung dadurch angedeihen zu lassen, daß im Bedarfsfalle Geldunterstützungen zur Ausführung der den Innungen obliegenden Aufgaben gewährt werden. .

Abg. Jorns (nl) spricht sich für die Annahme dieser Re⸗ solution aus.

Die Resolution wird n, .

Eine zweite Resolution lautet: .

„Die verbündeten Regierungen zu ersuchen, spätestens in der nächsten Sesston einen Gesetzentwurf vorzulegen, durch welchen für das Baugewerbe und diejenigen anderen Gewerbe, deren Ausübung mit erheblichen Gefahren für Leben und Gesundheit verbunden ist, der Befähigungsnachweis eingeführt wird.“

Die Abgg. Dr. Hitze u. Gen. Gentr,) beant agen, vor den Worten „für das ö . Worte „für die handwerksmäßigen ewerbe, insbesonders einzuschalten. . .

Abg. . erklärt, daß die Mehrheit der Reichspartei nicht für diesen Antrag, sondern nur für den Kommissionsantrag stimmen könnte. . Abg. Basserm ann (l.): Bezüglich des Baugewer bes sind die Kreise, welche sonst vom Befähigungänachweis nichts wissen wgllen, nicht ganz einig. Ein Theil meiner Freunde würde für das Bau⸗ gewerbe den Befähigungsnachweis zugestehen können, aber nicht für andere Gewerbe. Soweit meine Freunde der Vorlage zustimmen werden, wollen sie dadurch nicht der Zwang Innung und dem Be⸗ fähigungsnachweis die Wege ebnen. Wir sind der Ansicht, daß die Beslimmungen über die Handwerkskammern das Wichtigste der ganzen Vorlage sind. In dem Kampfe gegen die Fabriken wird das Sand⸗ werk nicht durch den Befähigungsnachweis gestärkt, das hat die Er⸗ fahrung mit der österreichischen Gesetzgebung gezeigt. .

Abg. Dr. Hitze erklärt, daß das Zentrum bei Ablehnung seines Antrags sich mit dem Antrag der Kommission begnügen würde, der eine Abschlage zahlung enthalte, welcher vielleicht bald weitere folgen würden. g Abg. Dr. von Frege (d. kons.) erklärt sich für den Antrag des Zentrums, weil die Handwerker auf den Befähigungsnachweis einen größeren Werth legten, als auf alle anderen Punkte der Vorlage.

Abg. Richter betrachtet die Resolution als eine Rückzugsbrücke und hält den Befähigungsnachweis auch in der Beschränkung auf das Baugewerbe nicht für zweckmäßig, wie die früheren Erfahrungen in Preußen bewiesen.

Der Antrag des Zentrums 126 Stimmen angenommen.

Es folgt die die dritte Berathung des Nachtrags⸗ Etats, betreffend die Besoldungsverbesserungen. In der Generaldiskussion kommt ö

Abg. Dr. Schädler (Zentr.) auf die Einführung der Abendkost für die Mannschaften zurück. Der Schatzamtssekretär habe schließlich nur von einer Aufbesserung der Mannschaftstost überhaupt gesprochen. Redner wünscht eine Erklärung des Kriegs ˖ Minifters darüber, was in dieser Frage geschehen werde, da er diese Frage in Verbindung mit der Besoldungsaufbesserung erledigt sehen möchte.

Staatssekretär des Reichs- Schatzamts Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner: . .

Auf Anfrage des verehrten Herrn Abgeordneten kann ich erklaren, daß im nächsten Reichshaushalts. Etat die Mittel werden eingestellt werden, um die Kost der Mannschaften des Heeres zu verbessern. Es wird damit den Wünschen des Herrn Antragstellers, betreffend die Gewährung einer warmen Abendkost an die Truppen, genügt werden. Die verbündeten Regierungen bedauern eine Anzahl Abstriche, die bei den Vorlagen, betreffend die Besoldungsverbesserung der Offiziere und Beamten, gemacht sind, aufs lebhafteste; namentlich bedauern sie, daß die Gehaltserhöhungen für die Stabsoffiziere zum theil abgelehnt und die Gehälter der Intendantur · Baubeamten und Post⸗Baubeamten und ebenso die Gehälter der Intendantur. Räte und Posträthe anders normiert sind, als die Gehälter der gleich⸗ artigen Kategorien in Preußen. Die verbündeten Regierungen haben auch Bedenken gehabt in staatsrechtlicher Beziehung, daß seitens des Reichstages Gehaltsaufbesserungen für Kategorien in die Vorlage aufgenommen sind, welche in den Vorschlägen der verbündeten Re gierungen nicht enthalten waren. Trotzdem aber, um dem weiten Kreis von Angehörigen des Heers und der Reichs. Zivilverwaltung die vom hohen Hause in zweiter Lesung beschlossenen Besoldungẽ⸗ verbesserungen zuführen zu können, haben die verbündeten Regierungen sich dahin schlüssig gemacht, der Vorlage in der Form, welche sie in

wird mit 166 gegen

der zweiten Lesung erhalten hat, ihrerseits zuzustimmen. (Bravo

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