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2) das am 20. April 1897 Allerböchst vollzogene Statut für die k, in Großenritte im 2 Cassel durch das . , . Regierung zu Cassel Nr. 21 S. 109, ausgegeben am 26. ai = . ;
a3 der Alierhöchste Erlaß vom 3. Mai 1897, betreffend die Verleihung des Rechts zur C au fer geltfr heb nf an den Kreis Halle in Westfalen für die von ihm zur Unterha tung übernommenen Chausseen von Versmold bis zur Kreisgrenze in der Richtung auf Laer im Kreise Melle und von Versmold na Sorste⸗ durch das Amts⸗ blatt der k Regierung zu Minden Nr. 22 S. 170, ausgegeben am 29. Mai 1897; . ;
4) der Allerhöchste Erlaß vom 19. Mai 1897, betreffend die Verleihung des Rechts zur Ehausseegelderbebung ꝛc. an den Kreis Ramslau für die von ihm zu bauende Chaussee von Namslau Deutsche Vorftadt bis zur Grenze des Kreises Oels, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Breslau Nr. 24 S. 293, ausgegeben am 12. Juni 1897;
9 der am 17. Mai 1897 Allerhöchst volliogene Nachtrag zum Statut für den Haff deichberband im Memeldelta vom 34. Januar 1894, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Gumbinnen Nr. 21 S. 201, ausgegeben am 28. Mai 189).
Personal⸗Beränderungen.
XII. (Ctöniglich Sächfisches) .
Offiziere, Portepee-Fäbnriche ꝛc. Grnennungen, k und Versetzungen. Im aktiven He erg 2X. Juni. Seyf ert, Oberst à la suite des Pion. Bats. Nr. 12 und Direktor des topographischen Bureaus, unter Belassung in dieser Dienststellung, zum Vorstand der Genie⸗Direktion, Krille, Oberst⸗ Tt. vom Pion. Bat. Nr. 12, zum Kommandeur dieses Bats., — er⸗ nannt. Vie weg, Major à l suite des Pion. Bats. Nr. 12, unter Enthebung von der Stellung als Cisenbahnlinien. Kommiffar, bei diesem Bat. wiedereinrangiert. Meisel, Major à la gute des 9g. Inf. Regts. Nr. 133 und Eisenbahn· Kᷣommissar, unter Belassung à 19 suite dieses Regts, zum Cisenbahnlinien Qommissar, v. Seyde⸗ witz, Hauptm. u. Komp. Chef v. 3. Jäger ⸗Bat. Nr. 15, unter Stellung la sSuste diefes Bats. und Kommandierung auf ein Jahr zur Dienstleistung zum Königl. preuß. Großen Generalstabe, zum Disenbahn Kommissar, ernannt. Den Hauptleuten und Komy. Chefs: Spring vom 5. Inf. Regt. Prin; Friedrich August Nr. 104, v. Karajan pom 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Nr. 107, Lehmann vom 9. Inf. Regt. Rr. 133, — Patente ihrer Charge verliehen. 3. Kiesen⸗ werter, Pr. Lt. vom 1. Jäger-Bat. Nr. 12, unter Beförderung zum Hauptm., als Komp. Chef in das 3. Jäger ⸗Bat. Nr. 15 Lommatz sch, Pr. Lt, vom; 11. Inf. Regt. Nr. 135, in das 3. Inf. Regt. Nr. 102 Prinz Regent Luitpold von Bayern Pank, Pr. Lt. pom 3. Inf. Regt. Nr. 102 Prinz⸗ Regent Luitpold von Bayern, mit der Erlaubniß zum Forttragen der bis⸗ herigen Uniform in das 11. Inf. Regt. Nr; 139, — verseht. v. Schönberg, Sec. Lt. vom 1. Jäger ⸗Bat. Nr. 12, zum Pr. Lt., porläufig ohne Patent, befördert. Frhr. v. Roch ow, Rittm. und Gskadr. Chef vom Garde ⸗Reiter Regt, ein Patent seiner Charge ver.; liehen. Steeger, Unteroff. vom 5. Inf. Regt. Prinz Friedrich August Nr. 164, v. Criegern, Unteroff; vom Garde Reiter · Regt. — zu Port. Fähnrichen, Bock v. Wülfingen, Oberst ⸗Lt. z. D. und Bezirks. Offittier beim Landw. Bezirk Meißen, unter Verlechung des Charakters als Oberst, zum Kommandeur dieses Landw. Bezirks, Graeßhe, charakteris. Oberst, Lt. 3. D. und vierter Stabsoffizier beim Landw. Bezirk Leipzig, zum Kemmandeur des Landw. Bezirks Anna⸗ berg, Kratzert, charakteris. Oberst⸗Lt. j, D. und, Bezirks Offizier beim Landw. Bezirk Leipzig, zum zweiten Stabsoffizier dieses Landw. Bezirks, — ernannt.
Im Beurlaubtenstande. 22. Juni. Die Sec. Lts. der Res. Su ciner des 2. Gren. Regts. Nr. 191 Kaiser Wilhelm, König von Preußen, Schnelder-Dörffel des 7. Inf. Regt. Prinz Georg Nr. 106, Just des 10. Inf. Regts. Nr. 134. Kürch bach, Sec. Vf. vom Train 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Döbeln, —
zu Pr. Lts. befördert.
Kbfchiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 22. Juni. 2 Oberst 3. D., unter Fortgewährung der gesetz⸗ lichen Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 7. Inf. Regts. Prinz Georg Nr. 106 mit den vorgeschriebenen Ab zeichen, von der Stellung als Kommandeur des Landw. Bezirks Meißen, Beeger, charakteris. Oberst⸗Lt. z. D., unter Fortgewährung der gesetzlichen Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 4. Inf. Regts. Nr. 103 mit den vorgeschriebenen Abzeichen, pon der Stellung als Zweiter Stabsoffizier beim Landw. Bezirk Leipzig, Lentz, charakteris. Major z. D, unter Fortgewährung der gefetzlichen Pension und mit Der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 1. Feld Art, Regts. Nr. 12 mit den porgeschrie benen Abzeichen, von der Stellung als Kommandeur des Landw. Bezirks Rnnaberg enthoben. Schubert, Oberst und Kommandeur des Pion. Batz. Nr. 12, Vorstand der Genie . Direktion, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit Pension und der Erlaubniß zum Forttragen der bisherigen Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen zur Diep.
eftellt. Zinkeisen, Port. Faͤhn. vom 8. Inf. Regt. Prinz 6964 Georg Nr. 107, v. Carlsburg, Port. Fähnr. vom 9. Inf. Regt. Nr. 135, — unter gleichzeitiger Ueberführung in die Reihe der Einsährig Freiwill igen, zur Res. beurlaubt. v. Ebrenthal, Dauptm. . B., zuletzt Komp. Chef vom 4. Inf. Regt. N. 103, unter Fort⸗ gewährung der gesetzlichen Pension und mit der Erlaubniß zum Fort⸗ kragen der bisherigen Uniform mit den vorgeschriebenen Abꝛeichen, Schmidt, Pr. Lt. z. D. zuletzt vom 7. Inf. Regt. Prinz Georg Rr. 106 unter Fortgewährung der gesetzlichen Pension, — der Ab⸗
schied bewilligt.
Im Beurlaubtenstande. 22. Juni. Kautzsch, Hauptm. von 2 Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Glauchau, behufs NUeberführung zum Landsturm 2. Aufgebots mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Armee⸗Uniform, Adler, Hauptm. von der Feld⸗ Art. j. Aufgebots des Landw. Benrks Schneeberg, mit Pensien und der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Armee · Unlform, Prof, Groß,
r. Lt. von den Jägern 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Dresden ltst, bebufs Ueberführung zum Landsturm 2. Aufgebots, — der Ab—
schied bewihigt.
Im Sanitäts-Korps, 22. Juni. Pr. Stock, Stabs- und Bats. Arzt des 2. Bats. 7. Inf. Regts. Prinz Georg Nr. 106,
von dem Kommando zur Universität Leipzig entboben. Dr. v. B nau, Asst. Arzt 1. Kl. des Train Bats. Nr. 12, unter Kommandierung zur Universität Leipzig, in das 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg ir. 107, Br. Schipb an. Ässist. Arzt J. Kl. vom Fuß. Art. Regt. Nr. 12, zum Train Bat. Nr. 12, — versetzt. Dr. Birch⸗Hirsch⸗ feld, Unterarzt der Res., Dr. Teucher, Unterarn der Landw. 1. Aufgebots. — des Landw. Bezirks Leipzig, zu Asssist. Aerzten
2. Kl. befördert. Beamte der Militär⸗Verwaltung.
Durch Verfügung des Kriegs ⸗M inisterinm S. 29. Mai. Sch ne ider, Unter ⸗Apotheker der Landw. 1. Aufgebots vom Landw.
Berick Zwickau, zum Ober ⸗ Apotheker befördert.
Aichtamtliches
Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 25. Juni.
Seine Majestät der Kaiser und König empfingen, wie aus Helgoland gemeldet wird, gestern Mittag an Bord Allerhõchstihrer Jacht Hohenzollern Seine Majestãt den König
der Belgier. Um 7 Uhr Abends erfolgte die Abfahrt der Yacht nach Brunsbüttel, von wo Seine Majestät heute Vor⸗ = J Uhr die Fahrt nach Kiel durch den Kaiser Wilhelm⸗ Kana
fortsetzten.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Zoll⸗
und Steuerwesen und für Elsaß⸗Lothringen, sowie die ver⸗ einigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Handel und Verkehr hielten heute Sitzungen.
Der Kaiserliche Gesandte in Kopenhagen, Geheime
Legations⸗Rath von Kiderlen⸗Waechter hat seinen Posten verlassen und sich nach Berlin begeben, um sich demnächst auf Befehl Seiner Majestät des Kaisers und Königs dem Aller⸗ höchsten Gefolge auf der bevorstehenden Nordlandsreise als Vertreter des Äuswärtigen Amts anzuschließen. Während der Abwesenheit desselben fungiert der etatsmäßige Legations⸗ Sekretär der Kaiserlichen Gesandtschaft, Legations⸗ Rath Frei⸗ herr von Seefried auf Buttenheim als Geschäftstraͤger.
Der Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath im
Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizina l Ange⸗ segenheiten D. Dr. Schneider ist aus der Provinz Sachsen hierher zurückgekehrt.
Der zur Vertretung des beurlaubten Kaiserlichen Minister⸗
Residenten für Haiti und San Domingo Grafen von Lux⸗ burg nach Port au Prince entsandte Gerichts⸗Assessor Graf
von Schwerin ist an seinem Bestimmungsort eingetroffen und hat die Geschäfte der dortigen Minister⸗Residentur als interimistischer Geschäftsträger übernommen.
Der bisherige Spezial-Kommissar in Rinteln, Regierungs⸗
Rath Korb ist an die General-Kommission in Frankfurt a. O. als außeretatsmäßiges Mitglied versetzt und infolge dessen die weitere Verwaltung' der Spezial⸗Kommission in Rinteln dem Gerichts⸗Assessor Tu ercke übertragen worden.
Laut telegraphischer Meldungen an das Ober⸗Kommando
der Marine sind S. M. S. „Kaiser“ — Flaggschiff der Kreuzer⸗ Divifion, Chef Kontre-Admiral von Diederichs — Kom⸗ mandant Kapitän zur See Zeye, und S. M. S. „Cormo⸗ ran“, Kommandant Korvetten- Kapitän Br ussatis, am 24. Juni in Chefoo angekommen; der Dampfer „Stu tt gart ist mit dem Ablösungstransport für S.. M. S. S. „Bus sard“ und „Falke“, Führer: Korvetten⸗Kapitän Wall—⸗ mann, heute in Sydney eingetroffen.
Sachsen. Seine Majestät der König empfing gestern, wie das
„Dresdener Journal“ meldet, im Residenzschlosse zu Dresden in Gegenwart des Staats⸗Ministers der auswärtigen Angelegen⸗ heiten von Metzsch den persischen außerordentlichen Ge⸗ sandten und bevollmächtigten Minister, General Mirza Reza Khan zur Entgegennahme seines neuen Beglaubigungs⸗ schreibens in Audienz. Um 6 Uhr fand in der Villa Strehlen ein Diner statt, zu welchem auch der General Mirza Reza Khan geladen war.
—
Seine Königliche Hoheit der Prinz Georg ist vorgestern
von der Inspizierungsreise aus Schlesien wieder in Dresden eingetroffen.
Württemberg. Die Kammer der Abgeordneten hat gestern bei der
Berathung des Einkommensteuergesetzes den von der Kommission vorgeschlagenen Tarif, nach welchem bei einem Einkommen von 200 000 M6 der Steuersatz auf 5 Proz. steigt, mit 51 gegen 33 Stimmen angenommen obgleich der. Finanz⸗ Minister Br. von Riecke eine solche Steigerung für unan⸗ nehmbar erklärt hatte. Die Regierung hatte eine Steigerung bis 4 Proz. vorgeschlagen.
Oefterreich⸗ Ungarn. ö Wie die Wiener Blätter von heute Morgen melden, haben
die Stadtvertretungen von Brüxr und von Teplitz einstimmig beschlossen, die Arbeiten in dem ihnen von der Re⸗ gierung übertragenen Wirkungskreise vom 15. Juli ab einzu⸗ stellen.
Im ungarischen Oberhause erklärte gestern der
Minister des Innern Perczel in seiner Erwiderung auf eine Interpellation des Baron Vecsey über die Gährung unter den Landarbeitern, daß in acht Komitaten und zwei Städten Feldarbeiter durch Agitatoren zum Ausstand aufgereizt würden. Da die Agitationen an mehreren Orten von y gewesen seien, habe die Regierung eine Verfügung erlassen, da
bie Arbeiter über ihr unvernünftiges Vorgehen gehörig auf⸗ geklärt würden. In Mezocsegyd unterhalte die . eine Arbeiterreserve von mehreren tausend Mann, soda ;
Richtung in jedem Augenblick Aushilfsarbeiter entsendet werden könnten Da aus mehreren Orten bedrohliche Aus—⸗
nach jeder
4
standsmeldungen eingetroffen seien, sei für ausreichenden Schutz
durch Gendarmerie und Militär vorgejorgt worden. Auf eine Bemerkung des Grafen Stephan Szapary erklärte der Minister: es fei schwierig, gegen die Agitatoren wirksam vor— zugehen, da die Aufreizungen auf dem Wege der Presse ge⸗ schähen, gegen welche die Verwaltungsbehörde kein Mittel zum Vorgehen besitze. Die Regierung biete alle gesetzlichen Mittel auf, um die Agitationen zu paralysieren. ;
Die Wahlen zum serbischen Kirchen kongreß haben, wie W. T. B.“ aus Bu dap est meldet, den Sieg der Oppo⸗ fition ergeben. Von insgesammt 75 zu wählenden Kandidaten wurden bisher 45 Oppositionelle und nur 12 Anhänger der Regierungspartei gewählt. Die Ursache dieses Ausfalls der Wahlen ist die völlige Passivität der Re ierungsfreundlichen, während die Opposition eine überaus ö Thätigkeit ent⸗ faltete, und die radikal⸗demokratische Wahlordnung.
Großbritannien und Irland. Die Königin ließ gestern im Park von Windsor
600 Rinder, welche dort das Jubiläum Ihrer Majestãt feierten,
an ich vorbeizichen. Auch die Feuerwehr von Windsor
*
Bei dem Lordmayor von London fand gestern im Manslson House ein großes Dejeuner statt, an welchem der Prinz und die Prinzessiön von Wales, dee fremden Fürstlich⸗ keiten, unter ihnen der Prinz und die Peinzessin Heinrich von Preußen, der Großfürst und die Großfürstin Sergius, der Groß⸗ herzog und die Großherzogin von Hessen, derherzogund die derzogin von Sachsen⸗Coburg und Gotha, der Prinz und die Prinzessin von Neapel, sowie die zu dem Jubiläum eingetroffenen besonderen Gesandten theilnahmen. Nach dem mit großer Begeisterung aufgenommenen Trinkspruch auf die Königin brachte der Lordmayor einen Trinkspruch auf die fremden Fürst⸗ lichkeiten und die besonderen Gesandten aus, worin er, wie W. T. B.“ berichtet, sich an den Prinzen von Neapel wendend, hervorhob: der Prinz sei der Enkel des Königs, der so hervorragend durch seine Energie wie durch seine Sorge für das Volk gewesen sei, er sei der Abkömmling jenes großen Humbert, der vor achthundert Jahren so viel für Italien ge⸗ schaffen habe; es sei für ihn eine große Ehre, den Prinzen willkommen zu heißen. Alsdann wandte der Lordmayor sich an den französischen besonderen Gesandten, den Herzog von Auerstädt, und erinnerte daran, daß die rg sgen und französischen Fahnen sich oft in der Sache der Freiheit vereinigt hätten. Franzosen und Eng⸗ länder könnten niemals Nationen sein, die gesonderte Inter⸗ essen hätten; beide Nationen hätten dieselben freisinnigen Be⸗ strebungen. Der Prinz von Neapel erwiderte in englischer Sprache im Namen der Gäste der Königin und, dankte dem Lordmayor für seine liebenswürdigen Worte und für seine Gast⸗ freundlichkeit; er wie seine Gemahlin seien Seiner Lordschaft für die freundlichen Worte für Italien, für das Haus Savoyen und das italienische Volk überaus dankbar. „Wir danken“, so schloß der Prinz, „von ganzem Herzen“. Der . von Auer⸗ städ l hob in seiner Erwiderung den tiefen Eindruck hervor, den die Haltung der englischen und kolonialen Truppen auf Alle gemacht habe; desgleichen seien die enthusiastischen Kund⸗ gebungen und das treffliche Verhalten der britischen Be⸗ völkerung während der Jubiläumstage zu rühmen; er sei ferner tief bewegt von der Aufnahme, die den Gästen von. dem Prinzen von Wales und den Mitgliedern der Königlichen Familie bereitet sei. . . Die fremden Fürstlichkeiten, die besonderen Ge⸗ sandten und die Botschafter der fremden Mächte nahmen gestern Abend an einem Diner bei dem Staatssekretär des Krieges Marquis von Landsdowne und sodann an einem Ball bei der Herzogin von Westminster theil. In Portsmouth gab gestern Abend die Admiralität zu Ehren der ausländischen und der britischen Admirale im Rathhause ein Festbankett, an welchem auch der Prinz Heinrich von Preußen theiln ahm. Der Erste Lord der Admiralität Goschen brachte das mit Begeiste⸗ rung aufgenommene Hoch auf die Königin aus, bei welchem die Musik die Nationalhymne spielte, Alsdann feierte derselbe in längerer Rede die auslaͤndischen Marine⸗ Offiziere, hieß sie herzlich willkommen und betonte, daß die guten Seemanngeigenschaften in allen Ländern dieselben seien und den Geist der Brüderschaft unter allen Marinen beförderten. Der öͤsterreichisch⸗ ungarische Admiral Spaun wies in feiner Erwiderung auf die viel bewunderte britische Seemann⸗ schaft hin, welche die Beherrschung der Meere seit vielen Jahrhunderten erlangt habe durch den festen Entschluß, bis um letzten Blutstropfen zu kaͤmpfen. Die ausländischen arine⸗Offiziere wüßten, daß die jetzige Generation den Geist ihrer Vorfahren nicht verloren habe und fähig sei, die ruhm⸗ reichen Traditionen der britischen Nation zu bewahren. Der Redner schloß mit einem Hoch auf die britische Marine.
Frankreich.
Der Senat hat gestern den Gesetzentwurf, betreffend Auf⸗ hebung der Steuer auf hygienische Getränke, genehmigt. — Die Teputirtenkammer nahm die Gesetzentwürfe, betreffend die Uebereinkommen mit mehreren südamerikanischen Staaten zum Schutze der Fabrikmarken, sowie des industriellen, literarischen und künstlerischen Eigenthums, an. Hierauf wurde über die Ausgaben, die anläßlich des Brandes im Wohl⸗ thätigkeits-Bazar veranlaßt waren, berathen. Der Deputirte Trouillot warf der Regierung vor, daß sie die Initiative zu der religiösen Feier ergriffen habe. Der Minister des Innern Barthou' erwiderte, die Regierung habe in keiner Weise eine religiöfe Kundgebung veranstalten wollen, die Radikalen seien zu tadeln, weil sie die Gelegenheit ergriffen hätten, um das Kabinet anzugreifen. Der Deputirte Hub bard warf der Regierung vor, daß sie fich auf die Geistlichkeit stütze. Der Deputixte Cochin be⸗ mangelte, daß die Radikalen eine unnütze Debatte über den kaum geschlossenen Gräbern eröffneten. Der Deputirte Hubbard brachte hicrauf ein Amendement ein, wonach der Kredit für die Zeremonie in der Notre Dame⸗Kirche abgelehnt werden solle. Das Amendement wurde mit 532 gegen 187 Stimmen verworfen und die Kredite angenommen.
Italien.
Der Senat hat gestern die Berathung des Gesetzentwurft betreffend die Reorgänisation der Armee, begonnen.
ESpanien.
Der von den Cortez bewilligte außerordentliche Kren von fuͤnf Millionen Pesetas zur Herstellung und Ua änderung von Artillerie material 26. soll, wie det „Memorial de AÄrtilleria“ mittheilt, einem Königlichen Erl zufolge nachstehende Verwendung finden; Zur Vergrößt⸗ rung? der AÄrtilleriewerkstätten Ü / Millionen, für An⸗ kauf von Munition 1 600 009, Ankauf oder Herstellung von Geschützen für ein Gebirgs⸗-Artillerie-⸗Regiment 1 Million, Herstellung von Küsten⸗Belagerungs⸗ und Feldgeschüßen I0o Oö Peseias, von welcher Summe die Geschützgießereisn Trübia TI Ho, die Werkstatt in Sevilla 100 060 erhält, fir Ankauf von Rohmaterialien behufs Erweiterung des Be⸗ friebes in der Fabrik für Handfeuerwaffen zu Oviedo Goh 0h09 Pesetas. Von der zur Vergrößerung der Artillerie⸗ werkstãtten bestimmten Summe von 1 500 000 Pesetas erhãlt die Heschützgießerei in Trubia zur Anfertigung von 25 em⸗Geschüt⸗ rohren aus Stahl 700 000, die Fabrik zu Oviedo zur Ver rößerung der Betriebseinrichtungen und Steigerung der Fabrikation am jährlich 30 000 Stück Gewehre 199099, die Fabriken ö Toledo für die Vergrößerung der Einrichtungen behufs Her stellung von jährlich mindestens zwölf Millionen Patronen . Mausergewehre und XW 00 Säbelbajonetts 300 O00, die ne. werkelaboratorien in Sevilla, ebenfalls zu Betriebserweiterung 1 und ,, der Jahresproduktion auf zwölf Millionen * tronen 2c, 400000 Pesetas In der Geschützgießzerei zu n w. und der Werkstatt zu Sevilla sollen für die zugewie len
deñilierte gestern vor der Königin.
e er ee al, rns, n, 'm, Gaschütze und S Stäc
15 em⸗Haubitzen einschließlich Lafettierung 2c. hergestellt werden. Das See⸗Offizier korps soll für die LAdmiral, 5 Vize⸗Admiralen, 15 Kontre⸗Admiralen, 24 Schiffs⸗ regattenkapitänen, 117 Lieute⸗
Lieutenants zur See und 2M Schiffs fãhnrichen (Seekadetten). An diesem Stande fehlen zur Zeit 4 Schiffskapitäne 1, 6 2. Klasse, 17 See 1. Klasse und 55 Lieutenants zur See. Stellungen auf dem Lande bekleiden zur Zeit 2 Schiffskapitäne, 37 Fregatten⸗ Kapitäne, 43 Lieutenants zur See 1. Klasse und 51. Lieute⸗ nants zur See. Das Offizierkorps der Marine⸗In⸗
12 Obersten, 140 Kapitänen,
4 Majore Die Marine⸗Infanterie, rund ann stark, ist in drei Regimenter zu zwei Bataillonen, u je vier Kompagnien (die Stäbe dieser Regimenter stehen in afenorten Cadiz, Cartagena und Ferrol), ferner eine Halb⸗Brigade auf Cuba, zwei Regimenter zu zwei Bataillonen auf den Philippinen, vier Kompagnien Arsenalwächter und eine Ordonnanz⸗Kompagnie eingetheilt.
Schweiz.
Der Ständerath wies das ganze Kapitel der Vorlage, betreffend den Rückkauf der Eisenbahnen, über die Organisation der Verwaltung der Bundesbahnen an die Kommi behufs Prüfung der neu eingebrachten Anträge, und beschloß, den Reinertrag der Bundesbahnen, welcher der Summe fuͤr die Verzinsung, Amortisation und Speisung des Reservefonds ergiebt, zur Erleichterung des Verkehrs, zur Herabsetzung der Tarife sowie zur Erweiterung des Bahn⸗ netzes, und zwar vorzugsweise für Nebenbahnen, zu verwenden. Die Bundesbahnen erhalten Steuerfreiheit; ausgenommen von dieser sind die mit dem Bahnbetrieb nicht in direktem Zu⸗ sammenhang stehenden Immobilien. Hoffmann (SSt. Gallen) stellte für den Fall der Annahme des den Bau und den Betrieb einer Eisenbahn durch den Simplon betreffenden nach welchem der Bund in gleichem Maße die Bestrebungen für den östlichen Alpen⸗ durchstich fördern soll.
ukunft bestehen aus:
kapitãnen 1, 47 2. Klasse, 8 ur See 1. Klasse, 31
Lieutenants zur
1ẽWMariscal Brigade⸗Generalen, 32 Majoren, 80 Fãähnrichen. 2 Oberst⸗Lieutenants 4 Kapitäne vermehrt werden.
fante rie Kommandeur, Oberst⸗Lieutenants Lieutenants 1 berst,
ssion zurück,
ich nach Abzug
Artikels einen Zusatzantrag,
Niederlande. Nach dem Ergebniß der Wahlen wird, dem, W. T. B.“
Es folgt der mündliche Bericht der Etats⸗ und Finanz⸗
kommission über die Vorlage, betreffend das Verwaltungs⸗ strafverfahren bei Zuwiderhandlungen gegen die Zollgesetze und die sonstigen Vorschriften über indirekte Reichs ⸗ und Landesabgaben soDowie die Bestimmungen über die Schlacht⸗ und die Wild⸗ pretst euer. Der Referent, Staats-Minister Hr. Freiherr Lucius von Ballhausen, beantragt, den Gesetzentwurf ö der vom Abgeordnetenhause beschlossenen Fassung anzu⸗ nehmen.
Auch diese Vorlage wird ohne Debatte in der vorliegenden
Fassung unverändert en bloFe angenommen.
Die Landgemeindeordnung für Hessen⸗Nassau
ist bereits einmal vom Herrenhause berathen worden. Das⸗ selbe hatte sich damals im wesentlichen den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses angeschlossen, nur in 5 45 trat es der vom anderen Hause beschlossenen Fassung nicht bei. Diese Fassung hatte für die Landgemeinden von mehr als 500 Einwohnern die Bildung eines kollegialischen Gemeindevorstandes als Regel statuiert und damit dem bestehenden Zustand und den auf Bei⸗ behaltung desselben gerichteten, vielfach geäußerten Wünschen der Bevoͤlkerung Rechnung getragen. Der abweichende Beschluß des Herrenhauses, wonach die Bildung des kollegialischen Gemeindevorstandes nur die Ausnahme bilden sollte, ist vom Abgeordnetenhause nicht acceptiert worden; viel⸗ mehr hat dasselbe an seinem fruheren Beschlusse festgehalten. Die verstärkte Kommunalkommission (Berichterstatter Ober⸗ Bürgermeister Dr. von Ib ell-Wiesbaden) empfiehlt jetzt, dem Beschluß des anderen Hauses beizutreten.
Graf von Klinckowstroem hält es nicht für richtig, daß
das andere Haus wegen einer solchen Kleinigkeit den Ent⸗— wurf nochmals an das Herrenhaus hat zurückgehen lassen, und bittet das Abgeordnetenhaus, in Zukunft etwas ent⸗ gegenkommender zu verfahren, damit die aus dem Zweikammersystem sich ergebenden Schwierigkeiten sich nicht noch steigerten. Dennoch habe sich seine Fraktion, wenn auch mit schwerem Herzen, entschlossen, dieses wichtige Gesetz auch in der weniger befriedigenden Fassung des § 45 zu verabschieden.
Das Gesetz wird darauf nach den Beschlüssen des Ab⸗
geordnetenhauses angenommen.
(Schluß des Blattes.) — Der Bericht über die gestrige Sitzung des Hauses
der Abgeordneten befindet sich in der Ersten Beilage.
ufolge, die neue Kammer folgendermaßen zusammengesetzt ein: 45 Liberale, 22 Katholiken, 20 orthodoxe Protestanten, e, 4 Radikale, 4 Sozialisten. Der frühere 'Foortvliet wurde zweimal,
4 Historisch⸗Christli Minister Tak von Troelstra dreimal gewählt. Houten unterlag dem Gegenkandidaten.
zw der Sozialist Der Minister des Innern van
Die „Kölnische Zeitung“ erfährt aus Kanea, daß die
österreichisch- ungarischen Kriegsschiffe neuerdings griechische
Nr. 25 des Centralblatts für das Deutsche Reich“,
herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 25. Juni, hat folgenden Inhalt: I) Konsulat⸗Wesen: Verlegung des Amtssitzes eines Konsulats; — Entlassung; — Todesfall; — Exequatur-Exthei⸗ lungen. — Zoll⸗ und Steuer⸗Wesen: Ergänzung des Verzeichnisses 1 der Anlage A zum Schiffbau⸗Regulativ Zollfreiheit der Schiffsbau materialien); Bestellung eines Stations⸗Kontroleurs. — 2) Polizei⸗ Wesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete.
Schiffe aufgebracht hätten, welche Aufständische sowie Waffen, Kriegsvorrath und Dynamit an Bord gehabt hätten. Die österreichisch⸗Uungarischen Schiffe „Blitz“ und „Comet“ seien in der Bucht von Kissamo während der Nacht zum Freitag durch Treibminen, die von den Aufständischen gelegt und in Be⸗ wegung gesetzt worden seien, in großer Gefahr gewesen.
Griechenland.
Der „Agence Havas“ wird aus Athen vom heutigen Tage gemeldet, daß die daselbst eingetroffenen Nachrichten über die Friedens verhandlungen wenig günstig lauteten, denn die Kriegsentschädigung solle nicht weniger als 4 Millionen Pfund Sterling betragen. an den griechischen die Beaufsichtigung der ganzen öffentlichen Schuld Griechen⸗ In der Grenzregulierung werde die zwei Kilometern Breite längs
wahrscheinlich, interessierten
lands beantragen würden. Abtretung eines Landstriches von der bisherigen Grenzlinie und eines walachischen Weilers Die Türkei bestehe sogar darauf, drei Dörfer mit mohamedanischen Einwohnern einzuschließen. habe erklärt, daß ein derartiger Friede die Existenz des Landes in Frage stelle.
Hutfabrik Vimenet ein allgemeiner Ausstand aus. Ausständigen beschlossen, eine Abordnung zum Gouverneur der Provinz Brabant zu entsenden.
Die Regierung
Amerika.
Aus Havanna wird gemeldet, daß in der gleichnamigen Provinz ein vierzehnstündiges Gefecht zwischen den spanischen Truppen und den Aufständischen stattgefun den habe, nach welchem die ersteren die befestigten Stellungen des Feindes besetzt hätten. ätten 10 Todte, die Spanier 6 Todte,
Die Aufständischen h darunter einen Lieutenant, und 25 Verwundete, darunter zwei
Arbeiterbewegung. Die Lohnbewegung der Grubenarbeiter in Weißenfels
(vgl. Nr. 147 d. Bl.) dehnt sich der Magdeb. Itg. zufolge auch auf das Meuselwitzer Kohlenrevier aus. Der Reichstagsabgeordnete Horn bereist das Gebiet behufs Agitation.
Eine Versammlung der Hamburger Schauerleute, die über
den Vorschlag der Packetfahrtgesellschaft wegen eines festen Engagements (vergl. Nr. 144 d. Bl.) berieth, verhielt sich wie der Volks Ztg. ein Privat. Telegramm aus Hamburg meldet, ablehnend. Die Versammlung ernannte eine Kommission zwecks Verhandlung mit der Packetfahrtgesellschaft und Klarlegung mehrerer Punkte.
Aus London meldet W. T. B.“ vom gestrigen Tage, daß der
Ausstand auf der Kohlengrube Ashington in Northumberland (vgl. Nr. 144 d. Bl.) dadurch beigelegt ist, daß sämmtliche der Union nicht angehörigen Arbeiter eingewilligt haben, derselben beizutreten.
In Brüssel brach der „Köln. Ztg.“ zufolge in der ö ie
In der Umgegend von Ferrara sind, wie der „Voss. Ztg.“ aus
Mailand telegraphiert wird, sämmtliche Feldarbeiter (vgl. Nr. 143 und 144 d. Bl.) in einen Ausstand eingetreten, sodaß einstweilen die Einbringung der Ernte vollständig ruht. Da in einzelnen Ortschaften bereits Unruhen stattgefunden haben, ist ein starkes Aufgebot von Karabinieri sowie Infanterie dorthin abgegangen. Dig „Frkf. Itg.“ bestätigt diese Nachricht und fügt hinzu, daß man in Argenta, wo mehrere Frauen verhaftet wurden, Unruhen befürchtet,
In den Orten Malmö, Bottna und Warberg in Schweden
befinden sich, dem „Vorwärts“ zufolge, die Steinarbeiter im Ausstande.
Offiziere, verloren.
Die „Times“ meldet aus Johannisburg vom 25. d. M., estmahl, welches am 24. d. M. ubiläums der Königin von Großbritannien stattfand und das von den meisten hervorragenden Einwohnern der Stadt besucht war, als ihre Vertreter den General Joubert und das Mitglied des Ausführenden Rathes M. Burger entsandt habe, e in seiner Rede, daß der Präsident Krüger ihn ausdrücklich mit seiner Vertretung betraut und ihn beauftragt der Sympathie des Präsidenten mit dem Zweck der
— Der Präsident habe in n Zeit manches Schwere erlebt, allein er sei sich enau seiner Verantwortlichkeit und der Wichtigkeit, der rhaltung des Friedens bewußt. noch vor kurzem drohend am Himmel gestanden, habe ein günstiger Wind verjagt.
daß die Regierung zu dem Abends dort zu Ehren des
Versammlun
Ausdruck zu verleihen. der letzten
Die schwa en, welche
Parlamentarische Nachrichten.
In der heutigen (24) Sitzung des Herrenhauses, inanz⸗-Minister Dr, von Miguel, der Justiz⸗ önstedt und der Minister des Innern Freiherr von der Recke beiwohnten, wurde zunächst für die Rech⸗ nungen der Kasse der Ober⸗Rechnungskammer für das Jahr 189596 die Entlastung ertheilt. n einmaliger Schlußberathung nimmt sodann das Haus entwurf, betreffend die Re — 1 ler ungtzbezir usegz ohne
welcher der Minister S
den Gese verhältn Kreise Olp, Re Abgeordnetenha
elung der Forst⸗ ustizamt Olp im Arnsberg, in der Fassung des ebatte an.
emalige
Kunst und Wissenschaft. Wie die „Laibacher Zeitung“ mittheilt, ist die im Jahre 1872
entdeckte und am Südende des Laibacher Moores an einigen Stellen bloßgelegte Römer ‚ Straße nunmehr in einer Länge von 418 m weiter gufgedeckt worden. Die Straße ist 9 m breit und 1m mächtig. Der solide, aus Dolomit und Rollsand hergestellte Straßenkörper ruht auf einem Holzrost. Die ganze Länge der durch das Moor führenden Straße beträgt 4 Em und f
noch unter einer 30 bis 40 em tiefen Torfschicht; doch dürfte die gänzliche reilegung mit Rücksicht auf die Brauchbarkeit der Strafe bei der
, n ne durch die Anrainer sehr bald in Angriff genommen werden.
iegt zum großen Theil
Land⸗ und Forstwirthschaft. Saaten stand in Oesterreich.
Bericht des K. K. Ackerbau⸗Ministeriums nach dem Stande in der
zweiten Hälfte des Monats Juni 1897. In der zweiten Hälfte des Mai waren Regen und tiefe Tempe—
ratur vorherrschend, doch ohne die Extreme, welche die erste Hälfte dieses Monats charakterisiert hatten; ja in den Südländern waren die Wärme und Niederschlagsperbältnisse nahezu normal. Die Witterung der ersten Juni⸗Hälfte unterschied sich — von einigen Schwankungen abgesehen — nicht wesentlich von jener anderer Jahre und war im allgemeinen sowohl, der Vegetation als auch den Kulturarbeiten nicht ungünstig. Allerdings brachte der Juni an mange Orten auch längere Regenzeiten, so in vielen Gegenden von
Bukowina, wo erst um Mitte Juni heiteres Wetter, nicht selten mit sprunghafter Steigerung der Wärme eintrat; aus Ost Galizien kommen zahlreiche Klagen über stauende Nässe; in den Alpenländern wird meist der 8. Juni als der 6 in der Witterung be zeichnet. Gewitter waren nicht . die
orkanartigen Stürmen und le
schlägen begleitet. Auch über Fröste und über wolkenbruchartige Regen, welche lokale Ueberschwemmungen herbeiführten, liegen Nach= richten vor, namentlich aus Süd- Steiermark und Krain, ferner aus Böhmen, Galizien und der Bukowina. Solche Ueberschwemmungen
alizien und der
selben waren manchmal von der ziemlich häufig auch von Hagel⸗
wurden in den Alpenländern auch durch rasches Schmelzen der großen Schneemassen verursacht; übrigens kamen vereinzelte Schneefälle noch im Juni vor. Im allgemeinen kann gesagt werden, daß die vor⸗ wiegend günstige Witterung der ersten Juni⸗Hälfte manche Schäden wenigstens theilweise wieder gutgemacht hat, welche schlechtes Wetter verurfacht hatte. Der Roggen verspricht im Ganzen einen mittleren Ertrag; seine Ernte dürfte meist nicht später fallen, als in anderen Jahren, stellenweise sogar etwas früher. Der Stand der Roggen⸗ faaten ist in den verschiedenen Gegenden sehr verschieden. Zahlteiche Nachrichten besagen, daß die Saaten, welche durch schwere Regen und Stürme (in den Alpenländern durch den Schnee) zu Boden gedrückt worden waren, sich wenigstens soweit aufgerichtet haben, daß sie blühen konnten, wenn auch die Bildung von Knien in den Halmen sehr häufig vorkommt; es fehlt selbst nicht an Nachrichten über sehr schönen Stand der Roggensaaten, beträchtliche Länge der Halme und reichen Belatz der Aehren; andererseits aber sind auch Klagen über schlechten Stand nur zu häufig, Vielfach ver⸗ hinderte die Lagerung der Halme, welche in vielen Gegenden erst in der Berichtsperiode auftrat, den normalen Verlauf der Blüthe, manchmal diese selbst, die Aebren blieben schartig oder ganz taub, manche Saaten wurden als hoffnungölos zu Futter abgemäht. Jeden⸗ falls bildet die Lagerfrucht diesmal einen ungewöhnlich hohen Prozentsatz. Auch Klagen über Rost sind häufiger als in anderen Jahren; auch sind die Roggensaaten sehr oft recht schütter. Die angeführten Uebelstände haben sich in besonderz ausgedehntem Maße in Galizien gezeigt, wo namentlich auch eine vorzeitige Reife des Roggens auf Kosten der Körner⸗ entwicklung öfter beobachtet wurde. Die Weizen saaten sind in der nördlichen Zone theils im Schoßen, theils schon im Blühen begriffen, haben in der mittleren Zone die Blüthe zum theil schon beendet und in der füdlichen bereits abgeblüht. Trotz der zahlreichen Nachrichten über recht guten, mitunter vorzüglichen Stand kann man doch im Durchschnitt nur auf eine mittlere Weizenernte rechnen. Vielfach zeigen sich diesel ben Uebelstände wie bei den Roggensaaten, namentlich Lagerung und Rost. welch letzterer sich nicht selten auch auf die Aehren erstreckt. Die kräftigere Bestockung, welche sich dank der feuchten Frühjahrswitterung gezeigt hatte, wurde nicht selten durch stauende Nässe wieder aufgehoben; auch gelbe Färbung der Saaten wurde häufig beobachtet und verschwand nur dort wieder, wo rechtzeitig schönes Wetter eintrat. Klagen über Brand kommen nicht sehr häufig vor. uch beim Weizen erscheint Galizien am meisten in Mitleidenschaft gezogen. Eine auch nur annähernde Ernteschätzung bezüglich der Sommerungen und der Hackfrüchte aufzustellen, ist zur Zeit nicht möglich, denn der Anbau wurde in der Mehrjahl der Fälle durch die ungünstige Witterung ungemein verzögert und erstreckte sich nicht selten von der ersten Hälfte des März bis in den Juni hinein, Vielfach, namentlich in Galizien, wurde der Anbau angesichts der Bodennässe und der vorgerückten Jahreszeit ganz unterlassen. Jedenfalls befand sich der Boden meist in einem für den Anbau sehr ungünstigen Zu⸗ stande, indem er vorher nicht genügend bearbeitet werden konnte. Diese ungenügende Bearbeitung hatte vielfach eine ungewöhnlich üppige Ent wickelung von Unkräutern zur Folge. Der Entwickelungszustand der Sommersaaten ist entsprechend der Verschiedenheit der Anbauzeiten sehr ungleich; doch kann im allgemeinen gesagt werden, daß die vor Mitte April angebauten Saaten viel günstiger stehen als die später in den Boden gebrachten; es fehlt aber . nicht an Nachrichten, daß Gerste und Hafer dank der günstigen Witterung der ersten Juni⸗ Hälfte recht schön stehen. Ueber schütteren Stand und über Eingehen ganzer Saaten wird vielfach, namentlich in Galizien, geklagt; dichter stehende Saaten hinwiederum lagern nicht selten und sind vom Rost befallen. Im Durchschnitt kann kaum eine Mittelernte von Gerste und Hafer erwartet werden. Bezüglich des Mais sind die günstigen Nachrichten in der Mehr⸗ zahl; allerdings wurden auch bei dieser Kulturpflanze ähnliche Uebelstände wahrgenommen wie bei Gerste und Hafer, doch nicht in solchem Maße; über lückenhaften Stand wird häufig geklagt. Die Entwickelungs⸗ stadien sind sehr verschieden. Aehnlich verhält es sich mit den
Hülsenfrüchten, bei welchen Ausbleiben oder Ausfaulen mitunter
einen wiederholten Anbau nothwendig machten. Der Raps hat in Böhmen und Mähren gut verblüht und reichlich Schoten angesetzt. Minder günstig lauten die allerdings spärlichen Nachrichten aus Ober Oesterreich und Steiermark, ungünstig jene aus Galizien; dort haben Bodennässe und Insekten den Raps sehr geschädigt. Auch Klagen über Aus⸗
winterungen sind nicht selten. Der Anbau der Kartoffeln wurde noch immer nicht überall beendet. Der Stand ist infolge Ausfaulens nicht selten lückenhaft; hierzu haben oft auch Engerlinge beigetragen. Peronospora wurde bis jetzt nur selten beobachtet; dagegen machen sich Verkrustung und Verunkrautung des Bodens oft empfindlich fühlbar. Die Zucker- und Futterrüben leiden vielfach durch Verkrustung des Bodens, durch Insekten (namentlich Drahtwurm) und durch Unkräuter; auch Nachrichten über Wurzelbrand fehlen nicht. Doch sind die Ernteaussichten nicht geradezu ungünstig, vorausgesetzt, daß bald die sehr im Rückstände befindlichen Kulturarbeiten durch—⸗ geführt werden können. Die Futterpflanzen auf Wiesen und Klee⸗ feldern sind nach der überwiegenden Mehrzahl der Berichte sehr gut gerathen. Die Futterernte war namentlich in den Alpenländern un— gewöhnlich reich. Auch die Qualität war zumeist gut, wenn auch häufig das Heu verschlämmt und dadurch in seinem Werthe wesentlich beeinträchtigt wurde. Auch das Ueberhandnehmen saurer Gräser auf den. Wiesen ist infolge der Nässe nicht selten beobachtet worden. In Galizien hat vielfach das Futter noch während der Ernte durch Faulen gelitten, wurde oft auch überständig. Der Klee hat der Qualität nach meist sehr befriedigt, wenn auch an manchen Orten gelagerte Kleeäcker faulten und vor der Blüthe gemäht werden mußten.
Saatenstand in Livland und Kurland. Nachrichten aus Riga zufolge haben heftige, mitunter wolken⸗
bruchartige oft mit Hagel vermischte Regen manchen Schaden an⸗— gerichtet. Andererseits werden aus einzelnen Gegenden Klagen über anhaltende Dürre laut. Im allgemeinen wird aber eine leichte und frühzeitige Feldbestellung gerühmt.
Wie der Winterroggen, der durch den Winter nicht unerheblich
gelitten hatte, sich seitdem entwickelt hat, darüber läßt sich bei den so verschiedenartigen Witterungsverhältnissen ein Gesammturtheil nicht bilden, wahrscheinlich aber wird die Roggenernte nicht gut ausfallen, weil das vorhandene Korn durch ungleiche Reifung und oft auch durch vorzeitiges Lagern an Werth einbüßen dürfte.
Ebenso ist der Winterweizen nicht überall gleich gut, viel hat
umgepflügt werden müssen, und was man stehen ließ, weist ungleiche Bestandung auf.
Der Stand der Futterfelder befriedigt allgemein, und man darf
eine gute Ernte erwarten.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗
Maßregeln.
ö Marokko. Zur Verhütung der Einschleppung der Pest bat der Gesundheits⸗
rath in Tanger unter dem 15 d. M. folgende Maßregeln ee ,,
1) Schiffe mit marokkanischen Passagieren an Bord. welche nicht
durch von den zuständigen Bebörden ausgestellte Zertifikate zur Be— n enn des Gesundheitsraths nachweisen können, daß sie sich vor ihrer
verseuchten Lande aufgehalten, oder daß sie sich einer Quarantäne sowie der Desinfektion ihrer Personen und ihres Gepäcks in einem europäischen Hafen oder Lazareth unterzogen baben, werden in den Häfen Marokkos nicht zugelassen.
inschiffung während jweier Monate in einem nicht
2) Die marokkanischen Passagiere, welche vorstebende Bedingungen
erfüllt haben, werden in. Marokko nur in dem Hafen von Tanger und auch nur nach Deginfektion ihres Gepäcks zugelassen.
Verkehrs⸗Anstalten. Vom 1. Juli ab ist im Verkehr mit Großbritannien und
Irland bei Postpacketen bis 5 Kg. das Verlangen der Eil 1 zulässig. In solchem Falle ist vom Absender neben dem tarifmäßtigen Porto eine Gebühr von 40 „ zu entrichten.
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