ö arm,, , = r e e nne. . ⸗
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nur aus den australischen Kolonien nach Neu⸗Süd⸗Wales derschifft werden. Wenn ein Schiff mit Thieren einen afritanischen Hafen an⸗ gelaufen bat, so ist die Einfuhr dieser Thiere nach Neu Süd ⸗Wales
verboten. Ferner ist die Einfuhr von todten Tbieren und
namentlich von Häuten, Fellen, Wolle, Haar, Hörnern, Hufen und
Knochen aus Afrika verboten.
Für die jur Einfuhr zugelassenen Thiere aus anderen Ländern mit usnabme der aus den australischen Kolonien versendeten sind
nach Ankunft in Neu⸗Süd⸗Wales folgende Quarantã
eschrieben:
fr Pferde
w
Schafe aus Großbritannien und Irland Schafe auz anderen Ländern, d. h. Deutschland un
den Vereinigten Staaten w Kameele
andere wilde Wiederkäuer. Schweine . K
i Der landwirthschaftliche Ministec in Sydnen bat
nung vom 11. v. Ik. bestimmt, daß die aus Deutschland und aus den Vereinigten Staaten von Amerlla versendeten Thiere doriselbst pon besonders dazu bestellten Thierärzten untersucht werden müssen,
worüber Zeugnisse auszustellen sind.
Die für Großbritannien und Irland in dieser Hinsicht geltenden
Vorschriften bleiben bestehen.
Kairo, 28. Juni. (W. T. B.)
Verkehrs⸗Anftalten.
Bremen, 28. Juni. (W. T. B) Dampfer Königin Luise “, v. New. York komm burg“ v. Brasilien kommend, 28. Juni Mrgs. a.
gek. Spree n, 25. Juni Mttge. v. Rew⸗Hork n. d. Weser abgeg. „ Pf alhj;“ n. d. La Plata best.. 27. Juni in Montevideo angek. „Preußen“, v. Ost⸗Asien kommend, 27. Juni Nm. in Marke, n. d. La Plata best. 21. Juni Nm.
Singapore angck.
Büffel, Ziegen, Rothwild, Antilopen, Lamas und
T. In der Quarantäne⸗ Station von El- Tor, 290 Meilen füdöstlich von Sue, sind zwei pest⸗ verdächtige Erkrankungen unter den Pilgern vorgekommen.
Norddeutscher Lloyd.
Niccola Spinelli in Anwesenbeit
sfellung vor den großen Ferien seinen
ne⸗Zeiten vor- 14 Tage, . k
l
erlebte, in der bekannten 1 auf dem Spielplan dieser Bühne Am Donnerstag, den 1. Juli,
d
.
9 Mannigfaltiges
Zu dem dritten Marienheim' für allein stehende junge Damen und Mädchen wurde gestern in Gegenwart einer geladenen Gesell⸗ Der Böuplatz. Marburgerstraße 4, Die Vorftände des Vereins zur Fürsorge für die weibliche Jagend“, des Vereins Charlotten heim. der Marienheime J und l, und Andere waren zu der Feier erschienen. Neben den Vorstandsdamen batten die Insassen der Marienheime, junge und Haushaltungsschülerinnen, Aufstellung geno Im Auftrage der Allerhöchsten Proteltorin, Ihrer Majestãt der Faiserin und Königin, war der Kammerherr Graf von Keller erschienen. Der Geheime Sber⸗Regierungs-Rath Graf Andreas von Bernstorff, welcher an der Spitze des Gesammtvorstandes stebt, empfing die
6 Manate durch Verord⸗
schaft der Giundstein gelegt. war in festlicher Weise geschmückt.
Mãdchen
Ehrengäste; Propst B. Freiherr von
end, Heim⸗
d. Weser an⸗ Wilmers
Ludwigs-Kirche in
tions⸗Rath von
in Antwerp en' ange „Wittekind“, v. La Plata kommend, und der Alters. Präsideni des
277. Juni Nm. Las Palmas passiert. „Prinz Heinrich“, von Ost⸗Äsien kommend, 28. Juni Vm. Gibraltar pass.
der Große“ 28. Juni Nm. Reise v. Southamp York fortgesetzt. Kronprinz Friedrich Wil he Nm. in Antwerpen angek. 25. Juni Mrgts. Do ver passi'rt. .
Ton don, 28. Juni. (W. T. B). Cast le ⸗Linie
Ausreise in der Delagoa. Bay angekommen.
Gastler ist heute auf der Heimreise in London eingetroffen.
Theater und Mufik. Im Königlichen Neuen Dyern- Theater
Carl Marig von Weber's romantische Oper Der Freis 14. und zwar in folgender Besetzung zur Aufführung; Ottokar: Herr r; Kuno: Herr Rir, Agathe; Fräulein Hiedler, Aennchen: Fräulein Dietrich, Kaspar: Herr Moödlinger, Max— Herr Müller, Kilian: Herr Krasg, Ein Eremit; Herr Stammer, Samiel: Herr Schmidt. — Im Garten konzertiert von 6 Uhr ab die Kapelle des Kaiser Alexander Garde. Grenadier · Regiments Nr. 1, unter Leitung des haue
Musik-⸗Dirigenten Herrn Jaenisch.
Das Berliner Theater schließt am morgigen Tage mit einer letzten Wiederholung von Weirauch's Posse Die Maschinenbauer“
seine Pforten, zunächst für die Dauer eines Monats,
einige bauliche Reparaturen im Zuschauerraum und Bühnenhause vorgenommen werden sollen. Das bexeits angekündigte Gastspiel der
Mitglieder des Lessing Theaters soll am 1. August
nehmen, während die Vorstellungen der neuen Spieljeit am 1. Sep⸗
tember beginnen. . Das Schiller-Theater beschließt morgen
Spieljeit mit einer Aufführung von Bauernfeld's Bürgerlich und Roömantisché. Die Damen Pauly, Levermann, Werner und die
Herren Patry, Schmasow, Reimann, Laurence sind rollen beschäftigt.
Im Theater des Westens tritt morgen Herr zum vorletzten Male, und zwar als Lyonel in Martha“ auf. Den Plumkett singt Hans Tristan Hugo Kirchner, die Lady Harriet vom Stadt. Theater in Nürnberg und die Hawliezek. Letztere sang in der ersten Troubadour! Niucena. Am Donnerstag findet die vorläufig letzte Carmen“ statt, und
Novitãt „A basso im unteren
porto (.
München“, v. Baltimore kommend,
D. Na r⸗ ham Castle“ ist am Sonnabend auf der Ausreise von Southampten abgegangen. D. ‚Tintagel Cast le- ist am Sonnabend auf der
Emmy
am Freitag und Sonnabend .
Friedrich ton n. New⸗
km“ 78. Funi Dr. Hille und farrer Alesch.
in das
zuwohnen; die Gesänge, einer
Du nvegan
Menken ausgeführt.
gelangt morgen
ränkel, die Ausführung der Vierungspfeiler
sprache des Baues gebört der Mitte
Junkersdorf mit
während dessen
seinen Anfang
577 9 3 1 9 die diethsrige Woo Andaächtige.
Die Medaille zur Erinnern in den Haupt⸗
Heinrich Bötel Flotow's Oper Keller, den In Ham burg siegte gestern Raabe Kaniglichen Hauptgestüts Graditz Nancy Frieda Aufführung die Auffũührung von geht die 236 zum Besuch einladen,
Hafen) von ornholm an. Der durch
Als Schaler. und Kinder. Vorstellung wird am Sonnabend (3. Juli), Nachmittags 4 Uhr, Der Ratten fänger von ꝛ— Gustay Seitz, von seinen Hänsel und Gretel“ Aufführungen,
deren Theilen, die fis bei sammtlichen Wiederholungen eine au erordentlichen Erfolges zu erfreuen hatten, bestens bekannt, schließt mit dieser Vor-
b. m glad, der Vorffellung konzertiert die Dyernkapelle im Garten.
Im Neuen Theater findet morgen die erste Wie derauffũbrung des Lustspiels Der Stellvertreter von Busnach und Duval. welches wahrend ter vorsährigen Ausstellungs Saison über 150 Aufführungen
ne verbleiben. . aus Abends 6 bis 7 Uhr, veranstaltet der Srgansst Bernbard Irrgang sein letztes Kirchen⸗Konzert in der Heilig Kreuz · Kirche (am Blücher⸗Plaß). Mitwirken werden 90 s Frau Anna Keiling, der Konzertsãnger Johann Dyker aus Amsterdam und Herr Richard Pietsch. Der Eintritt ist frei.
Die dem Gedächtniß Ludwig Win dth orst's errichtete St. feierlich eingefegnet. Die Konsekration sol erst später erfolgen. Die
Feier fand in Gegenwart der Geheimen Ober Regierungs · Räthe Dr. Ren vers, Dr. Förfter und Erandi, als Vertreter der Regierung, statt. Von den Abgeordneten des Zentrums hatten Prinz Arenberg. Lega
Kehler, Amts
in den ersten Reihen der Bänke Platz genommen. Die Einsegnung vollzog Pfarrer Eidam gus Charlottenburg unter Assistenz von
Korporationen Suevia“, Burgundia und Askania, und ihnen folgend 53 Abord nungen katholischer Vereine, in langer Prozession Gotteshaus, um dem
nommen, wurden von den Mitgliedern der kirchlichen Sing⸗ schnle ausgefübrt. — Was die Kirche selbst anbetrifft, so ist der Bauplatz hierfür von der Terraingefellschaft Wilmersdorf geschenkt worden und der Bau nach den Plänen des Regierung Baumeisters Der Gedanke, die Kirche in Sandstein aufzu⸗ bauen, mußte aus Mangel an Mitteln aufgegeben werden, und . zeigt denn die Kirche im Aeußeren das Backsteingewand wie die Gottes ⸗ ö häuser in Stendal und Tangermünde. Nach der Lage der Kirche mußte der Architekt einen Vierungsthurm aus der Masse der Kirche emporwachsen lassen, das sch vere Gewicht des Thurmes aber bedingte
der Charakter der Kirche im Innern gegeben. Die ganze Formen⸗
sondere Beachtung berdienen die Kapitäle, welche von dem Bild⸗ deutschem Der Westgiebel ist nur provisorisch angelegt; ꝛ Schiff um drei Joche verlängert werden und die Kirche noch jwei M ffeinc Thürme erhalten. Bie Vierungespfeiler schmücken Fig Fürstlicher Heiligen, von dem Bildhauer Fink in streng frühgothischer Art modelliert und von Geiger ⸗Berlin ausgeführt. Die Glocken sind von Ulrich in Apolda gegossen, die Orgel mit 25 klingenden Stimmen von Dinfe gebaut, die reich gestalteten Glasfenster von der hiesigen Firma Didden u. Busch ausgeführt.
an den Magistrat für 25 Staxträthe, 99 Stadtverordnete und 41 städtische Beamte zur weiteren Beförderung zugesandt worden.
Den Ostseebädern, welche zur Reise⸗ und Bade⸗Saison durch ihre die Rhederei Brauenlich (Berlin,
des Komponisten in Scene. schon au
eln“ gegeben. 18 eines Besuchs wert
Cyclus von Kinder ⸗Aufführungen Runenstein an der
statt und wird bis auf weiteres eingerichtet.
phitrite !,
sich, wie W. T.
genommen.
geschafft worden. leicht verwundet.
der Goltz bielt die Ansprache.
Bu dapest, Gorbsé auf der
dorf wurde heute Vormittag Bergrutschung
gerichts⸗ Rath Krebs, Dasbach
Reichstages, Rentner Dieden
geführt werden.
Alsdann zogen die studentischen Lon ban 29.
dung aus Aden be
Hochamt bei⸗
feierlichen an Palestrina ent⸗
Misser von Colombo am 1. d
Mannschaft wurde
verwundet.
New⸗Jork, in Sandstein, und dadurch war dessen La dun des 15. Jahrhunderts an; be. wurde gelöscht. Laubwerk geziert sind. später soll das W
Manila,
Figuren
bolms, den nassen
Kiel, 29. Juni. welche an den Jubiläums · Regatten Dover = Helgoland theilgenommen baben, sind hier eingetroffen und baben bereits die gestrige See⸗ Regatta Kiel — Eckernförde mitgesegelt. Es sind dies Am- Ariadne“, Gwynfan, Cetonia“ und Frolic“.
Wien, 28. Juni. verunglückten Gisenbabnzuge (s. Nr. 149 d. Bl] kefanden
blieben auf dem Geleise vor der Brüde steben. daß neun Per so nen, und zwar sechs ein Regimenté⸗Arzt und zwei Frauen, bisber sind nur zwei Leichen gefunden
Madrid, 28. Juni. ꝛ stürz te; nach einer Meldung des W. T. B.“ eine Kirchen mauer Reun Kinder wurden getödtet und mehrere andere
8 , e 9) zur Versendung kommende Prospett zeigt
age eine der eigenartigen nheiten Born⸗ Sfen“, eine interessante tiefe Felshöhle, die wohl h ist. Die weiteren Abbildungen veranschaulichen
die ebrwürdigen Ruinen von Hammers buus, groter ke Klippenbildungen wie die Lzwenköpfe und die Helligommgklirpen, und endlich den
Brogardts⸗Brücke. Die kleine Broschüre ist als
kurze Reisebeschreibung mit Berührung der schönsten Punkte Born= bolms * anziehend geschrieben und denjenigen Sommerfrische aufsuchen wollen, die in ihrem Charakter an die
Romantik Schottlands erinnert. . zum ersten Male Mittwochs elne direkte Verbindung von Swinemünde
zu empfehlen, welche eine In diesem Jahre ist übrigens
sodaß man Bornbolm Berlin aus in ca.
11 Stunden erreichen kann.
Die großen englischen Renn-Yachten,
Corisandern, „ Jullanar“ Anemone
In dem bei Kolomea in Galizien gestern
Fünf Waggons Man nimmt an, Bedienstete der Bahnpost, ums Leben gekommen sind; und aus dem Wasser heraus- Zwei Personen wurden schwer und zwölf Personen Die Poft⸗ und Werthsendungen sind zum größten
B. berichtet, 120 Passagiere.
Theil aus dem Post⸗Ambulanzwagen hervorgeholt worden.
28. Juni. Zwilchen Egeres und Magyar⸗ Bahnstrecke GSreßwardein —Klausenburg trat eine in der Ausdehnung von 1800 m ein, durch welche
der Bahnkörper und die Telegraxhenlinie zerstört wurden; auch enn Wächterhaus ist eingestürzt. Mer schen sind bei dem Elementarere gniß nicht verunglückt. — Die Direktion der Staatsbahnen giebt brrannt, daß infolge des Bergrutsches der gesammte Verkehr auf dieler Linie auf unbestimmte Zeit eingestellt ist. Für die Dauer der Verkehrs störung wird die Tinie Budapest — Kronstadt über Arad und Tövis ge⸗
Juni. Nach einer bei Llovds eingegangenen Mel⸗ richtet der dort eingetroffene indische Regierungs⸗
Dampfer Mayor, daß der überfällige Dampfer Aden“, welcher
M mit 365 Paffagieren aus China verlassen batte,
bei Sokotra gänzlich verloren ging. Einige Passagiere und die
n in Aden gelandet.
In Solana, Provinz Ciudad Real,
28. Juni. Der Dampfer Citv of Rome“,
unterwegs in Brand gerathen war (. Nr. 149 d. Bl), ist geftern Abend im bhiesigen Dock eingetroffen. Das Feuer
28. Juni. In der Provinz Albay bat, dem zufolge, ein heftiger Ausbruch des Vulkans
von stattgefunden. Die Lava richtete große Verheerungen an.
a Db Menschen dabei umgekommen sind, ist noch nicht festgestellt.
Die Kirche faßt ungefähr
ag an die Centenarfeier ist
in dem Renard ⸗ Rennen des br. S. Lebemann“.
Caracas,
reiht sich nun auch die Insel GFortsetzung
/ /// · ' / —·
Wetterbericht vom 29. Juni. 8 Uhr Morgens.
Bar. auf o Gr. u. d. Meeressp. red. in Millim.
sius
50 C. = 40 R.
Stationen.
Ff
Temperatur in o Cel
— 8623 do
Belmullet .. Aberdeen Christiansund Kovenhagen. Stockholm. W bede aparanda. still heiter t. Petersbg. halb bed. Cork. Queens⸗ town ... ö i Cherbourg. . 6 3 1 1 mburg .. 3 beiter halb bed. 1 wolkenlos 1woltenlos D I balb bed. stil halb bed. 2 heiter wollenlos z wolkenlss 5 2 wolkig OSD 3 heiter N 1wolkenlos ö 2 heiter l wollen los D 1'vollenlos
Nebersicht der Witterung. Auch heute zeigt die Wetterlage über Europa wenig
winemünde Neufahrwasser M ö
Norden und über dem östlichen Deutschland, am niedrigsten vorm Kanal. Bei schwacher, meist süd⸗ licher bis öftlicher Luftströmung ist das Wetter in Deutschland andauernd warm, heiter und trocken, im nordwestdeutschen Küstengeblete sind geringe Regenmengen gefallen.
Deutsche Seewarte.
ö Theater.
Königliche Schanspiele. Mittwoch: Neues
Opern ⸗ Theater. 26. Vorstellung. Der Freischütz. Romantische Oper in 3 Akten von Carl Maria von Weber. Dichtung von Friedrich Kind (nach der leichnamigen Erzählun ugust Apel's). Dekorative inrichtung vom ö Brandt. Dirigent: Kapellmeifter Wolfram. Anfang 74 Uhr.
Donnerstag: 27. Vorstellung. Die Boheme. . Künstlerleben 13306.) Scenen aus Henry
urger's Vie de Boheme in 4 Bildern von G. Giacosa und LX. Illica. Deutsch von Ludwig
rtmann. Mustk von Giacomo Puccini. — Die ose von Schiras. Anfang 7 Ubr.
Freitag: 28. Vorstellung. Lohengrin. Roman⸗ tische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. 8 err Ernst Kraus, Elsa: Fräulein
iborg, als Gäste) Anfang ? Uhr.
Gerlmer Theater. Mittwoch: Letzte Vor⸗ stellung vor den Ferien: Die Maschinenbauer. Anfang 716 Uhr.
Theater. Mittwoch: Gaftspiel des
Die Geisha, oder: Eine Dyerette in
Deutsch von C. M. Roehr und Julius Freund. Anfang 7 Uhr.
Donnerstag: Gaftspiel des Ferenciy · Ensembles. Die Geisha. Freitag: Gaftspiel des Ferenczy · Ensembles. Die Geisha.
Residen· Theater. Direttion: Siamund Lauten burg. Abschieds. Cyelus der Direktion Lautenburg. Mitwoch: Letzte Vorstellung in dieser Saison. Der Unt afert. (0 Sousprèfet d0 ghätea u- Buzard. wand in 3 Akten von Loon Gandillot. Deutsch von Mar Schönau. — Vorher: Musotte ff. Aft) Schauspiel von Guv de Maupassant. Deutsch don E. v. Bukowicz. Anfang 73 Uhr.
Neunes Theater. Schiff dauerdamm 42a. / 8.
Direktion: Slamund Lautenburg. Mittwoch: Bei bedeutend ermäßigten Preisen. Neu einftudiert: Der Stellvertreter. Schwank in 3 Akten von Busnach und G. Duval. Deutsch von Max Schönau. Regie: Herrmann Werner. Anfang 7 Uhr.
Donnerstag und folgende Tage: Der Stell⸗
vertreter.
Schiller · Theater. Mittwoch Abende s Uör⸗ Letzte Vorstellung vor den Ferien: Bürgerlich und
Romantisch. Wiedererßffnung: Donnertztag, den 19. August:
Weh dem, der lügt.
Theater des Westens. (antstt. 12. Babn. of Zoologischer Garten.) Dpern · Vorstellung unter PVirckion von Heinrich Morwitz. Mittwoch: Gast⸗ viel des Herrn Heinrich Bötel. Martha, oder:
Su da, 29. Juni. (Meldung der Durch eine Ventllrohr⸗Explosion an Bord des italienischen Rreuzers „Bausan“ wurden fünf Personen getödtet und eine schwer verwundet.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene
Depeschen. „Agence Havas“ )
29. Juni. (Meldung des „Reuter schen
Bureaus“) Das neue Ministerium ist gebildet, Luis Castillo hat das Schatzamt übernommen.
des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Freitag: Zum ersten Male: A Hasso Porto. (Am Unteren Hafen) Gastspiel von Fannnz Moran ⸗Olden.
ü Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Elsa Reichel mit Hin. ol. Lieut. Kurt Reimer (Westend Berlin). — Frl. Margarete Pobley mit Hrn. Ingenieur Otto Krafft (Berlin). — Fr. Maria Zehnpfenning, geb. Stollwerck, mit Hrn. Reg.⸗Asfeffor u. Prem. Lieut. d. R. Lajar Eugen von Lippa (Breslau). — r Else von Taschitzli mit Hrn. Kaufm. A. Tei (Breslau). — Frk. Olga Dierig mit Hrn. Oberlehrer Rudolf Rummler (Freiburg i. Schl.).
Verehelicht? Hr. Lieut. d. R. W. Fahrenholtz mit Frl. Elisabeth Harmening (Ndr Herzogs waldau, Kr. Lüben).
Geboren:? Ein Sohn: Hrn. Tap. Lieut. Jochen von Bredow (Kiel. — Hrn. Prem, -Lieut. Alfred von Förpen (Jauer). — Hrn. Sec. Lieut. Hein ich (Berlin).
Gestorben: Hr. Kammerherr Thassilo von Tres⸗ dow (Dölzig — Hr. Maj. a. D. Otto von Stosch (Weibeck b. Hess. Oldendorf).
Verantwortlicher Redakteur: Siem enroth in Berlin.
Verlag der Gppedition (Sch ol) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags Anstalt Berlin sw., Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen (einschließlich Börsen⸗Bellage),
i ö ,, . zu . * 6 en Anzeiger omm audit gesellschaften 1 z wen
Der Markt zu Richmond. Anfang 7 Uhr.
Aenderung. Am höchsten ist der Luftdruck im hohen
Geschichte. Mnftk von Slduey Jones.
Donnergtag ; Letzte Aufführung von: Carmen.
Vrtien und 6 für die vom 21. bis 26. Juni 1897.
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger
M 1H5O.
Berlin, Dienstag, den 29. Juni
Berichte von deutschen Fruchtmãrkten.
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Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner
über⸗ schlãglicher Schaͤtzung
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Allenstein.. . 1 15,833 - 16,10 9e 15,10
Allenstein.. . 1 11,00 11,50 Nd — 10,40 Breglau ... 1 10,30 10,90
Allenstein.. . 1 12,30 ] 12485 12,60 K 9,50 — 11.70
Ha 13,60 13,80 14,00 — — „1240 ; 12,90 12,109 12,30 12,50 13,30
Allenstein. Lissa.. Breslau
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fer. 14,00 . 12,90 ö
13,40 ö.
Bemerkungen.
Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt.
schnittspreig wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.
Der Durch⸗
Ein liegender Strich 163. in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist; ein
Punkt (.) in den letzten sechs
alten, daß entsprechender Bericht fehlt.
Preußischer Landtag.
Herrenhaus. 25. Sitzung vom 28. Juni 1897.
Ueber den ersten Theil der Sitzung ist gestern berichtet worden.
Die Rede, welche der Justiz Minister Schönstedt im Verlaufe der Debatte über den Gesetz ent wurf, betreffend die Zwangsvollstreckung aus Forderungen land⸗ schaftlicher (ritterschaftlicher) Kreditanstalten, hielt, hatte folgenden Wortlaut:
Meine Herren! Ich glaube überzergt sein zu dürfen, daß der vorliegende Gesetzentwurf in diesem hohen Hause einer freundlichen Aufnahme sicher ist. Er entspricht den Wünschen, die auf diesem Gebiet schon vielfach laut geworden sind, und will einen Zu— stand, der sich in den östlichen Provinzen bewährt hat, auch denjenigen Provinzen und denjenigen öffentlichen landschaftlichen Kreditanstalten zugänglich machen, die sich bisher dieses Vorzugs nicht erfreut haben. Ich glaube, mich deshalb enthalten zu dürfen, auf eine weitere Begründung des Gesetzentwurfs hier einzugehen, und möchte nur im Anschluß an die Schlußbemerkung des Herrn Referenten an Seine Excellenz den Grafen Pückler die dringende Bitte richten, den Antrag nicht weiter zu verfolgen, der von ihm noch in letzter Stunde unter zahlreicher Unterstützung gestellt worden ist. Ich würde dadurch zugleich der mir peinlichen Nothwendigkeit über⸗ hoben werden, an das hohe Haus die Bitte richten zu müssen, diesem Antrage seine Zustimmung zu veoersagen. Dieser Antrag ist schon Gegenftand der Erwägung im Schoße der König— lichen Staatsregierung bei der Ausarbeitung des Gesetzentwurfs gewesen. Bei den eingehenden Berathungen, die damals unter den Vertretern der verschiedenen betheiligten Ressorts stattgefunden haben, hat sich schließlich die Meinung aller Ressorts dahin gestaltet, daß der Antrag nicht annehmbar sei, daß man ihn nicht in das Gesetz hineinbringen dürfe. Der Antrag widerspricht allgemeinen Rechtsgrundsätzen, indem er eine Umkehrung der herrschenden Regel für die Beweislast bezweckt für den Fall, daß die landschaftlichen Kreditanstalten, welche ein Zwangsverwaltungs⸗ oder Zwangeversteigerungẽ verfahren durch geführt haben, Forderungen zur Liquidation stellen, die nicht schon aus dem Grundbuch hervorgehen. Das Gesetz kommt den Kor— porationen hierbei in weitestem Umfange schon jetzt dadurch entgegen, daß es ausdrücklich in 8 8 die Bestimmung getroffen hat, daß ein Widerspruch gegen solche Liquidate die Auszahlung derselben nicht aushalten soll. Also insoweit ist das Interesse der Landschasten vollständig gedeckt. Sie bekommen vorläufig die liquidierten Beträge ausgezahlt. Wenn aber der Gläubiger demnächst die Berechtigung der Liquidation bestreitet und es zum Prozeß kommt, dann soll dem Gesetzentwurf es bei der allgemeinen Regel verbleiben, der Gläubiger den Beweis der Richtigkeit des Liquidats zu führen hat. In der Begründung des Antrags des Grafen Pückler ist nun aus⸗ geführt worden, daß die Landschaften wohl verlangen könnten, in dieser Beziehung den Gerichten gleichgestellt zu werden, von denen ja gleichfallz, wenn sie Zwangsvollstreckungen ausgeführt hätten, nicht verlangt würde, daß sie den Nachweis der Richtigkeit der daraus erwachsenen Kosten darlegen. Ich glaube, thatsächlich ist diese Auf— fassung nicht ganz richtig. Die Gerichte müssen gleichfalls den Be— weis für die Entstehung der von ihnen in der Kaufgelderbelegung liquidierten Kosten des Zwangsverfahrens führen, sie führen ja nicht unmittelbar die Zwangsverwaltung, sondern es wird ein Administrator bestellt, der Rechnung legen und die Beläge beibringen muß, daß die Ausgaben gemacht sind. Nun wird ja in der Regel sich die Sache so gestalten, daß das Liquidat, nachdem die Zeläge mit der Rechnung verglichen sind, von niemand weiter bestritten wird. Eg wird ja auch fast ausnahmslos in Richtigkeit sein. Aber wenn einmal augnahmgweise ein Bestreiten
vorkommt, so würde auch hier der Beweig für die Richtigkeit des
Liquidatt, dat nicht sofort liquide gestellt ist durch volllkommen beweg
kräftige Urkunden, vom Gericht zu führen sein. Also insoweit geht Graf Pückler von einer unrichtigen Auffassung aus, wenn er meint, die landschaftlichen und sonstigen öffentlichen Kreditanstalten, für die das Gesetz hier eintreten will, sollten schlechter gestellt werden, wie gegenwärtig die Gerichte gestellt sind.
Also, meine Herren, der Grund ist nicht vollkommen durchschlagend. Nun kommt, was die praktische Seite der Frage angeht, hinzu: derselbe Antrag, den der Graf Pückler gestellt hat, ist bereits im Abgeordnetenhause in der Kommission durch Herrn von Arnim gestellt worden, er hat aber in der Kommission einstimmigen Widerspruch gefunden. Kein einziges Mitglied der Kommission ist dafür einge⸗ treten. Das hat Herrn von Arnim bestimmt, seinen Antrag zurück— zuziehen. Würde sich jetzt das Herrenhaus hier auf einen anderen Standpunkt stellen, so ergäbe sich da raus die Nothwendigkeit einer Zurũckperweisung der Vorlage an das Abgeordnetenhaus, und es ist nicht zu verkennen, daß damit die unmittelbare Gefahr verbunden sein würde, daß dann das ganze Gesetz entweder zum Scheitern oder wenigstens in dieser Session nicht mehr zur Verabschiedung gebracht würde. Das würde ich, und ich glaube auch die große Mehrheit des hohen Hauses mit mir in allerhöchstem Grade bedauern, weil dadurch die Wohlthaten des Gesetzes wiederum auf längere Zeit denen vor⸗ enthalten würden, denen sie zugedacht sind.
Meine Herren, das ist mir bekannt, daß einzelne Landschaften sich im Besitz des Privilegiums befinden, welches der Antrag des Grafen Pückler verallgemeinern will. Wenn es sich darum handelte, diesen Landschaften ihr Privilegium zu nehmen, so würde ja insoweit die Sache anders liegen. Aber diese Gefahr liegt nicht vor. Denn der 5 12 des Gesetzentwurfs sichert ausdrücklich denjenigen Land schaften, die sich zur Zeit des Inkrafttretens des Bürgerlichen Gesetz⸗ buchs im Besitz weitergehender Befugnisse befinden, als sie das Gesetz allen anderen in Zukunft gewähren will, ihre Rechte, sodaß also für diejenigen Landschaften, die bis jetzt ein weitergehendes Privilegium bezüglich der Beweiskraft haben, kein Anlaß vorliegt, sich für die Zu⸗ kunft noch besonders zu schützen in der Fortdauer dieses Rechts.
Das, meine Herren, sind die Gründe, die mich bestimmten, die Bitte an den Herrn Grafen Pückler zu wiederholen, daß er seinen Antrag zurückziehe, eventuell aber an das hohe Haus die Bitte zu richten, sich diesen Antrag nicht anzueignen.
Nach Annahme des Gesetzentwurfs gelangt der Bericht der Baukommission des Herrenhauses in der Angelegenheit des Neubaues für das Herrenhaus zur Berathung. Berichterstatter Herr von Wedel berichtet über den Stand der Sache. Das Gebäude solle in der Leipzigerstraße 45 m gegen die Straße zurücktreten und zwei Flügel erhalten für die Dienstwohnungen der Präsidenten des Herrenhauses und des Abgeordnetenhauses. Der neue Sitzungssaal werde etwas größer sein als der jetzige und 44 Sitze erhalten, d. h. 59 mehr als der jetzige ihn gef die Zahl der Mitglieder werde auch dann noch großer sein als die Zahl der Sitze, aber es werde nicht leicht vorkommen, daß alle 244 Sitze besetzt seien. Der neue Sitzungssaal werde so angelegt, daß er gelegentlich auch als Festsaal benutzt werden könne. Der zwischen dem neuen Abgeordneten hause und dem Herrenhause gelegene Garten werde zur Hälfte jedem . zur Verfugung stehen und in der Mitte durch den sogenannten Ministerbau, welcher beide Häuser verbinde, getrennt werden. Der Berichterstatter giebt noch weitere Aufklärung über einzelne Einrich⸗ tungen in dem neuen Geschäftsgebäude für das Herrenhaus und be⸗ antragt, die vorgelegten Pläne zu genehmigen. Das Abgeordnetenhaus werde sein neues Gebäude im Herbst dieses Jahres beziehen können, während das Herrenhaus in der nächsten Session noch in seinem jetzigen Heim bleibe und dann vorübergehend in das renovierte alte Abgeord- netenhaus einziehen werde. Im nächsten Sommer solle dann das alte Herrenhaus. und das alte Reichstagszebäude abgebrochen werden. Wann das neue Geschäftsgebäude für das Herrenhaus fertig sein werde, lasse sich noch nicht .
Graf von Frankenberg bedauert, daß das Plenum zum ersten Mal über den neuen Bauplan etwag erfahre, und bemängelt, daß das Maschinenhaus innerhalb der beiden neuen Geschäftshäuser an⸗ gelegt werde. Von dem neuen Abgeordnetenhause habe man auch erst etwa erfahren, als ein großer Bauzaun gejogen und die schönen Bäume des Gartens niedergelegt wurden. Durch den Umbau würden
leider auch die beiden alten Eibenbäume in Mitleidenschaft ; Man nenne die beiden Häuser Geschäftshäuser. Was cen g ,.
hauß sei, könne man drüben in der Leipzeigerstraße an dem Bau von
1897.
Wertheim sehen. Die großen Gebäude in Berlin nenne man Paläste wie das Reichskanzlerpalais u. dgl. Man könne 8 = Derrenhauspalast sagen oder, wenn man daz nicht wolle, einfach Neubau statt Geschäfts haus. Daß Lie amtlichen Stenographen einen unter- irdischen Abgang aus dem Sitzungssaal erhalten, sei eine sehr wesent⸗ liche Verbesserung. Er bitte die Baukommission dringend, darauf zu drängen, daß der Neubau möglichst schnell gefördert werde. In zwei Jahren sollte das Haus fertig sein.
Berichterstatter wert von Wedel erwidert, daß am 16. Februar 1894 bereits ausführlich Bericht im Plenum erstattet worden sei und dag Haus den Plan genehmigt habe. Das Maschinenhaus 6 schon aufgeführt, und sämmtliche umliegenden Grundstücke würden ich schön bedanken, wenn es in ihrer Nähe angelegt werden sollte. Die alten an,, . . y. können.
Freiherr von Solemacher befürchtet, daß, wenn das Herrenhaus zwei, drel Jahre am Dönhoffplatz sitze, das Abgeordnetenhaus provi—⸗ sorisch auch den für das Herrenhaus bestimmten Theil des Gartens besetze, und wünscht, daß auch eine solche provisorische Besetzung des Gartens vermieden werde, weil sonst das Abgeordnetenhaus später wieder schwer daraus zu entfernen sein werde,
Aber ⸗ Baudirektor Hinckeldeyn bemerkt, daß in zwei Jahren der Bau nicht künstlerisch hergestellt werden könne; es sei kein Tunstttũc schnell zu bauen, aber eine Kunst, schnell und gut zu bauen. Im Jahre 1900 werde der Bau fertig sein.
Geheimer Kommerzien Rath Frentzel spricht seine Verwunderung darüber aus, daß weniger Mãtze vorgesehen seien, als das Haus Mit⸗ glieder habe. Jeder, den Seine Majestät in das Haus berufe, müsse doch auch einen Platz im Saale haben.
Berichterstatter Herr von Wedel bemerkt, daß ein zu großer Saal, in dem sich nur eine kleine Zahl von Herren befindet, einen , , In der Größe des Sitzungs—⸗
nne man daher nicht zu weit gehen. Das engli U ö . in Ye 3 . err von nterfeldt⸗Menkin wünscht, daß Heizung und Ventilation besser angelegt werden als im in n gen ne .
sei, daß man immer verschnupft heraus komme.
. J ., möchte weniger
e rnamente im Si 6 i . itzungesaal als auf eine gute
Das Haus genehmigt die vorgelegten Baupläne.
Hierauf folgt der mündliche Bericht der Kommission für Handel und Gewerbe über das Handelskammergesetz. Berichterstatter ist Graf Udo zu Stolberg⸗Wernigerode. Die Kommission hat die Beschlüsse des Abgeordnetenhauses in einer Reihe von Punkten abgeändert, so u. a. einen 8 19h eingeschoben, wonach die Handelskammer beschließen kann, neben den Mitgliedern auch Stellvertreter zu wählen.
In der Generaldiskussion bedauert
Geheimer Kommerzien Rath Schlutow- Stettin, daß die Kom— mission nicht die unveränderte Annahme der Beschlüsse des Abgeordnetenhauses vorgeschlagen hat. Dieser Gesetzentwurf sei vom Abgeordnetenhause so sorgfältig und sachverständig geprüft worden wie selten einer. Materiell habe er gegen die vorgeschlagenen Aende⸗ rungen nichts einzuwenden, und in dem Wunsche, daß dadurch das Zustandekommen der Vorlage nicht gefährdet werde, werde er und seine Fraktion den Aenderungen zustimmen.
Freiherr von Stumm: Ba wir ja wegen des Vereinsgesetzes Zeit genug haben, so zweifle ich nicht, daß wir uns mit dem Abge⸗ ordne tenhause verständigen werden. Ich bezweifle nicht, daß auch im Abgeordnetenhause Sachverständige sitzen, im Herrenhause aber nicht weniger.
Minister für Handel und Gewerbe Brefeld:
Meine Herren! Ich möchte ebenfalls das hohe Haus bitten, diese Vorlage einer wohlwollenden Prüfung zu unterziehen. Die von der Kommission beschlossenen Aenderungen der Vorlage sind sachlich nicht von großer Bedeutung, sie sind im wesentlichen Aenderungen, die durch Rüůcksichten der praktischen Zweckmäßigkeit und durch die Er⸗ fahrung an die Hand gegeben sind. Gegen diese Aenderungen an sich würden daher meinerseits erhebliche Bedenken nicht bestehen; ich habe nur die Besorgniß, daß möglicherweise die Erledigung der Vorlage dadurch auf Schwierigkeiten stoßen könnte, daß die eine oder andere dieser Aenderungen, wenn die Vorlage an das Haus der Ab geordneten zurückgeht, dort einem Widerspruch begegnen könnte. Nur aus dieser Erwägung würde die Regierung Werth darauf legen müssen daß die Vorlage unverändert zur Annahme käme. Darin muß ich dem vorletzten Herrn Vorredner Recht geben, daß in der That in den Kreisen des Handels auf die Verabschiedung der Vorlage ebenso großes Gewicht gelegt wird, wie seitens der Reglerung. Die Regierung hat bekanntlich im vorigen Jahre eine Vorlage eingebracht, die eine generelle Regelung und Umgestaltung der Vertretung des Handels im ganzen Lande in Aussicht nahm. Diese Vorlage stieß im Abgeordnetenhause auf Bedenken. Darüber aber war man allseitig einverstanden, daß es dringend erwünscht wäre, eine Revision eintreten zu lassen, um die bestehenden gesetzlichen Vorschriften über die Handelskammern in Einklang zu bringen mit der neueren Gesetzgebung, die inzwischen auf manchen Gebieten Aenderungen geschaffen hat, die nicht übereinstimmen mit den Vorschriften des Gesetzes, und andererseits auch solche Aenderungen des Gesetzes vorzunehmen, die durch die Erfahrungen und das Bedürfniß an die Dand gegeben seien. Diese Aenderungen liegen zunächst auf dem Gebiet des Wahlrechts für die Handelekammer, wo wir ganz neue Gesellschaftsformen haben: Gesellschaften mit beschränkter Haft pflicht, Wirthschaftsgenossenschaften u. s. w., sie liegen aber auch vor allem auf dem Gebiete der Erhebung der Beiträge für die Handels kammern, die sich ja nach der Gewerbesteuer richten sollen. Das Ge— werbesteuergesetz hat in dieser Beziehung weitgehende Aenderungen ge⸗ schaffen; es unterscheidet nicht mehr nach den einzelnen Stellen des Gewerbebetriebes, sondern trifft nur den Unternehmer mit der Steuer für seinen gesammten Gewerbebetrieb. Daraus ergiebt sich die Nothwendigkeit, daß man nunmehr das Einkommen vertheilen muß auf die einzelnen Handelskammerbezirke, um danach die Beiträge umlegen zu können. Es kommt aber weiter in Betracht, daß nach einer anderen Richtung hin, namentlich was die Verwaltungsaufgaben der Handelskammern betrifft, es sich als erwünscht erwiesen bat, die Aktionsfaähigteit der Handelskammern zu erweitern. Die Handels. kammern sollen nicht lediglich auf die Abgabe von Gutachten über Fragen des Handels und Verkehrs beschränkt bleiben, auf die Prüfung und Sammlung von statistischem Material, sondern sie sollen auch in
ihren Kreisen für die besonderen Interessen des Handels und Verkehrs