1897 / 173 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 26 Jul 1897 18:00:01 GMT) scan diff

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Die Nummer 30 XXIII. Jahrgangs der vaterländischen Wochenschrift Der Bär“, herausgegeben von Friedrich Zillessen, hat folgenden Inhalt: Einis Polgnias, bistorischer Roman von C. Gründler ger sign, Berliner Patrioten während der Franzosenzeit, von

ichard George. Das Deutsche Kolonial⸗Museum zu Berlin. (Mit Abbildung.) Die Rhynbrücke bei Fehrbellin, von W. Boege. Kleine Mittheilungen: Das Nachtigal⸗ Denkmal im Park zu Kamerun (mit Abbildung). Das Denkmal für die Gefallenen der Wissmann'schen Schutztruppe in Bagamoyo (mit 1 Wie riedrich der Große den Diebstahl bestrafte. Die Kriegsmacht riedrich's des Großen beim 8 des Siebenjährigen Krieges. Prinz riedrich Karl's Zirkel 2ꝛc. Büöchertisch.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Spanien.

Durch Königliche Verordnung vom 165. d. M. ist die für Her künfte auß Nagasaki (Japan) angeordnete Quarantäne unter den üblichen Bedingungen aufgehoben worden. (Vgl. . R. Anz.“ Nr. 268 vom 8. November 1895.)

Verkehrs⸗Anstalten.

Bremen, 25. Juli. (W. T. E.) Norddeutscher Lloyd. Königin Luise“ 27. Juli Vm. in New-York anget. Fulda“, v. Nem . Jork kommend, 23. Juli Nm. in Genua angek. „Ems“ 24. Juli Mrgs. v. Genua n. New⸗JYork abgeg. Koblenz“, v. Brasilien kommend, 23. Juli Abds. Las Palmas passtert. Oldenburg“, n. Baltimore best., 23. Juli Abds. Dover passiert. Louisian a“, v. La Plata kommend. am 253. Juli Nachm. in Gravesend angek. Stuttgart“ 24. Juli Nachm. Reise v. Adelaide n. Albany fortges. ‚Friedrich der Große“, v. New⸗ Vork kommend, 24. Juli Vorm. Seilly passiert. Weimar“, n. Australien best., 24. Juli in Sidney angekommen.

Rotterdam, 25. Juli. (W. T B.) Holland ⸗Ameritka⸗ Linie. Dampfer Spaarndam“ v. New⸗Jork am Sonnabend Nm. nach Rotterdam abgegangen.

Theater und Musik.

Theater des Westens.

Die Abschiedsporstellung Heinrich Bötel's am Sonnabend gestaltete sich für die Hörer und Zuschauer zu einem an künstlerischen Genüssen reichen Abend. Neben dem ersten Akt aus Adam's be—⸗ liebter Oper Der Postillon von Lonjumeau“, deren Titelrolle der gefeierte Gast auch vorgestern wieder mit besonderer Bravour spielte und sang, kam Mas⸗— cagnie'g „Cavalle ria rusticana“ mit Böötel als Turiddu zur Aufführung. Der Künstler sang die Rolle in Berlin zum ersten Mal; ihr gesanglicher Theil kam tadellos zu Gehör und, wenn der Ausdruck gewaltiger Leidenschaft dem Wesen des Sängers auch fern liegt, so konnte man doch einen anerkennenswerthen Versuch selbständiger Charakterisierung beobachten, welcher den gesanglichen Eindruck der Rolle vertiefte. Einzelne Scenen, wie z. B. der Abschied von der Mutter, gelangen vortrefflich. Ganz unerwartet gut war die Rolle der Santuzza durch Fräulein Kahler besetzt. Im Spiel und Gesang voll dramatischer Kraft und Leiden schaft, brachte die Darstellerin ihr schön geschultes, klangrolles Organ bewundernswerth zur Geltung. Fräulein David sang die Rolle der Lola mit der ihr eigenen Anmuth und Leichtigkeit; nur der Alfio des Herrn Fanta. wollte nicht recht in den Rahmen der sonst trefflichen Aufführung passen. Die Chöre konnten im Ganzen wohl befriedigen. mehr aber zeigte sich das Orchester seiner Aufgabe gewachfen. Neben den beiden Opern, in denen Herr Bötel sich verabschiedete kam Adam's anmuthige, aber selten gegebene kleine Oper Die Nürnberger Puppe“ zur Aufführung. Fräulein Sofie David, deren zierliche Gestalt und munteres Wesen im Spiel und Gesang den Anforderungen, welche an die weib⸗ liche Hauptrolle dieser Oper gestellt werden, vorzüglich entspricht, bot eine in jeder Beziehung abgerundete Leistung dar; sie entwickelte jenes bedeutende Maß an Koloraturfertigkeit, welches diese Solopartie er= fordert, und bewährte sich damit aufs neue als technisch durchgebildete Sängerin. Herr von Lauppert brachte die Rolle des Heinrich, des stöhlichen Liebhabers in der Mephistoverkleidung, mit über müthiger Laune im Spiel zur Darstellung und wußte sein etwas schweres, aber schönes Organ der Rolle geschickt anzupassen. Die Herren Kirchner und Fourneß hatten in den Rollen des Mechanikers Cornelius und seines schüchternen Sohnes Benjamin mehr Komik des Spiels zu entwickeln als gesanglich bedeutsam in den Gang der Handlung einzugreifen.

Im Neuen Königlichen Opern-⸗-Theater wird morgen Mascagni's Oper „Cavallerig rusticana“, und zwar in folgender Besetzung gegeben: Santuzza: Fräulein Reinl; Turidu: Herr Burrian; Alfio: Herr Demuth als Gast. Hierauf folgen Leoncavallo's Oper „Bajazzi⸗ (Nedda: Fräulein Egli; Canio: Herr Burrian; Tonio: Herr Wuzél). Am Mittwoch geht Carmen“ und am Donnerstag Margarethe mit Herrn Ernst Kraus als Faust in Scene. Im Garten findet täglich von 55 Uhr ab Militär⸗Konzert statt.

Das Berliner Theater wird am nächsten Sonntag nach vier⸗ wöchiger Ferienpause wieder eröffnet werden, und zwar mit dem schon angekündigten Gastspieleyelus des Lessing Theaters, für welchen zunächst der folgende Spielplan entworfen ist: Am Sonntag, den 1. August, wird in neuer Rollenbesetzung und zum ersten Mal an dieser Stätte das Lustspiel Zwei Wappen“ von Oscar Blumenthal und Gustavp Kadelburg zur Auffübrung kommen und am Montag, den 2, und Dien tag, den 3. August, wiederholt werden, während für Mittwoch, den 4. August, Hermann Sudermann's Schauspiel ‚Das Glück im Winkel“ vorbereitet wird.

Für das Neue Theater ist Fräulein Anna Eichholz vom Stadttheater in Königsberg engagiert worden. Die junge Dame soll im Laufe der Woche als Valentine im Stell vertreter; debütieren.

Morgen werden im Theater des Westens (Operndirektion

6 Morwitz) die Opern „Cavalleria rusticana“ und „Die Nürn— erger Puppe“ in der Besetzung der Erstaufführung wiederholt; es ist Vorsorge getroffen, daß die Vorstellung nicht über die zehnte Stunde hinaus dauert. Am Mittwoch wird zum zwölften Male „A basso porto“ aufgeführt.

Bei dem Orgelvortrag in der Marienkirche am Mittwoch, den 28. Juli, Mittags 12 Uhr, werden Bach's G-moll-Phantasie, Mendelsohn's Bdur-Sonate, Hesse's As-dur-Variationen und mehrere Vorspiele von Dienel zu Gehör gebracht, auch wird die Wirkung der „Tuba mirabilis“ beim Spiel des Chorals „Großer Gott, wir loben dich“ vorgeführt werden. Der Eintritt ist frei.

Von den Festspielen in Bayreuth wird weiter berichtet: Die vorgestrige Aufführung der „Götterdämmerung“ beschloß den ersten Cyclus des Ringes des Nibelungen?. Das Haus war wiederum bis auf den letzten Platz gefüllt, und am Schluß ertönte jubelnder Beifall. Den Siegfried? sang Herr Grüning, die „Brünnhilde! Frau Gulbranson, den „Hagen! Herr Greef, den „Gunther“ Herr von Hilde, die Gutrune“ Frau Reuß⸗Belce, die ‚Waltraute! Frau Schumann⸗Heink. Die beiden letzten Cyclen wird Siegfried Wagner dirigieren. Die letzte diesjährige Aufführung des . Parsifal! findet am 19. August statt; sie wird die hundertste Aufführung des Werkes sein.

Mannigfaltiges.

Der Magistrat hat auf Vorschlag der städtischen Baudeputation und der Kunstkommission beschlossen, bei der Ausschmückung der neuen Potsdamer Brücke durch Figurengruppen die Erscheinung und Wirkung der Elektrizität zur Darstellung zu bringen. Diese Gruppen wurden darzustellen haben: die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Elektrizität, die elektrische Telegraphie, die Anwendung der Elektrizität als motorische Kraft bezw. zur Beleuchtung und die Ver⸗ bindung der Elektrizität mit der Photographie. Als Repräsentanten der einzelnen Spezialgebiete werden Helmholtz, Gauß, Werner Siemens und Roentgen in Aussicht genommen. Die Ausführung soll nunmehr ohne Verzug erfolgen.

Die Normaluhren waren gestern aus Anlaß ihres 25 jährigen Bestehens mit Kränzen geschmückt, auf deren Schleifen zu lesen war: „‚25. Juli 1372 25. Juli 18977.

Im Zoologischen Garten hat Direktor Dr. Heck schon vor längerer Zeit besondere Galerien für die deutschen Säugethiere und Vögel eingerichtet. Derartige Zusammenstellungen sind insofern von Werth, als stie den Besuchern die Möglichkeit bieten, einen großen Theil der höheren Wirbelthiere Deutsch⸗ lands kennen zu lernen. In der Rähe des Antilopen—⸗ hauses, dicht bei dem Gehege für die Schafrassen, befindet sich bei= spielsweise eine ziemlich vollständige Galerie deutscher Raubvögel, welche jetzt gerade deshalb besonders bemerkenswerth ist, weil hier eine Anzahl von Arten, wie der Fischadler, der rothe Milan und der Schreiadler, im Jugendgefieder beobachtet werden können. Vom Schreiadler sind sogar zwei interessante Jugendformen zu sehen: ein hell befiedertes und ein ziemlich dunkles Exemplar.

Cassel, 25. Juli. Amtlich wird gemeldet: Von dem Schnell⸗ zug 72 Hamburg Frankfurt sind heute Mittag vor Bahnhof Freden 11 Wagen entgleist. Drei Reisende sind unerheblich ver⸗ letzt, drei Wagen erheblich beschädigt. Soweit bis jetzt ermittelt, ist die Entgleisung darch Bruch der hinteren Tenderachse herbeigeführt worden. Das westliche Gleis ist voraussichtlich bis morgen gesperrt; der Betrieb wird auf dem östlichen Gleis aufrecht erhalten.

Kreuznach, 25. Juli. W. T. B. berichtet: Unter großem An⸗ drange der . Fremden hat heute Mittag die Enthüllung des von der Stadt Kreuznach als Denkmal für den Fürsten Bismarck errichteten Monumental⸗Brunnens auf dem Korn⸗ markte, der von jetzt ab Bismarckplatz heißt, stattgefunden. Bürger⸗ meister Bemme brachte das Hoch auf Seine Majestät den Kaiser aus; Realschul⸗Direktor Dr. Wehrmann hielt die Festrede, die mit einem Hoch auf den Fürsten Bismarck schloß. Gesänge der vereinigten Gesangvereine verschönten die Feier. Das ven Hugo Cauer herrührende Denkmal zeigt die 2,0 m hohe Figur des . Bismarck in Uniform; auf den Stufen des 3 m hohen Sockels ist sitzend die die Kaiserkrone vertheidigende Germania“ dargestellt.

Am berg, 25. Juli. Bei einer Feuersbxrun st, die gestern in dem Dorfe Freihöl; wüthete, kamen, wie die Amberger Volks. Itg meldet, vier Kinder in den Flammen um. ö

Erlangen 25. Juli. Die Enthüllung des Denkmal g für Kaiser Wilhelm L. eines Werts des Bildhauers Schwabe in Nürnberg, fand heute Mittag bei prächtigem Wetter und außer. ordentlich zahlreicher Betheiligung der Bevölkerung statt. Der Vor— . des Denkmal Comité, Professor Penzoldt hielt, wie W.

. B.“ meldet, eine Rede, die das Andenken des r , Kaisers feierte. Bürgermeister Dr. Klippel übernahm das Denkmal im Namen der Stadt und hob in seiner Ansprache hervor, daß dieses Denkmal das erste für Kaiser Wilhem J. auf bayerischem Boden sei. An die Ent. hüllungsfeier schloß sich ein Festmahl an, bei welchem Professor Penzoldt auf Seine Königliche Hoheit den Prinz Regenten und Bürgermeister Dr. Klippel auf Seine Majestät den Kaiser toastete. An Seine Majestät den Kaiser und an Seine Königliche Hoheit den Prinz Regenten wurden Huldigung ⸗Telegramme abgesandt; auch an den Fürsten Bismarck wurde ein Begrüßungs⸗Telegramm gerichtet.

Schwerin, 26. Juli. Die Regierung hat, dem W. T. B.“ zufolge, die Abhaltung der großen internationalen Taubenschießen n, ,,, Tauben) im Ostseebad Heiligendamm für die Zukunft verboten.

Prag, 26. Juli. Gestern Abend nach 19 Uhr fuhr der Zditzer Zug in der Station Radotin in den Pilsener Personenzug hinein, wobei, soweit bis jetzt bekannt, 4 Personen schwer, 9 leichter verletzt wurden. Drei Waggons wurden zertrümmert.

Reichenberg i. Böhmen, 26. Juli. Anläßlich des hier ab⸗ gehaltenen Kreisturnfestes fand gestern Nachmittag bei schönem Wetter unter Betheiligung der Reichenberger Stadtvertretung und von Abgeordneten des Reichsraths und des Landtages sowie von Radfahrervereinen ein Festzug der etwa 180 Turnvereine statt. Der⸗ selbe bewegte sich unter stürmischen Zurufen der äußerst zahlreich zusammengeströmten Bevölkerung durch die Hauptstraßen nach dem Festplatz. Im Laufe des Abends kam es, wie . W. T. B.“ meldet, durch die herausfordernde Haltung halbwüchsiger Burschen zu einer Schlägerei, welche durch das Dazwischentreten des Bürgermeisters beendet wurde. Zehn Personen, der Mehrzahl nach Lehrlinge, sowie zwei Soldaten wurden verhaftet.

London, 24. Juli. Nach einer bei Lloyd's eingegangenen Meldung aus Dover ist dort der Postdampfer aus Ostende mit leichten Beschädigungen eingelaufen. Derselbe berichtet, er sei heute Nacht 14 Uhr mit einem Fischerboot, wahrscheinlich einem französischen Fahrzeug, zusgmmengestoßen. Das Fischer—= boot sei sofort gesunken und dessen Mannschaft voraussichtlich er— trunken, denn der Dampfer habe während einiger Zeit Nach- . auf der Unglücksstelle angestellt, ohne jedoch einen Menschen zu entdecken.

Fourmies, 26. Juli. Ein aus Valenciennes kommender, mit Koks beladener Güterzug nahm bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof in Fourmies eine falsche Richtung und stürzte in eine fünf Meter tiefe Schlucht. Der Lokomotivführer und der Heizer wurden schwer ver— wundet. Die Lokomotive ist vollständig zerbrochen; vier Wagen sind in die Schlucht gestürzt. .

Schaffhausen, 24. Juli. Das 51. eidgenössische Turn— fest wurde heute Nachmittag durch einen Festzug eröffnet, an dem etwa 5000 Personen mit 256 Bannern theilnahmen. Deutschland ist durch 41 Sektions⸗Abordnungen vertreten, und auch aus Oesterreich⸗ Ungarn sind zahlreiche Abordnungen erschienen. Die Stadt ist prächtig

geschmückt.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

München, 26. Juli. (W. T. B.) Ihre Majestät die Kaiserin traf heute Vormittag 11 Uhr hier ein und wurde am Bahnhofe von Seiner Königlichen Hoheit dem Prinz-Regenten, dem preußischen Gesandten Grafen von Monts und dem Personal der preußischen Gesandtschaft empfangen. Am Bahnhofe hatte sich eine zahlreiche Menschen⸗ menge eingefunden, welche die Kaiserin mit stürmischen Hoch⸗ rufen begrüßte. Vom Bahnhofe begab Sich Ihre Majestät mit dem Prinz-⸗Regenten in offenem Wagen zur Besichtigung der internationalen Kunst⸗Ausstellung nach dem Glaspalast. Später folgte ein Besuch der Schack'schen Galerie. Nachmittags 2 Uhr findet in der Königlichen Residenz zu Ehren der Kaiserin größere Tafel statt. Die Stadt ist festlich beflaggt.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Wetterbericht vom 26. Juli, 8 Uhr Morgens.

Stationen. Wind. Wetter.

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp red. in Millim in o Celsius 50 C. 40 R.

Temperatur

Belmullet. . 757 WMW 2wolkig Aberdeen. SW halb bed. Christiansund still wolkig Ropenhagen. 57 WSW ARegen Stockholm. ]759 2halb bed. Haparanda . 757 4 heiter Cork, Queens⸗ , 760 Cherbourg. 17.64 . . n. winemünde 758 Neufahrwasser 760 Memel... 759 . w karlsruhe. 764 764 766 763 760 . 761 Breslau... I61 S 1Dunst * d Ax .. 768 NNW 3 wolkig J . still Nebel , 0 still wolkig

I) Gestern Abend schw. Gewitter und Regen. Uebersicht der Witterung. Die Depression im Nordwesten, deren Zentrum

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halb bed. a halb bed. wolkenlos wolkig!) Regen bedeckt heiter

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heute nördlich von Schottland liegt, hat sich weiter ostwärts über Skandinavien ausgebreitet; hoher Luftdruck erstreckt sich von der Biscayasee über Frank—⸗ reich nach dem Alpengebiet. Bei schwachen, an der Nordsee mäßigen südlichen Winden ist die Tempe⸗ ratur in Deutschland nahe normal bei veränderlicher Bewölkung; im Nordwesten und Süden fanden Ge⸗ witter statt; in Süddeutschland erreichte die Tem peratur gestern vielfach 30 Grad. Deutsche Seewarte.

1 Theater.

Königliche Schauspiele. Dienstag: Neues Opern Theater. 53. Vorstellung. Cavallerin runticann. (Bauern- Ehre.) Oper in 1 Auf⸗ zug von Pietro Mascagni. Text nach dem gleich⸗ namigen Volksstück von G. e,. In Scene esetzt vom Ober ⸗Regisseur 36 aff. Dirigent: aßellmeister Wolfram. (Alfio: Herr Demuth, als Gast.) Bajazzi. (Paxliacci.) Oper in 2 Akten und einem Prolog. Musik und Dichtung von R. Leoncavallo, deutsch von Ludwig Hartmann. In Scene gesetzt vom Ober Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Musikdirektor Steinmann. Anfang 73 Uhr.

Mittwoch: 54. ,, Carmen. Oper in 4 Akten von Georges Bizet. Text von Henry Meilhae und Ludovie Halsvy, nach einer Novelle des Prosper Mörimée. Tanz von Emil Graeb. (Escamillo: Herr Demuth, als Gast.) Anfang 78 Uhr.

Donnerstag: Margarethe. (Faust: Herr Ernst Kraus als Gast.) Anfang 7 Uhr. Freitag: . und Gretel. Die Puppenfee. Anfang 77 Uhr. Sonnabend: Tannhäuser. (Tannhäuser: Herr Ernst Kraus, als Gast, Elisabeth; Fräulein Wiborg, als letzte Gastrolle, Wolfram: Herr Demuth, als Gast) Anfang 7 Uhr. Sonntag: Undine. (Kühleborn: Herr Demuth, als Gast.) Anfang 74 Uhr.

CLessing - Theater. Dienstag: Gaftsplel des Ferenczy⸗Ensembles. Die Geisha, oder: Eine japanische Theehausgeschichte. Operette in 3 Akten von Owen , Musik von Sidney Joneg. Veutsch von C. M. Roehr und Julius Freund. Anfang 74 Uhr.

Mittwoch: Gastspiel des Ferenczy ˖ Ensembles. Die Geisha.

Donnerstag: Gastspiel des Ferenezy ⸗Ensembles. Die Geisha.

Nenes Theater. Schiffbauerdamm 44.5. Direktion: Sigmund Lautenburg. Dienstag: Bei ermäßigten Preisen. Neu einstudiert: Der Stell⸗ vertreter. Schwank in 3 Akten von Busnach und G. Duval. Deutsch von MaxSchönau. Regie: Herrmann Werner. Anfang 74 Uhr.

Mittwoch und folgende Tage: Der Stell- vertreter.

Theater des Westens. (Kantstr. 12. Bahn hof Zoologischer Garten.) Opern⸗Vorstellung unter Direktion von Heinrich Morwitz. Dienstag: Die Nürnberger Pupye. Hierauf: Cavalleria xusticnma. . 74 Uhr.

Mittwoch: Gastspiel von Fanny Bertram⸗ Moran ˖· Olden. A Kass Eorto. (Am Unteren Hafen.)

Donnertztag: Der Freischütz.

Familien⸗Nachrichten.

Geboren; Ein Sohn: Hrn. Hauptmann fei von Wachter (Worms). Hrn. Hauptmann Frhrn von Wangenbeim (Altenburg). Hrn. Haupt⸗ mann von Stößel (Gießen). Hrn. Korvetten

Kapitän Jacobsen (Berlin-Friedenau). Hrn. Oberlehrer Dr. Seiler (Bielefeld). G ine Tochter: Hrn. Lieut. Grafen Kalnein (Berlin). Hrn. Kammerjunker Heinrich von Heydebrand u. d. Lasa (Storchnest, Kreis Lissa i. P.). Hrn. Landrath Alexander von Keudell (Eschwege). Gestorben: Hr. Pfarrer Traugott Paul Eger 8 Hrn. Wirklichen Geheimen Rath ebens Sohn Claus Paul (Charlottenburg) Br. Oberlehrer Dr. Emil Schmidt (Groß / Lichter⸗ elde) Hr. Superintendent Theodor Hübner Berlin). Hr. Geheimer Ober- Baurgth a. D. Herrmann Franz (Berlin). Fe. Ritterguts⸗ Pächter Elise Jungfer, geb. Eckert (Profen) .= Der Großberz. sächsische Geheime Rath Hr. Dr. Wilhelm Burckhard (Weimar).

Es sind mir aus Anlaß des Hinscheidens meines lieben Mannes so zahlreiche Beweise der herzlichsten Theilnahme geworden, daß es mir unmöglich ist, jedem Einzelnen dafür zu danken. .

Ich bitte daher, auf diesem Wege meinen aufrichtigsten, tief empfundenen Dank aus⸗ sprechen zu dürfen.

89 Frau von Usedom.

Verantwortlicher Redakteur: Siem en roth in Berlin.

Verlag der Expedition (3d. V. Koye) in Berlin.

Dru der Norddeutschen Buchdruckerel und Verla Anstalt Berlin Gr., Wisbelmstraße Nr. 32

Sechs Beilagen leinschließlich Börsen Beila e). (i336)

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

M 173.

Berlin, Montag, den 26. Juli

Berichte von deutschen Fruchtmãrkten.

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Gem erkungen.

24. Juli. Stolp: keine Zufuhr.

Die verkaufte Menge wird auf volle Doppel zentner und der Verkauftzwerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Der Durch⸗

schnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.

Ein liegender Strich —) in den Spalten für Preise Hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ift; ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten.

105. Sitzung vom 24. Juli 1897.

Der Sitzung wohnen der Vize⸗Präsident des Staats⸗ Ministeriums, Finanz -Minister Dr. von Miquel, der Justiz—⸗ Minister Schönstedt und der Minister des Innern Freiherr von der Recke bei.

In dritter Lesung genehmigt das Haus zunächst den ie nner, betreffend die Verpflichtung der Gemeinden in

eil Provinzen Hessen⸗Nassau und Schlesien zur Bullenhaltung,

und geht dann zur Berathung des von dem Herrenhause in abgeänderter Fassung zuruͤckgelangten Gesetzentwurfs zur Ergänzung und ,, von Best immungen über Versammlungen und Vereine über.

In der Generaldiskussion nimmt zunächst das Wort

Minister des Innern Freiherr von der Recke:

Meine Herren! Das Herrenhaus hat es für richtig gehalten, dem ihm aus diesem hohen Hause zugekommenen Gesetzentwurf nicht pure zuzustimmen, sondern ihn durch einige Vorschriften zu erweitern, welche dazu bestimmt sind, dem Staat größere Machtbefugnisse gegen die Ausschreitungen der Sozialdemokraten, der Anarchisten und auch gewisser antinationaler Bestrebungen zu geben. Darin lediglich unterscheidet sich der aus dem Herrenhause jetzt zurück gekommene, heute zur Beschlußfassung vorliegende Gesetzentwurf von den früheren Beschlüssen diefes hohen Hauses. Die Königliche Staatgregierung hat nach reiflicher Erwägung geglaubt, diesem Gesetzentwurf in der Fassung des Herrenhauses zustimmen iu sollen und zugesagt, denselben hier zur Annahme zu

empfehlen. Indem ich Sie, meine Herren, daher dringend

bitte, der Faffung des Herrenhauses zuzustimmen, beabsichtige ich, mit einigen Strichen hier auszuführen, welches die Erwägungen sind, welche die Königliche Staatsregierung bei dieser Entschließung geleitet haben.

Meine Herren, die Königliche Staatsregierung muß nach wie vor mit aller Bestimmtheit behaupten, daß ein dringendes Be⸗ dürfniß besteht zur Vermehrung der staatlichen Machtbefug nisse auf dem Gebiete des Vereins- une Versammlungswesens, insbesondere zur besseren Abwehr der sozialdemokratischen Bestrebungen. Dieses Bedürfniß ist namentlich seit Aufhebung des Sozialistengesetzes in immer steigendem Maße hervorgetreten. Wer mit offenen Augen und Ohren die Vorgänge in sozialdemokratischen Vereinen und Versammlungen beobachtet, der kann, wenn er ehrlich ist, sich der Ueberzeugung nicht verschließen, in wie hohem Maße es zur Verwirrung des Bewußtfeins des gut— gesinnten Theiles der Bevölkerung beitragen muß, wenn derartige Bestrebungen, die offensichtlich auf die Untergrabung der Staats und Gesellschaftsordnung abzielen, einfach geduldet werden müssen, weil es an der gesetzlichen Handhabe fehlt, ihnen entgegenzutreten. (Sehr richtig! rechts.)

Meine Herren, die Bestimmungen in der jetzigen Fassung werden wenigstens schon das Eine, und zwar sehr Wesentliche, herbeiführen, daß mit dem Augenblicke der gesetzlichen Kennzeichnung dieser sozial⸗ demokratischen Bestrebungen als unerlaubter und verwerflicher ein großer Theil der Bevölkerung sich von diesen Bestrebungen zurück⸗ ziehen wird. (Sehr richtig! rechts. Große Heiterkeit links und im Zentrum. Wiederholtes Sehr richtig! rechts.)

Meine Herren, es wird sich hier genau derselbe Vorgang wiederholen, der nach Erlaß des Sozialistengesetzes eintrat, daß

1897.

nämlich eine Scheidung stattfand zwischen den zielbewußten Sozialdemokraten und dem großen anderen Theil der Bevölke⸗ rung, der, um mich populär auszudrücken, sei es aus Sport, sei es aus anderen Gründen, diese sozialdemokratischen Sachen einfach mitmachte. (Sehr richtig! rechts) Meine Herren, wir be—⸗ dürfen aber ich will aus dem großen Schatz der Argumente nur einige hervorheben insbesondere auch verschärfter Machtbefugnisse auf diesem Gebiet, um zu verhindern, daß die sozialdemokratischen Bestrebungen immer mehr auf die ländliche Bevölkerung übergreifen. Bisher sind es ja die Städte, in welchen diese Bestrebungen besonders wachsen und gedeihen; aber es läßt sich nicht leugnen, daß die sozial⸗ demokratischen Führer schon seit längerer Zeit darauf ausgehen, dieses Gift auch auf die ländliche Bevölkerung zu übertragen. Noch in den allerletzten Tagen sind große Striche der Monarchie mit Flugblättern vellständig überschwemmt worden, welche darauf abzielten, die ländliche Bevölkerung in die Netze der Sozialdemokratie zu bringen, und es vergeht kaum ein Tag, wo nicht besondere sozial⸗ demokratische Agitationstouren auf das Land zu diesem Zweck ver⸗ anstaltet werden. Ich meine deswegen, daß nicht nur die Abgeordneten der industriellen Kreise, sondern gerade diejenigen der ländlichen Kreise es sich sehr sorgfältig überlegen sollten, ob sie die Verantwortung dafür übernehmen können, der Königlichen Staatsregierung die— jenigen Machtbefugnisse zu verweigern, deren dieselbe zu bedürfen glaubt, um gerade mit größerer Festigkeit den sozialdemokratischen Bestrebungen, soweit sie auf die ländliche Bevölkerung abzielen, entgegenzutreten. (Sehr richtig! rechts.)

Meine Herren, ganz besonders sind es auch hohe militärische Interessen, die es der Königlichen Staatsregierung erwünscht erscheinen lassen, auf diesem Gebiet die erforderlichen Machtbefugnisse zu be— kommen. Wir können ja, Gott sei Dank, sagen, daß dank der eisernen, vortrefflichen Disziplin in unserem Heere das stehende Heer noch ganz frei ist von sozialdemokratischen Elementen, und wir hegen auch die Zuversicht, daß die Reservisten und Landwehrmänner eingedenk ihres Eides sich der Verlockungen der soziald emokratischen Partei, wie bisher, so auch in Zukunft, werden erwehren können. Aber, meine Herren, das dürfen wir uns doch nicht verhehlen, daß das Liebeswerben der Sozialdemokratie um das Heer, insbesondere um die Reservisten und Landwehrmänner tagtäglich stärker. wird (sehr richtig! rechts) und die Königliche Staatsregierung muß es als eine ihrer ernstesten Aufgaben betrachten, die Reservisten und Landwehrmänner dadurch, daß man diesen Hetzereien in sozialdemokratischen Versammlungen und Vereinen entgegentritt, in der Abwehr gegen die Verlockungen der Sozial— demokratie zu unterstützen. (Sehr richtig! rechts.)

Meine Herren, unterschätzen Sie diese Gefahr nicht, und ver— gegenwärtigen Sie sich insbesondere, daß die gewaltigen Formationen, welche wir im Falle eines Krieges aufstellen müssen, zum großen Theil aus Reservisten und Landwehrmännern zusammengesetzt sind. Sowie aber die sozialdemokratischen Führer merken, daß der Staat auf das Heer nicht mehr mit vollster Sicherheit rechnen kann, ist der Anfang vom Ende gekommen; dann haben wir den Sieg der Sozial⸗ demokratie. (Sehr richtig! rechts.)

Das Märchen von der Umbildung der Sozialdemokratie zu einer Reformpartei zu glauben, werden Sie der Königlichen Staatsregierung nicht zumuthen wollen. (Sehr richtig! rechts.) Nach ihrer Auf⸗ fassung ist die sozialdemokratische Partei eine revolutionäre im wahren Sinne des Worts, wenn sie sich auch manch⸗ mal aus Utilitätsgründen ein harmloses Mäntelchen um⸗ hängt; sie ist das, was sie war, und sie wird bleiben, was sie ist wie bekanntlich ein sozialdemokratischer Redner ganz offen aus—Q gesprochen hat, nämlich diejenige Partei, die bei der ersten besten Ge⸗ legenheit versuchen wird, die staatliche und die Gesellschaftsordnung umzustürzen; sie wird uns vernichten, wenn wir ihr nicht zuvor— kommen.

Meine Herren, wir sind natürlich nicht so naiv, zu glauben, daß

wir in diesen polizeilichen Mitteln ein Radikalmittel gefunden hätten gegen die sozialdemokratischen Ausschreitungen. (Hört! hört! links.) Die Königliche Staatsregierung ist sich sehr wohl bewußt, daß der Schwerpunkt der Abwehrmaßregeln auf positivem Gebiete, und zwar auf religiösem und sozialem Gebiete, liegen muß, sie wird auch nicht innehalten mit den Versuchen, auf diesem Wege der Sozial⸗ demokratie beizukommen. (Bravo! rechts.) Meine Herren, sollte nun diesem dringenden, von allen Seiten anerkannten Bedürfniß gegenüber die Königliche Staatsregierung sich gegen die vom Herrenhause beschlossene Fassung lediglich aus dem Grunde abwehrend verhalten, weil das Herrenhaus auf einem anderen Wege glaubt, dasselbe Ziel erreichen zu können wie die Königliche Staatsregierung? Nein, meine Herren, das konnte sie nicht, und das durfte sie nicht!

Die Königliche Staatsregierung hat nie verhehlt, daß es ihr am erwünschtesten gewesen wäre, diese Angelegenheit auf dem Wege der Reichsgesetzgebung zu regeln, und wenn sie dazu nicht über— gegangen ist, so ist das lediglich aus dem Grunde geschehen, weil sie, wie schon oft hervorgehoben worden ist, sich zur Zeit davon einen Erfolg nicht versprechen konnte. Auf der andern Seite wollte sie aber die Verantwortung nicht übernehmen, nicht wenigstens dasjenige zu thun, waz auf dem Wege der Landesgesetzgebung sich als möglich

herausstellte. Die Königliche Staatsregierung hat auch nie verhehlt, daß sie es vorgezogen hätte, den Weg der Sondergesetzgebung zu ver— meiden, und kann auch nicht zugeben, daß der von ihr eingeschlagene Weg ungangbar gewesen wäre. Aber sie hat ebenso oft hier deutlich ausgesprochen, daß sie mit ihrem Gesetzentwurf nur diejenigen Be—= sttebungen und Ausschreitungen treffen wollte, welche der Gesetz⸗ entwurf in der Fassung des Herrenhauses jetzt ausdrücklich kennzeichnet. Wenn daher nun in dieser Fassung einige Bestimmungen des Gesetz⸗ entwurfs den Charakter von Sonderbestimmungen angenommen haben, so muß die Königliche Staatsregierung nach ihrer bisherigen Haltung dies zwar bedauern; sie hält aber die hieraus hergeleiteten Bedenken nicht für so durchschlagend, um sich diesem ganzen Gesetzentwurf

gegenüber ablehnend verhalten zu sollen.