1897 / 205 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 01 Sep 1897 18:00:01 GMT) scan diff

; Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 38 des Reichs⸗Gesetzblatts“

Nr. 2413 die Verordnung, Schilddrüsen⸗Prãparaten, vom 19. Au

Nr. A414 den Staatsvertrag zwischen und Belgien, betreffend die Aachen⸗Mastrichter Eisenbahn, vom 15. April 1897; und unter

Nr. 24165 die Bekanntmachung, um internationalen Üebereinkommen über d Eisenbahnfrachtverkehr und die Ergänzung der zugehörigen Liste, vom 20. August 187.

Berlin W., den 1. September 1897.

Kaiserliches Post⸗Zeitungsamt. Vertretung:

enthält unter

betreffend den Verkehr mit ust 1897; unter

en dem Deutschen Reich

betreffend den Beitritt Dãnemarks

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnãdigst geruht: 28 des Landesverwaltungsgesetzes vom; amml. S. 196) den Regierungs⸗Assessor en Mitgliede des Bezirks⸗ lin auf Lebenszeit, sowie

Hobrecht in Berlin zum Stell⸗ ledes und den Regierungs- Assessor tellvertreter des zweiten Mitgliedes Dauer ihres Hauptamts am Sitze der⸗

auf Grund des 30. Juli 1883 (Ges. cheibel in Berlin zum zweit ausschusses für den Stadtkreis den Regierungs⸗Rat vertreter des Ersten Mitgl Dr. Rose ebenda zum dieser Behörde auf die selben, ferner den Regierung um Stellvertreter des usschusse zu Schleswig, abge den bel der Regierung zu or Dr. Berger zum ezirks⸗ Ausschuss den Regierungs⸗A zum Stellvertreter des btheilung des Bezirks⸗Auss hres Hauptamts am Sitz

s: Assessor Dr. Schottelius in Schleswig des Regierungs⸗-Präͤsidenten im Bezirks⸗ sehen vom Vorsi Schleswig beschäftigten Gerichts- ellvertreter des ersten Mitgliedes es zu Schleswig und .

ssessor Freiherrn von der Borch in weiten Mitgliedes der usses zu Arnsberg auf

die Dauer i e des Bezirks⸗Ausschusses

zu ernennen.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Der Regierungs⸗Baumeister Petersen i. Westpr. ist als Kreis⸗Bauinspektor daselbst ange

in Neumark stellt worden.

ium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal-Angelegenheiten.

rer⸗-Seminar zu Münstermaifeld ist der bie⸗ ilfelehrer Löhr zu Brühl als ordentlicher

Minister

Am Schull herige Seminar⸗ Seminarlehrer angestellt worden.

Königliche Akademie der Künste.

Bekanntmachung. Das Mitglied des Senats der Königlichen Akademie der

essor Heinrich Freiherr von Herzo dn lichen, Unter kicht?⸗ er einer Meisterschule für musika⸗ t und als solcher Mitglied des

ist von dem Minister der geist und Medlzinal⸗ Angelegenheiten zum V Komposition ernann der Akademie der Künste geworden.

Bestätigung der von der Genossenschaft

Es sind ferner in er vo ; lieder der Königlichen Akademie der

der Ordentlichen Mit Künste vollzogenen a. für den Re r die Zeit vom 1. Oktobe der Musiker, P an Stelle des s Friedrich Geselschap der Geschichtsma für den Zeitraum vom tember 1900 zu Mitgliedern des Senats berufen worden. Berlin, den 24. August 1897. Der Präsident der Königlichen Akademie der Künste. H. Ende.

st der Wahlperiode des Vorgenannten, also r 1897 bis Ende September 1898 or Friedrich Gernsheim,

ein Amt niederlegenden Professors

ler, Professor Woldemar Friedrich 1. Oktober 1897 bis Ende Sep⸗

Bekanntmachung.

Gemäß 38 36 des Reglements vom 28. Dezember 1775 ür die nigliche Allgemeine Wittwen-Verpflegungs⸗ n in nachstehendem Verzeichniß die Nummern ahmescheine bekannt gemacht, von welchen die für einen oder zwei Termine rück⸗

nstalt werde derjenigen Aufnahme Beiträge gegenwärtig

e Restanten für einen oder zwei Termine werden iermst aufgefordert, im nächsten Termin, den 1. Oktober d. . Rückstände nebst der reglementsmäßigen Strafe und dem o überhaupt das Dreifache bezw. es zu berichtigen.

ermine wird,

sodann fälligen Beitrage, als das Siebenfache eines Beitra

Der Restant für zwei ofern er dieser keine Folge leistet und die Beitrags⸗Rückstände rch Abzug von seiner Pension berichtigt werden Verlust der versicherten Pension aus der Anstalt

Aufforderun nicht etwa

sollten, mit ausgeschlossen werden.

Berlin, den 26. August 1897. Die General⸗Direktion der Königlich preußischen allgemeinen Wittwen⸗Verpflegungs⸗Anstalt. Ger mar.

Ver zeichniß

der Nummern der Aufnahmescheine derjenigen Interessenten, welche für die Termine vom 1. April 1887 und 1. Oktober 1896 mit ihren Wittwenkassen⸗Beitraͤgen im Rückstande verblieben sind.

a. Restanten für einen Termin:

77 265, 83 668, 985 148, N 597, 102769, 111518, 116 064, 117 284.

b. Restanten für zwei Termine:

108 179, 109 620,

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 38 der Gesetz⸗ Sammlung“ nee! unter

Nr. Molo das Gesetz, betreffend den Erwerb von Theilen des Aachen⸗Mastrichter Eisenbahnunternehmens durch den preußischen Staat, vom 4 August 1897.

Berlin W., den 1. September 1897.

Königliches Gesetzsammlungs⸗Amt. . ath.

In der Ersten Beilage zur ang Nummer des „Reichs⸗ und 33 ers“ wird das 363 betreffend den Erwerb von . des Aachen-Mastrichter Eisen⸗ bahnunternehmens durch den preußischen Staat, vom 4. August 1897, sowie

ein Priviseginm wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Anleihescheine der Stadt Kreuznach im Betrage von 1250 000 S veröffentlicht.

Angekommen: der Unter⸗Staatssekretär im Ministerium für Handel und Gewerbe Lohmann, vom Urlaub. Abgereist:

der Direktor im Justiz-Ministerium, Wirkliche Geheime Ober⸗Justiz Rath Vietsch, nach der Rheinprovinz.

Die Personal-Veränderungen in der Armee, Marine 26. befinden sich in der Ersten Beil age.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 1. September.

Ueber die gestern in Gegenwart Ihrer Kaiserlichen und Een nich' Majestäten vollzogene Einweihung des Denkmals Kaiser Wilhelms des Großen auf dem Deutschen Eck wird dem „W. T. B.“ aus Koblenz berichtet:

Bei dem herrlichsten Wetter ging die Denkmalsfeier gestern Nachmittag vor sich. In der Nähe des auf dem prachtvoll dekorierten Denkmalsplatz für Ihre Majestäten und die Fürstlichen Personen errichteten Pavillons hatten sich die Staäts-Minister, die Zivily und Militärbehörden, die Generalität, die Hofwürdenträger, die hohe Geistlichkeit beider Konfessionen, die Professoren der Universität Bonn sowie die Vertreter der Provinz und der Stadt Koblenz versammelt. Vor dem Denkmal hatte eine Eskadron des Husaren⸗Regiments König Wilhelm J. J. Rheinisches) Nr. aus Bonn mit der Regimentsmusik Aufstellung genommen. Auf den Stufen des Unterbaues standen die . des VIII. Armee ⸗Korps, ferner der Kriegerverband der Rheinprovinz mit seinen ö. Studierende der Universitä—t Bonn und der

ochschule zu Aachen mit ihren Fahnen sowie die ver⸗ einigten Koblenzer und Kölner Gesangvereine, Für das Publikum war nach der Mosel zu eine große Tribüne er⸗ richtet. Beide Flüsse waren mit festlich geschmüuͤckten Schiffen bedeckt, und die weite, von Bergen begrenzte Landschaft bot einen herrlichen Anblick. Am jenseitigen Ufer, bis zu den 33 des Ehrenbreitstein hinauf hatten sich unzählige

enschenmengen angesammelt.

16 Minuten vor 4 Uhr verkündete Kanonendonner von der Festung Ehrenbreitstein, daß Ihre Majestäten am Schloß das Kaiserschiff bestiegen hatten; zu gleicher Zeit begannen saͤmmtliche Glocken zu läuten, von allen Seiten ertönte Musik, tausendfache Hochrufe erschollen, erneute Salutschüsse er⸗ dröhnten vom Ehrenbreitstein, ebenso Böllerschüsse von den Dampfern. Langsam fuhr das Kaiserschiff, ein schöner mit Guirlanden und ir. geschmückter Dampfer mit der Kaiser⸗ standarte am Mast, über den Denkmalsplatz hinaus und kehrte dann dorthin zurück. Gegen 4 / 2 Uhr langten Ihre Majestäten am Denkmals platz an. Seine Majestät der Kaiser trug die Uniform des Kaiserin Augusta⸗Regiments mit den Generalsabzeichen; Beide Majestäten hatten das Band des Schwarzen Adler⸗ Srdens angelegt. Unter den Klängen des von der Husaren⸗ Kapelle intonierten Torgauer Marsches nahmen Ihre Majestäten, die Fürstlichkeiten und das Gefolge in dem Pavillon Platz. Nachdem die vereinigten Koblenzer und Kölner Gesangyereine die Allerhöchsten Herrschaften mit dem Portrag einer Hymne begrüßt hatten, trat Seine Durchlaucht der Fürst zu ied vor und hielt folgende Festrede:

Eure Majestät erlaube ich mir im Namen der Rheinlande den alleruͤnterthänigsten Dank zu Füßen zu legen für Eurer Majestät Theilnakme an der keutigen Feler. Gure Majestät haben selbst diese Stelle des Deutschen Eck, den Zusammenstoß der beiden sagen und sanges⸗ reichen Flüsse Deutschlands, des Rheins und der Mosel, zur Errichtung des Der kmals beftimmt. Diefer historische Boden ist ein hehreg Wahrzeichen in doppelter Beztehung: einmal kann niemand auf dem Rhein oder den Rhein entlang fahren, ohne das Denkmal zu erblicken, welch⸗s die Rheinprovinz als Zeichen töesster Dankbarkeit ihrem großen Könige errichtet hat; dann aber: in Koblenz war es, wo der damalige Prinz⸗ Regent von Preußen zielbewußt den Plan zur Reorganisation der preußischen Armee selbst ausarbeiteie und so den Grund⸗ und Eckstein schuf, worauf allein der Bau des einigen Deutschen Reichs erstehen konnte. Kaiser Wilhelm der Große war groß in Demuth, als er im Mannesalter das Schwerste erdulden mußte: Verkennung und Verbannung; und als er erst im Greisenalter feine unerhörten Erfolge errang und so viele Sieges⸗ kränze um die Fahnen seiner Armee wand, da gab er stets und überall demüthig Gott die Ehre und freute sich neidlos über den Erfolg seiner Staatsmänner und Feldherren. Er war groß in QOpferwill igkeit zum Besten feines Landes und Volkes, er war groß in Treue, am größten aber war unfer Kaiser an Gute und Milde. Wenn jeder von ung in selnem Herzen ein Denkmal seiner berrlichen Di en pflanzen und seinem Vorbilde nacheifern würde, dann gäbe es bald, fo weit die deuische Zunge klingt, leine Unzufriedenheit mehr. Am Fuße dieses Denkmals freten im Geiste alle Rheinländer zu = sammen und huldigen mit uns ihrem Kalser und König und schwören, in guten und bösen Tagen mit Git und Blut treu und gehorsam

seiner Befehle gewärtig zu sein, und wir bekräftigen dies mit dem Rufe: Unser , Kaiser und König, unsere Allergnädigste Kaiserin und Königin, Sie leben hoch!“

Die Festversammlung stimmte begeistert in das Hoch ein und sang unter dem Donner der Kanonen und dem Geläut

der Glocken die Nationalhymne. Nach einem weiteren Vortrage der Gesangvereine begrüßte Seine Majestãt der Kaiser den Fürsten zu Wied und machte sodann einen Rundgang um das Denkmal, Seine Majestät führte ierbei Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin von aden, Seine Königliche Hoheit der Prinz Albrecht Ihre Majeftät die Kaiserin. Seine Majestät der Kaiser ließ Sich hierauf die Schöpfer des Denkmals, den Architelten Professor Bruno Schmitz und den Bildhauer Professor Hundrieser, vor⸗ stellen. Dann folgte eine Parade der Koblenzer Garnison, deren Truppen in der Nähe des Denkmals am Rheinufer Aufste lung genommen hatten. Nach der Parade kehrten Ihre

Majestäten in das Königliche Schlo ö , . zurück.

Um 61 Uhr empfing Seine Majestät der Kalser daselbst den Großherzoglich oldenburgischen Reglerunge⸗Präsidenten Barn⸗ stedt, welcher zur Begrüßung Seiner Majestät namens Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs von Oldenburg ab— gesandt war.

Um]? Uhr nahm das Festmahl zu Ehren der Provinz bei Ihren Majestäten im Königlichen Schlosse seinen Anfang. Zur echten Seiner Majestät des Kaisers hatte Ihre König⸗ liche Hoheit die Großherzogin von Baden Platz genommen. links von Ihrer Majestät der Kaiserin Seine 5 Hoheit der Qerzo von g, Ihren Majestäten gegenüber saß der ö der Nheinprovinz Nasse. Die Tafel zählte gegen 120 Gedecke, die Musil hatte das 6. Rheinische Infanterie⸗Regiment Nr. 68 gestellt.

Seine Majestät der Kaiser hielt während der Tafel folgende Toastrede:

Wenige Wochen sind es her, und kaum sind die Festklänge ver⸗ rauscht, die die Enthüllung des Denkmals Meines Hochseligen Herrn Großvaters in Köln begleiteten, und noch bin Ich ein Schuldner in dem Dank an die Rheinprovinz für die unvergeßlich schönen Tage, die Uns in der Provinz beschieden gewesen sind, zunächst in der alten Stadt Köln und sodann auf Unserem Zuge durch das Land, nicht ju vergessen das stille Heim am Laacher See, wo die Söhne St. Benedikt's ibr frommes Werk treiben und der Welt zeigen, daß seinem Gott dienen zu gleicher Zeit erlaubt, Königstreue und Vater · landaliebe in der Bevölkerung groß zu ziehen und zu pflegen.

Der heutige Tag führte Uns wiederum zu einer Denkmalsfeier für den großen Kaiser. An den grünen Fluthen des Rheins erhebt sich stolz das hehre Denkmal, welches nunmehr die Stadt Koblenz berufen ist zu hüten, und tiefbewegten Herzens spreche Ich als sein Enkel und sein Rachfolger in der Krone und auch im Namen seiner Tochter, Meiner hochverehrten Tante, Unseren innigsten wãarmsten Dank aus für das herrliche Denkmal und für die herrliche Feier.

Von Erz und Stein erhebt sich das Bild in gewaltiger, er⸗ greifender Größe, sich spiegelnd in dem ewigen, sagenumflossenen Strom. Aber weit schöner noch wie Erz und Stein spricht zum Herzen der Jubel der Bevölkerung, der Dank eines Volkes für seinen heimgegangenen Herrscher, dessen großer Tugenden und Leistungen in so schöner und eingehender Weise Mein Vetter, der Fürst zu Wied, gedacht hat.

Das Schönste aber an dem Denkmal war der Kranz alter, er⸗ grauter Krieger und Kämpfer, welche unter dem großen Kaiser Unser Reich mit haben schmieden und gründen helfen.

Und wahrlich, Recht hat das Volk, ihm Denkmäler zu setzen und ihm feinen Dank zu beweisen. Und gerade in Koblenz insbesondere geht ein jeder solcher Festeston tief zu Herzen. Wie der große Kaiser in der Zeit, da er in Koblenz residierte, vorbereitend und vorschauend für seine Armee die Reorganisation ausarbeitete, ebenso hat er auch auf dem Gebiete des Staatslebens und der Staatskunst Arbeiten geleiftet, die ihren Erfolg gezeitigt haben, als er im hohen Greisen⸗ alter den Thron besteigen durfte. Er trat aus Koblenz, wie er auf den Thron stieg, hervor als ein ausgewähltes Rüstzeug des Herrn, als welches er sich betrachtete.

Uns allen, und vor allen Dingen Uns Fürsten hat er ein Kleinod wieder emporgehoben und zu hellem Strahlen verholfen, welches Wir hoch und heilig halten mögen; das ist das Königthum von Gottes Gnaden, das Königthum mit seinen schweren Pflichten, seinen niemals endenden, stets andauernden Mühen und Arbeiten, mit seiner fuicht⸗ baren Verantwortung vor dem Schöpfer allein, von der kein Mensch, kein Minister, kein Abgeordnetenhaus, kein Volk den Fürsten ent⸗ binden kann.

Dieser Verantwortung bewußt und sich als Rüstzeug des Herrn betrachtend, hat in tiefster Demuth dieser große Kaiser seinen Weg gewandelt. Er hat Uns die Einigkeit und das Deutsche Reich wiedergegeben, und hier in dieser schönen Provinz sind seine hohen Gedanken entstanden und gereift; an dieser Provinz hat sein Herz gehangen, diese Stadt hat er geliebt, hat sein geweihter Fuß betreten, und mit dieser Provinz hat er gelebt und gelitten. Des halb will Mir das Herz übergehen, wenn Ich an dem heutigen Tage an dieser Stelle zu Ihnen, den Rheinländern, spreche und von Herzen Ihnen Meinen Dank ausspreche für das, was Sie für Meinen Herrn Groß⸗ vater und sein Andenken gethan haben.

Für Mich soll es eine hohe Pflicht sein, in den Wegen zu wan⸗ deln, die der grohe Herrscher Uns gewiesen, in der Fürsorge für Mein Land Meine Hand über dieses herrliche Kleinod zu halten, und in der überkommenen Tradition, die fester steht wie Eisen und wie die Mauern von Ehrenbreitstein, diese Probinz an Mein für sorgliches, landes väterliches Herz zu legen. Ich sebe in ihr einen Diamant von zwei Smaragden gefaßt, und hoffe und wünsche von ganzem Herzen, daß ihre Bevölkerung unter dem Schutz eines lange an⸗ dauernden Friedens sich entwickeln möge, daß die Winzerlieder ungestört auf den Bergen hallen, daß der Hammer ungestört in der Schmiede wiedertöne, damit wir in der Friedensarbeit zeigen können, was wir im Deutschen Reiche und speztell in der Rheinprovinz leisten können. Von diesen Empfindungen getragen und im Geiste Meines Hoch seligen Herrn Großvaters erhebe Ich Mein Glas und trinle von ganzem Herzen auf Mein Rheinland, die Rheinprovinz und das schöne Weinland: Die Rheinprovimn lebe hoch! Nochmals! Zum dritten Male hoch!“

Nach Aufhebung der Tafel unternabmen Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin gegen Uhr Abends eine Rhein⸗ fahrt, um die Beleuchtung der Ufer zu besichtigen. Unter bent Donner der Geschütze fuhr das Kaiserschiff zu⸗ nächst stromauf bis zur TLisenbahnbrücke von Horchheim, dam n thalwärts bis Niederwerth. Alle Schiffe und Gebäude arm Ufer waren illuminiert, namentlich aber gewährten das Feuerwerk und die bengalische Beleuchtung der ferberge einen wundervollen Anblick. en Höhepunkt des zauberhaften

Licht! und Farbenspiels bildete der zu dann mit rothen hen 2 Fla mmen beleuchtete Ehren⸗ breitstein. Gegen 10 4 andeien Ihre Majestaͤten und be⸗ ben Sich zu Wagen unter einer von dem 8. (Rheinischen) assier⸗ Regiment in Deutz gestellten Eskorte durch die bis in das letzte Gäßchen glänzersd illuminierte Stadt nach dem

Bahnhof. at 11 Uhr Abends erfolgte von dort die Abreise Ihrer

Majestãten nach Würzburg.

Der Regierungs⸗Assessor Dr. Bammel aus Lüneburg ist der Königlichen Regierung zu Düsseldorf zur weiteren dienst⸗ lichen Verwendung überwiesen worden.

Laut , Meldung an das Ober⸗Kommando der Marine ist S. S. „Syäne“, Kommandant Kapitän⸗

Lieutenant Be cker, gesterm in Teneriffa angeksmmen und beabfichtigt, heute die Heimreise fortzusetzen.

Die heutige Tabelle, enthaltend die Berichte von 3 Fruchtmärkten, befindet sich in der 6 eil age.

Bawnern.

Ihre Königlichen 0 der Prinz⸗Regent, der 6 und die Prinzefsin Ludwig, sowie der Kriegs⸗ inister Freiherr von Äsch Haben sich vorgestern Nachmittag mittels Sonderzuges von ünchen nach Würzburg zu den großen Manövern begeben. Gestern Abend? Uhr 20 Minuten traf daselbst Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Vessen ein, Höchstwelcher auf dem Bahnhof von dem Prinzen Lud⸗ wig von Bayern empfangen und nach dem Residenzschlosse geleitet wurde, Um 8 Uhr S Minuten erfolgte die Ankunft Seiner Majestät des Königs von Württemberg. Allerhöchst⸗ derselbe wurde am Bahnhof von dem Prinz-Regenten, dem Prinzen Ludwig, dem Korps⸗Kommandeur, General von Eylander, dem Regierungs⸗Präsidenten Grafen von Luxburg und den beiden Bürgermeistern von Würzburg empfangen. Die Begrüßung zwischen dem Prinz⸗Regenten und dem Konig war eine äußerst herzliche. Vom Bahnhofe begaben sich die Fürstlichkeiten, auf der Straße von einem nach Tausenden

zählenden Publikdum jubelnd begrüßt, nach dem Schlosse. Heute früh A/ Uhr trafen, wie „W. T. B.“ berichtet, Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin, von Koblenz

lommend, auf dem festlich geschmückten Bahnhofe in Würzburg

ein, wo Allerhöchstdieselben von Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinz⸗Regenten und der Prinzessin Ludwig aufs herzlichste begrüßt wurden. Unmittelbar darauf begaben Sich die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften in zwei Wagen, deren Eskorte das 1. Ulanen⸗Regiment und das 1. Schwere Reiter Regiment gestellt hatten, nach dem Parade⸗ felde, wohin die Prinzlichen Herrschaften schon vorausgefahren waren. In den Straßen, welche Ihre Majestäten passierten, bildete eine tausendköpfige Menschenmenge Spalier und be⸗ willkommnete die Allerhöchsten Gäste mit begeistertem Jubel. Zu Ehren des in Würzburg eingetroffenen Stellvertreters des Staatssekretärs des Auswärtigen Amts, Botschafters von Bülow fand gestern Abend im Guttenberg-Palais eine Fest⸗ tafel statt, zu welcher die bawyerischen Minister, der bayerische Gesandte in Berlin Graf von Lerchenfeld⸗Köfering, sowie die Herren des Gefolges des Prinz⸗Regenten geladen waren.

Mecklen ba rg⸗Schwerin. Seine Majestät der König von Siam ist, von Ihren . dem Herzog Johann Albrecht, Regenten des roßherzogthums, und den Herzogen Adolf Friedrich und Heinrich zum Bahnhof geleitet, gestern Vormittag 11 Uhr mittels Sonderzugs von Schwerin nach Hamburg abgereist.

Sam burg.

Gestern Nachmittag 2 Uhr ist Seine Majestät der König von Siam in Hamburg eingetroffen und von dem siamesischen General⸗Konsul Pickenpack, dem Bürgermeister Dr. Versmann und anderen Spitzen der Behörden auf dem Bahnhofe empfangen worden. Der König nahm, wie W. T. B.“ berichtet, von dem Kommandanten der Hamburger und Altonaer Gar⸗ nison, General⸗-Lieutenant Freiherrn von Schleinitz, den Rapport entgegen und schritt alsdann unter den Klängen der siamesischen Nalionalhymne die Front der auf dem Bahnhofe aufgestellten Ehrenkompagnie ab. Hierauf bestieg der König mit dem Bürgermeister Dr. Versmann einen vierspännigen Galawagen und begab sich nach dem „Samburger Hof“, wo ein Imbiß eingenommen wurde. Nach Abstattung einiger Besuche be⸗ sichligte Seine Majestät um S Uhr die Gartenbau⸗Ausstellung, woseibst um 6 Uhr ein Diner zu 32 Gedecken stattfand.

Oesfterreich⸗ Ungarn.

Der Kaiser traf, nach einer Meldung des „W. T. B.“, heute früh aus Ischl in Wien ein und setzte alsbald die Weiterreise nach dem Manönerterrain fort; um 916 Uhr Vor⸗ mittags kam der Kaiser in Bi stritz am Hostein (Mähren) an.

Heute beginnen die großen Manöver des ersten und des zweiten Korps unter der Oberleitung des Chefs des General= stabes Freiherrn von Beck. Der Stand der Truppen ist etwas geringer, als ursprünglich beabsichtigt war, da die Reservisten aus den vom Hochwasser betroffenen Gegenden nicht einberufen worden sind. ür den Empfang des Kaisers werden in allen Orten, welche erhöchstderselbe berührt, große Vorbereitungen getroffen.

Im Klublokale der Polen zu Wien trat heute eine von dem Obmann des Polenklubs, von Jaworski, einberufene Konferenz der Vertrauensmänner der Parteien der Rechten zusammen.

Frankreich.

Der Präsident der Republik Faure und der Minister des

Auswärtigen Hanotau 9 ginn von Kronstadt kommend, gestern 3

in Dünkirchen gelandet und

2 ö 109 ? von dem nister⸗ 8 Möline, dem Kriegs⸗ Minister Billot und dem Marine ⸗Minister hen n, empfangen worden. Der Präsident Faure besuchte daselbst,

eleltrisch,

wie W. T. B. berichtet, die Handele kammer und das Hospital und nahm darauf an einem von der Stadtvertretung veranstalteten Festmahl theil. Bei demselben brachte der Maire einen Trinkspruch auf den . aus, welchen dieser mit folgendem Toast auf die S Dünkirchen beantwortete:

Sie werden versteben, daß meine Gedanken sich nach dem großen Reiche zuruͤckwenden, welches der Französischen Republik in der Person feines erften Beamten einen großartigen Empfang bereitet hat, dessen Gedenken unsere Herzen stets in patriotischer Bewegung erzittern machen wird. Mit Recht haben Sie daran erinnert, wie das immer getreue Frankreich die Freuden und Leiden seiner Freunde zu theilen weiß. 2 ihre Loyalität, ihre Weisheit, ihren politischen Geift bat es unfere Demokratie verffanden, unser Land wieder auf seinen wahren Platz unter den Nationen zu stellen. Durch ihre Treue wußte unfere Demokratie die Anhänglichkeit des Volkes zu gewinnen und festzuhalten und in einem glelchen friedlichen Ideal die innige Ginigung jweier großen Nationen iu gründen, welche eine der bedentfamsten Greignifse an der Wende des Jahrhunderts bildet. Der Präsident trank schließlich auf das Gedeihen Dünkirchens und die Größe des Vaterlandes. Die Rede wurde mit Rufen Es lebe Faure l, Es lebe Frankreich!“, . Es lebe Rußland!“ aufgenommen.

Nachmittags 2 Uhr fuhr der Präsident Faure unter be⸗ geisterten Huldigungen der Bevölkerung nach Paris weiter, wo derselbe um 5 Uhr eintraf, 2 seiner Begrüßung waren auf dem Nordbahnhof die inister, der Senats⸗ Präfident Loubet, der Kammer⸗Präsident Brisson sowie die Mit⸗ glieder des Generalraths und des Stadtraths erschienen. Vom Bahnhof hegab der Präsident sich zu Wagen nach dem Elysse und wurde auf dem ganzen Wege von einer ahlreichen Menschenmenge lebhaft begrüßt. Eine beson⸗

ers große Menge war auf dem e,, ,, ver⸗

e,. auf diesem reich geschmückten Platze war eine ribüne errichtet, auf der das Comité der Pariser Kaufleute Platz ge⸗ nommen hatte. Der Wagen des Präsidenten hielt vor der Tribüne, und der Präsident Faure begab sich in Begleitung des Minister⸗ Präsidenten Mẽline, des Generals Hagron und des russischen Militär⸗Attachés Baron Frederiks auf dieselbe, um eine Adresse der Pariser Kaufleute entgegenzunehmen. In der Adresse aben die Kaufleute ihrer patriotischen . und der Dank⸗ are für die Weihe der friedlichen Allianz Ausdruck, die eine Aera der Wohlfahrt erhoffen lasse; Friede sei ihr höchster Wunsch, damit das Werk von 1900 vollendet werden könne. Der Präsident bestieg dann wieder den Wagen und traf gegen? Uhr im Elysse ein. Auf dem ganzen Wege hatten die Truppen Spalier gebildet; den Wagen begleitete eine Eskorte von Kürassieren und gardes républicains. Unter den Zurufen des Publikums horte man besonders die Rufe „Es (lebe die Alliance!“, „Es lebe Frankreich!“ und „Es lebe Rußland!“ Später fand im lysse ein Diner statt, zu welchem sämmtliche Minister geladen waren.

Als der Präsident Faure auf der Fahrt nach dem Elyse die Madeleine⸗Kirche passiert hatte, explodierte innerhalb des Kirchengitters eine Röhre; dieselbe war mit Nägeln ge⸗ füllt und glich den Röhren, welche ver einigen Wochen am Bois de Boulogne und an der Place de * Concorde zur Explosion gebracht worden sind. Personen sind nicht g ig auch ist kein Schaden verursacht worden. Die Polizei⸗Prä ektur hält die Explosion nicht für einen anarchistischen Anschlag, sondern für die That eines mit der Bomben⸗Monomanie behafteten Indi⸗ viduums, welches auch der Urheber der früheren Explosionen im Bois de Boulogne, an der Place de la Concorde und dem Boulevard Magenta gewesen sei. Im Zusammenhange mit der Explosion sind zwei Personen verhaftet, alsbald aber wieder freigelassen worden.

In ganz Paris herrschte gestern freudige Stimmung. Die . waren äußerst belebt, die meisten Läden geschlossen; die Beflaggung er,, übertraf bei weitem die am 14. Juli her⸗ kömmliche Am Vormittag wurden von zwei Vertretungen patriotischer Gesellschaften Kränze an dem Standbilde der Stadt Straßburg s, ,, Abends fand eine Illumination statt, die glänzend ausfiel. Eine zahllose Menschenmenge umgab die Musikkorps, welche vor den Cafés ihre Weisen erschallen ließen. Auch in den Provinzstädten wurde die Rückkehr des Präsidenten Faure aus Rußland begeistert gefeiert; dem Präͤsidenten sind aus diesen Städten zahlreiche Adressen zu⸗ gegangen.

Rußland.

Der Kaiser und die Kaiserin sind gestern Nachmittag 5iz Uhr in Warschau eingetroffen. Zum Empfange waren, wie „W. T. B.“ berichtet, auf der sieben Werst langen Einzugs⸗ straße vom Bahnhof bis zum Belvedere⸗-Palast sechs Ehrenpforten errichtet. Aus den an derselben gelegenen Kirchen trat die Geistlichkeit in vollem Ornat, unter Vorantragung der Kirchen⸗ fahnen, heraus. Bauern, Arbeiter, Handwerker, Handlungs— gehilfen und Kaufleute, jede Gruppe mit einem Musikkorps,

ildeten Spalier; auch die etwa 16000 Köpfe zählende Schul⸗ jugend hatte Aufstellung genommen. Türkei.

Sämmtlichen Ministern ist nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Konstantinopel vom gestrigen Tage für ihre während des griechisch⸗türkischen Krieges geleisteten guten, ein⸗ sichts vollen Dienste die Kriegs⸗Medaille verliehen worden.

Der „Standard“ berichtet aus Konstantinopel: es sei eine Verordnung veröffentlicht worden, welche allen kürzlich aus der Provinz angekommenen Armeniern oder solchen, die keine Familie haben, den Aufenthalt in Konstantinopel unter⸗ sagt, falls das Patriarchat nicht eine besondere Bürgschaft

übernimmt. Griechenland.

Die Regierung hat nach einer Meldung der „Agence Havas“ aus Athen vom estrigen Tage den Mächten die Er⸗ klärung zugehen lassen, ch sie bereit En, für den Dienst der Kriegsentschädigungs⸗Anleihe die Einnahmen aus der Stempel⸗ steuer, deren jährlicher Betrag über 11 Millionen Drachmen ausmache, als Garantie zur Verfügung zu stellen. Die Regierung schlägt ferner vor, daß die Vertreter der Kontra⸗ henten auf . Stempelbogen einen besonderen Stempel anbringen sollen.

Amerika.

Der Senat der Provinz Buenos Aires hat, dem W. T. B. zufolge, gestern das auf die Regelung der äußeren Schulden der Provinz bezügliche Gesetz in erster Lesung angenommen.

Asien.

Von der indisch⸗afghanischen Grenze berichtet das . Bureau“ aus ; weiter, daß sich die Stämme in großer 5 den Höhen rings um Maeh, welches an der Bahn Muschkaf— Bolan

Bombay vom gestrigen Tage

liegt, gesammelt haben. Sechs Eingeborene, we st Meilen von Quetta an einer —— . wurden gestern Vormittag von Gh azios getödte wei einflußrelche Be lutschen⸗Häuptlinge sind mit vielen Ein⸗ wohnern der Grenzdörfer von Belutschistan nach Afghanistan übergetreten.

Afrika.

Aus Prätoria meldet das Reuter ' sche Bureau, daß der Richter Gregorowski zum General⸗Staatsanmalt er⸗ nannt worden sei und an seine Stelle wahrscheinlich der frühere Präsident Reitz treten werde.

Arbeiterbewegung.

Aus Rathenow wird dem „Vorwärts“ berichtet, daß der Au g. stand der dortigen Gold- und Silberarbeiter svgl. Nr. 193 d. Bl) durch Bewilligung der Arheiterforderungen beendet worden ist.

Aus London wird dem W. T. B.“ jum Ausstande der englischen Maschinenbauer gemeldet, da eine der leitenden Firmen in Leeds beabsichtige, in Deutschland Werke zu errichten und brei Viertel ihrer Geschaͤftsthätigkeit dorthin, das übrige Viertel aber nach Rußland zu verlegen.

Statistik und Volkswirthschaft.

Die tödtlichen Verun glückungen in Preußen 1895.

Das Jahr 1895 hat in der Gesammtzahl der tödtlich verun⸗ glückten Personen wieder eine Steigerung gebracht, und zwar die höchste naͤchst dem Jahre 1888. Ein Rückblick bis zu diesem Jahre zeigt folgende Schwankungen. Es verunglückten tödtlich:

18853 . 5728 m., 2 636 w., zusammen 12 364 Personen

1 9 2585 . 12200 o, 9a 2477 11878 1891 .. 9085 2341 11 426 18979 .. 9524 2369 11 893 1899... 9386 2487 11 873 186979. 39576 2551 12130 1895 9755 2515 12 0

Der sozialen Stellung nach waren die tödtlich Verunglückten im Berichtsjahre, wie wir der „Stat. Korr. entnehmen: . o/o der

1) Selbständige in Besitz, Beruf und Erwerb Angehörige derselben. ... ) öffentliche Beamte Angehörige derselben. ... 3) Privatbeamte Angehörige derselben... 4) Gehilfen, Gesellen, Lehrlinge, Fabrikarbeiter u. s. w. .. Angehörige derselben. ... 5) Tagearbeiter, Tagelöhner, Lohn⸗ diener u. s. w Angehörige derse . 6) Dienstboten, Knechte, Mägde, Gesinde aller Art... Angehörige derselben. .. 7) Personen des stehenden Heeres und der Kriegsflotte .. Angehörige derselben... 8) Rentner, Pensionäre, Altsitzer, Ausgedingte Angehörige derselben .. 9) Almosenempfänger. .... Angehörige derselben .. 10) Insassen von öffentlichen An⸗ stalten II) sonstige Personen 425 779 Ihrem Erwerbe nach vertheilen sich die tödtlich Verunglückten auf folgende Gewerbegrupyen: Landwirthschaft, Viehzucht, Wein⸗ bau, Gärtnerei, Forstwirthschaft und Jagd (ohne das ländliche Gesinde, Tagelöhner, Arbeiter) 1445, Fischerei 5c, Bergbau, Hütten⸗ und Sallnenwesen 1096, Industrie der Steine und Erden 200, Metallverarbeitung 401, Fabrikation von Maschinen, Werkzeugen, Instrumenten ꝛc. 13, chemische Industrie 13, Industrie der Heiz und Teuchtstoffe 3, Terxtilindustrie 112, Papier- und Lederindustrie 60, Industrie der Holj⸗ und Schnitzstoffe 216, Industrie der Nahrungs⸗ und Genußmittel 324, Gewerbe für Bekleidung und Reinigung 338, Baugewerbe 994, polvygraphische Gewerbe 25, künstlerische Betriebe für gewerbliche Zwecke 7, Handel und Versicherungswesen 316, Verkehrs gewerbe 761 (Eisenbahnbetrieb 279, Post⸗ und Telegraphen⸗ betrieb 46, Schiffahrt und Flößerei 246, Spedition, Frachtverkehr und Lohnfuhrwesen 196), Beherbergung und Erquickung 97, persön⸗ liche Dlenstleistungen aller Art 4153 (Dienstboten lohne die land—⸗ wirthschaftlichen] und persönliche Dienstleistungen 271, Fabrikarbeiter ohne nähere Bezeichnung 303, Tagelöhner, Arbeiter lohne die land⸗ wirthschaftlichen] 980, ländliches Gesinde, landwirthschaftliche Tage⸗ löhner, Arbeiter 2579), Gesundheitspflege und Krankendienst 21, Erziehung und Unterricht 29, Künste, Literatur, Presse und Schau— stellungen aller Art 15, Kirchen- und Gottesdienst., Todtenbestattung 12, Hof Staate, Gemeindedienst und andere öffentliche Verwaltung ffoweit nicht anderswo inbegriffen) 98, stehendes Heer und Kriegsflotte, Militär- und Marineverwaltung 124, alle übrigen Berufsarten 125, Personen ohne bestimmten und bekannten Beruf 1138.

Kunst und Wissenschaft. Große Berliner Kunstausstellung. VI. *)

. Wanderung durch die nordwestlichen Seitensäle TQ bis XVI wird, auch den anspruchslosen Ausstellungsbesucher wenig befriedigen. Beachtenswerthe Kunst⸗ werke sind hier nur ganz vereinzelt waren So in Saal X Victor Freudemann's Palmenhain bei Bordighera, jenem bekannten malerischen Winterkurort an der ligurischen Küste (443). Schwüle Hiße brütet in. dem satten en me fh eg. von dem sich die schlanken Palmstämme mit ihren gelbgrünen Blättern kräftig absetzen. Der exotische Charakter der Vegetation ist vorzüglich getroffen, nur fehlt es dem Bilde bei seinen großen Dimensionen etwas an der rechten Tiefe der Luft und des Raumes. Ein breitgemaltes, wirkungsvolles Stillleben von Elise Hedinger hangt neben Freudemann tz Palmengruppe. Sonst fällt in diesem Saal noch eine Winter⸗ landschaft in trüber Schneestimmung von Andersen⸗Lundbn (*), eine ebenfalls ernstgestimmte Ansicht des Merjelensees von W. L. Leh mann⸗München (369), eine Felsengrotte am Meer von Albert Wenk (1661) und eine lebendig aufgefaßte und farbenkräftig gemalte hib fn. Episode aus dem deutsch⸗ fra gsos en Kriege von Carl Becker d. J (1065) auf, w rend die süßlichen Modemalereien von Forti (455 und Saporetti (1225) nur einem verweichlichten chmack annehmbar erscheinen.

) S. die Nrn. 122, 138, 154, 157 und 198 des R. n. St. Anz.