1897 / 239 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 11 Oct 1897 18:00:01 GMT) scan diff

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Gezahlter Preis für 1 Deppen

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Verkaufte Menge

Doppelzentner

Durchschnitts⸗· preis fũr 1ẽDoppel⸗ zentner

16.

Am vorigen Markttage

Durch⸗ schnitts· preis

Außerdem wurden am MN arkttage Spalte I) nach iber schlaglicher Schãtzung verkauft Doppel zentner (Preis un bekannt)

, Insterburg. Elbing. Luckenwalde Brandenburg a. Frankfurt a. O. Stettin.. . Stargard J P.

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Greifenberg i. Neustettin Kolberg. Rummelsburg Bromberg Namslau Trebnitz. Oblau 1 Habelschwerdt. Neusalz a. O.. Sagan Bunzlau . Goldberg deobschũtz Neisse Saljwedel. lberstadt. ilenburg Erfurt Kiel. Goslar Duderstadt Lũneburg Minden. Fulda Boppard München Straubing.. Regensburg. Großenhain. Meißen. k Plauen i. V. Reutlingen. Heidenheim. Ravensburg Saulgau Ulm Offenburg . Diedenhofen Breslau.

Tilsit . Insterburg. Elbing. Luckenwalde. Potsdam. . Brandenburg a. H.. Neuruppin... Fürstenwalde, Spree Frankfurt a. O. . Schwiebus. Stettin

Pyritz.

Stargard Naugard. . Greifenberg i. P. Schivelbein. Neustettin Belgard. Kolberg.

Köslin . k Rummelsburg i. P. . Stolp. ö Büũtow

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Neisse . Salzwedel. Halberstadt. Eilenburg

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Goslar Duderstadt Lüneburg. Fulda.. Boppard. Kleve München. Straubing. Regensburg. Großenhain Meißen. 11 Plauen i. V.. Bautzen. Reutlingen. Rottweil

Urach. Jeidenbheim Ravensburg. Saulgau.

Ulm

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Bemerkungen. Gin liegender Strich (— in den Sy

1200

13,50 11,80 12, 090 13,50

13.60 13,20 11,00 1400

11540 12,00 13,00 14,00 14,50 13,50

1400 12,00 12350 13,00

1200 12,69 14,19 12,50

13,00 14.00

10,00 12.76 11,80 11,80 1265 1300 13,40

1330 11 60

13,70 11,30

alter H. neuer H.

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14,00 12.20

14,00 1250 14,00 14,50 13,00 13, 20 13,71

13, 00

12,00 14,90 14,40 1400 14,20 13,05

14,25 16,00 15,33 13,51 14450 18, 90 15,75 19.00 12,75 18, 10 14450 13 00

17,00

1820 17,17 16 31

14,970 15,20 17,00 17,60 20,20 18, S0 19, 00 19,20 17,00

16,60 14,40

14,00 1400 12,80 14,20 14,20 14,30 15, 00 14,00 14,50

13,00 12,40 13,00 13,20 13,60 14,00 12,60 13,60

13,40

13, 10 14,00 13,30 12,40 12,80

14,00 14,090 15,50

12, 40 12, 60 13,50 14,50 15. 15,50 14,00 15,10 12, 67 13 14,00 1325 15,80 15,858 15,81 14,00 13,60 14,00 16,00 14,40 13,20 13,60

14,290 14,50 14460 1449 15,50 1440 13.80

14890 12, 80

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Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark en für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist; ein Punkt (.] in den letzten

14.00 12, 20

14500 13,00 1400 1450 13,90 13.20 13,71

1550

12,00 1490 15,30 14,00 1440 13, 35

1425 1656 16, 60 1441 15. 50 19556 157765 1990 13, 66 1956 16, 6 1456

1700

198,20 18,40 18.08

15,50 16,50 17,00 17,60 20, 26 19,00 19,00 20,40 17, 00

17,90 15,30

14,00 14400 13,60 14,20 1420 14,80

15,00 14,00 14350

13,20 1240 13,00 13,20 14.00 14,00 13,20 13,60

13,60

13, 10 14,80 13,30 12,60 13, 00

14,00 14,00 15,50

1280 12,80 1420 14,80 15, 75 15,50 1475 16,00 13,33 14.50 14,00

13.50 18,00 17561 17,20 15,09 1430 14,80 16,00 15,20 13,20 1420

14,20 15, 10 14,60 15,00 16,00 1440 14,20 15,00 13,30 bgerundet mitgeth

12,94 12,20 1143 13,60

13, 98 13,00 13,20 13,71

13, 00

12, 90 13, 70 13, 00 14,00

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eilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten gakler berechnet.

sechs Spalten, daß entsprechender Gericht fehlt.

Magdeburg 1156,

Statistik und Volkswirthschaft.

Die Vertheilung der ergänzungt ne uerpflichtigen Bevölkerung und ihres Vermogens ,

(Stat. Korr) Aus früheren Müteilungen wissen unsere Leser, daß das gesammte ergãnzungksteuerpflichtige Vermögen in Preußen von äber 64 Milliarden derart vertbeilt ist, daß die größeren Vermögen in den Städten, die kleineren aber auf dem Lande zahlreicher sind. Während von den 26 reichsten Leuten, die zusammen die erfte Milliarde besitzen, nur 98 in den Landgemeinden und Gutsbejn ken, dagegen 17 in den Städten wohnen und bis zur 4. Milliarde ausnahmslos die Städte in der Mehrheit sind, findet sich ois zur 62. Milliarde dann eine Mehrheit der Landleute ; bis um Vierfachen, fodaß im Ganzen das Land“ 638 440 Zensiten, die „Städte nur 525 366 nachweisen. Mit den unselbständigen An cbörsgen umfaßt die ergãnzungsfteuemflichtige Bevölleruns 4379 991 köpfe, und zwar in den Städten 1349. auf dem Lande 14,530, im Ganzen 13,97 v. H. der Bevölkerung, ist also auf dem Lande auch im Verhältniß etwas zahlreicher. Am bieitesten ist diese Schicht in den Landgebieten des Nordwestens. we sie in Lüneburg 22,90, in Münfter Tz65, in Minden 22,53, in Hannover 2240 und in Stade 21,20 v. S. umfaßt. Ueber 20 erhebt fich senft nur nech Koblen; mit 67; es folgen Schleswig mit 18,92. Denabrück mit 198,83 v. S. Die niedrigste Ziffer erreicht in den Landgebieten westlich der Elbe der Bezirk Arnsberg mit 12,87 v. H. In den Tandgebieten 5stlich der Elbe übersteigen den Staatsdurchschnitt nur 1 mit 15,57 und Potsdam (wohl unter dem Einfluß der

erliner Vorortej mit 1484 v. H.; über 10 gehen dann noch Stettin mit 15,57, Liegnitz mit 1149, Köslin mit 11,33 und Gum Finnen mit 10,91 hinaus. Am niedrigsten unter den Landgebieten stebt dasjenige des an Kleinbesitz und Kleinbetrieb beson ders armen Bezirks Stralsund mit 8.00 v. H.; vergleicht man aber wiederum Stadt und Land, so ergiebt sich, daß selbst dieses Landgebiet nur wenig hinter der Stadt Berlin (mit 832 v. H.) zurũck· bleibi. Während die Reickshauptftadt ein ergänzungestenerpflichtiges Bermögen von 7, 82 Milliarden nachweist, d. b. 4767 * auf den Kopf gegen nur 1688 im Landgebicte von Stral un? ist ibr unverhältniß ˖ mäßig größerer Reichthum also derart vertbeilt, daß die ergänzungs steuerpffichtige Schicht auf beiden Seiten verbältnißmäßig fast gleich groß erscheint. Auch in den anderen Großstädten ist diese Schicht e alf r in dünn, meist aber doch flärker entwickelt als in Berlin. Von den 9 größten Städten außer Berlin überschreiten den Staats— durchschnitt der Städte (mit 13,48 v. H.) Hannover mit 1664 und Frankfurt a. M. mit 15, 80 v. H.; Düssel dorf weist 1313, Köln 12,24, Stettin 11,36, Breslau 10.27, Altona 9, 14 und Röntgsberg i Pr. S1 v. H. nach. Besonders günstige Ziffern zeigen die ö der Bezirke Koblenz und Minden mit 21,25 bezw. 20,70 v. H.

Von Ten 64,02 Milliarden steuerpflichtigen Vermögens kommen auf die Städte 38,35, auf die Landgemeinden und Gutsbezirke nur 25,67. Äbgefehen von dem durch die Berliner Vororte beeinflußten. dandgebiete von Potedam mit 2, 13 Milliarden, wie sen über ] Milliarde nur die Tandgebiete der Bezirke Schleswig mit 1,68, Magdeburg mit 155, Breslau mit 1,44, Merseburg mit 1435 sowie Düsseldorf und Arnsberg mit je 105 auf. Von dem steuerpflichtigen Vermögen der Städte entfallen auf Berlin 7, S', auf die Städte der Bezirke Füffeldorf 3. 95, Wiesbaden 3.56, Köln 220 Potsdam 203. Magde⸗ burg 167, Breslau 1,56, Merseburg 119, Arnsberg und Schleswig 1,17 Milliarden.

Brände in Preußen 1895.

(Stat. Korr.) Der im Jabre 1884 eingetretene Rückgang der Schaden brände innerhalb des preußischen Staats hat nicht angehalten; denn das Königlicke Statistische Bureau verzeichnet für 18959 33 491 Brände, welche 37 250 Besitzun gen beschädigten, d. h. 5258 Schaden brände und 5953 beschädigte Besitzungen mehr als im Vorjahre. Durch ein nicht auf dem Grundstück selbst ausgebrechenes Feuer wurden 3759 Besitzungen betroffen, immerhin 100 weniger als im Jahre 1892, aber 5858 mehr als 1893 und 6985 mehr als im Jahre 1894, sodaß auch hinsichtlich der Brandauebreitung das Jahr 1895 zu den am schlim msten verlaufenen gehört. ;

Von den 38 887 überhaupt eingegangenen Brandzäblkarten waren 185 doppelt angefertigt und 815 (in den Regierungsbezirken Frank furt 81. ind r, 75, Posen 67, Potsdam, Bromberg und Erfurt je 65, Cassel 47 u. s. w.) zur Beschreibung solcher Brände mehr ver⸗ wendet, welche eine größere Anzahl von Gebäuden innerhalb eines Ge⸗ böftes betroffen haben. Ferner handelten 205 Zäblkarten über unschädliche Schornsteinbrände (in den Bezirken Schleswig 54, Berlin 14. Füffeldorf 35, Danzig 23 u. s. w.) sowie 452 über sonstige Brände mit weniger als 1 6 Schadenwerth (in Berlin 147, Danzig, Mersehurg und Wiesbaden je 26, Potsdam 24 u. j. w.. Felgende Anzahl von Schadenbränden und durch Feuer be— schädigten Besitzungen ist für das Jahr 1895 aus den einzelnen Regierungsbezirken . .

( 2 . 3e⸗ 1 2 Je⸗

Bezirke Brände i, Bezirke Brände sißungen

Königs berg 1305 1398 Schleswig ... 1477 1532 Gumbinnen. . 362 419 Hannover... 600 3365 Danzig.... 665 705 Hildesheim.. 4579 6091 Marienwerder. 6953 779 Lũneburg 423 501 Stadtkr. Berlin 6845 6987 Stade 254 272 Pot? dam w Osnabrück... 249 257 Frankfurt.. 5894 1127 Aurich 141 155 Stettin 578 695 1 498 Köslin 323 410 142

429 . Stralsund ... 161 Arnsberg 960 999 86 J Cassel 7990 1519 romberg ... 676 722 Wiesbaden.. 682 747 Breslau .... 1499 1541 G, 565 Liegnitz 879 2901 Oppeln 884

1014 J 1130 1680 Magdeburg .. 10691 1104 335 Merseburg 796 781 Erfurt 261

865 338 Sigmaringen. 50

Literatur.

Jahresbericht des Großherzoglich badischen Ministe⸗ riums des Fnnern für die Jahre 1889 bis 1856. Zwei Bände, 710 und 545 S. Karlruhe, Verlag von Ferd. Thiergarten. Dieser vor kurzem erschienene Bericht, ein Muster von Klarheit und Uebersichtlichkeit, gewährt einen erschöpfenden Aufschluß ber den Gang der inneren Verwaltung in Baden während des angegebenen Zeitraums und enthält auch ein über⸗ aus reichhaltiges statistisches Material In 13 Abschnitten be⸗ handelt derselbe die Thätigkeit und Organisation der Behörden, das Verwaltungsstreitverfahren, die Beamtengesetzgebung und Vor⸗ bildung der Beamten, den Gang der Gesetzgebung in den Jahren 18595 bis 1896, die Bewegung der Bevölkerung, die Polizei, das Medizinalwesen, Gewerbe, Industrie und Handel, die Kranken., Unfall- und Invalidenversicherung, die Landwirthschaft, das Velerinärwesen, das Straßen⸗ und Wasser⸗, Vermessungs⸗ wesen, das Forst⸗ und Jagdwesen, die Fischerei, den Bergbau, die geologische Landesuntersuchung, die gemeinnützigen Anstalten, das Wo lthärigkeits. und Armenwesen, die Statistik, das Archivwesen und im letzten Abschnitt die kommunalen Verbände.

Die Praxis des Reichsgerichts in Zivilsachen, hbe— arbeitet Lon T. Bolze, Reichsgerichts ⸗Rath. 2. Band, Leipzig, Verlag von C. A. Brockbaus. Preis 6 . Was beim Erscheinen der früheren Bände über die Art der Stoffbehandlung und den Werth der übersichtlichen Bearbeitung von Entscheidungen des Reich gerichtz an diefer Stelle gesagt worden ist, gilt auch von dem 5 vorliegenden 22. Bande. In diesem ist der wesentliche Inhalt von insgesammt S51 neueren Entscheidungen des höͤchsten deutschen Gerichtshofeßg aus dem Gebiete des Zivil, und

des Zivilprozeßrechts mitgetheilt, unter denen sich wiederum eine große Anzabl von allgemeinerem Interesse befindet. Es sei nur auf die patentrechtlichen, Miethe, Pacht. Handelskauf, Versicherung in allen jbren Gestaltungen, Betrug und Irrthum betreffenden Erkenntnisse bingewiefen. Bekannt sind die Entscheidungen über das Gigenthum an der Clisabetk⸗Kirche in Marburg (Nr. 666) und über die Gehaltt⸗ ansprüche einer Lebrerin, die sich verbeiratbet hatte und desbalb ent, lassen worden war spreußisches Recht, Nr. 657 bis 659). In Nr. 502 wird verneint, daß eine offene Handelsgesellschaft Mitglied einer anderen Gesellschaft dieser Art sein könne. Nr. 420 behandelt die Schadensersatzansprüche aus einer Explosion von feuergefährlichen Stoffen, die irrthümlich unter falscher Bejeichnung versandt worden sind, gegen den Spediteur.

Grundzüge des Luftrecht s. Von Dr. Konrad Juxisch, Dojenten an der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin. Verlag von Karl Heymann, Berlin. Preis 3 * In einer im vorigen Jabre verẽffentlichten Arbeit über deutsches Luftrecht hat derselbe Ver⸗ faffer den Nachweis zu fübren unternommen, daß es nothwendig sei, die Re nhaltung der Luft gesetzlich zu regeln, und dabei namentlich die hbygienischen Vortheile betont, welche aus der Wirksamkeit eines Luft- gesetzes erwachsen würden. In einer anderen Publikation, welche von den gegenseitigen Schädigungen gewerblicher Betriebe durch verun⸗ reinigte Luft handelt hat dann der Verfasser die technischen und nationalen Vortheile hervorgehoben, welche mit einer selbst zwangsweisen Verbesserung der Fabrikationsmethoden verbunden wären, indem durch eine solche ein gesunder und erheblicher Fortschritt der Industrie gesichert würde. Seine technische Begründung der Nothwendigkeit, ein besonderes Luftgesetz zu schaffen, gipfelt darin, daß die zur Zeit geltenden Bestimmungen nicht ausreichten, um überall diejenigen Forderungen durchzusetzen, deren Erfüllung sich als Rechtsziel des Luftgesetzes darftelle. In der vorliegenden Schrift ver fucht nun der Verfasser, vom technischen Standpunkt aus den Inhalt kes zu schaffenden Luftrechts in seinen Grundzügen zu entwerfen. Im Großen und Ganzen würde seinen Forderungen ein Luftgesetz nach dem Mufter des englischen Altaligeseßes von 1874 bezw. 1831 ent⸗ sprechen, durch welches der Maximalbetrag der Verunreinigung der Luft zahlenmäßig festgesetzt ift.

Wie der Arbeiter lebt. Arbeiter- Haus haltungs— Rechnungen aus Stadt und Land, gesammelt, im Ausuge mitgetheilt und besprochen von Max Mayr. Berlin, Karl Heymanns Verlag. Preis 1 16 Diese kleine Schrift, deren Verfasser dem Leser einen Einblick in eine Anzahl Haushaltungsrechnungen verschafft, die den Weg weist, auf dem man darüber, wie der Arbeiter lebt, vollständige und zuverlässige Auskunft erhalten kann, darf von vornherein auf großes Interesse rechnen. Die unter bedeutenden Schwierigkeiten zu⸗ fammen gebrachten und auf das Sorgfältigste geprüften zwanzig Haus. baltungsrechnungen enthalten trotz ihrer anscheinend geringen Zahl ein sebr vollständiges und werthvolles Material. Da das zu Grunde gelegte Einkommen sich zwischen 2019 und 647 M bewegt, die Rech⸗ nungen die Verhältniffe der Groß-, Mittel⸗, Kleinstadt und des Land⸗ ortes darstellen und die Rechnunzsfteller Arbeiter der Groß und Klein⸗ industrie, des Handwerks und der Landwirthschaft auf ihren ver—⸗ schiedenen Befähbigungsstufen sind und endlich auch einige Arbeiterinnen auftreten, fo gewinnt man in der That aus dieser Zusammenstellung ein so lebenswahres und anschauliches Bild von dem Leben der Arbeiter, wie die Berufs uns die Haus haltestatistik es nicht geben können. Tie einer jeden Haushaltsrechnung vorangehenden Angaben über die Familien⸗ und Arbeitsverhältnisse der Rechnungssteller, an die sich eine kurze Beschreibung der Wohnung schließt, sind in dieser Beziebung besonders werthvoll, Nachdem man zunächst mit dem Verfasfer eine Wanderung durch die einzelnen Arbeiterhaushaltungen gemacht und dabei befriedigende und weniger erfreuliche Ein⸗ krücke in buntem Wechsel gefammelt hat, werden die Rechnungen im allgemeinen unter Berücksichtigung der einjelnen Einnahme— und Kusgabetitel besprochen. Der hierbei maßgebende Ge⸗ sichs punkt wird bereits in der Einleitung hervorgehoben, wo der Verfasser auf die Beobachtung hinweist, „daß für das Auskommen des Arbeiters nicht die Lohnhöhe allein maßgebend sst, fondern daß das ganze Milieu, in dem er lebt, und nicht zum wenigsten auch die Größe des Orts, in dem er wohnt, eine wesent⸗· siche Rolle spielt. Die Besprechung der Rechnungen und noch mehr die in einem anderen Abschnitt auf Grund einer sehr sorgfältigen tabellarischen Zufammenstellung vorgenommene Vergleichung derselben führt den Leser dann zur Erklärung der auffälligen Verschiedenheiten, die man in den Haushaltungszuständen von Arbeitern mit gleichen Löhnen, aber einerseits unter stäͤdtischen und andererseits unter länd— lichen Lebensverhältnissen bemerkt.

Eine im Verlag von H. S. Hermann, Berlin, unter dem Titel Sammlung der für Berlin geltenden Bestim mungen über die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe, im Hand werke und in der Industrie' erschienene, zum praktischen Gebrauch für den Gewerbetreibenden bestimmte kleine Schrift (Preis 60 49), welche den Polizei⸗Lieutenant Paul Lehmann zum Verfasser bat, bebandelt di Sonntagsruhe, soweit dieselbe bis jetzt durch Gesetze, rechts verbindliche Verordnungen und durch die Praxis festgelegt ist. Die recht großen Unklarbeiten, welche über die einschlägigen Vor— schriften bei vielen Gewerbetreibenden noch herrschen, ließen eine Sichtung des reichhaltigen Materials als dringend erforderlich er— scheinen, und so dürfte mit dem Schrifichen einem in weiten Kreisen gefüblten Bedürfnisse abgeholfen sein.

Justinus Kerner's Briefwechsel mit seinen Freunden. Herausgegeben von seinem Sohne Theobald Kerner, durch Einleitungen und Anmerkungen erläutert von Dr. Ernst Müller. Mit vielen Bildnissen und Brieffaksimiles. 2 Bände. Preis geheftet 2 , elegant gebunden 14 66 (Deutsche Verlags ⸗Anftalt in Statt⸗ gart. Nach einer Bestimmung Justinus Kerner's durfte sein Briefwechsel erft 30 Jahre nach seinem Tode veröffentlicht werden. Diese Zeit ist jetzt verstrichen und das Werk nunmehr der Oeffentlichkeit abergeben. Es ist ohne Zweifel eine hervorragende Publikation von hoher literar und kulturgeschichtlicher Bedeutung. Der Briefwechsel enthält ca. 860 Briefe, eine Auswahl aus 3 4000, die in Weinsberg liegen. Unter diesen befinden sich, außer etwa 20) von Kerner selbst geschriebenen, Briefe von 125 der bedeutendsten Männer seiner Zeit, darunter solche von Uhland (über 100), Karl Mayer, Varnhagen von Ease, Gustar Schwab, Nikolaus Lenau, Eduard Mörike, Tieck, Graf Alexander von Württemberg (ea. 30), König Ludwig J. von Bavern (27), Prinz Adalbert von Bayern, Fürst Alexander zu Hohenlohe, Prinzessin Maxie von Württemberg, Freiherrn ron Laßberg, Wolfgang Müller, Ferdinand Freiligrath. Emanuel Geibel. Die Briefe sind streng chronologisch geordnet und mit erläuternden Anmerkungen versehen. Jeder Band bringt am Schlusse eine nach den Verfassern zusammengestellte Uebersicht. Größeren Zeitabschnitten sind Einleitungen, im Ganzen 10, voran- geschickt, die ein vollständiges Lebensbild Justinus Kerner's geben. Dem zweiten Band ist ein Register über den ganzen Briefwechsel bei⸗ gefügt. Die Publikation wendet sich nicht nur an den Literarbistoriker, fondern wird allen Literaturfreunden, überhaupt jedem willkommen sein, der sich fur Juftinus Kerner, diese so überaus eigenartige und anziehende Dichternatur, und für seinen intimen schriftlichen Gedankenaustausch mit den bedeutendsten Männern seiner Zeit interessiert.

Der Roman Schuldner“, den A. von Klin kow ström im Verlage von Karl Reißner in Dresden und Leipzig hat erschemnen lassen, gehört zu den literarisch feineren Arbeiten der fleißigen Ver⸗ fafserin. Die Erzählung bewegt sich vorwiegend in der guten Gesell⸗· schaft, aber es kommen auch andere soziale Kreise zu charaktteristischer Schilderung. Der Konflikt, der hier in einem oft bebandelten gesell⸗· schaftlichen Problem zur Darstellung kommt, spinnt sich leicht an und fesselt das Interesse des Lesers bis zu seiner schlichten und unge— künstelten Losang.

Handel und Gewerbe.

Der Zentralausschuß der Reichsbank war auf heute Vormittag 10 Uhr zu einer Sitzung berufen worden. Im

AÄnschluß an die vorgetragenen Zahlen des neuen Wochen⸗

Ausweises führte der Vorsitzende, Präsident des Reichs bank⸗ Direktoriums, Wirkliche Geheime Rath Dr. Koch aus, daß nach der weit über das gewöhnliche Maß hinausgehenden Anspannung zu Ende des letzten Vierteljahres der Ruͤckfluß ur Bank ein ungenügender gewesen sei. Noch immer sei die nlage sehr hoch, viel höher als jemals um diese Zeit; der Metallvorrath und die fremden Gelder seien erheblich 3 als in den letzten 3 Jahren; der Notenumlauf überschreite die Steuergrenze noch um 171 Millionen, d. i. um Mi / Millionen mehr als 1896, um 150 Millionen mehr als 1895. Dieser Zu⸗ stand sei die Folge der gesteigerten Thätigkeit von Industrie und Handel wie des größeren Bedarfs der Landwirthschaft, aber auch zahlreicher Emissionen und einer größere Baarmittel als sonst in Anspruch nehmenden Spekulation. Die zur Diskontierung eingereichten Wechsel ließen zum theil auf eine gewisse Knappheit der vorhandenen Mittel schließen, welche durch die dem Bankdiskont gleichkommende Höhe des Börsen⸗ diskonts bestätigt werde. In das Ausland sei zwar kein Gold abgeflossen; indessen habe doch die Goldbewegung von England nach Amerika wieder begonnen, und die Verhältnisse am Londoner Geldmarkt zeigten einige Versteifung. Angesichts der eigenen geschwächten Position und im Hinblick auf die gegen Ende des Quartals zu erwartende weitere Inanspruch⸗ nahme dürfe die Reichsbank jetzt eine Erhöhung der Bankrate um ein volles Prozent nicht unterlassen. Der Zentralausschuß, um sein Gutachten über diese von der Reichsbankoerwaltung beabsichtigte Maßregel befragt, stimmte derselben ohne Widerspruch zu. Der Diskont beträgt hiernach fünf, der Lombardzinsfuß sechs Prozent. Nachdem noch einige Stadt-Obligationen zur Beleihung im Lombardverkehr zugelassen worden waren, wurde die Sitzung geschlossen.

Die Wochenübersicht der Reichs bank vom 7. Oktober 1897 weist bei einem gesammten Kassenbestand von 777 670 0090 (1896 S35 344 000, 1895 930 824 000) M der Vorwoche gegenüber eine Abnahme auf um 10 079 000 (1896 Abnahme 98 115 006, 1895 Ab- nahme 12452 000) Æt; der Metallbestand von 748 188 000 (1896 S0od 190 000, 1895 900 310 000) Æ allein bat um 7 758 000 (1896 Abnahme 11356 000, 1895 Abnahme 14214 000) Æ abgenommen. Der Bestand an Wechseln erscheint mit 829 553 0090 (1896 761 987009, 895 701 267 000) A um 34 181 000 niedriger als in der Vorwoche (1855 Abnahme 37 520 000, 1895 Abnahme 31 2566 900 „1, und der Bestand an Lombardforderungen von 128 781 000 (1896 147 945 000, 1895 124 655 000 S½ε zeigt einen Rückgang um 19212 000 (1896 Abnahme 22 690 000, 1895 Abnahme 25 244 000) 6; auf diefen beiden Anlagekonten zusammen ist also eine Abnahme von o3 393 000 (1896 Abnahme 60 210 009, 1395 Abnahme 56 500 000) 4 eingetreten. Auf passiver Seite hat sich der Betrag der umlaufenden Nolen bei einem Bestande von 1242 109 000 (1896 1207 093000, 1895 1244933 000) MS der Vorwoche gegenüber um 44 814 000 (1596 Abnahme 50 325 000, 1895 Abnahme 37831 000) MS ver⸗ mindert, und die sonstigen täglich fälligen Verbindlichleiten (Giro- guthaben) von 385 580 060 (1896 423 350 090, 1895 412106 000) 4 sind um 19 420 000 1 zurückgegangen (1896 Abnahme 18 303 000, 1895 Abnahme 30 432 000 4).

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlelien. An der Ruhr sind am 9. d. M. gestellt 12 906, nicht rechtzeitig gestellt 1061 Wagen. In Oberschlesien sind am 9. d. M. gestellt 4714, nicht recht⸗ zeitig gestellt 817 Wagen.

Nachwei sung über verlangte und gestellte Wagen für die in den Eisen⸗ bahn ⸗Direktionsbezirken Magdeburg, Halle und Erfurt belegenen Kohlengruben.

Am 16. September 1897 wurden verlangt 2254, gestellt 254 Wagen zu 10 t; am 17. September verlangt 2288, gestellt 2282 Wagen; am 18. September verlangt 2415, gestellt 2371 Wagen; am 19. Sep⸗ tember verlangt 112, gestellt 112 Wagen; am 20. September verlangt 2480 gestellt 2167 Wagen; am 21. September verlangt 2443, gestellt 2337 Wagen; am 22. September verlangt 2436. gestellt 2406 Wagen; am 23. September verlangt 2595, gestellt 2437 Wagen; am 24. September verlangt 2551, gestellt 2487 Wagen; am 25. September ver⸗ langt 2788, gestellt 2682 Wagen; am 26. September verlangt 119, gestellt 119 Wagen; am 27. September verlangt 25808, gestellt 2785 Wagen; am 28. September verlangt 2832, gestellt 2790 Wagen; am 29. Sep⸗ tember verlangt 2815, gestellt 24. Wagen; am 30. September ver⸗ langt 2762, gestellt 2648 Wagen; zusammen vom 16. bis 30. Sep⸗ tember verlangt 33 611, gestellt 32 g58 Wagen.

Zwangs⸗Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht 1. Berli standen mit Zuschlagstermin am 11. Oktober die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Zellestraße (Lichtenberg Bb. 34 Bl., Nr. 10 7), dem Zimmermeister Gustav Kürbis gehörig; Fläche 2,91 a; Nutzungewerth 3900 Æ; mit dem Gebot von 53 0900 AM blieb Kaufmann Carl Lantzke, Schönhauser Allee 1341, Meist-⸗ bietender. Blumenstraße 29, der Frau A. M. Lucke, geb. Hering, verw. gew. Knaus, gehörig; Fläte 666 a; Nutzungswerth 14340 Æ; mit dem Gebot von 192 300 4 blieben Rüstjeughdlr. H. Maaß zu Charlottenburg und Kreis- Tbierartt Otto Maaß zu Treuenbrietzen Meistbietende. Wiefenstraße 40, dem Kaufmann Paul Benda gehörig; Fläche 3.38 a; Nrtzungswerth 5420 MÆ; mit dem Gebot von 7 180 blieb Frau Emilie Bethke, Leb. Heller, zu Berlin Meistbietende. Aufgehoben wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung des Grundstücks Liegnitzerstraße 22, Ecke Kottbuser Ufer, dem Maurermeister Carl Herres dorf gehörig.

Beim Königlichen Amtsgericht 11 Berlin standen fol— gende Grundstücke zur Versteigerung: Grundstück zu Schöneberg, an der Apostel - Paulusstraße belegen, dem Architekten und Maurer⸗ meister Albert Engmann zu Berlin, Neue Winterfeldstraße 46, gehörig; Fläche 822 a; Nutzungswerth 12150 ; mit dem Gebot von 196500 S blieb die Grunderwerbhsgesellschaft für Berlin und Voxerte, G. m. b H. zu. Berlin, Vorotheen⸗ sttaße 95/98, Meistbietende. Grundstück zu Schöneberg, angeblich Hedwigstraße 11 und Wielandstraße 32 belegen, dem Maurermeister Friedrich Dobritz zu Schöneberg, Frankenstraße 82, gehörig; Fäche 12, 7 a; Nutzungswerth 10600 K; mit dem Gebot von 134 009 4 blieb Kaufmann Emil Heider zu Berlin, Königin Augustastraße Hz a., Meistbietender. Grundstück zu Steglitz, Schloßstraße 74, dem Gastwirth August Stephant zu Steglitz gehörig; Fläche 942 a; Nutzungswerth 8530 „; mit dem Gebot von 164 360 blieb daß Böéöhmische Brauhaus, Kommandit⸗ gesellschaft auf. Aktien A. Knoblauch zu Berlin, Landaberger Allee 11/13, meistbietend. Grundstück zu Steglitz, Rothenburger⸗ straße, belegen, dem Kaufmann Max Vogel sang gehörig; Fläche Il, 2 a; mit dem Gebot von 15 610 6 blieb Rentier Otto Haack zu Steglitz, Hohenzollernstraße 3, Meistbietender. Aufgehoben wurde daz Verfahren der Zwangsversteigerung des Grundstücks Cheruskerstraße 5 und Gothenstraße 1 zu Schöneberg, dem Maurermeister Wilhelm gehörig.

Beim Königlichen Amtsgericht zu Charlottenburg. In der Zwangsversteigerungs ⸗Angelegenbeit des im Grundbuche von der Stadt Eharlottenburg Band 127 Nr. 4611 auf den Namen des Maurer und Zimmermeisters Oskar Peucker zu Charlottenburg

eingetragenen, zu Charlottenburg, Riedemann's Privatweg 67, be⸗