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in die Tagesordnung gab Herr
nsul Vohsen an der Hand der von dem Geol. Bornhardt aufgenommenen Karte seiner zeditions⸗ Route in Deutsch-Ostafrika einen Ueberblick über die karto⸗ aphischen Arbeiten in dem genannten Schutzgebiet. Es kam odann anläßlich der Verhandlungen über den Etats⸗ Entwurf die Frage der Besiedelung des südwestafrikanischen Schutzgebiets zur Sprache. Landeshauptmann, Major Leutwein, welcher der Sitzung beiwohnte, nahm Gelegenheit, sich zu dieser Frage zu äußern und seine praktischen Erfahrungen in der siedelung des ihm unterstellten Schutz gebiets darzulegen. Weiterhin wurden die einzelnen Posi⸗ tionen des Etats einer Besprechung unterzogen. Am Schlusse der Sitzung machte der . nähere Mit⸗ theilungen über die jetzt von dem Feldba n Baukommando in Angriff genommene Eisenbahn.
et. Vor Eintritt
Der Königlich großbritannische Botschafter am hiesigen Allerhöchsten Hofe Sir Frank Cavendish Lascelles . Berlin mit Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit fungiert der Erste Botschafts⸗Sekretär bei der hiesigen Königlich großbritannischen Botschaft Viscount Gough als Geschäfts⸗ trãger.
Der Regierungs⸗Assessor Lu do vizi zu Dramburg ist der Königlichen Regierung zu Cassel zur weiteren dienstlichen Ver⸗ wendung überwiesen worden.
Dem Regierungs⸗Assessor von Rosenstiel in Posen ist die kommiffarische Verwaltung des Landrathsamts im Kreise Lissa, Regierungsbezirk Posen, übertragen worden.
Der Regierungs-Assessor Semper aus Schleswig ist bis auf weiteres dem Landrath des Kreises Niederbarnim und der Regierungs⸗Assessor Felsch bis etwa Mitte April k. J. dem Tandrath des Kreises Neuhaldensleben, Regierungsbezirk Magdeburg, zur Hilfeleistung in den landräthlichen 5 zugetheilt worden.
Laut telegraphischer Meldungen an das Ober⸗ Kommando der Marine ist S. M. S. „Loreley“, Kommandant Kapitän⸗Lieutenant von Witzleben, am 17. November in Haff angekommen und beabsichtigte, heute nach Beyruth in
ee zu gehen; S. M. S. „Kaiser in Au gusta“, Komman⸗—⸗ dant Kapitän zur See Koellner, ist gestern in Canea an⸗ gekommen.
Oesterreich⸗Ungarn.
Der Budgetausschuß des österreichischen Abge⸗
ordnetenhauses hat gestern nach längerer Debatte das Ausgleichs⸗Provisorium n, ,, um Berichterstatter K 6 Derselbe soll mit dem Vorsitzen⸗ en des Ausschusses das Referat ausarbeiten und dem Hause direkt vorlegen, ohne daß eine neuerliche Sitzung des Ausschusses enn Gegen den letzteren Beschluß erhob im Namen der Opposition der Abg. Per gelt (Deutsche Fortschritts⸗ Partei) Einspruch. Mehrere in der Sitzung eingebrachte Beschluß⸗ anträge wurden angenommen und zahlreiche Minoritäts voten angemeldet.
In der vergangenen Nacht haben in Fiume Kund⸗ gebungen unter den Rufen „Nieder mit Batthyan * (Ab⸗ zeordneter von Fiume) und „Hoch Mayländer!“ , . Buͤrgermeister) stattgefunden.
Frankreich.
Im Senat theilte gestern der Senator Le Proyvost de Launay mit, daß er die Regierung wegen der vorgestern in der Deputirtenkammer abgegebenen Erklärungen des Kriegs⸗ Ministers Billo interpellieren werde. Er gedenke, die Regierung rn eg, welche Maßnahmen sie ergreifen werde, um die
iederkehr ähnlicher Vorgänge zu verhindern. Der Tag der Besprechung der Interpellatlon wird nach Schluß der jetzt schwebenden Untersuchung festgestellt werden.
Die Theilung des VI. Armee-Korps in zwei Armee⸗Korps soll, der „Köln. Itg.“ zufolge, in der Art vor sich gehen, daß zu jedem der beiden neuen Armee-Korps eine Stammdivision des alten VI. Korps übertritt. Demgemäß wird das neue VI. Korps, dessen Hauptquartier wie bisher in Chaälons ist, die 17 Diplsion in Reims sowie die 39. Division in Commercy und die 10. Division in Saint⸗Mihiel umfassen. Das Haupt⸗ quartier des XX. Armee⸗Korps wird nach Nancy verlegt; dasselbe erhält die 11. Division in Nancy, die 41. Diviston in Remiremont und die 42. Division in Toul.
Italien.
Der deutsche Militär⸗Attachs. Major von Jacobi hat sich, wie W. T. B.“ meldet, gestern von Rom nach Monza begeben, um die zur Ueberreichung eines Bildes der Königin Margherita dort eintreffende Deputation des Jäger⸗ Bataillons Königin von Italien (Hessisches) Nr. 11 dem König und der Königin vorzustellen.
Spcnien.
In dem gestern in Madrid abgehaltenen Ministerrath gelangte eine Note des amerikanischen. Gesandten Woodford ur Verlesung, in welcher die Washingtoner Regierung sich ehr befriedigt über die Begnadigung der auf dem amerika⸗ nischen Schiffe „Competitor; gefangen genommenen Freibeuter s. unter Amerika) und über die Löͤsung einiger anderen schwebenden Fragen ausspricht.
Eine in Madrid eingetroffene Depesche des Gouverneurs der Philippinen, Generals Primo de Rivera meldet, daß der Friede bald wiederhergestellt sein werde; es kämen Abgeordnete der Aufständischen zu ihm, um ihm ihren Wunsch, sich zu unterwerfen, anzukündigen. — Gerüchtweise verlautet in Madrid, daß sich auch der Führer der Insurgenten auf den Philippinen, Aguinaldo, unterworfen habe.
Ver General Weyler ist gestern La Corupsg eingetroffen.
Der General⸗Kapitän von Galicien hat nach Madrid gemeldet, daß der General Weyler in einer Unter⸗ redung alle Aeußerungen, welche er bei Gelegenheit der ihm u Ehren veranstalteten . in Havanna gethan aben sollte, richtig gestellt habe und behaupte, daß er der
egierung treu und ergeben sei.
Türkei.
Wie das Wiener „Telegr⸗Korresp⸗Bureau“ aus Kon⸗ stantinopel meldet, nehmen die Friedens verhandlungen
von Cuba in
einen befriedigenden Fortgang. In der vorgestrigen Sitzung handelte es fich darum, ein Einvernehmen über Artikel 9 ustellen, welcher die Immunitäten und Privilegien betrifft. ö Berathung wird heute fortgesetzt werden. — Die mei türkischen Konsuln, welche in . ihren Sitz haben, sind am Mittwoch dorthin abgereist.
Die Note der Pforte an den österreichisch⸗ungarischen Bot⸗ schafter Freiherrn von Calice, in welcher Oesterreich⸗Ungarn vollfiändige Genugthuung in der Mersina-Affaire gegeben wird, spricht die Hoffnung aus, 9 die zwischen den beiden Herr⸗ schern und Regierungen bestehenden freundschaftlichen Be⸗
ziehungen durch diese Erledigung noch weiter gefestigt werden
mochten. Griechenland.
In der gestrigen Sitzung der Deputirten kammer brachle, dem W. T. B. zufolge, der Minister⸗Prãsident Zaimis eine Vorlage, betreffend die Bewilligung von zwei provisorischen Zwölfteln des Budgets, ein.
Amerika.
Eine in Washington eingetroffene Depesche des Gesandten der Vereinigten Staaten in Madrid Woo dford meldet, daß die Königin-Regentin die auf dem Dampfer „Competitor“ gefangen genommenen Freibeuter be⸗ gna digt habe. Das Staatsdepartement glebt bekannt, daß biese Gefangenen dem amerikanischen Konsul in Havanna ausgeliefert und gestern von dort nach New⸗York abgereist seien.
Asien.
Das deutsche Kreuzer-Geschwader unter dem Befehl des Kontre-Admirals von Diederichs hat, wie das „Reuter'sche Bureau“ aus Shanghai vom 17. November meldet, am 14. d. M. die Bucht von Kiao⸗tschau besetzt, um von der chinesischen Regierung Genugthuung für die Er⸗ mordung deutscher Missionare zu erlangen.
Afrika.
Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Kairo gemeldet, daß der Oberst Parsons und mehrere eingeborene Dffiziere sich am 23. d. M. nach Suakin begeben und daselbst kurze Jeit später sich nach Mass 3a ö würden. Von dort würden sie mit einem Bataillon Infanterie, Abtheilungen Artillerie und Genietruppen sowie Kameelreitern, zusammen iwa 1560 Mann, nach Kassala marschieren. Es sei noch nicht entschieden, ob der General Kitchener die Truppen bis Massowah begleiten werde.
Die Pariser „Depeche Coloniale“ bringt genaue Mit⸗ theilungen über den Marsch der französischen Expedi⸗ tionen vom oberen Ubanghi nach dem Nil. Während der Lieutenant Liotard, von Semio aufbrechend, Dem Siber erreichte, brach der Hauptmann Marchand, nachdem er Liotard mit Lebensmitteln versehen hatte, eben⸗ falls von Semio auf und ging nach Osten in der Richtung auf Tamb ura vor, von wo aus er im September, trotz der Schwierigkeit, neue Träger zu erhalten, Diurghattas er⸗ reichen sollte Der Schiffsfähnrich Dye gedachte, vor Schluß des Jahres 3 dem Bahr⸗el-Gazal den Dampfer „Faid⸗ herbe und fünf Schuten erscheinen zu lassen, welche gegenwärtig die französische Flotte auf dem oberen Nil bilden, die spãter durch andere Kanonenboote vervollständigt werden soll. Die Verbindung zwischen den französischen Expeditionen am Congo und derjenigen von Bonchamp, die von Aethiopien aufgebrochen ist, dürfte demnächst in der Richtung auf Fafchoda hergestellt werden, wenn dies nicht schon geschehen ist. Aus Kapstadt wird gemeldet, daß der Präsident Krüger sich gelegentlich des Empfanges einer Deputation über die Dynamitfrage geäußert und besonders den Fall besprochen habe, daß in Franzvaal kein Dynamit hergestellt werde. Es würde dann den Minen erlaubt werden, das erforderliche Dynamit gegen Zahlung gewisser Einfuhrzölle zu importieren; die Einfuhr der zur Herstellung von Dynamit erforderlichen einzelnen Ingredienzien würde aber für die Zukunft nicht mehr gestattet sein.
Arbeiterbewegung.
1 Aachen haben einer Mittheilung der Köln. Ztg.“ zufolge die Weber der Tuchfabrik von Gebr. Wallach wegen Lohnftreits die Arbeit eingestellt.
Aus Bochum wird der „Rhein.⸗Westf. Itg.“ berichtet: Der Gewerkverein christlicher Bergarbeiter bat in lcßter Zeit wieder bedeutend an Mitgliederzahl zugenommen. Dieselbe hat jetzt bereits 20 900 überschritten.
Aus Mainz wird demselben Blatt gemeldet, daß die in der Wolf'schen Schuh fabrik. entstandenen Lohnstreitigkeiten beigelegt worden seien die Arbeiter hätten ihre Kündigung zurückgezogen (vergl. Nr. 267 d. Bl.). Die Firma habe sich bereit erklärt, den Stunden⸗ lohn bei einzelnen Arbeiter ⸗Kategorien um 10 4 zu erhöhen.
Hier in Berlin ist, wie der Vorwärts“ mittheilt, der Ausstand der Korb macher der Werkstatt von Schmidt u. Co. von einer Korbmacher⸗Versammlung aufgehoben worden. (Vgl. Nr. 253 d. Bl.)
Statistik und Volkswirthschaft.
Die zur Erzeugung elektrischen Stroms dienende Dampfkraft in Preußen.
Etat. Korr. In Preußen wird nach privater Ermittelung der bei weitem größte Theil des zu den verschiedensten Zwecken verwendeten elektrischen Stroms durch Dampfkraft erzeugt. Es ist deshalb nicht ohne Interesse, zu beobachten, wie die Zabl und die Leistungsfãhigkeit der zu diesem Behufe aufgestellten Dampfmaschinen neuerdings immer mehr , ist: ein Vorgang, welcher gleichzeitig einen berechtigten Schluß auf eine entsprechende Zunahme der Benutzung dieser Natur lraft in Preußen überhaupt gestattet. Nach den Erhebungen des Königlichen Statistischen Burcaus dienten nämlich in den privaten und staatlichen Unternehmungen, mit Ausschluß jedoch derjenigen der Verwaltung des Landheeres und der Kriegsmarine, zum Betriebe von Dynamomaschinen
ausschließlich
Dampf⸗ maschinen
gleichzeitig zu anderen Zwecken zusammen ferde· Dampf · Pferde · Dampf · Pferde tärken maschinen stärken maschinen stärken 39 610 9879 983 49489 55 396 13 691 1260 69037 66 528 9517 1407 76045 S4 598 16866 1779 101 464
124566 32 566 2458 157432 113 os 417 835 2337 181 835
zu Anfang
) In diesem Jahre sind die entsprechenden Angaben nicht erhoben.
Man sieht also, in Preußen zur Entwickelun wendung finden, in den letzten sechs sbre Leistungsfäbigkeit aber auf das Vierfache stieg von denjenigen Dampfmaschisen, welche aus schließli Zwedc a sind, jene durchschnittliche Steigerun srreicht, während sie von denjenigen Maschinen, wel noch anderweitig gebraucht werden, üben troffen wurde. Verhãltnisse zu Anfang des Jahres 1897 in den einzelnen preußischen
Reglerungsbennrken geffalteten, lehrt folgende Uebersicht. Es dienten
1897 zum Betriebe von Dynamomaschinen uesaliet id e ee. Dampf⸗ Dampf⸗ 4 t rr. 4
im Ganzen
in den Regierungsbezirken
erde⸗
Königsberg 1154 25 1734 Gumbinnen... 222 Danzig 237 Marienwerder 5 182 Stadtkreis Berlin.. 2979
1763
1936
Magdeburg Merseburg Erfurt Schleswig nnover ildet heim
Arnsberg Cassel Wiesbaden Koblenz Düsseldorf
Sigmaringen... — 1 6 1 im Staate. . . Ass 149098 651 428398 2837 191935
Sowohl in Bezug auf die Gesammtzahl der in Betracht kom⸗ menden Dampfmaschinen wie auf deren Leistungsfähigkeit steht also der Regierungsbezirk Düsseldorf an der r an zweiter Stelle folgt betreffs der Zahl dieser Maschinen der Regierungsbezirk Arntz⸗ berg. an dritter Berlin; bezüglich der Leistungsfaͤhigkeit dieser Maschinen nimmt Berlin dagegen die zweite Stelle ein und giebt dem Regierungsbezirk Düffeldorf nur wenig nach, während der Re— gierungs bezirk Arnsberg an dritter Stelle folgt. In welchem Maße in Berlin die Verwendung des elektrischen Stromes zur Kraftüber, tragung allein neuerdings zugenommen hat, lehrt der Umstand, daß im Mai 1893 an das Leitungsnetz der Berliner Elektrizitãts werke 217 Motoren mit einer Normalleistung von 695,6 Pferdekräften, am 1. Oktober 1897 dagegen 2252 Motoren mit Slh8, 3 Pferdekräften an⸗ geschloffen waren. Demnächst ist die Zahl der zur Erzeugung von elektrischem Strome aufgestellten Dampfmaschinen in den Regierungt⸗ bezirken Potsdam und Oppeln am größten; beide stehen jedoch bezüglich der Leiftungs fähigkeit dieser Maschinen den Bezirken Merse⸗ burg, Nagdeburg und Wiesbaden nach, wo zwar weniger zahlreiche, aber desto größere Dampfmaschinen der Erzeugung von elektrischer Energie dienen. Auch der Regierungsbezirk n thut sich noch durch eine verhältnißmäßig ausgedehnte Verwendung des durch Dampfkraft gewonnenen elektrischen Stromes hervor.
Wenn man schließlich den in Preußen durch Dampfkraft erzielten elektrischen Strom auch nach seinen Hauptverwendungszwecken ins Auge faßt, so giebt folgende Uebersicht hierüber Auskunft. Es er⸗ zeugten zu Anfang 1897 elektrischen Strom:
zu Dampf maschinen fe sihrhe
1 wennn g, 2 642 162 959 2 Motorenbetriebe ..... 28 4641 3) einem anderen Zwech⸗· . 24 7266 4 mehreren Zwecken zugleich, und zwar a. Beleuchtung und Kraftübertragung 120 15 308 b. sonstigen Zwecken w 23 1761
zusammen To V Ve
Zur Beleuchtung wird also bei weitem der größte Theil des in Preußen durch Dampftraft hergestellten elektrischen Stroms verwendet; es wurden hierfür 83,1 v. H. aller betreffenden Dampfmaschinen be⸗ nutzt. Der „ju einem anderen Zweck durch Dampfkraft erzeugte eleftrische Strom diente in überwiegender Mehrhelt elektrolvtischer Unternehmungen, während unter den ju Beleuchtung und Kraftüber⸗ tragung zugleich! verwendeten Strom einerseits die Straßenbahnen fallen, welche durch Elektrizität ihre Fahrzeuge nicht nur in Be⸗ wegung setzen, sondern auch beleuchten, andererseits die r. Elektrizitaͤtswerke, welche Licht und Kraft gleichjeitig abgeben. zu „mehreren sonstigen Zwecken‘ verwendete elektrische Strom endlich wurde vornehmlich zu Elektrolyse, Galvanoplastik, Vernickelung u. a. und zugleich zur Beleuchtung der betreffenden Anlagen gebraucht.
Kohlen- und Saljiförderung des Halleschen Ober Bergamts bezirks.
Im dritten Vierteljahr 1897 wurden im Ober⸗Bergamtkt, bezir Halle Stein kohlen auf 2 (1896. 2) Werken gefördert, die eine mittlere Belegschaft von 4 (4 5) Mann hatten, von welchen 20 ( Y) eigentliche Bergarbeiter waren. Die neue Förderung mit Cin⸗ schluß des Bestandes von 1349 C6 69) t betrug 3927 ( 116) t. Ber Abfaß belief sich auf 2168 (4 532) 6, der eigene Bedarf . auf 4s3 (27) t, der Befland am Schluß des Bierteljabrs auf 1346 (4 6577 t. Der Werth der verkauften Skeinkoblen stellte sich auf id 225 Cr iözi 4A. d. i bs (- 169) für die Tonne im Durchschnitt. — Braunkob len wurden auf 268 (= 4) Werken gefördert, die eine mittlere Belegschaft von 26 lobo Mann hatten; von diesen waren 17346 (4 435) eigentliche Bergarbeiter. Die neue Förderung mit Einschluß des Bestandes bon Jo? S5 s ¶ = 72 I0i) c belrug 5 bs 647 (4 Bz doi) t. Der Absa belief sich auf 4164 032 ( 414 2 t, der eigene Bedarf 2c. an Jil 457 (4. 141 1580) 6 und der Bestand am Schlusse des Viectel⸗ jahres 263 158 (- 71438) t. Der Werth der verkauften Braunkohlen slellte fich auf 8 231 R. (E. 95s 175 M, d. i. 25 C do) mn Durchschnitt für die Tonne.
Steinsal; wurde auf 6 (4 1 Werken gefördert, die eine mittlere Belegschaft von 556 (4. 1095) Mann hatten; von diesen waren 395 ( Is) eigentliche Bergarbeiter. Die nene Förderung mit Ein schluß des Bestan bez. von R 1834,35. (= 866057 . betrug s in ure gar mf ber Absatß mit Ginschluß der Deputate 45 156! 3. 9477,35 t; zur Bereitung anderer Produkte ꝛc. wurden 16 1333 — 286 3h t verwendet, fokaß aut Schluß dez Vierteljabres n Beslc ad. gon ,, , T, re blick, , Harig i; wurde, im Vorjahr, auf 6 Werken mit einer mittleren Belegschaft bon
n g ann gcförrett, won? welchen rs, e g) cigeniic⸗
, , n, , d de hen.
mit Einschluß des Be⸗ 7897 ( 621743) t, er Absatz mit Einschluß der Deyutate 217 So8 8 (- 59 143 8) t; zur Bereitung anderer Produkte 2c. wurden 120 3585 120 36585) t verwendet sodaß am Schluß des Vierteljahres ein Bestand en B72 3 Ce gönn) t blieb. Siedesalz wurde, wie im Vorjahr, auf 6 Werken mit einer mittleren Belegschaft von R (= i8) Mann gefördert, von welchen 24 (20) eigentliche Berg⸗ erbeiker waren. Die neue N. von Speisesalß mit Einschluß des Bestandes von goꝛl, 5 C4 S835) t betrug 32 134,57 ( 3281,8) t, rer Absaßz nebst Deputaten 26 36214 ( 603.9) t; zur Bereitun anderer hel ke *. wurden 1999, (- 151,7) 1 verwendet, soda em Bestand von 3772, (= 25265, 1) t blieb. Die neue Förderung on Vieb⸗ und Gewerbesal; mit Einschluß des Bestandes von 3 e es) betrug 285 (= 126 r der Faß c. 033, = 76) t, rer Bestand am Schluß der Vierteljahres 233,, (— 118,57) t.
Kunst und Wissenschaft.
In der Gesammtsitzung der Königlichen Akademie der Wissenschaften vom 11. Nopember (vorsitzender Sekretar: Herr Vablen) hielt Herr Schwarz einen Vortrag. zur Lehre von den mentwickelten Funktionen?. Für den allgemeinen Fall, in welchem m Veränderliche durch mn (im allgemeinen nicht analytische) Gleichungen ls unentwickelte Funktionen von n Verãnderlichen erklärt werden, leitete der Vortragende m unendliche Reihen her, welche für eine ge⸗ wisse Umgebung eines nicht singulären Wertbsystems der unabhängigen Veränderlichen unbedingt und in gleichem Grade konzergleren, und durch welche die unentwickelten Funktionen für diese Umgebung als eindeutig erklärte und stetige Funktionen ihrer Argumente dargestellt verden. — Herr G. Schmidt legte eine Abhandlung über Uhland's Märchenbuch des Königs sn Frankreich‘ vor. Er besprach auf. Grund des soeben erschienenen Tagebuches und einer Reihe ron ihm in Tubingen gefundener Bruchstücke Uhland Plan eines Decameron altfranzösischer Dichtungen, bestimmte die Nummern der n Paris 1810 angelegten Liste nach den gedruckten oder handschrift⸗ lichen Urtexten und heilte alles Erhaltene mit, auch die erst nach Schwaben fallenden Einleitungen sammt dem längeren Fragment des Scwankes von Karl dem Großen und Kaiser Hug, das sich zum eil mit einem schon durch Keller veröffentlichten dramatischen Entwurf deckt. — Herr Dümmler überreichte die 2. Liefe⸗ rung des II. Bandes der von Herrn Wilhelm Altmann in Greifswald mit Unterstũtzung der Akademie herausgegebenen Urkunden Faiser Sigmund's (1410 — 1437). — Mitgetheilt wurde, daß die Alabemse das korrespondierende Mitglied ihrer physikalisch · mathematischen Klasse Herrn Ernst Schering in Göttingen am 2. No⸗ vember durch den Tod verloren hat.
Die Firma Amsler u. Ruthardt (Gebr. Meder), Hof Kunst⸗ handlung Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Majestãten (Berlin X. 54, Behrenftr. 28 a) versendet soeben ihren X. Lager⸗Katalog. Das in handlichem Taschenformat hergestellte, elegant ausgestattete Heft verzeichnet eine Auswahl der hervorragendsten Erscheinungen auf rem Gebiete der Kupferstich und Radierkunst, der Lithographie und der Kupferätzung aus den letztvergangenen sieben Jahren. Unter den Blättern finden sich sowohl 2 aus der flaffischen Periode nach Werken berühmter alter wie nach solchen neuerer Melfter religißösen und historischen Inhalts. Genrebilder, Jagd und Thierbilder, Landschaften und Marinen, Bildnisse und Köpfe. In der Abtheilung der Radierungen findet man die bedeutendsten modernen Namen, wie Max Klinger, Hans Thoma, Stauffer ⸗Bern, Hubert Derkomer, Josef Sattler u. A. mit Originalblättern vertreten. Auch ntereffante und werthvolle farbige Blätter sind vorhanden. Bei sedem Blatt sind Höhe und Breite sowie der Preis angegeben. Das Verzeichniß schließt mit einer Reihe zu Weihnachts gaben vortrefflich geeigneter illustrlerter Pracht⸗ und Galerie Werke sowie der angesehensten Kunstzeitschriften. Eine große Anzahl der besten Bilder hat die Firma auf besonderen Tafeln in Lichtdruck nachbilden laffen und stellt dieselben ihren Kunden behufs Auswahl leihweise zur Verfügung. Für die Einrahmung der Bilder kann die Handlung mit mehr als 400 Mustern aus den ersten deutschen und amerikanischen Fabriken den verschiedenartigsten Anforderungen und jedem Geschmack und Stil entsprechen. In dieser zur Wanddekoration fertigen Form empfehlen sich die Blätter jedem Kunstfreunde als vornehme Fest⸗ geschenke. Pie Firma kommt ihren Kunden dabei durch die jetzt ein- geführte Neuerung entgegen, daß sie sämmtliche gerahmten Bilder im Werthe von über 30 0 in ganz Deutschland als Eilgut franco und unter Garantie gegen Bruch detz Glases bis zur letzten Bahnstation liefert und wenn die Kisten in gutem Zustande frei als Frachtgut jurückgefandt werden, auch die Verpackung nicht be rechnet. Auf Wunsch werden, soweit es die Natur der betreffenden Kunstgegenstände ge⸗ stattet, auch Ansichts sendungen bewirkt, sodaß jeder Kunstliebhaber in ö. Lage sst, die seinem Geschmack zusagende Wahl selbst treffen zu önnen.
Die neue Förderun
Literatur.
Die Nachlaßbehandlung, das Erbrecht, Familienrecht und die Vormundschafttoerdnung nebst den auf. diese Rechts verhaltn isse bezüglichen gefetzlichen Bestimmungen für das preußische ö Von Macrckkr, Geheimem Justiz Rath. 15. Auflage. erlin, R. von Becker's Verlag. Preis gebunden 6 M — Es hätte nahe ge⸗ legen, die bedeutenden Veränderungen, die gerade das Familien · und Erbrecht durch das Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuchs erleiden wird, schon jetzt zu berücksichtigen. Allein der Verfasser hat auch in der vorliegenden neuen Auflage seines Buchs, weil dasselbe, wie kaum ein anderes, für die unmittelbare Anwendung in der Praxis be⸗ stimmt ist, noch das Recht der Gegenwart, nicht das der Zukunft jur Sarstellung bringen zu müssen geglaubt. Nachdem ssch die Nothwendigkeit einer neuen Ausgabe herausgestellt hatte, ist daber das? Werk nochmal in feiner bisherigen. Gestalt, d. b. als eine Darstellung des preußischen und namentlich des märkischen Familien · und Erbrechts erschlenen. Allerdings wird, wenn auch dem märkischen und preußischen Recht formell nur noch eine Geltungsdauer bis zum 31. Deiember 1899 beschieden ist, doch ihre Bedeutung für die Praxis keineswegs mit diesem Tage erlöschen, da die Rechts verbältniffe, welche vor Anbruch des neuen Jahrhunderts begrũndet sind, salfo namentlich die bis dahin geschloffenen Ehen) auch später zoch nach älterem Recht zu beurtheilen ein werden. Gerade auf dem Gebiete des Famillen. und Eherechts dürfte daher noch Jahrzehnte lang ein zuberlässiger Berather über die älteren Vorschriften, als 6 fich das vorliegende Buch bewährt hat, einem Bedürfniß ent⸗
techen.
— Gehaltstafel für die Beamten in der prenußischen Staatsverwaltung, herausgegeben von C Gall, Geheimem Rechnungs Rath. Berlin, Karl HSeymann's Verlag. Preis 1 — Diefe kleine Schrift ist durch dle nunmehr zum Abschluß gebrachte Neuregelung der Gehaltssätze für die meisten höheren und mittleren Beamten veranlaßt worden. Sie schöpft aus amtlichen Quellen und enthält in ihrem erften Theil im wesentlichen die Befoldungstitel des Staatshaushalt. Etats mit Einschaltung der vom 1. April 18957 ab gültigen Gehaltsbeträge, während im zweiten Theile die in Stufen getheilten ö unter Angabe des Mindest⸗ und des Höchst⸗; zehalts, der Stufen zahl und des Gebaltsbetrags jeder einzelnen Stufe, aufgezaͤhlt sind.
— Der im Burtau des Ministeriumg deg Innern redigierte Preußifche Termin-Kalender für Verwaltu ng5⸗ Beamte liegt in feinem neuen (29) Jahrgange für das Jahr 1898 vor (1. Stein's Verlagsbuchhandlung, Potsdam; . 260 AÆK. Er Ttbält außer einer Anjahl gemeinnütziger 3e ammenftellungen be⸗ lanntiich ern fast vollftändiges Staatghandbuch, Uebersichten über die ener balin fe und die Jlormalbesoldungen der Beamten, sowie die sämmtiichen beamten rechtlichen Vorschriften über e en Witwen Frlorgung Tage gelder und Remsekoffen ꝛc. Alle big Anfang August
J. ein getretenen Aenderungen find sorgfaltig berücsichtigt, sodaß
man auch den 1 dieses Berwaltunga kalender als ein juverlässiges Nachschlagebuch bezeichnen kann.
— Bie Srganifatson der Feuerwehren. Eine Anleitung e e, , von C. Kramever, Feuerlösch. Inspektor er Provinz Sachfen, früher Brandinspektor der Berliner euerwehr. Mit 37 in den Tert gedruckten Abbildungen. Berlin, Verlag von Julius Springer. Preis 4 Æ. — Für die Einrichtung der
euerwehren fehlt es noch an allgemein gültigen Normen. den verschledenen deutschen Staaten sind für, die Feuer. söschein richtungen die Lebengverhältnifse der Bevölkerung, die Größe der Staaten, inbesondere auch der Einfluß ein⸗ jelner hervorragender, sich dafür interessierender Persönlichkeiten maßgebend gewesen. der Neuerrichtung von Feuerwehren haben daber die zuständigen Behörden vielfach mit wierigkeiten ju kämpfen, da es an passenden Vorbildern mangelt. Der Verfasser hat es nun auf Grund seiner langjährigen Amtsthätigkeit als Feuer⸗ webrbeamter unternommen, einige brauchbare Fingerzeige zur jweckt⸗= mäßigen Bildung von Feuerwedren zu geben, wo ei er in erster Linie die Verhältniffe im Königreich Preußen im Auge behalten hat. Vorangeschickt sst dementsprechend auch eine Uebersicht der gesetzlichen Grundlagen für die Regelung des Feuerlöschwesens im Königreich Preußen. Dann folgen in elf Kapiteln die Ansichten und Verschläge des Verfassers für die Organifatlon der Feuerwehren im einzelnen, In einer um⸗ fangreichen Reihe von Anlagen bietet er schließlich Entwürfe für ö. und Satzungen, die Regelung des Feuerlöschwesens be⸗
effend ꝛc.
— Her Arbeiterfreund, Zeitschrift für die Arbeiterfrage, Organ des Zentralvereing für das Wohl der arbeitenden Klassen, herausgegeben von Professor Dr. Bittar Böhmert in Dresden. 55. Jahrgang. 3. Vlerteljahrsheft. Verlag von Leonhard Simion, Bersin. = Dag vorliegende Viertellabrsbeft enthält folgende Ab- handlungen und Aufsätze:; Deutschland als Industriestaat und die Entwickelung des kttelstandez? von Dr. Viktor Böhmert; „Arbeits lofe, Heimathölose, Hoffnungelose von Pastor von Bodel schwingh; „Die Bedeutung der Kleingarten kultur in der Arbeiter⸗ frage“ von P. Schmidt, der unter der Rubrik . Materialien für praktische Versuche zur Lösung der Arbeiterfrage“ auch eine Reihe bon Anlagen zu dieser Abhandlung beigefügt hat; Wat kann in N Verhältnissen eine , , , . 3 7 don! Landes bersicherungs Rath Chr. Hansen; Deutsche Arbeitsstãtten in ihrer Färsorge fuͤr das Wohl der Arbeiter; die Luxemburger Bergwerks und Saarbrücker Eisenhbütten . Attiengesellschaft Bur⸗ hbächer Hütte bei Saarbrücken und die Anilinfarbenfabrik Bon Leopold Cassella u. Co. in Mainkur bei Frankfurt a. M.“ don Pr. Biktor Böhmert und Max May; „Ueber den Rnabenhand⸗ fertigkeits. Unterricht! von Dr. W. Götze; Die le,,
des deutschen Vereins für Knaben bandarbeit.; Neuere Thatsachen au
dem Gebiete des Handfertigkeitsunterrichts und des Hausfleißes ; „Neuere Literatur über Handfertigkeit, Haus fleiß, Kinderbeschäftigung u. f. w. Den Schluß bilden eine wirthschafilich soꝛiale Umschau Juli bis September) und Berichte über wirthschaftliche und gemein⸗ nůͤtzige Vereinigungen und Versammlungen.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Die Forsten des Regierungsbezirks Potsdam haben fortdauernd unter den durch Infekten berursachten Nothständen zu leiden, in denen nur zeitwessig ein Wechsel, aber leine längere Ruhepause ein⸗ tritt. Wenn der vorjährige starke Herbftfraß der Kiefernblattwespe einigermaßen überwunden ist, da ein erheblicher Frühjahrsfraß nicht hin zutrat, und die Vermuthung besteht, daß die sommerliche Regenzeit dem Infekt Abbruch gethan habe, wenn ferner die Maßregeln, welche in den! in Vorjahre von der Nonne. befallenen Revieren
egen diese ergriffen sind, die bedrohten Bestände wirksam geschützt aben, fo hat diefer Schädling doch noch weitere Reviere angegriffen. Insbesondere sind die Waldungen der Oberförsterei Neuendorf in ihrem Hauptkörper vollständig von ihm in Besitz genommen und sehr stark befressen. Die Probesammlungen werden ergeben, ob Naturereignisse kö haben, oder ob Vernichtungsmaßregeln getroffen werden müssen.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Verbreitung der Lungenseuche im Jahre 1896.
Nach dem bereits erwähnten, im Kaiserlichen Gesundheitsamt bearbeitelen elften Jahresbericht über die Berbreitung von Thierseuchen im Deutschen Reich ist die Lungenseuche im Jahre 1896 in den Re— glerungsbezirken Magdeburg (in 30 Bestanden). Potsdam (265), in den Herzogthümern Braunschweig (), Anhalt (2) und in dem nieder- rheinischen Gebiet 6 in größeren zufammenhängenden Seuchen— herden, ferner in den Kreisen ꝛc. Leipzig (h, Altena (3), Schwelm, Grimma, Auerbach sje , Saatzig, Czarnikau, Dortmund, Grafenau, Pa ssau, Wegscheid, Freiberg, Apolda, Greiz (je I) in kleineren bezw. einzelnen Seuchen herden aufgetreten. Erkrankt sind 1608 Stück Rind⸗ pieh (gegen 940 im Vorjahre), wovon 1165 365) auf das mittel · deutsche und 2389 (383) auf das rheinische Seuchengebiet entfallen. Die Verluste an Rindvieh betrugen 2737 (gegen 2201 im Vorjahre); der Bestand an Rindvieh in den neu verseuchten 185 Gehöften be⸗ zifferte sich auf 470 Stück (gegen 3909 in 166 Gehöften im Vor— jahre). .
lieber die Vornahme von Impfungen zum Schutz gegen die Lungen⸗ seuche sind Mittheilungen über 12 verseuchte und 13 nicht verseuchte Rindyviehbestãnde enthalten. .
Von den ersteren 12 Beständen waren 6 bereits ganz oder theil⸗ weise geimpft, als die Seuche zum Ausbruch kam. In Liesen erkrankten beim Ausbruch der Seuche von den vorhandenen 228 geimpften Thieren s = 349 do und von den 75 nicht gimpften != 9, 33 /9. In den 6 erst nach dem Ausbruch der Seuche geimpften Beständen erkrankten vor der Inpfung 24 von 544 Thieren (441 0/0), nach der Impfung noch 18 von 619 Stück (2,9! oo). Von nachwelslich 2302
eimpften Thieren sind 25 — 1, 0 o/ 36 der Impfkrankheit zu 69 gegangen, darunter 15 in 6 seuchefrelen Gehöften.
Das Impfwesen in Japan.
Von neun wissenschaftlichen Kör erschaften, darunter der Verein für Gesundheitspflege und die Medizinische Gefelsschaft in Tokio, wurde die hundertsährige Wiederkehr des Tages der ersten Schutzpockenimpfun durch Herausgabe einer vollathũmlichen Schrift über Jenner s En ie Eng eine Ausstellung und eine am HE Mai 1595 in Gegenwart des Ministerz des Innern und der diplomatischen Vertreter vieler auswärtigen Regierungen zu Tokio abgehaltene und jahlreich befuchte Festsitzung feierlich begangen. Das
errscherpaar hatte das Üünternehmen durch Geldspenden unterstützt n der Festsitzung wurden von dem Vize Präsidenten des Tomités Br. S. Nagayo unter anderen nachstehende Mit theilungen über das Impfwesen in Japan gemacht: Die Impfung wurde im Jahre 1849 zuerst durch den holländischen Arzt Dr. Mohnike in Nagasaki eingeführt und demnächst besonders durch die Fürsten von Hizen und chizen in den gleichnamigen Provinzen verbreitet. Innerhalb von etwa 3 Jahren war die Schutzpocken⸗ impfung im ganzen Reiche bekannt. Im Jahre 1871 wurde das Impfwesen dem Medizinal⸗ Kollegium der n im Jahre 1875 dem bem Mintsterium des Innern unterstellten esundheitsamt über- tragen. Bereits um diese Zeit hi f eine Impfanstalt zur Ge⸗ winnung von Thierlymphe, welche jährlich zweimal, im Frühjahr und Herbst, den Bedarf an Impfftoff berstellte. Im Jahre 1876 trat ein le zur Verhütung der Pocken in Kraft, welches die Unter⸗ lafsung der Impfung mit Strafe belegte. Im Jahre 1888 wurde die Impfanfialt der Gesellschaft für Gesundheitepflege überwiesen und ugleich der Aufficht des Präsidenten det Gesundheitsamts unterstellt Ee Januar 1892 wurde der Gebrauch von Menscheulymphe gänzlich abgeschafft. Seitdem sind noch mehrere Privat · Impfanstalten ent⸗ standen. Im Jahre 1885 wurde unter Beseitigung des älteren ein
neueg Impfgesetz durch den Minifter des Innern erlassen, welches die Erflimd fung aller Reugeborenen und eine alle 5 Jahre vorzunehmende Wiederimpfung der der vorschreibt und die Unterlassung mit Strafe bedroht. Im Jahre 15565 nahm das Parlament ein Ges betreffend die 6 der Anstalt für Lomphegewinnung. fa einstimmig an. Nunmehr ist die Bevölkerung . zur Impfun verpflichtet, während die Regierung für die n mpf⸗ stoff⸗ perantwortlich ist. Durch die Erfolge der durch Mohnike ein⸗ geführten Schutzpockenimpfung wurde in Japan das Mißtrauen gegen die Wissenschast des Auslandes erschüttert und der erste Anstoß gegeben zur Milderung und Aufhebung der strengen Vorschriften gegen die Einfuhr und Uebersetzung fremdlaͤndischer Bücher.
Aus den ‚Veröͤffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“ Nr. 46 vom 17. November.
Cholera. Britisch⸗Ostin dien. Kalkutta. Vem 26. September bis
9. Okftsber sind 25 Personen an Cholera und 408 an Fiebern
gestorben. . Gelbfieber.
In Mobile wurden vom 13. September bis 20. Oktober 185 Erkrankungen (und 13 Todesfälle) festgestellt, in 5 anderen Orten des Staates Alabama vom 8. bis 26. Oktober 16 (2), in New-⸗ Orleans vom 8. September bis 20. Oktober 979 (103) und in 2 anderen Orten des Stagtes Louisiana vom 14 bis 20. Oktober 3 I), ferner im Staate Mississippi in Biloxi vom 1. September bis 20. Oktober 414 (18), in Edwards vem 15. September bis 20. Oktober 312 (27, in Seranton 195 (8), in 11 anderen Orten vom 8. September bis 19. Oktober 117 18), im Staat Texas in 3 Orten vom 22. September bis 11. Oktober 16 (0). — In Rio de Ja neire wurde vom 5. bis 11. September 1 Todesfall gemeldet, ferner auf Cuba vom 3. bis 9. Oktoler in Cardenas 1, in Santjagos, in Sagua la Grande 3, vom 29. September bis 6. Oktober in Matanzas 2, vom 1. bis 14. Oktober in Havanna 39. In Para starben vom 19. bis 25. September 5 Personen an
der Krankheit. Verschiedene Krankheiten.
Pocken: St. Petersburg 5, Warschau 10 Todesfälle; Paris 9, St. Petersburg 29 Erkrankungen: Genickstarre: New⸗Vork 4 Todes⸗ fälle; Influenza: Berlin 5, Elberfeld 2, London 7, Moskan und New. Jork je 2 Todesfälle; außerdem vereinzelte Todesfälle in Ham⸗ burg, Budapest, Paris, St. Petersburg. — Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb ag Masern (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1851/90: 1,30 9): in Frankfurt a. O. — Erkrankungen kamen vor in Berlin 61, Breslau 43, in den Regierungsbezirken
sldesheim 135, Königsberg 95, Marienwerder 207, Schleswig 93, Stettin 9, in München 183, Budapest 28, Kopenhagen 26, St. Petersburg 68, Wien 82 — an Diphtherie und Croup 1851/50: 4, 490/90: in Frankfurt a. O., Karlsruhe und Königshütte Erkrankungen wurden gemeldet in Berlin 191, in den Regierungs⸗ Bezirken Arnsberg und Düsseldorf je 104, in München 40, Hamburg und Budapest je 26, Kopenhagen 41, London (Krankenhäuser) 164, Paris 52, St. Petersburg 1965, Stockholm 31, Wien 55 — desgl. an Scharlach in Berlin 37, im Reg.-Bez. Königsberg 111, in Edinburg 89, Kopenhagen 28, London (Krankenhäuser) 339, St. Petersburg 85. Stogholm 29. Wien 36 — desgl. an Unter ls ibs⸗ , im Reg. Bej. Düsseldorf 82, in Paris 30, in St. Peter- urg h
Verkehrs⸗Anstalten.
In fast allen Kreisen des Regierun sbezirks Potsdam herrscht zur Zeit auf dem Gebiete des Eisen ba nbaues eine rege Thätig⸗ keit. Der Bau der Cisenbahnen von Beeskow üher Storkom nach Königs. Wusterhausen, von Lichtenberg Friedrichsfelde nach Wriezen, von Templin nach Prenzlau und von Britz nach Joachimsthal nimmt seinen ,,, Die Bahn Perleberg = Hoppenrade =- Kyritz ist der Vollendung nahe, die Bahn Kyritz —-Bieddin ist am 20. September landespolizeilich abgenommen worden. Daneben sind Vorarbeiten für zahlreiche andere Strecken im Gange.
St. Petersburg, 18. November. (W. T. B) Auf der Newa und auf dem Fahrwasser jzwischen St. Peter bur und Kronstadt treibt Schlammeis. Hier sind 3 Grad Kälte 64 geringem Schneefall. Aus Schlüsselburg wird gemeldet, daß heute ziemlich dichter Eisgang aus dem Ladoga⸗See in die Newa begann.
Bremen, 18. November. (W. T. B.) Norddeutscher Llovd. FD. „Trave“ 18. Nov. Mrgs. v. New. Pork in Bremer⸗ haben eingetr. Dresden“ 17. Rob. v. Baltimore n. Bremen k Ems“ 15. Nov. Nm. v. Genua in New-⸗JVork eingetr. Lahn“ 16. Nov. Vm. v. New. York n. Bremen abgeg. Prinz⸗ Regent Luitpold‘ 17. Nov. Reise v. Albany g. Bremen fortges. „Koblenz, n. Brasilien best.ů, 18. Nov. Vm. in Oporto angek. Spree“ 18. Nov. HMirg Reise v. Cherbourg n. New⸗ Vork fortges. Fulda“ 18. Nov. Vm. Reise v. Genua n. New ⸗ Jork fortges. „Schönburg“ 15. Nob. v. Rio de Janeiro n. d. Weser abgeg. Darm stadt“ 18. Nov. Vm. Reise 5. Genua n. Southampton fortges. Preußen ?, w. Oftasien kommend, 18. Nov. Vm. in Antwerpen e,. Mark“ 18. Nov. Mittags Reise v. Vigo n. Antwerpen fortgesetzt.
— 19. November. (W. T. B) PD. „Prinz Heinrich“ 18. Nov. Reise v. Neapel n. Ost ⸗Asten fortges. Pfal⸗ 18. Nov. Reise v. Southampton n. d. La Plata ö Stuttgart! 15. Nob. v. Rew, Jork n. Bremen abgeg. Bremen“, n. Australien best, 19. Nov. Colom bo angekommen.
Ham burg, 18. November. (W. T. B.) Hamburg ⸗Amerika⸗ Linie. PD. „Francia“ ist, von Hamburg kommend, heute in St. Thom as eingetroffen. PD. . Fürst Bismarck“ ist heute Rachmittag von Cherbourg abgegangen. j
9. November. (W. T. B.) P. D. . v. New ⸗ Jork kommend, ist heute Mrg. in Cuxhaven angekommen,
London, 18. November. (W. T. B.) Castle Linie. Dampfer Hawarden Castle“ ist gestern auf der Ausreise in Kapstadt angekommen.
Union⸗Linie. Dampfer Norman“ gestern von Kgpstadt abgegangen.
— 9. Rovember. (B. T. B) Castle⸗Linie. Dampfer „Pembroke Castle“ ift auf der Heimreise heute in Plymouth angekommen.
Rotterdam, 19. November. (W. T. B) Holland ⸗Amerika⸗ Linke. Dampfer Amsterdam“ von Amsterdam gestern Nach⸗ mittag in Rew-⸗ York angekommen. D. Spaarndam “, von Rew . Vork gestern Nachmittag in Rotterdam angekommen. D. ‚Veen dam“, v. Rotterdam n. New⸗YJork, hat geftern Nach⸗ mittag Do ver passiert.
Theater und Musik.
Im Königlichen Opernhause findet morgen die Gesammt⸗ aufführung von Richard Wagner's Bühnenfestspiel Der Ring des Nibelungen mit der Götterdämmerung? ihren Abschluß. Die Be⸗ setzung lautet: Siegfried: Herr Burgstaller (Bayreuth); Gunther: Bachmann; Hagen: Herr Mödlinger; Alberich Herr ritz
riedrichs (Bremen); Brünnhilde: Frau Lili Lehmann; Gutrune; ö. Egli; Waltraute: Frau . Kapellmeifter Dr. Muck dirigiert. Die i , , um 65 Uhr.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Shake⸗ speare s Tragödie Hamlet! in y. 2 gegeben: König:
err Kraußneck; Gertrud: Frau Stollberg; mlet: Grube; olonius: Herr Dr. Pohl; Lasrtes: Herr Paulsen; Ophelia: Fräulein indner; Rösenkranz? Herr Hertzer; Güldenstern: Derr Dartmang,
Im Schiller⸗Theater finden zusammenbängende Auf⸗ führungen don Wallenftein morgen . Wallenftein ager und „Bie Piecolomini') und am Sonntag Abend (. Wallenstein's Tod!)
ist auf der Heim reise