1897 / 286 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 04 Dec 1897 18:00:01 GMT) scan diff

im allgemeinen öffentlichen Interesse, als auch erfordere es die Praxis unserer ef daß das Erscheinen eines Je den offiziellen, nicht als Manuseript gedruckten Werkes an bestimmter, leicht . Stelle angekündigt werde. Dem bigherigen, oft unangenebm empfundenen Mangel an einer derartigen Bibliographie der offiziellen Reglerungsdrucksachen könne nur dadurch ab⸗ geholfen werden, daß man sich an leitender Stelle im Reiche dazu entschlösse, nach dem Vorbilde von England und Nord Amerika ein bibliographisch brauchbares Verjeichniß der älteren offi⸗ ziellen Regierungsdrucksachen herzustellen und die Neu erscheinungen in Nachträgen dazu oder im Regierungsorgan als ständige Rubrik mitzutheilen. Durch ihre Aufzeichnung in solchen, etwa monatlich zu veröffentlichenden Listen würden die offiziellen Drucksachen aller der Vorzüge kheilhaftig, welche die nichtoffizielle Literatur durch die Organisserung des Buchhandels erfahren habe: n, , Verzeichnung unmittelbar nach dem Erschelinen in periodischen Mittheilungen, einen feften Preis, eine sichere .

Ckenso schwierig wie die bibliographische Feststellung des Vor- handenseins offizieller Druckwerke, so führt Maas weiter aug, sei ihre Beschaffung. Sowelt der Buchhandel nicht helfen könne, sei man ganz auf die Geneigtheit der herausgebenden Bebörden und auf ihre Kenntniß des Interessentenkreises angewiesen. Es sei aber unbillig, von jeder Amtsstelle zu verlangen, daß sie 6j jedes Mal besondere Mühe mit der Frage gebe, wer denn bei der Ver tbeilung eines neu erscheinenden Werkes zu berücksichtigen sei. Gewiß werde oft die Ueberweifung einer Veröffentlichung von der einen Stelle

als Belästigung empfunden, während die gleiche in einer anderen

dankbar begrüßt werben würde und reichen Nutzen stiften könnte. 4 feitens der nicht bedachten Behörden, insbesendere seiten der Bibliotheken, würden natürlich gern vermieden, der Schriftwechsel mit dem Auslande sel durch die nothwendige Innehaltung des Instanzenzuges erheblich erschwert. Maas glaubt, daß diese mißlichen Verhältnifse sich durch Zentralisierung der Vertheilung sowie durch Organisierung des innerdeutschen Sammel⸗ verkehrs und Betheiligung an den bestehenden internationalen Tauschkonventionen ändern ließen. Er gebt dabei näher auf die Vorjüge des. Tau sch⸗ verkehrgs ein und erblickt sie bhauptsächlich in der 2 lassung des direkten Verkehrs der Tauschstellen mit einander ohne Behelligung der oberen Behörden, welche, ohne an der Besorgung eines amtlichen Druckwerkes irgend welches sachliche Interesse zu haben, nur die 5 und Papier raubende Aufgabe einer Durchgangsstelle zu versehen hätten. Hinzu käme der bedeutende Gewinn an Uebersicht⸗ lichkeit des Verkehrs und die Verbilligung namentlich bei Beschaffung ausländischer Drucksachen durch Ersparniß an Beamten und an Traneportfosten durch die Möglichkeit von Sammelsendungen. Nicht zu unterschätzen sei de Vortheil, daß durch Organisation des Tausch⸗ verkehrs die einzelnen Behörden der Nothwendigkeit überhoben würden, etwa für sich einen Sondertauschverkehr einzuleiten. Das Wichtigste aber sei die festere und rechtlich klarere Gestaltung des bisherigen, vielfach nur auf persönlichen Beziehungen basierten Tauschverkebrs durch seine Organisation und offizielle Fundierung in einer Konvention.

Der Verfasser fucht endlich nachzuweisen, daß auch die biblio⸗ graphische Eigenart der offiziellen Drucksachen die Nachforschungen nach ihnen besonders schwiertg gestalte. Vorwiegend seien diese Ver⸗ . Anonyma, deren Titel außerdem oft einander zum

erwechfeln ähnlich gebildet seien. Manchen fehlten oft wichtige Be—⸗ zeichnungen, ja nicht gar selten das Wichtigste, was allein ihre offizielle e errathen Iich! oder was, wie Bandzahl, Jahrgang, eine ge⸗ ssrige zeitliche Ordnung oder Kontrole ihrer Vollstaͤndigkeit ohne ein⸗ 66 Forschungen ermögliche. Ganz besondere Schwierigkeiten aber Zten die parlamentarischen Drucksachen als Komplexe von Schriften, von denen marche, wie Gesetzentwürfe, Berichte, Blaubücher, in Sonderausgaben eine Eintelexistenz führen, und deren zeitliches Ver⸗ . zu einander nicht immer ohne Schwierigkeit festgestellt werden nne.

Diese Schwierigkeiten für die Auffindung und n , offizteller Drucksachen verlangen nach der Ansicht von Maas besondere Beachtung, wenn es sich um ihre Aufnahme in den geplanten General⸗

Katalog der preußi 4 bezw. der deutschen Bibliotheken

handele. Wie man sich auch darüber schlüssig werde, diese Arbeit in Angriff zu nehmen: die offiziellen Regierungsdrucksachen würden in allen Fällen eine gesonderte Behandlung erheischen. Die vorhandenen Aufzeichnungen offizieller Drucksachen seien so summarischer Natur, daß eine unmittelbare Verwerthung fürblie Zwecke des General Katalogs e h fen erscheine. Nur für die Feststellung des Erschienenseing kämen diese Erwähnungen in Betracht. Es würde dann immer noch nöthig sein, nun guch ihr komplettes Vorhandensein in irgend einer Bibliothek festzuftellen und nach dem aufgefundenen Exemplare die nöthige , , . Verzeichnung vorzunehmen. Ueberdies sei der Besitz der Bibliorbek an offiziellen Drucksachen ein rein zufälliger und daher unvoll ständiger.

Eg sei daher angezeigt, daß man das ganze große Gebiet der offiziellen Drucksachen von vornherein aussondere und die Nachforschungen nach ihnen nicht ausschließlich in den öffentlichen Bibliotheken vornähme, wohin nur der Zufall einen Theil von ihnen geführt habe, sondern am Orte ihres Ürsprungs, d. i. der Amtsstelle, welche sie heraus⸗ , habe. Dieser Weg sei auch von dem Bibliothekar Dr.

il kau, der die Vorarbeiten zu dem Preußischen Gesammt⸗Katalog er f hen n der Universitätsschristen als der allein richtige hin⸗ ellt worden.

Radikale Abhilfe der bisherigen Mängel in der Behandlung der offiziellen Regierungsdrucksachen verspricht sich der Verfasser allein von der Ansammlung aller nicht als Manuseript ge⸗ druckten Werke behördlichen Ursprungs an einer Landes- Bibliothek unter Entlastung der Ressortbibliotheken sowie periodischer Veröffentlichung des eingehenden Materials und Bermittelung des Tauschverkehrs durch diese Zentralstelle.

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IV. ordentliche General Synode.

Auf der Tagesordnung der gestrigen, neunten Sitzung ftand als erster Gegenstand die zweite Berathung des Entwurfs eines Kirchen esetzes, betreffend die Einrichtung eines Hilfsfonds für landestiichliche ö. Der Entwurf wurde in zweiter Lesung mit einer einzigen enderung, wonach in 5 3 das Wort nur“ wegfällt, genehmigt. Ueber eine Petition der Kreis⸗Synode Köln Land 1J, betreffend Her⸗ absetzung der Beiträge der Gemeinden zu den landeskirchlichen Fonds, ging die General⸗Synode zur Tagesordnung über.

Syn. Sup. Kgehler - Neuteich (Westpreußen) berichtete namens der Finanz-⸗Kommission über einen Antrag der Brandenburgischen Pro⸗ vinzlal, Synode und Petitionen des Vorstandes des Wr ei chen n. und des Gemeinde⸗Kirchenraths von St. Nikolai in

, . Ausleihung kirchlicher Kapitalien: „Die achte ordent liche Brandenburgische Provinzial Synode hat in ihrer Sitzung vom 20. Oftober 1896 folgenden Beschluß gefaßt: Die General Synode zu ersuchen, dahin zu wirken, daß im Wege gesetzlicher Regelung bei der Ausleihung kirchlicher Kapitalien der Nachweis der Mündelsicherheit thunlichst erleichtert werde, wie ein das gleiche Ziel verfolgender Antrag bereits am 29. Oftober 1890 an das Königliche Konsistorium gerichtet worden ist. Der Referent beantragte nameng der Kommission: „General⸗ Synode welle beschließen: in Erwägung, daß es zwar als ein dringendes Bedürfniß anerkannt werden muß, für die hypothekarische Anlage kirchlicher Gelder neue, die bie herigen Grenzen erweiternde Bestimmungen zu erlangen; in Erwägung, daß diese Angelegenheit nur in Verbindung mit einer Aenderung der bezügl chen Landes⸗ gesetze durch die Organe des Staats geregelt werden kann, I) den Erxangelischen Ober- Kirchenrath zu bitten, die mit den zu— i Staate behörden hierüber schon angeknüpften Verbandlungen nach Kräften zu fördern; Y die hierauf berüglichen Anträge der Biandenburgischen Provinzial Synode, des Westpreußischen Pfarrer⸗

Vereins, des Gemelnde⸗Kirchenraths von St. Nikolai zu Kolberg sowie den Antrag Kaehler und Genossen für erledigt ju erklären.“ Diesem Antrage stimmte die General⸗Synode zu.

Syn. Sup. Raabe Irxleben berichtete alsdann namens der Verfassungs⸗Kommission über den Entwurf eines . betreffend Ergänzung und Abänderung des Kird engesetzes vom 28. Juli 1892 über die Aufhebung von Sto ö. für Taufen, Trauungen und kirchliche Aufgebote. Derselbe lautet: § 1. Die im § 9 Kirchengesetzeß vom 28. Juli 1892, betreffend die Aufhebung von Stolgebühren für Taufen, d . und kirchliche Aufgebote Kirchliches Gesetz⸗ und Verordnungsblatt S. 167 vorbehaltene Re⸗ vision der Entschädigungsrente und der Beihilfe ist zum Zwecke von

erichtigungen der auf Grund deg S7 a. a. O. erfolgien gehen en zulässig, soweit dieselben durch Irrthümer in betreff der durch 1 a. a. S. aufgebobenen Stolgebühren, der Berechnung der Entschädigungs renten F 5 a. a. O. und der Beihilfen S 6 a. a. O. be- einflußt sind. Sie muß binnen 3 Monaten nach Inkrafttreten diese Gesetzes von den Interessenten bei dem Provinzial ⸗Konsistorium beantragt werden, gegen dessen Entscheidung ihnen binnen weiteren 3 Monaten die Beschwerde an den Evangelischen Ober ⸗Kirchenrath offen steht. Wiederholungen der Reviston finden nicht statt. 5 2. Die Ver⸗ wendung der Ersparnisse im landeskirchlichen Stolgebühren⸗Ablösungs-= fonds wird auf Grund des § 11 a4. a. O. folgendermaßen geregelt: Der Evangelische Ober⸗Kirchenrath hat die jährlichen Ersparnisse zur Hälfte nach der . Grund der veranlagten Einkommenfteuer zu be⸗ rechn enden umgekehrten Steuerkraft, zur Hälfte nach der Seelenzahl der exangelischen Bewohner der einzelnen Provinzen auf diese zu ver= theilen und die nach diesem Maßstabe festgestellten Beträge den irn e ferm nn, zu überweisen. Die Provinzial ⸗Konsistorien

aben dieselben unter Zuziehung der Provinzial Synodal⸗Vorstände

an die ärmeren Gemeinden der Provinz zum Zweck ihrer Er⸗ leichterung bei . der von ihnen zu leistenden Ent⸗ schädigungtrenten für aufgehobene Stolgebühren 3 und 8 Nr. 2 a. a. O. und bei Deckung von Einnahmeausfällen der Kirchenkassen 8 Nr. 1 a. a. O. ju vertheilen. Die Obervertheilung auf die rovinzen erfolgt ein für alle Mal vorbehaltlich etwaiger Aende⸗ rungen bei eintreten der , , oder Vermehrung der Ersparnisse. Die Previnzial Konsistor ihnen überwiesenen Beträge an die ärmeren Gemeinden alljaͤhrlich oder auch für einen längeren Zeitraum zu bewürsen. 5 3. Der S 10 a. a. O; wird aufgehoben. Der Referent beantragte namens der Kommission, dem Entwurf unverändert die verfassungsmäßige Zu⸗ stimmung zu ertheilen. Nach längerer Debatte beschloß die Synode diesem Antrage gemäß. 2

Die Petltionen des Brandenburgischen und des Westpreußischen Pfarrervereins und der Kreis Synode Kalbe a. S., betreffend die Aufhebung von Stolgebühren, wurden durch Uebergang zur motivierten Tagesordnung erledigt.

Hierauf referierte Syn. Lie. Sarau⸗Bromberg namens der litur⸗ gischen Kommission über den Entwurf eines Kirchergesetzes, betreffend den liturgischen Gebrauch der Perikopen. Dieser Gesetzentwurf istz dazu bestimmt, das Werk der Agenden⸗Revision zum Abschluß zu bringen. der von der Gisenacher Kirchen⸗Konferenz empfohlenen Ge⸗ stalt zur Verlesung gelangen dürfen, daneben aber auch die von der Eisenacher Konferenz gutgewählten neuen Reihen von Cpisteln und Evangellen sowie von Abschnitten aus dem Alten Testament zum , den Gebrauch zugelassen werden. Ihre abwechselnde

erlesung in der Liturgie des Hauptgottesdienstes soll an eine Ordnung gebunden sein, die von der Die Grundsätze für die Ordnung des Gebrauchs der alten und neuen Perikopen sollen von dem Evangelischen Ober-Kirchenrath in Verbindung mit dem Vorstande der General ⸗Synode festgestellt werden. Die Kommission beantragt die unveränderte Annahme des Ent⸗ wurf, nur soll im § 1 statt „von der Eisenacher Kirchen⸗Konferenz“ gesagt werden: von der deutschen erangelischen Kirchen⸗Konferenz“.

erner beantragt die Kommission noch folgende Resolution: General⸗ Synode ersucht den Evangelischen Ober. Kirchenrath: a. Derselbe wolle etnen Abdruck der Anlagen zu dem Gesetzer twurf mit Einschluß der Merkworte der Perikopen veranstalten, der sämmtlichen Geistlichen auf Kosten der General⸗Synode zugestellt, aber auch Jedermann käuflich zugänglich gemacht wird; b. derselbe wolle dahin wirken, daß die preußischen Bibelanstalten fortan sowohl die Eisengcher Revision der alten Perikopen, wie die neuen Perikopenreihen im Anhang ihrer B belcu?ngaben berücksichtigen; 6. derselbe wolle mit dem Herrn Minister der geistlichen Angelegenheiten sich dahin verständigen, daß mit der Einführung der neuen Perikopen in den kirchlichen Gebrauch die Aufnahme derselben in den Lehrstoff der Unterrichtsanstalten in geeigneter Weise veranlaßt werde. Die Weiterberathung wurde auf Montag Vormittag 101 Uhr vertagt.

Statistik und Volkswirthschaft.

Aus der Statistik der Zucker Gewinnung und ⸗Besteuerung, die im 4. Hefte des Jahrgangs 1897 der „Viertel jahrshefte zur Statistik des Deutschen Reichs“ veröffentlicht ift, geht hervor, daß im Betriebs—⸗ jahre 189697 innerhalb des deutschen Zollgebiets 399 Rübenzucker⸗ Fabriken (Fabriken mit Rübenverarbeitung), 51 Zuckerraffinerien und 6 selbständlge Melasse⸗Entzuckerungsanstalten im Betriebe waren. In diesen Fabriken wurden im Ganzen gewonnen (sämmtliche Fabrikate auf Rohzucker umgerechnet) 1 821 223 t Rohzucker. ö

Die 399 Rübenzucker Fabriken haben in 68 757 12stündigen Arbeitsschichten im Ganzen 13721 601 t Rüben verarbeitet, wovon 1748712 t oder 12,74 durch die Fabriken selbst auf eigenen oder gepachteten Feldern geerntet, und 4053 339 t oder 29, 40 o von den

an den Fabriken betheiligten Genossenschaftern vertragsmäßig geliefert worden sind.

Die Gesammtmenge der verarbeiteten Rüben war ge⸗ erntet worden auf 424 881 ha, und die durchschnittliche Rübenernte auf 1 ha berechnet sich für 1896 auf 32,3 t egen 310 t im Jahre 1895. Demnach war die Rübenernte des ab* 1896 der Menge nach im Ganzen besser ausgefallen als 1895, wogegen wegen mangelnder Wärme zur Reifezeit die 1896 geernteten Rüben im all⸗ gemeinen etwas weniger Zucker enthielten als die 1895er, da zur Darstellung von 1 kg Robzucker in den Rübenzucker⸗Fabriken über⸗ . 7, 90 ig Rüben erforderlich waren gegen 7,63 im orjahre.

Ausgeführt nach dem Auslande wurden 1896,97 769 657 t Zucker der Klasse a, 40oß 114 t der Klasse b und 21 191 t der Klasse e, oder im Ganzen, auf Rohzucker umgerechnet, 1237 521 t gegen 958 128 t im Vorjahre. Im Inlande sind gegen Entrichtung der Abgaben in den frelen Verkehr gesetzt worden 0h G 8t Kon sum zucker oder g, 48 kg auf den Kopf der Bevölkerung gegen 668 860 t oder 12.72 169 auf den Kopf im Betriebsjahre 1895.96; doch läßt sich aus diesen Zahlen nicht auf einen 1 des inländischen Zuckerverbrauchs schließen, da wegen des neuen Zuckersteuergesetzes noch vor Ablauf des Betriebe⸗ jahres 1895,96 größere Zuckermengen als sonst gegen Versteuerung in den freien Verkehr gesetzt worden sind, die zum theil erst während des Betriebs jahres 1896.97 verbraucht wurden.

Das neueste ‚Vierteljahrsheft zur Statistik des Deutschen Reichs“ veröffentlicht ferner eine rn, , . über den Tabackbau und die Tabackernte im deutschen Zollgeblet im Jahre 1896 und hieran anschließend vorläufige Angaben über die im Jahre 1897 mit Taback bepflanzten Grundstücke. Danach hatten im Jahre 1896 158914 Pflanzer einen Flächeninhalt von zusammen 22 077 ha (1855 157927 Pflanzer 21 154 haj mit Taback bepflanzt und davon geerntet 46290 (1895 48 546 t) Taback in dachreifem, trockenem Zustande, auf 1 ha durchschnittlich 2097 kg (1895 2295 ig). Die Tabackernte ist daher 1896 im allgemeinen geringer ausgefallen als 1895, doch wurde der Taback durchschnittlich nicht unwesentlich besser bezahlt als der im letztgenannten Jahre geerntete, nämlich mit 80, 1 MS für 100 kg kee. 77,66 S är den 189er Taback. Im Jahre 1897 haben . en vorläusigen Angaben 164 867 Pflanzer eine Fläche ren 21 653 ha

en sind befugt, die Vertheilung der

Die alten Perikopen sollen danach in

irchenbehörde erlassen wird.

richtungen verschledener Art ,, Die

mlt. Taback bebaut; gegen 1896 hat demnach der Tabackbau im deutschen Zollgeblet um etwa 20⸗/9 a Am stärksten ist der Tabackbau in Baden (1897 9927 baß, dann in Bayern (3427 ha) der Provinz Brandenburg (2798 ha), Elsaß⸗Lothringen (1649 ha) und Pommern (1506 ha).

Das Statistische Jahrbuch für das Königreich Bayern.

Ein wertbvoller Beitrag zur deutschen Statistik ist neuerdings in dem vom Königlich bayerischen Statistischen Bureau r=n, . dritten Jahrgang des Statistischen Jahrbuchs für das Königreich Bayern (1897) erschienen. Je welter die amtliche Statifsik ihr Arbeitsfeld ausdehnt und je umfangreicher ibre Ver- öffentlichungen auf den einzelnen Gebieten werden, um so dringender tritt an den amtlichen Stellen wie im größeren Publikum das Be⸗ dürfniß nach solchen Jahrbüchern hervor, die, wie das Vorwort zu dem 1894 erschlenenen ersten Jahrgang des vorliegenden Werks treffend sagt, bestimmt sind, die haupts . Ergebnisse der gesammten Landes. statiflik, die in den verschiedenen amtlichen Publikationen, in Jahres-

berichten öffentlicher und privater Anstalten oder in bisher nicht der

Veröffentlichung übergebenen, bei den Behörden vorhandenen Nach⸗ weisungen zerstreut sich finden, in gedrängter Darstellung durch leicht-⸗ verständliche Uebersichten und soweit als möglich in vergleichbaren

Jahresreihen der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Nach der Lage

der Verhaältnisse ist es unmöglich, in dem an sich so borzuglich bewährten Statistischen Jahrbuch sür das Deutsche Reich ganz abgesehen von den nur innerhalb der Einzelstasten interessierenden der Landessiatistik eine so ausgiebige Berücsichtigung angedeihen zu lassen, wie dies demsenigen, der sich über die Zustände in Deutschland über⸗ haupt orientieren will, vielfach erwünscht sein muß, und es ist des⸗ halb im Interesse der deutschen Statistik jede neue derartige Veröffentlichung der statistischen Landes. Zentralstellen freudig zu be= grüßen. Entsprach schon, wie zu erwarten war, der erste Jahrgang des baverischen Jahrbuchs selbst bochgespannten Anforderungen, fo weist der jetzt erschienene dritte, nachdem im Jahre 1896 von der Herausgabe gines Jahrbuchs überhaupt abgesehen worden war, noch wesentliche Erweiterungen auf, von denen namentlich die neu ein= gefügten Tabellen über die jährlichen mittleren Bevölkerungéziffern von 1826 bis zur Gegenwart, über die überseeische Auswanderung, die Arbeitsvermittelung, die Arbeitseinstellungen, den Hypo⸗ thekenverkehr, die Entwickelung der Sparkassen, die Ver⸗ , 2c. hervorgehoben sein mögen. Der Inhalt des erks ist in folgende Hauptabschnitte gruppiert: Staats- gebiet; Bevölkerung leinschließlich der Ergebnisse der Volks- und der Berufszählung von 1895); Landwirthschaft (einschließlich der Er⸗ gebnisse der landwirthschaftlichen Betriebszählung ven 1896); Berg- werke, Salinen, Hülten; Gewerbe, Handel, Industrie und Verkehr (einschließlich der Ergebnisse der gewerblichen Betriebs zählung von 1895); Versicherungswesen; Finanzwesen; öffentliche Fürsorge; kirch⸗ liche Verhältnisse; Unterrichtẽwesen; Medizinal⸗ und Veterlnämwesen; Rechtspflege; Militärwesen; Wahlen; Meteorologie. Als Beilage sind 8 graphische Darstellungen aus der Bevölkerungs⸗ und Agrar= statistik angefügt, die auch bei dem Fernstehenden ein hohes Interesse erwecken werden. Leider ist es unmöglich, auch nur die Hauptzahlen aus den wichtigsten Abschnitten mitzutheilen. Nur aus den Ergebnissen der gewerblichen Betriebszählung vom 14. Juni 1895, über welche die bayerische Statistik hier

die ersten Angaben macht, seien einige Zahlen wiedergegeben.

Es waren vorhanden Hauptbetriebe:

1895 1882

überhaupt

J 369 560 350 622

davon Alleinbetriebe 223 911 ; und zwar ohne Motoren 190 257 sonstige.-·· . 33 654 Gehilfenbetriebe . . 145649 und zwar mit 2 10 Personen 137 356 11 - 50 . 6 853 51 200 . 1197

200 u. mehr 243 104

Es wurden durchschnittlich beschäftigt Personen;

überhaupt... . . 1 993 589 6865 995

davon in Gehilfenbetrieben. 779 673 466364

und zwar mit 2 10 Personen 419 907 323 121

11— 50 139 767 56 600

110 920 42 0990

mehr 109 079 44553

200 u. i Die höchste Zahl der Betriebe und beschäftigten Personen wies 1895.

die Gruppe der Bekleidungs und Reinigungsgewerbe (94 520 Betriebe und 151 244 se, ,. auf, nächstdem das Handelsgewerbe . O61 und 128 771); dann folgen nach der Zahl der Betriebe die Nahrungs⸗ und Denußmittelindustr e (34 542 und 193 6982), die Jadustrie der Holz, und Schnitzstoffe (30 987 und 76 415), Beherbergung und Erquickung (30 327 und 73 661), das Baugewerbe (28 925 und 107 272), die Metall⸗ verarbeitung (19 459 und 65 604), die Textilindustrie (16226 und 75 222), die Industrie der Maschinen ꝛc. (10 349 und 49 591), die Industrie der Steine und Erden (86180 und 70 875). Die geringfte Zahl der Betriebe umfaßte der Bergbau ꝛc.: 262 mit 12 428 Personen.

Zur Förderung des Sparsinns werden gegenwärtig Ein⸗

Burbacher Hütte (an der folge, ihren Arbeitern, die länger alz fünf Jahre auf dem Werk beschäftigt sind, unter besonderer Anerkennung ihrer muster⸗ haften Haliung Sparkassenbücher übergeben, die je nach dem Dienstalter über 20 100 S lauten. Die Arbeiter können auf diese Bücher weiter freiwillige Ersparnisse eintragen lassen. waltung biese Gaben als Dienstaltersbelohnungen bezeichnet, so ist zu erwarten, daß mindestens in allen guten Geschäft jahren ähnliche

uwendungen erfolgen sollen. Der ,,,

. beschloß, den Sparzwang durch Arbeits⸗ ordnungen in den Fabriken der Industriellen zu empfehlen. Anderer

seits wird auch den Sparkassen empfohlen, den Industriellen und frei⸗

willig sparenden Arbeitern durch möglichft entsprechende Maßregeln in ihrem Betrieb und ihcen Sparkasseneinrichtungen entgegenzukommen, um den Spartrieb und Sparsinn der Arbeiter zu fördern.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Als Sonderausgabe des ‚„Lesebuchs für ländliche 1 ,. erschien im Verlage von Theodor Hofmann in Gera: Des andwirths Hausfreund“, beatbeltet und herausgegeben von Her⸗ mann Gehrig, Königlichem Kreis-Schulinspektorin Ted len burg, Dr. Helmkampf, Oberlehrer und landwirthschaftlichem Fachlehrer an der Landwirthschaftsschule zu Weilburg, und Theodor Kraus⸗ bauer (Odo Twiehausen), Oberlehrer an der Landwirthschaftezschule zu Weilburg (iwei Theile; Prels des J. Theiles 1 4 80 3, des II. Theiles 2 I 80 A). Ber erste Theil ist überwiegend ethischen Inhalts und schildert das Leben und die Pflichten des Landwirths. Im Lichte der Dichtkunst und im Strahle der Wahrheit des gött⸗ inen Wortes wird ihm die ideale und poetische Seite seines Be⸗ rufegß näher gebracht, seine alltägliche Arbeit verklärt. Der zweite Theil t der Fachbildung gewidmet: eine sorgfältige Aus wahl fach⸗ und sachkundiger . über Ackerbau und Viehzucht giebt dem Landmann elne allseitig? Anleitung zu seinen Berufs arbeiten; Abschnitte, welche die Wirthschafts⸗, Genossenschafts⸗, Gesell⸗ schaftslehre und die Gesetzeskunde behandeln, lassen ihn erkennen, wie er seine Stellung in der menschlichen Gesellschaft würdig ausfüllen soll und kann. Tiotz des spröden Stoffes ist daz Vargebotene an= ziehend und anregend geschrieben und der Denk und Sprechweise des Landwirths angepaßt, ohne deshalb der Wissenschaftlichkeit zu ent behren. Bas Buch sst thatsächlich das, was sein Titel verspricht; ein Berather und Haußfreund bes Landwirths, der ihn lehrt, seine Zeit zu verstehen und seinen Stand zu lieben.

ten

Verwaltung der aar) hat, der „Soz. Korr.“ ju⸗

Da die Ver

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Literatur.

Wo ist das Glück? Gine Sammlung pon Altem und Neuem von L. 142 S. In zweisarbigem Druck, elegant kartonniert mit Geldschnitt. Pr. 1 69 19. big 30. Tausend. Berlin 8W., . der Buchhandlung der Berliner , . Dieses Buch bietet nicht etwa eine religiöse Betrachtung oder Abhandlung, Fber die jeden Menschen interessserende Frage seines Titels, sondern einzelne Aussprüche, Bilder und Gedanken, die alle darauf hinwejsen, daß nur derjenige, der gläubig und von Menschenliebe erfüllt 1 den wahren Weg zum Glück zu finden vermöge. Der Inhalt

Het sich vortrtfflich zur Benutzung für Predigten und Vorträge. Me schnelle Folge der Auflagen spricht mit für den Weith des Buches, welches bei mäßigem Preise fein ausgestattet 3

Im Verlage von J. Neumann in Neudamm ist kürzlich eine Schrift erschienen, welche auf dem Tische des Jagdliebhabers einen käbschen Schmuck bilden dürfte; sie betitelt sich Dr. Heinrich von Stephan, ein waidmännisches Erinnerungsblatt? und ist von Pr. med. R. Weise aus dem handschriftlichen Nachlaß des Staats- sekretärs des Reslchtpostamts zusammengeflellt worden. Ein generelles Schußbuch des Verflorbenen, welches als Quelle sür das vorliegende Werk diente, t zunächst eine Uebersicht über das von ihm in den Jahren 1879 bis Ende 1882 erlegte Hoch- und Niederwild und ist Dann vom Jahre 1883 bis Ende 1896, dem vorgedruckten Schema emäß, gewsssenhaft weitergeführt worden. Nähere Angaben sind sieben

n Quartheften entnommen, welche das, was der Verstorbene auf der Jagd erlebt, gefühlt und gedacht hat, zum theil auch in gebundener Rede, getreulich wledergaben. Das vornehm auggestattete Werk. . als Titelblatt die letzte photographische Aufnahme des Stagtssekretärs im Jagdanzuge aus dem Jahre 1896 enthält, und dessen Tert außer. dem zahlreiche Illustratlonen, Vignetten und Zierleisten schmücken, ist zum heeh⸗ von 2 M im Buchhandel zu beziehen. „Der mündliche Vortrag g“. Ein Lehrbuch für Schulen und zum Selkstunterricht von Roderich Benedir. In drei Abtheilungen. Erster Theil: „Die reine und deutliche Aussprache des Hochdeutschen'. Achte Auflage. Verlag von J. J. Weber in Leipzig. Pr. geb. 116 50 5. Der Stil ist die känstlerische Selte des geschritbenen Wortes, der Vortrag die der lebendigen Rede. Dem guten Vortrag wendet die Schule ihre Aufmerksamkeit zu, das Leben sordert ihn. Der gute Vortrag ist aber eine Kunft, die ihre Grund= sätze, Gesetze und Regeln bat wie jede andere. Der einst sehr beliebte Lustfvieldichler hat in diefen Werk, diefe Grundfaͤtz: aue führlich entwickelt und Regeln le, , für reine Aussprache, richlige Betonung und Schönheit des Vortrags. Allereiftes Erferderniß eine guten Vortrags ist und bleibt aber die reine und deutliche Aus. sprache, und mit dieser hat es der vorliegende Theil zu tbun. Er stellt die Aussprgche der einzelnen Lgute fest, macht guf die am meisten vorkommenden Fehler und Nachlässigkeiten aufmerksam und lehrt sie vermelden.

A. von Klinckowström's Roman „Die grüne Thür“, der im Verlage von Karl Reißner in Dresden und gesr ng erschlenen ist, reiht sich jenen besseren Arbeiten der Verfasserin an, in welchen der Konflikt sich aus den Charakteren der Personen natürlich ergiebt und Ter Haupiwerth der Erzählung auf der Zeichnung der Seelen zustände beruht. „Bie grüne Thür“ ist eigentlich nicht mehr als eine Künsfsernopelle, aber sie besitzt intime Reize, die sie wesentlich über das Mittelmaß selcher Erzählungen erhebt. Eine reine und gehobene Stimmung bildet den Grundton des Romans und vornehme Ge— sinnung den Grundton der Charaktere seiner Helden. Nichts desto—⸗ weniger fallen Streiflichter auch auf die sittlichen Abgründe des Lebens, welche die Verfafferin im Zusammenhange mit dem Schicksal ihrer Helden, eines berühmten Malers und einer jungen Malerin, die der Kunft entsagt, um ihrer Liebe zu folgen, in den unteren und oberen Schichten der Gesellschaft zu kennzeichnen veranlaßt wird.

Ramuntcho. Reman von Pierre Loti. Aus dem Fran⸗ zöstschen Übersetzt von G. Philiparie, Stuttgart, Deutsche Verlags anflatt. Preis geheftet 250 6 Ter bekannte Verfasser der. Js lanzfischer bletet in diesem Roman eine Dichtung im Gewande der e. Ihr Schauplatz und Hintergrund ist das wenig kesuchte, aber andschaffllch und kulturhistorisch ungemein interessante Gebirgsländchen der Bamken, jenes merkwürdigen Volkes, das sich bis in die moderne Zeit seine uralte nationale Kultur fast unversehrt erhalten hat. Ihr Tand und ihr Leben schildert der Verfasser mit der ihm eigenen Kunst in stimm̃ingsvollen, farbenreichen Bildein.

Weihnachtsbächer.

Dle trefflich: Eczähl ung Der erste Be st e', welche DO. Verbeck vor etwa jwei Jahren im Verein mit zwei anderen Die Neuen hofer Klucke! und . Maria Neander! im Verlage von Fr. Wilh. Grunew in Leipzig hatte erscheinen lassen, liegt jetzt in einer Sonderaug gabe vor. s ist die poesievolle Geschichte einer jungen Che; feine Beobachtungen über das Stelenleben der jungen 6 und ne überzeugende Charakterschilderung des jungen Gatten

lden die Vorzüge der Darstellung. Die Erjählung ist von einer sittlich reinen Stimmung durchweht, und der seelische Konflikt, der darin gejeichnet wird, findet eine so glückliche Lösung, daß das en l geschmackvell ausgestattete Büchlein auch jüngeren Lesern und Teferinnen als Weihnachtägabe bescheert werden daif.

Die Novelle Seine Mutter von U. Deis, die im Verlage von Fr. Bahn in Schwerin i. M. eisckienen ist, gehört ju jenen Crzäblungen, die einen Stoff aus dem alltäglichen Leben in voetischer Barftellungkweise unterhaltend behandeln. In Hamburg sndet fich ein Paar für Leben zusammen;: der Mann war ein An— 56 fer eines großen Handelshauf es und gewann die Liebe der jungen, allein stehenden * rin des Geschäͤsts; aber er bat eine Mutter, und diefe flellt der Verfasser als „Seine Mutter? mit Recht an die Spltze Ler Novelle. Vie bescheidene und doch so kluge Frau aus iner fleinen Stadt Mecklenburgs, dle den. Kindern in deren Wohlleben um ihreg befcheirenen kleinftädtischen und mit den

anjeren der vornehmen Hesellschaft nicht recht, harmrenterenden

eseng willen en läfüig fällt, wird, als Leid und Zwietracht in das junge Cheleben einkehren, zum rettenden Engel, der das Glück des , mn, den Frieden in die Herzen zuruck ahrt. Dag alles wird

Hiicht und einfäch erjähit, und dabei ist die lleine . 6

eher rührenden Stimmung durchweht, welche die selbftlose . eerliebe in allen Herzen erweckt Das empfehlen swerthe Büchlein kostet in , . Ginband 1,ů0 40

Cine lein Ropctensa mmlung von der bekannten Erzaͤhlerin Charlkotte Riefe ist unter dem Titel Die brgune Marenz und andere Gefchich ten“ im Verlage don Fr. Wilh. Grunow in Leipzig erschlenen. Die Verfasserin offenbart in Fiesen Er⸗ zählungen auftz neue ihre schöne ö für gemüth⸗ und humorvolle . erung des Lebens und Wesens der Bevölkerung in den dentschen Küstentandschasten. Jede der acht Erzählungen, die der Band enthält, ist felbständig erdacht und bat auch in der Schilderung der Deriischteit und der Personen libre Eigenart; aber ein ge⸗ m 6 . iges Band rng sie alle, indem die Verfasserin ein kleines en erjäblend einführt und nun mit vielem lũck darffeslt, wle sich in diesem nalven Kopf und in dem ihrer im Alter

ae , , Brüder die kleine Welt malt, die sie um giebt. Am eindrucksvollsten unter den Erzäblungen dürften sich, wie sie es räum. iich sind, auch inhaltlich Tie erte und letzt erwelsen: „Die braune

arenz“ und „‚Unsre Krischane“.

zum Dentschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger. A 288.

Berlin, Sonnabend, den 4. Dezember

Töchter: Album. Herausgegeben und Ihrer Majestät der Kaiserin Augufte Victoria gewidmet von Thekla von Gumpert. 43. Jahrgang. Mit zahlreichen Illustrationen im Text. Verlag von Carl Flemming in Glogau. Fein gebunden, Preis 7.735 4 Das Töchter⸗Album ist seit vielen Jahrzehnten das Lieblingsbuch unserer Mädchenwelt. In diesem Jahre tritt es zum 43. Male seine Weihnachtswandernung an und bietet den jugendlichen Leserinnen wieder seine Gaben zur Bildung des Geistes und zur Veredelung von Hei und Gemüth. An diesem Grundsatze hat das beliebte und weit verbreltete Buch festgehalten. Hervorhebung verdient aber auch, 6 unter seinen Beiträgen stets solch' zu finden sind, die sich mit den neuesten Zeitereigniffen befassen. So ist diesmal der Centenarfeier Kaiser Wilhelm's J. sowohl wie der kühnen Nordpolfahrt des Norwegers Nansen in Wort und Bild eingehend gedacht. Der Verlag hat den vorliegenden Jahr⸗ 6 so reich ausgestattet wie immer. Neunzehn vortreffliche

arbendruckbilder, sechs , ,,, eine Karte vom Nordpol und 1 Abbildungen im Text zieren den Band, darunter das künftlerisch in Holischnitt ausgeführte Porträt der ver storbenen Thekla von Gumpert, das die charakteriftischen Züge der greisen riftstellerin in lebensvoller Naturwahrhelt wiedergiebt.

Herzblättchens Zeitvertreib. . von Thekla von Gumpert. Mit 24 Farbendruckbildern und zahlreichen Ab⸗ bildungen im Text. Verlag von Carl Flemming in Glogau. Fein gebunden Preis 6 9 Dieseß Kinderbuch, von dessen alljährlichem Erscheinen sich bereits drei Generationen erzählen, hat sich einen festen Pfatz in den Herzen der Kleinen gesichert; aer wie leuchten immer von neuem ihre Augen auf unter dem Weihnachtkt⸗ baum, wie pochen die Kinderherzen freudiger und lauter, wenn der Blick auf den schmucken Band faͤllt, den ö. treue Elternliebe be⸗ schert! Jedoch auch die Erwachsenen müssen ihre . bahen an. dem in seiner Art bisher unäbertroffenen Buche, dessen 42. Jahrgang jetzt vorliegt. Erzählungen ernsten und, heiteren Inhalts, Gedichte und Räthsel, Splele, kurz alles, was die „Herz— blättchen⸗ lieben, bietet auch der vorliegende Band, und das Auge verweilt mit Vergnügen auf den hübschen Farbendruckbildern und Textilluftratlonen, mit denen der Verleger daz Buch geschmückt hat, Nicht ohne Rührung werden die leinen Leserinnen und Leser dabei der inzwischen verstorbenen Tante Thekla“ gedenken, deren lebens: wahres Porträt eine besondere Zierde des Weihnachtsbandes 1897 bildet. Möge die gute Saat, die darin ausgestreut ift, reichen Segen bringen und auch der neueste Band überall die warme Aufnahme finden, welche seinen Vorgängern beschleden war.

Die unter dem Ramen Carl Flemming s vater ländische Jugendschriften“ herausgegebene Bibliothek hat der deutschen Jugend ju Weihnachten eine Serse von sechs neuen Bändchen beschert, die abermals Zeugniß davon ablegen, daß der Verlag daß hohe Ziel, durch Einzelschilderungen aus der deutschen Vergangenheit die Llebe zum Vaterlande in den jungen Herzen zu pflegen und zu nähren, eifrig und mit Glück weiter verfolgt. Diese reich illustrierten Bändcken sind für 1 6 einzeln käuflich ud für diesen Preis in allen Buchhandlungen zu haben. Die neuesten Bände führen folgende Titel: Band 51: ‚Kaiser Wilhelm's J. Jugendlahre' von F. von Köppen; 52: Arndt und Jahn! von F. von Köppen; 53: „Johann Guten. berg und selne Schäler von C. Spielmann; 54. „Der Kyff häuser⸗ kalfer von C. Spielmann; 55: „Der Kapitän von Westerland, von F. Sonnenburg (eine Erzählung aus der Zeit des Krieges mit Däne mark 1864); 56: ‚Karlsschüler und Dichter! von A. Ohorn.

Handel und Gewerbe. In Belgien wurde seiner Zeit durch eine Verordnung

vom 29. Oktober 1894 über die Herstellung, die Beförderung

u. s. w. von Sprengstoffen bestimmt, daß auf Wasserstraßen alle mit Sprengstoffen beladenen Fahrzeuge während der Fahrt sowohl wie während des Stillliegens bei Nacht und bei Nebel zu allen Tageszeiten außer den gewöhn⸗ lichen vorschriftzmäßigen Lichtern zwei senkrecht über einander in einem Abstande von mindestens 150 m angebrachte, eine Seemeile im Umkreise sichtbare, rothe Lichter am Maste zu führen haben. .

Zwei solche rothe, senkrecht übereinander, aber in einem Abstand von 1,83 m am Mast angebrachte Lichter sollen jedoch nach einer auf internationalen Abmachungen beruhenden BVer— ordnung vom 31. März d. J. über die Regelung des Straßen⸗ rechts auf See auch solche Schiffe außer den vorschrifts—⸗ mäßigen gewöhnlichen Lichtern bei Nacht führen, welche mai, brierunfähig oder bei oder in Stromengen auf Grund gerathen sind. . :

Da infolgedessen ein manöbrierunfähiges oder auf Grund gerathenes Fahrzeug mit einem solchen verwechselt werden kann, welches Sprengstoffe an Bord hat, so ist neuer⸗ dings durch eine Verordnung vom 5. Oktober d. 3. bestimmt worden, daß alle mit Sprengftoffen beladenen Fahr⸗ zeuge auf Wasseistraßen im allgemeinen während der Fahrt oder des Stillliegens von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang und außerdem bei Nebel zu allen Tageszeiten außer den gewöhn— lichen vorschriftsmäßigen Lichtern drei senkrecht in einem Ab⸗ siand von mindestens je 1 i über einander angebrachte, in einem Umkreis von mindestens einer Seemeile sichtbare Lichter am Mast zu zeigen haben, von welchen das oberste und das unterste weiß, das mittlere roth sein soll.

Tägliche Wag en ge ste lung fur Kohlen und Kols an der Ruhr und in Oberschlesien. 27 i sind am 3. d. M. gestellt 14468, nicht recht⸗ iti ellt er, 9 * Oberschleflen sind am 3. d. M. geftellt 5856, nicht recht · zeitig gestellt 191 Wagen.

Berlin, 3. Dezember. (Bericht über Speisefette von Gebr. Gause) Butter: Die Zuführen haben sich etwas vergrößert, der Verbrauch bat sich entgegen der Erwartung noch nicht . sodaß das Geschäft auch diefe Woche sehr ruhig verlief. Die ualitaten zeigen n wenig Besserung, und die wenigen tadellosen Ein lieferungen sind nach wie ver schlank zu räumen. Die heutigen Notierungen sind: Hof. und Genossenschafts butter Ia. Qualität 105 M, dito IIa. Qualität 98 M, Landbutter: 0 -=- 95 ½ Schm alj: Trotz der großen Schlachtungen haben die Läger in Chicago im Laufe des November um 25 090 Faß. die Welt⸗ bestände um 55 ob Faß Schmalz abgenommen. Die Nachfrage für

rom pte Waare bleibt rege und die r,, . ür Lokopartten er noch. Die heutigen Notierungen sind: Cholee estern · Steam 31 - 31,50 46, mne ie arg Tafelschmalj 84 „, Hamburger Stadt schmalz 34 . n, . . . n Speck ist ändert in der Nachfrage und den Preisen. 1 Vom oberschlesischen Cisen, und Zinkmarkt berichtet die Schi. Zig. : Roheifen bleibt anhaltend stark gefragt, sodaß Beffandẽe nscht angesammelt werden können. Dementsprechend bleiben

1897.

auch die Preise fest; insbesondere besteht für Gleßerei⸗Roheisen sehr sefte Tendenz. Der Geschäftsverkehr in Waljeisen und Blech bewegte sich in rubigen Bahnen. Die Ausfübrung vorhandener Auf- träge gewährte den ken eine gleichmäßige Beschäftigung und setzte sie in den Stand, bei neuen Bestellungen eine abwartende Haltung einzunehmen und an dem Grundsatze, über das erste Quartal des nächsten Jahres hinaus Schläse nicht zu machen, festzuhalten. Der Großhandel suchte daher wenigstens möglichst grohe Quantitäten für diese Zeit abzuschließen, um für das wahrscheinlich sehr lebhafte i n noch zu jetzigen Prelsen eingedeckt zu sein. Die

urückhaltung eines Theiles des Handels, welche übrigens den ober- schlesischen Markt weniger berührt, hat verschiedene mittel deutsche und westliche Werke neuerdings veranlaßt, mit billigeren Preisen beraus⸗ zukommen. Dieses Vorgehen ist um so0 weniger begreiflich, als es außer Frage steht, daß fuͤr die gesammte Montanindustrie die Aussichten sür das fl Jahr die denkbar besten sind; denn abgesehen davon, daß die Staats- und Privatbahnen, sowie die Staats und Privatwerften einen starken Bedarf an Eisen und Stahl zu befriedigen haben werden, sind die Aussichten für die private Bauthätigkett diesmal bei weitem günstiger als im verflossenen Jahre. se die Walzeisenstrecken, so sind noch die Drahtwerke, die Gießereien und Kessel⸗ schmie den, sowie die Konstruktionswerkstätten für den Winter 6 mit Arbeit versorgt. Trotzdem die Baufaifon so gut wie vorüber ist, war eine Abnahme in den Spezifikationen auf Gußwaaren und Eisenkonstruktionstheilen noch nicht zu bemerken. Bei dem günstigen Wetter konnten die Wasserverladungen und die Erzbezüge immer noch fortgesetzt werden. Aus Rußland gehen nach wie vor reichliche Bestellungen für alle Walzeisenssrecken, insbesondere auch in feinen Bandeisensorten, ein. Ein Nachlassen des dortigen Bedarfs, wie es sonst zur Winterszeit die Regel bildete, ist für die nächste Zeit nicht zu erwarten, da die russischen Werke auf Monate hinaus mit Auf- trägen für Eisenbahnmaterial sehr stark in Anspruch genommen sind und erhebliche Quantitäten Walzeisen nöthig haben. Für Roh⸗= zink verlief die Berichtswoche sowohl auf dem hiesigen wie auf dem Tondoner Markt ohne bemerkenswerthe 6 Gewöhnliche Marken notierten in London 17 Pfd. Sterl. 18 Jh. 3 d. bis 18 Pfd. Sterl. 1 sh. 3 d., befondere 18 Pfd Sterl. 1 sh. 3 d. bis 18 Pfd. Sterl. 3 sh. 9 d. Dle Walzwerke sind anhaltend gut fe. die Preise haben keine Aenderung erfahren. Für Zinkbleche, welche in Mengen von mindestens 10 006 kg nach den rumänischen Stationen der Linie Burdujeni— Bußen und den Seitenlinten dieser Strecke, sowie nach Calarasi und Küsten die abgefertigt werden, sind mit dem J. Dejember bedeutend ermäßigte Frachtsätze eingetreten.

Die Betriebseinnahmen der ih rn r en Südbahn betrugen im November 1897 na an n., Feststellung im Personen⸗ verkehr 71 095 MS, im Güterverkehr 338 753 M, an Extraordinartien 23 000 S, zusammen 432 848 M, darunter auf der Strecke Fischhausen Palmnicken 48651 66, im Norember 1865 nach vgrläufiger Festftellung 587 079 S½, mithin gegen den ,, Monat des Vorjahres weniger 151 231 16, im Ganzen vom 1. Januar bis 30. November 1897 4277 940 46 sorläufige Einnahme aus. russischem Verkehr nach russischem Stil), gegen vorläufig 4 352315 im Vorjahre, mithin gegen den , . Zeitraum des Vorjahres weniger 79 375 , gegen die endgültige Einnahme weniger 306 337 60

Die südwestlich von Zwickau gelegene Stadt Wildenfels hat aus Anlaß des bevorstehenden Regierungs⸗ Jubiläums Seiner Majestät des Königs Albert von Sachsen eine Stiftung von 10900 errichtet. aus deren Mitteln sie die Ein führung neuer In dustriejweige in Wildenfels erleichtern will. Der Stadtrath zu Wildenfels hatte sich an die Handels. und Gewerbekammer Plauen mit der Bitte Hen de die industriellen Kreise auf diese in Wildenfels gebotene

elegenheit zur Einführung und Anlegung von Industrien auf⸗

merksam zu machen. Die genannte Kammer kommt dieser Bltte nun⸗ mehr nach und bemerkt, daß für die in ihrem Bezirk gelegene Stadt eine wirthschaftliche Besserung dringend wünschengwerth sei und Wildenfels in der That, zumal vom Stadtrath das weitestgehende Entgegen⸗ kommen und von der Herrschaft Wildenfels die Abgabe von Grund stücken für die Anlegung von Unternehmungen zugesichert werde, an sich schon gewisse Vortheile biete, welche die Aufmerklsamkeit von Unternebmern verdienen. Wildenfels liegt zwar nicht unmittelbar an der Bahn, ist aber von der an der Bahnlinie Werdan Annaberg gelegenen Statlon Wiesenburg in einer halhen Stunde und ron Zwickau aus in fünfviertel Stunden mit Geschirr, zu erreichen. Der Stadtrath zu Wildenfels will Unternehmern, welche zur Einfübrung von Industilezweigen in Wildenfels geneigt sind und die erforderliche Gewäãͤhr ihrer Leistungsfähigkeit bieten, in j der Weise, insbesondere auch durch Erleichterung in den städtischen Abgaben während der eisten Jahre, entgegenkommen und erklärt sich ebenso wie die Handelg, und Gewerbekammer Plauen ju näherer Auskunft berelt. .

Die Generalversammlung der Brauerei Paulshöhe vorm. A. Spitta in Ostorf bei Schwerin i. M. genehmigte die vom Vorstand vorgelegte Bilanz und die Gewinn und Verlust rechnung und beschloß, dem Antrage der Verwaltung gemäß, die Ver⸗ theilung einer Dividende von 8 0so.

Stettin, 3. Dezember. (W. T. B. Spiritus lolo 36 00 bez.

Breslau, J. Dezember. (GB. T. B. Schluß Kurse. Schles. 3 o . Pfdbr. Litt. A. S9, 95, Breslauer Diskontobank 121,0, Vreslauer Wechslerbank 107,25, Schlesischer Bankverein 138,90, Breslauer Spriffabrik 143.50, Donnersmarck 162 25, Kattew 166, 89. Dberschles. Eis. 111,10, Caro Hegenscheldt Akt. 1323. ie n, Ros 171,0. Dberschl. H. 3. 66. 3, Srr. ö. N2, 25, Giesel Zem. 160,509, C. Ind. Kramsfta 145.75, Schles. Zement 231.00, Schles. Zinkh.⸗ A. 21 7 00, Laurahürte 178 00, Bresl. DSelfabr. 100,90, Kokg⸗Obligat. 102,30, Riederschles. elektr. und Kleinbabn- gesellschaft 128, 40. ;

roduktenmarkt. Spiritus pr. 100 1 10000 erkl. 50 * . pr. Dejember 54 90 Gd., do. 70 6 Verbrancht- abgaben pr. BVezember 35.40 Gd.

Magdeburg, 3. HVeiem . [W. T. B.) Zauckerbericht. gornzucter exkl. S3 oo Rendement 870 85. Nachprodutte ert. o/ Rendement JT,00— 7, 86. Stetig. Brotraffinade 1 Brotraffinade II 22,75. Gem. Raffinade mit Faß 23 0 Gem. elis 1 mit Faß 22378. Rabig. obzucker IJ. dukt Transito f. a. B. Hamburg pr. Delember 8021 bez., 8074 Br. pr. Januar g, i235 Gd., 9.15 Br., Pr. Februar 820 Gd, g, 23 Br., br. März g, 273 Gd., 30 Br., dr. April 9, 32 Gd., , 37 Br. Ruhig. Woh enumsetz ini Rob ncbergeschaft Jos Göd Itr.

Frankfurt a. M., 3. Dejember. (WB. T. B.) Schluß Sure Lond. Wechs. 20,365, Pariser do. 80,778, Wiener do. 168. 35. Joo Reichs. A. 97 60, Unis. Egvypter Jo7 6, Italiener 83, 89, 3 oSo port. Anleihe 21, 30, 8 oο amort. Rum. i060, 86. 4 υο russische Ker. 105,50, 40/9 Russ. 1894 66,69, 4 ö. Spanier 60. 20, Dern stäbter 158, 00, Deutsche Genossenschafts. Bank 117, 09. Dis ee re RKommandlt 201,30. Dresdner Bank 169,29, Mitteld. Kredit 1 8 Natlonalb. f. D. 150 60, Desterr. Kreditakt. 3003, K So2 00, Reichsbank 169,30, . El stat 280 02. z60, 00, Bochum. Gußft. 203, 90. Dortm. Unicd—— Bergw. 190 00, Hlbernia 204 50. Saurabütte 17880.

202 49, Höchster Farbwerke 468 50, r , . t

Gffetten- Sozietät. (Schluß) Desterre; dicke dere 3014, Franzosen 2864, Lombarden —, Gotthardk 1 2 Ban 26 70. Dierentu Komm. Vl. So, Brerdeer =,