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schrieben waren. Der Abg. Fuchs lehnte jedoch die Wahl ab. Darauf wurde mit 8 Stimmen gegenüber 52 unbeschriebenen 1 der Abg. von Keller (lib. gewählt. Auch bei der
ahl der beiden Schristführer gab das Zentrum unbeschriebene Jettel ab, fodaß dasselbe im Bureau der Kammer nicht mehr
vertreten ist. Württemberg.
Am Dienstag fand, wie der „St⸗Anz. f. Württem⸗ berg meldet, im Residenzschlosse zu Stuttgart die Nagelung der an die neu errichteten Infanterie Regimenter Nr. 127 und Nr. 180 verliehenen Fahnen durch Ihre Majestäten den König und die Königin, Ihre Königlichen eren die zu der Feierlichkeit erschienenen Prinzen und Prinzessinnen und die höheren Vorgesetzten der betreffenden Truppentheile statt. Nach derselben übergab Seine Majestät der König die Fahnen mit en, Worten:
„Ich übergebe hiermit diese Feldzeichen den neugegründeten Regimentern als Symbole deffen, was dem Solraten heilig ist, ibn in jeder Stunde an seine Pflicht im Frieden und Krieg mahnen soll. Mögen sich diese neuen Fahnen würdig jenen anreihen, die die älteren Truppentbeile zu Ruhm, Sieg und Ehre geführt baben; die, getränkt mit dem Blute so vieler Braven, heute nur noch in 2 von vergangenen glorreichen Tagen reden. Volles Vertrauen
ege Ich zu den neugebildeten Regimentern, daß sie ihre Fabnen freu in Ebren bewahren und halten und getreu dem auf sie geleifteten Eide alle Zeit, vell Hingabe für Kaiser, König und Vater. land, ibnen folgen, in ihnen das Wahrzeichen erblicken werden, das ihn en die Grundzäge soldatischer Pflichterfüllung, Treue, Gehorsam, Aufopferung bis zum letzten Blutstropfen vergegenwärtigt., Und nun treten Sie hin vor den Altar und empfangen Sie die böchste Weihe durch, den Segen Gottes, der diese Fahnen schirmen und schützen möge!“
Nachdem auf die Worte des Königs der Kommandeur der 54. Infanterie⸗Brigade, k von Fischer kurz erwidert hatte, begab Sich Seine Majestät mit Gefolge in den Schloßhof, wo inzwischen die Truppen der Garnisonen Stuttgart und Cannstatt Aufstellung genommen hatten. Der König, mit dreimaligen ,, . begrüßt, schritt zunächst die Front der aufgestellten Truppen ab, worauf der Feldpropst,
rälat von Schmid die Weiherede hielt und der katholische Stadtpfarrer Mangold ein Gebet sprach. Ein Parademarsch beschloß die Feier. .
Nachmittags fand im Residenzschlosse eine Festtafel statt, an welcher die Mitglieder der Königlichen Familie, die Hof⸗ staaten, der Kriegs⸗Minister, die Abordnungen der mit neuen Fahnen beliehenen Regimenter sowie deren direkte Vorgesetzte, der Feldpropst und der katholische Garnisonpfarrer theilnahmen. Bei der Tafel brachte der König ein Hoch auf Seine Majestät den Deutschen Kaiser aus, worauf der komman⸗ dierende General von Linde guist mit einem Hoch auf Seine Majestät den König erwiderte. .
Dem Landtage ist der zweite Nachtrag zum Finanz⸗ gesetz für 1897,99, betreffend Maßnahmen aus Anlaß des außerordentlichen Hagel⸗ und Sturmschadens vom 1. Juli 1857, zugegangen. Es werden darin 1500 000 6. zu Dar⸗ lehen an die Amtskörperschaften und Gemeinden, auf ein Jahr vom Tage der Entnahme an unverzinslich, für die Fo geren mit 2 Proz. zu verzinsen, gefordert. Für die Rückzahlung kann erforderlichenfalls Frist bis 1. April 1901 bewilligt werden, der Zinsfuß fuͤr die Darlehen hat aber vom 1. Juli 1899 ab 31 Proz. zu betragen. Zu außerordentlichen Bauten von Staatsstraßen, zu Staatsbeiträgen an Amtskörper⸗ schaften und Gemeinden fuͤr Straßen- und Flußbauten, zur Ausführung von landwirthschaftlichen Meliorationen und kulturtechnischen Unternehmungen, zu Staatsbeiträgen für Be⸗ schaffung von Obstbäumen, Schnittreben, Saatfrucht, Saat⸗ kartoffeln, Futter, Streu⸗ und Düngemitteln werden 1280006 M gefordert. Die Begründung berechnet den Schaden des Unwetters vom 1. Juli 1897 auf 18798 909 4M
Sach sen⸗Coburg⸗Gotha. Seine Königliche Hoheit der Herzog ist gestern von London wieder in Coburg eingetroffen.
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Oesterreich⸗Ungarn.
Der Kaiser empfing gestern den deutschen Admiral Köster und sodann den Kronprinzen von Dänemark. Später stattete der Kaiser dem Kronprinzen einen Gegen⸗ besuch ab.
Gestern Nachmittag fand in Wien die feierliche Einsegnung der Leiche des Admirals Freiherrn von Sterneckstatt. g me wohnten der Kaiser, die in Wien anwesenden Erzherzoge, der deutsche Admiral Köster, als Vertreter des Deutschen Kaisers, die Minister und mehrere Boischafter bei. Kurz vor Beginn der Trauerfeierlichkeit legten der deutsche Admiral Köster im Namen Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm und der deutsche Milttär⸗Bevollmächtigte Graf Moltke im Namen der deutschen Marine prachtvolle Kränze auf den Sarg des verewigten Kommandanten der Marine nieder. Die Schleifen des Kranzes des Kaisers Wilhelm trugen die Inschrift: „Kaiser Wilhelm .“, jene des Kranzes der deutschen Marine die Worte: „Die Kaiserlich deuische Marine dem glorreichen Führer der in Freud. und Leid verbundenen K. K. Marine.“ Die Leiche des Admirals Freiherrn von rr r wurde gestern Abend zur Beisetzung nach Pola über⸗ geführt. ö 396 ;
Der Minister⸗Präsident Freiherr von Gautsch erklärte gestern den aß von Jawors ki, dem Vertrauensmann der Majorität, und Hr. Fun ke, dem Vertrauensmann der Linken, er nehme deren Mittheilungen betreffs Anbahnung ruhiger parla⸗ mentarischer Verhandlungen dankend zur Kenniniß und be⸗ trachte die bezüglichen Besprechungen derzeit als abge⸗ schlossen. — Das „Fremdenblatt“ erklärt, daß, ungeachtet der augenblicklichen Erfolglosigkeit der zur Klärung der parlamen⸗ tarlschen Lage geführten Verhandlungen, sich zwischen den Parteien eine Annäherung in wichtigen und praktisch bedeut⸗ samen Punkten ergeben habe, da die Deutschen sowohl wie die Czechen bedeutend konzilianter auftraͤten. Wenn diese Annäherung durch die unausbleibliche weitere Er⸗ nüchterung eine Vertiefung finde, könne sich schließlich in nicht ferner Zeit für die Regierung die Möglichkeit ergeben, über die Differenzen hinaus, welche die Parteien noch trennten, zur Reaktivierung des Parlaments zu gelangen, welchem Ziel gewiß alle Parteien gleich aufrichtig .
In der Nacht vom Dientztag zum Mittwoch sind in Prag 64 Personen verhaftet worden, darunter 24 wegen Diebstahls, 5 wegen Verdachtes der Plünderung und wegen des Verdachies, einige Fensterscheiben in dem allgemeinen Krankenhause ein⸗ geschlagen zu haben.
Die Meinungs verschi eiten zwi dem Minister fũ Kroatien von ger r e 89 m . von Lukäcs über das Schankregal in Kroatien sind, dem W. T. B.“ zufolge, freundschaftlich beglichen worden, sodaß von In dit hh im Amte verbeeibt.
Großbritannien und Irland.
Die „Saint James Gazette! erfährt aus angeblich zu⸗ verlässiger Quelle, daß die großbritannische Regierung wegen Störung der Beziehungen ö
Territorien am oberen Nil keine ͤ Frankreich erwarte. Das streitige Gebiet sei werthlos, jedoch könnte jede Macht, die es besitze, den Lauf des Nil ablenken und so Egypten in eine Wüste verwandeln.
Rußland.
Im Beisein des Kaisers und der Kaiserin fand . wie „W. T. B.“ aus St. Petersburg berichtet, im inter⸗Palais das Georgsritter⸗Fest statt. An der Tafel der aktiven und inaktiven Untermilitärs, die das Georgskreuz besitzen, erschien der Kaiser und brachte ein Hoch auf die Georgsritter aus; eine andere Tafel fand für die den Orden besitzenden Generale und Offiziere statt. Am Abend wurde in den Kaiserlichen Theatern eine Gala⸗Vorstellung zu Ehren der Georgsritter aller Chargen veranstaltet. Der Grenzkommissar des Süd⸗Ussuri-Gebiets Matjunin ist zum Geschäftsträger und General-Konsul auf Korea ernannt worden.
Italien.
Die „Agenzia Stefani“ meldet: Als sicher bleibe bestehen, daß di Rudini mit der Kabinetsbildung werde beauf⸗ tragt werden. In wohlunterrichteten Kreisen habe es gestern geheißen, daß Zanardellli sich bereit erklärt habe, in das neue Kabinet als Justiz-Minister einzutreten. Das Gerücht, Visconti Venosta mache einige Schwierigkeit, das Portefeuille des Auswärtigen zu behalten, müsse mit aller Reser ve , , werden. In jedem Fall bleibe es sicher, daß die auswärtige Politik, so lange di Rudini die Regierung behalte, unverändert und unveränderlich sein werde. Wie versichert werde, würden Brin und Luzzatti ihre Portefeuilles behalten.
Spe nien.
Die carlistischen Deputirten werden, wie, W. T. B.“ aus Madrid meldet, heute zu einer Besprechung zusammen⸗ treten. Es helßt, sie würden energische Maßnahmen zu einem lauten Profest gegen die Vereinigten Staaten in Vorschlag bringen. Ferner beabsichtigten die Carlisten, eine Kundgebung . gegen die Botschaft Mac Kinley's herbei⸗ zuführen.
Schweiz.
Der Bundesrath Lachenal hat auf dringendes Ersuchen seiner Kollegen und seiner politischen Freunde sein Entlassungs⸗ gesuch zurückgezogen.
Tůrkei.
Der definitive türkisch-griechische Friedens⸗ vertrag besteht, wie „W. T. B.“ aus Konstan tinopel meldet, aus dem eigentlichen Friedensinstrument und zwei Protokollen, welche von den beiderseitigen Bevollmächtigten am 2. November (4. Dezember) unterzeichnet worden 9e Der Vertrag zerfällt in 16 Artikel, deren wesentlicher Inhalt sich, wie folgt, resumieren läßt:
Art. 1. Einleitung.
Art. 2. Festset ung einer Kriegsentschädigung von 4 Millionen tũrkischer Pfund.
Art. 5. Näumung Thessaliens binnen Monatsfrist.
Art. 4. Auswechselung der Kriegsgefangenen nach der Ratifikation des Friedensvertragesn.
Art. 5. Volle Amnestie für alle in die Kriegdereignisse verwickelt gewesenen Personen. .
Art. 6 stellt den freien Verkebr der beiderseitigen Unterthanen in dem Gebiete beider Staaten wieder her.
Art. regelt das Auswanderungsrecht der in Theffalen lebenden Mohamedaner, von denen diejenigen, welche die bellenische Nationalität erworben haben, binnen drei Jahren nach erfolgter Auswechselung der Ratifikationen für die ottomanische Nationalität optieren können.
Den Auswandernden bleibt das volle Verfügungsrecht über ihr in Griechenland gelegenes unbewegliches Eigentharm rorbehalten.
Art. 8 bestimmt, daß 100 000 türkische Pfund seitens Griechen lands zur Entschädigung der durch den Krieg geschädigten Privat- personen zu zahlen sind. *
Art. 9 trifft äber den Abschluß besonderer Vereinbarungen zwischen Griechenland und der Türkei zur Regelung der Konsular⸗ verhältnisse und der damit zusammenbängenden Fragen Bestimmungen.
Art. 10 verfügt die Aufrechterhaltung der Konvention vom 24. Mai 1881 über die Abtretung Thessaliens an Griechenland, ab⸗ gesehen von den durch den vorliegenden Vertrag geänderten Bestimmungen derselben. .
Art. II bestimmt, daß die beiden vertragschließenden Theile binnen 3. Monaten nach Ratifißierung des Friedensvertrages Vereinbarungen über die zwischen beiden Staaten noch strittigen Nationalitätsfragen, eine Konfularkonvention im Hinblick auf Art. 9, einen Auslieferungs⸗ vertrag und eine Konvention, betreffend die Unterdrückung des Brigan⸗ taggio, schließen werden. Bis zum Abschlusse eines Handels⸗ und Schif ahrts vertrages wird der freie Handels⸗ und Schiffahrtsvvmerkehr in reziproker Weise wiederhergestellt.
Art. 12 betrifft die Wiederherstellung beziebungsweise die . des Postverkehrs zwischen beiden Staaten durch eine Kon vention.
Art. 13 regelt den Telegraphenverkehr.
Art. 14 enthält die Veipflichtung beider Regierungen, auf ihren Territorien keine die Sicherheit und Ordnung im Nachbarstaate be⸗ drohende Agitation zu dulden.
Art. 15 verfügt, daß Divergenzen beider Staaten, die sich aus dem Vertrage ergeben sollten, einem aus den Vertretern der Groß. mächte ju Konslantinopel zu bildenden Schiedsgerichte unterbreitet werden können. .
Art. 16 enthält die Ratifikationsklausel.
Der Inhalt der beiden Protokolle ist bereits in Nr. 288 d. Bl. mitgetheilt worden.
Der Korvetten⸗Kapitän Ihsan, der Chef der nach Ipek entsandten Kommission, befindet sich, einer aus Konstantinopel eingegangenen Meldung vom 3. d. M. zufolge, mit Riza Bey und 33 Albanesen auf dem Wege nach , — Der Vali von Uesküb Hafzi Pascha soll zum Vali von Adana ernannt werden. ;
Aus Kanea berichtet die „Agence Havas“, daß die Auf⸗ stãndischen die Festung Kissamo beschossen hätten; die türkische Garnison habe das Feuer erwidert. Die Aufständi⸗ schen in Kandia hätten den Versuch gemacht, sich der Heerden der Mohamedaner zu bemächtigen, seien aber zurückgeschlagen worden. — Etwa 1000 Aufständische von Sphakia belagerten
Störungen
das christliche D ivolaki, einen Morh . gang noch nicht bekannt sei.
Serbien. Der Minister⸗Praͤsident Geor ö ewitsch ist, wie W. T. B.“ meldet, gestern von Konstantinopel nach Belgrad zurüdgekehrt und hat die Leitung des Ministeriums übernommen. .
Amerika.
Aus Port au Prin ce meldet das Reuter sche Bureau“, daß der Chefredakteur des Blattes Imparcial“, Namens Frederique, welcher als der Verfasser einer Reihe von Schmäh⸗ artikeln gegen die Deutschen bezeichnet werde, unter der An⸗ schuldigung, daß er die Bevölkerung gegen die Regierung auf⸗ zustacheln versucht habe, verhaftet und an Bord eines haitischen Kriegsschiffes gebracht worden sei.
Nach einer Meldung der Times“ aus Rio de Janeiro ö der französisch⸗brasilianische Schiedsgerichts⸗
ertrag die Genehmigung des Präsidenten erhalten. Ferner sei ein 3e nen, angenommen worden, welches für den Handel ungünstige Aenderungen im Tarif einführe.
Parlamentarische Nachrichten.
In der heutigen (6.) Sin des Reichstages, welcher der Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe, der Staatssekretär des Innern, Staals⸗Minister Dr. Graf von Posadowsky⸗ Wehner, der Staatssekretär des Reichs⸗Marineamts, Kontre⸗ Admiral Tirpitz, der Staatssekretär des Auswärtigen Amis, Staats⸗Minister von Bülow, der Staatssekretär des Reichs⸗ ustizamts Dr. Nieberding, der Staatssekreiär des Reichs⸗ int Dr. 6 von Thielmann und der Kriegs⸗ Minister, General⸗-Lieutenant von Goßler beiwohnten, wurde die erste Berathung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die deutsche Flotte, fortgesetzt. Das Wort nahm zuerst der Abg. Dr. Ham macher (nl.), dessen Rede bel Schluß des Blatts noch foridauerte.
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Arbeiterbewegung.
In Glauchau und Meerane ist, einer Mittbeilung des Vorwärts zufolge, der Ausstand der Appreturarbeiter als beendet anzusehen. In Meerane sollen den Arbeitern einige Zu—⸗
eständnisse gemacht worden sein; in Glauchau hat die Bewegung jur olge gehabt, daß etwa 78 Arbeiter ohne Beschäftigung sind.
Nr. 49 der ‚Veröffentlichungen des Kaiserlichen Ge⸗ sundheits amts- vom 8. Dezember hat folgenden Inhalt: Gefund⸗ beitsstand und Gang der Volkskrankbeiten. — Sterbefälle im Oktober. — Zeitweilige Maßregeln gegen Pest, Cholera und Podken. — Desgl. gegen Gelbfieber. — Sanitätsbericht über die deutsche Marine, 1893195. — Saaitätswesen in Desterreich, 1394. — Statistisches Jahrbuch von Budapest, 1894. — Gesetzgebung u. s. w. (Preußen) Milzbrand. — (Mecklenburg ˖ Schwerin) Tuberkulõses Rindoieh. — Mecklenburg · Strelitz) Viehseuchen. (Braunschweig. ) Gifthandel. , Todes ursachen. Statistik. = Desterreich.) Unter⸗ uchungsanstalten für Lebensmittel ze. — Gang der Thierseuchen im Deutschen Reiche, November. — Entschadigungen für Viehverluste im Deut schen Reiche, 1896. — Serchen unter den i der bayerischen Armee, 1596. — Thierseuchen in Rumänien, 3. Viertellahr. — Hühnerseuche in Irland. — Zeitweilige Maßregeln gegen Thierseuchen. (Preußen, Reg. ⸗ Bez Bromberg, Oesterreich . —= HG chen l — Monatstabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 15 000 und mehr Ein⸗ wohnern, Oktober. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. — Wochentabelle über die Sterbefälle in deutscken Orten mit 40 000 und mehr Einwobnern. — Desgl. in größeren Städten des Aus landes. — Erkrankungen in Krankenbäusern deutscher Großstäbte.— Desgl. in deutschen Stadt ⸗ und Landbezirken. — Witterung. — Beilage: Gerichtliche Entscheldungen auf dem Gebiete der öffentlichen Gefund⸗ heitspflege (GSewerbehygiene).
Statistik und Volkswirthschaft.
Konferenz der Wohlfabrtsvereine.
Die Zentralstelle für Arbeiter ⸗Wohlfabrtgeinrich⸗ tungen hatte für Mittwoch Vormistag eine große Anzahl von Be⸗ hörden und deutschen Woblfahrtsvereinen zu einer Konferenz im Reichs tagsgebände eingeladen, und dieser Einladung hatten u. A. das braunschweigische Staats. Mlinisterium, das Ministerium für Elsat⸗ Lothringen, das Kaiserliche Statistische Amt, das Kaiserliche Gefundheits amt, das Reichs. Versicherungsamt, die Invalidität und Alters versich rungsanstalten von Berlin, Brandenburg, Braunschweig, die Magistrate von Altona, Hannoher, Frankfurt a. M., Dresden, Chemnitz, Bremen, ferner mehr als 40 Verelne, daxunter der Berein für Sozialpolitik, der Verein gegen den Mißbrauch geistigtr Getränke, der Gesammtverband evangelischer Arbeitervereine, der katholische Verband Charitas ‘, Folge geleistet. Die Versammlung leitete der Staatssekretãt 4. D. BHr. Herzog. Nachdem der Geheime Ober Regierungs Rath Dr. Post die Liste der Erschienenen verlesen batte, referterte Dr. Bede Hildesheim über das Hauptthema des Tages: ‚Wie ist die gegenwärtige Kräftezersplitterung auf dem Gebiete der öffentlichen Woblfahrtsbestrebungen zu vermeiden?“ Er bemängelte es, daß die Hauptversammlungen der verschiedenen Vereine vielfach jusammenfallen oder auch örtlich und jeitlich zu weit auseinanderliegen, und befürwortete die Errichtung einet Zentralstelle, welche einen Kongreß -Kalender mit periedi regel⸗ mäßigen Ängaben von Zeit, Srt und Inbalt der nächsten Tagung eines jeden Wohlfahrtsrereing herausgeben und sich bemühen soll, eint örtliché und zeitliche Konzentrierung der Versammlungsthäͤtigkein, etwa nach Art der englischen May meetings und unter regionaler Abgrenzung von vier deutschen d,, , herbei zuführen. Dadurch würden die Besucher derartiger Versammlungen Jest und Geld ersparen. Weiter erachtete es Dr. Bode für er forderlich, daß die Vereine engere Fühlung mit einander nehmen, damit wichtige Fragen der Gesetzgebung einheitlicher vorbereitet werden können und ein Gegeneinanderarbeiten der Vereine verhindert wird, Der zweite Referent, Stadtrath Kalle aus Wiesbaden, trat cbenfaüls für eine Konsentrierung aller Wgohlfahrtsbefstre bungen ein, ka die jetzt vielfach berrschende Systemlosigkeit und der Mangel an Füblung zur Kräfteperschwendung und in
führen müßten. Indem der Redner in. den früheren Vorschlaägen des Gebeimen Regierungs ⸗Rathg von. Massen und dez. Br. Hünsterberg Stellung nahm und einen Ueberblick aber die bisherigen Ginigungsbestrebungen gab, empfabl er die Ein emo eines Zentralcomités, dem ein Zentralbureau Jur Sen chen! soll. Sieser Srganisatlon würde die Sammlung von Materisl und Lsteraiur, die Autkunftgerthessung, die Herausgabe eint
er ae , einer Korrespon-
8 rankfurt a. .. er Vorsit eflstellen, daß die Senne lch Bode, der Ge
eine Konferenz nach
durch das Organ der 3
Bereine ven Versamm
fand in Kenntniß zu setzen. rabhm J
Konferenz noch Referate, über die Gehe Stiftung, über Wohl⸗ fahrtepflege und Wohlnbätigkeit auf der Pariser Juestellung im Jabre 1906 und über ein Museum der Wohlfahrter flege und Gewer be⸗ HYvygiene entgegen. An tie Versammlung schloß sich die Besich⸗ nigung einer der Wohnungsanlagen des Berliner Spar und Bau— vereins an.
Arbeiter⸗Wohnungen.
Aus Danzig wird berichtet: Auf dem Gelände der Abegg' schen Stiftung, in dem benachbarten Langfuhr; sind gegen rärtig 110 Arb eiter häuser und 18 grõhere Häuser (Villen) von 134 Famillen mit jusammen 674 Köpfen bemobnt; un— bebaute Plätze find nur noch 3 für größere Häuser vor. handen. In den auf dem Gelände des Danziger Spar und Bauvpereins errichteten 6 größeren Häusern wohnen je 9 bezw. 5 Familien mit zusammen 189 Köpfen; zwei Parzellen sind noch un⸗ bekaut. Ter Mangel an Arbesterwobnungen befteht trotz dieser an- ersennens⸗ und dankenswerthen Bemühungen fort.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungẽ⸗ Maßregeln.
Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.
(Aus den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, Nr. 49 vom 8. Dezember.)
Pest.
Britisch-Ostind ien. In der Provinz Sind wurden rom 28. Sktober bis 2. November in Kotri 17 Erkrankungen und 1 Todesfall festgestellt.
Cholera.
Britisch⸗Ostind ien. Kalkutta. Vem 24. bis 30. Oktober starben 10 Personen an Cholera und 1983 an Fiebern.
Gelbfieber.
Im Staate Alabama worden in Mobile vom 28. Oktober bis 7. November 1285 Erkrankungen (15 Teder fälle) angezeigt, in Greensboro bis zum 3. November E66 (I), in Montgomery bis jum 10. November 120 (1), in Selma vom 23. Oftober bis 10. November 13 (2, in Wagar bis zum 3. November 45 (3), in Wbsstler vom 29. Oktober bis 12. November 122 (), im Staate Florida in Pensaecola am 165. Ne vember 1 (1), in Atlanta Georgien) vom 8. bis 27. Oktober eiwa 3 (M), im Staate Lou i; siana in Rew. Orleans rom 28. Oktober His 17. November ol (üs) und in Baton Reuge vom 28. Oktober bis 11. No⸗ vember 2 (1). ferner in Mississippi in. St.⸗Louts- Bay vom 17. bis 238. Oktober 40 (I., in Biloxi vom 28. Oktober bis 17 Jobember 67 7), in Cayuga vom 28. Oktober bis 5. No- vember 2 (M, in Clinton vem 28. Oktober bis 15. November 11 (o), in County Farm vom 25. Oktober bis 5. November 2 (0), in Dur ant am 1. Rovember 1 (I, in Edwards vom 28. Oktober ris 7. November 7 (1j, in Me Henry vom 29. Oktober bis 2. November 2 (M, in Nitta Ju ma vom 30. Oltober bis 10. No⸗ vember 3 (H, in Pas cagoula pom 28 Oktober kis 109 Nobem ker 13 (ij, in Scranton vom 28. Oftober is 17. Nox em ber 67 (3), in West Pascagoula vom 2. bis 3. November 8 (0, im Staate Ten ne ssee in Memphis vom 28. Oktober bis 10. November 34 (13). — Auf Cuba wulden den „Public health reports zufolge beobachtet vom 17. Ok⸗ tober bis 6. Jo vember in Cardengs 2 Todes sälle, in Sagua la Grande 4 (bei 160 Erkrankungen), in Santjago 20, vom 18. Ok⸗ tober bis 7. November in Cienfuegos 1, vom 22. Oktober bis 1I. November in Havanna 53, vom 18. bis 31. Oktober 3 in Manzanillo, vom 5. bis 11. November in Rega l8, vom 17 bis 30. September in Guatanamo l, vom 28. Oktober bis 3. November in Matanzas 3. Am 10. November wurde aus Port au Prince (Haitih ein Todesfall gemeldet. In Leon (Nicaraguaga) waren bis zum 1. Oͤktober 2 Personen an Gelbfieber verstorben.
Verschiedene Krankheiten.
Pocken: Odessa 3, St. Petersburg 2, Warschau 6 Todes fãlle; Paris 16, St. Peirrsburg 23 Erkrankungen; Genickstarre: New⸗ Vork 3 Todesfalle; . Berlin 6, Frankfurt a. M. 2, London 9, Moskau 4. Paris und St, Petersburg je 3 Todes fälle; Tollwuth: Wien 1 Todesfall und 1 Erkrankung. — Riehr als ein Zehntel aller Gestorbenen störb an Masern (Vurch- schnitt aller dentschen Berichtsorte 1881/90. 13069): in Biele· feld — Erfrankungen kamen vor in Berlin 75, Breslau 90, in den Reg. Bezirken Aurich 351, Erfurt 167, Hildesbeim 155, Könige berg Ni, Marienwerder 193, Wiesbaden 280, in München 256, Budapest 43, St. Petersburg 73, Wien 173 — an Scharlach (1881790; 1.39 oo); in. Gera. — Erkrankungen wurden angezeigt in Berlin 38, Breslau 265, im Reg. Bez. Königsberg 128, in Hamburg 24, Budapest 22, Edinburg 73, Kopenhagen 39, London Krankenhäufer) IJ75, Paris 29, St. Petersburg 1, Siockholm 31, Wien 47 — an Diphtherie und Croup (1881/99: 4490 00: in Bromberg, M. Gladbach, Stettin — Erkrankungen sind gemeldet in Berlin 118, im Reg. Bez. Düsseldorf 93, in München 39, Kopen⸗ hagen 33, London (Kronkenhäufer) 158, Paris 67, St. Petersburg 185, Stockholm 31, Wien 62 — dergl. an Unterleibstyphus in Budapeft und Paris je 25, St. Petersburg 171.
Sterbefälle im Monat Oktober 1897.
Im Monat Okt ober (für die deutschen Orte) sind nachste bende Tode sf alle gemesdet worden: Pocken: Bukarest, Mailand je 1, Marseille 3, adrid 15, Alexandrien 1, Kairo 6, Mexiko 19 Cholera und Pet: vgl. die fortlaufenden Mittheilungen in den Veroffentl.; FlIecfieb er: Mexiko 473 Rückfallfie ber (einschl. bilißsen Lyphbosde): Alexandrien 1; Genickstarre: Baltimore ], Brooklin 8, San Franzis o, St. Louis je 2; Rotz: Bukarest 1, Influ en ja: Berlln 85. Ciberfeld, Elbing, Köln, Leirzig e 2, in T deuischen Srten je J, Madrid 43, Baltimore 3, St Louis 1. Buenog⸗ Are 5. Im übrigen war in nachstehenden Orten die Sterh⸗ lichkeit an einzelnen? Krankheiten im Vergleich zur Gesammtfterk⸗ sichteit eine befonders große, nämlich höher als ein Zehn tel: an Mafern (1881/60 erlagen denselben 130 von je 199 in sãmmt / lichen deutschen Berichtsorten Gestorbenen); in Neisse, Speyer, Weimar; an Sch arlach (18815609: 1,35 0 in allen deutschen Srten): in Bechüm, Gleiwitz, Insterburg, Fürth, höher sogar als ein gin iel in Flensburg, Gräͤudenz, Gera; an Diphtherie und
roup (iss oo: 4,9 c' in allen deutschen Orten): in Bottrop, Bromberg, Me- Gladbach, Insterburg (höher sogar als ein Fünftel), Memel, Schalte. Wanbebek; an Ünteriesbstypus ((6581 56: JO og in asen deuffchen Srten): in Hörde, Pforzbeim, Coburg.
Mehr als ein Fünftel alier Gestorben en ist ferngr nach= stehenden Krankheiten erlegen: der Lun genschwindsucht (1881 / 99: 15,9 /9 in allen deutschen Orten): in Geestemünde, Hörde, Nord⸗
4
. über Vlisfingen vom 7.
Antbach, Bamberg, Erlangen, Ingolstadt,
Ghlingen, Atbmungsoraane
bausen, Solingen, Zeit KRaiferẽlautern, Landebut, Nürnberg, Speyer, Freiberg. Dapre; akuten Erkrankungen der : 1851689: 11, 11Lc½. in allen deutschen Orten): in Allen ein, Altenessen, Beeck. Gr. Lichterfelde, Bielefeld, Borbeg,
gen, Hamm, JIserlgõön, Jersttz, Königsberg Kreuznach,
he, Merseburg, Neisse, Schweidnitz. Ueckendorf, Wilbelms—⸗ Dapen, Zaborje, Erlangen, Bauen, Marseille; akuten Darm krankheiten (18815865: 1032 in allen deutschen Orten): in Rirdorf. Bocholt, Buer, Burg, Celle, Gnesen, Küstrin, Luckenwalde, Neuruppin, Prenzlau, Recklingbausen, Fürth. Jagolstadt., Landshut, Tudwigshafen, München, Döbeln, Leipzig, Tpolda, Gera, Basel, Bern, Zürich, Alexandrien, Kaire, Mexiko, mehr fogar als ein Drittel in Weißensee, Glauchau, Löbtau, Wurien. ᷓ
Unter den 260 deutschen Orten hatte im Berichtsmonat eine verhältnißmäßig bohe Sterblichkeit (äber 35,0 auf je 1000 Ein—⸗ wohner und aufs Jahr berechnet) pur Graudenz 37,7 (1851/90: 29,0. Im Vormonat b. nug das Sterblichkeitsmaximum 46,1 9 / co.
Die Säuglings sterblichkeit war in 4 Orten eine beträcht⸗ liche, d. b. böber als ein Drittel der Lebendgeborenen: Bautzen 341 86 1857), Köslin 359 (18 0), Ingolstadt 365 (21,0), Kolberg
Die Gesammtsterblichkeit war während des Berichts⸗ monats geringer als 15,0 (auf je 1009 Einwohner und aufs Jahr berechnet) in 81 Orten. Unter 12,0 0 blieb die, selbe in Koblenz. Gotba, Meiken je 11,9 (1881680: 2133, 2136 1886/95: 23,5), Bayreuth 118 (18815560: 22,7, Iserlobn 117 (21,9). Barmen, Schöneberg je 115 (210, 1888/92. 203), Wolfenbüttel H, 4, Geestemnnde, Reumũnster je 11,33 G 8909 94: 20,4, 22, 2), Bex- hagen Rummelsburg 112 (18615795: 6146). Weimar 11,1 (8581 90: 1935), Obliss 11,0 (18913895: 179), Wilbelmshaven 110 (1890/94: 16,8, Offenbach io, 8 (1851/99: 21, M, Cannftatt 10,8 (23, s), Schalke I, 8, Neustadt a. Haardt 9,3, Solingen 9,1 (1881/80: 24,5), Ludwigs burg 8, * (1882.81: 17, ), Wurzen 8.2. .
Die Säuglings flerblichkeit blieb unter einem Zehntel der Lebendgeborenen in Barmen (Gesammtsterblichkeit 11,6), Bochum (13, 9, Effen (12.3), Flensburg (14.9), Geestemünde (1,3, Göttingen (17.37, Hagen (14 8), Iserlobn (11,7. Kreuznach (17.6), Lũdenscheid (126, Marburg (17 47, Obligs (11.0), Saarbrücken (12,8), Schalke (9, 5), Schleswig (2,3, Siegen (122), Solingen (31), Neckendorf (lz, ö), Wesel (13,7. Aichaffenburg (12.3), Bamberg (13, 8), Bayreuth (11.85. Reuftadt a. Daardt (9,3), Eßlingen (17,1). Ludwigsburg C. 7), Offenbach (10,39). Güstrow (17,5), Rostock (17,0), Wismar (21,2), Gotha (11, 9), Wolfenbüttel (1,4j. Weniger als ein Siebentel der Lebendgeborenen ftarb in 50, weniger als ein Fünftel derselben in 94 Orten.
Im Ganzen scheint sich der Gesundheitgzustand gegenüber dem Vormonat gebeffert zu haben. Eine höhere Sterblichkeit als 35,00 /o fand sich in 1 Ort gegen 5 im Vormonat, eine geringere als 15,0 0/ο in 1 gegen 53. Mebr Säuglinge als 333.3 auf je 1000 Lebend- gebotene fstarben in 4 Orten gegen 45, weniger als 200,0 in 175 gegen 895 im Vormonat.
Entschädigungen der Besitzer für Verluste an Thieren aus Anlaß der Bekämpfung von Thierseuchen im Jahre 1896.
Nach dem schon mebrmals erwähnten Berichte des Kaiserlichen Gesundbeitsamtes über die Verbreitung von Thierseuchen im Deutschen Reiche im Jahre 18566 sind für Verluste an Thieren aus Anlaß der Bekämpfung ven Thierseuchen auf Grund der S 7 n. ff, des Reichs⸗ gesltzeß vom 23. Juni 188911. Mai 1894, berr, die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen, sowie der einschlägigen landesgesetz · lichen Bestimmungen nachstehende Summen im Deutschen Reiche an die Viehbesitzer gezahlt worden. ĩ
Aus Anlaß der Bekämpfung des Rotzes (Wurmes) sind für getödtete 603 Pferde 214 159. 96 6 gezahlt, für weitere 8 Pferꝛe ist auf Grund der S5 61 bis 63 des erwähnten Reiche gesetzes die Ent⸗ schädigung versagt worden. Für 138 Pferde wurde der volle Werth mit 45 489,93 M, für 465 drei Viertel des Werths mit 168 670,03 entsckädsgt. Von den entschädigten Pferden entfallen auf Preußen 481 (worunter 110 zum vollen Werthe) und hiervon allein auf Schlesien 1358, auf Bayern 10 Q), Sachsen 8 (Y, Württemberg. 15, (7), Hessen 16. Mecklenburg. Schwerin 1 (), Mecklenburg · Strelitz d () Sachsen Meiningen 1 (6), Anbalt 1 (1), Lippe 1 C0), Hamburg 42 (OG), Elsoß Lothringen 37 (10). Gezablt sind in Preußen 149 4965, 01 (wovon 31 236 03 für die zum vollen Werthe ent chädigten Pferde), der böchfte Gefammtbetrag in Schlesien mit 38 392 658 4M68); in Bayern 067, 00 M (8560 00), Sechsen 437378. 755, M), Württem⸗· berg 60o64.75 M (2986 00), Hessen 19680 00 1080. 90), Med len- burg · Schwerin 941 00 6 (941 00. Mecklenkurg · Stielitz 1809.00 4 (isf4 öh. Sachsen. Meiningen 375.00 * CO) Anhalt S0, 00 40 Zb öh, Lirre 363 õ . CGN. Samt arg 26 ' 6 oJ 4 CG), Clsaß. Lothringen 18776, 85 4 (6847,90. Die Duchschnitts ssumme für ein zum vollen Werthe entschädigtes . betrug 328, 64 S6. Der höchfte Duichschnittsbetrag ist im Bezirk Unter⸗Elsaßz gezahlt (1207,70 6), der geringfte in Anhalt (0. 00 40). ;
Aus Anlaß der Bekämpfung der Lungensenche sind für 2219 geiödtete Stück Rindrieh 401 93481 . Entschädigung gezahlt worden. Eine foiche wurde versagt auf Grund 5§ 62 des erwähnten Reichsgesetzes für 8 Stück Rinddieh. Zum vollen Werih entschät igt sind 263 Stück mit 33 585, 02 . (darunter 67 zufolge Ueberein⸗ kommen mit den Besttzern nur zu vier Fünsteln Werth mit S788 58 M entschädigte feuche freie Thiere); zu vier Fůnfteln 2ols Stück mit 368 34989 ½½ In Preußen wurden 2054 Stück Rindpieh entschädigt (159 jum vollen Werthe, wovon allein im Rheinland 877 (8); in Bayern 4 (2), Sabsen 139 (42), Sachsen. Weimar 9 (M), Braunschweig 2 (9), Anhalt 3 (o), Reuß ä. E. 8 (H. Gejahlt sind in Preußen 374 000 45 4 (27 68, 12 M für die zum vollen Werthe entschädigten Thiere), dahon in der Provinz Sachsen 135 283,81 M6 (748925); in Bayern 698, 89 4 (514,00), im Königreich Sachsen 23 73551 * (6402. 80), Sachsen Weimar 1627 20 36 (5), Braunschweig 270, 80 4 (0), Anhalt 695, 00 6s (0), Reuß ä. L. 07, 15 6 (H. Die Durchschnitts summe für ein zum vollen Werthe entschädigtes Stück Rindvieh betrug 1734 98
Die Gesammtsumme der aus Anlaß des Rotzes (Wurmes) und der Lungenseuche entschädigten 603 Pferde und 2219 Stück Rindvieh beläuft fich auf 616 094,87 M gegen b25 762,34 M für 718 Pferde und 1687 Stück Rindvieh im Vorfahre.
Auf Grund landesgesetzlicher Bestimmungen in Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden, Sachsen Weimar, Braunschweig, Sachsen⸗Altenburg, Reuß ä. S., Reuß j. L. und Elsaß Lothringen wurden für Verluste von 153 Pferden und 5051 Rindern durch Miljbrand, Rauschbrand, Wildseuche, Maul⸗ 1025 501,13 4 gezahlt.
Hinterindien.
Die durch Bekanntmachung der Regierung der Straits Sestlements vom 22. April d. J. gegen den Hasen von Swat gw verhängte Quarantäne ist durch Ber ung vom 4. Oktober d. J. wieder auf ˖ gehoben worden. (0Ofr. . R. Anz.“ Nr. 125 vom 29. Mal d. J.)
Verkehr s⸗Anstalten.
Laut Telegramm aus Goch ist die zweite en lische Dezember ausgeblieben.
5 Die Post dampfschiffyerbindung zwischen Kopenhagen und Re * vi auf Island über Leith [Schottland) und Thors havn (Faröer) wird während des Jahres 1898, wie folgt, sich gestalten aus Kopenhagen ib. Januar, 1. März f, S. März, 1B. April, 26. April, 14. Mai f, 29. Maj, 123. Juni f, 24. Juni, 1. Juli ,
rund: Sturm auf See.
und Klauenseuche⸗
8. Juli, 29. Juli, 16. 18. Sertember , = .
in Reykjavik 28. Januar, 28. März, 17. März, 26. April, 5. Mai, J. Juni, 6. Juni, 29. Juni, 3. Juli, 25. Juli. 29. Jull, 6. Auguft, 8. August, 20. September, 8. Oktober, 9. Oktober, 31. Ottober, 26. November;
aus Reykjavik 12. Februar, 4. April , 24 Märm,. 1. Mai, 21. Mal f, 5. Juni 4. 19. Juni, 2. Juli t, 17. Juli. 30. Juli 4, 26. Juli, 13. August , 31. August , 25. September, 16 Oktober *, 26. Oktober, 6. November, 2. Dezember;
in Kopenhagen 21. Fekruar, 27 April, 4. April. 12. Mat, 4. Juni, 21. Juni, 29. Juni, 18. Juli, 27. Juli, 22. Auguft, 7. Auguft, 1. September, 17. September, 5. Oktober, 5. November, 6. Nobember, 19. November, 14. Dezember.
Bei den mit einem Kreuz (E) bezeichneten Fabrten wird die Ver= bindung zwischen den Faröer und Reykjavik nicht unmittelbar, sondern nach vorhergehendem Anlegen an einzelnen anderen Küstenpunkten Islands statifinden.
Die am 1. März, 26. April, 29. Mai und 18. September von Kopenhagen und die am 5. Juni, 2. Juli, 13. Auguft und 15. Ok⸗ * ron Reykjavik abgehenden Schiffe werden Thorshavn nicht be—= rũhren.
Auguft, 98. Sertember f,
Le 28. Seytember, 153. Oktober f, 15. November;
Bremen, 98. Dejember. (W. T. S.). Norddeutscher LIoyd. Dampfer Spree“, von New⸗Jork kommend, 8. Dez. Abds. Do ver pafsiert. Saale“, 8. Dej. Abds. Reise von Southampton n. New ⸗JYJork fortges. Oldenburg“ 8. Dez. v. Bremen in Baltimore angek. Bonn“ 8. Dez. v. Baltimore n. Bremen abgegangen.
Dam burg 8. Dejember. (B. T. B) Hamburg -⸗Amerika⸗ Linie. Dampfer Prussia“, von New⸗JYork kommend, hat geftern Nachmittag Lizard passiert.
London, 8. Dezember, (W. T. B.). Union ⸗Linie. Dampfer Gascon“ ist heute auf der Heimreise von den Canarischen Inseln, D. Britton‘ heute auf der Ausreise von Madeira
abgegangen.
Tastle⸗Lin ie. Dampfer Ros lin Caftle“ bat beute auf der Heimreise Madeira passiert.
Rotterdam, 8. Dezember. (W. T. B.) Holland ⸗Amerika⸗ Linie. Dampfer Amsterdam“, von Rotterdam nach New. Hort, ist heute Vormittag von Rotterdam abgegangen. D. ‚Obdam“ von New⸗NRork heute Vormittag in Rotterdam angekommen.
Theater und Mufsik.
Königliches Opernhaus.
Vorgeftern ging als vierter Abend des Mozart⸗Cyelug „Figaro's Hochzeit“ mit schönem Erfolge im Ganzen und in den meisten Einzelheiten in Scene. Die Besetzung war gegen frühere Aufführungen fast unverändert; nur war an die Stelle des Herrn Krolop, dessen Figaro zu den Glanzleiftungen des heimgegangenen Künstlers gehörte, Herr Keller vom Stabt-Theater in Breslau getreten, dessen Stimme für diese Rolle nicht so geeignet erscheint wie die seines Vorgängers. Heir Hoffmann sang und spielte wieder die Partie des Grafen Almaviva sebr erfreulich, Fräulein Hiedler sang als Gräfin ihre Arien sehr sauber und mit großer Innigkeit, und auch Fräulein Dietrich (Susanne), Fräulein Rothauser (Cherubin) und Herr Lieban (Basilio) wirkten beifallswürdig mit.
Am gestrigen fünften Abend folgte die Oper Dan Gigvanniæ, welche in italienischer Sprache aufgeführt wurde; indessen machte es die Erkrankung eines Gastes, des Herrn Cremonini umumgänglich, daß Herr Sommer, der für ihn eintrat, die Partie des Setavlo deutsch sang. In allem Uebrigen war die Vorstellung einheitlich und von schönstem Gelingen begleitet. Herr d'Andrade gab mit bekannter Trefflichkeit, wenn auch in der Darftellung nach unserem Geschmack etwas zu beweglich, die Titelrolle; seine Stimme ist noch immer sehr ergiebig, klangschön und ausdruclzfahig. Die Königliche Kammersängerin Frau Lili Lehmann hat sich gleichfalls die Schönheit ihrer Stimme und ihre tadellose Gesangstechnik un⸗ verändert bewahrt, aber darüber hinaus kamen in der gestrigen Dar⸗ bietung der Donna Anna auch ihr reifes mustkalisches Verständniß und ihr geschmackvoller Vortrag aufs beste zur Geltung, sodaß man von einer Musterleistung sprechen kann. Recht gut war ferner Fräulein Rothaufer als Donna Elvira, und Fraͤulein Gradl bot nicht nur äußerlich eine reizende Zerline, sondern wurde auch gesanglich ihrer Aufgabe völlig gerecht. Endlich verdienen noch Herr Krasa als Masetto und Herr. Sommer (Octavio) für ihre künstlerischen Leistungen Anerkennung. — Der Vorstellung wohnten Ihre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten bei.
Deutsches Theater.
Die erste Aufführung der dramatischen Dichtung Mädchen traum“, die der Verfasser Max Bernstein einfach ein -Sxiel nennt, wobl ura damit auszudrücken, daß das Stück keiner der üblichen Dramengattungen ganz entspricht, fand gestern Abend sehr freundlichen Beifall. Ber Titel „ Mädchentraum klingt wie eine poetische Verheißung, die sich zu erfüllen schien, als im ersten Akt die junge Erbprinzessin von Aragon, Leonor, in reich geschmückter Fürftenhalle, umgeben von den Großen des Reichs, sich die Krone aufs Haupt setzt und dabei mit ernster Würde und flam⸗ mender Begessterung verkündet, daß unter ibrer Herrschaft die Tugend und durch diese das Paradies zur Erde zurückkehren solle. In den beiden folgenden Aufzügen schwindet aber diese heiße Sehnsucht der Prinzessin nach Vollkemmenheit vor den Flammen der Liebe kabin; die flolze Herrin wandelt sich in ein schwaches, eitles Mädchen, das demüäthig vor seinem zukünftigen Herrn beugt. Das Thema, ene , . Träumerin für die An= forderungen der Wirklichkeit des Lebens empfänglich zu machen, birgt sicherlich viele schöne poetische Motive, von diesen bringt aber das neue Bühnenspiel nur wenige zur Reife. Die Art, wie fich hier eine holde Wirklichkeit enthüllt, erscheint trotz der zier⸗ lichen, hochklingenden Verse, etwas nüchtern. Aber je weiter die Wandlung der jungen Träumerin fortschritt, um so höher stieg der Beifall der . der allerdings in reichem Maße wohl auch der glänzenden Darstellung galt. Frau Soprma forschte als Prinzefsin Leonor in ihren, der Unerfahrenheit entspringenden Mädchenträumereien mit großen, ernsten Augen nach irpischer Vollksmmenhest und führte im (letzten Akt das Spiel der Tiebe mit holdfeliger Anmuth durch. Herr Kainz als ihr Rath und Ritter gewann siürmischen Beifall durch ein begeistert vorgetragenes Loblied 'auf das Familienglück. Herr Thielscher war ein drolliger Jeremonienmeister, der sebr glücklich die wahre Stimmung der Dich⸗ tung traf; Herr Nissen spielte einen prächtigen alten, trinkfesten Ritter sehr natürlich, und Herr Sauer und Frau Schneider ftellten ein frohes Liebetpaar mit Gelingen dar. Endlich ist noch Frau von Pöllnitz zu erwähnen, die eine thörichte alte Jungfer maßvoll und mit Anstand gab.
Schil ler ⸗ Theater.
Anzengruber's herzige Weibnachts Komödie Heimg' funden. fand gestern bei ihrer e, Aufführung im Schiller⸗Theater eine ebenso freundliche Aufnahme, wie sie ihr auch an dere wg zu theil geworden ist. Gehört sie auch nicht zu des zsterreichischen Volksdichters best⸗ gefügten Bühnenwerken, so sst sie doch so voll goldenen Humors und echter Weihnachts porsie, daß sie zumal bei einem schon wei e,. 6e. stimmten Publikum ihre Wirkung nicht verfehlen kann. Sie behandel . kanntlich die Schicksale eines Mannes, der, seiner Glüůcksgũter verlustig, im Begriffe steht Selbstmord zu begehen, vor dem letzten, nicht mehr zu bereuenden Schritte aber noch rechnzeltig umkehrt und heimfindet. d. h. den Entschluß faßt, den Kampf mit dem Leben aufs neue frisch zu wagen. lwaß von der Osterstimmung im ersten Theil des
Fausts, welche den verjwelfelnden Gelehrten der Erde wiedergiebt, sst hier auf die beseligende Macht des Weihnachtsfestes ae , Bie Wieder abe des Werkeg war eine gan vortreffllche. Der echt nzengruber'schen Gestalt des Thomas verlieh
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