1897 / 301 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 22 Dec 1897 18:00:01 GMT) scan diff

ö

ö

.

( . ;

Landesherrn und zum ersten Male einen Deutschen Kaiser in seinen Mauern sehe. Der Bürgermeister wies auf die alte Burg bes Deutschen Ordens hin und erinnerte daran, daß das jetzige Noth⸗Rathhaus einst der Aufenthalt des Königs Friedrich Wilhelm III. und der Königin Luise gewesen sei, welche dort in⸗ mitten treuer Bürger geweilt hätten; er warf dann noch einen Rückblick auf die ai ng. Vergangenheit der Feste Courbiere und schloß mit dem Gelöbniß unverbrüchlicher Treue und mit Segen wüunschen für Seine Majestät den Kaiser und das Kaiserliche *r Seine Majestat dankte in einer kurzen Ansprache für die Begrüßung seitens des Bürgermeisters. Später begab Sich Allerhöchstderselbe nach der Feste Courbiere und besichtigte dort die Grabstätte des Feldmar challs von Courbisre in Bastion NI sowie das Fort Pfaffenberge. Um 1 ÜUhr trat Seine Majestät der Kaiser die Rückreise nach Potsdam an.

Wilhelmshaven, 21. Dezember. Der Lloyddampfer Crefeld. ist heute mit dem Artillerie⸗Detachement nach China in See gegangen.

Oesterreich⸗Ungarn.

Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht die Bekanntmachung, betreffend die Einberufung der Landtage von Galizien, Niederösterreich, Steiermark, Krain, Schlesien und Goerz zum 28. Dezember, von Böhmen, Ober⸗Oesterreich, Salzburg, Kärnten, Bukowina, Mähren, Tirol, Vorarlberg und Triest zum 10. Januar, von Dalmatien zum 17. und von Istrien zum 20. Januar (nach Pola).

Der Budgetausschuß der österreichischen Dele⸗ gation konstasierte in seiner gestrigen Sitzung zunächst die Uebereinstimmung aller von den beiden Delegationen gefaßten Beschlüsse. . referierte der Delegirte Du mba über das gemeinsame Finanzgesetz und stellte folgende Anträge:

Insofern für das Jahr 1898 die Gemeinsamkeit der Zoll ˖ Ein · künfte Oesterreich⸗ Ungarns in Geltung bleibt, ist der nach verschiedenen Abzügen sich ergebende Theil derselben von dem gemeinsamen Er⸗ fordernisse vorweg abzuziehen und der unbedeckt bleibende Theil der

emeinsamen Auszaben zwischen Desterreich und Ungarn unter

erückfichtigung des Gesetzes vom 8. Juni 1871 nach dem im Sinne Ter Bestimmungen' des Gesetzes vom 21. September 1867 festzustellenden Beitrags oerhältnisse gufzutheilen. Ebenso sind die außerordentlichen Erfordernifse von 3 489 0090 und 750 0 Fl. nach denselben Grundsätzen aufzutheilen. Insofern das Zollgefälle im Vor⸗ anschlage für die gemeinsamen Cinnahmen und Ausgaben der Monarchie für das Jahr 1898 einen Bedeckungsposten bilden wird, k mit einem reinen Ueberschuß von 53 598 890 Fl. einzu⸗ ellen.

Nach längerer Debatte, an welcher sich die Delegirten Groß, Kaysfer, von Chlumetzky, Scheicher und Kram arz betheiligten, wurden die Anträge des Delegirten Dumba mit allen gegen die Stimmen der Delegirten Kayser 9 . angenommen. Die Sitzung wurde sodann ge⸗

ossen.

In Budapest eingetroffenen Meldungen aus Fiume zufolge bestätigt sich die gestrige Nachricht von dem Siege der fiberalen Vertreter bei den Wahlen der Stadtverwaltung nicht, vielmehr wird der Sieg der Autonomisten gemeldet. Von den insgesammt abgegebenen 729 Stimmen hätten die Liberalen nur 20 Stimmen erhalten.

Die türkische Scheriat-⸗Richterschule in Sarajewo beging gestern die Feier ihres zehnjährigen Bestehens im Bei⸗ sein des Landeschefs, Generals Freiherrn von Appel, der Würdenträger und der Bürgerschaft. Der Direktor gab in einer Ansprache der tiefsten Dankbarkeit gegen den Kaiser und die Landetäzreglerung für die Begründung der Schule Ausdruck und betonte dabei deren ersprießliche Thätigkeit.

Großbritannien und Irland.

Der Prinz Heinrich von Preußen nahm gestern in Portsmouth bei dem Admiral Sir Michael Culme⸗Seymour das Frühstück ein. Als Höchstderselbe nach der „Deutschland“ zurückkehrte, gab das Hafen⸗Schulschiff „Trafalgar“ einen Salut von 11 Schüssen ab. Der Kontre⸗Admiral Rice, Inspektor des Seemagazins, stattete gestern an Bord der „Deutschland“ und der „Gefion“ Besuch ab.

Frankreich.

In dem gestern abgehaltenen Ministerrath machte, wie „W. T. B.“ meldet, der Minister des Auswärtigen Hanotaur Mittheilung über die jüngsten Vorgänge in China sowie über die Ergebnisse der in Konstantinopel abgehaltenen Kon⸗ ferenzen bezüglich der Organisation der Auto nomie Kretas.

Die Deputirtenkammer nahm gestern ohne Debatte den Entwurf eines Gesetzes an, nach welchem die westlich von Tahiti gelegenen „Inseln unter dem Winde“ als inte⸗ grierender Theil des französischen kolonialen Be⸗ sitz es erklärt werden. .

Der Admiral Fournier, Marine⸗Präfelt von Brest, hat einen Tagesbefehl an die Mannschaft des für Ost⸗Asien be⸗ stimmten Kreuzers „Jean Bart“ gerichtet, worin er sie dazu beglückwünscht, daß sie innerhalb einer Frist von zehn Tagen die Schiffsausrüstung vollendet habe.

Italien.

Die Deputirtenkammer nahm gestern, wie, W. T. B.“ berichtet, in geheimer Abstimmung mit 261 gegen 59 Stimmen den in Paris am 29. Oktober unterzeichneten Zusatz zu der Münztondention an und vertagte sich darauf bis zum 25. Ja⸗ nuar 1898.

Belgien.

Die Repräsentantenkammer genehmigte, dem W. T. B.“ zufolge, die gerichtliche Verfolgung der sozialistischen Deputirten Roger und Brenez, die unter der Anklage stehen, den Bürgermeister ven Hautrage geschlagen und be⸗ leidigi zu haben, weil dieser ihnen verboten hatte, eine Ver⸗ sammlung unter freiem Himmel abzuhalten.

Tũůrkei.

Der „Standard“ meldet cus Konstantinopel Die Botschafter haben einen Entwurf für die Neuordnung der Verhätitnisse auf Kreta aufgestellt, der folgende Punkte enthält: Ernennung eines provisorischen Gou⸗ verneurs, Aufnahme einer durch die Zollein künfte garantierten Anleihe, Bildung eines Gendarmeriekorps und Bild ung einer berathenden Körperschaft, deren Mitglieder von den Mächten abgeordnet werden sollen. Dieser Rath soll einen Entwurf für die autonome Verfassung der Insel ausarbeiten, nach

welchem ein christlicher Gouverneur auf fünf Jahre mit Zu⸗ stimmung des Sultans ernannt werde, der die Vorbereitungen für die —— der Nationalversammlung zu treffen 8 Letzterer sol volle gesetzgeberische Gewalt zu⸗

eben und der Gouverneur die höchste ausführende Ge⸗ walt ausüben. Kreta soll als autonome und. neutrale

Provinz innerhalb des Türkischen Reichs betrachtet werden.

Das Wiener Telegr. Korresp. Bureau“ meldet: Das amerikanische Schulschiff „Ban croft“ erhielt, als es in der Nacht des 4. Dezember in den Hafen von Smyrng einfuhr, vom Fort Jenikale einen blinden Kanonenschuß und scharfe Gewzehrschüsse. Ein zur Aufklärung abgesandtes

Boot mit einem Offizier an Bord wurde gleich⸗ falls beschossen und mußte zurückkehren. Der Komman⸗ dant des Schiffes protestierte gegen dieses Vorgehen, und der amerikanische Gesandie in Konstantinopel verlangte die Bestrafung der Schuldigen sowie eine Enitschuldigung der Pforte. Beide Verlangen wurden vorgestern erfüllt. Zwei tüärkische Offiziere wurden abgesetzt und erhielten achttägigen Arrest, da ein Einfahren in den Hafen bei Nacht wohl ver⸗ boten sei, die äußeren Leuchtthürme aber gebrannt hätten und das Schiff auf ein entsprechendes Aviso die Einfahrt eingestellt haben würde. .

Dänemark.

Die Budg et-⸗-Kommission des Folkething hat, nach einer Meldung des, W. T. B. aus Kopenhagen, gestern mit allen gegen eine Stimme die Vorlage der Regierung, be⸗ treffend die Herstellung und Ausstattung der Wohnung des Prinzen Christian, genehmigt.

Amerika.

Nach Meldungen aus Havanna wird die konservative Partei die Au tonomie von Cuba annehmen, es aber ab⸗ lehnen, irgend welche amtlichen Posten zu bekleiden. Der Aufstand in der Provinz Matanzas ist fast ganz betbaltigt; die Zahl der Auffländischen beträgt nicht über 300.

Afien.

Der japanische Landtag ist, nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Yokohama, gestern wieder zusammengetreten. Die drei politischen Hauptparteien haben sich völlig geeinigt, und man glaubt, daß das Repräsentanten⸗ . ein Mißtrauensvotum gegen die Regierung abgeben werde.

Aus Manila wird gemeldet, daß zahlreiche Aufständische sich ergäben, ohne den für die Unterwerfung Aguinaldo's fesigesetzten Zeimunkt abzuwarten.

Statistik und Volkswirthschaft.

Deu tschlan ds Roheisenprodu ktion.

Nach den ö Ermittelungen des Vereins deutscher Eisen⸗ und Stahlin du striellen belief sich die Roheisenproduktion des Deutschen Reichs leinschließlich . im Monat November 1897 auf 599125 t; darunter Puddelrebeisen un? Spiegeleisen 138 927 t, Bessemerrobeifen 46915 *, Thomasroheisen 311 061 t, Gießereiroheifen 103 122 t. Die Produktien im Oktober 18507 betrug 611779 t, im November 1896 544 667 t. Vom 1. Januar bis 36. November 1897 wurden preduziert 6 273 612 gegen 5 Sos 263 t im gleichen Zeitraum des Vorjabres.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Gera berichtet die G. 3., daß die dortigen Maurer⸗

esellen eine . der Arbeitslöhne und andere Arbeite

edingungen herbeizuführen beabsichtigen; sie baben den Arbeitgebern

Forderungen unterbreitet, nach denen sie vom J. April 1898 ab ver⸗

langen: Festsetzung einer zebnstündigen Arbeite zeit, Erböhung des

Lohnes um 3 J für die Stunde, Zuschlag für den Stundenlohn bei Ueberstunden.

Rus Krakau meldet W. T. B.,: Gestern brach bier ein all gemeiner Aus stand der Bäckerges⸗llen aus, welche Lohnerböhung, Verminderung der Arbeitszeit und Abschaffung sanitärer Mißstände in den Bäckereien verlangen. Die Gewerbebebörde versucht, eine güt⸗ liche Beile gung herbeizuführen.

Aus Manresa lin der spanischen Provinz Barcelona) wird dem W. T. B. berichtet, Twß der Arbeiterausstand beute beendigt worden ist. (Vergl. Nr. 300 d. Bl.)

Knunft und Wissenschaft.

Die früh mittelalterliche Kunst der germgnischen Völker, unter besonderer Berücksicktigung der skandinavischen Bau⸗ kunst in ethnologisch antbropologiscker Begründung dargestellt von Friedrich See ßelberg. Mit 500 Textabbildungen. Hierzu ge⸗ börig das Tafelwerk: Die skandinavische Baukunst der ersten nordisch: christ lichen Jabrbunder te, in ausgewählten Bei—⸗ spielen dildlich vorgesübrt von Friedrich See ßelberg. Berlin, Verlag von Ernst Wasmutb, Architeltur Buchhandlung,. Der Louis Boissonntt Stiftung verdankt die Kunstforschung, wie schon so manche Förderung in anderer Richtung, so auch die vorliegende, fehr fleißige und verdierstlicke Arbeit. Mit dem Stspendium, welches dem Verfasser im Jabte 1891 ver- sieben wurde, war die Aufgabe verbunden, den Dem iu Lund auf. junebmen und kunstgeschichtlich zu beschreiben. Die Vorarbeiten, die er für eine gründliche Lsung dieser Spenialarfgabe unternahm, um den gewaltigen Bau richtig ju versteben, fübrten ihn zu einem um- fassenden Studium der gesamn ten nordiscken Kulturgeschichte. Er erweiterte sejne kaulichen Aufnahmen über gan Standinavien und die Inseln und suchte der tünftlerischen Eigenart der Nord⸗ länder auf den Grurd ju kemmen, indem er sie bis zu Ten erftn Keimen in rorgeschichtlichet Zeit jurückrerfolgte. Auf diesem Wege gelangte er iu einer ganz reuen Gruppierung der Denkmäler, die daz Gesommihild der germaniscken Kunstentwickelung im früben Mittelalter erbeblich medifizicren. Die ses Resultat schreibt ter Autor der von ihm befolgten Forschunge methode zu, welche von rer freditienellen völlig abweicht. Die Geschichtschreibung über die mittelalterliche Bautunst⸗, sagt er, „war biker, alles in allem, eine mehr destriytive; sie fußte anfänglich auf Urkunden, später auf Denk⸗ mãlervergleichungen nach äußeren Merkmalen, rerharite aber auch in diesem Stadium in Anklammerung en Jabrekjahlen und Ver⸗ knůp ungen zufälliger kultureller Ver altnisse. Nasurgemãß ist hierbei nur ju bäufig das post mit dem propter obne Berechtigung jusammen geworfen worden, weil man es unterließ, den frũbesten und nfiessten Ursechen⸗Zusammenbängen soweit wie möglich rückwärts nachzu⸗ geben. Wenn beispieltweise auf jwei ganz getrennten Wegen und auch aus ganz verschie denen Motiven zufällig zwei äbnliche Kunft⸗ Produkte gewonnen werden warnen, so leiteten dech die vergleichenden Arckäclogen aus der thatsächlichen Aehnlichkeit oder Gleichbeit der Kunftyrodukte gewöhnlich schen einen Karsalnexus ber.. Die bedeut- fame Sckwenkung, welcke die allgemeine Geschichtsserschung zu machen fich anschicke, werde auch der Den kmälerferschung eine veränderte Rich. iung geben: es werde arch die destriptive Geschichte der Baukunst bald allgemein durch die weiter aus belende, entwicdelnde*, d. h. nach den ältesten Metipen⸗Zusan menbängen fragende, verdrängt werden. Die Ursachen für Kulturvorgärge könne man aber doch nur in Arlebnung an „die bistorische Meibode zur Erforschung des Menschen und des Raffenlebersz“ erkenntn. Wenn wan in Bejug auf unsere mittelalterliche Kunst einwenden wolle, daß sie nicht aus dem

dann noch die Fra⸗e, denen charakterift e offen kundigen kũnftlerischen Ind Vellsschichten durch Reformen auf dem Sehiet ebes zu einer Befferung dieses Zu⸗ Nach seiner Ansicht geschähe dies am Insereffierung der Jugend aller Geselllschafteklassen

astrationen ist dem Werk zur Erlãute · Fer Bilder⸗Atlas Imperialformat) fasser selbst gezeichneten Tafeln d rdnet. Sie deran]

ußwort erörtert Seeßelberg und bei dem

germanischen Rassenleben, sondern vielmebr aus remanischer ulte, übertragung entftanden sei, so ist der Autor geneigt, das letztere in den haupteten Meße in F daß gerade des balb kei der Begr im dung iche Irrtbümer begangen worden seien, weil man eken die um. altenden Nachwirkungen und Reaktienen der ursprünglichen Ref. t gelassen babe. G daher in vorlitgenden Werk nunmehr den Versuch unternommen,. die frãtt . nach dieser entwickelnden Methode in e . , 2 ärung der mittelalterli Drnamenti in Deutschland und Skandinavien ju gelangen, hat der . auch den prähiftorischen und oꝛienlaliscken Quellen nachgef sich ibm ergab. daß die Ursächlichleit Les Romanismus in unserer Formen. Entwickelung nur eine verhãltnißmãßig schwache ge. wesen und doß diese Gikenntniß wehl rur des balb nicht ichn früber gewonnen worden sei, weil die Denkwälerforschung auf wichtige Beweis t arbietungen mancher dabei unentbebrlichen Hilfẽwissenschaften zu Unreckt rerzicktet babe; das sind nach der ousführlich dargelegten Arsicht des Verfassers namentlich die bilderreichen orientalischen alten Er scheidet die früh mittelelterlichen Ornamente in zwei Dany tgrurren: rein germanische Typen und importierte germaniscke Formen. Fur die Herleitung der ersteren Gattung jucht Set fel. berg das prãhistorisch germanische Kunst leben iheilweise aufzubellen und die Nachwirkungen der altgermanischen Kunst auf die mittel. ormenbildung nech; uweisen. i otive des Orientalischen Schutzlöwen“ und des heiligen Baumes (vereinigt in der Baumrere hrung“) besonders einflußreich

In einem Schl

gen Baukun i6mus der unteren

mer der gerannten Kunst grun. rentis rer Kunstpflege und des

ir die germanische

r e, cr wa hlreichen T; ein prächtiger gr

Die von dem Ver

sses sind chronologisch geordnet

be der Grundrisse, der a

er Details

mittelalterliche

Um zunächst zu einer chaulichen durch die ußeren und inneren Ansichten sowie den Vortalen, den Dom zu Land, die Kirchen der Teilt die Kirchen in Aa und Desters Im (welche, wie oben erwähnt, chen Vertheidigung stark befestigt Gumlösa, in Wigby auf Gotland, und die Kirche ju Stoerdalen Löwen von dem nöt der ursprũnglichen Bemalung sebt man auf dieser Tafel die Seidenstickerei und zwei Fa Tus führung der Zeichaungen rie äußeren und denen auch meist eine vassende einen außerordentlich feinen, Der Verfasser syricht n Arbeit bescheidenerweise nur einen ber, daß sie nicht ganz obne Nutzen legiscken Wissen schaft noch ernstlich un grũndlicher PVrũ

aben.

Die Verlagsbandlung von E wie den Atlas mit allen vervoll Rerroduktionstechnik in Schwarz kfünftlerisch ausgestattet, daß un viñenschaftlichen Publikationen dieser kesonders zum Ruhm gereicht.

vieler ornamen: al Sãulenkapitãlen ꝛc. ; Sief und Petrus in Sigtuna, ĩ f zugleich jur waren), die Kirchen ju den Dom in Drontheim Auf einer farbigen Tafel dlichen Kapellendorbau des Domes zu wiedergegeben; fe orientalischen

in Norwegen.

Abbildung einer alt ori leg aus alten Handschriften. Die zeigt überall die größte Sorgfalt, und nsichten der aufgenommenen Bauwerke, iguren flaffage beigefügt ist, bekunden lerischen Geschmack. 36. feiner geistvollen und überaus fleißigen fermentativen· Werth zu, bofft für das Vorschreiten der archäc⸗ Jedenfalls wird die letztere sich teressanten und zu beschãftigen

Bei der jwei en Gruppe

sen.

Dieser Untersuchung über die Satwickelung des germanischen Drnaments läßt er dann Besprechungen der wichtigften Baufysteme in den germaniscken Ländern folgen und behandelt nach einander 1) die standinavischen Holibansysteme, 2) die germanischen Zentral- bausvsteme, 3) die deutsche Langhaue kirche in Skandinavien und englisch normannische Baukunst in . ; Am Ende der einzelnen Abschnitte hat er die Srgeb. risse seiner Sxerialuntersuchungen in übersichtlicher Form rekapitullert und so zur wissenschaftlichen Dis kussien gestellt.

Ueber die Stellung, welche die sfandinavische zur germanischen Kunst einnimmt, drückt er sich eiwa fol endermaßen aus: In Skandi⸗ novien habe die beidnisch germanische alten beimischen und orientalischen Formenbesißstande, ihre Selbft⸗ erzeugung noch Jahrhunderte bindurch fortietzen können, als der Romanismus die naticnale Kunst in Deutschland doch wenigftens tbeilweise schon aus den alten Bahnen abzudrängen begann. Die standir avische¶ Kunft einwirkenden Romanismus und Rundung schen loviel Kraft entgegen zusetzen gehabt, daß dieser dort fast machtlos abprallte. Möge daher Dentschland auch mebr Denkmäler von größerem Formenreichthum besitzen; Skandinavien kabe solche von kraftvollerer Uwächsigkeit aufzuweisen. denn auch an den nerdischen Werken alle Germanis men mit ver mehrter Inter sität, Reinbeit und Klarheit bervor. e Saur istrom der abendländischen Architekturentwickelung mit größerer Sicherbeit als anderswo von seinen rechts und links binzugetre tenen Nebenströmungen (zu welchen letzteren auch der Romanismus gehöre) geschieden und bis an seine Urquelle zurückverfolgt werden.

In seiner weiteren Ausführung legt der Verfafser dann dar, daß die Entstehung der mittelalterlichen Bauformen ũberbauxrt in einem viel ju engen Gesichtsfelde ketracktet worden sei; daß die in den germanischen Ländern gebräuchlich gewordenen Bau systeme keineswegs auf italischer Erde, sondern durchweg im eigenen Lande ibren Ursprung gebabt kätten und erft schließlich mit romar ischen Elementen amalgamiert worden seien. Er sucht bierbei nachzuweisen, daß das in neuerer Zeit haupt sãchlich angewandte Vergleichungs · Ver⸗ fohren' nicht mit der erforderlichen Vorsicht angewerdet worten sei. Diese Methode könne zu gewaltigen Irrungen führen, wenn sie auf Exemplare“ beschränkt und nicht auf die ihnen zu Grunde liegenden Tyben angewandt werde. Als Beispiel hierzu fübrt der Veriasser an, daß die mehrgeschossigen Rundkircken auf der Insel Bornbolm, ob wobl sie als Gremplare jünger seien als das Aachener Münster oder die Doppelkische zu Schwarz⸗Rheindorf, als Typen Lie letzt ˖

bleiben werde. eingehend mit den außerordemlich in fung wertben Ergebnissen derselben

inst Wasmuth bat das Tert⸗Werk kommneten Mitteln der modernen und Farbendruck so vor nebm und ter den vielen werthvollen bau⸗ Firma die vorliegende ihr ganz

. englische und die Slandinavien.

unst, fußend auf ihrem sehr

Literatur.

Eine Darstellung seines Lebens und Wirkens e und wissenschaftlichen Auf einer Karte, S08 Seiten. Preis 12 1 Interesse in Ansprach nebmen; allein die autbentische Biographie des mit den eng verknüpften Dr.

Emin Pascha. r mit Benutzung seiner Tagebücher, Brief Georg Schweitzer. einer Anzahl Autographien. ltber (Friedrich Bechly).

dem endlich xeichnungen, Porträts und Verlag von Hermann Wa Dieser stattliche Ban dietet er doch tijche Anfängen der deutschen Kolonialpolitik so Schnißer, sondern gewährt auch Endl Tnerkwürdigsten Menschen unserer Zeit.

Auf jeichnungen, und Vormund t saffenden und sesseladen Darst Schnitzer s Lebensgang auf Militaͤrarzt und dann endlich in Egypten, im Mahdi. Vieles von dem Mitgetbeilten itt ganz neu, HMnntes überrascht im neuen Zusammenhange.

blieb vor allem, was Emin in ken schweren T mordung vorangingen, erlebt hat. Buch Kenntniß von dieser Zeit erhalten, am Rettung verheißenden Er sendet seinen ĩ nden der Expedition zurück; er sel

ihn schließlich

ereits eine furchtbare Lage, ju der Zeit der Jahres 1892 sehen, leiter Dr. Stublmann zurückzusenden. Expedition

d darf ein großes

Rei Eben deshalb en . Skandinavien An der Hand seiner Briefe Tochter, Georg Schweitzer, zu der um⸗ ellung verwertbet bat, begleiten wir Unicersität, in tärkischen Biensten als reines bochgestellten türkischen Beamten, Reiche und in deutschen Diensten. Anderes, schon Be⸗ In Dunkel gebüllt agen, die seiner Er. wir aus Schweitzers erscheint uns sein Tod nabe der tragische Ausgang eines Begleiter Dr. Stubimann mit allen Ge- bst will die Kranken nicht ver⸗ dem sicheren Tode überliefern, Schweitzer in der wir den unerschrockenen da er sich ent⸗

Congo wie

ihnen aus, verrãtheriiche Araber

schloß, seinen Beg deuten der selbst war ñ dember 1891 eine Hautabschũrfung eine schmerzende Wunde wurde. sich auf das Allernothwendigste. wieder erreicht. Vorläufig konnte man nu etwa jehntägiger Rube besserte sich weni Br. Stub lmann konnte nun die Gelegenhei nach dem Albert. Nyxanja unternehmen, der etwa 5 Am 24. Nozember brach Dr. Stuhlmann auf;

kebrte er zurck. Die Lage war recht verzweis weshalb Emin auch an seine Schn laffen daher hier einige Aufieichnungen aus dem Z. Dejember, Mittwoch. D z ibm. Keine zoologischen Resultate! 3. De⸗ ei Todesfalle (Blattern), ein neuer Fall iliger Nikolaus, was bringst Du mi logische Messungen einzustellen.“

Fr betont, daß dieser uralte, jãr Vertheidigunge zwecke in der Wikinger Jeit geschaffene germanische Bautvpus auf Bornholm und in anderen, von der Kultur entlegenen Gegenden sich länger habe balten können, als in geschi(tlich reicher bewegten Sebieten. Dieser auf der ge⸗ te Typus würde auch in Deutschland Jahrhunderte langer in unveränderter Form weiter gelebt haben, wenn Hier die Kulturbedingungen, aus denen diese Bauform bervorging, cbense lange fortkeftanden Harten, wie auf Bornboelm. Obwohl ein nieder⸗ sãchsisches Bauernhaus als Exemplar viel jünger sein könne als eine gothische Kirche, so sei dennoch das niedersächsische Bauernbaus als spejifischen Grundrißgeftalt, Struktur und eigen hne Zweifel viele Jahrhunderte älter als alle daß nicht da in den Vordergrund gestel ltat, daß jener Bornbolmische

am 5. Ro⸗ zugezogen, die, vernachläͤssi Seine Tagebuchnotizen be Am 12. November wurde Undufsuma n nicht weiter. . der Zustand Emin's. t benutzen und einen Ausflug O Em östlich lag. am 2. Dezember das mag der wester nicht weiter

nannten Insel zufällig gerettete

Typus mit seiner artigen Giebelkrönung 9 gotbischen Kirchen. „Hiftorische⸗, soendern das . Genermsche werden müsse, gelangt er zu dem Resu Bautyvus un eren deu tschen mittelalterliche Zentralbauten, ins be onder aber den bisher ursächlich nech nicht erklärten Dorpellirchen zu Srunde deusschen Zentral⸗Kirchen durch Assiwi⸗ ten oder an die beilige Grabes kirche bald Weiterbin sucht er n Bauernhäuser den beidnisch⸗germa altis ländischen Grundrissen erläutert, en Holikirchen (Stabkirchen zu Grunde en kätten. Er frůtzt sich dabei gegenüber der bisherigen Ableitung ischen Urformen auf Stellen aus der

Grund sein,

Tagebuch folgen:

kommen, Kavali mi jember, Donnerstag. Zw 6. Dejember, Sonntag. He junehmender Blindheit meteoro jember, Montag. Dreizehn Blatternfälle. Dr. Stuhl wit allen Gesunden, d. b. solchen, haben, abmmarschieren. Da er nicht wollte, ich mich von heute ab als frei von allen Zwei Stoff ballen, eine Kiste Munition, d Kranken sollen bleiben. Morgens ist Dr. Stuhlmann abm Abends entlaufener Zwerg wieder gesandt unter Begleitu nicht fortlassen· den Kranken,

aus gerũsteten,

sehenen Eppedition, deren sondern lediglich aus Dan Kaiser übernommen batte, und Bagamoyo, sondern au knüpft hatte allein mit

ausgehend. Dr. Stuhlmann ge⸗

liege, daß aber die meisten lierung an italienische Bau eine kirchlich reifere Gestalt angenommen kätten. zu beweisen, daß die norwegische nischen Tempelbauten. di und diese wieder den nordisch

mann aufgefordert, ern schon gehabt in Autsicht gestellt, daß Verpflichtungen betrachte. bis vier Soldaten, die Donnerstag. Um]? Uhr arschiert; ich mit den Kranken hier. gebracht und an Dr. Stuhlmann Soldaten. Madsamboni will mich Abmarsch war

Nöthig⸗n ver⸗ ührung er nicht aus eigenem Vortheil, barkeit gegen sein Vaterland und seinen und an die man nicht nur in Sa ch daheim in Deutschland große ten in einer Gegend, die jeder Ver⸗ ndur it der zivilifierten Welt entbehrte, rings um feindlich gesinnten Stämmen und bedroht Eyidemie, die Opfer aber Opfer forderte. Sch bedenklich gelöst; Hunger und Krankh Emin mußte sich sagen, heit verschonte, sei er konnte sich kaum mehr auf seine ei waren es auch bier seine außerorden bewunderun gẽwũrdige Nächftenliebe, i Rettung ju denken und seine Leute einem wei allerdings wahrscheinlich das des Elends und d preis ju geben. Das ibm vom Reichs. Kommi er mit Dr. Stuhlmann zurückgesandt; für Allernothigste behalten. wochenlang in Undussuma aufgehalten. selbst Meutereien der Offiziere vereinigten bruch unmöglich zu mache

welche die Blatt

10. Dezember, dieser Baugattung von reman

Gdda.

Schließlich geht der Verfasser auch auf die Erzeugnisse dun n und fremden Baufrystemen näher ein und entwickelnde

Stuhlmann's den Trtũmmern

doch mit

Mischung aus bheimische stellt dabei etwa f Methode in der S Mischsprachen (wie z. Wörterstãmme klar herauszuschãlen iöre Urbeimath zurückjuführen, ebenso müsse au forschung sofern sie in dieser Beniehung aus ibrer bis stãndigkeit beraustrete )! Mischbauformen in die diese in ibre Ursprungs

olgenden Vergleich an: Ebenso wie die prachforschung im stande sei, auch noch aus jüngeren B. Tem Englischen; die komponierenden und diese einzeln und für sich in ch die Denkmäler herigen die jũngeren kemponierenden Baustãmme zu zerlegen n

. länder juräckuweisen. In solchem Sinne wid pon dem Verfasser hauptfächlich die Baugattung der deutschen banskirche etbnologisch analysiert und darzulegen gesucht, daß diele keineswegs als eine Einbeit für sich, sondern als ein angesthen werden msse. wonnenen Ergebnisse Dänemark und Schweden vorkommenden Langhauelirchen Vermischung von romanischen Die romanischen

kreujz im Ganzen, die Westchöre, welche ibtem rit

im stande

on war die Ditziplin eit hatten die Bande ge ihn selbst die tödtliche Krank- Leben nicht einen Augenblick sicher war, genen Leute verlassen. Gewissenbaftigkeit und seine die ihm nicht geftatteten, an seine felhaften Schicksal, das es Unterganges war, ertraute Gut batte ich selbst hatte er nur das Jahre (i892) sah sich Emin Rrankheit, schwerer Regen und

um seinen Auf⸗ ; er Heroie mus liegt o widriger Verbältnifsse den Muth nicht verlor, ern unverdrossen that und mit un— chaftlichen Arbeiten oblag! Im Tagebuch heißt Endlich konnte er nach entlang. Der letzte

daß, wenn ibm in dieser

und germanischen Grund bestandt Bestandtbeile find das lateiniscke Gber⸗ die Krypten, zwei typische Räume, uellen Zweck nach bisber unbekannt waren: da⸗ Sanetuarinm und daz Lavatorium, und die Büßerballen, manischen . Bestandtbeile sind: die Westthũrme, welche in le auf die vrãbifteorischen Rundburgen zurũckgeben, der dentsch⸗ romanischen jwei durch eine Tribünen⸗ Wand getrennte Abschnitte; der erftere bat gewöhnli Lund, eineg besenderen Laienchor. (1145 vollendete) vollftãndige Kreun dem gesammten Grundriß, also auch im Mittelschi n diesem Dom ist jura erflen

entstanden.

und die Wa

fertige Grundriß Welch ein moral

seine Pflicht an den kranken Jie vꝛrãndertem Gifer seinen wissen ing es ihm persönlich außerst übel.

akonisch: krank! und wieder krank“. dem Congo aufbrechen. Am Ituri ging der Zug Att der Tragõdie

Der Dom in: Lund . Hiff Heiler be silika, welche te äberwõlbt worde⸗ Meñ tas Gchternacher Syst uptbogen veieinigte Sekundärbögen) konftt ̃ oõlbungssystem verwert ein lonstrultiver Typus gewordene Lundi! wichtige Gtappe in der Geschichte der Gewölbe.

(iwei unter einem sür das gebundene brach an.

Bie ses seitden apazen eines Marschtages wiedergegeben:

bet worden. ; che System bezeichnet eme

Aufzeichnung 3. September, Sonnabend.

.

Bier Lente Find durchgebrannt! Um 6 Ubr 10 Minuten Morgens jum Biema. Waffer gefallen, bis zur Brust der Leute reichend. Um 6 36 Minuten ab vom jenseitigen Ufer. Gleich links ein enormer Glevbantenschãdel obne Zäbne. tsetzlicher Schlamm, erst beim erften dig treckener, viele gewundene Bäche drei⸗ bis viermal ju Vaffieren. Alte Lichtungen. Zuerst Gebiet der Wati Kalimaia bis ur jweiten Vicktung, dann Gebiet der Wati-Koatibis, Cbef Bunda, dessen bũbsche, 33 ver lassene auf einer effenen Lichtung wir vm 15 Ubr 46 Minuten passserten. Die Leute marschierten trotz Schlamm: Hunger treibt alle. Um 12 Ubr 30 Minuten Lager Rititvatibie, nach einem frũber bier ansässigen Manvuema⸗ Stamm, auch Fituka genannt. Reis! Unterwegs acht Elevbanten. Viele Dioꝛ⸗ pyro früchte. Mtakara Waffongoro) große irsche, bärtlich Schoten, kiei flache Samen mit feiner Pulpa (Mtendeja Warguewa, Man vuema- Datteln, meinte ein Träger). Auf Lichtungen Weber Vögel. Relonien: PI. eastanen fasilio? Jetzt 2 Uhr,. Hier viele große Dütten. Reigfeld. Weiter ging es durch den Wald; bald waren Fläffe zu vaffieren, bal? Hägel auf nd ab m klettern. Dabei machten die eingeborenen Warumbi Angriffe auf die Karawane, tie oft genug blutig verliefen. Sobald es kübler wurde, machte sich bei den Manvuema Trunkenheit bemerkbar. Dabei gab es fortgesetzt Intriguen, die die allgemeine Stimmung noch uner⸗ trãglicher machlen. Endlich kam man nach Kinena, welcher Ort noch 150 Em von Ribonge, der Station des gleichnamigen Häuptlings am Congo, entfernt ist. Said, der unterwegs öfter mit Emin gereist war (iuweilen war er schneller vorangegangen und wartete darn wieder auf die Karawane), veranlaßte Emin, vorläufig mit Imolli beim Häuptling Kinera zu bleiben; er selbst wollte vorangeben. um von Kibonge die Erlaubniß für Emin zu erwirken, nach seiner Station zu kommen. Es fing nun eine neue Leidenszeit an. Täglich fehlte es an dem Nöthigsten zum Lebentunterbalt. Der Hunger machte sich in emp findlichfter Weise geltend. Trotzdem war Emin auch bier bemuübt, feine wissenschaftlicken Aufieichnungen neben denen allgemeiner Art zu machen. Die letzten belden Niederschiiften, die das Tagebuch aufweist, sind in Kinena geschrieben. Die leßte lautet: 23. Oftober, Sonntag. Seltenes dunkles Wetter seit diei Tagen kohe Aneroidstände“ Auch in dem meteorologischen Tagebuch, das Emin regelmäßig fübrte, hat er die letzten Aufleichnungen am 22. Oktober und dann früh um 6 Uhr am 25. gemacht. Ueber die weiteren Greignisse können wir nur auf Grund der späteren Aussagen Jemeolli's berichten. In Kinenag kam endlich die erwartete Antwort Kibonge's an, und jwar, wie mit Sicher⸗ beit anjunebmen ist, im Laufe des Vormittags des Zz. Oktober (Sonntag). Kibonge sagte Emin in einem Br efe das freie Geleit nach feinet Station zu; ein zweites, an Kinena gerichtetes Schreien entkielt dagegen ganz andere Aufträge. Sie verlangten den Tod des Paschas. Kinena begab sich, sobald er das Schreiben von Kibonge erhalten hatte, mit Ismalli und einigen anderen Leuten zu Emin. Sie fanden ihn angeblich, wie J'smclli später vor Gericht aus gesagt bat, an seinem Tische schreibend; rings herum lagen naturwissenschaft· liche Sammelstücke, auch waren einige seiner Seldaten bei ihm. Er batte sich über Kibonge's Brief gebeugt und nahm sofort Tinena 's Vorschlag an, seine Leute in die Pflanzungen zu schicken, um Bananen u holen. Sie nabmen die Waffen mit, um den Frauen auf den Feldern Schrecken einzujiagen; die Pflanzungen waren etwa eine Weg⸗ stunde entfernt. In der Zwischenzeit gab Kinena seintm Bedauern darüber Ausdruck, daß Emin nun abreisen werde. Jemalli und Mamba flanden unmittelbar neben dem Pascha, und auf ein Zeich en vem Häuptling ergriffen sie seine Arme, da er in einem Stuhle saß. Er drehte sich um und fragte, was sie wollten. Kinenga sah ibn an und sagte: Pascha, Ihr müßt sterben!“ Emin drebte sich weiter nm und rief sichtlich zornig aus: Was wollt Ibr, soll das ein Scherz sein? Was soll das heißen, meine Arme festzubalten; Was habt Ihr für eine Äbsicht mit meiner Tödtung? Wer seid Ihr, daß Ihr den Befehl jum Tödten eines Mannes geben kennt?. Kinenag ant= wortete? Ich habe den Befehl nicht gegeben, ich empfing ihn ron Kibonge, der ist mein Herr, und ihm muß ich gehorchen.. Drei Leute von Kineng's Mannschaft kamen dazu und halfen Emin halten, der sich beftig anftrengte, sich frei zu machen und seinen auf dem Tische liegenden Revolver zu ergreifen; seine Bemühungen waren vergeblich, und man drückte ibn in ken Stuhl zurück. Da rief Emin dem Kinena zu, das Ganze wäre ein Mißverstaͤndniß, er habe einen Brief bon Kibonge empfangen, worin ibm Geleitschaft bis zu dessen Ortschaft zugesagt werde. Dieser Brief läge vor ibm auf dem Tische. Tarauf er⸗ widerte Kineng: „Pascha, könnt Ihr arabisch lesen?“ Ja!“ Dann lefet dies —“, und er hielt ihm den anderen Brief unter die Augen, denn Emin war fast blind. Emin las ihn und sah, die Sache war richtig. Auf ein Zeichen von Kineng wurde Emin aus seinem Stuhle berausgeboben und flach auf den Rücken gelegt, jedes Bein und jeder Arm wurde von einem Manne gehalten, Jemqgäili hielt den Kopf, während Mamba ibm die Keble durchschnitt. Das Blut spritzte ũber die Leute weg, und Emin Pascha war zodt. Die Mörder hielten ihn noch einen Augenblick, dann brachen sie auf und ließen den Körper dort liegen. Kinena legte das Haupt Emin's in eine kleine Kiste und schickte es an Kibonge, damit er sähe, daß seine Befehle erfüllt seien.“

Probleme und Charakterköpfe. Studien zur Literatur unserer Zeit von Jeannot Emil Freiherrn von Grotthuß. Mit zebn Porträts. Stuttgart, Verlag ven Greiner und Pfeiffer. Prei gebunden 7 C Der Verfasser stellt in einer Reihe von Aufsätzen treffliche Charakteristiken der im Vorder⸗ grunde der literarischen Bewegung der Gegenwart und der jüngsten Vergangenheit stehenden deutschen und auslandischen Dichter und Schrift · sfeller zufammen. Eine einleitende Abhandlung über alte und neue Ideale“, in welcher der enge Zusammenhang zwischen den sozialen Trscheinungen und der literarischen und känstlerischen Produktion gekennzeichnet wird, giebt dem Verfasser zugleich Gelegenheit, den christlichen und vaterländischen Stan dpunkt erkennen zu lassen, von der aut er alle Dinge dieser Welt, also auch die Literatur und. Kunst betrachtet; aus einer sebr interessanten Analyse des zweiten Theils des Faust ! leitet er am Schluß dieser blbandlung überzeugende Argumente für seine Stellungnahme ab, die später auch noch durch die Darlegungen über das eronsche Problem in der Literatur erläutert wird. ie Reihe der Charatterkäöpfer von welchen der Titel redet, eröffnet Friedrich Nietzsche, dessen Schriften bis in die jüngste Zeit hinein entscheidenden Einfluß auf die literarische Produktion nicht nur in Deuischland gehabt haben. Grotthuß sucht nachzuweisen, daß Rietzsche nicht als Pbilosoph, sondern als Künstler zu betrachten sei. Von deutschen Schriftstellern. werden serner Gerhart Hauptmann, Hermann Sudermann und Richard Voß in selbftãndigen Aufsätzen behandelt, während Felix Dahn, Georg Ebers und W. H. Riehl als „drei deutsche Hauspoeten, zusammen gefaßt sind und Derley von Liliencron und Richard Tehmel ihre Wöürrigung in einem Abschnitt inden, der sich mit der modernen deutschen Lyrik beschäftigt. ag Ausland ist durch Henrik Ibsen, Graf Leo Tolsioi, Don Joss Echegaray und Guy de. Maupassant vertreten. Das Buch schließt mit einem feuilletonistischen Artikel über „Publikum, Literatur und Presse. in welchem befonders gewisse Schäden des geschäftlichen Vertriebs litera- rischer Arbeiten gegeißelt werden Es sind ernste Studien zur Literatur unferer Jeit', die das Buch enthält, aber der Verfasser hat es verstanden, sie so schlicht und gemein perflandlich darzustellen, daß jeder Literatur⸗Freund auch ohne elehrte ', d, nicht nur reiche Unterhaltung in ihnen finden, sondern sie auch mit Nutzen für seine gin ge Forth iltung lesen wird.

Sonnenblumen? Herausgegeben von Karl Henckell. II. Jahrgang. 1897. Zürich und Lespzig, Karl Henckell u. Co. . des Jahrgang¶o (4 Nummern) 2 ½ 25 3, der einzelnen Nummer 16 3. Von Dieser , Sammlung kleiner Meisterwerke der Lyrik von Dichtern aller Nationen liegt fn der jwelte Jahrgang vor. Die 24 typographisch sehr elegant ausgestatteten und mst zartem, sinnigem Bilderschmuck gezterten WMlättchen enthalten auserlesene Dichtungen von Theodor Foniane, Martin Greif, Julius Hart, Robert Burnz, Dranmor, Hermann Lingg, Hermann Conradi,

c Byssbe Shelley. Nicolaus Lenau, Carl Vrchlickv, Leopold Jacoby, isso, Rickard Dehmel, Lermontow. n ist, wie früher, das ffenden Dichters oder der Dichterin vorangestellt und

Dinrich Seine, Percy Spitteler, Maria Janitschek, Jaroslav Giccomo geopardi, Novalia, Adelbert von Cham Alfred de Musset, Arno Holi. Otto Erich Reinbold Lenz und Edgar Pee. Jedem Blätt ãt des betre ein biograv Seit der Num gleich als Umschla tbeilungen und

selbst bat noch ein eigenes Weihnachten und Neujahr in stimmungsvollen der einfachen, aber gediegen ausgestatteten kleinen Me

fich die Sammlung jedem Freunde wahrer, erlesener Poesie als eine

bischer Abriß nebst Üiterarischer Cbarakteristik angebängt. mer 10 des abgeschlossenen Jahrgangs ist noch eine, ju⸗ dienende, Beilage mit weiteren literarischen Mit- bin zugekommen. Auch der Herausgeber Blait mit Gedichten binzugefügt, welche Versen feiern. In vre emyieblt

Roman von So vbus Bauditz, öker⸗ Fr. Wilh. Grunow. Jütland, in unferen Tagen und jeugt von der Die Menschen, mit denen so klar und

Wildmoorvrinzeß. setzt von Mathilde Roman spielt in 1 dichterischen Begabung seines Verfassers. er den Leser bekannt macht, die naturlich gezeichn bleiben in i

uten wie die bösen, sind e leibbaftig vor sich zu seben glaubt, brer Entwickelung der ursprünglichen Veranlagung treu. Landbewohner aller Schichten, vom Grafen bis zum Kutscher und Tagelöhner, bilden die bandelnden Personen der Erzählung; ein Ingenieur aus der Die intimen Reize des Buches arstellung, welche die in den Seelen der Die schönen Bilder, Reuter erinnernder reicher Scha

et, daß man

eine Zigeunerin und, als Hauptperson, Hauptstadt reiben sich ibnen an. i siegen in seiner eigentümlichen poetischen D Vorgänge der äußren Natur mit denjenigen Menschen in innigen Zusammenhan die so entftehen, dazu ein an Fritz an Gemütk und Humor und auch an echter, zauberischer Romanti Genuß. Das Buch ist äußerlich ge⸗ Weihnachts gabe wobl zu empfehlen.

ö Schirmer in Naumburg verlegten deutschen Ausgabe der sämmtlichen Romane und Erzäh⸗ ickens liegen jetzt 234 Lieferungen ror. Das Geheimniß Edwin Drood's“ und gen alltäglichen Lebens und all- se novellistisch geformten Augenblicksbilder zeigen zenariigen Gebiet der Erzäblungskunst: als geist Sie werden hiermit dem deutschen sten Mal in einer vollständigen und guten Uebersetzung Interesse erregen. = Neben dieser Lieferung n 35 Bãnden. Dieselbe umfaßt zunãchst die Aus zwei Millionenstädten, Oliver Twist, Weibnachtegeschichten (Weihnachtslied, Silvesterghocken, Ferde, mit literarischen Einleitungen), Harte 3 Lebens (mit: Zu Boden gebetzt,

(mit An⸗

machen die Lektüre zu einem fällig ausgestattet und als Von der bei

lungen von Cbarles D Die letzten Hefte brachten dann Londoner Skizzen, Schilderun tãglicher Leute). Dickens auf einem ei reichen, virtuosen Revorter. publikum zum erste dargeboten und durften viel ausgabe her geht eine Ausgabe i einbändigen Romane und Erzählungen: Heimchen am Große Erwartungen, Der Kampf des Verwunschene,

Londoner Alltagsleben,

Durchfahrt), TDrood's Geheimniß George Silverman's Erklärung und Ein Ferienromam). sich an die zweibändigen Romane Barnaby Rudge, avid Copperfield, Die Pickwickier, Nicholas Nickleby, Der Raritãten⸗ saden und Meister Hamphrey's Wanduhr, Dombey und Sohn, sowie die noch größeren dreibändigen Romane Klein Dor seitiger Freund, Martin Chuzzlewit, B endlich enthält eine Dickens, sein Leben und W Zum Weihnachtefest sei auf di Werke des großen englischen (geh. 3 *, eleg. geb.

Dann reihen

rit, Unser gegen⸗ Der Schlußband

leak House. Dichters betitelt: d Wirken nach seinen Briefen geschildert'. ese sorgfältig verdeutschte Ausgabe der Humoristen, deren Bände auch einzeln g 50 ) abgegeben werden und sich zu Ge⸗ ken vortrefflich eignen, besonders hingewiesen.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Reisernte Italiens im Jahre 1897. Dem „Bollettino di Notizie Agrarie“ entnehmen wir folgende Zusammenstellung:

Biographie des

Verhältniß des Ertrages von 1897 zu demjenigen von 1396 in Yo

Ertrag des Jahres 1897

Ertrag des Jahres 1896

Landwirthschaftliche

Mittellãndische Südregion

das ganze Königreich..

Gesundheitswesen, *,, und Absperrungẽ⸗

2 y

Der Gesundheitsstand in Berlin zeigte sich in der Woche vom 5. bis 11. Dezember weniger günstig als in der Vorwoche, und auch die Sterblichkeit war eine größere; von je 1900 Einwohner aufs Jahr berechnet, 18.0 gegen 14,9 in der Vorwo waren auch in dieser Weche un akute Entzündungen der der Luftwege; gerufenen Todesfälle eine gesteigerte, fluen za zahlreiche

ter den Erkrankung und Todeturfachen Athmungsorgane und Katarrhe war die Zahl der durch dieselben hervor- wie auch Erkrankungen an In kamen und in 6 Fällen tödtlich kungen an akuten Darmkrankheiten traten endeten in einer größeren Zihl von Betheiligung des Säuglingsalters an tsterblichteit war etwas größer als in der Vorwoche; von je 10 000 Einwohnern starben in Berlin, aufs Jabr berechnet, Von den Infektionskrankheiten blieben lten; Erkrankungen an Masern kamen d Diphtherie etwas mehr als in der Vor zeigten sich Erkrankungen an Diphtherie ofer Vorstadt, in der jenseitigen Luisenstadt und in dem nördlichen Theil der Rosenthaler Vorstadt sebr hrend Erkrankungen an Masern und Scharlach in keinem Erkrankungen an Rosenartige Entzündungen des Zell⸗ leben in beschränkter Zahl. n an Keuchhusten, die in 12 Fällen zum Tode rend Erkrankungen an rheumatischen Beschwerden sentliche Veränderung auf⸗

1 K— * * —— er, , ,,

r zur Beobachtung

ebenfalls häufiger zu Tage und Fällen mit d der Gesamm

47 Säuglinge. Erkrankungen an Typhus se etwas weniger, an Scharlach un woche zur Anzei in der Tempel namentlich zahlreich, in nennenswerther Zahl hervortraten. Kindbettfieber wurden 4 bekannt. gewebes der Haut bl wiederum Erkrankunge führten, zu Tage, aller Art in ihrem Vorkommen keine we

e, und jwar

Häufiger traten

Verdingungen im Auslande.

Rumänien. 1. Januar, 4 Uhr, im Direktionsgebäude der rumänischen General und Telegraphen Direktion 30 600 kleinen Porzellan. Isolatoren mit doppelter Glocke für das Telephon der Landesbezirke.

30. Dezember, Sof ia: Lieferu Kaution Ho / g.

in Bukarest: Lieferung von

Bulgarien. Direktion der Staatsdruckerei z der Druckerei für das Jahr 1898.

des Papierbedarf uster und Lastenheft für 5 Fres. bei der erwähnten

Verkehrs⸗Anfstalten.

Die Erkenntniß, daß die Entwickelung der Wasserstraßen von bober Bedeutung für die wirthschaftliche Zukunst Deutschlands sel, hat den Ge⸗ heimen Kommerzien⸗Rath Sartori in beiden Schriften „Kiel und der Norde stsee⸗Kanal“ und „Der Nordostsee

Kiel, der bereits durch seine