1898 / 3 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 05 Jan 1898 18:00:01 GMT) scan diff

Beuthen O.-Schl. im Betrage von 1 900 900 M durch das Amts⸗ blatt der Königlichen Regierung zu Oppeln Nr. 51 S. 379, aus⸗ gegeben am 17. Dezember 1897;

3) das Allerhöchste Privilegium vom 29. Nopember 1897 wegen Ausfertigung ö. den Inhaber lautender Anlelhescheine der Stadt Oppeln im Betrage von 1 835 000 M durch das Amtsblatt der Königlichen 5 zu Oppeln Nr. 52 S. 390, ausgegeben am 24. Dezember 1897.

Personal⸗Veränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Nachweisung der beim Sanitäts- Korps im Monat November 1s eingetretenen Veränderungen. 8. No⸗ vem ber. 8. ein jährig freiwilliger Arjt vom Westfl. Train. Bat. Nr. 7, Kaßler, einjährig freiwilliger Arzt vom 8. Thüring. Inf. Regt. Nr. 153, zu Unterärzten ernannt.

20. November. Dr. Harmel, Unterarzt vom 1. Hanseat. Inf. Regt. Nr. 75, zum Großherzogl. Mecklenburg. Gren. Regt. Nr. 83 versetzt. .

26. November. Dr. Kern, einjäͤhrig freiwilliger Arzt vom Gren. Regt. Kronprinz Friedrich Wilhelin (2. Schles.) Nr. 11, unter gleichzeitiger Versetzung zum 4. Niederschles. Inf. Regt. Nr. 51, zum Unterarzt ernannt.

30, Novem ber. Dr. Chemnitz, Unterarzt im Inf. Regt. Nr. 143, Dr. Grunow, Unterarzt vom 6. Rhein. Inf. Regt. Nr. 68, sämmtlich mit Wahrnehmung je einer bei ihren Truppen theilen offenen Assist. Arztstelle beauftragt.

Beamte der Militär⸗Verwaltung.

Durch Verfügung des Kriegs-⸗Ministerium s. 3. De zember. Meister, Topograph von der Landesaufnahme, auf seinen Antrag zum 1. März 1888 mit Pension in den Ruhestand versetzt.

Königlich Bayerische Armee.

Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 253. Dezember. Frhr. v. Münster, Pr. Lt. à la suite des 5. Chev. Regts. Erzherzog Albrecht von Oesterreich, in den etatsmäß. Stand dieses Regts. wieder eingereiht. Buhler, Port. Fähnr. vom 19. Inf. Regt, Spiegel, Bis le, Port. Fähnriche vom 13. Inf. . Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, zum 20. Inf. Regt. versetzt.

3. Dezember. v. Bom hard, Gen. Major und Kommandeur der 2. Feld⸗Art. Brig, unter Beförderung zum Gen. Lt, zum Kommandeur der 4. Div., Rutz, Oberst und Kommandeur des 1. Feld. Art. Regts. Prinz⸗Regent Luitpold, unter Beförderung zum Gen. Major, zum Kommandeur der 2 Feld Art. Brig. Zerreiß, Oberst⸗Lt. und etatsmäß. Stabsoffizier vom 2. Feld⸗Art. Regt. een, zum Kommandeur des 1. Feld⸗Art. Regts. Prinz ⸗Regent

uitpold, Straßner, Oberst-Lieut. und Abtheilungs Kommandeur vom 4. Feld, Art. Regiment König, zum etatsmäß. Stabsoffizier im 2. Feld Art Regt. Horn, Frhr. v. Kes ling, Major, bisher im Stabe des 4. Feld. Art. Regts. König, zum Abtheil Kommandeur in diefem Regt. , . des 2. Feld⸗Art. Regts. Horn, zum Battr. Chef in diesem Regt.,, ernannt. Steindel, Major und Battr. Chef vom 2. Feld⸗Art. Regt. Horn, in den Stab des 4. Feld⸗ Art. Regts. König versetzt. Frhr. v. Branca, Gen. Major und Flügel Adsutant, unter Belassung im Allerhöchstunmittelbaren Dienst, zum General ⸗Lieutenant mit dem Prädikat Excellenz, Roth, * Fäbnr. im 2. Feld Artillerie Regiment Horn, zum

ec. Et, Edler v. Weckbecker zu Sternen feld, Port. Fähnr. im 1. Feld⸗Art. Regt. Prinz⸗Regent Luitpold, Manz, Frhr. von Fraunberg, v. Ziegler, Port. Fähnriche im 3. Feld⸗Art. Regt. Königin ⸗Mutter, Schicken dantz, Port. Fähnr. im 4. Feld⸗A1rt. Regt. König, zu überzähl. Sec. Lts., befördert. Dillmann, Oberst und Direktor des Haupt⸗Laboratoriums, bisher à la suite des 3. Feld Art. Regts. Königin⸗Mutter, als Gen. Major, Frhr. v. Defele, Major z. D., zur Dienstleistung dem General- Kommando L. Armee Korps zugetheilt, unter Verleihung eines Patents seiner bis— herigen Charge, als Oberst⸗Lt., charakterisiert.

27. Dezember. Nachgenannte Offizier ⸗Aspiranten zu Port.

. in ihren Truppentheilen befördert bezw. ernannt: kemmer ich, Vize⸗Wachtm. der Res., zuletzt dienstleistend im 4. Chev. Regt. König, Frhr. v. Waldenfels, Unteroff. des 1. Feld⸗ Art. Regts. Prinz⸗Regent Luitpold, Thom as, Vize⸗Wachtm. der Res., zuletzt dienstleistend im 5. Chev. Regt. Erzherzog Albrecht von Oesterreich, Haus elt, Unteroff. des 6. Inf. Regts. Kaiser Wilhelm, König von Preußen. .

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 25. De— zember. v. Nagel zu Aichberg, Gen. Lt. und Kommandeur der 4. Div., in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, unter Ver leihung des Charakters als Gen. der Kap., mit der gesetzlichen Pension zur Disp. gestellt.

Beamte der Militär⸗Verwaltung.

195. Dezember. Stadlbaur, Militär⸗Intend. J. Armee⸗ Korps mit dem Titel und Rang eines Wirklichen Geheimen Kriege raths, unter Beförderung zum Wirklichen Geheimen Kriegsrath mit seiner bisherigen Anciennität, zum vortragenden Rath und Sekltiontz Vorstand im Kriegs⸗Ministerium, Hellmuth, Intend. Rath im Kriegs ⸗Ministerium, zum Vorstand der Rechnungs- Revisionsstelle daselbst, Nies, Intend. Rath und Voistand der Intend. der 1. Div., zum Beisitzer der Rechnungs- Revisionsstelle im Kriegs⸗ Ministerium, Stöckler Intend. Assessor der Intend. der militärischen Institute, zum Beisitzer⸗Stellpertreter der genannten Revisionsstelle, ernannt. Lenz, Ober⸗Intend Rath und Borstand der Rechnunge⸗ Revisionsstelle im Kriegs Ministerium, zur Intend. J. Armee-Korps, Rommel s, Intend. Assessor von der Intend. J. Armee Korps, zum Kriegs⸗Ministerium, Schreck, überzähl. Intend. Assessor der Intend. I. Armee⸗Korps, in den etatsmäß. Stand der Assessoren dieser Intend, versetzt. Heiden, Ober⸗Intend. Rath der Intend. J. Armee Korps, mit der Aneiennität vor dem Militär, Intend. Sell mayr 1I. Armee-Korps, unter Festsetzung der seinerzeit vorbehaltenen Anciennität des zuletzt Ge⸗ nannten, zum Militär-⸗Intend. J. Armer ⸗Korpg, Fischer, Intend. Assessor der Intend. J. Armee Korps, unter gleichseitiger Ernennung zum Beisitzer der Rechnungs. Revisiensstelle im Kriegs. Ministerium, zum Intend. Rath bei der Intend. J. Armee Korps, befördert. Braun, Ober. Intend. Rath des Kriegs, Ministeriums, der Titel und Rang eines Geheimen Kriegsraths verliehen. Tempel, Intend. Rath des Kriegs, Ministeriums, von der Funktion als Beisitzer der Rechnungs⸗Reylsionsstelle im Kriegs. Ministerium enthoben.

24. Dezember. Moser, Militär Anwärter und Zahlmstr. Aspir. des 16. Inf. Regts. Großherzog Ferdinand von Toskana, vom 1. Januar 1893 ab zum Bauchhalter bei der Korpszahlungsstelle II. Armee⸗Korps ernannt. Die Intend. Sekretariats, Assistenten: Kettemann, Frank, Koetat bei der Intend. J. Armee⸗Korps, Purucker, Beck, Hindl, Leicht, Seeberger, Osterkorn, Schweiger, Gütt, Lenzer bei der Intend. II. Armee ⸗Korps, Ammon, Ochsenkin bei der Intend. der 1. Div., Ebenböck, Roßmann bei der Intend. der 2. Div, Meyer, kommandiert zur Intend. der militärischen Institute, Helm, beide bei der Intend. der 3. Div, Stautner, Reich enbächer, letzterer kommandiert zur Intend. II. Arm ee-Korvs, bei der Intend. der 4. Div, . Halbig bei der Intend. der 5. Div, Strauß bet der

Intend. der militärischen Institute, zu Intend. Sekretären, Schönmüller, Intend. Registratur-Assist. bei der Intendantur L Armee-Korps, Illinger, Intend. Registratur⸗Assist. bei der Intend. II. Armee-Korps, zu Intend. Registratoren, Wagner, ö bei der Korpszahlungsstelle II. Armee-Korps, Le ix, Lechner, Albrecht, Kassen ⸗Assistenten bei der General ⸗Militärkasse, ju Buchhaltern, befördert. Nerschmann, Intend. Sekretär von der Intend. J. Armee⸗Korps, zur Intend. der militärischen In⸗

stitute, Ulsamer, Intend. Sekretär von der Intend. der militärischen Instltute, ur Intend. J. Armee Korps, versetzt.

XII. ('Ctöniglich Württembergisches) Armee ⸗Korps.

Im Sanität s⸗Korps. 31. Dezember. Die Assist. Aerzte 2. Kl.: Dr. Rees der Res. vom Landw. Bezirk Um, Dr. Sauber⸗ schwarz der Landw. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Reutlingen, Dr. Kräutle der Res. vom Landw. Bezirk Stuttgart, Dr. Schneider der Landw. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Reutlingen, Dr. Mayer der Landw. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Stuttgart, Dr. Hoch⸗ stetter im Ulan. Regt. König Wilhelm J. Nr. 20, Leipprand im Train⸗Bat. Nr. 13, Br. Burk im Drag. Regt. König Nr. 26, zu Assist. Aerzten 1. Kl.; die Unterärzte: Sonntag der Landw. 1. Auf⸗ gebots vom Landw. Bezirk Um, Dr. Kreilsheimer der Res. vom Landw. Bezirk Stuttgart, Dr. Walcker der Res. von demselben Landw. Bezirk, zu Assist. Aerzten 2. Kl., befördert. Dr. Weber, Assist. Arzt 2 Kl. im Gren. Regt. König, Karl Nr. 123, auf ein Jahr zum Kaiserlichen Gesundheitsamt in Berlin kommandiert. Hölscher, Assist. Arzt 2. Kl. im Gren. Regt Königin Olga Nr. 119, in das Gren. Regt. König Karl Nr. 123 versetzt.

Durch Verfügung des Korps-⸗Generalarztes. 16. De⸗ zember. Hr. Oesterlen, Unterarzt im Inf. Regt. Kaiser Friedrich, König von nc Nr. 125, mit Wahrnehmung einer bei diesem Regiment offenen Assist. Arztstelle beauftragt.

Beamte der Militärverwaltung.

31. Dezember. Die Unter Apotheker der Ref.. Stummer vom Landw. Bezirk Ludwigsburg, Litz vom Landw. Bezirk Ulm, Bräuninger vom Landw. Bezirk Ludwigsburg, Scharf vom Landw. Bezirk Leonberg, zu Ober Apothekern ernannt.

Kaiserliche Marine.

Offiziere ꝛc. Ernennungen, Beförderungen, Ver⸗ setzungen ꝛe. Neues Palais, 5. Januar. Rosendahl, een zur See, von der Stellung als Präses des Torpedo⸗Ver⸗ suchskommandos und dem Kommando S. M. Hafenschiffes „Friedrich Carl“ entbunden und zum Befehlshaber an Land über die deutschen Streitkräfte in Kigotschau, Franz, Korv. Kapitän, unter Belassung in der Stellung als Kommandant S. M. Transportschiffes Pelikan“, zum Präsetz der Minen ˖Versuchskommission, Schur, Kapitän ⸗Lt. Engehardt, Lt. zur See, zu Referenten, Heine (Wilhelm), v. Hornhardt, v. Zerßen, Lts. zur See, zu Assistenten derselben Kommission, ernannt.

Aichtamtsliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 5. Januar.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten, wie „W. T. B.“ meldet, im Neuen Palais heute Vormittag von 29 Uhr ab die Vorträge des Präsidenten des Eowangelischen Ober⸗Kirchenraths, Wirklichen Geheimen Raths D. Dr. Bark⸗ hausen und des Chefs des Zivilkabinets, Wirklichen Geheimen Raths Dr. von Lucanus.

Nach einem heute eingetroffenen Telegramm aus Peking ist hinsichtlich der Ueberlassung von Kiaotschau zwischen der Kaiserlich deutschen und der Kaiserlich chinesischen Regierung eine Verständigung erzielt worden, welche im wesentlichen

Folgendes enthält:

Der deutschen Regierung soll dadurch die Er—⸗ füllung ihres berechtigten Wunsches ermöglicht werden, ebenso wie andere Mächte einen Stützpunkt für Handel und Schiffahrt in den chinesischen Gewässern zu be⸗ sitzen. Die Ueberlassung hat die Form eines Pachtvertrages von längerer Dauer, und es steht der deutschen Regierung frei, innerhalb des überlassenen Gebietes alle nöthigen Baulichkeiten und Anlagen zu errichten und die für den Schutz derselben erforderlichen Maßregeln zu treffen.

Das überlassene Gebiet umfaßt das gesammte innere Wasserbecken der Kiaotschau⸗Bucht bis zur Hochwassergrenze, ferner die südlich und nördlich vom Eingang der Bucht lie⸗ enden größeren Landzungen bis zu deren natürlicher , durch geeignete Höhenzüge, sowie die innerhalb der Bucht und vor der Bucht belegenen Inseln. Das abgetretene Gebiet hat einen Gesammtinhalt von einigen Quadratmeilen, welche von einer größeren, rings um die Bucht gezogenen Zone eingefaßt sind, innerhalb welcher keine Maßnahmen oder Anordnungen chinesischerseits ohne deutsche Zustimmung getroffen werden dürfen; insbesondere dürfen der deutscherseits für nothwendig erachteten Regulierung der Wasserläufe keine Hindernisse entgegengesetzt werden.

Um Konflikte zu vermeiden, die das gute Einvernehmen

Kaiserlich chinesische Regierung für die Dauer der Pacht⸗ zeit alle die ihr in dem überlassenen Gebiete zustehenden Hoheitsrechte auf die Kaiserlich deutsche Regierung über⸗ tragen.

Pachtzeit und Pachtsumme sind in dem sehr kurzen Tele⸗ gramm, welches den Abschluß meldet, nicht angegeben.

Sollte sich aus irgend einem Grunde die Kigaotschau⸗Bucht für die von der Kaiserlich deutschen Regierung in Aussicht ge⸗ nommenen Zwecke als nicht passend erweisen, so wird die Kaiserlich chinesische Regierung, nachdem sie sich mit der Kaiserlich deutschen Regierung darüber ins Einvernehmen ge⸗ setzt hat, der letzteren an einem anderen Punkt der Küste ein für den ins Auge gefaßten Zweck besser geeignetes Gebiet überlassen. Die Kaiserlich chinesische Reglerung wird in diesem Falle die von der Kaiserlich deutschen Regierung im Kiaotschau⸗Gebiet errichteten Baulichkeiten, Anlagen u. s. w. übernehmen und die dafür verausgabten Beträge ersetzen.

Die dem Reichstage vorgelegte, im Reichs⸗Versicherungsamt aufgestellte Nachweisung der Geschäfts⸗ und Rechnungs⸗ ergebnisse der Invaliditäts- und krersd mf e, rungsanstalten für das Rechnungsjahr 1896 umfaßt die sämmtlichen 31 Versicherungsanstalten des Deutschen Reichs.

Wie die Nachweisung erkennen läßt, sind für diese Ver⸗ sicherungsanstalten mit insgesammt

153 Vorstandsmitgliedern,

34 Hilfgarbeitern der Vorstände, 610 Ausschußmitgliedern, 66 274 Vertrauensmännern, 323 Kontrolbeamten, 499 Schiedsgerichten, 9 0M9hö besonderen Markenverkaufsstellen, 5 204 mit der Einziehung der Beiträge betrauten Kranken⸗

kassen und

zwischen den beiden Mächten beeinträchtigen könnten, hat die

2940 in gleicher Weise mitwirkenden Gemeindebehösrden und sonstigen von der Landes⸗Zentralbehörde be⸗ zeichneten Stellen

an nr . 3beträgen: 16187 279, 86 M t Altersrenten und 11588 101,36 , für Invalidenrenten, zus. N T5 381.27 Ma gezahlt worden. Die Zahl der im Rechnungsjahre bewilligten Altersrenten

betrug: 25 402, die der Invalidenrenten 60 562.

zus. S5 964.

An Verwaltungskosten sind aufgewendet worden 6 094 925,72 MS, was für den Kopf der Versicherten eine Aus⸗ gabe von etwa 9.58 M ergiebt oder 5,33 Proz. der Gesammt⸗ einnahme an Beiträgen (der erhobenen Prämie) ausmacht. Von den Verwaltungskosten entfallen:

1990 567,57 M auf die Kosten der Einziehung der Bei⸗ , 9 112 Absatz 3 des Invaliditäts⸗ und Altersversicherungs⸗ gesetzes),

700 412, 06 MM auf die Kosten der Kontrole (53 128 a. a. O.) und

327 530, 87 M auf die Kosten der Schiedagerichte.

Die Gesammteinnahme aus Beiträgen belief sich mit Ein⸗ schluß der Beiträge für Seeleute auf 161 526 395,51

Die Zahl der verkauften Beitragsmarken beträgt rund

106 Millionen in Lohnklasse I, 185 Millionen in Lohnklasse II, 115 Millionen in Lohnklasse I, und 74 Millionen in Lohnklasse IV, an Doppelmarken werden rund 411909 als verkauft nachgewiesen.

Der Antheil der Versicherungsanstalten an den bis zum Schlusse des Jahres 1896 vom Rechnungsbureau endgültig vertheilten Renten (58 90 des Invaliditäts- und Alters⸗ versicherungsgesetzes) ergiebt bei

295 415 Einzelfällen an Altersrenten und

2Aß 662 Einzelfällen an Invalidenrenten, zus. 51 L G67 einen Jahresbetrag von

21 722 842,46 S für Altersrenten und

13 882 631.07 „für Invalidenrenten,

zus. Jh 6 G5 NZ, 53

Diese Rentenbelastung werth von

124 739 862 S für Altersrenten und 122985 307, für Invalidenrenten,

zus. 247 725 169 I.

Bis zum Schlusse des Jahres 1896 sind 93 4060 Altersrenten und 60 907 Invalidenrenten,

zus. I54 307 Renten mit einem auf die Versicherungsanstalten entfallenden Jahres⸗ betrage von

6 696 769, 82 6 für Altersrenten und 3 831 405,9 „für Invalidenrenten,

zus. DS d To T7 in Wegfall gekommen; es verbleiben demnach am Schluß des Jahres noch

202 015 Altersrenten mit einem abzüglich des Reichs⸗ zuschusses sich berechnenden Jahresbetrage von

15 026 02,64 M und

154 745 Invaliden enten mit einem entsprechend berechneten Jahresbetrage von 10 051 225,68 (6

Den nach den 88 5 und 7 des Invaliditäts- und Alters⸗ versicherungsgesetzes zugelassenen besonderen Kasseneinrichtungen (Eisenbahn⸗ und Knappschafts⸗Pensionskassen) sind aus den bis zum Schluß des Jahres 1896 vertheilten reichsgesetzlichen Renten zur Last gelegt:

5867 Altersrentenantheile mit 578 625,67 6 Jahresrente und 15 620 Invalidenrentenantheile mit 1024810,‚43 M Jahresrente; von diesen waren bis Ende 1896 1772 Altersrentenantheile mit 178 511,88 6 Rente und 4918 Invalidenrentenantheile mit 315 076,68 6 Rente bereits wieder in Wegfall gekommen, sodaß ein Bestand von 4095 Altersrentenantheilen mit 400 113,79 M Jahresrente und 10702 Invalidenrentenantheilen mit 709 733,75 M6 Jahresrente verblieben ist.

Der Vermögensbestand der Versicherungsanstalten ein⸗ schließlich des Werthes der Inventarien belief sich bei Ablauf des Jahres 1896 auf

460 638 854, 56 M6, wovon bis dahin 13 604 314,99 6 dem Reservefonds (8 21 4. a. O.) überwiesen worden sind.

Die durchschnittliche Verzinsung der Kapitalanlagen erfolgt mit 3,53 Proz, gegenüber von 3.58 Proz. im Vorjahre.

Der Durchschnittssatz der Alters renten, welcher für die im Jahre 1891 begonnenen 123,61 6 betrug, ist für die im Jahre 1892 beginnenden Renten auf 127,40 1M und für die im Jahre 1895 beginnenden auf 129,59 M6 gestiegen, dagegen für die im Jahre 1894 beginnenden auf 125,84 6 zurück⸗

egangen und hat sich für die im Jahre 1895 beginnenden Altersrenten wieder auf 132,34 S6 und für die im Jahre 1896 beginnenden auf 135,34 6 gehoben. Dagegen hat die Durchschnittshöhe der Invalidenrente, welche sich für die im Jahre 1891 beginnenden Renten auf 11338 6 belief, für die im Jahre 1896 beginnenden Renten den Betrag von 125,75 M6 erreicht. ; .

An Beitragserstattungen (65 30, 31 des Invaliditäts⸗ und Altergversicherungsgesetzess wurden von den 31 Ver⸗ sicherungsanstalten festgesetzt

63 212 Erstattungen in Fällen von Verheirathung im Betrage von 1500706, 53 S6 und 14 484 Erstattungen in Todesfällen im Betrage von 453 732, 57 6 .

Die durchschnittliche Höhe des auf jeden Erstattungsfall kommenden Betrages berechnet sich für ann i Anstalten usammen auf 25,74 „M gegen 21,8 6 im Vorjahr in ö. von Verheirathung, 31,33 M gegen 29,14 6 im Vor⸗ jahr in Todesfällen.

repräsentiert cinen Kapital⸗

Der Landrath deg Kreises Konitz Graf Finck von , ist in gleicher Amtseigenschaft in den Kreis

rryegthun Lauenburg versetzt worden. . Der Regierungs⸗Assessor Dr. Johanssen zu Bromberg ist mit der kommissarischen Verwaltung des Landrathsamts im Kreise Süderdithmarschen beauftragt worden. Der RNegierungs⸗Assessor Conrad zu Johannisburg ist der Königlichen Regierung zu Königsberg, der Regierungt⸗ Assessor von Tyszka zu Soldin der Königlichen Re ierung zu Köslin, der Regierungs⸗Assessor Um pfenbach zu Königs berg i. Pr. der Königlichen Regierung zu Oppeln und der Regierungs⸗Assessor Dr. Tull zu Schleswig der Königlichen Regierung zu Minden zur weiteren dienstlichen Verwendung , , . asses

er Regierungs-Assessor Schwendy zu Berlin ist dem

Landrath des Kreises Neustadt, der Dr. Tielsch zu Berlin dem Landrath des Kresfes Dramburg, der Regierungs⸗Assessor Dr. Meister zu Berlin dem Land— rath des Kreises Norderdithmarschen, der Regierungs⸗Affessor Lympius zu Potsdam dem Landrath des Kreises Sorau, der Regierungs-Assessor Graf von Wedel zu Oldenburg dem Landrath des Kreises Höxter, der Regierungs⸗Assessor Bär—⸗ winkel dem Landrath des Kreises St. Wendel und der Regierungs⸗Assessor Dr. Kyllmann dem Landrath des Kreises Mayen bis auf weiteres zur Hilfeleistung in den landräth— lichen Geschäften zugetheilt worden.

Laut telegraphischer Meldung an das Ober- Kommando der Marine ist S. M. S. „Gneisenau“, Kommandant Kapitän zur See Hofmeier, am 31. Dezember in La Guayra angekommen und am 3. Januar nach Jacmel auf Hasti in See gegangen.

Mecklenburg⸗Schwerin.

Seine Königliche Hoheit der Grotzherzog ist, wie die „Meckl. Nachr.“ melden, von Seiner Ma scktct dem Kaiser von Rußland zum Chef des 8. Moskauer Grenadier⸗Regi⸗ ments ernannt worden.

Oesterreich⸗ Ungarn.

Das ungarische Unterhaus hat gestern die Vorlage, betreffend das Ausgleichs⸗Provisorium, in der General— debatte mit großer Majoritaͤt angenommen. Für dieselbe stimmten die liberale Partei, die Nationalpartei und die Volks—⸗ partei. Das Haus trat sodann in die Spezialdebatte über die Vorlage ein.

Grofbritannien und Irland.

Der „Preß⸗Association“ ist, wie „W. T. B.“ meldet, amtlich versichert worden, daß die Nachricht, die britische Re— gierung bestehe auf einer Gebietsabtretung in China, unbegründet sei.

Den Londoner Blättern zufolge wird der neue Kreuzer Arrogant“ Ende dieses Monats zur Verstärkung des britischen Geschwaders nach China in See gehen.

Spanien.

Der General Weyler ist gestern von Madrid in Barcelona eingetroffen und am Bahnhofe von mehreren Freunden begrüßt worden. Nach kurzem Aufenthalt setzte der— selbe die Reise nach seinen Besitzungen bei San Quintin fort.

Türkei.

Nach einer Meldung des, W. T. B.“ aus Konst antinopel ist die Gewährung von drei bulgarischen Berats für Mo— nastir, Debre?e und Strumnica in aller Stille erfolgt. In bulgarischen Kreisen herrsche darüber lebhafte Befriedigung. Der Fürst Ferdinand, das Exarchat und die bulgarische Regierung hätten dem Sultan ihren Dank ausgesprochen. Von rumänischer Seite würden Schritte unternommen, um die wiederholt von dem Sultan in feierlicher Weise ver— sprochene Einsetzung eines ständigen Metropoliten für die ottomanischen Rumänen zu erwirken.

Montenegro.

Wie „W. T. B.“ aus Cetinje erfährt, ist amtlich mit⸗ getheilt worden, daß der Fürst von Montenegro sich der Kandidatur Bozo Petrowitsch's für den Posten des Gouverneurs von Kreta widersetzt habe, weil der Fürst als Souverän eines Balkanstaats sich nicht in die Bestrebungen eines der anderen Balkanländer einmischen wolle, und weil die Großmächte ihn über seine Stellungnahme zu der Kandidatur nicht befragt hätten. ;

Schweden und Norwegen. Die Kronprinzessin begiebt sich heute von Stockholm Über Berlin nach Baden-Baden, wo Höchstdieselbe einige Tage verweilen wird, und dann nach Rom, um daselbst während des Winters Aufenthalt zu nehmen.

Asien.

Nach einer dem „Reuter'schen Bureau“ zugegangenen Mittheilung aus Hongkong vem gestrigen Tage ist der britische Kreuzer Edgar“ daselbst eingetroffen; die britischen Torpedozerstörer würden so lange in Singapore bleiben, bis der Monsunwind nachlasse.

Afrika.

Aus Kairo meldet das „Reuter'sche Bureau“, daß die Hälfte des Lincolnshire⸗Regiments und eine Abtheilung Pioniere estern mit der Eisenbahn nilaufwärts gegangen seien; der kest des Regiments und das Warwick Regiment würden Ende dieser Woche abgehen und die Cameron⸗Hochländer später folgen. Jeder Soldat sei mit 500 Patronen versehen. Am 8. d. M. werde die Eisenbahn bis Assuan eröffnet werden.

Statiftik und Volkswirthschaft.

Der Kaiser Wilhelm⸗Kanal

ist nach den soeben im Druck erschienenen „Mittheilungen aus den Verwaltungtberichten des Kaiserlichen Kanalamts! im Gtatsjahre 1896197 von 8287 Dampfern und 11673 Segelschiffen, zusammen von 19 969 abgabepflichtigen Schiffen mit einem Gesammtraumgehalt von 1407 435 und 441 023, zusammen 1 8484658 t netto benutzt worden. Davon entfallen auf den Durchgangsverkehr, d. h. denjenigen

Verkehr, bei welchem der Kanal in seiner vollen Länge unter Be—⸗ nutzung beider ndschleusen befahren wird, zog Ech. . 1542577 t. Hierfür sind an Kanalabgaben, Schleppgebühren, Lootg⸗ gebühren nach und von Stollergrund, Miethe für Zoll jeichen und Gebühren für die NMitgabe eines zweiten Lootsen bei Viehtransporten zusammen 975 105 20 10 vereinnahmt worden. Regelmäßigen Linien gehörten 3144 ,, . pen 351 139 t an, unter diesen befonderg die täglich zweimal zwischen Kiel Rendsburg und Rendtburg Brung⸗ büttel verkehrenden Passaglerdampfer der Neuen , ,, Schleppzüge passierten den Kanal in der Zabl von 1726, davon 1138 mit Schleppern der Kanalverwaltung und 588 private Schleppzüge. Die große Mehrzahl der Segelschiffe durchfuhr den Kanal in solchen Schleppzügen; segelnd oder getreldelt gingen nur 1879 kleinere Segel⸗ fabrn en, . den .

rfreulicherweise ist im Jahre 1896/97 gegen 1895/96 eine

Steigerung des Verkehrs auf dem Kanal . die , zahl der Tonnen von 1505 2383 im Jahre 1895/96 (1. Juli 1895 bis 39. Juni 1896) auf 1 848458 im Jahre 1896,97 (I. April 1896 bis 31. März 1897) gestlegen. In der Zeit vom 1. September 1896 (dem Zeitpunkt deü Inkrafttretens des neuen Tarifs) bis 31. März 1897 sind gegen den gleichen Zeitraum der Vorjahre die Zahl der Dampfer von z707 mit 647 365 t netto auf 4187 mit 80411 t netto, die Zahl der Segler von 4373 mit 182 2385 t netto auf 5h b mit 223 693 t netto, die Kanalgebühren von 496 399,74 auf b33 39, 98 6, d. i. um 660, 24 oder 7.4 v. H., gestiegen.

Von den Flaggen ist die deutsche an der Kanalschiffahrt am meisten betheiligt gewesen, nämlich mit 8948 v. H. der Schiffe und

68,21 v. H. des Raumgehalts. Altzdann folgen die dänische, schwedische, ntederländische, britische, russische, norwegische, französische und bel⸗ 2 Küstenfrachtver kehr ift

Im deutschen Küstenfrachtverkehr ist der Kanal im Jahre 1896/97 von 15 501 Schiffen mit 636 324 t netto benutzt . gegen 12 941 Schiffe mit 557 069 t im Vorjahre.

In Schiffsigdungen wurden vornehmlich, und zwar im Etatsjahr 1886,97 die nachstehend angeführten Mengen, auf dem Kanal befördert: Kohlen von England und deutschen Nordseehäfen nach den deutschen Ostseehäfen, 454 Schiffe von 55 gö7 Tonnen; Steine von Schweden und deutschen Ostseehäfen nach deutschen Nordseehäfen (Mauersteine von Elbhäfen nach Ostseehäfen), 1807 Schiffe von 65 692 Tonnen; Eisen von deutschen Nordseehäfen nach deutschen Ostsee⸗ häfen, 190 Schiffe von 33 4ę0 Tonnen; Holz von Schweden, Rußland und deutschen Ostseehäfen nach den Niederlanden und deutschen Nordsee⸗ bäfen, 1067 Schiffe von 236 678 Tonnen; Getreide von den deutschen Ostseehäfen nach den deutschen Nordseehäfen und umgekehrt, 1711 Schiffe von 134 157 Tonnen; Biehtrantporte von Dänemark nach deutschen NVordseehäfen, 138 Schiffe von 27 204 t. Andere Massengüter in Schiffsladungen gingen auf 2762 Schiffen von 184 615 * durch den Kanal. Am erheblichsten war der Stückgüterverkehr mit 99 534 t auf 2108 Schiffen, während 257 Schiffe von 88 312 t gemischte Ladung führten.

Außer vom Handelsverkehr ist der Kanal auch von den Schiffen der deutschen Kriegsmarine vielfach benutzt worden. In der gesammten Berichtsperiode vom 1. Juli 1895 bis 31. März 1857 befuhren den Kanal 519 Schiffe und Fahrzeuge der Kaiserlichen Marine.

Die, Durchfahrt der Dampfschiffe durch den Kanal dauerte im Betriebs jahre 1896ñ97 im Mittel 9 Stunden 33 Minuten, ist aber in den Sommermonaten bei langem Tageslicht bedeutend kürzer (7 Stunden 33 Minuten im Jul, 7 Stunden 52 Minuten im August) als in den Wintermonaten (10 Stunden 23 Minuten im Dejember, 19 Stunden 34 Minuten im Januar, 11 Stunden 19 Minuten im Februar). Für die Schleppzüge betrug die Dauer der Durchfahtt im Mittel 23 Stunden 48 Minuten. Die Ab— fertigung der Schiffe bei den Schleusen erforderte 1896,97 durch= schnittlich in Brunsbüttel 143 Minuten, in Holtenau 8,6 Minuten. Störend auf die Durchfahrt haben gewirkt 81 Tage mit Nebel und 43 Tage mit Eis.

Innerhalb der ganzen Berichtsperiode von 14 Jahren haben statt⸗ gefunden 18 schwere Unfälle, 224 leichtere Unfälle und 154 Ver- zögerungen. Dabei sind als schwere Unfälle solche bezeichnet, die eine nennenswerthe Beschäbigung des Schiffes oder der baulichen Anlagen verursacht, oder eine Syerrung des Kanals über 24 Stunden hinaus, oder den Verlust von Menschenleben zur Folge gehabt haben, als leichtere Unfälle solche, die unbedeutende Beschädigungen des Schiffes, der Bauwerke oder Aufenthalte verursacht haben, die eine halbe Stunde überschreiten, und als Verzögerungen leichtes Festsitzen bis zur Dauer von 30 Minuten.

Die Einnahmen der Kanalverwaltung haben im Jahre 1896,97 betragen 1016 854 S, die Ausgaben 2074792 M, und zwar an fortlaufenden 1 954 792 S, an einmaligen 120 9000 M, sodaß die Mehrausgabe 1057 938 ƽ beträgt. Die Einnahmen setzen sich, wie folgt, zusammen: 1) Kanalabgaben 899 424,60 S6, 2) Schlepplöhne 72 086, 9909 6, 3) Lootsgebühren nach und von Stollergrund 481,00 , 4) Hafenabgaben (für die Benutzung der reichs⸗ fiskalischen Hafenanlagen in Brunsbüttel und Holtenau) 3363,43 S, 5) Erträge aus Veräußerungen 324,27 M 6) Pacht, Miethen, Strafgelder, Miethe für Zollzeichen ꝛc. 4117477 9 Die einmaligen Ausgaben dienten zur Beschaffung von 3 neuen Schleppdampfern, von denen einer als Bergungsdampfer eingerichtet ist. Außergewöhnliche Kosten sind ferner entstanden durch die Hebung des dänischen Dampfers „Johann Siem“, welche der Kanalverwaltung in Höhe von 68 363,23 6 zur Last gefallen sind. Von den Betriebs zweigen ist namentlich der Schleppbetrieb recht kostspielig für die Ver⸗ waltung. Der erhobene Betrag an Gebühren von 72 086 M deckt nicht annähernd die entstandenen Selbstkosten, die im Jahre 1896/97 267 344 6 betragen haben. Die Erhöhung der Schleppgebühren ist daher nach Ansicht des Kanalamts eine dringende Nothwendigkeit.

Im Ganzen hat der Kanal im Etatéjahr 1896/97 seine Be⸗ triebs⸗ und Unterhaltungskosten etwa zur Hälfte gedeckt. Eine wesentliche Besserung dieser finanziellen Ergebnisse ist nur von einer weiteren . des Verkehrs zu erhoffen, welche die Ein⸗ nahmen erhöht, ohne die durch die Ausdehnung der Anlagen und die Noth⸗ wendigkeit eines kontinuierlichen Betriebes bei Tag und Nacht von vorn⸗ herein auf einer gewissen Höhe gehaltenen Unterhaltungs⸗ und Be⸗ triebskosten beträchtlich zu steigern. Ob so heißt es am Schluß die am 1. September 1896 in Kraft getretenen Tarifänderungen ausreichen werden, um die erstrebte Steigerung des Verkehrs in vollem Maße herbeizuführen, oder ob es dazu noch weiterer Aenderungen bedürfen wird, läßt sich erst nach längerem Bestehen des Tarifs mit Sicherheit beurtheilen. Bis jetzt ist eine erfreuliche steigende Tendenz im Kanal- verkehr wahrzunehmen, sodaß die Hoffnung auf allmähliche Erzielung befriedigender Finanzergebnisse nicht unberechtigt erscheint.“

Die Königliche Technische Hochschule zu Berlin wird im Winter⸗Semester 1897/93 von 2292 immatrikulierten Studierenden besucht, von denen sich 393 der Architektur, 41l2 dem Bau⸗Ingenieur⸗ wesen, 1138 dem Maschinen - Ingenieurwesen, 164 dem Schiff, und Schiffe maschinen. Bau, 184 der Chemießund Hüttenkunde und 1 der Mathematik, den Naturwissenschaften und anderen allgemeinen Wissen⸗

schaften widmen. 293 Studterende sind Ausländer, und zwar 122 aus Rußland, 33 aus Oesterreich⸗Ungarn, 29 aus Norwegen, 20 aus Rumänien, je 13 aus Schweden und der Schweiz, je 11 aus Luxemburg und den Vereinigten Staaten von Amerita, 8 aus Großbritannien, 5 aus den Niederlanden, je 4 aus Serbien, Bul⸗ garien und Chile, 3 aus Italien, je 2 aus Frankreich, Belgien und Brasilien, je 1 aus Portugal, Mexiko, Guatemala, Columbia, Ar⸗ gentinien, Persien und Japan. Außer den 2292 auf Grund der Reifezeugnisse von deutschen Gymnasien, Realgymnasten, Ober⸗ Realschulen oder (bei Ausländern] außerdeutschen Schulen immatri⸗ kulierten Studierenden wohnen dem Unterricht noch 614 nach 5 34 des Ver⸗ fassungs. Statuts zugelassene Hospitanten bei, von denen sich 24 der Archi⸗ tertur, 3I dem Bau⸗Ingenieurwesen, 296 dem Maschinen⸗Ingenieurwesen, 30 dem Schiff⸗ und Schiffsmaschinen⸗Bau, 30 der Chemie und

Hüttenkunde und 3 allgemeinen Wöissenschaften (Mathematik, Natur⸗ wissenschaften ꝛc widmen und 46 Ausländer sind (1 aus den Nieder-

landen, 9 aus Norwegen, 8 aus Oesterreich, 7 aus Rußland, 12 aus Schweden, 4 aus der Schweiz, 2 aus den Vereinigten Staaten von Amerika, 1 aus Guatemala, 1 aus der Türkeih; ferner 156 nach §z 35 des Verfassungs⸗Statuts zur Theilnahme am Unterricht berechtigte Personen (22 Königliche Regierungs Bauführer, 121 Stu dierende der Königlichen Friedrich Wilhelms ⸗Universität, 8 Studierende der Berg⸗Akademie, q Studierende der Landwirthschaftlichen och⸗ schule und 1 Studierender der Lehranstalten der Königlichen Akademie der Künste) und 165 Personen, denen nach § 365 des Statuts gestattet ist, dem Unterricht beizuwohnen (unter diesen 31 kommandlerte Offiziere und Maschinen⸗ Ingenieure der Kaiserlichen Marine); im Ganzen aglso 919 Hospitanten. Die Gesammtzahl ber Hörer, iwelche für das Winter ⸗Semester 1897/1398 Vorlesungen an. genommen haben, beträgt demnach 3207. Der Lehrkörper besteht aus 9 etatsmäßig angestellten Professoren bezw. selbständigen, aus Staatg= mitteln remunerierten Dosenten, 55 Privatdozenten und Lehrern für hir 5 und 244 zur Unterstützung der Dozenten bestellten enten.

Zur Arbeiterbewegung.

In Stendal haben, einer Mittheilung des Vorwärts“ zufolge, die Tischler der Firma Horstmann u. Mathias die Arbeit eingestent.

In Rabenau haben nach demselben Blatte die Stuhlbauer der Firma Bisser, 17 an Zahl, wegen Lohnstreits die Arbeit niedergelegt.

Aus London wird der ‚Köln. Ztg.“ unter dem 4. d. M. zum Ausstande der englischen Maschinenbauer telegraphiert: Der Vorsitzende des Maschinenbauervereins hat von den 4 Nord. Englands und Schottlands eine große Anzahl Briefe erhalten, in denen sie beantragen, die Werkstätten unter folgenden Bedingungen wieder zu öffnen: 1) Die Arbeitsstunden werden ohne Lobnkürzung ver⸗ mindert. 2 Die bisherigen Lohnsätze werden beibehalten. 3 Das Recht der Arbeiter, über alle Fragen, welche die Arbeits bedingungen betreffen, durch Vermittelung ihrer Vertreter zu verhandeln, wird an= erkannt, 4) Die Arbeiter müssen einige ibrer Ansprüche fallen lassen und besonders den nicht in den Gewerkvereinen befindlichen Arbeitern die freie Arbeit lassen.

Kunst und Wissenschaft.

Das Germanische National⸗Museum in Nürnber läßt einen Aufruf an alle deutschen Innungen ergehen zur X schaffung der Mittel für die Errichtung einer Zunfthalle. Wie alle Abtheilungen dez Museums bei dem raschen und stetigen Wachtzthum detzselben allmäblich immer größerer Räumlichkeiten be⸗ dürfen, so macht sich der Mangel eines geeigneten Saales jetzt vor allem hinsichtlich der Sammlung von Handwerks. und genf nm, thümern fühlbar. Die Leitung des Museums hat es sich von jeher an= gelegen sein lassen, Laden. Pokale, Fahnen, Embleme, Meister⸗ und Gesellenbücher sowie Urkunden aller Art, die insbesondere nach Aufhebung der alten Innungen zahlreich auf den Markt gelangten, vor der Verschleuderung und dem drohenden Unter⸗

ang zu bewahren. Auf diese Weise ist ein höchst ansehnlicher

Apparat zur Geschichte des Innungs« und Zunftwesens aus allen deutschen Landen zusammengebracht worden. Die Verwaltung des Museumg hofft, daß, wie andere Berufskreise für die Errichtung und sinngemäße Ausstattung der sie betreffenden Räume selbst Sorge ge⸗ tragen haben, auch die deutschen Innungen es sich angelegen sein lassen werden, durch Bestreitung der Kosten für die neu zu erbauende Zunfthalle ihrerseits zu einer würdigen Repräsentation des Handwerks innerhalb der großen vaterländischen Anstalt beizutragen, zumal bei der großen Zahl der Innungen in Deutschland auf jede einzelne nur ein geringer Bruchtheil entfallen würde.

In dem s. Zt. ausgeschriebenen Wettbewerb des Aus schusfses für dentsche Nationalfeste um ein Plakat sind, wie das „Centralbl. d. Bauverw. mittheilt, weder der Preis von 1090 6 (für den besten Entwurf eines Plakats und Sinnbildes) noch die Preise von je 500 M (für das beste Plakat oder Sinnbild) vertheilt worden, da keiner der eingelaufenen Entwürfe ganz den An— forderungen entspricht. Das Preisgericht hat nunmehr die Ver anstaltung eines engeren Wettbewerbes unter einigen der bei dem gegenwärtigen Wettbewerbe betheiligten Bewerber und einigen neu hinzuzuziehenden Künstlern empfohlen.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Der Nieder län dische Staats Courant“ Nr. 302 vom 24. De= zember v. J enthält eine Verordnung der Königlich niederlandischen Minister des Innern und der Finanzen vom 18.23. Dezember v. 3 wonach das in der Verordnung vom 19 23. Oktober, bezw. 2/3 Ro⸗ vember v. J. (vgl. Nr. 275 des „Reichs- Anzeigers' vom 23. Ro⸗ bember 1897) angeordnete Verbot der Einfuhr von Cinhufern und Fleisch von Einhufern aus Großbritannien und Frland in Erweiterung der dort bereits vorgesehenen Ausnahmen keine Anwen— dung . h

auf Einhufer, welche nicht für die Schlachtbank bestimmt sind und auf direktem Wege mittels Schiffs in , ,, , . und welche auf der ersten Zollstation durch den Distrikts, Thierarzt oder einen seiner Stellvertreter bei der Untersuchung als rotzfrei befunden, auch in Gemäßheit der unter Ib Abs. 3 der älteren Ver⸗ ordnung gegebenen Vorschristen behandelt worden sind.“

Saatenstand und Getreidehandel in Rumänien.

Aus Galatz liegt folgende Nachricht vor:

Das Wetter war in der ersten Hälfte des Monats Dejember milde; um die Mitte desselben trat Schneefall ein und bald darauf scharfe Kälte, sodaß die Donau in verhältnißmäßig sehr kurzer Frist zufror. Die unter Ladung in den Flußhäfen befindlichen Seedampfer konnten bis auf einen in Galatz zurückgebliebenen noch gerade glücklich den luß ber⸗ lassen, auch sind die meisten mit Getreide beladenen Fluß · Schlepper noch nach Sulina durchgekommen, doch sind dem Vernehmen nach etwa 30 Schlepper unterwegs vom Eise überrascht worden und stecken nun wohl bis zum März fest. Das zur Verschiffung im Winter nach Sulina gebrachte Getreide Quantum ist bei weitem nicht fo groß wie 2 ie Jahren. Die Flußschiffahrt ist seit dem 26. , . geschlossen.

Der Stand der Wintersaaten ist normal.

Wie gewöhnlich gegen Jahresschluß machte sich am internationalen Getreidemarkt eine gewisse Unlust zu neuen Unternehmungen bemerkt. lich, welche auch hier nicht ohne Wirkung blieb. Im allgemeinen herrschte gleichwohl feste Tendenz bei den Preisen vor. Hier scheinen es namentlich die schwankenden Schätzungen der argentinischen Weizen ernte zu sein, welche einer Aufwärtsbewegung der Preise im Wege stehen. Was ke, . Mais betrifft, dessen Ernte in diesem Jahre vieles gut machen muß, was an anderen Getreidearten verloren wurde, so ist deffen Preistendenz gleichfalls noch unbestimmt, da die amerikanische Masg⸗ ernte noch nicht hinreichend übersehen werden kann. Bei diefer Sach= lage haben die Preise hier im Dezember keine k Ver⸗ an, . d i e, 66

e Frachten a ulina per England und Kontinent notieren 16 k bis 19 sh. 6 d. Die beim Schiffahrtsschluß in den Häfen von Galatz und Braila zurückgebliebenen Vorräthe sind die folgenden: . in Galatz in Braila

HBeijeenn

Gon enn t

K, t

Mals t Safer

D / / / · /