1898 / 44 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 19 Feb 1898 18:00:01 GMT) scan diff

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Amtsgerichts⸗Rath ö nselmann

Um 10isn Uhr wird ein Souper an Huffets stattfinden

und zwar in der Braunschweigischen Galerle: zur die r fn, und Höchsten Herrschaften, die Botschafter und deren Gemahlinnen, sowie die am . Hofe accreditierten Minister und Minister⸗ Residenten und deren Gemahlinnen, die Mitglieder souveräner Häuser, die General⸗Feldmarschälle, die Chefg Fürstlicher und ehemals reichsständischer Gräflicher Häuser und deren Gemahlinnen, die Excellenzen⸗Damen, die aktiven Generale der Infanterie, der Kavallerie und der Artillerie, die Admirale und die aktiven Staats⸗Minister; im Braunschweigischen Saale: für die Excellerzen⸗Herren, sowie für die Geschäfts—⸗ träger und die anderen Mitglieder des diplomatischen Korps; in . 6. Braunschweigischen Kammer neben dem Schweizer⸗ aale: für die Hofstaaten; in den Königskammern und den angrenzenden Gemächern, zu welchen der Zugang über die Weiße Saal⸗Treppe genommen wird: für die tanzenden Damen und Herren, sowie für sämmtliche Premier⸗ und Second⸗Lieutenants; in den Königin⸗Elisabeth⸗Kammern und den angrenzenden Gemãchern: für die außerdem Eingeladenen, und zwar in den ersten beiden Zimmern vorzugsweise fär die Damen; in dem Saal und in den übrigen Räumen für die Herren.

Ende des Festes gegen 121/ Uhr.

Die Abfahrt ist nach Wahl bei der Wendeltreppe, oder bei der Theatertreppe im Portal Nr. 4 in der Richtung nach dem Lustgarten, oder von der Bilder-Galerie aus über die Höllen⸗ Treppe durch Portal Nr. 3 nach der Schloßfreiheit. (Die zur Abholung kommenden Wagen dürfen nur vom Schloßplatz her durch die Portale J und IL in die Schloßhöfe ein fahren.)

Berlin, den 17. Februar 18938.

Der Ober⸗Hof⸗ und Haus⸗Marschall. Graf zu Eulenburg.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Der KreitzzBauinspektor, Baurath Jahn ist von Liegnitz nach Eisleben, und

der Wasser⸗Bauinspektor Dobisch von Kulm nach Marien⸗ burg i. Westpr. versetzt worden.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.

Dem Lehrer an der Königlichen akademischen Hochschule für die bildenden Künste und an der Königlichen Kunstschule in Berlin, Maler Maximilian Schaefer ist das Prädikat „Professor“ beigelegt worden.

Just iz⸗MMinisterium.

Versetzt sind: der Landrichter Kannenberg in Konitz als Amtsrichter an das Amtsgericht in Greifenhagen und der Amtsrichter Palleske in Konitz als Landrichter an das Land⸗ gericht daselbst.

Dem Amtsgerichts ⸗Rath Haberland in Magdeburg ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension und dem Amts⸗ ,. Schnell in Krefeld die nachgesuchte Dienstentlassung ertheilt.

Der Rechtsanwalt Kihn in Bischofsburg ist zum Notar für den Bezirk des Ober⸗Landesgerichts in Königsberg i. Pr., mit Anweisung seines ö in Bischofsburg, die Rechts⸗ anwalte Dr. Schmits und Dr. Hegener in Duisburg sind zu Notaren für den Bezirk des Ober⸗Landesgerichts in Hamm, mit Anweisung ihres Wohnsitzes in Duisburg, ernannt worden.

In die Liste der Rechtsanwalte sind eingetragen: der Notar Mengel koch in Rhaunen bei dem Amtsgericht daselbst, der Gerichts⸗Assessor Dr. Rathgen bei dem Landgericht in Hannover, die Gerichts⸗Assessoren Dr. Günther und Ohlen⸗ schlager bei dem Landgericht in Frankfurt a. M., der Gerichts⸗Assessor Berent bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Königsberg i. Pr, der Gerichts⸗-Assessor Erich Hoffmann bei dem Amtsgericht in Sonnenburg, der Gerichts⸗ Assessor hr. Feldhaus bei dem Amtsgericht in Duisburg . frühere Gerichts⸗Assessor Schow bei dem Amtsgericht in Plön.

Der Landgerichts-Direktor Berckemeyer in Hagen, der in Paderborn und der Rechtsanwalt und Beer in Ratzeburg sind gestorben. .

otar Dr.

In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staats Anzeigers wird eine Bekanntmachung des Ministers der öffentlichen Arbeiten, betreffend die Zu samm en— setzung der Schiedsgerichte für die staatliche Unfall— versicherung im Bereiche der allgemeinen Bau— verwaltung veröffentlicht.

Die Personal⸗Veränderungen in der Armee be— finden sich in der Ersten Beilage.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 19. Februar.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten . Vormittag von 10 Uhr an die Vorträge des Chefs es Generalstabes der Armee, Generals Grafen von Schlieffen und des Chess des Militärkabinets, Generals von Hahnke, und nahmen demnächst zahlreiche militärische Meldungen entgegen.

ergriffen von dem rng . welches so viele braven Bergleute auf der Zeche Carolinenglück (s. u.) , . haben den Minister für Handel und Gewerbe beauftragt, den Betheiligten Allerhöchstihre Theilnahme aguszusprechen und zu berichten, was etwa zur Linderung der dringendsten Noth so⸗ gleich geschehen könne.

Auf dem Privat⸗Steinkohlenbergwerk Vereinigte Carolinenglück im Kreise Bochum hat am 17. d. M., Vormittags gegen? Uhr, eine verhängnißvolle Schlagwetter⸗ Explosion stattgefunden, bei weicher 120 Personen ihren Tod gefunden haben. Ein Mann wird noch vermißt.

Die Cæyplosion fand auf der 5. Sohle (345 m unter Tage) in den Fettkohlenflötzen Schleswig, Holstein und Alsen statt, hat sich jedoch, nach den vorgekommenen Zerstörungen und Beschädigungen zu schließen, guch über das I Präsident ausgedehnt und bis nach dem Förderschacht hin verbreitei. Ueber ihre Entstehung ist bis jetzt noch nichts festgestellt. Die Untersuchung, an der sich auch Kommissarien des Ministeriums für Handel und Gewerbe betheiligen werden, ist im Gange.

Die Grube ver. Carolinenglück wurde bisher zu den weniger gefährlichen Gruben gezählt. Ihre Schlagwetter⸗ entwickelung war verhältinißmäßig gering. Es haben zwar in den 36 Jahren von 1861 bis 1896 im Ganzen W Explosionen auf dieser Zeche stattgefunden, doch sind dadurch insgesammt nur 4 Mann getödtet und 24 verletzt worden.

Die im Reichs⸗Eisenbahnamt aufgestellte Uebersicht der Betriebs⸗-Ergebnisse deutscher Eisenbahnen im Monat Januar 1898 ergiebt für 69 Bahnen, die schon im Januar 1897 im Betriebe waren, Folgendes:

Gesammtlänge: 41 150,44 km.

im gegen auf gegen Ganzen das Vorjahr 1 km das Vorjahr

S6. M6 is⸗ 0 9g

für alle Bahnen im Januar 1898

aus dem Per⸗

sonenverkehre 26 527 123 43260 829 66584 71 412,10 aus dem Güter⸗

verkehre ?. 75 470 652 4 2094295 184114 23 4 1,27

für die Bahnen mit dem Rechnungsjahre 1. April 81. März in der Zeit vom 1. April 1897 bis Ende Januar 1898 aus dem er- sonenverkehre 312257 107 417589860 9163 4 340 4 3,85 aus dem Güter⸗ verkehre . 723431039 434994856 20 8564 4 598 4 2, 95

für die Bahnen mit dem Rechnungsjahre 1. Januar 31. Dezember in der Zeit vom J. Januar bis Ende Januar 1898

aus dem Per⸗ / sonenverkehre 4 0049024 421 294 6714 63 410,36 aus dem Güter⸗ / verkehren. 9668 733 90458 1596— 33 203 Eröffnet wurden: am 17. Januar Oldenburg i. H— Heiligenhafen 20,28 km (Kreis Oldenburger Eisenbahn), am 19. Januar Lützen Rippach⸗Poserna 6,35 km (Königliche Eisenbahn⸗Direktion in Erfurt).

Einnahme

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Landes-Direktor des Fürstenthums Waldeck und Pyrmont, Geheime Regierungs⸗ Rath von Saldern ist von Berlin abgereist.

Kiel, 18. Februar. Ihre Königliche Hoheit die Prin⸗ zessin Heinrich ist gestern von Berlin hierher zurückgekehrt. Bayern. Zu Ehren Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Albrecht von Preußen, Regenten des Herzogthums Braun⸗ schweig, fand gestern Nachmittag in der Residenz eine Familien⸗ tafel zu 28 Gedecken statt, an welcher sämmtliche in München anwesenden Prinzen und Prinzessinnen theilnahmen. Abends wohnte der Prinz Albrecht einer Vorstellung im Residenz⸗ Theater bei und nahm hierauf an dem Souper bei Ihrer Kaiser—⸗ lichen und Königlichen Hoheit der Prinzessin Leopold theil.

Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog ist gestern Abend von Berlin wieder in Weimar eingetroffen.

Braunschweig. Der „Braunschweigischen Landeszeitung“ zufolge ist dem Landtage eine Vorlage zugegangen, in welcher 780 000 für Arbeiter-Familienwohnungen auf den Domänen gefordert werden. Hamburg.

Bei den gestern vorgenommenen Wahlen der Grund⸗ eigenthümer zur Bürgerschaft wurden 3 Kandidaten der Rechten, 6 Kandidaten des Zentrums und 11 Kandidaten der Linken gewählt.

Oe fterreich⸗ Ungarn.

In der Augusliner⸗Kirche zu Wien wurde gestern, am Jahrestage des Todes des He r m gn Albrecht, ein feier⸗ liches Requiem abgehalten. Der deutsche Militärattachs Graf von Moltke legte im Namen des Grenadier⸗Regiments König Friedrich Wilhelm L einen Kranz in der Kapuziner⸗ gruft nieder. e Der Minister des Aeußern Graf 1 hat sich gestern Nachmittag von Wien nach Budapest begeben.

Im stey , r. Landtage wurde gestern ein von sämmilichen anwesenden Abgeordneten unterzeichneter Antrag eingebracht, dem Kaiser anlaͤßlich seines 50 jährigen Regierungs⸗ Jubiläums eine künstlerisch ausgestattete G lückwunsch⸗Adr 1 se durch den Landeshauptmann überreichen zu lassen. Der Landeshauptmann Graf Altems wird zu Beginn der

nächsten Woche eine Sitzung anberaumen, die ausschließlich

Seine Majestät der Kalser und König, tief

Im ungarischen Unterhause erklarte gestern, bey in die Tagesordnung eingetreten wurde, der 26 6 . seine Partei hahe niemals eine Parteikasse für Wahl weck gehabt. Der Abg. . erwiderte: er habe in seiner am 14 d. M. gehaltenen Rede unter dem Ausdruck „Wahl⸗ wecke⸗ volllommen konstitutionelle gesetzliché Ausgaben ver⸗ anden. Der Minister⸗Präsident Baron Banffy verwies auf seine schon im Jahre 1896 gelegentlich einer Interpellation ertheilte Antwort. Wie damals, könne er auch jetzt entschieden und mit voller Offenheit erklären, daß keinerlei Auszeichnung durch eine Rang- oder Standeserhöhung mit einem Gelbopfer seitens des betreffenden Ausgezeichneten in Zusammenhang gebracht merden könne. Die Regierung schlaͤge nur solche Personen zu Auszeichnungen vor, welche fich um das Land Verdienste erworben hätten. Unter den Ausgezeichneten be⸗ fänden sich auch zahlreiche Mitglieder der Opposition. Die Regierung . der arteikassẽ niemals Gelder aus unerlaubter Quelle zugeführt. (In der oben erwähnten Rede hatte der Abg. Rohonczy erklärt: „Jedermaun weiß, daß seit 1867 jede Wahl davon abhing, wieviel Geld die Geschicklichkeit des Minister⸗Präsidenten zusammenzubringen vermocht hat. Ich kann das ruhig sagen, weil ich die Verantwortung hierfür trage. Die liberale Partei hat drei Millionen Gulden für ö, verwendet.“ Von der Opposition war behauptet worden, daß die Kegierung für die Verleihung von Auszeich⸗ nungen Geld erhalte.) Aus dem Szabolczer und dem Zempliner Komitat sind beruhigende Nachrichten über die Bauernbewegung in Budapest eingelaufen, sodaß die Verhängung des Standrechts überflüssig werden duͤrfte.

Großbritannien und Irland.

Im Oberhause lenkte gestern, wie W. T. B.“ be⸗ richtet, Lord Wemyß die Aufmerksamkeit auf die nationale Wichtigkeit der Frage, wie die Miliz auf der festgesetzten Höhe zu erhalten sei. Dies sei nur möglich mittels Aus hebung durch das Loos. Infolge des Fehlens dieses Systems sei die Miliz um 20 000 bis 30 G00 Mann hinter die nominelle Höhe zurückgegangen. Das Milizheer müsse vermehrt werden, da die Möglichkeit vorhanden sei, daß man sich nicht nur fremden Heeren, sondern bewaffneten Nationen gegenüber sehe. Lord Wantage betonte die Wichtigkeit eines starken, ausreichenden Heeres und Milizaufgebots. Aber die Aushebung durch das Loos sei unpraktisch und unpopulär. Lord Raglan meinte, eine derartige Aushebung sei wünschenswerth und nothwendig, um die Miliz auf die volle Höhe zu bringen. Der Staatssekretär des Krieges Marguis von Lans downe erklärte, die Debatte über die Feertsreform sei verfrüht, solange nicht Regierungs⸗ vorschläge vorlägen. Die Befugniß zur Aushebung durch das Loos besitze die Regierung, aber die Maßregeln zur Durch— führung derselben seien veraltet und bedurften der Reform. Er wolle nicht sagen, daß das Land unter keinen Umständen zum Militärzwang gedrängt werden könne. Es sei eine Frage, wie lange Großbritannien noch von demselben absehen könne. Die Zeit könne wohl kommen, in der die freiwillige Rekrutierung unzulänglich sei. Die Regierung glaube aber, die Zeit für die Konscription sei noch nicht gekommen, dieselbe müsse für einen großen Nothfall in Reserve gehalten werden.

Im Unterhause erklärte der Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain, daß kein Grund vorliege, die Nach⸗ richt von der Absetzung des Oberrichters Kotze in Pretoria zu bezwelfeln; die britische Regierung werde fortfahren, sich der Einmischung in die inneren Angelegenheiten Transvaals zu enthalten, solange die Bestimmungen der Konvention von 1884 genau beobachtet würden. Sodann wurde die Debatte über die Adresse an die Königin fort⸗ gesetzzt. Sir Charles Dilke fragte, ob Nachrichten ernsten Charakters aus West-Afrika eingetroffen seien. Der Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain erwiderte, er werde die eingegangenen Telegramme verlesen; das Haus möge dann die Wichtigkeit derselben beurtheilen. Ein Telegramm des Gouverneurs von Lagos besagt, Boria, im Hinterlande von Lagos, sei am 6. Februar von der Haussa⸗Truppe besetzt worden. Am 9. Februar seien 30 Senegalesen, wahr⸗ cheinlich von Nikki kommend, in Boria eingetroffen, welche den Aufirag gehabt hätten, den Ort zu besetzen; ein Subaltern⸗ offizier habe den Befehl erhalten, die britische Flagge nieder⸗ zuholen. Die Forderung sei abgelehnt worden, und die „fremde Macht“ habe sich zurückgezogen und drei Meilen von der Stadt entfernt ein Lager aufgeschlagen. Eine andere Depesche vom stellvertretenden Gouverneur der Goldküste berichtet, der Major Northcote, welcher sich im Hinterland der Goldküste befinde, habe telegraphiert: „Die Franzosen haben in Wae einen aus einem Subalternoffizier und etwa dreißig Eingeborenen⸗ Soldaten bestehrnden Posten eingerichtet; Coldrillet, als befeh⸗ ligender Offizier, ist in Begleitung eines Kapitäns und zweier Lieutenants mit 64 Eingeborenen⸗-Soldaten am 1. Februar in Nassa eingetroffen. Ich hatte einen Posten in Nassa eingerichtet. Ich protestierte schriftlich gegen den Durchmarsch Coldrillet's und stellte ihm eine Konferenz am 2. Februar in Wae anheim. Trotz des Protestes rückte er weiter vor. Nach einer in üblicher Weise von beiden Parteien abgegebenen Protest⸗ erklärung ist Coldrillet nach Lio abgegangen, den oben erwähnten Posten unbelästigt hinter sich lassend.“ Nach Ver⸗ lesung der Depeschen rief das irische Mitglied Dr. Tanner „Vive la Erance!“, worauf Rufe „zur Ordnung“ laut wurden. Die Adresse wurde sodann genehmigt.

Dem „Daily Chronicle“ wird aus Liverpool gemeldet: Das Nigerküsten⸗Protektorat und die Gebiete der Niger⸗Kompagnie sollen am 31. März der Reichs⸗

errschaft einverleibt und zusammen mit Lagos einem olltarif unterworfen werden. Der Handel soll der ganzen elt unter gleichen Bedingungen offen stehen und auch 3 , keine Vortheile genießen. Am Niger soll eine ständige Reichstruppe von 5000 Mann aufgestellt werden.

Frankreich.

Der Präsident Faure empfing gestern Nachmittag den neu ernannten russischen Botschafter Füuͤrsten Urussow, der sein Beglaubigungsschreiben überreichle. Hierbei sagte, dem W. T. B.“ zufolge, Fürst , Befehle des Kaisers schrieben ihm vor, seine ganze Aufmerksamkeit der Aufrecht⸗ erhaltung der ausgezeichneten , ,. zu widmen, die zwischen Funk , und Rußland zum großen Vor⸗ theil der beiden befreundeten und verbündeten Nationen be⸗ ständen. Der Präsident Faure erwiderte hierauf: er schätze die gegenseitigen Vortheile dieses aufrichtigen, innigen und herzlichen Einvernehmens nicht geringer als die Kaiserliche Regierung; er erblicke in . eine Garantie des allgemeinen Friedens und ein gesichertes Unterpfand für die

zur Berathung der Adresse bestimmt ist.

Wohlfahrt der beiden verbündeten und befreundeten Natlonen.

n dem Prozeß Zola bestaäͤtigte gestern der General . in 6 Punkten ö ger fie. Aussage des Henerals Pellieur über das dem Ministerium jag enges Schriftstũck. Der Oberst Picqu art bezeichnete „älscht, während der General Gan se versicherte, daß das gr fed echt sei. Der Major Est erh azy verweigerte jede Fntwort auf die von den Vertheidigern an ihn gerichteten

Fragen.

asselbe als

Nußland.

Die Kaiserin Alexandra Feodorowna ist, wie W. T. B. aus St. Petersburg meldet, an den Masern erkrankt. Die Erkrankung ist indeß so leicht, daß Bulletins nicht ausgegeben werden.

Italien.

Die Fürstin von Montenegro ist, wie „W. T. B.“ meldet, mit ihren drei jüngsten Kindern und dem Prinzen und der Prinzessin von Neapel gestern Nachmittag in Rom eingetroffen und von dem König und der Königin empfangen worden.

In Troinag (Sardinien) veranstalteten 300 Personen, darunter einige Frauen und Kinder, eine Kundgebung, indem sie Unterstützung verlangten; mehrere von ihnen waren mit Hacken, Stöcken und Pistolen bewaffnet. Die Polizei forderte die Manifestanten vergeblich auf, auseinander zu gehen; als darauf eine Abtheilung Soldaten anrückte, wurde dieselbe mit Steinwürfen und Flintenschüssen angegriffen. Die Truppe erwiderte das Feuer. Zwei Bauern wurden ge⸗ s5dtet. Ein Infanterie Lieutenant, ein Polizeibeamter und vier Soldaten wurden verwundet.

Echweiz. Der Militär⸗Attachs der deutschen Gesandtschaft in Bern, Hauptmann von Moxozowicz ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Nachmittag gestorb en.

Tüůrkei.

Eine den türkischen Blättern zugegangene amtliche Mit— theilung besagt, daß bei der , der Hamidieh⸗ Kavallerie⸗Regimenter diese durch 4 Kompagnien ergänzt worden seien. 9 Kurdenführer und 76 Notabeln der Kurden seien zu Offizieren versch iedenen Grades ernannt worden.

Echw eden und Norwegen.

Die definitive Zusammensetzung des neuen norwegischen Ministeriums ist, nach einer weiteren Meldung des W. T. B.“, folgende: Steen Präsidium, Quam Jusliz, Wexel sen Kultus, Holst Vertheidigung, Löyland oͤffentliche Arbeiten, Sunde Finanzen, Thielesen Inneres, Blehr Staats— Minister in Stockholm, Ny som und Löchen Staatsräthe in Stockholm.

Amerika.

Auf das aus Anlaß des Untergangs des Panzerschiffes „Maine“ von Seiner Majestät dem Deutschen Kaiser an den Präsidenten der Vereinigten Staaten Me Kinley ge⸗ richlete Beileids⸗Telegramm hat dieser, dem „W. T. B.“ zufolge, telegraphisch erwidert:

Indem sch der tiefen Trauer eines schwergetroffenen Volkes Aug⸗ druck gebe, nehme ich dankerfüllt Kenntniß von Eurer Majestät Beileids Botschaft. William Me Kinley.

In dem gestern abgehaltenen Ministerrath bildete der Untergang des Panzerschiffs „Paine“ den Haupt⸗ berathungsgegenstand. Der Präsident und das Kabinet waren der AUnsicht, daß die Ursache des unheilvollen Ereignisses ein unglücklicher Zufall sei, jedoch wird der Präsident eine sehr eingehende ul gn veran⸗ lassen! Der Kongreß bewilligte 200 900 Dollars, um die Leichen der bei dem Untergange der „Maine“ Umgekom⸗ menen zu bergen und einen Versuch zur Hebung des Schiffes zu machen.

Im Senat wurde gestern eine Resolution des Senators Allan berathen, wonach der Ausschuß für Flo ttenangelegen⸗ heiten angewlesen werden soll, eine Untersuchung des Unglücksfalls anzustellen. Der Senator Mason stellte den Unterantrag, die Unter suchung einem Sonderausschuß zu übertragen. Bei der Begründung desselben äußerte Mason, es . augenscheinlich, daß auf Cuba bezügliche That—⸗ sachen verheimlicht würden. Die Politik der Regierung sei die der Verzögerung, und es geschche nichts, um dem Morden auf Cuba Einhalt zu thun. Der Senator Walsgott bemerkte, die Untersuchung werde ehrlich geführt werden. Men sollte es ver⸗ meiden, eine befreundete Nation zu beleidigen. Der Krieg könne kommen, ihatsächlich sei er vielleicht nicht weit entfernt, aber die Haltung der Amerikaner müsse so sein, daß sie die Selbstachtung bewahrten und die anderen Völker zur Achtung ihres Standpunkts veranlaßten. Die Berathung des Antrags Allan wurde sodann vertagt.

Das spanische Kriegsschiff „Vize aya“ ist gestern Nach⸗ mittag um 5is, Uhr in Sandy Hook vor Anker gegangen. Die hat weitgehende Vorsichtsmaßregeln zum Schutze des

chiffes getroffen; dasselbe wird von einem Cordon von Polizeibobten umgeben sein. Dem spanischen Vize⸗Konsul Baldasano ist eine beso ndere Polizeimannschaft zu seinem 2 beigegeben worden. . .

n Havanna hat gestern in Anwesenheit der spanischen Milisär⸗ und Zivil-Behoöͤrden die feierliche Beisetzung der bei dem Unfall des amerikanischen Panzerschiffs Maine“ Umgekommenen stattgefunden. Die spanischen Truppen er— wiesen die militärischen Ehren, zahlreiche Kränze wurden an den Särgen niedergelegt.

Asien.

Einer Meldung des „Reuter 'schen Buregus“ aus Kalkutta vom gestrigen Tage zufolge hat der n, n Rath nach n nn, Berathung eine Bill genehmigt, in welcher besondere Maßregeln gegen Aufruhr 3 werden.

Nach einer dem „Standard“ zugegangenen Depesche aus Kobe vom heutigen Tage hat der japanische Minister⸗ rath endgültig beschlossen, der chinesischen Regierung keine Verlängerung der . für die im Mal d. J. fällige Rate der Kriegsentschädigung zuzugestehen.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Berichte über die h Sitz ungen des Reicht tages und des Hauses der Äbgeordneken befinden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.

In der heutigen (45) Sitzung des . . welcher der Staaftsekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner und der Staatssekretär des Reichs ⸗Postamts von Podbielski beiwohnten, stand auf der Tagesordnung zunächst folgender Antrag des Abg. Au gst (d. .

„Die verbündeten Regierungen zu ersuchen, zu veranlassen, daß dem Königlich württembergischen Amtsgericht Langenburg die Ge⸗ nehmigung zur Strafverfolgung des Reichstags⸗Abgeordneten Augst . angeblicher Verletzung des Titelg 186 des Reichs⸗Strafgesetz⸗ buchs ertheilt werde.“

Der Antragsteller begründet seinen Antrag damit, daß ihm aus wichtigen Gründen viel daran gelegen sei, daß die Privatklage 6 den Stadtpfarrer Bracht in Gerabronn, nachdem von diesem

, gegen ihn erhoben worden sei, baldigst zur Verhandlung gelange. räsident Freiherr von Buol schlägt vor, den Antrag an die Geschäftsordnungskommission zu überweisen.

Abg. Singer (San) fübrt aus, diese Kommissionsberathung hätte nur dann einen Sinn, wenn dadurch festgestellt werden sollte, daß der Reichztag berechtigt sei, die Genehmigung zu einer straf— rechtlichen Verfolgung zu ertheilen, auch wenn dieselbe von der Staattzanwaltschafs nicht beantragt sei. Durch einen Präjedenifall sei dies aber schon laäͤngst als zulässig festgestellt. .

Nach kurzer Debatte wird der Antrag der Geschäfts⸗ ordnungskommission überwiesen.

(Schluß des Blattes.)

In der heutigen (26) Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Minister des Innern Freiherr von der Recke beiwohnte, gelangte zunächst der Bericht der Waehlprůüfungs⸗Kommission über die Wahl des Abg. Dr. von Wolszlegier (Pole) im 4. Wahlbezirk des Regierungsbezirks Danzig zur ö

Die Kommission beantragt, diese Wahl sowie die Wahl von sieben Wahlmännern für ungültig zu erklären.

Die Abgg. Dr. Dziorobek (Pole) u. Gen. beantragen, die Entscheidung über die Gültigkeit der Wahl des Abg. Dr. von Wolszlegier auszusetzen und über verschiedene Vorgänge bei der Wahl BVeweiserhebungen stattfinden zu lassen.

Abg. Dr. Stephan-⸗Beuthen (Zentr) beantragt ebenfalls Aussetzung der Entscheidung und Beweiterhebung, jedoch nur über den einen Punkt, ob bei der Urwahl in Lamenstein bei der Entscheidung durch das Loos die beiden Stimmzettel durch verschiedenartige Faltung kenntlich gemacht worden .

(Schluß des Blattes.)

Ober⸗Bürgermeister Zweigert hat im Herrenhause den Antrag eingebracht:

die Staatsregierung aufzufordern, in den Staatshaushalt des Jahres 1898,99 diejenigen Mittel einzustellen, welche nothwendig find um den Direktoren und Lehrern, welche an den von Staat und Anderen gemeinschaftlich zu unterhaltenden höheren Lehranstalten angestellt sind, diejenigen Gehaltsbezüge vom 1. April 1897 ab zu ewähren bejw. nachjujahlen, welche die an den rein staatlichen An⸗ far angestellten Lehrpersonen seit diesem Zeitpunkt beziehen.

Statifstik und Volkswirthschaft.

Armenstatistik in Barmen.

Vor kurzem ist der Bericht über die Verwaltunt und den Stand der Gemeinde⸗Angelegenbeiten der Stadt Barmen für das Jahr 1896“ erschienen, der über die , n,, in dieser Stadt Bemerken swerthe Angaben enthält. Während des Berichts jahres fehlte es in den alten Stapel⸗Artikeln Barmens, in der Textilindustrie mit ihren bedeutendsten Zweigen, den seit mehr als einem Jahrhundert weltbekannten Erzeugnissen in Bändern, Litzen, Spitzen und Besatz⸗ artikeln, vielfach an Beschaäftigung, weil diese Industrie an dem Waagrenabsatz in England und Nord Amerika in hohem Maße interessiert ist und in beiden Ländern die geschäftlichen Verhältnisse eine für Deutschland ungünstige Gestaltung angenommen hatten. Gleichwohl war die in den Vorjahren erheblich gesunkene Zabl der Unterstützungsfälle und der unterstützten Personen in der offenen Armenpflege nicht wesentlich verandert, und die Gesammtauegaben für Armenbedürfnisse, welche im Jahre 1892/93 bei einer Einwohnerzahl von ca. 122 009 noch 443 890 Æ, 1894195 bei einer Bewohnerjahl von ca. 126 000 422 057 betrugen, haben sogar eine weitere Abnahme von 2668 4 bei einer um ca. 2000 größeren Einwohnerzahl erfahren Auf den Kopf der Bevölkerung entfielen von der Ausgabe für Armenbedürfnisse im Jahre 1892/95 3,64 , 1893/94 3,38 , 1891/95 3,35 Æ und 1895/96 3,29 6 Dieses fortgesetzte Sinken der Armenlast darf man mit Recht auf den Einfluß der Arbelterversicherung zurückführen. Die Gesammtzabl der im Jahre 1896 vorgekommenen Unterstützungsfälle betrug 1031, die der unter⸗ stützten Armen 2523. Unter diesen befanden sich 62 männliche und 346 weibliche einzelstehende Personen, 195 männliche und 371 weib liche Famillenhäupter, 1487 ⸗Angehörige und 62 Waisen und ver, lassene Kinder bei Pflegeeltern. Der Bestand am 1. Januar 1896 belief sich auf 768 Unterstützungsfälle und 16,9 unterstützte Arme. Hinzukamen im Laufe des Jahres 263 Fälle mit 844 Personen (320 infolge von Krankheit, 166 wegen gefaänglicher Einziehung des Ehe— mannes, 142 infolge des Todes des Mannes, 101 infolge Verlassens der Familie seitensß des Hannes, 72 infolge Arbeits mangels und unzureickenden Verdienstes, 20 wegen Altersschwäͤche, 7 infolge der Einberufung des Sohnes oder Ehemannes zum Militär ⸗— dienste oder zur Reserveübung, 9 waren zugezogen und 12 Pflege— kinder). In Abgang kamen dagegen 302 Falle mit 880 unterstützten Armen (363 infolge wiedererlangter Beschäftigung und hinreichenden Verdienstes, 168 nach Genesung, 146 nach Entlassung des Mannes aug dem Gefängniß, ol nach Rückkehr des Mannes zu seiner Familie, 48 infolge der Alimentation seitens der Angehörigen, 43 wegen Ver⸗ zieheng, 4 durch Wiederverheirathung, 29 durch Tod, 25 durch Auf⸗ nahme in Anstalten, 19 infolge der Unterstützung aus anderweitigen Mitteln, 5. nach Rückkehr des Mannes oder Sohnes vom Militär, dienft und 14 Pflegekinder), sodaß am Schlusse des Jahres 1896 noch 729 Untersfützungsfälle und 1633 zu unterstützende Arme ver⸗ blieben.

Ueber den Beruf der von der städtischen Armenverwaltung in Barmen unkerstützten Personen findet sich im Verwaltungsbericht für das Jahr 1896 folgende Statistik. Am 17. November des Berichts sahrés erbielten 1683 Arme Unterstätzungen. Unter diesen befanden

ch 766 Personen obne Beschäftigung, welche keinen bestimmten Beruf erlernt hatten; ferner waren 186 Tagelöhner, 123 Fabrik arbeiter, Jo4 Spuler, 57 Bandwirker, 55 Hausierer und Händler, bo Färber, 44 Nüherinnen und Strickerinnen, 33 Riemendreher, 27 Schleifer, 19 Schreiner, 18 Anstreicher, 18 Haspelerinnen und Abzieherinnen, je 16 Buchbinder und Maurer, 15 Wäscherinnen und Büglerinnen, 14 Schneider, je 13 S losser und Dachdecker, 12 Schuhmacher, 1 Knopfarbeiter, 19 Pflasterer, 6 dri . 1e 3 Drechsler und Klempner, je 4 Weber, Bleicher und Flickfrauen, 3 Satter, 2 Kupferschmiede, je 1 Handlanger und Schreiber, 1MWärterin und 45 Pflegekinder. Viese Zahlen liefern wieder einen Beweis dafür, daß die Arbeiter obne besondere achausbildung = und zu diefen gehören überwiegend auch die Arbesterinnen und die ganz spezlaliftisch ausgebildeten Arbeiter (unter den Unterstützten befanden

3. B. Io Spuler und b7 Bandwirker) am leichtesten der Arbeits icke und in deren Gefolge der Armenpflege anheimfallen.

. Zur Arbeiterbewegung. . In Rordhausen hat die Lohnkommission der Maurer, wie der J. Itg. geschrieben wird, beschloffen, daß vom 19. März d. J ab ein neuer Lobntarif in Kraft treten soll, der u. a. die Ar⸗ beitszeit auf 10 Stunden und den Lohn für die Arbeitsstunde auf 35 festsetzt. . . In . haben einer Mittheilung des Vorwärts 28 Tisch ler der Dampftischlerei von Spellmann wegen Lohnstreites die Arbeit niedergelegt.

Auz Stuttgart wird der „‚Frkf. Ztg.“ berichtet: Der Aus;

stand der tu cine! und Bauschreiner (vgl. Nr. 39 d. Bl) ift infolge Entgegenkommeng von beiden Selten beendet. Die Arbeit. nehmer haben . ihre Forderung eines Minimallohneg und einer gz stündigen Arbeitszeit verzichtet; in einer Anzahl von Baubetrieben ift die 5 stündige Arbeitezeit bereits in Kraft getreten. Ueber die Accordsätze hat man sich geeinigt, indem die Arbeitgeber einen Theil der Forderungen der Arbeitnehmer bewilligten. . In Werdau i. S. haben nach einer Meldung des Vorwärtg 70 Text ilarbeiter der mechanischen Weberei die Arbeit eingestellt. In Hochste in im baperischen Regierungsbeiirl Pfalz ist der Augstand der Former in den Eisenwerken der Firma Max von Gienanth (9gl. Rr. 42 d. Bl.) bereits wieder beendet. Die Aus⸗ ständigen haben die Arbeit bedingungslos wieder aufgenommen, Hier in Berlin sollte nach dem Ausstand der Fabrikschuh⸗ macher die Gestaltung des Arbeitsnachweises noch jwischen den Arbeitgebern und ihren Gehilfen geordnet werden. Die Verhandlungen hierüber haben zu einer Einigung bis jetzt nicht geführt. Die Arbeiter der Schubfabriken baben sich nun, wie die Zeitungen berichten, an das Berliner Gewerbegericht als Einigungszamt gewandt. Die Fabrikanten sollen nicht abgeneigt fein, den Arbeitern entgegenzukommen, es aber ablehnen, über den von ihnen errichteten Arbeitsnachweis vor dem Einigungsamt ju verhandeln.

Laud⸗ und Forstwirthschaft.

Der Aus schuß für Wohlfahrtspflege guf dem Lande bielt, wie die Nat., Itg.“ berichtet, vorgestern Abend unter dem Vorfitz des Half ric Hirerfn Dr. Thiel im Saale des Klubs der Landwirthe seine jweite Hauptversammlung ab. Wie der Vorsitzende ausführte, sind die Arbeiten des Ausschusses vorwärts gegangen, viel- leicht nicht so rasch, wie Manche ö hätten, aber um . sicherer. Es ist gelungen, Theilnahme an den Bestrebungen des Ausschusses in immer weiteren Kressen und auch wohlwollendste Förderung in den Regierungs⸗ kreisen zu finden. Dagegen beklagte es der Redner, daß die ofsthiellen Ver⸗ tretungen der Landwirtbschaft, besonders die Landwirthschaftskammern, bisher eine passive Haltung bekundet hätten. Den Jahresbericht erstattete der Geschästsführer H. Sohnrey. Nach demselben ist die Mitgliederjahl von 260 auf rund 500 gestiegen. Lebhaft unterstützt wurde die Thätigkeit des Ausschusses namentlich von den Landräthen. Einen besonders fruchtbaren Boden fanden die Bestrebungen im Königreich Sachsen. Im Ginzelnen erstreckte h die Thätig⸗ keit des Ausschusses auf Auskunftertheilung z3ammlung von Material u. dergl. Ueber die einzelnen Arbesta gebiete wurde fodann eingehend berichtet. Gutgbesitzer Reckleben⸗Westerholz schilderte seine praktischen e ,. mit den Arbeiter⸗Rentengütern. Er hat für selne Arbeiter Rentenbesitzungen geschaffen, die aus einem Haus mit Stube, zwei Kammern, Küche, Keller, Boden, Stall für eine Kuh und ein paar Schweine, sowie einem Hektar Land bestehen und einen Werth von 00 K haben. Die Erfahrungen sind in allen Fällen

e fähig sind zu sparen, wenn diese Ersparnisse auch nur etwa 0 6 etragen hatten. Interessant waren die Mittheilungen des Landraths Duderstadt über die Förderung des Obstbaues durch die Verwaltung des ausschließlich von armen Kleinbauern bewohnten Kreises Wester⸗ burg. Durch die Organisation eines gemeinsamen Obstverkaufs sind große Erfolge erzielt worden, da auch das kleinste Quantum aus dem entlegensten Orte unter Beseitigung des häufig nicht reellen Zwischenhandels abgesetzt werden konnte. Abg. Bandelow,. Guhrau suchte die Grohgrundbesitzer gegen den Vorwurf zu vertheidigen, daß sie wenig Interesse für die 1 des Ausschusses jeigten. Viele hätten bereits selbst Einrichtungen, wie sie der Ausschuß anempfehle, getroffen, aber im allgemeinen wenig Erfolg gehabt. Ueber den Haushaltungeunterricht auf dem Lande berichtete Landrath Schepp⸗ Siegen. In seinem Kreise ist mit Hilfe des Rothen Kreuzes ein solcher Unterricht eingeführt worden, der sich sehr bewährt hat. . ,, legte Preben der dortigen, Kunstwebschule vor, die zeigten, bis zu welcher Höhe ländlicher Kunstfleiß sich entwickelt hat. Die jungen Maͤdchen dieser Schule verdienen täglich 169 bis 250 4 Die Schule hat sich zugleich als eine Pflegstätte des Deutschthums im nördlichen Schleswig erwiesen. Endlich erörterte der Geschäfts⸗ führer Sohnrey noch die Frage, wie der Landentfremdung der Mann. schaften während der Militärdienstzeit vorzubeugen sei, und empfahl landwirthschaftlichen Unterricht für die vom Lande stammenden Mann⸗ schaften, landwirthschaftliche Vorträge an Unterhaltungsabenden und Berücksichtigung der Landwirthschaft auch in den Soldatenbibliotheken.

Verkehrs ⸗Anstalten.

Bremen, 18. Februar. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer Lahn“, I7. Febr. Nm. v. Bremen in New ⸗NYork eingetr. München“ 17. Febr. v. New⸗ Jork n. Bremen abgeg. Sch öon⸗ burg‘ 17. Febr. v. Bahia n. d. Weser abgeg. ö Luise“, v. Australien kommend, 17. Febr. Colom bo angek. Wartburg“, v. Brasilien kommend, 18. Febr. Vm. in Antwerpen angek. Gera“, n. Australien best,, 18. Febr. 4 Gibraltar pass. Brem en“, v. Australien kommend, 18. Febr. Nm. Vlissingen pass. Werra“, n. New Vork best. 18. Febr. Vm. in Neapel angek. Kaiser Wilhelm II. v. New Vork kommend, 18. Febr. Mittags in Neapel angek. Co blenz“, n. Brasilien best., 18. Febr. Mittags Oporto angekommen.

Hamburg, 18. 1 (W. T. . Hamburg ⸗Amerika⸗ Linie. Dampfer Venetia“, von Hamburg kommend, ist gestern in St. Thomas eingetroffen. D. Prussia“, von Hamburg kommend, ist heute Morgen in New⸗NYJork angekommen.

London, 18. Februar. W. T. B.) Castle. Linie. Dampfer Roslin Castle* hat auf der Heimreise heute Madeira passiert. D. ‚Doune Gastle“ ist auf der Heimreise gestern von Kapstadt abgegangen. D. ‚Dunottar Castle ist auf der Ausreise heute von Lon don abgegangen.

Rotterdam, 18. Februar. (W. T. B.) Holland ⸗Amerika⸗ Linie. Dampfer GEdam“ von New⸗Jork heute Vormittag in Am sterdam angekommen. D. . Rotterdam“, von Rotterdam nach New⸗Jork, hat heute Vormittag Prawle Point passiert.

. e gewesen, in denen die Leute schon vorher gezeigt hatten, daß

Theater und Mnsik.

Konzerte.

Der Violoncellist Herr Wilhelm Jeral aus Wien, welcher sich am Donnerstag im Saal Bechstein hören ließ, brachte Konzertstücke von Boccherini, Bach, Schumann und y sowie zwei hübsch erfundene eigene Kompositionen zum Vortrag. Sein Ton ift überaus gesangreich, edel und weich, und gemahnte in Popper's Andante serioso fast an Orgelklang. Bei Führung breiter Me⸗ lodien schwächte die verschwenderische Anwendung des vibrato den Effekt etwas ab. Dennoch darf Herr Jeral den besten Erg der Gegenwart an die Seite gestellt werden. räulein Elisabeth Schul sang einige ansprechende Lieder. er jugendliche, helle Sopran dieser Sängerin ist frisch anmuthend wie ihre Er. scheinung, und bei * gutem Material verlohnte es si geht, auch dag künstlerische Können auf eine höhere Stufe ju fördern. Die Sopranistin Asta Caspari aus Nürnberg gab an dem. selben Abend im Saal der Sing ⸗Akademie in Gemeinschast mit der Pianistin Lina Multerer ein Konzert, das die letztere mit

der Chopin'schen Polonaise in As-dur (op. 53) eröffnete.