1898 / 52 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 01 Mar 1898 18:00:01 GMT) scan diff

.

London, 28. Februar. (W. T B) Unton Linie. Dampfer Goth“ ist heute auf der Angreifs in Kapstadt angekommen, D. Gaston“ heute auf der Heimreise von Kapstadt abgegangen. Castle Linie. Dampfer Arundel Castle! ist auf der imreise am Sonnabend in London angekommen D. Pembroke

astle“ auf der Autreife am Sonnabend von Southampion ab⸗

gegangen. D. Lis more Castlen bat auf der Heimreise am Sonn abend die Canarischen Inseln passiert.

Rotterdam, 28. Februar. (W. T. B) Holland ⸗Amerika⸗

Lin. Dampfer Am ster dam! von New⸗VPork am Sonnabend

Vorn. nach Rotterdam abgegangen. D. Rotterdam“ von Rofterdam am Sonnabend Vorm. in New⸗JYJork angekommen.

Theater und Musik.

Deutsches Theater.

An Stelle der aus dem Verbande des Theaters geschiedenen Frau Sorma gab gestern Frau Reisenhofer zum ersten Mal die Salome in Sudermann z Schauspiel Job anneg.. Mehr als ihre Vor= gängerin legte sie Nachdruck auf die glühende Sinnlichkeit der Tochter der Herodias und wußte, unterstützt durch die Müttel ihrer äußeren Erschei⸗ nung, auch das berückend Verführerische in Wesen und Gestalt zu noch treffenderem Kontraft mit der Unnahbarkeit ds Täufers zu bringen.

reilich war die Leistung nur auf diesen einen Ton gestimmt, und es ehlte ihr der Reichthum der Gefühlgnünncen, mit dem jene die Rolle ausstattete; dafür traf Frau Reisenhofer aber die fürstliche Vornehmheit in der Haltung richtiger. Unngchahmlich war die aug Scham, Wuth und gekränktem Stolz gepaart Geste, mit der sie nach dem letzten verführerischen Angriff auf den Täufer diesem die verwirkte Todesftrafe andeutete, und wohlverdienter Beifall lohnte ihr für diesen überhaupt ganz hesonders gelungenen Auftritt bei offener Scene, Im übrigen war die Besetzung die selbe wie bei der Premiore.

Goethe · Theater.

Herr Kadelb urg setzte gestern sein in Hans Huckebein. erfolg⸗ reich begonnenes Gastspiel in dem bekannten Lustspiel Die be⸗ rühmte Frau“, welches er selbst in Gemeinschaft mit Franz von Sch önth an verfatzt hat, fort. Er spielte, wie schon früher, den liebeng· würdigen Grafen Bela Palmay, dessen deutsch · ungarischen Dialekt er zu heiterster Wirkung brachte. Neben der Leistung des Gasteg sind diejenigen der Damen Tondeur. Schroth und Wenk sowie des Herrn Hecht lobend hervorzuheben. Das Publikum war zahlreich anwesend

und schien sich vortrefflich zu unterhalten.

Belle ⸗Allianee⸗Theater.

Am Sonnabend gelangte die alte Posse Pension Schöller“ von E Lauft auf dieser Bühne zur ersten Aufführung und erzielte einen ähnlich starken Heiterkeitgerfolg wie vor Jahren im Wallner⸗ Theater. Wenn das Publikum ebenso willig wie der Held der Posse, der alte Provinziale Klapproth, den anfänglichen Vor⸗ spiegelungen des Verfassers Glauben schenkt, kann es sich an den komischen Wirkungen der gegebenen Motive wohl belustigen und er⸗ götzen. Die Bewohner der Pension Schöller sind mit ihrer Gigen⸗ art von dem Autor so kräftig und so drollig gezeichnet, daß man dem alten Onkel Klapproth den Glauben an die vorgebliche geistige Erkrankung dieser fonderbaren Gäste kaum übel nehmen kann. Der zweite Akt erinnert an die Ideen Lombroso's, der in jeder Besonderbeit des menschlichen Geistes etwag Anermales oder gar eine krankhafte Entartung erkennen will. Daß dem alten Klapproth Gleiches mit Gleichem vergolten wird, ist, wie der lustige Schlußatt beweist, nur recht und billig. Die Darsteller gingen frisch und fröh⸗ lich auf den derb komischen Ton der Posse ein und boten alle treffliche Leistungen dar. Frau Walter als Stoff suchende Schrꝛiftstellerin, Frau Lindau in der Rolle einer Mutter, die sich mit Eifer um einen Mann für ihre Tochter bemüht, Herr Reimann als unruhiger Weltreisender, Herr Büttner als aufgeregter Majsr, Herr Heinzel in der Rolle eines begeisterten Kunstjüngers, der vergeblich gegen einen

hartnäckigen Sprechfehler ankämpft, und

. 4 1 err Kohlmetz als der Onkel alle brachten die lächerlichen Seiten der von ihnen

Klapproth, . ö haraktere wirkungsvoll zur Anschauung.

darzustellenden

Konzerte.

Die hier bereits vortheilhaft bekannte Sängerin 6 etersen' aus Kopenhagen gab am Sonnabend im Saal Bech⸗ 4. ein Konzert, in welchem sich zeigte, daß sie seit ihrem letzten Auftreten erfreuliche Fortschritte gemacht hat. Ihre Mezjosopran⸗ Stimme scheint an Kraft und Umfang noch gewonnen zu haben; auch war ihr Vortrag durch, größere Lebendigkeit augge⸗ jeichnet. Traten diese Vorzüge schon in dem S umann'schen Lieder, Cyclus „Frauenliebe und Leben.? deutlich hervor, so steigerte fich noch der Eindruck in den beliebten Liedern von Chopin, unter denen „Das Ringlein und „Meine Freuden“ besonders gefielen. Auch nach den Ungarischen Volleliedern von L. Schytte, der das Konzert unterstützte, erfolgte starker Beifall, für welchen die Sängerin durch einige Zugaben dankte. Der Komponist spielte außerdem noch eine Sonate eigener Komposttion für Klavier in drei Sätzen, die interessante Motive in geschickter Durchführung enthielt, und eine günstige Aufnahme fand. In dem zweiten Konzert, das der Violoncellist Herr Pere y Such gleschfalls am Sonnabend mit dem Philharmonischen Drchester im Saal ber Sing⸗ Akademie gab, bewährte sich der Konzertgeber nicht nur in allem Technischen auf neue als Meister seines Instruments, sondern sein gefälliger Vortrag ließ auch wieder derständnißvollez Eingehen auf die mustkalischen Absichten der in , Komponisien erkennen. Das Konzert in A-moll von Saint Saöng und das Adagio und Allegro aus der A-dur-Sonate von Boccherini, wie endlich auch das Dabidoff'sche Konzertstück für Violon⸗ cells mit Begleitung des Orchesters boten ihm hinreichende Gelegen⸗ heit, seine vollkommene Durchblldung und reife geistige Auffassung ju zeigen. Die Sarabande und Gavpotte aus der H-dur-Suite bon J. S. Bach fur Violoncello allein wurde nicht weniger tadellos zu Gehör gebracht, schien aber den Hörern nicht in gleichem Maße zu gefallen. Das Philharmonische Orchester unter der bewährten Leitung des Ferrn Kapellmeisters Rebiset brachte jwei Orchesterstücke sebr bei- fallswürdig zu Gehör und entledigte sich seiner Aufgabe bei der Be⸗ gleitung des Konzertgebers mit gewohnter Diskretion.

Am Sonntag gab der vortheilhaft bekannte Klaviervirtuose ladimir von Pachmann im Saale der Sing- Akademie einen Chopin⸗Liszt⸗ Abend“, der von einem zahlreichen Publikum be⸗ fucht war. Unter den Werken der genannten Komponisten war eine künstlerisch feinsinnige Auswahl getroffen: die Ballade in G-moll (op. 23), die sechs Präludien aus op. 28, das vierte Scherzo (op. 54), ein Nockurne, zwel Mazurkatz und. der Waljer op. 34 Nr. 1 von Chopin, denen sich beliebte Stäcke von Liz, wie die unter bein Gindruck der Dichtungen Dante's geschriebene Phantasie⸗ Sonate, eine poesievolle Legende (die Vogtelpredigt des heiligen Franciscus von Assisi) und die bekannte Tarantella (Venedig und Neapel), anschlossen. Die oft gerühmten Vorzüge des Virtuofen kamen in allen diesen Werken aufs glänzendste zur Geltung, sodaß der Beifall, der ihm zu theil wurde, fast wie Begeisterung klang. Daß es daher am Schluß des Konzerts auch an Zugaben nicht fehlte, ist fast selbstverständlich.

Ein junger Bassist, Willy Martin, gab am gestrigen Montag im Saale der Sing⸗Akadem ie einen Lieder · und Balladen⸗Abend, in welchem er jum ersten Male hier erschien und den er mit drei Liedern von Schubert: „Die Allmacht“, Wanderer Nachtlied und „Der Doppelgänger eröffnete. Seine Stimme ist nicht sehr stark, am autgiebigsten aber in der Höhe, Sie bedarf in⸗ deffen noch sorgfältigerer Schulung, ehe ein weiteres oͤffentliches Auf⸗ treten gutgeheißen werden kann; auch muß Ter Vortrag, um zu interessieren, viel lebendiger gestaltet werden. Das Publikum ließ es an aufmunterndem Beifall nicht fehlen.

Im Königlichen Opernhause, wird morgen Lortzing's

auptpartien gegeben: Peter der Große: ö err Hoffmann; Pet . 2 van Bett: Herr ö. ; idr n. 9

In der im Neuen Königlichen Opern ⸗Theater am Donnerstag stattfindenden ersten Aufführung von Shakespeare's Tragödie Hamlet“ durch die Englische Schauspiel; Gesell⸗ schaft vom Lyceum Theater in London, unter Direktion von Mr Forbes Robertson und Mitwirkung von Mrs Patrick⸗Campbell, sptert der Erstgenannte die Titelrolle, letztere die Orbelia. Wieder⸗ holungen von Hamlet finden nur am Freitag und Sonnabend statt.

Im Königlichen Schauspielhause findet morgen eine Auf⸗ führung von Moreto's Luftspiel Donna Diang? mit Fräulein Poppe in der Titelrolle statt. Im übrigen lautet die Besetzung: Don Diego: Herr Negver; Donng Laura: Frau von Hochenburger; Donna Fenisa: Fräulein Lindner; Don Cesar: Herr Matkowesky; Don Luis: Herr Arndt; Don Gaston: Herr Hertzer; Perin: Herr Puischian; Floretta: Fräulein von Mayburg.

Das Berliner Theater bringt als nächste Novität ein Trauer⸗ spiel Alarichet, das den ebemallgen Kriegs⸗Minister General don Verdy du Vernois zum Verfasser hat, jur Aufführung. Das Trauerspiel wird ßam 9. März zum Gedächtniß Kaiser Wilhelm's des Großen zum ersten Male gegeben werden.

Das Belle⸗Allń́*ee⸗Theater kündigt als nächste Klassiker⸗ Vorstellung Schiller'zꝰ Räuber“ für Sonntag, den 6. März, an. Am nächsten Sonnabend Nachmittag wird eine Schülervorstellung zu halben Kassenpreisen stattfinden. Zur Aufführung gelangt Das Käthchen von Heilbronn“.

Infolge gütlicher Uebereinkunft zwischen dem Direktor Brandt und Herrn Pagay wird letzterer mit Ablauf der Saison aus dem Verbande des Residenz⸗ Theaters ausscheiden.

Wegen Heiserkeit des Herrn Hambrock erleiden die Aufführungen von ‚Fatinitßzn“ im Theater Unter den Linden eine Unter⸗ brechung. Morgen und an den nächsten Tagen geht Sullivan's Operette Der Mikado“ in Scene.

Mannigfaltiges.

Die Freie photo graphische Vereinigung“ veranstaltet morgen, Mittwoch, im Königlichen Museum für Völkerkunde ihren 71. Projektions⸗Abend. Der Vortrag, den Herr Hr. med. Paul Ehrenreich hält, fübrt den Titel „Eine Kongreß⸗Reise durch Ruß⸗ land im Sommer 1897*.

Von heute ab wird die Linie ‚Küstriner Platz —-Kur⸗ fürstendamm“ der Großen Berliner Pferde- Eisenbahn⸗ Gesellschaft über den Kurfürstendamm und durch die Grolman⸗ straße nach dem Savignyplatz weitergeführt. Die Signalfarbe „grün“

leibt unverändert.

Hamburg, 1. März. Der Schnelldampfer Auguste Vie toria der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Lktiengesell⸗ schaft hat auf seiner Orientfahrt am Sonntag Nachmittag die Reise von Alexandria nach Jaffa fortgesetzt. Der Aufenthalt der Reisenden in Egypten war von dem schönsten Wetter begünstigt. Heute früh traf daz Schiff in Jaffa wohlbehalten ein. Die Landung der Reisenden, welche sich sogleich in Extrazügen nach Jerusalem be⸗ gaben, ging ebenfalls bei schönstem Wetter glatt von statten.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

komische Oper Zar und Zimmermann“ in folgender Besetzung der

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Wetterbericht vom 1. Mär, 8 Uhr Morgens.

Stationen.

Bar. auf 0 Gr. S u. d. Meeressp. red. in Millim

S halb bed. ö. halb bed. Christiansund halb bed. Kopenhagen. 55 WSW 2 Dunst Stockholm 55 SS 4 bedeckt Haparanda. 2 wolkig St. Petersbg. I65 6 1 bededi

Belmullet .. Aberdeen

Cort, Queens town... Gherbourg. 3 4 zylt . amburg .. winemünde Neufahrwasser Memel .

. n . 3. Wiesbaden. München .. Chemnitz. Gern... T Breslau bedeckt Ile dar.. J wolkenlos

H k halb bed.

Criest .... bedeckt Nebersicht der Witterung.

El tiefes barometrische; Minimum liegt über der nördlichen Nordsee, in Wechselwirkung mit einem über dem südlichen Frankreich lagernden Maxim am lebhafte nördliche bis westliche Winde auf den Britischen Inseln hervorrufend. In Deutschland dauert bel meist schwacher, vorwiegend südlicher Luft,; bewegung das milde und trübe Wetter fort; fast allenthalten ist Riederschlag gefallen; zu Keitum wurde Nachts Donner beobachtet, Fortdauer der milden, feuchten Witterung wahrscheinlich.

Deutsche Seewarte.

wolkig wollig hed t ckt . halb bed. heiter bedeckt bedeckt wolkig wolkenlos bedeckt bedeckt wolkenlos wolkenlos wolkig

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Theater.

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern. haus. 55. Vorstellung. Zar und Zimmermann.

Schauspielhaus. 61. Vorstellung. Donna Diana. Lustspiel in 5 Aufzügen, nach dem Spanischen des Don Augustin Moreto, von Karl August West. Anfang 77 Uhr.

Donnertztag: Opernhauß. 56. Vorstellung. Ca-=- vgalieria Fugticama. (Gauern⸗Ghre.) Dper in 1 Aufjug von Pietro Mascagni. Text nach dem gleichnamigen Volksstück von G. Verga. Bajazzi. (Eagküincei.) Oper in 2 Aften und einem Hrolog. Mustk und Dichtung von R. Teon⸗ cavallo, deutsch von Ludwig Hartmann. Anfang 73 Uhr.

Schauspielhaus. 62. Vorstellung. Der Burg- graf. Historisches Schauspiel in 8 Aufzügen und einem Nachspiel von Josef Lauff. Anfang I. Uhr. Reueg Opern- Theater. Donnerstag, Abends 78 Uhr: Gastvorstellung ver Englischen Schauspiel⸗ Gesellschaft vom Lyceum Theater in London, unter Direktion von Mr. Forbes Robertson und Mitwirkung von Mrs. Patrick Campbell: Hamlet. Pragedꝝy in five acts, by William Shakespeare. Freitag, Abends 7 Uhr: Hamlet. Sonnabend, Abends 73 Uhr: Hamlet. Die permanent referpierten Plätze kommen in Fortfall, ebenso haben Dienstplaͤtze keine Gültigkeit.

Denisches Cheater. Mittwoch: Johannes.

Anfang 74 Uhr. ; Donnertztag: Neu einstudiert; Der Biberpelz.

Eine Diebskomödie von Gerh. Hauptmann. Freitag: Johaunes.

Berliner Theater. Mittwoch: Kaiser Heinrich. Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Ein Wintermärchen.

Freitag (25. Abonnements⸗Vorstellung): Nareisß.

Goethe ⸗Thegter. Bhf. Zoologischer Garten. Kantstr. 12. Mittwoch: Hans Huckebein. (Gustav Kadelburg, a. G.) Anfang 74 Uhr.

Donnerstag: Hans Huckebein.

Freitag (6. Abonnements. Vorstellung): Hans Huckebein.

Schiller Theater. (Wallner . Theater.) Mittwoch: Die Ähnfrau. Anfang 8 Uhr. Donnertztag: Der Tugendwächter. Hierauf:

Das Versprechen hinterm Herd. Freitag: Die Ahnfrau. Anfang 8 Uhr.

Lessing Theater. Mittwoch: Im weisten

Nößl. Anfang 71 Uhr. Donnertztag: Im weißen Nößl. Freitag: Im weißen Rößl.

Komische Oper in 3 Akten von Albert Lortzing. Anfang 73 Uhr.

Neunes Theater. Schiffbauerdamm 4 a. / 6. Direktion: Sigmund Lautenburg. Mittwoch: Wohl⸗

thätigkeits˖ Vorstellung der Hofgesellschaft.

Anfang 7 Uhr. Donnerstag: Die Schildkröte. Schwank in 3 Akten von Loon Gandillot. Dentsch von Max Schöngu. In Scene gesetzt bon Sigmund Lauten— burg. Anfang 73 Uhr. Freitag und folgende Tage: Die Schilbkröte. Sonnteig, den 6. März, Nachmittags 3 Uhr: Zu volksthümlichtn Preisen: Die Logenbrüder.

Belle · Alliance · Theater. Belle⸗Alliancestr. / v Mittwoch: Lumpaeivagabundus. Donnerstag: Das Käthchen von Heilbronn. Freitag: Pension Schöller.

Sonnabend, Nachmittags: Das Käthchen von Heilbronn. Abends: Fean. Sonntag, Nachmittags: Lenore. Abends: Zum ersten Male: Die Räuber.

Residenz Theater. Direktion: Theodor Brandt. Mittwoch: Sein Trick. (Le LTrue de S6raphin.) Schwank in 3 Akten von Maurice Desvalltsres und Antony Mars. Nebersetzt und für die deutsche Bühne bearbeitet von Benno Jacobson. Anfang 8 Uhr.

Donnergtag und folgende Tage: Sein Trick.

Theater Unter den Linden. Mittwoch: Der Mikado, oder: Ein Tag in Titipu. Furleske Sperette in 2 Atten von W. S. Gilbert. Deutsch von Julius ritzsche. Musik von A. Sullivan. Anfang 74 Uhr.

Donnerstag: Der Mikado, oder: Ein Tag in Titipu.

Thalia Theater. (Vormals: Adolph Ernst; Theater.) Mittrooch: Endlich! Lustspiel in 1 Akt von O. Girndt. Hierauf: Die kleinen Lämmer. Vaudeville in? Akten nach „Les Petites Brebis“ deutsch bearbeitet von Bolten Baeckers. Musik von Louis Varney. Anfang 71 Uhr.

Central · Theater. Alte Jakobstr. 30. Direktion: Rich. Schultz. Mittwoch: Emil Thomas, a. G, Die Tugend falle. Burlegke Ausstattungeposse mit Gesang und Tanz in 4 Bildern, unter Benutzung eines französischen Sujets, von Jul. Freund und

Donnergtag und die folgenden Tage: Die Tugend⸗

falle.

ö

Konzerte.

Saal Fechstein. Mittwoch, Anfang 76 Uhr: III. Quartett Abend von Hollaender, Nicking, Rampelmann, Hekking. Mitwirkung: Herren Srnest Jedliczka und Oscar Schubert.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Käthe Engländer mit Hrn. Sec.“ Lieut. a. D. Gerhard Klostermann (Leipzig Kiel). Frl. Alice Pritsch mit Hrn. Prem. Lieut. Ottos von Treskow (Jauer i. Schl.). Frl. Irma Ernst mit Hrn. Rittmeister Alfred Jull (Berlin Budapest).

Verehelicht: Hr. Sec. -Lieut. Harry von Coler mit Frl. Else Hasse (Berlin).

Gestorben: Hr. Rittergutabesitzer und Regierungs- Rath a. D. Rudolph von Bünau (Groß Vorbeck b. Ramelow). Hr. Landgerichte Direktor und Kammerherr Wilhelm von der Decken (Neu⸗ strelit)⸗. Hr. Sec. Lieut. Hans von Flotow ,, Hr. Major z. D. Gustav Güssow (Blankenburg a. S.). Hrn. Berßg⸗ werks Direktor von Weyhe Tochter Hedwig (Georgmarienhütte). Fr. Marianne von Wulffen gen. Kuechmelster von Sternberg, geb. Gräfin von Kleist⸗Nollendorf (GHrodtken, Ostpr.). Fr. Franziska von Gostkomska, geb. von Zitzewitz (Stolp). Berw. Fr, Olga von Funcke, geb. von Pachelbl-Gehag (Dresden). Fr. Justiz⸗Rath Marie Eckardt, geb. Müller Berlin).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagz⸗ Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Zehn Beilagen leinschließlich Börsen · Beilage), omie vie Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent. lin. 36 . (stommanditgesellschaften auf

kti ellschaften) für die Woche ,,, 6 46 Februar 18698.

Wilh. Mannslädt. Musik von Julius Einödshofer.

Sonnabend: Im weißen Rößl.

Anfang 74 Uhr.

zum Deutschen Reichs⸗Anz

M 52.

Erste Be

lage

Berlin, Dienstag, den 1. März

eiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

Qualitãt

1898

gering

mittel

gut

Verkaufte

Marktort

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

Menge

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niedrigster

6.

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Doppeljentner

Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1I) nach überschlaglicher Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt.)

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Am vorigen

Verkauftz⸗ Markttage

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Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verka

16,25 16,30 18,30 14,50 14,090 16,40 13,00 16 56 17,60 15,30 19,70

11,75 15.40 15.40 14.06 1256 14,00 15.26 15. 50 15.36 14.56

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Weizen. 1725, 1749 18,40

1756 18.56 18 56 18, 30 19 66 18, 46

17830 26.306

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12.25 13,70 13,80 1420 13,00 14,50 14,20 14,20 14,30 14,50 16,90 17,00 14,00 13,90

12, 25 14,20 15,20 1400 12,00 15,25 15. 60 14,70 14,50 14,00 17,86 18 90 17,20 14,60

13,26 14,00 14,00 13,80 15. 50 14,56 14.80 14. 50 1276 14,60 14, 40 1454 19. 9h 1a, 76

Bemerkungen. ufgzwerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt.

Ein liegender Strich (— in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende

12, 75 13,80 14,00 1420 13,50 15,00 15,00 1460 14,80 14,80

143560 13,96

G er st e. 12, 75 14,40 14,50 13,25 16,50 16, 30

13,20

17,25 17,70 18,50 17,50 18,50 18,80 1830 19,00 18,40 18,70 20, 80

12575 14.26 14206 14.50 1556 15.56 15269 14.56 14,80 14 56

14,90 14,40

12, 75 14A 70 14.80 14,50 16,50 17,20

15,50 14,50 19340 19.80

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Der Durchschnitt

Preis nicht vorgekommen ist; ein Punkt

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1450

14,71 14,13 14,60 14,50 15,00

e b &—C 0

preis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

Dentscher Reichstag. 51. Sitzung vom 28. Februar 1898, 2 Uhr.

Auf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der zweite : ; l n Berathung des ö kr os und zwar des Etats des Reichs-Eisenbahnamts.

Das Gehalt des Präsidenten soll von 15 000 M auf 20 000 S6 erhöht werden, entsprechend der Erhöhung * n , n,, von 24 000 auf 30 000 6

zw. der preußischen Unter⸗Staatssekretä on 16 . s sekretäre von 15 000 auf

Hierzu liegt folgender Antrag der Abgg. Dr. Pach—

nicke (fr. Bgg.) und Genossen vor: ö. .

»den Reichskanzler zu ersuchen, dahin zu wirken, daß in Ausführung des Art. 43 der Reichsverfassung und des z 4 des Gesetzez betreffend Errichtung eines Reichs, ECifenbahnamts, vom 27. Juni 1873 Maßregeln getroffen werden, um 8 einer Häufung von Unfällen, wie fie in letzter Zeit auf deutschen yk, e, vorgekommen sind, wirksam zu begegnen, b. die . i e hlkeit der Bahnen, dem steigenden Verkehr entsprechend,

Abg. Dr. Pachnicke: Die Häufung der Unfälle auf den Eise . hat eine gewisse Beunruhigung im Volke ,, i ln kann sich einer Stellungnahme hierju nicht ent ziehen; er hat dag Recht dazu und die Pflicht. Das Hecht ift herzu⸗ leiten aus dem Art. 45 der Reichsverfassung und aus dem Gesetze welchem das Reichs Cisenbahnamt feine Existenz verdankt, und die Pflicht erwächst aus der Größe der Gefahr, denn man ist keinen Tag mehr sicher, daß aus irgend einem Grunde ein Unfall auf der Eisenbahn entsteht. Wenn in einem einzigen Jahre 1896/97 33365 Unfälle vor— kommen sind. wobei 2123 Personen verletzt wurden, wenn eine solche ahl von Unfällen in früheren Jahren garnicht vorgekommen ist, so muß das geradezu Gntsetzen erregen. Es wird allerdings behauptet daß wir ande ren Staaten gegenuber hesonders günftig dastehen. Es werden dafür ganze Reihen von Zahlen aufgefährt. Aber man muß dabei wissen, was als Unfall gezählt wird. In Frankreich und

Verkehrslinie

wendig sind. , 8. t entbehren. en letzten ahren eine Verminderung des Persona on 98 auf 3,10 Köpfe für Rm. Dag ist 3 nicht 1 , wird sich sagen, daß mit den Personen Vorbildung für in den

des Dienstes die höheren

sind, welche die Betriebes haben.

Stellen

um 95 0 /R.

von

Der Wagenmangel bildet ei

den Verkehr zu bewältigen. Thielen angekündigt. Kanalfrage gehört nicht in den Reichstag.) sich bald überzeugen müssen, daß die Kanalbauten dringend noth⸗ Wir können diese Hilfe auch für den Tranport des Auf den Babnen haben wir in

Zuruf

mit Beamten,

nicht

genügende Auch

J . genommen! n 47 auf 52 Millionen vermehrt. der Grenze der Leistungsfähigkeit. als der Verkehr,

dem

ir

England wird anders gejählt als in Deutschland. bei den deutschen Unfällen stehen. , durch Achsen, und Schienen 6 ö. 4 das Ver arum, ob dem gestiegenen Verkehr Rechnung getragen ist. Verstaatlichung der preußischen Eisenbahnen i nich 36 einzige neue ĩ eröffnet worden. Von Hauptbahnen vorhanden waren, bis 1896/97, wo es deren 31 891 Em gab, haben sich die Hauptbahnen nur um 3,7 oo Nebenbahnen . Verkehr in diesen 10 J in der Zeit vo

Und welchen großen Aufschwung bat der Die Bevölkerung hat sich

des Abg.

und man mmer

h Durch unvorhergesehene Ereignisse, brüche werden die Unfälle weniger ver— sehen von Beamten ꝛc.

1886/87, wo

géfäh . Die Unfallgefahr wächst schneller ĩ weil die Züge zu sehr belastet werden. wird überall dahin kommen müssen, des irn, namentlich müßte eine westöstliche Güterbahn Die Wagen und Lokomotiven sind d,, . aber nicht überall ist das Schienenmaterial verstärkt worden. auch die Bahnbofeverbältnisse. In Stettin ist endlich eine Aenderung eingetteten. In Hamburg aber wird wohl erst ein Unfall sich er⸗ eignen müssen, ehe man zu einem Entschluß kommt. In jedem Herbst erweist sich der Bestand an en Material als unzulänglich. e ne beständige Klage der Industrie. Die Zahl der nicht gestellten Wagen ist 3 letzten Hahn , gestiegen. Da wird nichts übrig bleiben als Kanäle zu bauen, um Eine Kanalvorlage hat der Minister von Kardorff: Die Herr von Kardorff wird

möglichst bald die Trennung Personenverkehr

Unterbeamtenstellen

Bleiben wir also

Es handelt sich Seit der 30 747 km

vermehrt, die

Wir stehen bald an Man

herbeizuführen; hergestellt werden.

Mangelhaft sind

; n besetzt die Leitung des

oft ungeeignete Personen verwendet: Rottenführer

Jutzer und Heizer als Lokomotivführer ꝛc. fie gieren e Beamten ist eine schlechte, die Arbeitszeit eine lange. Die Ver= handlungen zeigen oft, daß die Vorschriften vorzüglich sein mögen aber daß sie nicht durchgeführt werden. Der Fiskus kann nicht anders, als Fsiskalisch wirthschaften. Man pPrunkte 1891 mit dem Satze, daß auf 160 M Einnahmen nur 65 M Ausgaben bei der Eisenbabnverwaltung kommen. Der Betriebs. koeffizlent ist seitdem gesunken, aber das Prunken mi dem Sinken des Betriebskoeffizienten bört auf, wenn der hinkende Bote der Un fälle nachkommt. Eine Ermäßigung der Personentarife will Preußen nicht zugestehen, weil dann die Züge vermehrt werden müssen und die Eisenbahnen schon zu stark belastet seien. Das Reichs. Eisenbahnamt soll einen Vorschlag zur Ermäßigung der Personentarife gemacht baben. Welcher Art sind diese Vorschläge? Has reisende Publikum hat daran ein großes Interesse, und deshalb sollte man kber diese Dinge rg. den Schleier des amtlichen Geheimnisses breiten. Wären früher ei den Privatbahnen solche Unfälle vorgelommen, so hätte die Auf⸗ scht dinst an sich dagegen ins Mitel ö Die Mißstände auf der e ,. mit den 18 Personen in einem Coup würde man nicht P geduldet haben Es ist nicht manchesterliche Voreingenommen⸗ . Wg f ald . Staatsbahnsystems ist eine un ̃ e. orhanden

die * 2 . eingreifen. fun t,, . = Prästdent des eichs · Eisenbahnamts Dr. Schulz: 1 gestatte mir, zunächst die Frage des ,, ö zu beantworten, die sich auf die Eisenbahntarife bezog, und zwar eshalb, weil sie mit einem Beschlusse, den der Reichs ta im vori en Winter zum Etat des Reicht Eisenbahnamts gefaßt hat, im u= samrnenbang steht. Ich kann hur bestätigen, dag Üben die bon wiesen hohen Hause damals angenommenen Tarifrefolutionen Verhandlungen mit den meistbetheiligten Bundesregierungen schweben. Ich kann hinzu⸗ fügen, daß das Reichs. Eisen hahnamt bereits im Juni vorigen Jahres im Auftrage des Herrn Reichskanzlers die einleitenden Schriste ethan Kt. Es kann wohl, nicht üͤberrafchen, wenn gegenwärtig nog fen Ergebniß vorliegt; die Schwierigkeiten sind so verschiedengrtig und so

werden

jablreich, daß der Gegenstand icht i Ich darf nur daran erinnern, 14 65 nn, .