1898 / 64 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 15 Mar 1898 18:00:01 GMT) scan diff

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Fahrzeuge und Güter, welche dem Könige, dem Fürsten von

Hohenzollern, dem Preußischen Staate oder dem Deutschen Reiche gehören oder ausschließlich sür Rechnung des Königs, des Fürsten bon Hohenzollern, des Preußischen Staats oder des Deutschen Reiches befrdert werden, ferner Handkähne und kleinere Fahrzeuge, die zu . gehören und mit diesen im Hafen oder an den Anlegestellen tegen, sind abgabenfrei.

88. .

Angefangene Tarifeinheiten gelten als volle Einheiten. Die zur

Ginziehnng kommenden Abgabenbeträge werden auf volle fünf Pfennige nach oben abgerundet. 964

Dieser Tarif tritt am 1. Mal d. J. in Krast. Mit demselben

Zeitpunkt verliert der Tarif für die staatlichen Ablazeplätze vom

22. September 1888 seine Gültigkeit. Berlin, den 6. März 1898.

Der Der Minister

Finanz⸗ der öffentlicher Minister. Arbeiten.

In Vertretung: Im Auftrage: Meinecke. Schultz.

Der Minister sür Handel und Gewerbe.

Im Auftrage: Hoeter.

Ministe rium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegenheiten. Der bisherige Privatdozent Hr. Richard Schmitt zu

Greifswald ist zum außerorbenilichen Professor in der philo⸗

sophischen Fakultät der dortigen Universität ernannt worden.

Eintreten für Deutschlands Entwickelung zur See mit warmem Herzen begrüßen, werden stolj darauf sein, daß der Name der alten

Hansa in Eurer Majestät Marine fortlebt Mönckeberg Dr., Bürgermeister.

Die Antwort Seiner Majestät des Kaisers und Königs lautete:

Es erfüllt Mich mit lebbaster Freude, von Eurer Magnificenz die Nachricht von dem glücklichen Stapellauf Meines Kreuzer „Hansa“ zu erbalten, und Ich begrüße es mit warmer Genugthuung, daß durch den von Ihnen vollzogenen Taufakt der Name der alten und mächtigen Hansa in Meiner Marine wieder Leben erhalten hat. In (iger Zeit, wo bei allen Nationen Handel und Verkehr im Wett bewerb steden, ist es für die Aufgaben Meiner Marine von besonderer Bedeutung, sobald sich eine Lücke schließen läßt, welche in der Ent wickelung zur See mehr und mehr empfunden wurde. Möge der neue große Kreuzer ‚„Hansa“ dem bedeutsamen Namen, den er trägt, alle Ehre machen. Wilhelm, J. R.

Oesterreich⸗Ungarn.

In einer gestern abgehaltenen Versammlung des Wahl⸗ comités des niederösterreichischen verfasfungstreuen Großgrundbesitzes wurde eine Resolution angenommen, in welcher der Eintritt Bärnreither's in das Kabinet zur Kenntniß genommen und die Ansicht ausgesprochen wirt, daß dadurch Lie bisherige Stellung des verfassungs—⸗ treuen Großgrundbesitzes in keiner Weiss alteriert werde. Ferner wird in der Resolution die Hoffnung ausgedrückt,

Ministerium des Innern.

Auf Grund des 8 4 Absatz 1 und 2 der Kreisordnung vom 13. Dezember 1873/19. März 1881 erkläre ich hierdurch die Stadt Königshütte aus dem Verbande des Land⸗ kreises Beuthen im Regierungsbezirk Oppeln in der Art für ausgeschieden, daß sie vom 1. April d. J. ab einen Stadt⸗ kreis bildet.

Berlin, den 12. März 1898.

Der Minister des Innern. Freiherr von der Recke.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Bekanntmachung. Bei den Schiedsgerichten ber Arbeiterversicherung 6 nachfolgende Beamte zu Vorsitzenden bezw. stell vertretenden orsitzenden ernannt worden: der Gerichts⸗Assessor Diederichs in St. Vith zum stell⸗ vertretenden Vorsitzenden der Schiessgerichte in Prüm; der Amtsrichter Dr. Höltje in Osterholz zum Vorsitzenden der Schiedsgerichte daselbst. Berlin, den 12. März 1898. Der Minister für Handel und Gewerbe. In Vertretung: Lohmann.

Aichtamtliches. Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 15. März Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute Vormittag von 10 Uhr an den Vortrag des Chefs des ilitärkabinets, Generals von Hahnke, und nahmen hierauf militärische Meldungen entgegen. Ihre Majestät die Kaiserin und Königin können seit mehreren Tagen wegen starker Erkältung das Zimmer nicht verlassen.

Cubas, angeboten worden sei.

daß ein festes Zusammenhalten des verfassungstreuen Groß— grundbesitzes es ermöglichen werde, den Kontakt mit den ge— sinnungsverwandten deutschen Gruppen aufrechtzuerhalten und auf diese Weise die parlamentarische Thätigkeit in Bahnen zu lenken, welche geeignet seien, den Bedürfnissen des Staats und der deutschen Bevölkerung voll Rechnung zu tragen.

Eine Versammlung des Wahlcomités des mährischen verfassungstreuen Großgrundbesitzes ergab die völlige Uebereinstimmung mit der von dem böhmischen verfassungs⸗ treuen Großgrundbesitz beschlossenen Resolution.

Großbritannien und Irland.

Der Sekretär des Premier⸗Ministers hat, wie W. T. B.“ aus London meldet, berichtet, daß Lord Salisbury nach dem Kabinetsrath am Freitag einen Fieberrückfall gehabt habe. Jetzt habe das Fieber zwar nachgelassen, aber der Arzt habe vollständige Ruhe und einen Aufenthalt in Süd Frankreich an⸗ geordnet. Der Erste Lord des Schatzamts Balfour erledigt die laufenden Geschäfte des Auswärtigen Amts.

Im Unterhause richtete gestern Davitt die Anfrage an die Regierung, ob im Falle eines Krieges zwischen den Ver— einigten Staaten von Amerika und einer europäischen Macht

britische Kriegsschiffe der amerikanischen Regierung geliehen werden

sollten. Der Parlaments⸗Sekretär des Auswärtigen Curzon beantwortete diese Frage mit „nein“. Davitt fragte ferner an, ob der britische Botschafter in Washington den Vereinigten Staaten einen Vorschlag zu Gunsten eines Bündnisses zwischen den beiden Regierungen für den Fall ernster Verwickelungen im fernen Osten gemacht habe oder ob ein ähnlicher Vorschlag namens des Präsidenten Me Kinley der britischen Regierung gemacht worden sei; ferner ob aus hohen englischen Kreisen eine Vermittelung zwischen Amerika und Spanien betreffs Der Parlaments⸗Sekretär des Auswärtigen Curzon erwiderte, diese Fragen seien der Art, daß es unzweckmäßig erscheine, darauf zu antworten. Curzon erklärte ferner, die Regierung habe durch⸗

aus keine Bestätigung des Gerüchts, daß sich bei den Streitkräften

der Derwische europäische Offiziere befänden. Auf eine An⸗ frage O'Brien's, ob Großbritannien gegen die Abtretung Port Arthurs an Rußland protestiert habe, erwiderte Curzon, das Haus werde ihm gewiß darin beipflichten,

daß dies eine Anfrage sei, auf die er ohne vorherige An⸗

zeige nicht antworten könne. Er könne die Nachricht des

Pekinger Korrespondenten der „Times“, daß sich schon eine

bedeutende Anzahl russischer Truppen in der Mandschurei be⸗

Der kommandierende Admiral, Admiral von Knorr hat heute eine dreitägige Dienstresse nach Danzig angetreten.

Der Bevollmächtigte zum Bundesralh, Königlich bayerische Wirkliche Geheime Kriegsrath von Habel ist in Berlin an- gekommen.

Der Regierungs⸗Assessor Dr. Schwarzlose in Berlin ist der Königlichen Regierung zu Breslau zur weiteren dienst⸗ lichen Verwendung überwiesen worden.

Der Regierungs⸗-Assessor von Puttkamer, z. Zt. zu Hohenhonnef am Rhein, ist vom 1. April d. J. ab bis auf weiteres dem Landrath des Kreises Bonn im Regierungs⸗ bezirk Köln zur Hilfelelistung in den landräthlichen Geschäfien zugetheilt worden.

Laut telegraphischer Meldung an das Ober-Kommando der Marine iss S. M. S. N ige, Kommandant: Korvetten⸗ Kapitän Goecke, am heutigen Tage in Falmouth angekommen

und beabsichtigt, am 16. März nach Kiel in See zu gehen.

Lage und die

fände, nicht besßätigen. R. G. Webster fragte an, ob Schritte

erfolgen würden, um die an Hongkong grenzenden Inseln und weitere gegenüberliegende Theile des Festlandes zu erwerben,

falls dieg zur Vertheidigung Hongkongs nothwendig werde. Hierauf erwiderte Curzon, die Frage, welche Schritte zur gehörigen Sicherung der britischen Besitzungen in Hongkong zu ergreifen seien, beschäftige seit einiger Zeit die Aufmerksamkeit der Regierung und werde nicht aus den

Augen verloren. Bei der Erörterung des Nachtragskredits

von 120000 Pfund Sterling für Westindien erklärte der Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain, er sei nicht im stande, augenblicklich eine allgemeine Erklärung über die künftigen Aussichten Westindiens sowie über die Vorschläge der Regierung zur Bekämpfung der hoffent⸗ lich vorübergehenden Krisis abzugeben, weil mit den Vereinigten Staaten von Amerika und Canada Unterhand⸗ lungen zum Abschlusse eines Reziprozitäs⸗Abkommens zwischen diesen Ländern und Westindien im Gange seien. Große Fortschritte hätten die Verhandlungen nicht gemacht. Die Ver— einigten Staaten verlangten bedeutende Zugeständnisse, und es

sei nicht sicher, ob Westindien die geforderten Opfer bringen

Posen, 14. März. In der heutigen 2. Plenarsitzung des Provinzal- Landtages erfolgte die gin r Auagschüssen zur Vorberathung der vorliegenden Gegenstände. Die nächste Plengrsitzung wird erst stattfinden, wenn die Vor— berathungen der Ausschüsse soweit gediehen sind, daß genügen⸗ des Material für die Berathung im Plenum vorhanden ist.

Sachsen⸗Meiningen.

Der Landtag ist nach Erledigung seiner Geschä anhestimmte Zeit vertagt worden. . 4 P

Samburg.

Wie dem „Hamb. Korresp.“ von der Senatskanzlei in Hamburg mitgetheilt wird, hat der Bürgermeisser Dr. Möncke⸗ berg am 18. b. Vt. nach dem Stapellauf des Kreuzer gn ng von Stettin au die nachstehende Depesche an Seine

asestät den Kaiser und König gerichtet:

Eurer Majestãt beehre ich mich, ganz ergebenst zu melden, daß , . Hansa!, mit dessen Taufe Eure Majestät mich zu beauf⸗ . geruht haben, soeben glücklich vom Stapel gelaufen ist. Eurer

häajesidt spreche ich im Namen des Senats der Freien und Hanse— stadt Hamburg tiefgesühlten Dank dafur aus, daß Gure Maßjestäͤt dem Senat die Ehre erwiesen haben, an diesem Schi den Taufatt vollziehen zu dürfen. Die Hanfeaten, Nie Guret M jestãt 1ihatkräftiges

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könne. Falls die Vereinbarung zu stande komme, werde dem nach den Vereinigten Staaten gehenden Theile der Zuckerproduktion eine Art Prämie zu theil werden;

als Gegenleistung werde eine bedeutende Herabsetzung der west⸗

indischen Einfuhrzölle verlangt, welche die Finanzen Westindiens in Unordnung bringen würde. Bis man wisse, ob dieses Rezi⸗ prozitäte⸗Abkommen möglich sei, ließen sich die Bedürfnisse für Westindien nicht abschätzen. Der augenblickliche Vorschlag der Regierung seĩ nicht weitgehend und berühre nur den Saum der Frage, die geforderte Bewilli⸗ gung sei aber unter allen Umssänden nothwendig. Der Staatssekretär verwies auf andere Staaten, die für ihre Kolonien weit mehr ausgäben als Großbritannien. Angesichts des Unterganges ber Zuckerindustrie sei es durchaus nothwendig, für die Arbeiter eine andere Beschäftigung zu sinden. Der Nothstand auf Dominica sei groß Mie Regierung beabsichtige, dort Ländereien anzukaufen und die dortigen Kron' domänen durch Anlage von Straßen zu erschließen. Im Laufe

der Debatte erfuhr der Regierungsvoischlag von Labouchsre

und Bom les eine abfällige Beurtheilung, auch Courtney und Joicey bekämpften den Antrag, während Buxton ihn als unbedingt nothwendig befürwortete. Ein Antrag der Opposition,

90 009 fund von der geforderten Summe zu streichen, wurde mit 236 gegen 78 Stimmen abgelehnt.

. Labouchüre be⸗ antragte sodann, von dem Kredit 30 000 Pfund abzusetzen.

Der Antrag wurde mit 22 gegen 46 Stimmen a und . die Regierungsforderung genehmigt. bgelehnt

Frankreich.

Die Deputirtenkamm er genehmigte gestern die am 165. Juni v. J in Washington unterzeichnete, vom Weltpost⸗ verein vereinbarte Konvention und setzte sodann die Berathung des Budgets fort. Dasselbe wurde im Ganzen angenommen

Rußland.

Der General-Abmiral Groß fürst Alexei Alexandro— witsch hat, wie „W. T. B.“ aus St. Petersburg meldet, der russischen Marine den die Verstärkung der Tlotte betreffenden Kaiserlichen Ukas bekannt gegeben Der Großfürst fügte in einem besonderen Erlaß hinzu, der Kaiser habe seine Denkschrift, betreffend bie Maßnahmen, welche dazu dienen sollten, bie russische Flotte auf gleiche Höhe mit henjenigen der anderen Nationen zu bringen, sehr gnädig aufgenommen. Auf der Denkschrift habe der Kaiser eigen⸗ händig vermerkt: „Gott segne und kröne mit Erfolg das große Werk der Verstärkung der vakerländischen Flotte zum Wohle und Ruhme Rußlands.“ Der Erlaß schließt mit der Aufforderung an die russische Flaͤtte, alle Zeit der Huld des Kaisers ein⸗ gedenk zu sein, sein Vertrauen zu rechtfertigen und mit allen Kräften an der erfolgreichen Ausführung des Werkes zu arbeiten.

Gestern fand bei dem Minister des Auswärtigen Grafen Murawjew das erste große diplomatische Diner statt, zu welchem die Chefs aller diplomatischen Missionen sowie die Minister, die Staatssekretäre und die Ad⸗ junkten der Minister geladen waren. Der Minister Graf Murawjem brachte den ersten Toast auf die Souveräne und Staattzoberhäupter der durch die Missions⸗ chefs vertretenen Staaten, den zweiten auf den König Humbert von Italien anläßlich Allerhöchstdessen Geburtstages aus, Die Kapelle stimmte darauf die italienische Hymne an. Der türkische Botschafter toastete als Doyen des diplomatischen Korps auf den Kaiser und die Kaiserin.

Italien.

In der Deputirtenkammer richtete, wie ‚W. T. B.“ meldet, gestern der Deputirte Diligenti eine Anfrage an die Regierung über ihre Stellung in Bezug auf die Kandidatur des Prinzen Georg von Griechenland für den Posten des Gouverneurs von Kreta. Der Unter⸗-Staatssekretär des Aeußern Graf Bonin gab darauf folgende Erklärung ab: Bei der Wahl der Behörde, die mit der Durch— führung des Programms der Mächte auf Kreta zu betrauen sein würde, hätten sich Schwierigkeiten erhoben, infolge deren die Verhandlungen hätten verlängert werden müssen, um zu einer Uebereinstimmung zu gelangen. Während dieser Unterhandlungen habe Rußland den Prinzen Georg vorgeschlagen. Auf die offiziöse Anfrage, welche Aufnahme es hieser Kandidatur bereiten werde, habe Italien ohne Zögern geantwortet, daß es im Interesse der Beruhi—

gung der Insel geneigt sei, die Kandidatur günstig aufzu—

nehmen, indessen gleichzeitig den Wunsch ausgedrückt, daß vor allem über diese Kandidatur die Uebereinstimmung sämmt— licher Großmächte festgestellt werden möge, da die italienische Politik bei allen den schwiexigen Orientfragen stets unverändert die Uebereinstimmung der Großmächte als die sichere Garantie des Friedens Europas unverändert zu bewahren wünsche. Infolge einiger Schwierigkeiten habe diese Ueber⸗ ein zimmung über die Kandidatur des Prinzen Georg noch nicht zu stande kommen können. Es sei noch keine andere Kandidatur an ihre Stelle getreten. Die Mächte beharrten, stets von dem gleichen Geiste ber Versöhn— lichkeit beseelt, bei dem Ziele, das sie sich gesetzt hätten. Da die Unterhandlungen noch schwebten, müsse er sich große Re— serve auferlegen; die Verhandlungen dauerten indessen fort mit dem Ziele, auf Kreta ein Regime einzusetzen, bas den Wünschen der Bevölkerung und den Absichten der Großmächte entspreche und zugleich der Insel die Wohlthaten dauernder Ruhe sichere.

Die Kommission, welche mit der Prüfung der Crispi⸗ schen Angelegenheit beauftragt ist, hielt gestern ihre letzte Sitzung ab. Der Bericht, welcher etwa hundert Seiten um— aßt, wird der Kammer am Freitag vorgelegt werden.

Belgien. Das deutsche Schulschiff „Stein“ traf, von Haiti

kommend, gestern Nachmittag um 5 Uhr unter dem Salut

der Forts in Antwerpen ein. An dem Empfange betheiligten sich der Direktor des Pilotenwesens, der Handelsschöffe, der Hafenkapitän und der Seekommissar sowie eine Abordnung der deutschen Kolonie und ein zahlreiches Publikum. Das Schiff wird, dem „W. T. B.“ zufolge, etwa acht Tage in Antwerpen bleiben. Die Kolonie bereitet große Festlichkeiten vor.

Amerika.

Wie das „Reuter'sche Bureau“ aus Washington erfährt, bestätigt sich dads Gerücht von dem Ankauf der brasilianischen Kriegsschiffe „AÜmazonas“ und „Admiral Breu“ seitens der Vereinigten Staaten.

Aus Havanng wird gemeldet, daß es zwischen Ab⸗ theilungen von Aufständischen, die sich unterwerfen wollten, und angeren, die sie hieran zu verhindern suchten, zu einem blutigen Zusammenstoß gekommen sei. Die Leichen der Führer Alvarez, Nun ez und Espinosa seien gefunden worden. Eine Truppenabtheilung verfolge die Aufständischen.

Asien.

Die „Times“ meldet aus Singapore vom gestrigen Tage, daß in Battam bong (Siam), wo die Bevölkerung sich weigere, Steuern zu bezahlen, ein Aufstand ausgebrochen sei. Eine siamesische Expedition in der Stärke von 1000 Mann sei

egen die Rebellen entsandt worden und habe dieselben ge⸗

ĩ lagen. Der Kampf dauere indessen noch fort. Cambodschaner seien in den Aufruhr verwickelt. Wie berichtet werde, sei vor dem Abmarsch der Expedition Mittheilung von derselben an Frankreich gemacht worden, welches sich mit dem Vorgehen einverstanden erklärt habe.

Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus 6 von heute, daß ein Dampfer der russischen Freiwill igen Flotte, von Port Arthur kommend, in Chemulpo 57 Marinesoldaten gelandet habe, die sich mit viel Munition und Lebensmitteln nach Söul begeben hätten.

In Japan haben heute die Wahlen zum Parlament stattgefunden. Dieselhen sind ruhig verlaufen. Man hält eine Regierungsmehrheit für wahrscheinlich.

Afrika.

Aus Pretoria meldet des „Reuter'sche Bureau“, der Volksr aa habe sich geweigert, die Regierung 1 ermächtigen, ohne R erendum der Hurghers die Anleihe von sechs Millionen Pfund Sterling abzuschließen. Die Angelegenheit sei bis zur Tagung des Raads im Monat Mai verschoben worden.

Parlamentarische Nachrichten.

In der heutigen (61). Sitzung des Reichstages, welcher der Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe und der Kriegs⸗Minister, General-Leutenant von Goß ler beiwohnten, stand zunächst die zweite Berathung der Entwürfe einer Militärstrafgerichtsordnung und eines Ein führung s—

esetzes zu derselben auf der Tages ordnung. .

Berichterstatter Abg. de Witt (3intr) führt aus, daß die Ver— handlungen in der Kommission in sachlicher und rubiger Weise ver— laufen seien, und giebt eine Uebersicht über die Aenderungen, welche bie Kommission an dem Entwurf vorgenommen habe, sowie über die—⸗ n, welche nicht erreicht worden seien.

Nach § 1 sollen wegen aller strafbaren Handlungen der Militärgerschtsbarkeit unterstellt sein 1) alle aktiven Militärpersonen. 2) die, zur Disposition gestellten Bffiziere ꝛc, 3) die Studierenden der Kaiser Wilhelms— Akademie, 4) die Schiffsjungen, so lange sie einge— schifft sind, 5) die in militärischen Anstalten versorgten inva⸗ liden Offiziere und Mannschaften, 6) die vorübergehend zur Dienstleistung einberufenen Offiziere und 7) die verabschiedeten Bffiziere, solange sie vorübergehend wieder Verwendung sinden.

Die Abgg. Auer und Genossen (Soz.) beantragen, nur die Milltärpersonen des aktiven Heeres und der aktiven Marine der Militärgerichtsbarkeit zu unterstellen.

Abg. Munckel (fr. Vollsp.) beantragt, die Nr. 2 zu streichen und die zur Disposition stehenden Offiziere ebenso wie die verabschiedeten nach Nr. 7 zu behandeln. -

Darauf nimmt der Kriegs-Minister, General-Lieutenant von Goßler, dessen Rede morgen im Wortlaut nachgetragen werden wird, und bei Schluß des Blattes der Abg. Haase (Soz,) das Wort.

jenige

Die Berichte über die gestrigen Sitzungen des

Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten Beilage.

In der heutigen (47) Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Minister der geistlichen 2c. An⸗ gelegenheiten D. Dr. Bosse beiwohnte, wurde zunächst in erster und zweiter Berathung der Nachtragsvertrag zu dem Staatsvertrage zwischen Preußen, Sachsen⸗ Meiningen und Schwarzburg⸗Rudolstadt vom 17. Ok⸗ tober 1878 über Errichtung eines gemeinschaftlichen Landgerichts in Rudolstadt, sowie der zweite Nachtragsvertrag zu dem Staatsvertrage zwischen Preußen und den töüringischen Staaten vom II. Rovember 1878 über die Errichtung gemein⸗ schaftlicher Schwurgerichte zu Gera und Meiningen ohne Debatte angenommen und sodann die zweite Bera⸗ thung des Staäatshaushalts-Etats für 1898,99 im Ftat des Ministeriums der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal-Angelegenheiten bei dem Kapitel

; richtswesen“ fortgesetzt. nutri: Es drängen sich immer mehr Aufgaben Gestern ist die Pilzkunde als Unterrickh den, man könnte auch verlangen, daß die ht, Flschzucht ꝛc. unterrichtet. Es kommt abe b der Unterricht in der Volksschule neben dem prak— hischen Anforderungen, der Erziehung, genügt. hrerbesoldungsgesetzes sind die ärmeren

age gekommen.

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Die Städte in Ober⸗ d recht opferwillig gewesen in der Fest⸗ setzung der Lehrergel t, die ärmeren Lgndtze ieinden müss n aber hinter diesen Sätzen zurückbleiben. ig vehrer emufinden es nun naturlich recht ihꝛe Besolzung hinter derjenigen Städte sehnen sich dann von den Landgemeinden fort. ind iese behalten nur das gerir ger wertihige Lehrermaterial. Dagege Hilst nur die Ge ährung recht reichlicher Staatszuschüsse an solche Gemein en Die Befürchtung der Städte, daß sie für die Alterszulagetass n sehr große Beitrãge auf. bringen mössen, hat sich als unbegründet erwiesen. Im Regierungs— bezirt Oppeln kommen die Städte sogar gut dabei fort. In einer Industritftazt z. B. erhalten die Lebrer an Asterstulagen 253538 (t jährlich mehr, alt di Stadt an die Alters zulagekasse zu hlen Es kommen also auch Fälle vor, wo die nden zu Gunsten der Städte mehr belaftet r Zuzug der Lehrer nach der Stabt größer ist, als um- Durchschnittsalter der Lehrer in den Städten

H. Kattowitz

gekehrt, und somit das U größer ist, werden die Städte im allgenieinen Vortheil von den Alterszulagelassen haben. Es darf nicht bloß deshalb in den Ge— meinden bei dem Mindestgehalt belassen werden, weil sonst Staats

zuschüsse erforderlich würden; im Gegentheil, wo das Mintest—

gehalt den örtlichen Bedürsnissen nicht genügt, muß von ö 34 ö w vornherein ein Staatszuschuß

in Aussicht genommen werden, um eine angemessene Besoldung der Lehrer zu erreichen. Im all.

gemeinen erkennen die Lehrer den Erlaß des Lehrerbesoldungsgesetzes als eine wohlthätige, hilfsbereite That an. Die Unzufriedenheit in ein—⸗ zelnen Orten andert an diefer Thatsache nichts. Die Lehrer sind den Parteien und der Regierung, welche dem Gesetz zugestimmt haben, dank⸗ bar. Einzelne Wünsche bleiben ja noch bestehen. Es sind eben auch große Schwierigkeiten zu überwinden. Bisher hat sich die Ausführung des Gesetzes sehr in die Länge gezogen, nach der gesteigen Ertlärung des Ministers hoffe ich jedech auf eine baldige Beendigung der Ausführung. Vor allem muß die Staatsregierung den ärmeren Land gemeinden in ausgiebiger Weise entgegenkommen. Ferner muß auch an die Regelung der Besoldung der Vorschullehrer, sobald als möglich herangetrefen werden. Der Grlaß des Kultus ⸗Ministers vom 9. Fe— bruar dieseß Jahres über die Dezentralisation der Schul verwaliung hat allgemeine Befriedigung hervorgerufen. In ihm werden den Schuldeputationen der Städte mehr Rechte und Freiheiten gewährt.

Wirklicher Geheimer Ober-Finanz Rath Dr. Germ ar: Der Wunsch, daß die ärmeren Gemeinden in den Stand gesetzt werden, ihre Lehrergehälter ebenso hoch festzusetzen wie die reicheren Gemeinden, läßt sich aus staatsfinanziellen Gründen nicht erfüllen. Das Lehrer⸗ besoldungsgeseß macht doch die Unterscheidung zwischen den verschiedenen Orten. Redner weist ferner die gestern erhobenen Vorwürfe gegen die Besoldung in einigen Theilen des Rheinlandes als unbegründet zurück. . Geheimer Ober - Regierungs: Rath von Chappuis: Die Wirkungen der Einrichtung der Alterszulagekassen lassen sich in der ganzen Monarchie noch nicht übersehen. Naturgemäß werden in einigen Fällen die Städte, in anderen die Landgemeinden einen Vor⸗ r lk haben. Aus den Verhältnifsen im Regierunggbezirk Oppeln lassen ch berechtigte Beschwerden nicht herleiten; auch die Gemeinden, welche ber das i t r n. hinausgegangen sind, haben nur einen geringen Beitrag zu der! Alterszulagekaffe zu jaßlen., Au Zuschüssen für lelstungßunsähige Gemeinden sind bereits 286 000 M im Regierungs⸗ bezirt Ern zur Verfügung gestellt, und wenn das Haus die Er⸗ höhung deg betreffenden . n diefem Etat bewilligt, werden nech

mebr Mittel zur Uaterstützung der ärmeren Gemeinden gewährt werder können.

Abg. Dr Sattler (nl): Es ist ein nobils officium der Regierung, nun auch an die Walzeckschen Volksschullehrer zu denken, nachdem die Gehalt-verhältnisse der preußischen Lebrer aufgebessert sind. Der Seminar -Lehrkörper setzt sich zusammen aus seminaristisch und aus gkazemisch gebildeten Lebrern. Es kommt nun häufig vor, daß die letzteren sofort zu Oberlehrern befördert werden, oder daß die Vorstuse nur als Durchgangkvosten für sie vorhanden ist. Man wünscht, daß diefe beiden Elemente des Lehrkörper verschmolzen werden, soköaß eine Einheit verhanden ist. Bevor viese Debatte geschlossen wird, möchte ich den Herren Dauzen⸗ berg und von Heereman meinen austichtigsten und herzlichsten Bank aus prechen für ibre Reden. Ich danke Ihnen weniger für die Milde der Form, denn diese hat für mich immer einen säuerlichen Beigeschmack, sondern für den Inhalt, dafür daß Sie mit klarer Unerschütterlichkeit Ihre Forderungen aufgestellt haben. Tiefer gebängt zu werden verdient schon die Dauzenberg'sche Definition des Staatz als einer Organisatison Vieler zur Erreichung materieller Zwecke; als wenn der Staat keine ethischen Aufgaben härte! Herr von Heereman leistete sich den Satz: Die Schule sei nicht nach der Verfassung eine Veranstaltung des Staats; ebenso stehe es mit der Schulaussicht. Herr Hauzenberg verstieg sich endlich zu dem Wort: Vie Schule muß ein Annex der Kirche sein. Thatsache ist, daß die kirchliche Schule schon vor der Reformation Schiffbruch ge⸗ litten hatte, sodaß die Kommunen eintreten mußten. Also die Schule soll allein unter dem Einfluß der Kirche stehen. Die praftischen Herren Psrsch und Dittrich hatten einen viel friedlicheren Ton angeschlagen, und darum begrüße ich es mit Freude, wenn zwei so doktrinäre Fanatiker, wie die Herren Dauzenberg und bon Heereman, so offen die Unterwerfung der Schule unter die Kirche proklamiert haben Das wird zur Klärung beitragen War doch selbst der Kultus. Minister gestern genöthigt, hervorzuheben, daß die Regierung bei allen ihren Maßaahmen doch auch verpflichtet sei, auf die Gefüle der protestantischen Bevölkerung Rücksicht zu nehmen. Ich bin überzeugt, die Wirkungen dieser Reden werden noch weiter klärend wirken.

(Schluß des Blattes)

Dem Reichstage ist der Entwurf eines Gesetzes, betreffend die elektrischen Maßeinheiten, zugegangen.

Im Hause der Abgeordneten haben die Abgg. Rickert (fr. Vgg.), Traeger (fr. Volksp.) und Genossen den Antrag auf Annahme folgenden Entwurfs eines Gesetzes, betreffend den Religionsunterricht der Kinder von Dissidenten, ein—

gebracht: Einziger Paragraph. julpflichtige Kinder, deren Eltern nicht einer vom Staate anerkannten Religi sellschaft angehören, können icht von dem ihrigen

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Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung. Breslau sind, wie die . Schl Ztg.“ mittheilt, die Maler, Anstreicher vor einigen Wochen in eine Lohn⸗ eingetreten. Ihre Hauyptforderungen: der neunstündige die Normierung eines Minimallohnes und die Gewährung schlags von 1509 auf die Accordlöhne, wurden von den Meistern abgelehnt; diese bewilligten einige kleinere Forderungen erklärten sich außerdem im Prinzip zur Gewährung angemessenen Lobnzuschlags bereit, den sie aber nur Malern und Lackierern bewilligen wollten. In einer Versammlung am letzten Sonntag wurde nun der Beschluß gefaßt, vorläufig von der Einführung des f M l lohns abjzuseben; ferner wurde aber geben, daß ein 15 prozentiger Lohnrusch Anftreicher durchführbar sei. Die Versammlung den Gehilfenausschuß, mit den Arbeitgebern in einzutreten. Aus Mühlhausen i. Th. wird der Geraer Ztg.“ zum

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Künstlerin empor, die sich getrost neben Herrn Ands stellen konnte. Dieser Darsteller bot als Armand Duval wieder eine Meisterleistung dar. Jede Geste, jeder Blick redete eine ergreifende Sprache, und jede Regung der Seele orängte sich aus der Tiefe des Herzens empor. Belde Künstler wurden mit Beifall überschütt't. Neben ihnen be⸗ merkte man aus der . der übrigen Mitwirkenden nur nech Herrn Pilotto, welcher den Vater Duval schlicht und würdevoll spielte.

Goethe Theater.

Am Sonntag hat Herr Georg Engels ein Gafspiel eröffnet und als erste ehe den Professor Griebenow in dem Schwank Das Opferlamm' von Oskar Walther und Leo Stein gewählt, der von seiner Aufführung im Thalia Theater her nicht gerade vortheilhaft bekannt ist. Die Rolle des Professors ist gewiß an sich herzlich unbedeutend; um so mehr aber wird man die Kanst des Herrn Engels bewundern, die dieser Schattengestalt Leben einhauchte, ihr Gemüth und eine Seele verlieh, welche die Theilnahme und das Mitgefübl des Zuschauers wachrufen und fesseln konnte; natürlich fand der Darsteller außerdem Gelegenheit, durch seinen ursprünglichen Humor dieser Figur auch eine belustigende Seite abzugewinnen. Das Zusammenspiel verdiente übrigens besondere Anerkennung; von den Übrigen Darstellern zeichneten sich namentlich Herr Willy Grunwald als Forsteleve und Fräulein Hermine Heinrich als Hildegard durch gefälliges und anumuthiges Spiel aus.

Konzerte. Die Geschwister Alice Liebmann (Violine) und Bertha Liebmann (Klavier) gaben am Donnerstag v. W. im Saal der Sing⸗Akademie ein Konzert, welches die Pianistin mit der bekannten A-dur-Polonaise von Chopin eröffnete. Im Vortrag dieses Stückes wie in einer Réverie von Tito Mattei kamen recht erhebliche Uneben⸗ heiten vor, die vielleicht durch Befangenheit zu entschuldigen sind; auch störte der übermäßige Pedalgebrauch die Wirkung. Am besten gelang der noch jungen Künstlerin die Wiedergabe des ‚Albumblatteßꝰ von Grützmacher Die Violinistin spielte mit größerer Sicherheit im Technischen, wie in der Klarheit der Doppel⸗ griffe und in den Passagen des Flageolets zu erkennen war; jedoch beachtete sie die vorgeschriebene Tempobewegung im Vortrag des Mendelssobn'schen E-moll-Konzerts nicht genügend. Der „Ungarische Tanz“ von Brahms und Sarasate's beliebte ‚„Zigeunerweisen“ weckten dagegen bei dem nicht sehr zahlreich erschienenen Publikum lebhaften

Am Fieitag fand im Saal der Philharmonie das zweite Konzert des Berliner Tonkünstler⸗Vereins statt und jwar unter Mitwirkung des Philharmonischen Orchesters, des Otto Schmidt'schen Chors und der Solisten: Gertrud Heinrich . Kammerjänger Dierich (Tenor), Professor Fritz l Eröffnet wurde

in die he aufsteigend, enthält als Gegenthema eine abr Melodie, während im Larghetto die schöne, trefflich durchgeführte GCantilene in ihrer Faktur an das Vorbild Schubert's erinnert, ohne jedoch in der Melodie Anklänge an Vorhandenes erkennen zu lassen. Das Scherzo ist durch seine pikanten rhythmischen Gestaltungen von fesselnder Wirkung, die durch das von den Hörnern eingeleitete Trio noch erhöht wird. Im Finale sind dle breit angelegten Themata stilgerecht durchgeführt und klar gehalten. Lärmende Drchester⸗Effckte sind durchweg vermieden und die Blechblase⸗Instrumente nur selten benutzt, vielmehr werden vorjugzsweise das Streichquartett und die Holzblase⸗Instrumente verwendet. Der Finalesatz mit dem hymnenartigen Schluß dürfte vielleicht durch einige Kürzungen noch gewinnen. Die Ausführung unter Kapellmeister Rebisek's Leitung war eine lobenßwerthe. Die Komposition wurde von dem zahlreich erschienenen Publikum außerordentlich beisällig aufgenommen. immersänger Dierich trug bierauf ein Minnelied für

r mit Oꝛchesterbegleitung von Richard Wustand vor, in welchem

fl le, umfangreiche Stimme und seine beseelte Auedruckts⸗

ur Geltung kamen. Herr Otkar Pasch. der Vor⸗

eins, erfreute sodann durch ein im klassischen Stil

eiches Adagio für Orchester, das er selbst dirigierte; hrt dem Konzertmeister Professor Struß, der ein ge⸗ fälliges Violinkonzert in A-moll eigener Composit on durch sein gediegenes Spiel in das beste Licht setzte. Zu erwähnen ist noch die schon früher

17 odier 11

Maurerausstande berichtet, daß das Gewerbegericht, da es in zweb

Punkten zu einer Einigung nicht kam, folgenden Schiedsspruch gefällt

babe: Der geforderte und bewilligte Lohnaufschlag von? 3 für alle Maurer tritt vom 15. Juni d. J in Kraft; die Forderung der Fest—

setzung eines Minimallohnes wird abgewiesen Aus Leipzig tl Lpz. Ztg.“ Folgendes mit: Die Fabrik⸗ leitung d ü zu Leipzig⸗Lindenau gelegenen neuen 2 t hat vor längerer Zeit dringenden Bedürfnisses halber Arbeiter bez. Arbeiterinnen mit verhältnißmäßig ohen Löhnen eingestellt, die sie auf die Dauer nicht zahlen kann. Deshalb hängt in der Fabrik ber— Wochen ein Anschlag dem Arheitspersonal bekannt gegeben wird, kaß der Lohn um urückgesetzt werden Als nun am Freitag thatsächlich der 10 0,½ ige Abzug gemacht legten von den 750 in der Fabrik beschäftigten Arbeitern und Arbeiterinnen 140 die Ar— zeit nieder. Am Sonnabend früh haben die Ausständigen aber, nach⸗ der Abzug auf 5 0 herabgesetzt worden ist, bis auf einige wenige

Arbeit wieder aufgenommen.

w aus, in welcher

Verkehrs⸗Austalten. Bremen

Bre n, 14. März. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer Mark“ 12. März Reise v. Corunna n. d. La Plata fortges. Darm stadt „, v. Ost⸗Asien kommend, 12. März Reise pv. Port Said n. Bremen fortges. Elizabeth Rickmers“ 3. März v. Bremen in Baltimore eingetr. Werra‘ 12. März Vm v. New⸗YVork n. Genua abgeg. Bremen“, n. New. ork best.,, 13. März Dover pass. Stuttgart“ 13. März Reife v. Antwerpen n. Australlen fortges. Friedrich der Große“, v. New⸗ York kommend, und Wittekind, v. d. La Plata kommend, 13. Mär, Reise v. Southampton n. Bremen fortges. Saale“, v. New. Jork kommend, 13. März Abds. Reise v. Gibraltar n. Genug fortges. ‚Prinz Heinrich“, v. Bremen kommend, 13. März v. Port Said Reise n. Ost⸗A sien fortgesetzt.

London, 14. März. (W. T. B) Castle Linie. Dampfer „Arundel Castlen ist auf der Ausreise am Sonngbend von Southampton abgegangen. D. . Doune Gastle“ ist auf der Heimreise am Sonnabend in London angekommen.

Union Linie. Dampfer ‚„Gaita“ ist auf der Ausreise am

Sonntag in Kapstadt angekommen. Rtetterdam, 14. März. (W. T. B.) Hol land ⸗Amerika⸗

Linic. Dampfer Rotterdam‘, von New-⸗Jork nach Rotterdam, hat heute Nachmittag Lijard passiert.

Theater und Musik.

Berliner Theater.

Die italienische Theatergesellschaft setzte ibr Gastspiel gestern mit des jüngeren Dumas“ Schauspiel Die Kameliendame (La Signora dalle Gumelie) fort. Fräulein Tina di doren jo gab in der Rolle der Marguerite Gauthier daz, was ihr die hochmüthige Claire des „Hüttenbesitzers⸗ zu geben nicht gestattete: sie entfaltete Hingebung, leldyolle Liebe, schmerzliche Sehnsucht nach Läuterung mit siberraschender Zartheit und rührender Weichheit der Empfindung. Nur im Beginn stand man dieser Marguerite mit ihrer lauten Heftigkeit kühl gegenüber. Aber nach den ersten lärmenden Scenen lagerte ein schwermüthiger Reiz, milde und ahnungsvoll wie ein zur Neige gehender Sommertag über der ganzen. Gestalt, und diefer Reiz verließ fie nicht mehr bis zu der schmerjengreichen Sterbestunde. Ting di Lorenzo wuchs in dieser Rolle zu einer großen

von demselben Verein zgeführte Kantate für Chor, Sopransolo und Orchester von F. Koch, in welcher der Schmidt'sche Chor sich durch schönen Stimmenklang hbervorthat. Auch die Sopranistin

Fräulein Heinrich trug das Ibrige zum Gelingen bei. Die

Kantate führt den Titel „Der gefesselte Strom‘ (Dichtung von F. Hölderlin) unbd enthält mancherlei tonmalerische Effekte. Auch dem den Schluß bildenden Konzert für Orgel und Orchester von Rheinberger wurde lebhafter Beifall zu theil. Zu

rselben Zeit fand im Saal Bechstein ein Klavier Abend

Alfred Schmidt Badekow statt, in welchem der bekannte Pianist die schon früher an ibm gerühmten Vorzüge: kräftigen, musikalisch gebildeten Anschlag, und verständnißvolle Vortragsweise, in der Suite op. 1 von d'Albert und in der Sonate op. 81 von Beethoven (Les adieux“) von neuem bewährte; auch die Wiedergabe kleinerer Piscen von Chopin und Liszt gelang vortrefflich. Der Hofcellift Hert Heinrich Grünfeld hatte zu Anfang des Abends in einer Sonate für Klavier und Violoncello in D-dur (op. 18) von Rubin stein verdienstlich mitgewirkt. Das wenig zahlreich erschienene Publikum spendefe allen Vorträgen wohlverdienten Belfall. Zu gleicher Zeit gab der Königlich sächsische Kammersänger, Herr Karl Scheidemantel im Saal der Sing-⸗Akademie seinen zweiten Liederabend, in welchem er mit seiner glänzenden und sympathischen Baritonstimme Lieder und Gesänge des verschiedensten Stimmungkgehalts wirkengsvoll vortrug. Den Beginn machte die Ballade „Helge's Tregen von F. Dräseke, eine charakteristische Komposition, die mit tiefem Gefühl gesungen wurde und in allen Herzen Widerhall and. Dann folgten Lieder von Liszt, Schumann, Rubinstein u. A. Den Höhepunkt des Konzerts bildeten neben der mit siegreicher Innigkeit vorgetragenen Adelaide“ von Beethoven drei Gesänge des Harfners aus Wilhelm Meister', von Hugo Wolf, und zwei Lieder von O. Leßmann, deren leichte und frohsinnige Weisen den Hörern ganz besonders zu gefallen schienen. Der Pianist Herr Emil Kronke aus Dresden unterstützte den Konzertgeber durch wohlgelungene Klaviervorträge.

Das unter der Leitung Franz von Hennig's stehende Konservatorium der Musik, welches sich seit Jahren eines wohl- begründeten Rufe erfreut, veranftaltete am Sonnabend in der Aula der Margarethenschule (Ifflandstraße 9— 11) seine zweite dieswinter⸗ liche Schüler. Aufführung. Die Mitwirkenden rekrutierten sich lediglich aus Schülerinnen und Schülern der Klassen des Direktors und legten sämmtlich von der Gedbiegenheit des von ihm ertheilten Unterrichtg im Klapierspiel Zeugniß ab. Sie befanden sich naturgemäß in verschiedenen Stadien ihrer künstlerischen Ent⸗ wicklung. Am weßtesten vorgeschritten erschien Fräulein Obrongka, welche außer dem Finale aus der Cdur - Sonate von F. W. Rust namentlich Liszt's Konzertetude . Waldesrauschen, mit sehr an⸗ erkennenwerther Virtuosität und temperamentvoller Auffassung vortrug. Auch Fräulein Martha Hartstein zeigte in der Wiedergabe des ersten Satzes aus dem C-moll - Konzert von Beethoven, wobei sie Lon dem Direktor, der den schwierigen, für ein zweites Klavier über tragenen Orchestervort ausführte, wirfsam unterstützt wurde, eine solide musikalische . und begchienswerthe Technik. In einigen vier und achthändig ausgeführten Stücken war das Zusammenspiel der be⸗ theiligten Damen präzis in der Rhythmik und in der Schattierungs- weise verständig abgetönt. Der Komponist und Barxitonist Ernst Otto Nodnagel gab an denselben Tage in der Aula des Falk— Realgymnastums seirsen dritten Novitäten Abend, in welchem er,

wie im ersten, nur Gesänge von Hugg Wolf zu Gehör brachte, unter

denen die Lieder Im Frühling“. „Storchenbotschast', sowle die⸗

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