1898 / 67 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 18 Mar 1898 18:00:01 GMT) scan diff

, , ...

die sich auf 48 Städte vertheilen, an den regelmäßigen Lieferungen

für die Marineberwaltung betheiligt gewesen, und so verdankten zahllose fleißige Hände ihre Existenz den Geldern, welche der deutsche Steuerzahler für die Marine aufwende.

Zum dritten Theil des Vortrags, der Besprechung der kulturellen Aufgaben und Arbeiten der deutschen Marine, übergehend, erörterte Geheimer Regterungs, Rath Bugley in . se die umfassende Thätigkeit der nautischen Abtheilung des Reichs⸗Marineamts und der mit ihr eng verbundenen deutschen Seewarte auf dem Gebiet des Vermessungsweseng, der Kartographie, der Witterungskunde u. s. w. Hanz Hesondere Au smerksamkteit werde namenfsich auch dem Schutz und der Förderung der in den letzten Jahrzehnten inaͤchtig entwickelten deutschen Hochseefischerei zugewendet. Manche Expedition mit hohen wissenschaftlichen Zielen sek von der Reichs-⸗Marinever⸗ waltung ausgesandt worden, und nur Böswilligkeit oder Unwissen⸗ heit könne daher unter diesen Umständen von einer Paradeflotte sprechen. Eine ganz wesentliche Aufgabe der Flotte sei der Schutz der Deutschen im Auslande, der leider oft nicht prompt genug hätte erfolgen können. Ver starken Hand des Mutterlandes könne draußen nur durch eine achtunggebietende Kriegsmarine der nöthige Nachdruck verliehen werden. J

Redner ging nunmehr über auf das Wesen der deutschen Marine selbst, erläuterte deren Zusammensetzung und die verschiedenen Schiffs lypen, gab dann ein anschauliches Bild von der Marschordnung einer Flottille mit Torpedobooten und schilderte mit beredten Worten den muthmaßlichen Verlauf einer zukünftigen Seeschlacht, deren erste Phase bei der gewaltigen Menge und der furchtbaren Kraft der zur Verwen⸗ dung gelangenden Geschosse wahrscheinlich nur von kurzer minuten, langer Dauer sein werde. Die Menge der Geschosse, welche eine Schlachtflotte nach Art der gedachten deutschen während eines nur 10 Minuten dauernden Geschüätzkampfs zu verfeuern vermöge, be— rechnete Redner auf 280 t, was der Ladung eines Güterzugs mit 23 Doppelwaggons entspreche. Angesichts dieser Thatsache wäre es für eine Nation nicht mehr sträflicher Leichtsinn, sondern die un- erhörteste Grausamkeit, wenn sie ihre Söhne anders als in erstklassigen Schiffen in die Schlacht ziehen ließe. .

Zum Schluß führte der Herr Referent die einzelnen Schiff tvpen der deutschen Marine sowie die verschiedensten Stadien des Schiffsbaues bildlich an der Hand zahlreicher wohlgelungener Momen photographien vor, die in vielfacher Vergrößerung auf eine große Leinwandfläche projiziert wurden. Ganz besonderes Interesse in der Versammlung erregten hier namentlich die fesselnden Erläuterungen über die Auf⸗ gaben und Bedeutung des Torpedshootdienstes sowie über die staunens— werthen Erfolge, die die Schichau'sche Werft in Elbing au dem Gebiet des Torpedobootbaues zu verzeichnen habe. Wenn diese Werst beute Torpedoboote baue, die eine Fahrgeschwindigkeit von 32 Knoten er— reichen, so müsse daran erinnert werden, daß dies eine Schnelligkeit der Fortbewegung von etwa 60 km in der Stunde bedeute, und daß auf den preußischen Eisenbahnen nur die Schnelliäüge von Frankfurt a. M. nach Köln und nach Hamburg eine gleiche Fahrgeschwindigkeit gufjuweisen haben. Thatsächlich sei der Torpedobootdienst sehr an⸗ strengend und gefahrvoll, bilde aber auch die denkbar beste Schule für unsere jungen Seeoffiziere. -

Die deutsche Kriegs Marine“, so beschloß der Vortragende seine zweistündigen Ausführungen, „hat durch ihre seitherigen Leistungen allenthalben die höchste Bewunderung erregt und wird es auch in Zukunft nicht an sich fehlen lassen. Wenn einmal die gekränkte Ehre des deutschen Vaterlandes unseren blauen Jungen auf der See das Schwert ernstlich in die Hand drücken sollte, dann werden sie es mit dem gleichen furor teutonicus schwingen, mit dem sich ihre Väter und Großväter in den Reihen der Armee auf manchem heißumstrittenen Schlachtfelde un vergänglichen Lorbeer errangen.“

Die Stadtverordneten beschlossen in ihrer gestrigen Sitzung zunächst, den Magistrat zu ersuchen: I) in sämmtlichen städtischen Ge⸗ bäuden die etwa noch vorhandene öffentliche Gasbeleuchtung durch Gas—⸗ glühlichtbeleuchtung zu ersetzen; 2) die Zahl der Erlaubnißertheilungen zur Errichtung von Verkaufsbuden an Privatpersonen möglichst einzu—⸗ schränken. Bei dem Etat für das Fortbildungsunterrichtswesen wurde folgender Beschluß angenommen: „Die Versammlung ersucht den Magistrat, einige Fortbildungsschulen bezw. Fortbildungsanstalten so

einzurichten, daß sie dem Bedürfniß einer ,,, oder kausf⸗ y Forfbilxungschule entsprechen. Ferner erklärte sich die Versammlung damit einverstanden, den Magistrat zu ersuchen, den Keochunterricht bei den städtischen Ser llt an gg ul! für Mädchen einzuführen. Im übrigen wurden diese. Spezial⸗ Etats genehmigt. Der Spezial⸗Etat „Gewerbliches Unter⸗ richtswesen“ gelangte ebenfalls ohne Debatte zur Annahme. Stadtv. Liebenow berichtete sodann über die Spezial, Etats ‚Armen- wesen , Friedrich⸗Wilhelms⸗ Hospital und. Siechen, Anstalten., ‚Arbeiishaus in Rummelsburg“ und Städtisches Obdach, Degin fek⸗ lionganstalt II und Hilfsstation für Geschlechtskranke, welche, gleich wie die Ausgaben für die übrigen Krankenhäuser, ohne erhebliche Dis—⸗ kussion genehmigt wurden. Beim Spezial⸗Etat ‚Badeanstalten' wurde beschlossen, den Magistrat zu ersuchen, vom 1. April d. J. ab die Wannenbäder J. Klafse in den stäbtischen Volkobadeanstalten auf⸗ zuheben und medizinische Bäder nicht mehr zu verabreichen. Es folgte der Etat der „Park- und Gartenverwaltung“. Derselbe wurde nebst einem Antrag des Magistrats, betreffend die elektrische Be⸗ leuchtung des Wassersturzes im Vietoriqpark, mit großer Mehrheit angenommen, ebenso die Etats: „Polizeikosten im allgemeinen“, Feuerlöschwesen“, . Straßenbeleuchtung, Straßenreinigung und Be— sprengung!. Hierauf wurde die Etatsberathung abgebrochen, und auf Antrag des Stadtv. Singer trat die Versammlung nunmehr in die Berathung des in der vorigen Sitzung eingegangenen Antrags der Stadtv. Perls und Genossen ein, betreffend die Nieder legung eines Kranzetz auf die Grabstätte der Maärzgefallenen durch eine Abordnung der Versammlung. Nachdem die Vorgenannten den Antrag befürwortet und der Stadtv. Dr. Bergemann ihn bekämpft hatte, wurde derselbe in namentlicher Abstin mung mit 58 gegen 40 Stimmen angenommen. Hierauf erklärte Ober⸗Bürgermeister Zelle, der Versammlung ein Reskript des Herrn Ober-Präsidenten der Provinz Brandenburg, das sich auf diese Angelegenheit beziehe, mittheilen zu müssen. In dem Reskript wird ausgeführt, daß ein dem Antrage der Stadtv. Perlz und Genossen ent sprechender Beschluß die Befugnisse der Stadtverordneten⸗Versamm⸗ lung überschreiten würde, da er nichts Anderes als eine politische Demonstration zur Verherrlichung der Revolution sei und somit über den Kreitz derjenigen Angelegenheiten hinausgehen würde, welche nach der Städteordnung vom 30. Mai 1853, insbesondere nach dem § 35 derselben, der Beschlußfassung der Stadtverordneten Versammlung zugewiesen seien. Auf Grund des § 15 des Zuständig⸗ keitsgesetzes vom 1. August 1883 werde demzufolge der Magistrat durch das Restript angewiesen, einen etwaigen Beschluß dieser Art, möge er sich nun dem eingebrachten Antrage unmittelbar anschließen oder etwas dem Inhalt oder Zweck nach Aehnliches zum Gegenstande haben, nach Maßgabe der erwähnten Gesetzesvorschrift mit aufschiebender Wirkung unter Angabe der rorstehend dargelegten Gründe zu beanstanden und zwar derart, daß die Beanstandung in derselben Sitzung der Stadtverordneten Versammlung, unmittelbar nachdem der Beschluß gefaßt worden sei, ausgesprochen werde. ber⸗Bürgermeister Zelle fügte hinzu, er habe demnach im Namen des Magistrats den soeben gefaßten Beschluß mit aufschiebender Wirkung zu beanstanden.

*

Nach laͤngerer erregter Debatte, an welcher sich die Stadvp. Singer, Perls, Pretzel, Dr. Hermes und der Vorsteher Dr. Langerhant be— theiligten, beantragte der Stadtv. Singer, auf Grund des § 77 der Städteordnung gegen die Beanstandung des Beschlusses die Klage bei dem Ober⸗Verwaltungsgericht zu erheben. Der Vorsteber erklärte, daß er diesen Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung setzen werde. Es folgte alsdann der Bericht des Ausschusses Über die Vorlage betreffs anderweiter Regulierung der Gehälter des Lehr— versonals an den höheren Lehranstalten u. s. w. Berichterstatter des Ausschusses war der Stadtv. Cassel. Die Vorlage wurde nach den An— trägen des Ausschusses mit einer Resolution des Stadtv. Dr. Preuß, wonach auch die Stellung der Zeichenlehrer verbessert werden soll, en bloc angenommen. Zur Annahme gelangten schließlich noch die Vorlage, betreffend die Weiterfübrung der Schicklerstraße bis zur Neuen Friedrichstraße, und die Vorlage, betreffend die Erwerbung der zur Verbreiterung der Wallstraße vom Spittelmarkt bis zur Neuen Grünstraße erforderlichen Grundstücke. Auf die öffent- liche folgte eine geheime Sitzung.

Zum So jährigen Militär Fubiläum det

Bismarck am 25. März d. J, versen det der Verlag i r e g. bach in Friedrichsruh einen Brie fbeschwerer als Andenken. e. selbe besteht aus einer gisernen Plakette, die, nach einer Zeichnung ö Geheimen Bauraths, Professors (. Wallot von Kowarzik te. delliert, den Jubilar als Ritter Georg zeigt. Das Schwer in . Rechten, über der Schulter das Reschsbanner, so reitet der Held sie

reich über den von ihm erlegten Drachen dahin; im rechten Dinergru k. winkt aus der Ferne das National Denkmal vom Riede we herüber. Auf. den Bändern der Eichenzweige, welche das Rellef umkränzen, liest man die Inschriften ‚Ünter fünf Königen“ um Unter drei Kaifern'. Die Plakette ist auf einem Block aus hundertjährigem Hole des Sachsenwaldes befestigt, dessen Herkun durch ein jedem Exemplar aufgedrucktes faßtsimiliertes Zeugnij der Fürstlich von Bismarck'schen Forstverwaltung bestätigt wirt Das Erträgntß aus dem Verkauf des Andenkens (Preis 3 40) soll wie der Verlag mittheilt, mit dazu dienen, einen das Zeitalter der Reichs begründung darstellenden historischen Erinnerungebau auf richten zu helfen.

Das wissenschaftliche Ausstattungsstück Der Kampf um den Nordpol“ wird in der neuen Ur anita“ (Taubenstraße) nur noch morgen und am Sonntag aufgeführt; die Dekorationen werden als dann ber Urania“ in Wien überwiesen, um daselbst während der Jubiläums. Ausstellung zur Vorführung zu gelangen. Die bereits angekündigte photographische Kunstausstelkung des Wiener Camera- Clubs, welche die beiden Berliner Amateur⸗Vereine in der neuen Uragig“ (Tauhenstraße) veranstalten, wird vom 19. März bis 7. April täglich in den Stunden von 10 bis? Uhr geöffnet sein.

Varel in Oldenburg, 18 März. In Loy-Rastede fand bei dem Brande seines Wohnhauses der Arbeiter Schelling mit seinen fünf Kindern den Tod in den Flammen.

London, 18. März. Konsuls Freiherrn von Lindenfels fand gestern Abend im Hotel Metropole das Jahresfestmahl der Deut schen Wohlthätigkeitz— Gesellschaft̃ statt. Nach einem Toast auf das britische Königz— haus trank Freiherr von Lindenfels auf die Gesundheit Seiner Maj stat des Kaisers Wilhelm und wies auf die Treue der im Auslande lebenden Deutschen gegen das große deutsche Vaterland hin.

Unter dem Vorsitz des deutschen General—

Hierau toastete Herr Melchers auf Seine Majestät den Kaiser Franz 850 als den langjährigen Beschützer der Gesellschaft und gedachte der friedenerhaltenden Bundesgenossenschaft zwischen dem Deutschen Reiche und Oesterreich,⸗Ungarn. Der sterrelchisch⸗ungarische Konsul von Princig hob in seiner Antwort den Wohlthätigkeitesinn des Kaifetz Franz Joseph hervor. Der Gesellschast sind, mit Ginschluß de Beiträge Ihrer Majestäten des Kaisers Wilhelm und des Kaiserß Franz Joseph, im verflossenen Fahre insgesammt 1276 Pfund Sterling zugegangen.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

London, 18. März. (W. T. B) Das „Reuter sche Bureau“ meldet aus Peking vom gestrigen Tage: Frank— reich verlange, China solle keinen Theil der vier Provinzen Kwangtung, Kwangsi, JHünnan und Kweitschou abtreten. Weitere Forderungen Frankreichs bezögen sich auf Verlängerung der Eisenbahn von Lungtschau (?), Uebergang des Schienenweges in die Provinz Jünnan hinein und Errichlung einer Kohlenstation in Laitschou auf der Halbinsel Henchan. China habe bisher alle diese Forderungen zurückgewiesen.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

.

Wetterbericht vom 18. März, 8 Uhr Morgens.

emperatur in ? Celsius

* 8

ösp

oberungen.

48R.

Wind. Wetter.

Statioxen.

.d. Meere J.

. X

Wohlthätigkeits⸗Vorstellung zum unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin stehenden ‚Marienheim“. ͤ Lustspiel in 1 Akt von G. zu Putlitz. Regie: Herr Keßler. Ein moderner Barbar. Lustspiel in 1 Akt (27 Bildern) von Moser.

Herr Alexanter. Monsieur Herkules.

Besten des

Brandenburgische Er⸗

Sonntag,

9 Regie Mann.

Posse .

Schauspielhaus. Mit Allerhöchster Genehmigung: Schiller Theater (Wallner Sonnabend: Zur Feier von Ibsen's 70. Geburts— tage: Zum ersten Male: Brand. Anfang 8 Uhr. 3 Nachmittags 3 Uhr: Der Pfarrer von Kirchfeld. Abends 8 Uhr: Ein gemachter

Montag: Brand. Anfang 8 Uhr.

Vaudeville in 2 Akten nach „Les Petites Brebis“. Anfang 74 Uhr. Sonntag, den 20. März: Erstes Gastspiel des Fräulein Olga Barrison. Die kleine Schlange. Schwank in 1 Akt von E. Jacobson. Musik bon Michaelis. Vorher: Die kleinen Lämmer.

Theater) kleinen Lämmer.

Central · Theater. Alte Jakobstr. 30. Dirertion

Bar. auf Gr.

50

red. in Millim

*su

*

5 bedeckt 5 halb bed. 3 bedeckt

Belmullet .. Aberdeen Christiansund Kopenhagen. Nebel Stockholm. S 4 Regen Haparanda. 754 6 S Schnee Cork, Queens⸗ town ... Cherbourg Rlder.... k Hamburg.. Swinemünde Neufahrwasser Memel ... 1 Karlsruhe .. Wiesbaden München .. Chemnitz .. Berlin Wien.... Breslau... Ne dar.. ö wolkenlos w ill bedeckt Uebersicht der Witterung. Nordwest⸗Europa liegt in einem Depressions⸗ gebiet, dessen Kern sich bei den Lofoten befindet; das Maximum über Südweflftankreich hat sich wenig verändert. Eine neue Depression scheint westlich von Schottland heranzunahen. In Deutschland ist das Wetter bei mäßigen südwestlichen Winden trübe, regnerisch und überall wärmer, allenthalben ist Regen gefallen, Al mm zu Hamburg; an der Küste liegt die Morgentemperatur bis zu 55, im Binnenlande bis zu 67 Grad über dem Mittelwertbe. Deutsche Seewarte.

Theater.

Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern- baus. 71. Vorstellung. Lobetanz. Ein Bühnen spiel in 3 Aufzügen. Dichtung von Otto Julius Bierbaum. Mustk von Ludwig Thuille. Die Rose von Schiras. Ballel⸗Jbylle nach einer erzählenden Dichtung von H. Ploch von Emil Graeb.

. do do M ß

= —=—

Regen hedeckt halb bed. bedeckt Regen Regen Regen bedeckt

Dunst Regen bedeckt Regen Regen Regen Regen Regen

bedeckt

8G

2 MO

O

D* 86 2

G 86

8 2.

6

6 83 e C D .

.

c

Ic Gi G Gs 828 O o

2

8335869 e 2 . 2 = O SSC

Königlichen Schauspielhause statt. Preise der Plätze:

in 1 Akt von Belly. Regie: Herr Mox Grube. Der Ruhmesweg. Preise der Plätze: Fremden⸗ Loge, Erster Rang, Balkon, Erste Rang⸗Loge 20 46, Pargquet 20, 19 und 10 ½, Tribüne 10. 8 und H M, Balkon und Loge Zweiter Rang 6 und 5H M, Dritter Rang 3 A Billet⸗Verkauf an der Kasse des König⸗ lichen Schauspielhauses. Das Abonnement ist auf⸗ gehoben, Dienst⸗ und Freiplätze kommen in Fortfall. Das geehrte Publikum wird ersucht, im Gesell⸗ schaftsanzuge zu erscheinen. Anfang 8 Uhr. Sonntag: Opernhaus. 72. Vorstellung Der fliegende Holländer. Romantische Oper in 3 Akten ven Richard Wagner. Anfang 74 Uhr. Schauspielhaus. 77. Vorstellung. Der Burg⸗ graf. Historisches Schauspiel in 5 Aufzügen und einem Nachspiel von Josef Lauff. Anfang 75 Uhr. Neues Opern⸗Theater. Mutter Thiele. Ein Charakterbild in 3 Akten von Adolph LArronge. Anfang 7 Ubr. Der Billet⸗Verkauf zu dieser Vorstellung findet Sonnabend und Sonntag von 9— 10 Uhr und 106 —1 Uhr bezw. 12 —1 Uhr im

3, 2, 1,50 MSM und 75 . Aufgeld wird nicht er⸗ hoben. Die Billets tragen die Bezeichnung „26. Re= servesatz ).

Denutsches Theater. Sonnabend: Zum ersten Male: Hedba Gabler. Schauspiel in 4 Akten von Henrik Ibsen. Anfang 795 Uhr

Sonntag, Nachmittag 2 Uhr: Einsame Menschen. Abends 71 Uhr: Zu Henrik Ibsen's 70 jährigem Geburtstage: Hedda Gabler.

Montag: Johannes.

Berliner Theater. Sonnabend: Zum ersten Male: Abschied. Anfang 75 Uhr.

Synntag, Nachmittags 2 Uhr: Faust, I. Theil. Abends 7 Ubr: Abschied.

Montag: Gastspiel von Tina di Lorenzo und Flavio Ands. EInredele. (Untreu.)

Goethe · Theater. Bhf. Zoologischer Garten. Kantstr. 12. Sonnabend: Das Oyferlamm. (Georg Engels, als Gast.) Anfang 78 Ühr.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Sasemann's Töchter. Abends 75 Uhr: Das Opferlamm.

Montag: Zum ersten Male: Die Kinder der Excellenz.

PMeusik von Richard Eilenberg. Anfang 73 Uhr.

Rößl.

Lessing Theater. Sonnabend: Im weißen Anfang 75 Uhr.

Sonntag: Iin weißen Rößl.

Montag: Im weißen Rößl.

Dienstag: Im weißen Rößl.

Neues Theater. Schiffbauerdamm 4a. 6.

Direktion: Sigmund Lautenburg. Sonnabend: Zum ersten Male: Spiritismus. von Vietorien Sardou. von Paul Lindau.

Schauspiel in 3 Akten In deutscher Uebertragung Eingerichtet und in Scene gesetzt von Hans Meery. Anfang 7 Uhr.

Sonntag und Montag: Spiritismus.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu volksthümlichen Preisen: Die Logenbrüder.

Belle · Alliance · Theater. Belle⸗ Alltanceftr. / v. 3 Kaiser und Galiläer von Henrik Ibsen.

Sonntag, Nachmittags: Lumpacivagabundus. Abends: Kaiser und Galiläer.

Montag: Die Räuber.

Nesidenz · Thenter. Direltion: Theodor Brandt. Sonnabend: Sein Trick. (Le Lruc de Seraphin.) Schwank in 3 Akten von Maurice Desvalltörez und Antony Mars. . und für die deutsche 56 bearbeitet von Benno Jacobson. Anfang

r. Sonntag, Nachraittags 3 Ahr: Zu halben Preisen: Fernande. Abends 8 Uhr: Sein Trick. Montag und folgende Tage: Sein Trick.

Theater Unter den Linden. Sonnabend:

Mit neuer Ausstattung: Der Opernball. Operette

in 3 Akten nach dem Lustspiele Die Rosa⸗ Dominos“

von Loon und Waldberg. Musik von Richard Heu⸗

berger. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche.

ir ft Herr Kapellmeister Korolanyi. Anfang r

Sonntag: Der Opernball. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: Der Mikado.

Thalia · Theater. (Vormals: Adolph Ernst⸗ Theater.) Sonnabend: Fortunio's Lied. Komische

Dperette in 1 Akt von Halsvy. Hierauf: Die

Rich. Schultz. Sonnabend: Emil Thomaz, a. G. Die Tugendfalle. Burleske Ausstattungaposse mit Gesang und Tanz in 4 Bildern, mit Benutzung eines französischen Sujets, von Julius Freund und Wilhelm Mannstäbt. Musik von Julius Einödt— hofer. Anfang 75 Uhr.

t Sonntag und die folgenden Tage: Die Tugend—⸗ alle.

.

Konzerte.

Sing ˖ Akademie. Sonnabend, Anfang 8 Uhr: Konzert von Bertha Visanska (Klavier) mit dem Philharmonischen Orchester.

Saal Bechstein. Sonnabend, Anfang 73 Uhr: Konzert von Ernst Otto Nobna gel. Mit— wirkung: Fräulein Martha Braun, Herren Dr. L. Wüllner und Arnold Mendelssohn.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Hella von Rümker mit Hrn. Sec. Lieut. Schmidt von Altenstadt (Tofoschken dang⸗ fuhr). Frl. Charlotte von Salisch mit Hrn. Prem. Lieut. Hans Hoff mann⸗Scholtz (Kratzkau—

chweidnitz). Frl. Gertrud Schumacher mit rn. Oberlehrer Atolf Fraatz (Berlin). Fll. Elisabeth von Recklinghausen mit Hrn. Prihat⸗ . Dr. Wilhelm Spiegelberg (Straßbun 32 2. 74

Geboren: Ein Sohn; Hr. Prem. Lieut. Scl (Berlin Eine Tochter: Hrn. Prostsor Dr. L. Kny (Wilmert dorf n n. ö

Gestorben: Hr. Superintendent a. B. Otto Rühle (Neustettin). Frl. Rosa von Westernhagen (Erfurt).

m.

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in 5 Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagh⸗ 1 5 7 Wilhelmstraße Nr. 32.

Acht Beilagen

(einschließlich Börsen⸗ Beilage).

, 6X.

Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Käni

Berlin, Freitag, den 18 März

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

glich Preußischen Staats⸗Anzeiger

18898.

Qualltãt

gering

mittel

gut

Marktort

Gezahlter

Preis für 1 Do

ppelzentner

niedrigster

höchster niedrigster

16.

höchster

niedrigfter

6

höch ter 0.

Verkaufte Menge

Voppelentner

Außerdem wurden am Markttag (Spalte I) nach überschlaglicher Schätzung verkauft Doppel zentner (Preis unbekannt.)

Am vorigen

Durchschnittgz⸗ Marlttage

Verkauftz⸗ preis

werth für 1Doppel⸗

zentner

Durch⸗ schnitts⸗ preis

16.

Stallupönen Goldap. Kottbus.. Wongrowitz. Hirschberg Ratibor. Göttingen Geldern. Aachen. Döbeln. ; Langenau i. W. , Colmar j. EG.. Chateau Salins Breslau.. Schweidnitz. Glogau Liegnitz

Neuß.

Stallupönen ] ,, Landsberg a. W. . Kottbus. ; Wongrowitz Hirschberg Ratibor Göttingen Geldern.

St. Wendel Aachen

Döbeln

,,, Colmar i. G.. Chateau Salins Breslau. Schweidnitz Glogau.

Liegnitz

Neuß .

Stallupönen Goldap Wongrowitz Hirschberg Ratibor. Geldern. St. Wendel ( KJ 1 ö ö w 17,50 Colmar i. E.. Chateau Salins Breslau. Schweidnitz Liegnitz

13,40 12,460 13,50 12, 50 12,30

1280 1166 1416

Stallupönen Goldap J 13,40 R Kottbus . ö Wongrowitz 12,00 Hirschberg .. w 14,80 J Göttingen . Geldern. 13,50 St. Wendel Aachen. 14,75 Sigmaringen 14,00 Döbeln. ; Langenau i. W. 13, 80 1 14,50 Chateau Salins Breslau... 14,20 Schweidnitz. 14,60 Glogau 15,20 Liegnitz 13,40 Neuß.

Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufgwerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Ein liegender Strich (— in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende 5

18,12 17,80

1790 1656 1766

20 50

18,00 21,40 20,60 22, 10 20, 00 15,60 17,60 15, 80 18,25 19,70

12,50 13,20 13,00 13,88 12, 80 13, 80

14,50 14,60

12,50 16,25 15,00 13,20 14,10 14,10 13,80 13,50

12,00 13,660 13,60 165,10 15,00 12,70

1850

15,00 15,00 15,40 16,50

e i zen. 18,57 18,00 17,78

19,20 18,40 19,40 20, 21,00 18,60

21,80 22, 37

1780 18, 160 16 26 15.365 20 30

18,57 18,00 17,78

19,30 18,50 19, So 21,10 21,00 18,80 22,20

22,89

18,70 18,60 16, 2, 19,25 20, 80

13,00 13,40 14,00 14,11 13,60 15,40 15,10 15,00 15,20 15,20 15,25

17,00 17,78

14,90 14,90 14,20 14,80 14,60

13,80 15,00 17,00

13,30 18,00 20, 00 20, 090 19,69

1790 16 6

17,00

1420 15,80 14,60 16 960 15, 86 15,46

15, v0 15 66 15 66 16535

18830 15 36 16 6

15,40 15,80

13,60 14,00 15,80 12,50 13,00 15,00 16,00 14,900

14,50 14,00 14,00 14,75

14,60 14,00

1480 16.0 jd 6 1h s

9 1250 1465p Ig, Ih S 15 g Id. ao 16,0 id. 10 13 16 14 4106 ib. 10

. ig S 20

Bemerkungen.

13, 40

reis nicht vorgekommen ist; ein Punkt 6.) in den letzten sechs

17,30 17.80 1778 17,90 16,2 17, 80,

21 00 21388

0 56 2216

15380 20 40

12,50 13, 20

14900 13,90 14,08 14,98

1500 15,16

1648

1410 1420

2 **

1220 15,50 15,50 1455 14. 56 15.066 15.06 19,55 19366 16. 12

D Se O en ge

Q

8. * 82 2 o ge ge ge ge ee

14,20 13,50

15, 90 12,90 16,22 14,50

145836 15.27

1400

15522 15 15

Q 28. ** Se Se ge 8e 80 e Oe

55. 5

18 3. 15. 3.

15, 10 14,10

1830 284 1420

Der Durchschnittspreis wird aus den . Zahlen berechnet.

palten, daß entsprechender Bericht fehlt.

Denutscher Neichstag.

63. Sitzung vom 17. März 1898, 1᷑ Uhr.

Die zweite Berathung des Entwurfs einer Militär⸗ Strafgerichtsordnung und eines Einsührungsgesetz es e derselben wird fortgesetzt beim 5 9, welcher nach der Vor⸗ ge lautet: „Die Militär⸗Strafgerichtsbarkeit wird durch die Gerichtsherren und durch die erkennenden Gerichte ausgeübt.“

ierfür beantragen die Abgg. Munckel und Beckh ffr. Voltsp.) iz n. Fassung: „Die Militärgerichts barkeit wird durch die Herichtsherren, die Untersuchunggrichter und le erkennenden Gerichte ausgeübt.“

Abg. Oertel (Sos) erklärt sich gegen die Organisation der untersten Instanz; er tritt namens seiner Partei für die Organisation ec dem bayerischen Muster ein; die Gerichtsherren müßten befeltigt, stersuchungsrschter eingeführt und überhaupt dem richterlichen ; emente das Uebergewicht gegeben werden. Dem Angeklagten müßte e ehen iger gestellt werden. (Präsident Freiherr von Buol eite den Redner, sich auf 9 zu beschränken.) Einem solchen Gesetz Inne seine Partei ihre Zustimmung nicht geben. Er bitte, e, seee

für z Zusgmmenseßung der oberen Gerichte die Anträge anzunehmen. bg. Mun kel (ft. Voltep.): Ich werde mich auf' s g be—

schränken, obwohl es naheliegt, die anderen Anträge hierbei zu be⸗ sprechen. Unsere Anträge sind von denen des Zentrums abgeschrieben, weil das Zentrum seine Anträge nicht wieder eingebracht hat. Der Antrag will nichts weiter, als die Stellung des Gerichtsherrn etwas beschränken, indem für gewisse Fälle dem Gerichtsherrn ein unab—⸗ hängiger richterlicher Beamter zur Seite gestellt werden soll. Die Staattzanwaltschaft hat in ihrem Ansehen nicht dadurch gelitten, daß man den Untersuchungsrichter unabhängig davon hinstellte.

Abg. Beckh, (fr. Volksp.) wendet sich gegen die Einrichtung der Gerichtsherren, die, weil veraltet, gänzlich aus dem Gesetz . werden müßte; da dies aber nach der Stimmung des Hauses nicht möglich sei, so habe er ö. darauf beschränkt, mit feinen Freunden die

uziehung eines Untersuchungsrichtersß zu beantragen. Weder der

erichtsherr, noch die von ihm berufenen Gerichtsoffiztere böten die Sicherheit, daß sie die Unterfuchung in den richtigen Formen führen würden.

Abg. Dr. Spahn (Zentr) verwahrt sich gegen einige Angriffe des Abg. Munckel auf die Zenfrumspartei.

Sz 9 wird unverändert angenommen; ebenso der Rest des ersten Abschnittes „Allgemeine Bestimmungen“ und der zweite Abschnitt Gerichtsherr“.

Der dritte Abschnitt betrifft „die erkennenden Gerichte“.

Nach § 36 sollen die Standgerichte aus einem Stabsoffizier, 22 ru nn ge. a. Premier⸗Lieutenant bestehen. g. Be eant ra erner die Zuzie Militär ⸗Justizbeamten als . ,, Auch dieser Antrag wird abgelehnt. e Nach 37 kann als Richter nur mitwirken, wer seit mindestens einem Jahre dem Heer oder der Marine 6

Abg. von Vollmar (Soz) beantragt, ferner die Voll= jäͤhrigkest vorzuschreiben.

Kriegs⸗Minister, General⸗Lieutenant von Goßler:

Ich gebe zu, daß die Sache keine politische Frage ist, sondern im wesentlichen eine Frage der Zweckmäßigkeit. Das, wag der Abg. von Vollmar gesagt hat, war ja auch insofern richtig, als ältere Offiziere hierbei in erster Linie in Betracht kommen sollen. Damit ist aber doch durch⸗ aus nicht ausgesprochen, daß der dienstältere Offizier an Lebengjahren nicht jünger sein könnte als sein Hintermann. Man würde ja sonst ge⸗ wissermaßen eine Prämie darauf setzen, spät Offizier zu werden; und es könnte der Fall eintreten, daß der Befähigte eventuell von diesem Amt ausgeschlossen, ein minder Befähigter, der spät Offizier geworden