gs auch mitgetheilt ist, die Gültigkeitsdauer der Retourbillets auf 30 Tage zu setzen, so geht es durchaus selbständig vor. Eine internationale Uebereinstimmung der Formen unserer Personen⸗ beförderung werden wir wohl schwerlich jemals erreichen. Ich habe schon häufig meine Meinung dahin augge— sprochen, daß das Rückfahrtbillee an und für sich keine Existenzberechtigung mehr hat. Es hatte eine Existenzberechtigung zu der Zeit, wo es galt, im Konkurrenzverkehr sich den Mann, den man hingefahren hatte, auch für die Rückfahrt zu sichern. Jetzt ist es nur eine Form der Tarifermäßigung, die auf Umwegen das erreicht, was man viel einfacher haben kann. Ein noch viel größerer Umweg dahin istznach meiner persönlichen Auffassung das Kilometerbillet; denn wenn ich Ermäßigungen geben will, so kann ich das einfach dadurch erreichen, daß ich das einfache Billet ermäßige; dann brauche ich nicht erst das Kilometerheft zu verkaufen, und dann immerhin mit einigen Umständen eine Fahrkarte ausfertigen zu lassen, und dadurch einen gewissen Rabatt zu gewähren. Ich bin auch persönlich der Ueberzeugung, daß das Kilo⸗ meterbillet nur eine ephemere Erscheinung im Eisenbahnwesen bleiben wird.
Abg. Graf von Kan itz (kons); Namens meiner Freunde spreche ich dem Minister Dank dafür aus, daß er, den Wünschen des Abg. Broemel sich so entschieden abgeneigt zeigt. Ein thatsächliches Bedürfniß für die he,, ,. der Personentarife ist nicht nachzuweisen Der Personenperkehr befindet sich in einer sehr gedeihlichen Entwickelung, er bat sich bei uns stärker vermehrt als in Frankreich. Wenn auch die Bevölkerung in Frankreich nicht zugenommen hat, so ist doch der Wohlstand dort gleichmäßiger und allgemeiner gestiegen als bei uns. Das Bedauern des Abg. Broemel, daß wir keine Sachverständigen, keine früheren Eisenbahn Direktoren mehr im Hause haben, kann ich nicht theilen. Nach den früheren Erfahrungen haben sich diese Herren nicht als die eigneten Beurtheiler für Tariffragen bewährt. Im Reichstag fand ch einmal, daß ein solcher Herr von den Tariffragen viel weniger wußte als ich. Die Verbilligung der Personentarife dient nur dazu, eine ungesunde Anhäufung von Menschenmassen in den großen Städten herbeizuführen; und die billigen Vorortstarife drängen die Arbeiter aus der Stadt herauß in die Vororte. Dort bilden sich dann besondere Arbeiterviertel, und was dies für Un— uträglichkelten mit sich bringt, brauche ich nicht zu schildern. . Politik fördert die Sozialdemokratie. Warum läßt sich Herr Broemel nicht mehr in Stettin zum Reichstags⸗Abgeordneten wählen? Weil die Sozialdemokratie in allen Städten das UNeber⸗ gewicht erhält. Das ist eben die Folge der Bevorzugung der Arbeiter⸗ klassen in solchen Fragen. Dadurch wird dem Lande der Arbeiter entzogen. Erst wenn die Nothstandsverhältnisse in den östlichen Provinzen beseitigt sind und eine gleichmäßige Entwickelung von Stadt und Land herbeigeführt ist, könnten wir einer Verbilligung der Personentarife näher treten.
Abg. Pleß (Zentr.) führt aus, daß eine Verbilligung der Per⸗ sonentarife nicht einen Ginnahmeausfall, sondern eine Vermehrung der Einnahmen mit sich bringen würde.
Abg. Broemel erwidert dem Abg. Grafen Kanitz: Ich habe auf Frankreich nicht exemplifiziert. Für die Verhandlungen im Hause würde es von großem Nutzen sein, wenn Eisenbahnsachverständige hier säßen. Die Bemängelung der Faͤhigkeit des ungenannten Herrn im Reichstage hätte sich Herr Graf Kanitz ersparen können; denn dieser Herr hat eine fast zu Grunde gewirth— schaftete Privateisenbahn wieder zur vollen Blüthe gebracht und sie zu einer der glänzenderen in Deutschland gemacht; derselbe Mann ist Jahre lang n . des Vereins der Eisenbahnverwaltungen ge⸗ wesen. Herr Graf Kanitz muß noch viel lernen, wenn er diesem Manne gleichkommen will. Die Frage der Vorortstarife kann Graf Kanitz auch nicht beurtheilen. Würden obne die Vorortztarife in Berlfin weniger Sozialdemokraten sein? Im Gegentheil, je freier sich der Arbeiter bewegen kann, je mehr ihm die Möglichkeit gegeben ift, sich in einem Vororte ein eigenes Heim zu gründen, desto weniger ist er in Gefahr, Sozialdemokrat zu werden. Die Entwickelung der Verhältnisse in Stettin soll Herr Graf Kanktz ruhig abwarten. Das Bei⸗ spiel Stettins war sehr unglücklich gewählt, denn Stettin hat überhaupt keine billigen Vorertstartfe. Die Politik des Grafen Kanitz und seiner Freunde ändert an der Entwickelung der Sozialdemokratie auch nichts. Redner bestreitet, daß auf der Strecke Berlin — Stettin mit einer Geschwindigkeit von 75 Km gefahren werde. In einer Denk- schrift des Zentralausschusses Berliner kaufmännischer, gewerblicher und industrieller Vereine werde nachgewiesen, daß es sogar Schnellzäge mit einer Geschwindigkeit von 47 bis ju 30 km herab gebe, die langsamer führen als Bummelzüge, für die aber die Schnellzugspreise gejahlt werden müßten. . ; Ein Schlußantrag wird angenommen. In einer persön— lichen Bemerkung weist
,. Graf von Kanitz darauf hin, daß in Stettin 1887 4276, 1893 aber schon 9686 sozialdemokratische Stimmen abgegeben seien. Der betreffende Herr im Reichtztage habe den Wahlaufruf der Kom⸗ merzien⸗Räthe unterschrieben, er beschäftige sich alfo wohl mehr mit Wirtbschaftspolitik als mit Eisenbahnpolitit.
Abg. Broem el will darauf bezüglich der Wahlstatistik in Stettin antworten, wird aber vom Präsidenten daran verhindert, da dies in einer persoͤnlichen Bemerkung nicht zulässig sei.
Der Antrag Broemel wird gegen die Stimmen der Frei⸗ sinnigen und einiger Zentrumsmitglieder abgelehnt; die Ein⸗ . aus dem Personen⸗ und Gepäckverkehr werden be⸗ willigt.
Die Einnahme aus dem Güterverkehr ist auf 79M 570 C00 υισ veranschlagt, d. h. um 63 765 000 M0, höher, als im Vorjahre.
Abg. Gothein beantragt:
die Regierung zu ersuchen, mit den deutschen Eisenbahnverwaltungen die Versetzung von Getreide, Malz und Mühlenfabrikaten aus Spezialtarif J in Spezialtarif IJ zu vereinbaren.
Abg. Knebel (nl) wiederholt seinen früheren Wunsch, die Tarife Fi Obst mehr den Bedürfnissen des Obstbaues anzupassen. Die
rage sei gerade jetzt von Bedeutung, da auch in Köln schon Pie Schlldlaug gefunden sei. Er wolle in diesem Augenblich nicht die feng Obsttariffrage eingehend behandeln, da die Regierung zur Zeit n Verhandlungen darüber stehe. Vor wenigen Jahren sei die Be⸗ förderung von Obst als CGilgut auf weiße Frachtscheine zugelassen worden, aber die unteren Behörden führten diese Bestimmung noch nicht richtig auds. Im Rheinland sei z. B. eine Sendung 14 Tage unterwegs gewesen. In Bayern würden diese Sendungen nicht als Eilgut befördert, in Baden entständen manchmal auch Schwierigkeiten in dieser Beziehung. Die Regierung müsse Verein⸗ barungen mit den süddeutschen Staaten über ein einheitliches Ver⸗ fahren herbeiführen.
Abg. Wallbrecht (n.): Bei der Krisis unserer Zuckerindustrie macht sich die Höhe unserer Zuckertarife sebr fühlbar, die weit höher sind als die der konkurrierenden Länder. Im Verhältniß zu dem der fran⸗
ösischen Nordbahn sind unsere Tarife um 100 0 höher. Die deutsche i n, hat beantragt, für den Export des . besondere illigere Tarife zu bilden. Der Minister hat sich diesem Wunsch auch wohlwollend gegenübergestellt, und ich bitte ihn, diese Tarife bis zum nächsten Jahre einzuführen. icher Geheimer Ober ⸗Regierungs⸗Rath Möllhausen theilt mit, daß über die Frage, ob bie Tarife für die Zuckerausfuhr ermäßigt werden sollen, augenbligiich noch Verhandlungen schwebten.
Darguf wird um 33, Uhr die weitere Berathung auf
Abends 7i/, Uhr vertagt.
—
Abendsitzung. Um 7 Uhr Abends wird die Debatte über den Titel
„Einnahmen aus dem Güterverkehr“ und den Antrag Gothein wieder aufgenommen.
Abg. von Mendel. Steinfels (kons.) beschwert sich über Mängel im Viehtransport und verlangt bessere Desinfektion der Wagen, event. mittels Torfsteu. Das Verladen von Vieh an Sonn⸗ tagen sei gegen das christliche Gefühl. Die Kornhaussache sei speziell in Halle von dem Minister coulant, aber doch energisch behandelt worden. Für den Transport losen Getreides ohne Säcke sollten be⸗ sondere Wagen angeschafft werden. Redner verlangt auch billigere Tarife für den Zuckertransport nach dem Ausland.
Geheimer Regierungs⸗Rath Sziskowitz; Dem Viehtransport und der Dezinfektlon wird die größte Sorgfalt gewidmet. In neuerer Zeit werden mit einem neuen Desinfektionsmittel Versuche angestellt.
Auf Anregungen des Abg. Bu eck (nl) erklärt der
Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen:
Meine Herren! Die Ausführungen des Herrn Abg. Bueck ver⸗ anlassen mich zu der Erklärung, daß die preußische Staats⸗Eisenbahn⸗ verwaltung beabsichtigt, zum 1. Oktober neue Stäückguttarife einzu⸗ führen, die sebr erhebliche Ermäßigungen bringen, (Bravo!) und zwar namentlich wirksame Ermäßigungen auf weite Entfernungen. Wir stehen mit den übrigen Bundesstaaten in Verhandlung, um wo⸗ möglich diesem neuen Tarif einen ausgedehnten Geltungsbereich zu sichern. Welche Erfolge diese Verhandlungen haben werden, läßt sich zur Zeit noch nicht übersehen.
Was die zweite Frage, die Besserung der Beförderung zwischen den Plätzen der sächsischen Textilindustrie über Vlissingen nach London betrifft, so ist bei der Zentralinstanz der preußischen Staatseisenbahn verwaltung ein formeller Antrag in dieser Beziehung bisher nicht gestellt worden — weder ven seiten der sächsischen Staatsbahnen, noch von seiten der Interessenten; wohl aber ist uns sonst bekannt geworden, daß die säͤchsische Industrie den allerlebhaftesten Wunsch hegt und sich auch dieserhalb an die sächsischen Staatsbahnen sowohl wie auch an den Herrn Reichskanzler gewandt hat. Ich bin gern bereit zu erklären, daß ich es als eine Aufgabe der Staatseisenbahnverwaltung betrachte, in dieser Beziehung allen Zweigen der nationalen Wirthschaft, der Landwirthschaft wie der In⸗ dustrie thunlichst entgegenzukommen und zwar, soweit wie möglich, nicht nur in den Tarifen, sondern auch in der Beförderung.
Wenn nun der Herr Abg. Bueck gesagt hat, daß zwar die Be⸗ förderung nach dem Exporthafen Hamburg zur Zeit schon in ganz genügender Weise gesichert sei, daß aber die Beförderung nach Ant⸗ werpen für einzelne Transporte — namentlich nach London hin — entschieden den Vorzug verdiene, weil die Seefahrt von Vlissingen nach London sehr viel kürzer als die von Hamburg nach London ist, so ist das nicht zu bestreiten. Aber, meine Herren, auch jetzt schon ist diesen Transporten thunlichste Erleichterung gewährt. Die Trans—⸗
porte zwischen Leipzig und Berlin nehmen für Stückgut nicht 3 bis 4 Tage, sondern thatsächlich in der Regel nur 10 Stunden in Anspruch. Wenn derartige Trangzporte drei bis vier Tage unterwegs sind, so wird das, abgesehen von vereinzelten Unregelmäßigkeiten, die ja vor⸗ kommen können, im wesentlichen daran liegen, daß die Stückgüter zum theil nicht der Bahn direkt aufgegeben werden, sondern dem Sammelspediteur, und der Sammelspediteur die Sachen so lange in der Hand hat, um eine Wagenladung zu bilden. Das läßt sich von dem Versender nicht kontrollieren; das wird aber in Zukunft ganz ent⸗ schieden besser werden, wenn die Stückgüter einen erheblich ermäßigten Tarif bekommen. (Sehr richtig! links) Denn der Sammelspediteur ist nur nothwendig geworden durch die hohen Tarife. (Sehr richtig! links) Die hohen Tarife haben überhaupt die Einrichtung der Sammelspedition erst in die Welt gesetzt und ihr eine Berechtigung verliehen. (Sehr richtig! links.) Weil die Tarife hoch waren, sind die Stückgüter theilweise auf die Post übergegangen und theilweise auf den Sammelspediteur. Durch die Ermäßigung der Stückgütertarife wird die Beförderung auf der Post verhältnißmäßig wenig beeinflußt werden, sie wird nur da beeinflußt werden, wo jetzt eine künstliche Theilung der Transporte stattfinden muß, wie das bei der Textil⸗ industrie vielfach der Fall ist. Wenn man beispielsweise in Barmen oder Elberfeld auf den Bahnhof kommt und die Ver— ladung der Postgüter beobachtet, dann sieht man, welche unendliche Menge von Packeten aufgegeben werden, die künstlich zertheilt worden sind.
Der Sammelspediteur war nothwendig, weil durch die Sammlung der Ladung es ermöglicht wurde, das Stückgut zu den billigen Wagen— ladungs⸗Tarifen zu befördern. Durch die Gewährung billiger Tarife würde es nun wieder möglich werden, der Bahn direkt die Stückgüter zur Beförderung zu übergeben.
Die Konsequenz dieser Ermäßigung der Stückgütertarife ist naturgemäß auch eine Verbesserung der Beförderung der Güter; je mehr Stückgüter wir zu fahren haben, desto besser können wir auch unsere Einrichtung gestalten zu einer schleunigen Beförderung der Stückgüter. (Sehr richtig! links.) Jetzt ist das zum theil eine ganz unökonomische Maßregel. Wir müssen die Kurswagen mit ganz geringen Belastungen — 1500 kg ist die Grenze — fahren lassen, nur um die Güter rasch an ihren Bestimmunggort zu bringen. Wenn wir wieder in höherem Maße die Stückgüter direkt an die Bahn zu—⸗ gefübrt erhalten, so wird es auch möglich sein, in weit höherem Maße spezielle Stückgutzüge einzurichten bezw. Kurzwagen ausreichend zu belasten und sie infolgedessen auch zu vermehren.
Was nun die spezielle Frage der besseren Beförderung der Textil⸗ wagen zwischen Chemnitz und London anbetrifft, so würde mit der Einführung der ermäßigten Stückguttarife in Bezug auf den Beför— derungepreis, soweit ich es übersehen kann, in der Voraussetzung, daß die sächsische Staatsbahn sich anschließt, den Wünschen ungefähr ent— sprochen werden, die seitens der Chemnitzer Industrie gemacht werden. Es käme dann also in zweiter Linie darauf an, die Beförderung zu verbessern. Und wenn auch bisher, wie gesagt, ein direkter Antrag an mich in der Beziehung noch nicht gerichtet ist, so bin ich doch sehr gern bereit, in die Sache einzutreten und zu prüfen, welche Maß⸗ regeln getroffen werden können, um der sächsischen Industrie zu Hilfe zu kommen, naturgemäß auch unserer eigenen Industrie innerhalb der preußischen Grenzen, soweit das nothwendig ist und beantragt wird. Ich hoffe, daß damit den von Herrn Abg. Bueck vorgebrachten Wünschen entsprochen wird.
Abg. Gothein (fr. Vgg.) bemerkt, die Ermäßigung der Stück⸗ guttarif werde besonders der schlesischen Textilindustrie zugute kommen, und befürwortet seinen Antrag auf Versetzung von Getreide, Mal , , aus Spezialtarif JI in den billigeren Speztal⸗ ar ö
Wirklicher Geheimer Ober. Ne serungs Rath Möllhgußsen er⸗ r,. Antrag Gothein mit . auf die Staatskasse für un. annehmbar.
Abg. Volcken s (nl) beschwert sich über die unbequemen Güter transportverhältnifse in Altona und wünscht eine , ö. Hafentarife für Altona.
Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen:
Meine Herren! Die Frage der Ermäßigung der Hafentarife für Altona ist seit einigen Tagen mir vorgelegt worden in den Verhand⸗ lungen, die zwischen dem Kommerz Kollegium bezw. dem Magistrat und der Altonaer Direktion gepflogen worden sind. Es war indessen noch keine Zeit dazu, diese Verhandlungen näher zu prüfen. Ich bin daher heute auch noch nicht in der Lage, dem Herrn Abg. Volckeng eine Entscheidung mitzutheilen, bin aber gern bereit, alle die Momente, die dort geltend gemacht sind, nochmals einer, ich will auch sagen, wohlwollenden Erwägung zu unterziehen. (Bravo
Abg. Krawinkel (n.) befürwortet eine Ermäßigung der Ab— fertigungsgebühr für Stückgüter.
Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen:
Meine Herren! Ich möchte dem Wunsch des Herrn Abg. Krawinkel insofern entsprechen, als ich die Zahlen, die ich gestern für den Per- sonenverkehr mitgetheilt habe, nunmehr auch bezüglich des Güter⸗ verkehrs gebe. Die Einnahnien pro Tonnenkilometer sind im Jahre 1886 / 8ß auf den preußischen Staatsbahnen gewesen 3, 84ỹę 8, im Jahre 1896/96 3,81; also die Durchschnittseinnahme ist verhältnißmäßig nur gering gefallen, trotzdem in diesem Zeitraume eine Reihe sehr wichtiger Ermäßigungen eingetreten sind. Das liegt im wesentlichen daran, daß die höheren Tarifgüter stärker an dem Verkehr sich betheiligt haben, als in früheren Jahren dies der Fall gewesen ist.
Es ist auch vielleicht ganz interessant, die Zahlen bei den übrigen Staatsbahnen zu vergleichen. Bei Bayern z. B. sind die Ziffern 4557 im Jahre 18865, 4.09 im Jahre 1895; in Sachsen 4.86 bezw. 4,54; auf deutschen Privatbahnen 4 63 bezw. 4,41; in Oesterreich b, 12 bezw. 3, 80; auf den französischen Bahnen, und zwar auf den Hauptbahnen 4,75 bezw. 413; auf den französischen Bahnnen in der Gesammtheit, also auf Hauptbahnen und Lokalbahnen, 4,99 bezw. 4,25.
Der rechnungsmäßige Ausfall, der mit der Ermäßigung der Stück⸗ guttarife verbunden ist, beträgt über 11 Millionen. (Hört! hörth Nun bin ich mit dem Herrn Abg. Krawinkel allerdings der Meinung, daß sich gerade bei dieser Ermäßigung wahrscheinlich der Ausfall wieder sehr rasch füllen wird, vielleicht noch rascher als bei den an— deren Tarifermäßigungen, mit Ausnahme der Getreidestaffeltarife, von denen ich gleich bei der Einführung gesagt habe, daß sie wahrscheinlich keinen Ausfall ergeben, sondern voraussichtlich schon vom ersten Jahre ab mehr bringen würden. Das erwarte ich von der Ermäßigung des Stückguttarifs allerdings nicht. Wir werden in den ersten Jahren mit Ausfällen zu rechnen haben, aber ich nehme an, daß diese verhältniß⸗ mäßig gering sein werden.
Die Abgg. Kircher und Herold (Zentr.) geben ihrer Freude über die in Aussicht gestellte Tarifermäßigung Ausdruck. Letzterer er⸗ klärt, den Antrag Gothein den früheren Getreidestaffeltarifen bei weitem vorzuziehen.
Abg. Graf von Kanitz (kons.) spricht sich gegen die Herabsetzung der Eisenerztarife aus.
Um 101 Uhr vertagt das Haus die weitere Berathung auf Mittwoch 11 Uhr.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
In der Woche vom 6. bis 12. März war der Gesundheitsstand in Berlin ein der Vorwoche äbnlich günstiger und die Sterblichkeit nahezu die gleiche wie in der Vorwoche; (bon je 1000 Einwohnern starben, aufs Jahr berechnet, 17,3. Unter den Todesursachen blieben akute Entzündungen der Athmungsorgane vorherrschend, doch war der Verlauf im allgemeinen ein milderer und die Zahl der durch diese Krankheitsformen bedingten Todesfälle eine kleinere als in der Vorwoche. Auch Erkrankungen an Influenza wurden weniger beobachtet und 3 durch dieselben veranlaßte Sterbefälle (gegen 5 der Vorwoche) mitgetheilt. Seltener als in der Vorwoche kamen ferner akute Darmkrankheiten zum Vorschein, doch blieb die Zahl der durch dieselben hervorgerufenen Todesfälle eine größere (28), wenn sie auch erheblich kleiner als in der Vorwoche (38) war. Die Betheiligung des Säͤuglingsalters an der Sterblichkeit war fast die gleich niedrige wie in der Vorwoche; von je 10 9000 Einwohnern starben in Berlin, aufs Jahr berechnet, 42 Säuglinge. — Von den Infektiong krankheiten blieben Erkrankungen an Typhus selten (es wurden nur 4 GErkran⸗ kungen gemeldet); Erkrankungen an Masern und Scharlach wurden gleichfalls weniger, an Diphtherie mehr zur Anzeige gebracht, und zwar kamen Erkrankungen an Masern aus der Schöneberger
Vorstadt, an Diphtherie aus dem östlichen Theile der Tempelhofer
Verstadt, aus dem Stralauer Viertel und aus der Rosenthaler Vor⸗ stadt am zahlreichsten zur Anzeige. Erkrankungen an Kindbettfieber wurden vier bekannt; weitere Erkrankungen an Genickstarre sind nicht zur Meldung gekommen. Rosenartige Entzündungen des Zellgewebes der Haut blieben häufig. Erkrankungen an Keuchhusten waren wohl zahlreich, doch wurde der Verlauf ein milderer, und nur sechs Fälle sind tödtlich verlaufen. Seltener kamen Eckrankungen an akutem Gelenkrheumatismus zur ärzlichen Behandlung, während rheumatische Beschwerden der Muskeln zahlreicher als in der Vorwoche zur Be⸗ handlung gelangten.
Verkehrõ⸗Anstalten.
Bremen, 22. März. (W. T. B.)) Norddeutscher Lloyd. Dampfer Habsburg“, v. Brasilien kommend, 21. März in Ant⸗ werpen angel. H. H. Meier, von New⸗JYiork kommend, 21. März Lizard passiert. Mainz“, v. Brasilien kommend, 21. März Las Palm as passiert. Kaiser Wilhelm der Große“, v, New⸗Jort kommend, 22. März Mttgt. a. d. Weser angek. Werra 21. März Abds. Reise v. Gibraltar n. Neapel fortges. J, n. d. La Plata best.,, 20. März in Montevideo angekt. Aller“ 21. März Abdz. Reise v. Pera n. Piräus fortges. Saale 22. März Mrag. in Alexandrien angekommen
— 25. März. (W. T. B.) Dampfer Wil lehad“, v. Balti⸗ more kommend, 22. März Mttgs. Lizard passiert. Stuttgart 22. März Reise v. Genua n. Neapel fortgesetzt.
Ham burg, 22. März. (W. T. B.) Hamburg⸗Amerika⸗ Linie. Dampfer „Andalufia“ ist gesfern in Hongkong an—⸗ r,. ö Patria“, v. New. Jork kommend, hat beute Rm.
zard passiert.
London, 22. März. (W. T. B.) Castle-Linte. Dampfer Tintagel Castle“ ist am Montag auf der Ausreise in der Delagoa⸗ Bay angekommen. /
Union Linie. Dampfer Scot'“ ist auf der Heimreise heute von 6 eh, ,. (. C. B) Sol land A mer ika
Rotterdam, 2X2. März. . T. B.) Ho — ö Linse. Vampfer . Sb va m“, von News Hört nach Rotterdam, hat heute Nachmittag Seilly passiert.
zum Deutschen Reichs⸗A
M 71.
Zweite Beilage
Berlin, Mittwoch, den 23. März
nzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
1898.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Antwerpener Getreidehandel.
Im Laufe des Monats 6 d. J. ist das Antwerpener Ge⸗
treidegeschäft ebenso wie im
konat Januar ziemlich lebhaft gewesen,
besonders durch Einkäufe in Argentinien von im Februar und März zu verschiffender Waare, Die Weizenvorräthe haben abgenommen; in- solge dessen erfuhren die Preise für vorräthige Waare eine Steigerung bis zu 1 Fr. für den dz. Nachdem jedoch die Preise in Nordamerika in den letzten Tagen des Monats heruntergegangen, fielen auch in Antwerpen wieder die Preise für Lieferungswaare um Ho bis 75 Cts.
für den 42
Am Schlusse des Monats Februar stellten sich die Preise für
Getreide bezw. Mehl in Antwerpen, wie folgt: Welzen: Nordamerikanischer J Californischer. Kurrachee weißer. Plata vorräthig . auf Lieferung. Donau.. ö Baltischer Russischer. Inländischer Inländischer Donau ö zu Futterzwecken. ( , Hafer: Russischer und Amerikanischer Mais: Odessa und Donau... Plata und Nordamerikanischer. Weinnnnmnlieee, . Die Vorräthe in Antwerpen wurden Ende Febr schätzt auf:
—
Roggen: Gerste:
250 000 4z Weizen, 25 000 „ Gerste, 10000 „ Mais.
*
223
175 10
e 77 7227277
nan .
28 . 29.
Fr. 224 —- 22
234 — 2 21. - 233 306 — 14 1853 — 2 21 L- 21] 19 — 22 21IL - 31] 136 - 4 15 — 14 114 — 2 16
106-12
ge⸗
Roggen und Hafer ohne nennenswerthe Vorräthe in erster Hand.
Im Februgr d. J. wurden eingeführt in Antwerpen:
Roggen: aus Ver. Staaten von Amerika. , Holland
33 770 dæ2
8 200 800
Weizen: aus Ver. Staaten von Amerikan. Rumänien. . Uruguay Argentinien Rußland .
Deuntschland Holland. England
42770 171 090 92 530 38 320 21 110 19310 17 8650 5 050 240
Gerste: aus Ver. Staaten von Amerika Rumänien k Türkei.
Rußland
Holland..
Deutschland
Oesterreich.
Dänemark.
Jod vp 79 ro 46 46 13 226 15 56
5 93s 1736 1716
3430
Ver. Staaten von Amerika. Rußland k
194 060
460 20
Mais: aus Ver. Staaten von Amerika. Rußland ö Rumänien.
England
480
181 000 31670 7000
310
Kartoffeln: aus Holland . Deutschland
219 980
2370 20
Ausgeführt aus Antwerpen: nach Deutschland V
Roggen: Holland.
2390
22670 6 890
nach Deutschland Holland Rußland
Weizen:
29 560 37150 27 530
2000
Gerste: nach Deutschland
Holland. England
112310
Hafer: Mais:
nach England
nach Deutschland Holland Schweden.
66 680 82 860 28 240
1210
100
47100 8 500 500
7
42
Kartoffeln: nach England
b6 100 22 230
Weizen ⸗ und Leinsaaternte Argentiniens.
Ueber die diee jährige Weizen⸗ und Leinsaaternte in Argentinien gehen uns folgende, auf privaten Erhebungen beruhende Schätzungen zu:
Im Ganzen ; als eine gute Mittelernte zu bezeichnen.
st die diessährige Weijenernte in Bezug auf Menge In vielen Bezirken war sie
sehr gut, in anderen dagegen wurde nur ein schwacher Ertrag erzielt. In einigen der ältesten Kolonien, in den seit 20 bis 30 Jahren die Felder ununterbrochen mit Weizen bestellt werden, sind diesmal bis
zu 1850 kg pro
ektar geerntet worden, ein Zeichen dafür, daß eine
eder n des Bodens noch nicht vorliegt, obwohl eine Düngung der
Aecker nie plage fast
tattfindet. Zwar hat auch in diesem Jahre die Heuschrecken⸗ in allen Theilen des Landes sich geltend gemacht, aber
gtößerer Schaden wurde durch sie weder in den Wetzen, noch in den deinsaatfesdern angerichtet; der durch die Heuschrecken verursachte Gesammtyverlust dürfte 8 bis 80/9 nicht, überstelgen. Nachthell iger erwiez sich die in der Zeit von Mitte September biz Anfang No— vember, also im Frühjahr, stellenweise sehr füblbar gewordene Trocken- hest, und noch mehr schadeten die in der Blüthezeit gefallenen Nacht-
röste.
In manchen Bezirken, besonders in den Provinzen Buenos
Aires und Santa Fé, wird der durch sie verursachte Schaden auf so geschätzt und selbst an Totalderlusten fehlt es zicht.
Wenn mithin im Durchschnitt das Mengenergebniß als ein recht befriedigendes angenommen werden darf, so ist dies in weit höherem Grade der Fall bezüglich der Qualität des diesjährigen Weizens, die
'ls qusnahmgwesse' gut zu bezeichnen ist. Ursache zurückzuführen seln.
Dies dürfte auf folgende
Infolge der vorjährigen Mißernte fehlte es einem großen Theil der Ackerbauer an dem zur Neubestellung erforderlichen Saatgut, so⸗ daß sich die Nationalreglerung genöthigt sah, um einem weiteren Auß— fall der Weizenernte vorzubeugen, für etwa 2 Millionen Mark Saat⸗ korn zu kaufen und es als Vorschuß den betreffenden Ackerbauern zu⸗ stellen zu lafssen. Hierdurch geschah es, daß ein großer Theil der Felder mit einer aus fremder Gegend ftammenden Aus saat bestellt wurde, während man bisher gewöhnlich von der eigenen Ernte das Saatkorn für die folgende Bestellung zurückbehielt und zwar häufig solches, welches vom Käufer als minderwerthig zurückgewiesen war.
1 Kö M. Ria ur nitts⸗ Beftellte Fläche ara
Hektare pro Hektar
4180 000 1025 780 000 730 300 000 945 Entre Rios. 300 000 1150 345 000
Zusammen . I 866 G66 ca. 909 1690 500
Der eigene Bedarf des Landes einschließlich des Saatguts für die nächste Bestellung wird auf etwa 6560 600 Tong angenommen, doch dürfte dieses Jahr, fall nicht eine wesentliche Vermehrung der be⸗ stellten Fläche eintritt, der Bedarf des Lande sich niedriger stellen. In den sogenannten Cuyo, Provinzen Mendoza und San? Juan ist ist in diesem Jahr eine so reichliche Weizenernte gewesen, daß der Bedarf nicht nur jener zwei Provinzen, sondern auch der angrenzenden mehr als gedeckt wird, mithin eine Zufuhr nach dort aus den erstgenannten Provinzen dieses Jahr nicht erforderlich ist. Es erscheint selbst nicht ausgeschlossen, daß größere Mengen von jenem Cuyo⸗Weizen nach Cordoba und Santa Fs ge⸗ bracht werden, um als Saatgut Verwendung zu finden.
Die diesjährige Ausfuhr Argentiniens bon Weizen und Weizen mehl dürfte mithin auf rund 1 Million Tons zu veranschlagen sein.
II. Lein sagat,. Bestellte Flache .
Hektare pro Hektar 100 000 480 217 000 530 Cordoba ..... 100000 600 60 000 Entre Rios. 45 000 445 20 250
Gerade über das Ergebniß der Leinsaaternte sind die Ansichten der Interessenten sehr getheilt.
Die obigen Ziffern dürften vielleicht den thatsächlichen Verhält nissen am meisten entsprechen, da sie etwa den Durchschnitt der ver- schiedenen Angaben über die Höhe des Ernteertrages geben. Nach Abzug von etwa 13 000 Tons für Aussaat und Fabrikation von Oel . Oelkuchen würden gegen 230 000 Tons für den Export übrig
eiben.
Gesammtergebniß Tons 492 000 570 000 383 000
Provinzen
Buenos Aires. Santa Fö .. Cordoba
Gesammtergebniß
Tons 48 000 115010
Provinzen
Buenos Aires.. Santa Fo ....
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 22. d. M. gestellt 13 533, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.
— In der gestrigen ordentlichen Generalversammlung der Ber⸗ liner Bank wurden die Bilanz und die Gewinn. und Verlust— rechnung für 1897 nach den Vorschlägen der Verwaltung genehmigt; die Dividende, welche sofort zahlbar ist, wurde auf 6 Go festgesetzt.
— Die Einnahmen der Königlich bayerischen Staats eisen bahn en betrugen im Februar d. J. 8S S8 131 (4 289739) M und vom 1. Januar bis Ende Februar 17 905 682 (4 909 106) 4
— In der gestrigen Generalversammlung der Rheinischen Hypothekenbank Mannheim wurden die Vorschläge der Direktion und des Aufsichtsrathes genehmigt. Demgemäß gelangt der Dividendenschein Nr. 5 der Aktien zu 600 MS mit 48 M und der Aktien zu 1200 MS mit 96 M und der Dividendenschein Nr. 1 für die am 1. April 1897 ausgegebenen Aktien⸗Interimsscheine Nr. 1 bis 4167 mit 21.50 M von heute an zur Einlösung. — Die ausscheidenden Aufsichtsrathsmitglieder wurden wiedergewählt.
Königsberg, 22. März. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen und Roggen weichend, pr. 2000 Pfd. Zollgewicht 136,59. Gerfte und Hafer unverändert, do, loko pr. 2000 Pfd. JZollgewicht 145. 2 Erbsen pr. 2000 Pfd. Zollgewicht 130, 00. Spiritus pr. 100 Liter 100 0,½ loko 43,50, do. pr. März 44,00, do. pr. August 44,00. ̃
Danzig, 22. März. (W. T. B. Getreidemarkt. Weinen loko matter. Umsatz 100 t, do. inländ. hochbunt und . 185 — 190, do. inländ. hellbunt 180 — 184, do. Trans. hochbunt und wei 152 — 157, do. hellbunt 150 — 1654, do. Termin zum freien Verkehr pr. März — —, do. Transit pr. März — —, Regulierungspreis jum freien Verkehr — — Roggen loko unverändert, inländ. 127 — 135. do. russischer und polnischer zum Transit 105,00, do. Termin pr. März — — . do. Termin Transit pr. März — — do. Regu⸗ lierungspreis zum freien Verkehr —. Gerste, große (660-700 g) 137,00. Gerste, kleine (625 —- 660g) 115,00. Hafer, inländischer 136,00. Erbsen, inländische 1365, 00. Spiritus loko kontingentiert bö8, 0, nicht kontingentiert 43 75. ö
Stettin, 22. März. (W. T. B.) Spiritus loko 44,80 bez.
Breslau, 22. März. (W. T. B.) Schluß ⸗Kurse. Schles. zz oso L.-Pfdbr. Litt. A. 100,30, Breslauer Diskontobanł 122,90, Breslauer Wechglerbant 112,50, Schlesischer Bankverein 14350, Breslauer Spritfabrik 1565,60, Donnersmarck 158,50, Kattowitzen 181,00, Oberschles. Eis. 102,60, Caro Hegenscheidt Akt. 127,00, Oberschles. Kols 169.00, Oberschl. P. 3. 162,75, Opp. Zemen! 166,090, Giesel Zem. 166,50, L. „Ind. Kramsta 151,00, Schles. Jement 218.25, Schles. Zinkh. A. 236, 00, Laurghütte 183,75, Brel. Delfabr. g7, 60, Kokz⸗Obligat. 102,0, Niederschles. elektr. und Kleinbahn⸗ gesellschaft 134,75. ;
PDreduttenmarkt. Spiritus pr, 100 1 1090 0 erk, 50 Verbrauchtzagaben pr. März 63,70 Gd., do. 70 Æ Verbrauchs ⸗˖ abgaben pr. März 4400 Gd.
Magdeburg, 22. März. (W. T. B.) Zuckerberkich t. Korn ⸗ jucker erkl. 88 9, Rendement 990 — 10,19. Nachprodukte 3. (d eso Rendement T20 - 7.60. Ruhig. Brotraffinade J 23, 2b. Brotraffinade II 253, 009. Gem. Raffingde mit Faß 23, 0-23 26. Gem. Melis 1 mit Faß 22,50. Ruhig. Rohzucker J. sho· delt Transtto f. a. B. Hamburg pr. Marz 800 Gd., 9, 95 Br., pr. April ob bez, 9, O54 Br., pr. Mat 9, 15 bez, 97 Br; Et. Jun! 9, Z0 Gd., S223 Br., pr. Oktober⸗Dez. 9,27 Gd., 9,30 Br. Matt. ;
. Frankfurt a. M., 22. März. (B. T. B.) Schluß Kurse.˖ Lond. Wechs. 20,485, Pariser do. So, 9838, Wiener do. 170,10, 3 ue Reicht. A. 96, 90, Unif. Egypter 108,50, Italiener 93, 30, 3 o/o porn, Anleihe 20,50, 5 b/so amort, Rum. 100, 90, 4 Yo russische Kons. 104,65, 4 5/9 Russ. 1894 68, 59, 4 0. Spanier ho, 30, Varm⸗ sädter 159,70, Beutsche Genossenschafts. Bank 118,60, Dis konto⸗ Fommandlt 206, 50, Pregdner Bank 166, 80, Mitteld. Kredit. 12140, National. f. B. 147.90, Desterr. Kreditatt. 3081, Oest.Ung, Ban I86 00, Neichebank itzo 30, Allgem. Elektrizität 281,00, Schuckeri No, 00, Bochum. Gußst. 206, 00, Dortm. Union — — Harpener
Bergw. 17780, Hibernia 189 40, Laurahütte 183,30, Westeregeln 188, 0609, Höchster Farbwerke 437 09, Privatdiskont 23.
Efferten- Sozietät. (Schluß. Desterr. Kredit ⸗ Aktien 309g, Franz. —, Lomb. —, Ung. Goldr. — — , Gotthardb. 148, 900, Deutsche Bank — — , Diskonto⸗ Komm. 206,26, Hregdner Bank 167,00, Berl. Handelsgef. 166,70, Bochumer Gußst. 206,0, Gelsenkirchen — — Darpener 178 390, Hibernia 190,60, Laurahütte 134,50, Portugiesen — — Schweiz erische Zentralb. 137, 3, do. Nordostbahn 161,80, 29. Unien 76,15, Ital. Mörtdionauxr Schweiz. Sim planb. S520, 60s0 Mexikaner — —, Itallener 93 40, Schuckert 270 00, delios — — Allg. Elektr. — —, Nationalbank — —, Türken ——.
Köln, 22. März. (W. T. B.) Rüböl loko 4, bo, pr. Oktober 50, 60.
Dres den, 22 März. (W. T. B.) 3 0½! Sächs. Nente 96 55, 34 „ do. Staatzanl. 100 90, Dresd. Stadtanl. v S3 100, 5, Allg. deutsche Zreditbl. 209, 25, Dresd. Kreditanst. 138,25, Dreg dner Ban 167,560, Dresdner Bantverein — — Leipziger Bank 199, 00, Sächs. Bank 1375, Deutsche Straßenb. 164,00, Dregd. Straßenbahn 223350, Sächs. Böhm. Dampfschiffahrts⸗Ges. 298, 00, Dresdner Bau⸗ gesellsch. Z Fo.
e ipzig, 22. März. (R. T. B.) Schluß - Kurse., 3 Co Sächsifche Rente gö, 60, 34 eg do. Anleihe 101,00, Zeitzer Paraffin⸗ imd. Solgröl⸗Fahrlk 11550, Manzfelder Kure lol, Leidriger Kredit. instalt Aktien 298,75, Kredit und Sparbank zu Lelpng 12250, Lelpzt er Banlaktien 199,60, Leipziger Hypothekenbank 150,50, Säͤchsische Bankaktien 130, 00, Sächsische Boden⸗Kreditanstalt 134575, zeipriger Baumwollspinnerel⸗Aktien 175, 50, Leipziger Kammgarn⸗ Pinnerei⸗ Aktien 182,00, Kammgarnspinnerei Stöhr u. Co. 196,25,
ltenburger Aktienbrauerei — , Zuckerraffinerie Halle⸗Aktten 119,00, Große Lelpziger Straßenbahn 232,25, Leipziger Gleftrische Straßenbahn 163, 50, Thüringische , ,. 221 50, Veutsche Spitzen⸗ abrik 242,00, Leipziger Clektrinitätswerke 132,75, Sächsische oll⸗ garnfabrik vorm. Tittel u. Krüger 141,00.
Kammjug⸗Termin handel. La Plata. Grundmuster B. pr. März 3, s5 „, pr. April 3,623 A, pr. Mal 3. 60 M, pr. Juni 3,60 M, pr. Juli 3,60 „S, vr. Auguft 3,574 , pr. September 3,55 M, pr. Oktober 3,523 4M, pr. November 3,47 A, pr. Dejember 3474 4K, vr. Januar 3, 477 A, per Februar 3, 477 M Umsatz: 15 000. Tendenz: Ruhig. . ᷣ
Brem en, 22. März. (W. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht. Rafsiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum Börse) Loko 520 Br. — Schmalz. Fest. Wilcox 283 8. Armour shield 285 8, Cudahy 299 9, Choice Grocery 295 I, White label 28 8. Speck. Fest. Short elear middl. loko 29 g. Reis fest. Kaffee ruhig. Baumwolle stetig. Upland middl. Iloko 31 4.
Kurse des Effekten⸗Makler⸗Vereins. H o/o Norddeutsche Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei⸗Aktien 168 Gd.,, 5o/ o Nordb. Lloyd⸗Aktien 1165 bez., Bremer Wollkämmerei 291 bez.
Hamburg, 22. März. (W. T. B.) Schluß ⸗Kurse. Hamb. Kommerjb. 13740, Bras. Bk. f. D. 161,00, Lübeck⸗Büchen 173 46, A.-G. Guano⸗W. 70,00, Privatdisk. 24, Hamh. Packetf. 115, 30, Nordd. Lloyd 118, 90, Trust Dynam. 175,25, 3 . Hamb. Staatsanl. 95, 10, 3h olg do. Staatgr. 106, 90, Vereinsb. 163, 00, 60/0 Chin. Glda. 102.40, Hamb. Wechslb. 131,50. Gold in Barren pr. Kgr. 2788 Br., 2784 Gd. , Silber in Barren pr. Kgr. 76,75 B., 76,25 G. Wechselnotterungen: London lang 3 Monate 20,33 Br., 26,29 Gd., 20,31 be., London kurz 20,49 Br., 20,45 Gd., 20,47 bei., London Sicht 20,50 Br., 23046 Gd., 20,49 hej, Amsterdam 3 Monate 168, 20 Br., 167,80 Gd., 168,10 bez., Oest. u. Ungar. Blpl. 3 Monate 168,56 Br., 168,00 Gd., 168,40 bez., Paris Sicht 1,15 Br., 80, 85 Gd., Sl, 4 bei., St. Petershurg 3 Monate 214,70 Br., 214,20 Gd. , 214,65 bez., New-⸗JVork Sicht 4241 Br., 4226 Gd., 423 bei., do. 30 Tage Sicht 4204 Br., 4 175 Gd., 4,19 bez. .
Getreidemarkt. Weizen loko behauptet, holsteinischer loko 157 — 198. — Roggen behauptet, mecklenburger loko 140 - 148, russischer loko behauptet, 112. Mais 98. Hafer fest. — Gerste sest. Rüböl ruhig, loko 51. Spiritus fest, per März 233, pr. Märj⸗April 234, pr. April Mat 233, pr. Mai⸗Juni 233. Kaffee ruhig. Umsatz 2000 Sack. Petroleum ruhig, Standard white
loko h, 00 Br.
Kaffee. (Nachmittagsbericht) Good average Santos pr. März 214, pr. Majf 28, pr. Septbr. 29, per Dezember 293. — Zucker markt. (Schlußbericht. ) Rüben ⸗Rohzucker J. Produtt Basis I8 oso Rendement neue Usance frei an Bord Hamburg per , d, Oß, pr. April 9,074, vr. Mai 9, 15, pr. Juli 8, 274, pr. Auguf 8,876, pr. Oktober 9.25. Behauptet.
Wien, 22. März. (W. T. B.) Schluß⸗Kurse. Desterreichische U /s o/o Yapierrente 102,25, Oesterr. Silberrente 102,26, Desterr. Goldrente 122,75, Oesterr. Kronenrente 102,30, Ungar. Goldrente 121,70, do. Kron.“ A. 99,55, Oesterr. 60 er Loose 143,75, Länderban 221,25, Oesterr. Kredit 364,25, Unionbank 301,25, Ungar. Krebith. 383,50, Wiener Bankverein 272,25, Böhmische Nordbahn 268,00, Buschtiehrader 66, 00. Elbethalbahn 2659,50, Ferd. Nordb. 3445, Desterr. Staatshahn 4b, 25, Lemb.⸗Czern. 299 00, Lombarden 79,90. Nordwestbahn 245, 50, Pardubitzer 210,00, Alp. Montan 152,80, Amsterdam 99,50, Deutsche Plätze 58,75, Londoner Wechsel 120 39, Darlser Wechsel 47,55, Napoleons 9,53, Marknoten 58, 75, Rufs. Banknoten 142785, Brüxer 280,00, Tramway ho 50.
Getreidemarkt. Weizen pr. Frühsahr 12,28 Gd. 1224 Sr. do. vr. Mai⸗Juni 11571ñ Gd, 11,73 Br. Roggen pr. Frühjahr s, 85 Gd., 8,86 Br., do. pr. Mal. Juni —— Gd. —— Br. Maig pr. Mai⸗Jun b, 66 Gd., 5, 66 Br. Hafer pr. Frühjahr 6,94 Gd., 6, 95 Br. ö ;
Nach den Ausweisen über den aus wärtigen Handel Oe ter- reich⸗ Ungarns im Monat Februar betrug die Einfuhr 655 Millionen Gulden, d. i. 11, Milllonen mehr als im Februar 1897, und die Ausfuhr 55,8 Millionen Gulden, d. i. 0,7 Millionen mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Während der Monate Januar und Februar des Jahres bezifferte sich die Einfuhr auf 129,9 Millionen Gulden (20, Millionen Gulden mehr als im gleichen Zeitraum des Jahres 1897) und die Ausfuhr auf 109,8 Millionen Gulden (O, 1“ Millionen Gulden mehr als im Januar und Februar des Vor⸗ jahres). Das Passivum der Handelsbilanz für die beiden letzt derflossenen Monate beträgt demnach 20,1 Millionen Gulden.
Vie Bilanz der Unionbank für 1897 weist einen Reingewinn von 1197 419 Gulden auf. Der Verwaltungsrath wird der General- versammlung wie im Vorjahre die Vertheilung einer achtprozentigen Dividende vorschlagen, d. h. 16 Gulden auf die Aktie. Der Reserve⸗ fonds soll mit 5 504 und der Pensionsfonds mit 20 000 Gulden dotiert werden; 74 163 Gulden sollen auf neue Rechnung vorgetragen werden. Die aus der Finanzierung der Ciserne Thor⸗Anleihe, aus der Anleihe der Temes. Begathal. Wa sserregul erungsgesellschaft und au der Wiener Verkehrs⸗Anseihe (2. Emission) erzielten Gewinne sowie der Nutzen aus der in gf ö Transaktion in Aktien der Ungarischen Hypothekenbank werden vorgetragen.
ö ee er , , nne, wies die Beschwerde der Nord⸗ bahn, betreffend den Gebührenansatz für den neuen Gesellschaftsvertrag vom 4. März 1886, als unbegründet zurück und verwarf ferner die Beschwerde der en n n ,, gegen den Gebührenansatz von Aktien, Prioritätsz⸗ i . und Kupon im Betrage von nahezu einer Million, da in beiden Fällen eine Ver⸗ jaäͤhrung nicht vorliege.
. . . Vormittags 1090 Uhr 50 Minuten. (B. T. G) Fest. Ungar. Kredit ⸗Attien 383K, 5, Dest. Kredit ⸗Attien 3665,10,